AUTOINSIDE Ausgabe 9 – September 2021
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AUSGABE 9 <strong>–</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Vorfreude auf den Messeherbst<br />
Ob vor Ort oder virtuell <strong>–</strong> hier holen<br />
sich Garagisten neue Impulse<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 14<br />
Der AGVS im Wandel der Zeit<br />
Mit dem Wechsel im Zentralpräsidum<br />
endet eine Ära. Ein<br />
Rückblick auf die Meilensteine.<br />
Seiten 62 <strong>–</strong> 65<br />
Reifen & Räder<br />
Unternehmen gehen bei der<br />
Entwicklung neuer Produkte<br />
innovative Wege.<br />
Seiten 16 <strong>–</strong> 33<br />
Dienstleistungen verrechnen<br />
Was für Kundinnen und<br />
Kunden selbstverständlich ist,<br />
liegt heute nicht mehr drin.<br />
Seiten 76 <strong>–</strong> 77
Die besten<br />
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INHALT<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 9<br />
Ihr Partner für das<br />
kundenfreundliche<br />
Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Editorial<br />
6 Kurz notiert<br />
Messeherbst<br />
8 Messeerlebnisse mit attraktiven Webangeboten<br />
als Inspiration für Garagisten<br />
Fokus Reifen & Räder<br />
16 Interview mit Urs Lüchinger, Country<br />
Manager Bridgestone Schweiz<br />
18 Spektakuläre Teststrecken für Reifen<br />
20 Vredestein verschwindet aus Firmennamen<br />
24 Reifentechnik <strong>–</strong> Potenziale und Trends<br />
30 Continental rüstet Tesla, Polestar 2<br />
und Co. aus<br />
Fokus Fahrzeugflotten<br />
34 Galliker: Vom Transporteur zum<br />
Servicedienstleister<br />
40 Serviceportal Autosense unterstützt<br />
Flottenmanager mithilfe der Garagisten<br />
42 Firmen ändern ihre Firmenflotten-Strategie<br />
45 Was der digitalisierte Autoschlüssel<br />
alles kann<br />
Bildung<br />
48 Wie sich Damian Schmid auf die<br />
EuroSkills vorbereitet<br />
49 Jetzt DAB+-Umrüstspezialist/-in werden<br />
50 Neue Lernmedien für Kaufleute<br />
52 Der Dank gebührt 2000 QV-Experten<br />
53 Mobilitätsberater: Die Neuerungen auf<br />
einen Blick<br />
58 Business Academy<br />
60 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Verband & Sektionen<br />
62 AGVS-Meilensteine seit 2003<br />
67 Dario Cologna gibt wertvolle Tipps<br />
68 Christian Schwald leitet neu das<br />
AGVS-Berufsbildungszentrum in Sissach<br />
74 Der Berufsalltag von Curzio Pedretti<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
76 Dienstleistungen verrechnen <strong>–</strong><br />
aber wie?<br />
78 Schadensdossier digital geführt<br />
82 Experten über die Zukunft der<br />
Automobilindustrie<br />
Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />
Erfahrung:<br />
<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />
Umbau von Autohäusern und Garagen<br />
<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />
sowie Analysen<br />
<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />
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<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />
<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />
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Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />
Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />
AUTO<br />
AUSGABE 9 <strong>–</strong> SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 14<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Vorfreude auf den Messeherbst<br />
Ob vor Ort oder virtuell <strong>–</strong>hier holen<br />
sich Garagisten neue Impulse<br />
Politik & Recht<br />
86 Astra-Direktor Jürg Röthlisberger über die<br />
aktuellen Herausforderungen<br />
Handel & Aftersales<br />
90 Zu Besuch bei der Kestenholz Gruppe<br />
94 Deutschlands bester<br />
Gebrauchtwagenhändler<br />
96 Autoscout24 mit 500 Suchanfragen<br />
pro Minute<br />
104 Garagenwelt<br />
106 Vorschau und Impressum<br />
Der AGVS im Wandel der Zeit Reifen & Räder<br />
Mit dem Wechsel im Zentralpräsidum<br />
endet eine Ära. Ein Entwicklung neuer Produkte<br />
Unternehmen gehen bei der<br />
Rückblick auf die Meilensteine. innovative Wege.<br />
Seiten 62 <strong>–</strong> 65<br />
Seiten 16 <strong>–</strong> 33<br />
Dienstleistungen verrechnen<br />
Was für Kundinnen und<br />
Kunden selbstverständlich ist,<br />
liegt heute nicht mehr drin.<br />
Seiten 76 <strong>–</strong> 77<br />
Titelseite: Messen finden zur Freude der<br />
Zulieferer und Besucher wieder statt. Foto: IAA<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
AWS Architekten AG<br />
Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />
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EDITORIAL<br />
Freude, Dankbarkeit, Zuversicht und positive Erinnerungen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Garagisten und ihre Mitarbeitenden<br />
bewältigen seit jeher die stetig steigenden<br />
Anforderungen im Berufsalltag mit<br />
Bravour. Das ist keine Selbstverständlichkeit.<br />
Denn die technologischen und<br />
kommerziellen Entwicklungen rund um<br />
die individuelle Mobilität <strong>–</strong> und damit<br />
rund um das Auto und den Lastwagen <strong>–</strong><br />
sind rasant. Neue Antriebstechnologien,<br />
modernste Mechanik und effizienter<br />
Automobilbau, gepaart mit raffinierter<br />
digitaler Technik, liessen aus dem<br />
klassischen Automobil mit Benzin- oder<br />
Dieselmotor innert kurzer Zeit einen elektrisch<br />
angetriebenen «Computer auf vier<br />
Rädern» entstehen. Wobei der Komfort<br />
und die Umweltfreundlichkeit der Autos<br />
nie zuvor so hoch waren wie heute. Die<br />
Beliebtheit des Autos hat auch aufgrund<br />
der unsäglichen Pandemie weiter zugenommen,<br />
denn von ihm geht ein Gefühl<br />
der Sicherheit aus.<br />
Für die Garagisten als Mobilitätsdienstleister<br />
mit der engsten Bindung zu den<br />
Automobilistinnen und Automobilisten<br />
sind die Perspektiven für die unternehmerische<br />
Zukunft intakt. Dies vor allem<br />
wegen den unverzichtbaren Dienstleistungen<br />
und den Service- sowie Sicherheitsansprüchen<br />
der Kundinnen und Kunden.<br />
Der AGVS ist dank seinem hervorragenden<br />
Berufsbildungssystem, seinen<br />
umfassenden Dienstleistungen, seiner<br />
Vernetzung mit Politik und Verwaltung<br />
und seinen Partnerorganisationen<br />
sehr gut aufgestellt, um die absehbaren<br />
Herausforderungen zu meistern. Daraus<br />
dürfen alle Mitglieder und seine Mitarbeitenden<br />
Zuversicht schöpfen. Mit seinen<br />
Kernkompetenzen in der Berufsbildung,<br />
der Branchenvertretung und einer verlässlichen<br />
Kommunikation auf modernen<br />
Plattformen wird der AGVS zusammen<br />
mit seinen Sektionen weiterhin ein verlässlicher<br />
Partner bleiben.<br />
Nun stehe ich am Schluss meiner Arbeiten<br />
zur Amtsübergabe. Dabei begleiten<br />
meine Gedanken Freude, Dankbarkeit,<br />
Zuversicht und unzählige positive Erinnerungen.<br />
Aus der intensiven Zusammenarbeit<br />
mit Mitgliedern, Kollegen und<br />
Kolleginnen aus den Vorständen und<br />
Kommissionen sowie aus Partnerorganisationen<br />
sind Freundschaften entstanden.<br />
Die kompetente Unterstützung<br />
durch die Mitglieder im Zentralvorstand,<br />
die Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle,<br />
die Sektionsvorstände, Fachkommissionen<br />
und Sekretariate hat mir Kraft zur<br />
Bewältigung der vielfältigen Aufgaben<br />
gegeben. Unvergesslich werden ebenso<br />
die unzähligen Begegnungen mit Freunden<br />
des AGVS und mit Vertretern aus der<br />
Politik, Behörden sowie der Verwaltung<br />
bleiben. Sehr dankbar bin ich, dass in den<br />
18 Jahren meiner Amtszeit die Dienste<br />
des Auto Gewerbe Verband Schweiz zugunsten<br />
der Mitglieder und der Autobranche<br />
stetig ausgebaut werden konnten<br />
und ich nun einen erfolgreichen Berufsund<br />
Branchenverband übergeben darf.<br />
Dem AGVS, seinen Mitgliedern und allen,<br />
die ihn in irgendeiner Art und Weise unterstützen,<br />
wünsche ich viel Erfolg und eine<br />
immer erspriessliche Zusammenarbeit.<br />
Herzlicher Gruss<br />
Urs Wernli<br />
Zentralpräsident<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Influencer für Opel Schweiz<br />
Jan Gudde, Influencer und<br />
Schweizer Model, ist neuer<br />
Markenbotschafter von Opel in<br />
der Schweiz. «Er verkörpert Stil,<br />
Effizienz und mit seinem vielfältigen<br />
beruflichen Engagement<br />
schier unbegrenzte Power», so<br />
Opel. Mit seinen Engagements<br />
ist der Familienvater pro Jahr<br />
gut 50 000 Kilometer unterwegs<br />
und auf den Grandland X Hybrid4<br />
angewiesen.<br />
Mit dem Polestar 2 ist ein weiteres E-Auto bei Carvolution im Angebot.<br />
Polestar 2 im Abo erhältlich<br />
Die Elektroautomarke Polestar kooperiert ab sofort mit dem Berner<br />
Startup Carvolution und bietet den Polestar 2 erstmals im Abo an. Olivier<br />
Kofler, CEO von Carvolution, ist überzeugt: «Mit dem Polestar 2 haben<br />
wir die ideale Erweiterung in unserem Sortiment gefunden. Die Nachfrage<br />
nach Elektroautos im Premiumsegment steigt. Diesen Umständen<br />
wollen wir bei Carvolution gerecht werden.» Der Polestar 2 wird bei<br />
Carvolution in drei verschiedenen Varianten angeboten. Sascha Heiniger,<br />
Head of Polestar Switzerland, sagt kurz und klar: «Das Konzept von<br />
Carvolution hat uns überzeugt.»<br />
Personelle Veränderungen<br />
bei Bosch<br />
Bosch vollzieht zum 1. Januar<br />
2022 den langfristig vorbereiteten<br />
Generationswechsel an der<br />
Führungsspitze: Der Aufsichtsratschef<br />
und Chef der Robert<br />
Bosch Industrietreuhand KG<br />
Franz Fehrenbach geht in den<br />
Ruhestand, sein Nachfolger wird<br />
Stefan Asenkerschbaumer. Volkmar<br />
Denner übergibt den Vorsitz<br />
der Bosch-Geschäftsführung an<br />
Stefan Hartung und widmet sich<br />
als Scientific Advisor der Bosch-<br />
Gruppe dem Forschungsgebiet der<br />
Quantentechnologie.<br />
Model Jan Gudde.<br />
Besitzerwechsel bei der<br />
Garage Gautschi AG<br />
Die Garage Gautschi AG mit<br />
Firmenstandorten in Langenthal,<br />
Lyssach und Thörigen kommt in<br />
neue Hände: Per 1. Januar 2022<br />
verkauft Andreas Gautschi sein<br />
Familienunternehmen an die drei<br />
bisherigen Geschäftsleitungsmitglieder<br />
Marco Borer (40), Remo<br />
Heiniger (36) und Markus Odermatt<br />
(40). Andreas Gautschi (55)<br />
bleibt Mitglied im Verwaltungsrat.<br />
«Bereits seit einigen Jahren habe<br />
ich mir Gedanken über die Nachfolgeregelung<br />
gemacht. Da sich<br />
familienintern keine Nachfolge<br />
abzeichnet, habe ich die Chance<br />
gepackt, das Unternehmen an<br />
langjährige Mitarbeiter zu verkaufen»,<br />
sagt Gautschi.<br />
v.l.: Dr. Marcus Söldner (Vorstandsvorsitzender), Anna Biesenthal (Vorständin Operations<br />
und IT) und Wolfgang Bach (Vorstand Finanzen und Allgemeine Verwaltung).<br />
50-jähriges Jubiläum von Car Garantie<br />
Seit der Gründung im Jahr 1971 hat sich die CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
zu einem der führenden Experten auf dem Gebiet<br />
der Garantie- und Kundenbindungs-Programme entwickelt. Heute<br />
arbeiten sämtliche grossen Hersteller und Importeure in verschiedenen<br />
europäischen Ländern eng mit Car Garantie zusammen <strong>–</strong> insgesamt<br />
mehr als 40 Unternehmen und damit nahezu alle bedeutenden Marken<br />
der Automobilbranche. Mehr als 23 000 Garagen in ganz Europa vertrauen<br />
auf die Car-Garantie-Services. «Die vergangenen fünf Jahrzehnte<br />
erfüllen uns mit Stolz. Aber es ist auch ein Anlass, unseren Blick noch<br />
stärker auf die Zukunft zu richten», sagt Vorstandsvorsitzender Marcus<br />
Söldner. Durch eine ständige Überprüfung und Neuorganisation interner<br />
Abläufe befinde sich Car Garantie in einem dauerhaften Change-Prozess.<br />
Franz Fehrenbach.<br />
Peter Ballé neu bei Audatex<br />
Mit Peter Ballé hat Audatex<br />
Schweiz einen neuen Geschäftsführer<br />
erhalten. Seit er 2014<br />
zu Audatex kam, betreute er die<br />
grössten Kunden auf globaler<br />
Ebene und leitet seit 2019 auch<br />
das deutsche Strategic Account<br />
Team. Peter Ballé folgt auf Marcel<br />
Schradt, dem in der Medienmitteilung<br />
für den erfolgreichen<br />
Ausbau von Audatex Schweiz<br />
gedankt wird.<br />
DAS NEUE GARAGENKONZEPT IHRER ESA.<br />
MODERN, EIGENSTÄNDIG UND FRISCH.
