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Die Malteser-Zeitung 2/2021

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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„EXODUS 90“ – WENN DER<br />

NAME PROGRAMM IST<br />

90 Tage, um sich von Gewohnheiten zu befreien. 90 Tage Verzicht und Gebet, um frei für<br />

Gott zu werden. Johannes Reinprecht, Leiter des Instituts für Ehe und Familie, im Interview<br />

über seine Selbsterfahrung mit der Askese-Challenge „Exodus 90“.<br />

Welche Rolle spielen Spiritualität und Glaube in<br />

Ihrem Leben und im Leben Ihrer Familie?<br />

Einerseits eine sehr große Rolle und andererseits eine immer<br />

noch zu kleine Rolle, denn ich ringe darum, ein noch<br />

hingebungsvollerer Mann für Christus zu sein. <strong>Die</strong> innere<br />

Freundschaft mit Christus halte ich für das Wesentlichste<br />

im Glauben. Alles Weitere – Caritas, Gebete, Zeit für andere<br />

– fließt aus dieser Freundschaft.<br />

Wie sind Sie auf „Exodus 90“ aufmerksam geworden?<br />

Ich hatte schon einmal davon gehört, doch es brauchte<br />

noch einen Freund, der mir von seiner persönlichen Erfahrung<br />

damit erzählt hat. Das ist wohl die wirksamste<br />

Evangelisationsmethode – etwas zu tun, sich für etwas<br />

zu interessieren, weil es jemand tut, dem ich vertraue, der<br />

mir nichts verkaufen will, der mich einfach an seiner Freude<br />

teilhaben lassen will, der es mir vergönnt, diese wunderbare<br />

Erfahrung auch machen zu können. Das hat mich<br />

überzeugt. So habe ich mich sofort angemeldet.<br />

Was haben Sie sich erwartet und wie haben Sie sich<br />

vorbereitet?<br />

Es gibt eine organisierte Vorbereitungsphase, in der jeder<br />

für sich das Warum, das persönliche Ziel, definiert. Es<br />

sollte möglichst konkret sein, Außenwirkung haben und<br />

der Familie, der Kirche, einem anderen Menschen dienen.<br />

Dann bin ich ins kalte Wasser gesprungen. Begleitet hat<br />

mich dabei eine App am Mobiltelefon, die durch die 90<br />

Von Katharina Stögner<br />

Tage führt. Es wird für jeden Tag ein Text aus dem Buch<br />

Exodus und das Tagesevangelium zum Lesen und Reflektieren<br />

angeboten. Zusätzlich gibt es Askeseübungen – wie<br />

etwa kalt zu duschen, der Verzicht auf gesüßte Getränke,<br />

auf Alkohol, Nikotin, Kaffee, aber auch auf oft subtil ablenkende<br />

Gewohnheiten, wie zum Beispiel zwischen den<br />

Mahlzeiten irgendetwas zu essen, fernzusehen oder nicht<br />

erbauliche Musik zu hören. Es geht dabei nicht um Askese<br />

um der Askese willen, sondern darum, frei zu werden<br />

von schlechten Gewohnheiten und Platz zu schaffen für<br />

die Vertiefung der persönlichen Beziehung mit Christus.<br />

In einem Tagesrückblick überlegt man, was gelungen ist,<br />

wofür man dankbar ist, wofür man Gott um Hilfe bittet.<br />

<strong>Die</strong> App zeigt laufend an, was man von seinem Pensum<br />

absolviert hat, motiviert für das, was noch bevorsteht und<br />

lobt für das, was man geschafft hat – ein fast spielerischer<br />

Zugang, der wohl gerade Männer besonders anspricht.<br />

Gibt es gemeinsame Treffen in Gruppen?<br />

Zu Beginn gab es bei uns ein Zoom-Treffen in der Großgruppe<br />

von rund 60 Männern. Da werden die Regeln erklärt<br />

und Kleingruppen zu in etwa acht Personen gebildet. <strong>Die</strong>se<br />

Kleingruppen treffen sich dann wöchentlich für 30 Minuten,<br />

wegen Corona leider nur online. Jeder der „Mitbrüder“<br />

berichtet dabei in 90 Sekunden, wie es ihm ergangen ist.<br />

Was hat Ihnen beim Durchhalten geholfen?<br />

In diesen 90 Tagen durchläuft man persönlich unterschiedlichste<br />

Phasen, Höhen und Tiefen. Zunächst über-<br />

56<br />

DIE MALTESER 2/<strong>2021</strong>

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