Kulturfenster Nr. 04|2021 - August 2021
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motiviert<br />
Unser (zielführender) Weg zum Wertungsspiel – darüber referierte Hans Pircher bei einer Fortbildungsveranstaltung für Kapellmeisterinnen<br />
und Kapellmeister.<br />
tionalen Blasorchesterszene sinnvoll weiterentwickelt<br />
werden? Bestimmt verfügen<br />
meisten Mitglieder des Vereins über einen<br />
gewissen und meistens sehr ausgeprägten<br />
Qualitätsanspruch an die Musik und die<br />
musikalische Vereinsarbeit. Im Optimalfall<br />
sehen dieses Thema alle recht ähnlich<br />
oder sogar gleich. Für mich persönlich ist<br />
es oberstes Ziel und vereinsinterne Vorgabe,<br />
dass jede Probe, jedes Ständchen,<br />
jede Prozession und jedes Konzert im Moment<br />
die wichtigste Aufgabe des Vereines<br />
ist. Das heißt: Wir alle geben immer und<br />
bei jeder Gelegenheit unser Bestes! Wenn<br />
all diese Aufgaben gelingen, entsteht Motivation<br />
und das ist eine wesentliche Grundlage<br />
für qualitätsvolles Musizieren.<br />
Wer gibt uns Rückmeldung?<br />
Rückmeldung und unsere Reaktion darauf<br />
bestimmen die musikalische Arbeit<br />
im Verein grundlegend. Natürlich unterscheiden<br />
wir, von wem diese Rückmeldung<br />
kommt und verwerten diese dann<br />
mehr oder weniger. Grundsätzlich gibt es<br />
andauernd Rückmeldungen zu unserer<br />
musikalischen Arbeit. In der Probe durch<br />
Kolleginnen und Kollegen, durch die Kapellmeisterin<br />
oder den Kapellmeister, zuhause<br />
in der Familie und nicht zuletzt<br />
durch das Publikum. Man könnte den<br />
Standpunkt vertreten, dass das Publikum<br />
der Maßstab sein soll und wir uns danach<br />
zu richten haben. Gewissermaßen mag<br />
das auch so sein und wir alle freuen uns,<br />
wenn dem Publikum unsere Musik gefällt.<br />
Jedoch haben wir ein stark unterschiedliches<br />
Publikum zu bedienen – abhängig<br />
vom Anlass unseres Auftrittes. Nun ist es<br />
doch so, dass die Rückmeldungen, die<br />
wir in erster Linie bekommen, aus einem<br />
uns gut bekannten Kreis stammen. Demnach<br />
kommen sie aus einem sehr persönlichen,<br />
freundschaftlich bekannten Kreis<br />
und werden auch durch den subjektiven<br />
Einblick ins Vereinsleben, wie viel großartige<br />
Arbeit wir leisten, geprägt.<br />
Thema „Wettbewerb“<br />
An dieser Stelle kommt für mich das Thema<br />
„Wettbewerb“ ins Spiel. Natürlich sind Wertungsspiele<br />
und Wettbewerbe ein Forum,<br />
um sich mit anderen „Mitbewerbern“ zu<br />
vergleichen. Wir alle erleben es immer wieder,<br />
wie essenziell es für viele von uns ist,<br />
besser als andere zu sein. Das mag vielleicht<br />
eine Triebfeder für Qualität sein, jedoch<br />
hoffentlich nicht die einzige! Ich habe<br />
immer wieder miterlebt, dass sich gute Arbeit<br />
in allen Bereichen der Vereinsarbeit<br />
über einen längeren Zeitraum auf die musikalische<br />
Qualität allgemein positiv auswirkt<br />
und dadurch bei einer möglichen<br />
Wettbewerbsteilnahme viele grundlegende<br />
und gute Vorzeichen ohnehin schon gegeben<br />
sind. Wettbewerbe und Wertungsspiele<br />
bieten eine Möglichkeit, qualifizierte<br />
Rückmeldungen von außenstehenden, neutralen<br />
und fachlich versierten Personen –<br />
einer Jury – zu bekommen. Dennoch ist<br />
auch diese Rückmeldung, welche in einem<br />
Wettbewerbe und Wertungsspiele bieten eine Möglichkeit, qualifizierte Rückmeldungen von<br />
außenstehenden, neutralen und fachlich versierten Personen – einer Jury – zu bekommen.<br />
Auch bei fachlich fundierten Rückmeldungen spielen u. a. subjektive Erwartungshaltungen<br />
und musikalische Vorstellungen der einzelnen Jurymitglieder eine Rolle.<br />
KulturFenster<br />
6 04/<strong>August</strong> <strong>2021</strong>