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neue Mitglieder<br />
Der AGVS konnte in den Monaten<br />
Juni und Juli <strong>2021</strong> insgesamt 27<br />
neue Mitglieder begrüssen. Wir<br />
heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />
herzlich willkommen.<br />
Sektion Aargau<br />
<strong>–</strong> Dorfgarage Niederwil AG,<br />
Niederwil<br />
<strong>–</strong> Carpolish and Cleaning<br />
Meyer GmbH, Oftringen<br />
<strong>–</strong> Garage Nadarajah, Duggingen<br />
<strong>–</strong> Garage Wagner-Cottiati, Therwil<br />
Sektion beider Basel<br />
<strong>–</strong> Amag Automobil und<br />
Motoren AG, Basel<br />
<strong>–</strong> Wettstein Garage AG, Basel<br />
<strong>–</strong> Amag Automobile Motoren AG,<br />
Muttenz<br />
Sektion Bern<br />
<strong>–</strong> Auto Bergmann AG, Laupen<br />
Sektion Genf<br />
<strong>–</strong> M.S.R Sàrl, Satigny<br />
<strong>–</strong> City Garage Servette SA, Vernier<br />
Sektion Jura und Berner Jura<br />
<strong>–</strong> Carrosserie du Relais SA,<br />
Sonceboz-Sombeval<br />
<strong>–</strong> Carrosserie Mont-Soleil Sàrl,<br />
St-Imier<br />
Sektion St.Gallen, Appenzell,<br />
Fürstentum Liechtenstein<br />
<strong>–</strong> Wiaz AG, Zuzwil<br />
<strong>–</strong> Garage Hobi GmbH, Sargans<br />
<strong>–</strong> Max Gubser & Lukas<br />
Franchetti GmbH, Walenstadt<br />
<strong>–</strong> Koller Fahrzeuge AG, Wildhaus<br />
Sektion Tessin<br />
<strong>–</strong> Garage Ambrosone Sagl,<br />
Locarno<br />
<strong>–</strong> Deltacar Sagl, Cadro<br />
<strong>–</strong> Gran Premio Gomme Sagl, Cadro<br />
<strong>–</strong> SM Car SA, Melide<br />
Sektion Wallis<br />
<strong>–</strong> VSR Sàrl, Vouvry<br />
<strong>–</strong> Garage Du Centre, Balaj<br />
Leonard, Chermignon-Bas<br />
Sektion Zürich<br />
<strong>–</strong> Lakeside Garage GmbH, Thalwil<br />
<strong>–</strong> Garage Maurhofer GmbH,<br />
Neftenbach<br />
<strong>–</strong> Blitz Garage Multi Services AG,<br />
Volketswil<br />
<strong>–</strong> Stadtgarage Rossi GmbH,<br />
Effretikon<br />
<strong>–</strong> Garage Auto Più, Zürich<br />
<strong>–</strong> Schmid Autoservice GmbH,<br />
Wetzikon<br />
<strong>–</strong> Martino Motors GmbH, Meilen<br />
«Mister TCS» Reto Cavegn.<br />
Reto Cavegn tritt ab<br />
34 Jahre lang hat Reto Cavegn die<br />
Zürcher Sektion des Touringclubs<br />
der Schweiz geleitet. Nun hat er<br />
die Geschäftsführung an Andreas<br />
Häuptli übergeben. Andreas<br />
Häuptli hat Ende der 90er-Jahre<br />
bei Smart in Biel im Marketing<br />
gearbeitet und Erfahrungen im<br />
Mobilitätsbereich gesammelt. In<br />
den Jahren vor dem TCS hat er den<br />
Verlegerverband Schweizer Medien<br />
geführt. Reto Cavegn verfasst<br />
nun nach seiner Pensionierung die<br />
Chronik des Zürcher TCS.<br />
Neue Amag-Geschäftsführer<br />
Der ehemalige Direktor von<br />
Autoscout24, Christoph Aebi,<br />
übernimmt per 1. Oktober <strong>2021</strong> die<br />
Geschäftsleitung der Amag Bern-<br />
Wankdorf. Andreas Zuber wird<br />
weiterhin den Betriebsverbund<br />
Bern leiten und verantworten.<br />
Christoph Aebi über seine neue<br />
Herausforderung: «Ich freue mich<br />
mit einem engagierten Team, anspruchsvollen<br />
Kunden und hervorragenden<br />
Produkten die Zukunft<br />
mitgestalten und weiterführen<br />
zu dürfen.» Geschäftsführer der<br />
Amag in Schinznach-Bad ist seit<br />
1. Juli <strong>2021</strong> Marcel Schaffner.<br />
Christoph Aebi.<br />
Marc Mibus (r.) konnte die Nachfolgeregelung mit Désirée und Stefan Bersinger<br />
planmässig umsetzen.<br />
Stabsübergabe in der Auto Meter AG<br />
Per 1. August <strong>2021</strong> haben Stefan und Désirée Bersinger die Auto<br />
Meter AG mit Sitz in Kriens LU vom bisherigen Inhaber Marc Mibus<br />
übernommen. Damit kommt das Unternehmen zwar in neue Hände,<br />
wird aber weiterhin familiär geführt. Der 37-jährige Stefan Bersinger<br />
bekleidete in seiner Karriere bereits mehrere leitende Positionen in der<br />
Automobil- und Nutzfahrzeugbranche und hat sich zusammen mit seiner<br />
Frau Désirée, die das Marketing verantwortet, zum Schritt in die Selbständigkeit<br />
entschieden. Seit über 60 Jahren ist die Auto Meter AG ein<br />
gefragter Partner für verschiedene Branchen. Begonnen hatte alles mit<br />
Reparaturen von Fahrzeuginstrumenten, in der Folge kamen zahlreiche<br />
weitere Dienstleistungen dazu. Die neuen Inhaber werden die bestehenden<br />
Dienstleistungen zusammen mit den rund 50 Mitarbeitenden<br />
gezielt optimieren und nach dem Credo «We create solutions»<br />
sukzessive erweitern.
MESSEHERBST<br />
«SAS digital», IAA München, Automechanika, Auto Zürich, Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
Endlich! Die Branche trifft<br />
sich am Messestand<br />
Die Automobil- und Nutzfahrzeugbranche erhält ihre Plattform zurück und lädt zum informativen und<br />
unterhaltsamen Get-together. An diesem können die Schweizer Garagisten neue Impulse für ihren<br />
Arbeitsalltag gewinnen <strong>–</strong> entweder virtuell dazugeschaltet oder vor Ort in München, Frankfurt,<br />
Zürich und Bern. Mike Gadient<br />
8<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEHERBST<br />
Gemeinsam in den<br />
Messeherbst<br />
Die AGVS-Medien als ideale Plattform<br />
für Ihre Angebote: Unter dem Motto<br />
«Gemeinsam in den Messeherbst <strong>2021</strong>»<br />
lancieren die Medien des Auto Gewerbe<br />
Verband Schweiz (AGVS) für die Schweizer<br />
Aussteller der Automechanika Frankfurt,<br />
Auto Zürich/autotecnica.ch und der Aftermarket-CH<br />
in Bern ein individuell gestaltbares,<br />
crossmediales Kommunikationspaket.<br />
Die Redaktion der AGVS-Medien<br />
bietet auf allen Kanälen ein attraktives<br />
redaktionelles Umfeld für die Bewerbung<br />
Ihrer Angebote. Der Ausstellerrabatt<br />
richtet sich an das gebuchte Anzeigenvolumen.<br />
Über eine Kontaktaufnahme freut sich<br />
Key Account Manager Erich Schlup,<br />
eschlup@agvs-upsa.ch, 043 499 19 83.<br />
Stammkunden pflegen, Neukunden gewinnen, Bekanntheit steigern <strong>–</strong> die Wichtigkeit von Messen ist auch in Zeiten<br />
von Digitalisierung und Globalisierung unbestritten.<br />
Fotos: IAA Mobility, Transport-CH, SAS digital, Messe Frankfurt GmbH/Jochen Günther/Pietro Sutera<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>9
MESSEHERBST<br />
SAS digital vom 6. bis 30. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Treffpunkt Auditorium<br />
Auch an der dritten «SAS digital» wird den Lieferanten viel Freiheit gelassen, damit sie ihre Produkte und<br />
Dienstleistungen attraktiv präsentieren können. Die virtuelle Veranstaltung der Swiss Automotive Group (SAG)<br />
kommt bei Zulieferern und Garagisten gleichermassen gut an.<br />
Die Garagisten werden an den virtuellen Ständen begrüsst. Fotos: SAS digital<br />
Für die <strong>Ausgabe</strong> der «SAS digital» im vergangenen<br />
März haben die Organisatoren eine<br />
neue Ausstellungshalle namens «Auditorium»<br />
geschaffen. In dieser waren alle Angebote der<br />
Aussteller in Form von Webinaren und Schulungsvideos<br />
versammelt <strong>–</strong> mit Erfolg. Die<br />
Halle wurde insgesamt von zwei Dritteln der<br />
Besucher aufgesucht und die Grosszahl der angebotenen<br />
Webinare erfreute sich einer guten<br />
Teilnehmerzahl. «Die Rückmeldungen waren<br />
sehr positiv. Auch dieses Mal bieten wir viele<br />
Live-Webinare an und haben das Angebot<br />
an Schulungsvideos erhöht», sagt Sébastien<br />
Moix, Marketing Direktor der SAG und Organisator<br />
der Swiss Automotive Show (SAS).<br />
Wann welches Webinar stattfindet, kann auf<br />
der Webseite sas-digital.ch eingesehen werden.<br />
Um an der «SAS digital» teilzunehmen, können<br />
sich Garagisten im Webshop von Derendinger,<br />
Matik oder Technomag anmelden und auf den<br />
Banner der «SAS digital» klicken. Sie erhalten<br />
einerseits Zugang zum Auditorium und elf virtuellen<br />
Hallen. Andererseits treffen sie auf 150<br />
Aussteller, 700 Videos und 2000 PDF-Dokumente.<br />
Die Lieferanten entscheiden selbst, wie<br />
sie ihre Produkte und Dienstleistungen in Form<br />
von Videobotschaften, Broschüren, Texten und<br />
Bildern präsentieren. Der Garagist kann zwischen<br />
dem 6. und 30. <strong>September</strong> <strong>2021</strong> rund um<br />
die Uhr auf das digitale Angebot zugreifen.<br />
Mit der «SAS digital» scheinen die Organisatoren<br />
auch bei der dritten <strong>Ausgabe</strong> den Nerv<br />
zu treffen. Absagen seitens Aussteller gab es<br />
einzig saisonal bedingt. «Wir haben bewusst<br />
auf den Bereich Motorrad verzichtet. Dafür<br />
gibt es neu zwei Hallen für den Bereich Nutzfahrzeuge»,<br />
erklärt Sébastien Moix, der sich<br />
eine erneute Steigerung der Besucherzahl erhofft.<br />
Grundsätzlich sei man sehr zufrieden,<br />
wie sich die Zahlen, insbesondere die durchschnittliche<br />
Besuchszeit, seit der Premiere im<br />
Herbst 2020 entwickeln. «Es ist nicht selbstverständlich,<br />
dass uns Garagisten während<br />
ihrem Berufsalltag besuchen.»<br />
Wer sich einwählt, der wird feststellen, dass<br />
das Navigationskonzept überarbeitet wurde.<br />
Aufgrund von Kundenrückmeldungen wurde<br />
darauf geachtet, dass weniger Klicks bis zur<br />
Kontaktaufnahme mit den Ausstellern notwendig<br />
sind. Ebenfalls wurde die visuelle<br />
Darstellung der von den Lieferanten zur Verfügung<br />
gestellten Informationen verbessert.<br />
Vielleicht wurden diese Optimierungen ein<br />
letztes Mal vorgenommen und im nächsten<br />
Frühling oder Herbst finden sich wieder bis zu<br />
8000 Besucherinnen und Besucher an der SAS<br />
im Forum Fribourg ein. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
sas-digital.ch<br />
Der Reifenspezialist Bridgestone reagiert auf die Pandemie mit Online-Trainingsprogrammen.<br />
10<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
MESSEHERBST<br />
IAA Mobility in München vom 7. bis 12. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Die Messe der Weltpremieren<br />
Die internationale Automobilausstellung (IAA) erfindet sich neu: Nach 70 Jahren in Frankfurt am Main findet<br />
sie vom 7. bis 12. <strong>September</strong> erstmals in München statt. Nicht mehr als reine Autoshow, sondern als<br />
internationale Mobilitätsplattform.<br />
Die grossen Themen der IAA sind in diesem<br />
Jahr Circular Economy (Kreislaufwirtschaft),<br />
Sustainability (Nachhaltigkeit) und<br />
Urban Mobility (Mobilität in der Stadt). An<br />
sechs Tagen zeigen Aussteller ihre neuesten<br />
Innovationen und diskutieren mit Experten<br />
über die Mobilität von morgen. Das geschieht<br />
einerseits klassisch auf dem Messegelände,<br />
andererseits auf den bekanntesten Plätzen<br />
der bayerischen Landeshauptstadt: Marien-,<br />
Odeon- und Max-Joseph-Platz. Und wie an<br />
der Automechanika haben Schweizer Garagisten<br />
die Möglichkeit, vom Arbeitsplatz aus<br />
online vorbeizuschauen.<br />
Am Beispiel der BMW Group, dem grössten<br />
Aussteller der IAA, heisst das: Wer will,<br />
kann sich als Avatar einloggen und in der digitalen<br />
Welt der BMW Group frei fortbewegen.<br />
Interessierte sind digital bei der Vorstellung<br />
der neuesten Fahrzeuge dabei, können<br />
mehr über Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft<br />
erfahren, an Vorträgen und Diskussionen<br />
zur Zukunft der Mobilität teilnehmen<br />
oder mehr über Innovationen lernen. «Die<br />
IAA stellt sich den Herausforderungen einer<br />
modernen Mobilität der Zukunft und bietet<br />
den Ideen und Konzepten der Automobilhersteller<br />
eine wichtige Plattform», sagt Jens<br />
Thiemer, Senior Vice President Kunde und<br />
Marke BMW.<br />
In München dürfte dabei einige Male das<br />
Wort Weltpremiere fallen. Renault kündigt<br />
an, erstmals den neuen Mégane E-Tech Electric<br />
zu präsentieren und Dacia stellt ein neues<br />
7-sitziges Familienauto vor. Die Mobilitätsentwickler<br />
von Rinspeed ihrerseits wollen<br />
die Lieferlogistik revolutionieren. Lieferfahrzeuge,<br />
die mobile Paketstationen selbständig<br />
verteilen, abstellen und wieder einsammeln,<br />
feiern an der IAA Weltpremiere. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
iaa.de<br />
Auf die Präsentation neuster Modelle wird an der IAA<br />
<strong>2021</strong> nicht verzichtet werden. Foto: IAA Mobility<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong> 11
MESSEHERBST<br />
Foto: Messe Frankfurt GmbH/Petra Welzel/<br />
Auto Zürich<br />
Automechanika Frankfurt vom 14. bis 16. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Wertvolle Impulse<br />
für den Garagisten<br />
Innovationsschaufenster, Testlabor und Diskussionsrunden mit<br />
Experten <strong>–</strong> die Automechanika in Frankfurt informiert die Garagisten<br />
über die Themen der Zukunft. Am Programm können Schweizer<br />
Branchenkollegen bequem online teilnehmen.<br />
Die Automechanika vom 14. bis 16. <strong>September</strong><br />
zählt rund 200 ausstellende Unternehmen,<br />
die meisten werden gemäss einer letzten Meldung<br />
vor Ort auf dem Frankfurter Messegelände<br />
präsent sein. Das Interesse aus dem Ausland<br />
ist in diesen Zeiten beachtlich: So kommen die<br />
Aussteller nicht nur aus Deutschland oder der<br />
Schweiz, sondern auch aus China, Australien,<br />
Osteuropa oder Skandinavien. «Ich freue mich,<br />
dass sich der Grossteil wieder persönlich treffen<br />
möchte», sagt Olaf Musshoff, Director Automechanika<br />
Franfkurt. Die Messe rund um<br />
die Trends in Aftermarket und Werkstatt findet<br />
mit einem der Corona-Situation angepassten,<br />
digitalen Konzept statt. Daher trägt sie<br />
diesmal den Namen «Automechanika Frankfurt<br />
Digital Plus». Musshoff erklärt: «Mit neuen<br />
digitalen Features sorgen wir für zusätzliche<br />
Möglichkeiten der Präsentation, Vernetzung<br />
und für eine grosse internationale Reichweite.»<br />
Für die Garagisten in der Schweiz hat dies zum<br />
Vorteil, dass sie virtuell am Rahmenprogramm<br />
teilnehmen können. In Kooperation mit namhaften<br />
Partnern finden auch in diesem Jahr<br />
praxisorientierte Workshops auf der Messe<br />
statt, die sich insbesondere an Werkstätten<br />
