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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische und den Kreis Mettmann
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TITEL TRANSPORT UND LOGISTIK
Kein Obst im Regal, kein Gemüse auf dem Tisch, kein Ersatzteil für die Maschine, kein Online-Shopping,
kein Geburtstagspäckchen für den Enkel – ohne die deutschen Transporteure geht in unserer
modernen Gesellschaft gar nichts. So ist die Bedeutung der Transport- und Logistikunternehmen
für die deutsche Wirtschaft immens. Laut dem Netzwerk Bundesvereinigung Logistik e.V. in
Deutschland (BVL) ist die Logistik nach der Automobilwirtschaft und dem Handel der größte
Wirtschaftsbereich und beschäftigt mehr als drei Millionen Mitarbeitende. Corona hat die immense
Leistungskraft gerade der mittelständischen Transportunternehmen gezeigt, die teils von der
Pandemie profitiert, teils massiv unter ihr gelitten haben.
Die deutschen Exporteure können sich auf
moderne und effiziente Logistikstrukturen
verlassen, die internationale Transporte erst
möglich machen.
Die Steuerung der Waren- und Informationsflüsse,
aber auch der
Transport der Güter und ihre Lagerung
sind wichtige Wirtschaftsfunktionen,
die hohe
Werte schaffen. Darauf weist die
BVL mit Nachdruck hin. Laut ihrer Berechnung
wurden rund 268 Milliarden Euro Umsatz im Jahr
2020 branchenübergreifend erwirtschaftet. Dafür
liegt eine Hochrechnung aus dem Januar 2021 zugrunde.
Damit ist zwar die Leistung in diesem
wichtigen Wirtschaftszweig aufgrund der Einflüsse
der Pandemie um 6 Prozent zurückgegangen.
Dafür wird in 2021 aber ein Wachstum von 4,4
Prozent erwartet. Die Corona-Krise hat differenziert
auf die Branche gewirkt. Wer breit aufgestellt
ist oder zum Beispiel vorwiegend Waren für
die Nahversorgung transportiert, war voll und
mehr als das ausgelastet. Auch die steigende Taktzahl
bei den Online-Bestellungen hat im Transportbereich
Profiteure hinterlassen. Hingegen gab
es Einbrüche bei der Industrie, auch bei Spezialisierung
auf Transporte etwa für den Messebau,
sah die Sache anders aus. Am grundsätzlichen Zyklus
hat die Krise indes nichts geändert: Das Logistikgeschäft
ist abhängig von der restlichen
Konjunktur. Die Delle trifft immer zuerst die betroffene
Branche, die Logistiker folgen hinterher.
Umgekehrt gilt auch: Erholt sich die Wirtschaft,
ziehen Transporteure und Logistik nach. Das gilt
für den reinen Transport genauso wie für die Vermarktung
von Logistikflächen.
Weltweit an der Spitze
Am europäischen Logistik-Markt hat Deutschland
laut BVL einen rund 25-prozentigen Anteil. Dies
führt das Netzwerk nicht nur auf die geografisch
günstige Lage mitten in Europa zurück, sondern
auch auf eine „internationale Spitzenposition in
Infrastrukturqualität und Logistiktechnologie.“
Davon profitiert der stark exportorientierte Wirtschaftsstandort
Deutschland ganz entscheidend,
können sich doch die Unternehmen auf moderne
und effiziente Logistikstrukturen verlassen, die
Transporte weltweit erst möglich machen. Anders
als vielfach gedacht, wird allerdings nur knapp die
Hälfte der logistischen Leistungen in Deutschland
auf der Straße durch die Bewegung von Gütern
durch Dienstleister erbracht. Die andere Hälfte
findet, wie das Netzwerk hervorhebt, in der Planung,
Steuerung und Umsetzung innerhalb von
Unternehmen statt. Im Bereich der logistischen
Dienstleistungen agieren ca. 60.000 Unternehmen,
die ganz überwiegend mittelständisch geprägt
sind.
Fortsetzung auf Seite 25
20 www.bvg-menzel.de