richten. Die Automechanika Academy bietet<br />
an allen drei Tagen zukunftsweisende Fachvorträge<br />
und Podiumsdiskussionen, die aktuelle<br />
Entwicklungen zu den Themen Tomorrow‘s<br />
Service & Mobility, Elektromobilität, 3D-Druck<br />
und Car Wash beleuchten. Für Werkstätten<br />
sind insbesondere der Schadentalk sowie Vorträge<br />
und Podiumsdiskussionen rund um das<br />
Werkstattgeschäft interessant.<br />
Aussteller an der<br />
Automechanika<br />
Auf dem Frankfurter Messegelände<br />
präsentieren sich unter anderem folgende<br />
Unternehmen: Schaeffler, Hunter, Liqui<br />
Moly GmbH, SATA, Mercedes-Benz<br />
Gebrauchtteile Center, Beissbarth GmbH,<br />
Snap-on Equipment GmbH, Alfred Kärcher<br />
Vertriebs GmbH, Otto Christ, WashTec<br />
GmbH, AVL DiTEST GmbH, Hengst, Heinrich<br />
Eibach, ABBT Arnott, AJUSA Auto Juntas,<br />
Audatex, Adriateh d.o.o., BBT Automotive<br />
Components GmbH, AUTOonline GmbH,<br />
MAPCO Autotechnik GmbH, DINEX A/S,<br />
Glaubitz GmbH, Saxon Junkalor, Inficon,<br />
ATH Heinl, Schumacher, Auger Autotechnik,<br />
Erich Jaeger GmbH, Nissens Automotive<br />
A/S zusammen mit AVA Benelux,<br />
HaynesPro B.V., Inforserveis S.L., Visomax<br />
Coating, TÜV Rheinland und ZDK (Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe).<br />
Rein digital dabei sind unter anderen<br />
folgende Unternehmen: Continental,<br />
ElringKlinger AG, Mahle, Mol-Lub KFT, Body<br />
Shop News, Vogel Communications Group<br />
GmbH, Robert Bosch GmbH und BMW AG.<br />
Wer sich vorab online registriert, erhält ein<br />
kostenloses Ticket. So können auch die Vorträge<br />
der Zukunftswerkstatt 4.0 mitverfolgt<br />
werden. Das Institut für Automobilwirtschaft<br />
zeigt Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle<br />
von morgen. Wer nach Frankfurt reist,<br />
der kann acht Lernstationen entlang der Customer-Journey<br />
zum Schwerpunkt Aftersales<br />
durchlaufen.<br />
Gleichgültig ob vor Ort oder digital <strong>–</strong> der Technologiewandel<br />
wird auch für den Schweizer<br />
Garagisten erlebbar und er erhält neue Impulse<br />
für seinen zukünftigen Berufsalltag. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
ch.messefrankfurt.com<br />
Das Online-Programm<br />
Zukunftswerkstatt 4.0: Impulsvorträge und<br />
Podiumsdiskussion, 14. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>,<br />
10:30 bis 11:15 Uhr<br />
Täglich Kunden und Mitarbeitende über<br />
das Internet gewinnen, 15. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>,<br />
14:30 bis 15:30 Uhr<br />
Zukunftswerkstatt 4.0: Digitalisierung im<br />
Werkstattbereich, 16. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>,<br />
13:15 bis 14:00 Uhr<br />
Bosch/Bissbarth Workshop: Kalibrierung<br />
von Fahrerassistenzsystemen,<br />
16. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 14:45 bis 15:45 Uhr<br />
Aktuelle Probleme bei der Diagnose,<br />
16. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 16:00 bis 17:00 Uhr<br />
Wer sich vorab registriert, erhält ein<br />
kostenloses Ticket für den Messebesuch<br />
oder für die Teilnahme am Livestream.<br />
Weitere Infos unter:<br />
automechanika.com/eventkalender<br />
12<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Jasa AG<br />
Tel 044 431 60 70<br />
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Die revolutionäre<br />
SATAjet X5500.<br />
Auto Zürich vom 4. bis 7. November <strong>2021</strong><br />
«Das mit Abstand grösste<br />
Mobilitätsereignis»<br />
Das erste grosse nationale, automobile Messeereignis steigt zwischen<br />
dem 4. und 7. November in Zürich mit der Auto Zürich Car Show. Die<br />
namhaften Aussteller wie Amag und Emil Frey haben ihre Teilnahme<br />
längst zugesagt. Auto-Zürich-Präsident<br />
Karl Bieri zieht ein Zwischenfazit.<br />
Das Dream-Team: In Pistole und Düsensatz<br />
neu konzipierte und perfekt<br />
synchronisierte Luftleitgeometrie<br />
für eine perfekte Materialverteilung,<br />
optimierte Zersteubung und präzise<br />
Strahlform. Und all das mit Materialerspranis,<br />
butterweicher und geräuschreduzierter<br />
Applikation.<br />
Zwei Strahlgeometrien sind pro<br />
Düsengrösse verfügbar und erlauben<br />
wahlweise mehr Kontrolle oder<br />
Geschwindigkeit, Anpassung des<br />
Düsensatzes an Temperatur und Luftfeuchtigkeit.<br />
Karl Bieri, Präsident Auto Zürich.<br />
Das Impftempo in der Schweiz ist erlahmt <strong>–</strong><br />
welche Auswirkungen erwarten Sie auf das<br />
Schutzkonzept?<br />
Karl Bieri, Präsident Auto Zürich: Wir haben<br />
die neue Messearchitektur bewusst so ausgelegt,<br />
dass die Auflagen aktueller Schutzkonzepte<br />
Hand in Hand mit den Verbesserungen bei der<br />
Aufenthaltsqualität für Aussteller und Besucher<br />
einhergehen. Insofern sind wir nicht abhängig<br />
von etwaigen Lockerungen der Schutzauflagen.<br />
Für uns ist das eine wichtige Komponente und<br />
damit entscheidend für die Zukunftsfähigkeit<br />
von Live-Konzepten.<br />
Wie spürbar ist die Vorfreude auf das<br />
Get-together im November?<br />
Durch den massgeblich der Pandemie geschuldeten<br />
Entfall sämtlicher automobiler<br />
Ereignisse bis zum jetzigen Zeitpunkt verändert<br />
sich die Rolle der Auto Zürich. Sie wird<br />
nun nicht nur das mit Abstand grösste Mobilitätsereignis<br />
der Schweiz in diesem Jahr sein,<br />
sondern zugleich in den Sparten Tuning und<br />
Classic ein bestimmendes Ereignis im gesamten<br />
deutschsprachigen Raum darstellen. Dieser<br />
Bedeutung sind wir uns bewusst und werden<br />
ihr durch die bislang grösste Überarbeitung<br />
des Messekonzeptes in der 35-jährigen Geschichte<br />
der Auto Zürich auch gerecht werden.<br />
Und natürlich werden diese Anstrengungen<br />
auch durch eine gewisse Vorfreude begleitet.<br />
Was ist während der Pandemie viel zu<br />
kurz gekommen und wird durch Anlässe wie<br />
die Auto Zürich wieder ermöglicht?<br />
Eine Situation, wie wir im Rahmen der Pandemie<br />
erlebt haben, führt zu einer massiven<br />
Kaufzurückhaltung. Abgesehen von wirtschaftlichen<br />
Überlegungen herrscht vielfach der Eindruck,<br />
dass es in einer solchen Zeit nicht angemessen<br />
sei, in ein neues Motorrad oder<br />
Automobil zu investieren. Der Wegfall von entsprechenden<br />
Anlässen untermauert eine solche<br />
Gefühlslage. Hinzu kommt der Umstand, dass<br />
der Kauf eines Automobils oder eines Motorrades<br />
für viele auch eine ausgeprägte emotionale<br />
Komponente birgt. Das gilt auch für den vorgelagerten<br />
Entscheidungs- und Kaufprozess. Die<br />
Möglichkeit, Fahrzeuge in diese Phase real erleben<br />
zu können, spielt eine ebenso wichtige<br />
Rolle wie die persönliche Beratung. Fallen diese<br />
Möglichkeiten weg, sinkt auch der entsprechende<br />
emotionale Antrieb bei den Überlegungen<br />
hin zu einer Neu- oder Wiedermotorisierung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
auto-zuerich.ch<br />
Mit den neuen SATA<br />
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eine Innovation.<br />
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gehört eine Filtereinheit, welche<br />
die Anforderungen einer professionellen<br />
Lackierung erfüllen kann. Je<br />
nach Anwendung und Einsatzbereich,<br />
unterscheiden sich die Anforderungen<br />
an die Luftaufbereitung.<br />
Saubere Luft für ein<br />
perfektes Lackierergebnis.<br />
NEW<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>
MESSEHERBST<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH in Bern vom<br />
10. bis 13. November <strong>2021</strong><br />
Kurze Wege <strong>–</strong> viele<br />
Kontakte<br />
Aussteller wie die Luginbühl Fahrzeugtechnik AG oder Motorex freuen<br />
sich darauf, den Garagisten an der Transport-CH/Aftermarket-CH<br />
ihre Innovationen zu präsentieren. Dass vereinzelte Unternehmen den<br />
Pandemieverlauf beobachten und mit einer Messeteilnahme zögern,<br />
hat laut Veranstalter Expotrans keine nennenswerten Auswirkungen<br />
auf den Anmeldestand.<br />
Das Gelände der Bernexpo.<br />
Foto: Transport-CH<br />
Über 30 Prozent Neuanmeldungen verzeichnen<br />
die beiden Leitmessen Transport-CH/<br />
Aftermarket-CH. Um möglichst allen Interessenten<br />
einen Platz bieten zu können, überlegt<br />
sich das Organisationskomitee den Bezug einer<br />
zusätzlichen Halle. «Unser Ziel ist es, dass der<br />
alle zwei Jahre stattfindende Branchentreffpunkt<br />
der Nutzfahrzeug- und Automobilbranche<br />
in Bern in gewohntem Rahmen über die<br />
Bühne gehen kann, wobei der Schutz von Besuchern<br />
und Ausstellern gewährleistet werden<br />
soll», hält OK-Präsident Dominique Kolly<br />
fest. Der Zugang soll für Personen mit Covid-<br />
Zertifikat ohne Flächenbeschränkungen und<br />
Schutzmasken möglich sein. Dies bedeutet:<br />
Wer geimpft, getestet oder genesen ist, wird<br />
mit gültigem Eintrittsticket, aller Voraussicht<br />
nach, freien Zugang zum Messegelände haben.<br />
Diese Nachricht freut Aussteller wie die Luginbühl<br />
Fahrzeugtechnik AG. Marketing-Verantwortliche<br />
Heidi Senn lobt: «Durch die Zusammenarbeit<br />
des sehr agilen und kompetenten<br />
OK mit den Verbänden ist ein tolles Messeangebot<br />
entstanden.» Das vereinte Angebot<br />
von Transport-CH, Aftermarket-CH und Carrosserie<br />
Event würde viele interessierte Besucher<br />
anziehen und eine erfolgreiche Durchführung<br />
versprechen. Luginbühl präsentiert sich<br />
nebst einem ausgesuchten Produkteportfolio<br />
aus dem Bereich Fahrzeug- und Werkstatttechnik<br />
vor allem mit den Mitarbeitenden und<br />
den Dienstleistungen. «Beratung, Verkauf, Engineering,<br />
Montage, Aftersales und Service»,<br />
zählt Senn auf und ergänzt: «Als ISO-zertifizierter<br />
Betrieb stellen wir einen fachlich kompetenten<br />
Service all unserer Produkte wie auch<br />
von Fremdmarken in den Vordergrund.»<br />
Motorex nutzt derweil die Gelegenheit und präsentiert<br />
in Bern den Motorex Dynco, ein Spülgerät<br />
für Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe.<br />
«Der Dynco ersetzt vollautomatisch den<br />
Gesamtinhalt des verbrauchten Getriebeöls<br />
gegen frisches», erklärt Verkaufsleiter Stefan<br />
Sury. Der Austausch vor Ort sei auf fachlicher<br />
und persönlicher Ebene vermisst worden. Nun<br />
freue man sich auf den Wissenstransfer und<br />
ein Get-together im persönlichen Rahmen.<br />
Heidi Senn pflichtet Sury bei: «Im Kundengespräch<br />
können wir an Messen die Bedürfnisse<br />
besser aufnehmen. Durch die entspannte Messeatmosphäre<br />
steht auch mehr Zeit zur Verfügung<br />
als im Alltag.» Auf Messen seien dank<br />
kurzer Wege viele Kontakte möglich.<br />
Die spürbare Vorfreude in der Branche gibt<br />
den Organisatoren einen zusätzlichen Schub,<br />
wie Michael Gehrken erklärt. Der Kommunikationsverantwortliche<br />
der Transport-CH/<br />
Aftermarket-CH sagt: «Wenn wir als Messeveranstalter<br />
etwas Positives aus den vergangenen<br />
Monaten mitnehmen können, dann ist<br />
es sicherlich die Gewissheit, dass kein Online-<br />
Event <strong>–</strong> und sei er auch noch so gut gemacht <strong>–</strong><br />
eine Zusammenkunft vor Ort ersetzen kann.»<br />
Homeoffice und Zoom-Meetings mögen in<br />
Arbeitsprozessen ein gangbarer Weg sein.<br />
Menschen seien jedoch soziale Wesen und nur<br />
bedingt geschaffen für den virtuellen Raum.<br />
«Von Zeit zu Zeit brauchen wir den direkten<br />
Austausch vor Ort einfach.»<br />
Dem widerspricht zwar niemand, jedoch haben<br />
noch längst nicht alle Zulieferer eine Teilnahme<br />
an Messen beschlossen. Stellvertretend<br />
dafür stehen die Hostettler Autotechnik<br />
AG und Bridgestone Schweiz. «Wir beobachten<br />
sehr aufmerksam, wie sich die Pandemie entwickelt<br />
und werden umsichtig und in angemessenen<br />
Schritten unseren gemeinsamen Weg in<br />
die neue Normalität darauf abstimmen», begründet<br />
etwa Urs Lüchinger, Country Manager<br />
Bridgestone Schweiz, die ausstehende Zusage.<br />
Ausser Frage stehe, dass der persönliche<br />
Kontakt und das direkte Feedback essenziell<br />
für Bridgestone sind. Der Reifenspezialist hat<br />
umgedacht und den Schulungskatalog <strong>2021</strong> für<br />
seine Kunden neu ausgerichtet. Aktuell wird<br />
ein Online-Trainingsprogramm angeboten, das<br />
alles Wissenswerte rund um Technologie, Testerfolge<br />
und Driving Experience des neuen Reifens<br />
Potenza Sport vermittelt.<br />
Bei Hostettler ist der Fokus auf die zweite<br />
<strong>Ausgabe</strong> der «Autotechnik Days» im März<br />
2022 gerichtet. Diesen Herbst werden diverse<br />
kleinere Veranstaltungen organisiert.<br />
«An jedem Standort findet ein Tag der offenen<br />
Tür statt. Weiter besuchen wir mit<br />
ausgewählten Kundinnen und Kunden die<br />
Arosa Classic Car», so Marketingleiterin<br />
Natalie Schafroth. Obschon der Austausch<br />
über die digitalen Medien sehr gut funktioniert<br />
hat, fehle der persönliche Kontakt,<br />
spricht sie ihren Branchenkolleginnen und<br />
-kollegen aus dem Herzen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
transport-ch.com<br />
14<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Mit Sicherheit<br />
der richtige Reifen<br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Interview mit Urs Lüchinger, Country Manager Bridgestone Schweiz<br />
«Unsere Produkte lösen das<br />
Leistungsversprechen ein»<br />
Der Premiumhersteller Bridgestone startet mit dem hochdekorierten Winterreifen Blizzak LM005 in die<br />
Winterreifensaison. Country Manager Urs Lüchinger im Gespräch über Testergebnisse, virtuelle Technologie zur<br />
Reifenentwicklung und den Umgang mit Zielkonflikten in der Entwicklung neuer Produkte. Sandro Compagno<br />
Stichworte Produktentwicklung und Innovation: Können Sie die<br />
Investitionen von Bridgestone in die Forschung und Entwicklung<br />
beziffern?<br />
Bridgestone ist der grösste F&E-Investor der Reifenbranche und hat<br />
im vergangenen Jahr global über 780 Millionen Euro in diesem Bereich<br />
eingesetzt. Unsere F&E-Zentren spielen dabei die elementare<br />
Rolle, unter anderem bei Materialforschung, Reifendesign und -entwicklung,<br />
Rapid-Prototyping oder allen Arten von Tests. Denn: Premiumreifen<br />
sind der Kern unseres Unternehmens. Das gilt für unsere<br />
Sommer- als auch Winterreifen, und die Testergebnisse der letzten<br />
Jahre sind hier ein starker Beleg der Leistung unseres F&E-Teams.<br />
Urs Lüchinger, Country Manager Bridgestone Schweiz.<br />
Herr Lüchinger, der Winterreifen Bridgestone Blizzak LM005 hat in<br />
verschiedenen Winterreifentests überzeugt. Im Test des Auto Club<br />
Europa erreichte er als einziger getesteter Reifen das Prädikat «sehr<br />
empfehlenswert» ...<br />
Urs Lüchinger: Nicht nur in diesem Test! Mit dem Blizzak LM005<br />
gelang uns mit gleich sechs Siegen in den wichtigsten Tests der Wintersaison<br />
2020/21 ein überragendes Gesamtergebnis und bereits im<br />
Jahr zuvor wurden wir von Auto Bild als «Winterreifen-Hersteller des<br />
Jahres 2019» ausgezeichnet. Daran konnten wir dieses Jahr anknüpfen<br />
und erhielten das Pendant dazu: «Sommerreifen-Hersteller des<br />
Jahres <strong>2021</strong>».<br />
Drücken sich solche Ergebnisse direkt in Verkaufszahlen aus oder<br />
sind sie vor allem wichtig fürs Image?<br />
Die Tests der unabhängigen Organisationen und Redaktionen sind<br />
für uns ein wichtiger Indikator. Als ein führender Anbieter für nachhaltige<br />
Mobilität und innovative Lösungen setzen wir in allen Bereichen<br />
auf modernste Technologie und die Testergebnisse widerspiegeln<br />
unser Engagement. Unsere strategische Ausrichtung mit dem Fokus<br />
auf Qualität und Nachhaltigkeit, die kontinuierliche Produktentwicklung<br />
und Innovation führt zu Top-Ergebnissen <strong>–</strong> unsere Produkte lösen<br />
das Leistungsversprechen zuverlässig ein. Diese dauerhaft dokumentierte<br />
Premiumqualität nehmen unsere Kunden und Partner, aber<br />
auch Endkunden wahr, und entsprechend dürfen wir eine steigende<br />
Produkt- beziehungsweise Markennachfrage registrieren.<br />
Im Frühjahr war zu lesen, dass Kautschuk auf dem Weltmarkt knapp<br />
wird: Einerseits weil aufgrund der Corona-Pandemie weniger Naturkautschuk<br />
geerntet wurde, aber auch weil die Transportkapazitäten<br />
auf See beschränkt sind. Müssen Garagisten mit Lieferschwierigkeiten<br />
rechnen?<br />
Um frühzeitig zu agieren und der entsprechenden Nachfrage zu jedem<br />
Zeitpunkt bestmöglich gerecht zu werden, bewerten wir die Situation<br />
stets aktuell, aus kurz-, mittel- und langfristiger Sicht. Dieser<br />
vorausschauende Ansatz hat sich bewährt und trotz aller Dynamik<br />
in den vergangenen Monaten ist uns die marktgerechte Planung bislang<br />
erfreulicherweise zumeist recht gut gelungen. Hierzu tragen natürlich<br />
auch frühzeitige Informationen von unseren Handelspartnern<br />
hilfreich bei.<br />
Bridgestone hat eine virtuelle Technologie zur Reifenentwicklung<br />
konzipiert. Können Sie kurz erklären, worum es hier geht?<br />
Üblicherweise werden Reifen bei der Entwicklung physisch produziert<br />
und dann auf verschiedene Eigenschaften getestet. Dabei werden<br />
sie unterschiedlichen Tests in den Laboren unterzogen und durchlaufen<br />
bei Indoor-Tests wie auf dem Testgelände vielfältige Programme.<br />
Unsere unternehmenseigene virtuelle Technologie zur Reifenentwicklung<br />
ermöglicht den Entwurf eines digitalen Reifens <strong>–</strong> beziehungsweise<br />
eines digitalen Zwillings <strong>–</strong> einschliesslich virtueller Tests und<br />
Feinabstimmungen, bevor ein Prototyp des Reifens physisch hergestellt<br />
und getestet wird. Dieser Prozess bietet erhebliche Vorteile in<br />
Bezug auf Effizienz und Nachhaltigkeit, da die Entwicklungszeit, der<br />
Rohstoffverbrauch und die CO 2<br />
-Emissionen reduziert werden können<br />
<strong>–</strong> einhergehend mit einer höheren Genauigkeit und Flexibilität. Auch<br />
bei der Entwicklung des neuen Bridgestone Potenza Sport ist diese<br />
Technologie zum Einsatz gekommen.<br />
Gleichzeitig ist Bridgestone mit Reifen für E-Fahrzeuge sehr aktiv,<br />
rund 30 Prozent aller neuen OE-Reifen im Jahr 2020 wurden speziell<br />
für Stromer konzipiert. Worauf gilt es hier zu achten?<br />
Es gibt nicht «den einen» Reifen, der bei allen elektrischen Fahrzeugen<br />
zum Einsatz kommt. Unser F&E-Team arbeitet bereits seit einigen<br />
16<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Jahren daran, unser Line-up an Premiumreifen auf die Anforderungen<br />
an E-Fahrzeuge anzupassen und dieses kontinuierlich weiterzuentwickeln.<br />
Dabei muss jede Reifenkonzeption oder -modellierung stets im<br />
Sinne maximaler Sicherheit ein möglichst optimales Zusammenspiel<br />
zwischen Fahrwerk und Reifen erreichen. Für Elektrofahrzeuge sind<br />
entsprechend neue Ansätze gefragt, denn sie weisen deutliche konzeptionelle<br />
Unterschiede gegenüber herkömmlichen Fahrzeugkonzepten<br />
auf. Dazu gehören der durch das Batteriepaket bedingte tiefe<br />
Schwerpunkt, das hohe Drehmoment am Rad oder auch die veränderte<br />
Fahrzeuginnenraumakustik. Um dieses Anforderungsprofil eines<br />
BEV bestmöglich zu erfüllen, liefern speziell entwickelte Reifen im<br />
Gesamtergebnis natürlich die überzeugendsten Resultate.<br />
Welchen Einfluss haben diese Unterschiede zwischen Elektro- und<br />
herkömmlichen Fahrzeugen konkret?<br />
Am Elektrofahrzeug dürfen die Reifen nicht zu weit nach innen reichen,<br />
da sonst das Batteriepaket im Weg wäre <strong>–</strong> aufgrund der gesetzlichen<br />
Vorschriften ebenso nicht nach aussen. Reifen für Elektroautos<br />
weisen daher oftmals einen grossen Durchmesser und eine geringere<br />
Reifenbreite auf. Der grosse Durchmesser fördert die Tragfähigkeit<br />
und einen reduzierten Rollwiderstand bei gleicher Breite. Dieser Rollwiderstand<br />
ist bei saisonaler Bereifung, aber auch bei Ganzjahresreifen,<br />
zentral, da er einen direkten Einfluss auf die elektrische Reichweite<br />
des Fahrzeugs hat.<br />
Da stecken einige Zielkonflikte dahinter.<br />
Das ist richtig. Für unser F&E-Team besteht die Herausforderung darin,<br />
all diese Zielkonflikte unter Einsatz von modernster Technologie<br />
aufzulösen. Um die Anforderungen für Rollwiderstand, Nasshaftung<br />
und Laufleistung ideal in Einklang zu bringen, arbeiten wir auch<br />
erfolgreich mit innovativen High-End-Laufstreifenmischungen, die<br />
entwicklungsbedingt immer wieder neue zielführende Lösungen eröffnen.<br />
Aktuell können wir sowohl saisonal als auch fahrzeugklassenübergreifend<br />
entsprechende Premiumreifen für E-Fahrzeuge bieten.<br />
So liefert Bridgestone beispielsweise den Turanza Eco mit der<br />
innovativen Leichtbau-Reifentechnologie Enliten für ausgewählte Dimensionen<br />
unter anderen des Fiat 500e, des VW ID.3 und ID.4.<br />
Rollwiderstand, Nassbremseigenschaft, Aussenabrollgeräusch sind<br />
die drei Kriterien auf der Reifenetikette der EU. Ich nehme an, es gibt<br />
weitere Kriterien, die für die Entwicklung wichtig sind?<br />
Natürlich gibt es zahlreiche weitere Parameter, die beachtet werden<br />
müssen, um im Ergebnis die beste Lösung zu erreichen. Bei der Entwicklung<br />
eines massgeschneiderten Reifens für die Erstausrüstung<br />
müssen unsere Techniker beispielsweise häufig mehr als 50 Eigenschaften,<br />
die auch teilweise gegenläufig sind, möglichst optimal kombinieren.<br />
Die Reifenetikette im Ersatzmarkt dient dagegen primär<br />
dazu, Endkunden einen ersten schnellen Überblick zum Produkt zu<br />
geben. Die Etikette wurde gerade erst überarbeitet und eignet sich<br />
somit gut für den Einstieg in das kompetente Beratungsgespräch mit<br />
dem Endkunden. Denn die professionelle Beratung durch den Experten<br />
ist unersetzlich.<br />
Wie sieht der Autoreifen in 5 Jahren aus? Ich denke hier an Design,<br />
Material oder auch Haltbarkeit.<br />
Ein konkretes Zeitfenster zu benennen ist schwierig. Bridgestone<br />
entwickelt kontinuierlich mithilfe modernster Technologie und wir<br />
glauben, dass der Reifen der Zukunft massgeblich dabei unterstützen<br />
muss, die Makrotrends wie CASE-Mobilität, Urbanisierung oder<br />
Ressourcenknappheit zu bewältigen, die unsere Welt und Industrie<br />
beeinflussen. Der Reifen der Zukunft wird daher vernetzt und intelligent<br />
<strong>–</strong> ausgestattet mit datenerfassenden Sensoren liefern vernetzte<br />
Reifen Echtzeit-Updates über Zustand und Leistung. Der Reifen ist darüber<br />
hinaus geräuscharm. Er wird auch leichter sein, denn leichtere<br />
Reifen erfordern weniger Materialressourcen in der Herstellung, benötigen<br />
weniger Kraftstoff im Einsatz und tragen zur Reduzierung der<br />
CO 2<br />
-Emissionen bei. Nicht zuletzt wird der Reifen der Zukunft auch<br />
schadensresistenter. Mit der Bridgestone Run Flat-Technologie ermöglichen<br />
wir es Autofahrern seit vielen Jahren bereits im Falle eines Reifenschadens<br />
die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und noch<br />
rund 80 Kilometer bei bis zu 80 km/h weiterzufahren. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
bridgestone.ch<br />
Überzeugte in zahlreichen<br />
Reifentests: Der Winterreifen<br />
Bridgestone Blizzak LM005.<br />
Foto: Bridgestone<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>17
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Die Indoor-Reifenteststrecke der Muttergesellschaft<br />
von Falken trägt den Namen «Nayoro Indoor Ice Field».<br />
Fotos: Falken<br />
Neue Indoor-Reifenteststrecke für Falken<br />
Vollbremsung auf einer<br />
100 Meter langen Eisfläche<br />
Die Entwicklung eines neuen Reifens ist ein langwieriger Prozess, der mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann.<br />
Umso wichtiger ist der Praxistest, der im Falle von Winterreifen der Marke Falken in einer neuen Indoor-Anlage<br />
vorgenommen wird. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Mike Gadient<br />
Der Falken Eurowinter HS01 ist ein Klassiker<br />
unter den Winterreifen. Regelmässig erhält<br />
der in der Schweiz durch die Fibag vertriebene<br />
Reifen Bestnoten in verschiedenen<br />
Tests für sein Verhalten auf nasser Fahrbahn<br />
und auf eisigem Untergrund. Vom Touring<br />
Club Schweiz erhielt er 2020 verbunden<br />
mit dem Lob «Gut im Verschleiss» das Gütesiegel<br />
«empfehlenswert». Der Nachfolger des<br />
Eurowinter HS01 wird derweil auf der Anfang<br />
<strong>2021</strong> in Betrieb genommenen Indoor-<br />
Reifenstrecke auf der japanischen Insel Hokkaido<br />
ausgiebig getestet. Auf dem Gelände in<br />
der Stadt Nayoro erstellte Sumitomo Rubber<br />
Industries einen 3000 Quadratmeter grossen<br />
Neubau.<br />
Unter dem Dach von Sumitomo werden<br />
neben den Produkten der Marken Falken<br />
und Dunlop übrigens auch Tennisschläger,<br />
Tennisbälle, Golfbälle und verschiedene andere<br />
Gummiartikel produziert. «Unser Mutterkonzern<br />
verfügt über eine der anspruchsvollsten<br />
Reifentesteinrichtungen der Welt,<br />
und diese neue ‹On-Ice›-Testfunktion für<br />
den Indoor-Bereich ermöglicht das ganze<br />
Jahr eine kontinuierliche Entwicklung unserer<br />
Winterprodukte», schwärmt Markus Bögner,<br />
COO bei Falken Tyre Europe GmbH. Der<br />
Komplex verfügt unter anderem über eine<br />
18<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
An einem der wichtigsten Reifenentwicklungsstandorte für Winterreifen in Nayoro (Japan) wurde die Indoor-Teststrecke<br />
Ende Januar <strong>2021</strong> eröffnet.<br />
100 Meter lange Bremsteststrecke sowie<br />
einen etwa 900 Quadratmeter grossen Bereich<br />
für Kurven- und Handling-Tests. «Das<br />
wird die Wettbewerbsfähigkeit unseres Winterreifenangebots<br />
steigern», ist Markus Bögner.<br />
überzeugt Die Indoor-Reifenteststrecke<br />
mit dem Namen «Nayoro Indoor Ice Field»<br />
gehört zu den grössten Eis-Reifen-Test-Einrichtungen<br />
in ganz Japan. Wie viele tausende<br />
Reifen jährlich getestet werden können, lässt<br />
sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beziffern.<br />
Mit ein paar Wochen Abstand zur Meldung<br />
von Falken gab mit Yokohama ein weiterer<br />
Reifenhersteller bekannt, die Kühleinheit<br />
seiner Testhalle in Hokkaido erneuert zu haben.<br />
Die hier 119 Meter lange und 24 Meter<br />
breite Eisbahn wurde 2018 in Betrieb genommen.<br />
Bei einer Raumtemperatur von 5 Grad<br />
kann die Temperatur der Eisoberfläche jetzt<br />
zwischen minus 10 Grad und 0 Grad eingestellt<br />
werden. Dies ermöglicht Tests unter<br />
konstanten Bedingungen und verlängert<br />
die saisonale Zeitspanne, in der Bremstests<br />
unter Winterbedingungen durchgeführt werden<br />
können.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Der finnische Reifenhersteller Nokian Tyres<br />
feilt derweil nördlich des Polarkreises in<br />
Ivalo (Finnland) an seinen Produkten. Das<br />
Testcenter «White Hell» ist mit seinen 700<br />
Hektaren und den über 30 Teststrecken das<br />
weltweit grösste. Zum Vergleich: Mit dem<br />
Aussenbereich umfasst das Testgelände der<br />
Falken-Muttergesellschaft in Nayoro 87 Hektaren.<br />
Nokian verfügt in Lappland dank den<br />
200 Tagen mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt<br />
über sowohl raue als auch wertvolle<br />
Testbedingungen. Eine auch fast 700<br />
Meter lange Indoor-Teststrecke ermöglicht<br />
witterungsunabhängig Testphasen <strong>–</strong> jährlich<br />
sollen 20 000 Winterreifen geprüft werden.<br />
Und im Mai hat Nokian im spanischen<br />
Santa Cruz de la Zarza, eine Stunde südlich<br />
von Madrid, ein neues, 300 Hektar grosses<br />
Testzentrum eröffnet. Das Herzstück bildet<br />
die sieben Kilometer lange Ovalstrecke,<br />
die das Gelände umrundet. Getestet werden<br />
hier Sommer-, Ganzjahres- und Winterreifen.<br />
«Alle unsere Testzentren sind eine Investition<br />
in die Innovationskraft. Das spanische<br />
Testzentrum und unser Wintertestzentrum<br />
in Ivalo in Lappland heben unsere gesamten<br />
Testmöglichkeiten auf das höchste Niveau»,<br />
sagt Olli Seppälä, Leiter Forschung und Entwicklung<br />
bei Nokian.<br />
Um auf Augenhöhe mit der Konkurrenz zu<br />
bleiben, betreibt Sumitomo Rubber Industries<br />
daher zusätzlich zum neuen Standort<br />
in Nayoro auch noch in Asahikawa ein Entwicklungszentrum<br />
für Winterreifen der Marke<br />
Falken. Für umfassende Reifentests wird<br />
das Gelände in Okayama auf der japanischen<br />
Hauptinsel genutzt. Aber nirgends ist die Infrastruktur<br />
für Winterreifen besser als auf<br />
dem «Nayoro Indoor Ice Field». Mitunter ein<br />
Grund ist die Breite der Strecke, die sogar<br />
Spikereifen-Tests für Lastwagen und Busse<br />
ermöglicht. <<br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER FOKUS<br />
Interview Markus Brunner, Country Manager Apollo Vredestein<br />
Apollo Tyres streicht<br />
Vredestein aus Firmennamen<br />
«Apollo und Vredestein bleiben hierzulande die aktiven Brands», so Markus<br />
Brunner, Country Manager Apollo Vredestein.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Präzisionsmessung<br />
des Reifenprofils<br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Apollo Vredestein ist Geschichte. Seit einigen Wochen firmiert der Reifenhersteller als Apollo Tyres <strong>–</strong> auch in der<br />
Schweiz. Country Manager Markus Brunner erklärt die Hintergründe der Namensänderung und verrät, ob Apollo<br />
am Auto-Salon 2022 in Genf mit von der Partie ist. Sandro Compagno<br />
Herr Brunner, 2009 wurde der niederländische Reifenhersteller Vredestein<br />
von Apollo Tyres aus Indien übernommen. Nun verschwindet<br />
Vredestein aus dem Firmennamen, der nur noch Apollo Tyres lautet.<br />
Was sind die Gründe?<br />
Markus Brunner, Country Manager Apollo Schweiz AG: Der Grund<br />
ist ganz einfach, dass unsere Muttergesellschaft den Namen Apollo<br />
Tyres trägt. Die Führung in Indien wollte das vereinheitlichen. Die<br />
Unternehmung heisst neu weltweit Apollo Tyres <strong>–</strong> die beiden Brands<br />
Apollo und Vredestein werden als separate Marken weitergeführt.<br />
Wie sind die beiden Marken im Markt positioniert? Wie grenzen sie<br />
sich ab?<br />
Das ist je nach Markt unterschiedlich: Wenn wir vom PW-Markt in<br />
Europa und der Schweiz sprechen, dann ist Vredestein klar als Premiumprodukt<br />
positioniert. Die Marke Apollo wird als Second-Line<br />
geführt. Personenwagen sind der einzige Bereich, in denen wir mit<br />
beiden Marken auftreten. Im LKW-Bereich führen wir ausschliesslich<br />
die Marke Apollo, mit der wir uns preislich im Second-Line-Bereich<br />
bewegen, qualitativ aber im Premiumbereich. Weiter vermarkten<br />
wir unter der Marke Apollo Industriereifen, beispielsweise für<br />
Bagger oder Baumaschinen. Dass wir bei den Nutzfahrzeugreifen auch<br />
in Europa auf die Marke Apollo setzen, hat auch historische Gründe:<br />
Apollo verfügt über ein sehr grosses Know-how im Bereich Nutzfahrzeugreifen.<br />
Dazu kommen Agrarreifen, die in Europa unter dem<br />
Brand Vredestein vermarktet werden. Im Heimmarkt in Indien vertreibt<br />
Apollo zudem im PW-Bereich einige weitere Marken, die aber<br />
in Europa nicht angeboten werden.<br />
Vredestein ist der Premiumbrand von Apollo und geniesst gerade in<br />
Europa einen hervorragenden Ruf. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt,<br />
gerade diesen aus dem Firmennamen zu entfernen.<br />
Jein. Es ist sicher eine etwas spezielle Situation. Wenn wir unsere Mitbewerber<br />
wie Bridgestone, Continental, Michelin oder Pirelli betrachten,<br />
dann ist der Firmenname jeweils deckungsgleich mit dem Premiumprodukt.<br />
Bei uns ist es so: Unsere indische Muttergesellschaft<br />
ist in Indien der absolute Leader im Reifenbusiness und heisst seit<br />
eh und je Apollo Tyres Ltd. Als Vredestein im Jahr 2009 von Apollo<br />
übernommen wurde, änderte man den Namen in Apollo Vredestein<br />
<strong>–</strong> wollte jetzt aber weltweit denselben Firmennamen. Apollo<br />
und Vredestein bleiben hierzulande die aktiven Brands. In unserem<br />
Besitz befindet sich übrigens auch die Marke Maloya, die aber derzeit<br />
nicht aktiv ist.<br />
Wird sich für die Kunden von Apollo Tyres Schweiz, also die<br />
Schweizer Garagisten, ausser dem Namen noch etwas ändern?<br />
Nein. Organisatorisch, personell, produkteseitig hat sich überhaupt<br />
nichts geändert. Und es sind auch keine Änderungen zu erwarten.<br />
Wir vertreiben in der Schweiz nach wie vor primär Vredestein-Reifen<br />
und als Zweitmarke Apollo-Reifen.<br />
Apollo Vredestein war jahrelang «Stammgast» am Autosalon in<br />
Genf. Planen Sie, 2022 wieder dabei zu sein?<br />
Nein, wir sind 2022 nicht in Genf. Das hat der Konzern so entschieden.<br />
Ich hoffe für die Organisatoren in Genf, dass der Salon stattfindet,<br />
habe aber meine Befürchtungen.<br />
Was heisst das?<br />
Ich habe als Komiteemitglied keine Informationen über den Stand der<br />
Dinge. Ich weiss nur, dass die Anmeldefrist abgelaufen ist. Die nächste<br />
Sitzung findet im <strong>September</strong> statt. Dort werden wir erfahren, wie<br />
die Situation aussieht. <<br />
RDKS-Service war noch nie so EaZ y to<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Die Daten des direkten RDKS lassen sich auch auf die immer<br />
zahlreicheren Marken-Apps übermitteln. Foto: Mercedes<br />
Reifendruckkontrollsystem (RDKS)<br />
Auf Messhöhe bleiben<br />
Direkte RDKS zeigen mehr als nur den Druck an und werden deshalb immer beliebter. Der Garagist ist daher gut<br />
beraten, die technischen Entwicklungen im RDKS-Bereich zu verfolgen. Mike Gadient<br />
Seit November 2014 gilt bei Neuwagen die gesetzliche<br />
Pflicht, den Innendruck von Reifen<br />
durch ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS)<br />
überwachen zu lassen. Bekanntlich gibt es<br />
zwei Messarten, um den Pneudruck zu prüfen<br />
und damit einem Plattfuss vorzubeugen. Indirekte<br />
Systeme nutzen mit ABS-Sensoren und<br />
Sensoren zur Traktionskontrolle dazu bereits<br />
im Fahrzeug vorhandene Technik. Aus der gemessenen<br />
Drehzahl der Räder wird etwa der<br />
Luftdruck im Reifen gemessen.<br />
Bei den immer beliebter werdenden direkt<br />
messenden Systemen erfasst ein Drucksensor<br />
aktiv den Innendruck und die Lufttemperatur<br />
eines Pneus. «Die grössten Vorteile bestehen<br />
in der Genauigkeit und in der Geschwindigkeit,<br />
mit der ein direktes System bei einem<br />
Druckabfall im Reifen warnt», erklärt Rolf<br />
Kummer von Räder Technik Schweiz. Direkt<br />
messende Sensoren ermitteln jeweils einen in<br />
Echtzeit gemessenen Luftdruckwert, während<br />
indirekt messende Systeme diesen Wert lediglich<br />
rechnerisch mittels Raddrehzahlsensoren<br />
ermitteln. Je kleiner die Flankenhöhe ist, desto<br />
ungenauer ist zudem die Luftdruckberechnung<br />
bei indirekten Systemen. «Ein weiterer<br />
Pluspunkt direkt messender Systeme ist, dass<br />
der aktuelle Reifenluftdruck der jeweiligen<br />
Radposition im Display des Fahrzeugs dargestellt<br />
werden kann», ergänzt Rolf Kummer.<br />
Beim direkt messenden System gestaltet sich<br />
der Reifenwechsel jedoch aufwendiger <strong>–</strong> das<br />
gilt es hier zu beachten: Oberstes Ziel ist es<br />
letztlich, den Sensor nicht zu beschädigen.<br />
Eine hohe Aufmerksamkeit ist sowohl beim<br />
Abdrücken des Reifens wie auch bei der Demontage<br />
gefragt. Die Positionierung der Räder<br />
auf der Montiermaschine ist ebenso wichtig<br />
wie der Ersatz der Dichtung bei Metallventilen<br />
respektive der Wechsel der Gummiventile<br />
und des Ventileinsatzes.<br />
Wo sind beim Austausch von RDK-Sensoren<br />
Fehlerquellen auszumachen? Die wohl häufigste<br />
Fehlerquelle ist, zumindest was frei<br />
programmierbare Aftermarkt-Sensoren angeht,<br />
das korrekte Baujahr des Fahrzeuges<br />
auszuwählen. «Bei unserem CUB-Universal-<br />
Sensor lässt sich das mit wenigen Handgriffen<br />
korrigieren. Bei einem festprogrammierten<br />
Sensor ist das hingegen nicht möglich,<br />
weshalb ein neuer Sensor organisiert werden<br />
muss», so Kummer. Anwendungsfehler würden<br />
ausserdem während des Anlernprozesses<br />
gemacht, das heisst vom RDK-Sensor an das<br />
vom Hersteller vorgegebene Steuergerät (ECU)<br />
des Fahrzeugs.<br />
Für Garagisten ist es empfehlenswert, die<br />
technischen Fortschritte rund um Reifendruckkontrollsysteme<br />
im Auge zu behalten.<br />
Die Räder Technik Schweiz AG hat vergangenes<br />
Jahr beispielsweise den «UniSensor2»<br />
auf den Markt gebracht. Er ist mit modernster<br />
Halbleitertechnologie ausgerüstet und<br />
kann sowohl mit Clamp-In-Aluminiumventil<br />
als auch mit Snap-In-Gummiventil verwendet<br />
werden. «Zudem haben wir die vierte<br />
Generation unseres Programmierungs- und<br />
Diagnosegeräts lanciert. Der Weg für weitere<br />
Digitalisierungsschritte ist damit geebnet», so<br />
Kummer. Das ist auch notwendig, denn immer<br />
mehr Fahrzeuge mit direkt messendem<br />
System und den dazugehörenden RDK-Sensoren<br />
werden zugelassen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
raedertechnik.ch<br />
22<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wir sind da,<br />
wo es wichtig ist.<br />
Mit Sicherheit.<br />
Seit 150 Jahren sind wir die Pioniere des Reifenbaus:<br />
Eintausend Wissenschaftler, Designer und Ingenieure arbeiten<br />
bei uns an Innovationen, Entwicklungen und Tests <strong>–</strong> damit Sie<br />
nicht nur sicher durch den Winter kommen, sondern auch<br />
ebenso sicher durch Frühling, Sommer und Herbst.<br />
continental-reifen.ch
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Reifentechnik <strong>–</strong> Potenziale und Trends<br />
Haftung via Handflächen<br />
Zwei Mal im Jahr sind die Garagisten zusätzlich gefordert: während der Reifensaison. Die Kundenfahrzeuge<br />
werden bald wieder auf Winterreifen umgerüstet. Die Reifenhersteller forschen und entwickeln kontinuierlich, um<br />
die Produkte zu optimieren. Auf vier handflächengrossen Flächen werden die Kräfte vom Fahrzeug auf die Fahrbahn<br />
und umgekehrt übertragen. Spezielle Herausforderungen und neue Ansprüche werden gestellt. Andreas Senger<br />
Ein Reifen besteht heute schon zu einem Teil aus Naturstoffen wie Kautschuk. Künftig möchten die Reifenhersteller den Anteil an natürlichen Rohstoffen erhöhen, um in der<br />
Produktion den CO 2<br />
-Fussabdruck zu senken. Dass dies nicht auf Kosten der Sicherheit möglich ist, steigert die Anforderungen in Forschung und Entwicklung zusätzlich. Foto: Michelin<br />
Die Frage des Fahrzeugantriebes ist für<br />
die CO 2<br />
-Emissionen relevant. Nicht unterschätzt<br />
werden darf aber auch die Bereifung.<br />
Sie spielt bei der Übertragung des Antriebdrehmoments<br />
und Umwandlung in eine<br />
Längs- (Beschleunigen, Bremsen) und Seitenkraft<br />
(Kurvenfahrt) eine wesentliche Rolle.<br />
Der Hauptkompromiss in der Konstruktion<br />
sind Langlebigkeit und Haftung, also übertragbare<br />
Kräfte. Wenn ein Reifen eine hohe<br />
Kilometeranzahl erreichen soll, muss insbesondere<br />
die Laufflächen-Gummimischung<br />
härter sein. Damit wird der Abrieb reduziert.<br />
Im Zusammenhang mit einem steifen Reifenunterbau<br />
(Karkasse, Gürtel) kann zudem<br />
die Walkarbeit (Verformung) verringert<br />
werden. Damit sinkt der Rollwiderstand<br />
(Verbrauchsreduktion und damit geringere<br />
CO 2<br />
-Emissionen).<br />
Leider nimmt dabei aber technisch begründet<br />
die Haftung ab. Je weicher die Mischung,<br />
desto besser kann sich der Reifengummi<br />
Motorradreifen erbringen meist hohe Leistungen, sind aufgrund<br />
der Drehmomente des Antriebs gefordert und sollen<br />
hohe Reibwertreserven anbieten. Die Gummimischung ist<br />
deshalb weich, die Laufleistung eher gering. Foto: Dunlop<br />
in die Fahrbahnoberfläche verzahnen. Weiche<br />
Slickreifen (ohne Profil) meistern diese Aufgabe<br />
am optimalsten. Sind sie auf Betriebstemperatur,<br />
kleben sie förmlich auf der Fahrbahn.<br />
Reifen stellen aber immer einen<br />
Bei Nutzfahrzeugen ist eine hohe Tragfähigkeit und eine<br />
möglichst lange Lebensdauer gefordert. Die Reifenunterbauten<br />
(Karkasse, Gürtel) sind aufwendiger und<br />
die Gummimischung härter. Foto: Michelin<br />
konstruktiven Kompromiss dar. Die Sommerreifen<br />
müssen sowohl bei trockener als<br />
auch nasser Fahrbahn Topwerte erreichen.<br />
Bei den Winterreifen reicht die Palette von<br />
Schnee, Schneematsch über nasse Fahrbahn<br />
bis hin zu trockenen Strassenoberflächen. Profillose<br />
Reifen sind deshalb unnütz (und verboten),<br />
da bei nasser Fahrbahn der Reifen aufschwimmt<br />
(Aquaplaning) und keine Kräfte<br />
24<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Bis 2023 verfügt jeder Reifen von Michelin über einen<br />
einvulkanisierten RFID-Sensor, der diverse neue<br />
Möglichkeiten zur Optimierung bietet. Foto: Michelin<br />
Der Reifenprüfstand erlaubt den Vergleich verschiedenster Reifenunterbauten und Laufflächenmischungen, um einen<br />
Kompromiss zwischen Langlebigkeit, Energieverbrauch (Rollwiderstand) und Reibwert zu finden. Unterschiedliche<br />
Trommeloberflächen erlauben die Simulation unterschiedlicher Fahrbahnbeschaffenheiten. Foto: Nokian<br />
Sommerpneus gilt die Empfehlung, bei 3 mm<br />
Restprofil den Wechsel vorzunehmen, um<br />
insbesondere die Gefahr des Aquaplanings<br />
zu minimieren. Bei Winterreifen sogar bei<br />
4 mm, um die Verzahnung auf verschneiter<br />
Fahrbahn zu gewährleisten.<br />
Die Reifenproduktion ist zwar weitgehend automatisiert und damit kostengünstig. Trotzdem wird nebst vielen<br />
Rohstoffen auch viel Produktionsenergie aufgewendet, um die verschiedenen Lagen und Materialien durch<br />
Vulkanisation miteinander dauerhaft zu verbinden. Foto: Continental<br />
mehr zwischen Reifen und Fahrbahn übertragen<br />
werden können. Der negative Profilanteil<br />
(Rillen) sorgt dafür, dass das Wasser wie in<br />
Drainagekanälen abgeführt werden kann und<br />
der Kontakt mit der Fahrbahnoberfläche bis<br />
zu einer gewissen Geschwindigkeit gewährleistet<br />
werden kann.<br />
Die Profiltiefe ist ebenfalls entscheidend, um<br />
Bremswege möglichst kurz oder präzises Einlenkverhalten<br />
auch auf nasser Fahrbahn zu<br />
gewährleisten. Die Neureifen weisen eine<br />
Profilhöhe von rund 9 mm auf. Spätestens<br />
beim gesetzlichen Minimum von 1,6 mm<br />
muss der Reifen gewechselt werden. Bei<br />
Michelin hat berechnet, dass aufgrund<br />
dieser Empfehlung und dem Nichtausnützen<br />
der gesetzlichen Profiltiefe sehr viele<br />
Ressourcen zusätzlich benötigt werden: In<br />
Europa werden dadurch jährlich rund 128<br />
Millionen Reifen zusätzlich produziert und<br />
verkauft, 32 800 GWh Produktionsenergie<br />
(rund zwei AKW) aufgewendet und 6,6 Mio.<br />
Tonnen CO 2<br />
durch Rohstoffgewinnung/Herstellung<br />
emittiert (entspricht 3400 Flüge von<br />
Europa nach New York). Allerdings gilt festzuhalten,<br />
dass punkto Sicherheit die Profiltiefen-Empfehlung<br />
der AGVS-Mitglieder<br />
korrekt und wichtig ist: Bei trockener Fahrbahn<br />
weisen die meisten Reifen mit dem ge-<br />
Fortsetzung Seite 26<br />
FAHRE NICHT AN DEINE GRENZEN,<br />
SONDERN DARÜBER HINAUS.<br />
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auch im Winter durch seinen Purismus, schlichter Eleganz und Präzision.<br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Neuschnee<br />
haftet am gesamten Reifen<br />
Kompakter Schnee<br />
haftet in den Profilrillen<br />
Sehr harter Schnee<br />
haftet nicht am Reifen<br />
Mittels Vorbeifahrtsmessungen auf einer Glasplatte<br />
werden bei hohen Geschwindigkeiten Aquaplaningoder<br />
Schneeverhalten untersucht. Foto: Nokian<br />
Winterreifen stellen höchste Anforderungen an die Gummimischungen. Je nach Art des Schnees ändert sich das<br />
Haftungsverhalten und insbesondere bei Neuschnee steigt die Herausforderung, dass der Reifen Kontakt durch den<br />
Schnee mit der Fahrbahn erhält. Foto: Goodyear<br />
setzlichen Restprofil noch akzeptable Perfomancewerte<br />
auf. «Performance ist bei uns<br />
keine Frage der Profiltiefe», sagt Theres Gosztonyi,<br />
Chefin der PW-Reifensparte bei<br />
Michelin Europe North. «Premiumreifen<br />
von Michelin bremsen dank neuartiger 3D-<br />
Drucktechnik in der Produktion auch bei 1,6<br />
Millimetern Profiltiefe noch zuverlässig.»<br />
Diese Aussage mag bei trockener Strasse<br />
stimmen. Sobald die Fahrbahn nass ist, verringert<br />
sich die Leistungsfähigkeit dann,<br />
wenn das Wasser zwischen Reifenlauffläche<br />
und Fahrbahn in den Drainagekanälen nicht<br />
mehr abfliessen kann. Aquaplaning gehört<br />
zu den gefährlichsten Fahrsituationen: Kein<br />
elektronisches Fahrwerksregelsystem oder<br />
keine Fahrerassistenzsysteme können in<br />
diesem Fall einen Unfall vermeiden.<br />
Darum ist bei Reifenherstellern die Forschung<br />
und Entwicklung in immer bessere Gummimischungen<br />
nur ein Optimierungsfeld.<br />
Auch die Profilgestaltung lässt nach wie vor<br />
Verbesserungen zu. Der Aufwand ist beträchtlich:<br />
Um ein Profil zu testen, wird der<br />
Reifen punkto Rollwiderstand und übertragbare<br />
Kräfte auf Rollenprüfständen gefahren.<br />
Unterschiedliche Rollenoberflächen<br />
simulieren dabei verschiedene Reibwerte.<br />
Der Abrieb kann gleichzeitig bestimmt<br />
werden. Soll allerdings das Aquaplaning verhalten<br />
beurteilt werden, müssen aufwendige<br />
Fahrversuche auf Fahrbahnen mit definierten<br />
Wasserhöhen gefahren werden.<br />
Das Abrollverhalten kann aber auch bei unterschiedlichen<br />
Geschwindigkeiten, Radlasten<br />
und Reifendrücken beim Überrollen einer<br />
Glasplatte beurteilt werden (Bild oben links).<br />
Dabei fährt der Testfahrer über die Glasplatte<br />
und eine Hochgeschwindigkeitskamera<br />
filmt die Walkbewegung, das Verdrängen<br />
des Wassers oder das Verhalten bei schneebedeckter<br />
Fahrbahn.<br />
Diese Versuche sind aufwendig und um<br />
die Reproduzierbarkeit der Fahrversuche<br />
zu gewährleisten, müssen die Fahrbahnen<br />
überdeckt sein, um Umwelteinflüsse zu<br />
minimieren. Insbesondere Schneeversuche<br />
sind dabei am schwierigsten, da Schnee in<br />
seinen Eigenschaften je nach Art der Flocken<br />
grosse Unterschiede aufweisen kann. Um verschiedene<br />
Reifenprofile und/oder Gummimischungen<br />
zu vergleichen, setzen die Reifenhersteller<br />
im Versuch auf Kunstschnee. Auch<br />
Computersimulationen werden häufig ein<br />
gesetzt, um Karkassen- oder Gürtelvarianten<br />
zu prüfen und zu vergleichen.<br />
Eine weitere Neuentwicklung von Michelin<br />
ist das Implantieren eines RFID-Chips (Radio<br />
Frequency Identification) in die Seitenwand<br />
des Reifens. «Vernetzte Reifen machen viele<br />
neue Geschäftsmodelle möglich und können<br />
zudem die Sicherheit beim Autofahren nochmals<br />
steigern», erklärt Michael Ewert, Vice<br />
President Global Sales Original Equipment bei<br />
Michelin und ergänzt: «Wir arbeiten derzeit<br />
mit Automobilherstellern an der Entwicklung<br />
von Algorithmen. Da die RFID-Technik diese<br />
genaue Reifenidentifikation sicherstellt, ist es<br />
zukünftig vorstellbar, dass Autofahrer neben<br />
ihrer Tankanzeige eine Reifen-Zustandsanzeige<br />
sehen.» Auf den einvulkanisierten<br />
Sensoren sind unter anderem die Reifendimension<br />
und die Art des Reifens (Sommer/<br />
Winter) hinterlegt.<br />
Damit lässt sich künftig dank Schnittstellen die<br />
Abstimmung des ABS-/ESP-/ASR-Regelsystems<br />
beim Reifenwechsel direkt adaptieren. Die<br />
Fahrwerksregelsysteme erhalten über die im<br />
Chip gespeicherten Informationen direkt die<br />
Längs- und Seitenhaftwerte über den Profilverschleiss,<br />
um bei Fahrmanövern präziser<br />
regeln zu können. Durch die eingespeicherten<br />
Abrollumfänge beim Neureifen und beim Erreichen<br />
des Verschleisses kann das Fahrzeug<br />
zudem künftig die Profiltiefe errechnen und<br />
dem Fahrer mitteilen. Ausserdem können<br />
Fehlmontagen mit falschen Dimensionen<br />
vermieden werden. Im Weiteren sollen eingesetzte<br />
Materialien auf dem Chip gespeichert<br />
sein, um das Recycling zu optimieren. Die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
dank Digitalisierung<br />
und neuartigen Produktionsprozessen sind<br />
auch bei Reifen enorm. Wichtig ist, dem<br />
Kunden trotz all den elektronischen Helferlein<br />
im Fahrzeug aufzuzeigen, dass die vier handflächengrossen<br />
Verbindungen zwischen Fahrzeug<br />
und Fahrbahn die Sicherheitsreserven<br />
darstellen. Premiumreifen sind trotz Mehrpreis<br />
ihr Geld wert. <<br />
26<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSERED CONTENT<br />
Der exklusive Winterreifen ESA+TECAR SUPERGRIP PRO<br />
Perfekt für Schweizer Strassen<br />
«Empfehlenswert» <strong>–</strong> so bewerten die unabhängigen<br />
Tester des TCS den exklusiven Garagistenreifen<br />
ESA+TECAR SUPERGRIP PRO.<br />
Den Reifen gibt es für kleinere Fahrzeuge mit<br />
einem Felgendurchmesser von 13-Zoll oder für<br />
aktuelle Modelle mit einer Reifenbreite von<br />
245 mm <strong>–</strong> er ist die optimale Wahl und überzeugt<br />
mit einem attraktiven Profildesign und<br />
das zu einem ebensolchen Preis.<br />
Das Profil des SUPERGRIP PRO sorgt bei allen<br />
winterlichen Strassenverhältnissen für sichere<br />
Fahrt: Reduktion von Aquaplaning dank<br />
Längsrillen, sehr gute Eigenschaften beim Beschleunigen<br />
und Bremsen dank der Lamellenstruktur.<br />
Der jüngste Winterreifen aus der<br />
ESA+TECAR-Familie ist in über 40 Ausführungen<br />
erhältlich. «Dank der optimalen Planung<br />
decken die ESA+TECAR-Winterreifen<br />
den grössten Teil des Fuhrparks ab», meint<br />
Martin Schütz, Category Manager Verbrauchsgüter<br />
und Schmiermittel, und weiter: «Im Bereich<br />
der SUV-Reifen stellen wir eine grosse<br />
Nachfrage fest, aber auch für Mittelklassefahrzeuge<br />
sind die Zahlen sehr erfreulich...»<br />
Das Auto hat mit der Pandemie an Attraktivität<br />
gewonnen, ob für Fahrten ins Büro oder in<br />
der Freizeit. Dass dabei die Reifen für Sicherheit<br />
sorgen, ist allgemein bekannt: Genügend<br />
Profiltiefe sorgt für Reserven bei nassen Strassen<br />
oder dem ersten Schneefall. Dank dem<br />
breiten Angebot der ESA können Garagisten<br />
in der ganzen Schweiz von der hervorragenden<br />
Verfügbarkeit profitieren. Auch bei einem<br />
plötzlichen Ansturm liefert die ESA aus ihren<br />
acht Lagern bis zu dreimal täglich Reifen und<br />
weitere Winterprodukte aus. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
esa.ch<br />
Der SUPERGRIP PRO. Foto: ESA
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Seit Oktober 2020 liegt zu Testzwecken<br />
Gummi-Asphalt an einer vielbefahrenen<br />
Kreuzung in Zürich. Fotos: Gian Vaitl<br />
Im Strassenbelag anderer Länder steckt längst Gummi aus Altreifen<br />
Altreifen im Asphalt recycelt<br />
<strong>–</strong> ein erster Stresstest<br />
Die Empa hat den Nutzen von ausgedienten Reifen in Strassenbelägen auf die Umwelt untersucht. Statt den<br />
Gummi zu verbrennen, sollte er für die Asphalt-Herstellung wiederverwendet werden. Hält das Verfahren den<br />
Anforderungen stand? Mike Gadient<br />
Rund 70 000 Tonnen Altreifen fallen pro<br />
Jahr in der Schweiz an. Während eine kleine<br />
Menge davon rezykliert wird, wird der<br />
grösste Teil in Kehrrichtverbrennungsanlagen<br />
verbrannt und in Zementwerken eingesetzt<br />
<strong>–</strong> dort ersetzen die Reifen Kohle als<br />
Brennstoff und bessern so die CO 2<br />
-Bilanz<br />
auf. Statt Gummi zu verbrennen, könnte er<br />
auch für die Asphalt-Herstellung verwendet<br />
werden. Asphalt sorgt aufgrund seiner Produktionsart,<br />
der langen Transportwege und<br />
dem Einbauverfahren für einen hohen CO 2<br />
-<br />
Ausstoss. Die Ursache liegt darin, dass Asphalt<br />
aus einer heissen Gesteinsmischung<br />
und dem Bindemittel Bitumen geformt wird.<br />
Diese Mischung drückt bei etwa 160 Grad<br />
die Umweltbilanz. Die Lösung können ausgediente<br />
Autoreifen sein, die sich im Asphalt<br />
entsorgen lassen. Das heisst, das Gummigranulat<br />
des Reifens wird bei der Herstellung<br />
dazu gemischt. Im deutschen Bundesland<br />
Bayern sind gummi-modifizierte Asphalte<br />
schon Teil der Bauvorschriften. Die Vorteile,<br />
vor allem bei porösen Deckschichten: höhere<br />
Abriebfestigkeit, langsamere Oxidation des<br />
Bitumens in den vielen Luftporen und damit<br />
eine verzögerte Versprödung. Kurzum: eine<br />
längere Lebensdauer.<br />
Die Empa hat die in Bayern und auch in den<br />
USA angewendete Praxis genauer untersucht.<br />
Das sogenannte «trockene Verfahren»,<br />
bei dem die Gummipartikel zunächst<br />
in die erhitzte Gesteinsmischung rieseln und<br />
anschliessend mit dem Bitumen in Kontakt<br />
kommen, ist für die Schweiz interessant.<br />
«Dieser Gummi-Asphalt ist auf jeden Fall für<br />
weitere Untersuchungen geeignet», resümiert<br />
Empa-Forscherin Lily Poulikakos.<br />
In den Kantonen Jura und Waadt errichtete<br />
der Asphalt-Hersteller Weibel AG mit<br />
Gummigranulat-Asphalt zwei Teststrecken<br />
auf Kantonsstrassen. «Ein Rauasphalt auf<br />
einer mittelstark belasteten Strecke und ein<br />
Deckasphalt auf einer relativ hoch belasteten<br />
Strasse», erklärt Samuel Probst, Leiter bituminöse<br />
Baustoffe und Belagswerke. «Es soll-<br />
28<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Der Einbau fand im Sommer 2020 statt; der Belag<br />
steckt damit noch in den Kinderschuhen. Genauso<br />
wie ein weiterer Testasphalt, der als obere<br />
Schicht an einer hochbelasteten Kreuzung in<br />
Zürich verbaut wurde. Seine Laborwerte waren<br />
nicht über alle Zweifel erhaben: Beim Härtetest<br />
des Bitumens mit einer eindringenden Nadel<br />
schwankten die Resultate stark und lagen teils<br />
deutlich über den Sollwerten. «Das deutet daraufhin,<br />
dass er zu weich sein könnte», sagt Belagspezialist<br />
Martin Horat vom Tiefbauamt der<br />
Stadt Zürich.<br />
Lily Poulikakos leitet die Testreihen und hilft, die Eigenschaften von Gummi-Asphalt einzuschätzen.<br />
ten ja echte Härtetests sein.» Der Einbau verlief<br />
problemlos und Gerüche durch erhitztes Gummi<br />
mussten die Mitarbeitenden nicht ertragen. Und<br />
die Konsistenz und Verarbeitung des Asphalts<br />
war mit einem Polymer-modifizierten Asphalt<br />
vergleichbar. Seinen wahren Charakter wird er<br />
erst nach Jahren zeigen.<br />
Ob Gummigranulate in Strassen einen wertvollen<br />
Beitrag zum Klimaschutz leisten können,<br />
muss sich ebenfalls noch weisen. Empa-Forscher<br />
Zhengyin Piao kommt in seiner Dissertation zu<br />
folgender Erkenntnis: In der Schweiz sparen Zementwerke<br />
durch die Verbrennung von Altreifen<br />
so viel CO 2<br />
-Ausstoss ein, dass Asphalt mit<br />
Gummi unter dem Strich ein klein wenig schwächer<br />
abschneidet als mit Polymeren. Gelänge es<br />
den Zementwerken wie geplant, ihre CO 2<br />
-Emissionen<br />
in den kommenden Jahren noch stärker<br />
zu senken, würde die Klimabilanz zugunsten<br />
des Gummi-Asphalts ausschlagen. Ob sich<br />
die Idee letztlich hierzulande durchsetzen kann,<br />
hängt auch vom Markt ab. Samuel Probst vom<br />
Hersteller Weibel AG sieht den Vorteil der Gummi-Lösung<br />
im günstigeren Preis, formuliert aber<br />
zurückhaltend: «Ich kann mir vorstellen, dass<br />
dafür einmal ein Markt entsteht, wenn sich die<br />
Teststrecken auf den beiden gewählten Kantonsstrassen<br />
auf lange Sicht positiv entwickeln.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
empa.ch<br />
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FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Continental ist Erstausrüster für E-Autos von Polestar.<br />
Hier im Bild ist der Reifen Eco Contact 6 zu sehen.<br />
Foto: Continental<br />
Continental erhält Erstausrüsterfreigaben für Tesla, VW, Mercedes und Co.<br />
Den Musterreifen für<br />
E-Fahrzeuge gibt es nicht<br />
Reifenhersteller Continental baut seinen Marktanteil im Segment der Reifen für vollelektrische Fahrzeuge<br />
weiter aus. Im Fokus der Entwicklung stehen ein niedriger Rollwiderstand, ein niedriger Energieverbrauch<br />
und eine hohe Lenkpräzision. Mike Gadient<br />
Andreas Schlenke, Reifenentwickler bei Continental,<br />
sieht sich in der Reifenproduktion<br />
für Elektrofahrzeuge mit einem Zielkonflikt<br />
konfrontiert. Er erklärt: «Ein grosser Rollwiderstand<br />
kann beispielsweise höhere Sicherheit<br />
bringen, aber auch zu höherem Energieverbrauch<br />
führen.» Die Ingenieure von<br />
Continental meistern diese Herausforderung<br />
vorbildlich, denn nicht umsonst haben 2020<br />
sechs der zehn volumenstärksten Hersteller<br />
von E-Fahrzeugen in der Erstausrüstung auf<br />
die Kompetenz des deutschen Reifenherstellers<br />
vertraut. Hierzu gehörten unter anderem<br />
Polestar, Tesla mit seinem Model 3 und dem<br />
Model S sowie Volkswagen mit dem ID.3.<br />
Aber auch asiatische Hersteller wie BYD,<br />
einer der grössten Automobilproduzenten<br />
Chinas, setzen auf Continental.<br />
Den Musterreifen für alle vollelektrischen<br />
Fahrzeuge gibt es nicht. «Wir arbeiten deshalb<br />
seit mehr als einem Jahrzehnt daran,<br />
unser bestehendes Portfolio so weiterzuentwickeln,<br />
dass die Reifen die Anforderungen<br />
aller E-Fahrzeuge erfüllen und gleichzeitig in<br />
der Lage sind, auch die Emissionen von Verbrennerfahrzeugen<br />
nachhaltig zu senken»,<br />
sagt Andreas Schlenke. Für E-Fahrzeuge, die<br />
nicht bereits ab Werk mit Continental-Reifen<br />
ausgestattet sind, hat der Hersteller inzwischen<br />
für nahezu jedes Modell Sommer-,<br />
Winter- und Ganzjahresreifen im Angebot.<br />
Für E-Autos, bei denen effizientes Fahren im<br />
Vordergrund steht, ist ein niedriger Rollwiderstand<br />
besonders nachgefragt. In diesem<br />
Fall setzen viele Hersteller auf den Eco Contact<br />
6, bei dem Continental die «Green Chili<br />
2.0»-Gummimischung einsetzt. Die Mischung<br />
aus Naturkautschuk und anderen<br />
Bestandteilen zeigt ein verbessertes Verhalten<br />
bei mechanischer Verformung. Dies<br />
führt zu einem geringeren Rollwiderstand<br />
und somit zu einem niedrigeren Energieverbrauch.<br />
Anbieter von mittel- und hochpreisigen<br />
Fahrzeugen stellen andere Ansprüche<br />
an die Reifenwahl. Hier spielen Handling,<br />
Lenkpräzision und Sicherheit bei hohen Geschwindigkeiten<br />
eine grössere Rolle. So entscheiden<br />
sich entsprechende Hersteller für<br />
Reifen aus der Premium Contact oder Sport<br />
Contact Serie.<br />
Aufgrund des nicht mehr vorhandenen Motorengeräusches<br />
legen Elektroautofahrer<br />
einen grösseren Wert auf niedrige Abrollgeräusche.<br />
Hochpreisige Fahrzeuge mit Anspruch<br />
auf besonderen Komfort greifen bei<br />
der Reifenwahl deshalb zusätzlich auf die<br />
Conti-Silent-Technologie zurück. Eine spezielle<br />
Schaumschicht fängt die Vibrationen<br />
der Strasse ein und reduziert so die Übertragung<br />
von Geräuschen in den Innenraum.<br />
Gummimischung aus Naturkautschuk, eine<br />
spezielle Schaumschicht gegen Vibrationen <strong>–</strong><br />
das 1871 gegründete Technologieunternehmen<br />
Continental prägt im Reifenbereich die<br />
Mobilität der Zukunft entscheidend mit. VW,<br />
Tesla, Polestar und weitere Hersteller zahlen<br />
es mit Vertrauen in die technologische Kompetenz<br />
zurück. <<br />
Spezielle Anforderungen für<br />
die Reifen von E-Bussen<br />
Seit einigen Wochen fahren 17 E-Busse<br />
des Fahrzeug- und Maschinenbaukonzerns<br />
Man durch Hamburg und das<br />
Umland. Damit auch die Reifen auf die<br />
Batteriegewichte und das Fahrzeuggewicht<br />
angepasst sind, fährt der Man<br />
Lion’s City E-Bus mit dem Conti Urban<br />
HA 3. Die Tragfähigkeit des Reifens wurde<br />
erhöht. Der Praxiseinsatz zeigt: Reifen<br />
mit erhöhtem Lastindex sind ideal für<br />
Elektroantrieb geeignet. Technologisch<br />
betrachtet ist die Reifenentwicklung für<br />
E-Busse im öffentlichen Personenverkehr<br />
anspruchsvoll. Reifen für E-Fahrzeuge<br />
müssen anderen Belastungen standhalten<br />
als Reifen für Busse mit Verbrennungsmotoren.<br />
Gleichzeitig sollen sie genauso<br />
lange halten und den gleichen Sicherheitsanforderungen<br />
entsprechen. Reifen an<br />
E-Bussen sind bei der Anfahrt und der Beschleunigung<br />
einem höheren Drehmoment<br />
ausgesetzt. Zudem ist die Fahrzeugabbremsung<br />
ein wichtiger Faktor, da der<br />
Elektromotor beim Bremsvorgang Energie<br />
für die Ladung der Batterie zurückgewinnt.<br />
30<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER FOKUS<br />
Ronal AG<br />
ronal-wheels.com<br />
Neue Ronal Felge R69 in vier Oberflächen<br />
pd. Die Ronal Group hat mit der R69 kürzlich eine moderne 5-Speichen-Felge<br />
auf den Markt gebracht. Das neuartig ausgelegte und<br />
trotzdem sehr klassische Felgendesign überzeugt durch seinen<br />
Purismus, schlichte Eleganz und Präzision. Die fünf Speichen sorgen<br />
mit ihrem unverkennbaren Charakter für Dynamik und raffinierte<br />
Effekte auf der Strasse. Die solide Felge ist für jede Jahreszeit<br />
geeignet. Besonders ist, dass die R69 in gleich vier Oberflächen<br />
erhältlich ist. Autofahrer haben die Wahl zwischen dem klassischen<br />
Jetblack-matt, dem edlen Platinum silver, der farbigen MCR-Version<br />
Jetblack-red rim für Individualisten oder der innovativen neuen<br />
Oberfläche Magnetic grey.<br />
Die R69 passt auf eine grosse Auswahl an verschiedenen Fahrzeugtypen<br />
und Marken, zum Beispiel den VW Polo GTI, BMW 1er,<br />
Mercedes Vito/EQV, Opel Zafira Life, Kia Sportage, Hyundai i30 N,<br />
Ford Puma und Toyota Corolla. Sie ist ausserdem in diversen eintragungsfreien<br />
Seriengrössen erhältlich. Die Ronal R69 ist aktuell<br />
in 8.0 x 18 Zoll in ausgewählten Lochkreisen mit 5-Loch-Anbindung<br />
verfügbar. Die Entwicklung der Felge in 7.5 x 17 Zoll ist bereits in<br />
Planung. Das Programm wird sukzessive ausgebaut, sodass die R69<br />
in Zukunft auch noch in weiteren Grössen verfügbar sein wird. <<br />
Die R69 ist für jede Jahreszeit geeignet und sorgt mit ihren fünf Speichen für Dynamik und raf finierte Effekte. Foto: Ronal<br />
Yokohama<br />
yokohama.ch<br />
Yokohama startet mit dem neuen Bluearth*Winter V906<br />
pd. Für die kommende Wintersaison bringt der japanische Reifenhersteller<br />
Yokohama den brandneuen Bluearth*Winter V906 auf den<br />
Markt. Die vergrösserte Aufstandsfläche sowie die von Yokohama<br />
Rubber entwickelte A.R.T. Mixing Technology machen den neuen<br />
Bluearth*Winter V906 zum perfekten Winterreifen. Mit 43 Ausführungen<br />
werden die gängigsten Grössen im Schweizer Reifenmarkt<br />
angeboten.Das harmonische und robuste Profildesign sorgt für eine<br />
optimale Fahrleistung bei winterlichen Bedingungen, wobei Sicherheit<br />
und Fahrkomfort im Einklang sind. Eine hervorragende Haftung<br />
auf Schnee und Eis, sowie exzellenter Nassgrip sind nur einige<br />
Attribute des neuen Bluearth*Winter V906.<br />
Der neue Bluearth*Winter V906 ist auf dem Schweizer Markt in 43 Ausführungen und auch<br />
als SUV-Edition erhältlich. Foto: Yokohama<br />
Die glatten v-förmigen Rillen verdrängen wirksam Schnee und<br />
Wasser, währenddessen die einheitlich angeordneten Aufstandsblöcke<br />
die Bodenhaftung erhöhen. In Kombination mit einem verstärkten<br />
Kanteneffekt angesichts der 3D-Lamellen erzielt der neue<br />
Bluearth*Winter V906 eine beachtliche Gripleistung auf nassen und<br />
winterlichen Strassen. Dies wird unterstützt durch die vergrösserte<br />
Aufstandsfläche sowie den hohen Silicaanteil in der Gummimischung.<br />
Diese Polymere werden gut durchmischt, um die Schneeperformance<br />
zu verbessern.<br />
Gefördert wird diese mittels der von Yokohama Rubber entwickelten<br />
A.R.T. Mixing Technology (eine fortschrittliche Reaktionsmischungstechnologie),<br />
die den Gummi flexibler macht. Dank dieser auserwählten<br />
Reifenkonstruktion verringert sich die Wärmeentwicklung sowie<br />
der Rollwiderstand, was zu einem tieferen Treibstoffverbrauch führt.<br />
Der Bluearth*Winter V906, der perfekte Partner für den winterlichen<br />
Alltag auf der Strasse. Der Reifen ist auf dem Schweizer Markt in 43<br />
Ausführungen und auch als SUV-Edition erhältlich. Wobei sich hier<br />
einzig der Tragfähigkeitsindex des jeweiligen Reifens ändert. <<br />
32<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS REIFEN & RÄDER<br />
Pirelli Tyre (Suisse) SA<br />
pirelli.ch<br />
Neuer innovative Winterreifen: der Pirelli Cinturato Winter 2<br />
pd.Der neue Cinturato Winter 2 wurde für mittelgrosse Automobile<br />
und CUV entwickelt. Er bietet ein hohes Mass an Sicherheit in<br />
allen für die kalte Jahreszeit typischen Fahrsituationen. Und er<br />
überzeugt durch Top-Leistungen auf Schnee und Nässe sowie durch<br />
hohen Fahrkomfort. Für die Entwicklung des neuen Winterreifens<br />
nutzte Pirelli fortschrittlichste Virtual-Reality-Systeme. Mit diesem<br />
neuartigen Verfahren wurde die Lauffläche auf eine maximale<br />
Aufstandsfläche hin optimiert. Sie ist perfekt ausbalanciert und<br />
erzeugt einen gleichmässigen Druck. Das erhöht den Grip und verkürzt<br />
die Bremswege bei Nässe und Schnee. Zugleich verbessert<br />
es die Kontrollierbarkeit und Fahrpräzision des Autos. Spezielle<br />
Mischungen und ein ausgeklügeltes Profil-Design senken das Aquaplaning-Risiko.<br />
Auch die Umweltverträglichkeit des Cinturato Winter<br />
2 besticht. Sie zeigt sich in seinen niedrigen Rollgeräuschemissionen<br />
und im reduzierten Rollwiderstand. Dies ergibt Top-Werte auf<br />
dem EU-Label (A und B). Das drosselt den Kraftstoffverbrauch und<br />
mindert die CO2-Emissionen des Autos. Nicht zuletzt punktet der<br />
neue Reifen mit hoher Laufleistung. Er ist in 36 Grössen zwischen 16<br />
und 20 Zoll erhältlich, in speziellen Versionen (mit Elect-Markierung)<br />
auch für E-Autos. <<br />
Der neue Pirelli Cinturato Winter 2 bietet ein hohes Mass an Sicherheit in allen für die<br />
kalte Jahreszeit typischen Fahrsituationen. Foto: Pirelli<br />
Continental Suisse SA<br />
continental-reifen.ch<br />
Herausragende Winterperformance und höhere Laufleistung<br />
mit dem Wintercontact TS 870 und TS 870 P<br />
pd. Der Nachfolger des vielfach von der Fachpresse ausgezeichneten<br />
Wintercontact TS 860 verbindet erneut herausragende Winterperformance<br />
mit exzellenten Nässeeigenschaften und überzeugt<br />
auch unter ökologischen Gesichtspunkten durch weitere Reduzierung<br />
des Rollwiderstands und höhere Laufleistung. Dabei ist der<br />
Wintercontact TS 870 ein Produkt, dessen Konstruktion, Profil und<br />
Mischung neu entwickelt wurden. Herausgekommen ist ein Modell,<br />
das im Vergleich drei Prozent kürzere Bremswege auf Eis und fünf<br />
Prozent besseres Handling auf Schnee bietet. Überlegen ist der neue<br />
Continental Wintercontact TS 870 auch beim Grip auf Schnee, auf<br />
Nässe und trockener Strasse.<br />
Mit dem Wintercontact TS 870 P löst Continental den TS 850 P ab.<br />
Dazu setzten die Entwickler auf eine weiterentwickelte Cool-Chili-<br />
Mischung und Hydro-Grooves. Auch entschieden sie sich für eine<br />
stabile Auslegung und vier grosse Umfangsnuten zwischen den<br />
Blockreihen. Dieses Profil hat auf Nässe grosse Vorteile, weil es<br />
Wasser schnell ableitet, Handling-Eigenschaften verbessert und<br />
Bremswege verkürzt. Gegenüber dem Vorgängermodell verbesserten<br />
sich das Nassbremsen um vier und die Aquaplaning-Sicherheit<br />
um acht Prozent. Profitiert haben auch die Bremswege auf Eis<br />
(minus 5 Prozent), das Trockenhandling (plus 6 Prozent) und das<br />
Schneehandling (plus 6 Prozent). Die Laufleistung stieg um 16 Prozent,<br />
der Rollwiderstand wurde weiter abgesenkt. <<br />
Der Wintercontact TS 870. Foto: Continental<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>33
FOKUS FAHRZEUGLOTTEN FOKUS<br />
Transport- und Logistik von Neuwagen<br />
Der grösste Showroom<br />
der Schweiz<br />
Neuwagen soweit das Auge reicht: Beeindruckend, welche Markenvielfalt im luzernischen Altishofen zu<br />
finden ist. Denn das Familienunternehmen Galliker ist nicht nur eines der grössten Transport- und Logistikunternehmen<br />
der Schweiz, sondern bereitet auch die Neuwagen für die unterschiedlichsten Marken auf. Von<br />
hier aus werden sie dann meist innerhalb von 48 Stunden in die Garagen in der ganzen Schweiz transportiert.<br />
Jürg A. Stettler<br />
Eine Ausnahme auf dem Areal der Galliker<br />
Transport AG, denn normalerweise wird ...<br />
... hier papierlos gearbeitet und die Infos zu den nächsten Arbeitsschritten<br />
digital an die Mitarbeitenden übermittelt.<br />
Michael Reichenbach, Verantwortlicher<br />
Qualität Neuwagen & Carrosserie<br />
bei Renault in der Schweiz,<br />
Ein neues Renault-Modell wird nach der Wäsche im speziellen Lichttunnel<br />
kritisch auf allfällige Anomalien geprüft.<br />
Eine der vielen Innovationen bei Galliker: Der automatische Unterbodencheck<br />
von Fahrzeugen bei der Fahrt von einem Parkhaus ins nächste.<br />
34<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
Jeder Schweizer Garagist kennt die Autotransporter im typischen<br />
Galliker-Rot. Doch erst, wenn man auf der Autobahn A2 an Dagmersellen<br />
vorbeifährt, wird einem bewusst, wie gross das Transport-<br />
und Logistikunternehmen inzwischen ist. Chef Rolf Galliker<br />
stellt auf dem exklusiven Rundgang sogleich wieder klar: «Die<br />
Grössten wollen wir nicht sein, aber die Besten.» Diesen Qualitätsanspruch<br />
und vor allem auch den Innovationsgeist des Familienunternehmens<br />
kriegt man beim Besuch der Galliker Transport<br />
AG auf Schritt und Tritt mit. Rund 130 000 Fahrzeuge von inzwischen<br />
16 Marken werden jährlich auf dem rund 150 000 Quadratmeter<br />
grossen Areal verzollt, aufbereitet und danach an Garagisten<br />
schweizweit ausgeliefert. Inzwischen kommen immer mehr<br />
Zusatzdienstleistungen für die Importeure dazu, denn das Unternehmen<br />
kümmert sich beispielsweise auch um den Rücklauf der<br />
Fahrzeuge von Leasinggesellschaften oder nimmt Ein- und Umbauten<br />
für Flottenkunden vor.<br />
Bereits seit 1994 profitiert die französische Marke Renault vom<br />
Service der Galliker Transport AG, als das eigene Auslieferungszentrum<br />
aufgehoben wurde. «Damals war uns Galliker ‹nur› als<br />
Transporteur bekannt», erinnert sich Michael Reichenbach von<br />
Renault Suisse SA, Verantwortlicher Qualität Neuwagen & Carrosserie<br />
Schweiz <strong>–</strong> Österreich. «Nach dem Umzug hatten wir die<br />
Aufgabe, den Standard der auszuliefernden Fahrzeuge auf dem<br />
identischen Standard zu halten. Aufgrund der raschen Anpassungsfähigkeit<br />
von Galliker konnten alle nötigen Dienstleistungen<br />
im Neuwagenzentrum auch hier umgesetzt werden. Zudem zeigte<br />
die Firma eine sehr grosse Bereitschaft, Personal für die speziellen<br />
Bedürfnisse von Renault oder heute auch Dacia zu schulen. Somit<br />
konnten Fachkräfte herangezogen werden, welche sich Kenntnisse<br />
identisch einem Händler der Renault Group aneignen konnten.» Zu<br />
deren Aufgaben zählt Qualitätsexperte Reichenbach unter anderem<br />
die vom Hersteller und Importeur klar definierten Kontrollen<br />
der Fahrzeuge sowie die Anpassung aller Neuwagen auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse des Schweizer Marktes. Das Zentrum ermöglicht<br />
aber auch die Lagerung (offen oder gedeckt) von Fahrzeugen,<br />
Fortsetzung Seite 36<br />
(links) und Rolf Galliker, Chef der<br />
Galliker Transport AG.<br />
Rund 230 Autotransporter im bekannten Galliker-Rot sind täglich auf internationalen<br />
und nationalen Routen unterwegs.<br />
Prüfender Blick aufs Display und schon ist klar,<br />
welche Individualisierungen vorgesehen sind.<br />
Bereits seit 1994 lässt Renault seine Fahrzeuge von Galliker aufbereiten,<br />
inzwischen natürlich auch Modelle der Tochtermarken Dacia und Alpine.<br />
Auch Umbauten von Flottenfahrzeugen, wie hier bei einem Fahrzeug der Post,<br />
werden in der Zentralschweiz vorgenommen. Fotos: AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>35
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN FOKUS<br />
die Realisierung von Sonderserien für den Schweizer Markt oder auch<br />
Um- und Ausbauten für Nutzfahrzeuge. «Dank der ausgezeichneten<br />
und stetig erweiterten Infrastruktur können wir hier alles umsetzen,<br />
was man sich im Neuwagenbereich vorstellen kann. Das ermöglicht es<br />
uns, neue und zusätzliche Dienstleistungen fürs Händlernetz, aber auch<br />
für unsere Flottenkunden anzubieten», so Reichenbach.<br />
Heute findet die Bereitstellung der Neuwagen <strong>–</strong> auch für Grossflottenkunden<br />
von Renault Suisse SA <strong>–</strong> hier statt. Als Importeur vermeidet die<br />
Renault Group somit Lieferunterbrechungen und hat die Möglichkeit,<br />
stattliche Volumen innert kurzer Zeit schlüsselfertig aufzubereiten und<br />
auszuliefern. Auch die direkten Verbindungen zu den technischen Informationen,<br />
Spezialwerkzeugen, Ersatzteil- und Garantiesystemen des<br />
Renault-Konzerns sind vorhanden. «Durch diese Konstellation wirken<br />
wir wie ein Filter für die Logistik und für die Herstellerwerke auf dem<br />
Weg zum Händler», erläutert Michael Reichenbach. «Das ist einzigartig<br />
in Europa! In den meisten Ländern Europas werden die Neufahrzeuge<br />
per Direkttransport zum Händler geliefert.» Die Schweiz hat somit<br />
ein Alleinstellungsmerkmal, das schlussendlich dem Händler wie auch<br />
dem Kunden zugutekommt.<br />
Da alle Neufahrzeuge sorgfältig kontrolliert, gereinigt und vervollständigt<br />
werden, steigt zudem das Interesse der Herstellerwerke an den<br />
Qualitätsbewertungen von Michael Reichenbach und seinem Team.<br />
Zum einen stellt der Schweizer Markt hohe Anforderungen an die Fahrzeugqualität,<br />
zum anderen kann er bei Abweichungen die einzelnen<br />
Werke kontaktieren, noch bevor das Fahrzeug weitere Etappen der Logistikkette<br />
durchlaufen hat. «Dies geschieht heute per Telefon und per<br />
App, die wir in Zusammenarbeit mit Galliker entwickelt haben. Ein<br />
weiterer Meilenstein, den wir gemeinsam realisieren konnten», erläutert<br />
der Renault-Experte. Die App erlaubt Fahrzeugabfragen direkt auf<br />
dem Platz, das Erstellen von PDF-Berichten und Senden von Bildern.<br />
«So bin ich in der Lage, Transporteure und Qualitätsverantwortliche<br />
der Werke schnell über Abweichungen zu informieren. Reichenbach<br />
wird so zum «verlängerten Arm» für die Logistik-Zentrale der französischen<br />
Marke.<br />
Seine Aufgaben sind durch den stetigen Wandel im Automobil- und<br />
Logistikbereich sehr vielfältig, im Kern immer noch ähnlich wie vor<br />
20 Jahren, wenn es um die Bearbeitung der Beanstandungen von Neuwagen<br />
im Händlernetz geht. «Der Pluspunkt: Ich kenne die Ausgangsqualität<br />
der Neufahrzeuge und kann somit schnell nachvollziehen, wie<br />
eine Beanstandung eines Händlers einzustufen ist. Dadurch kann in<br />
den meisten Fällen eine schnelle Lösung gefunden werden.» Michael<br />
Reichenbach ist ausserdem für die Schulung des Händlernetzes auf den<br />
Neuwagenstandard zuständig. Er kümmert sich auch um alle Arbeitshilfen<br />
und Händlerinformationen rund um die Neuwagen. «Ich bin<br />
zudem Teil der Technischen Abteilung von Renault Suisse SA für alle<br />
Anliegen des Händlernetzes betreffend Carrosserie, Lackierung sowie<br />
Korrosion», sagt er und lacht. «Wobei das Thema Korrosion kein Thema<br />
mehr ist bei unseren Fahrzeugen.»<br />
Kein Thema ist für die französische Marke auch das ansonsten recht<br />
heiss gehandelte und noch nicht geklärte Thema Batteriereparatur und<br />
-recycling. Dies trotz massiv zunehmender Verkäufe von Elektro- und<br />
Hybrid-Fahrzeugen. Renault hat zusammen mit Galliker schon letztes<br />
Jahr ein neues Batteriereparaturzentrum für Elektrofahrzeuge realisiert.<br />
«Die Händler können das Fahrzeug zur Batteriereparatur abholen lassen<br />
Entwickelte das Familienunternehmen stets weiter: VR-Präsident Rolf Galliker.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
und müssen auch nicht mehr lange Wartezeiten für den Verschub der<br />
ausgebauten Batterie nach Frankreich in Kauf nehmen», so Reichenbach.<br />
Auch hier zahlt sich die enge Zusammenarbeit der Galliker Transport AG<br />
aus. Praktisch ist auch die Möglichkeit für grössere Markenhändler mit<br />
beschränktem Platzangebot, Neufahrzeuge in Altishofen zu lagern und<br />
zur benötigten Zeit abzurufen, Zusatzarbeiten inklusive.<br />
Und diese Zusatzarbeiten sind sehr umfassend, wie der weitere Rundgang<br />
auf dem riesigen Areal von Galliker zeigt. Wir betreten eine gigantische<br />
Halle, in der Neuwagen der unterschiedlichsten Marken aufbereitet<br />
werden: der wohl grösste Showroom der Schweiz. Hier stehen Porsche-,<br />
BMW-, Mini-, Hyundai- und Renault-Modelle soweit das Auge reicht auf<br />
Parkfeldern im gleissenden LED-Licht. Kaum wird ein Platz frei, fährt ein<br />
anderer Neuwagen vor. Das Ganze ist ein faszinierendes, unaufgeregtes<br />
Gewusel. Ähnlich einem Ameisenhaufen, wo jeder genau weiss, was er<br />
zu tun hat und dies rasch und effizient erledigt. Die Mitarbeitenden checken<br />
kurz auf der Galliker-App. Während andere noch von der Digitalisierung<br />
sprechen, ist sie hier Teil des Alltags. Papier wurde im Familienunternehmen<br />
schon lange verbannt. Die App zeigt, welche Arbeiten am<br />
Fahrzeug vorgenommen werden sollen oder wo das Fahrzeug danach hin<br />
muss <strong>–</strong> etwa in eines der 360-Grad-Fotostudios in einer Ecke der Halle,<br />
wo beispielsweise Occasionsautos schon für das Internetinserat und<br />
den Wiederverkauf abgelichtet werden können. Oder weiter in einen anderen<br />
Bereich der Halle, wo Flottenfahrzeuge individualisiert werden.<br />
«Folierungen, Zusatzeinbauten wie Fahrschulpedalen, Anhängerkupplungen<br />
oder Distanzsensoren und auch Individualisierungen nehmen<br />
wir für die Hersteller vor», erklärt Rolf Galliker. «Wir übernehmen aber<br />
auch die technische Aufbereitung von Fahrzeugen aus Leasingrückläufen.<br />
Wir verstehen uns als Dienstleister und versuchen, für unsere<br />
Kunden immer eine Lösung zu finden.» Diese Haltung ist sicherlich mit<br />
ein Grund fürs stetige Wachstum des Familienunternehmens mit aktuell<br />
rund 3200 Mitarbeitenden, das auch komplexere Logistikaufgaben<br />
locker meistert. Galliker betreibt heute 21 Niederlassungen in fünf<br />
Ländern und täglich sind rund 110 Autotransporter international und<br />
etwa 120 national unterwegs. Man könnte längst selbst zum Player im<br />
Automarkt werden, doch Rolf Galliker macht zum Abschied ganz klar:<br />
«Wir sind ein reiner Dienstleister und keine Händler. Wenn wir etwas<br />
machen, dann machen wir das richtig und sonst lieber nicht…» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
de.renault.ch<br />
galliker.com<br />
36<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
Flottengeschäft<br />
Hostettler kooperiert mit Upto<br />
Das Garagenkonzept Autofit der Hostettler Autotechnik AG und Auto-Abo-Spezialist Upto gehen gemeinsame<br />
Wege: Rund 290 Autofit-Garagisten sorgen dafür, dass die Upto-Fahrzeuge allzeit richtig bereift sind.<br />
sco/pd. Mit der Hostettler Autotechnik AG<br />
und deren Autofit-Netzwerk steht dem Startup<br />
Upto ein Partner zur Seite, der sich um<br />
die gesamte Logistik und den Reifenwechsel<br />
kümmert und sowohl über das Know-how<br />
in der Prozessentwicklung als auch über die<br />
Logistik für das Reifenmanagement verfügt.<br />
Mittlerweile stehen die beiden Partner vor<br />
der dritten Reifenwechselsaison.<br />
Gemeinsam haben sie eine digitale Prozesslösung<br />
für ein schnelles und effizientes Reifenmanagement<br />
erarbeitet: Bei jedem Wechsel werden<br />
die Reifen im System erfasst und dem entsprechenden<br />
Fahrzeug zugewiesen. Beim nächsten<br />
Termin werden die Reifen automatisiert angeliefert<br />
oder als Neubestellung ausgelöst. Den Kundinnen<br />
und Kunden werden die Garagen in ihrer<br />
Nähe bequem im Upto-Kundenportal aufgezeigt.<br />
Das Autofit-Netzwerk umfasst 290 Partner-Garagen.<br />
Foto: Hostettler.<br />
Für einen reibungslosen Ablauf hat Hostettler<br />
ein eigenes Flotten-Tool entwickelt, das eine einfache<br />
nationale Reifendisposition ermöglicht.<br />
Die Software ist auf die Bedürfnisse aller Nutzerinnen<br />
und Nutzer zugeschnitten <strong>–</strong> sowohl auf<br />
den Flottenpartner, den Garagisten wie auch auf<br />
die Abonnentinnen und Abonnenten. Mit diesem<br />
Angebot schafft Hostettler eine wertvolle<br />
Ergänzung zum Markt des klassischen Flottenmanagements.<br />
«Besonders für Flottenmanager<br />
von Unternehmen und für Leasingprovider<br />
schaffen wir so den Zugang zu einem unabhängigen<br />
System für den Fahrzeugunterhalt», erklärt<br />
Michelle Herzog, Konzeptleiterin der Hostettler<br />
Autotechnik AG. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autotechnik.ch<br />
Wir denken<br />
24/7 an Reifen.<br />
Damit Sie es<br />
nicht tun müssen.<br />
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AGROLA <strong>–</strong> stark in Ladelösungen<br />
«Wir bieten Ihnen mehr als<br />
nur Stecker»<br />
Möchten Sie ohne Sorgen in eine zukunftssichere, innovative Ladeinfrastruktur investieren?<br />
Dann sollten Sie auf die skalierbaren AGROLA Ladelösungen setzen <strong>–</strong> warum konkret, weiss Marcel Bühlmann,<br />
Produktmanager Elektromobilität.<br />
Marcel Bühlmann<br />
Produktmanager Elektromobilität<br />
AGROLA AG<br />
T: 058 433 81 71<br />
E: charge@agrola.ch<br />
Herr Bühlmann, der Bedarf an Ladeinfrastruktur<br />
zu Hause und am Arbeitsplatz<br />
nimmt kontinuierlich zu. Was bedeutet dieser<br />
Trend für Verwaltungen von Wohn- und<br />
Geschäftsliegenschaften sowie Stockwerkeigentümer?<br />
Marcel Bühlmann: Es ist in der Tat so, dass<br />
80 Prozent der Ladungen am Wohn- oder<br />
Arbeitsort stattfinden. Immobilien müssen<br />
über eine Lösung für dieses Bedürfnis verfügen.<br />
Was mit einem Fahrzeug beginnt,<br />
wird früher oder später auf mehrere Fahrzeuge<br />
zutreffen. Lademöglichkeiten in gemeinsam<br />
genutzten Tiefgaragen werden zu<br />
einem Standortvorteil. AGROLA hat bereits<br />
auf diese Entwicklung reagiert, indem unsere<br />
massgeschneiderten Lösungen jederzeit skalierbar<br />
und deshalb für Ladeinfrastrukturen<br />
mit mehreren Ladepunkten ebenso geeignet<br />
sind wie für eine einzelne Ladesäule.<br />
Bei AGROLA bekommt man als Kunde alles<br />
aus einer Hand. Was machen Sie besser als<br />
die Konkurrenz?<br />
Wir beraten umfassend, planen und setzen<br />
das Projekt schlüsselfertig um <strong>–</strong> einfach<br />
und unkompliziert und als ganzheitliche<br />
und zuverlässige Ladelösung von A bis Z.<br />
Bei der Beratung geht es darum, die Wünsche<br />
der Kundinnen und Kunden aufzunehmen,<br />
sämtliche Rahmenbedingungen abzuklären<br />
und ihnen ein komplettes und massgeschneidertes<br />
Ladekonzept zu präsentieren. Unsere<br />
Beratung geht sogar so weit, dass wir zum<br />
Beispiel auf Stockwerkeigentümer-Versammlungen<br />
informieren oder auf Wunsch individuelle<br />
Präsentationen zu Verfügung stellen<br />
und verschiedene Handlungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen. Optional können Ladestationen<br />
auch gemietet werden. Sammelrechnungen<br />
oder Rechnungen auf Kostenstellen sind für<br />
uns ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.<br />
Das Ziel ist schliesslich, dass die Verwaltung<br />
oder die Eigentümerschaft möglichst nichts<br />
mit dem Laden zu tun hat.<br />
Was natürlich bei einer höheren Investition<br />
immer brennend interessiert, sind Möglichkeiten<br />
der Förderung...<br />
In der Tat. Man sollte definitiv up to date<br />
sein bezüglich der Förderangebote, diese<br />
kennen und nutzen. Grundsätzlich wird CO 2<br />
-<br />
neutrale Mobilität von verschiedenen Seiten<br />
gefördert. Wir wissen genau, welche Förderungen<br />
in welchen Kantonen angeboten werden<br />
und unterstützen unsere Kundinnen und<br />
Kunden dabei, diese geltend zu machen.<br />
Sie sprachen eingangs von gemeinsam<br />
genutzten Tiefgaragen und Ladestationen.<br />
Welche Herausforderungen gehen damit<br />
einher?<br />
Wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen<br />
werden, muss eine gerechte Verteilung der<br />
Leistung und eine gerechte Abrechnung geboten<br />
werden. Zum Beispiel dort, wo mit dem<br />
Gemeinschaftsstrom geladen wird, wo der<br />
Hausanschluss knapp bemessen ist oder wo<br />
Ladepunkte gemeinsam verwendet werden.<br />
Neben dem Lademanagement spielt das<br />
Lastmanagement eine elementare Rolle.<br />
Weshalb?<br />
Ob man bei null Ladestationen beginnt oder<br />
bestehende Anlagen erweitert: Es gilt, das<br />
Lastmanagement im Auge zu behalten. Warum?<br />
Nicht selten kann mit der dynamischen<br />
Anpassung der Ladeleistung an den Gesamtverbrauch<br />
des Gebäudes für längere Zeit der<br />
teure Ausbau des Hausanschlusses vermieden<br />
werden. Ein smartes Last- respektive<br />
Energiemanagement gehört zu einer Lösung<br />
dazu, gerade auch wenn Solaranlagen oder<br />
Stromspeicher im Gesamtkonzept enthalten<br />
sind. AGROLA bietet hier für die verschiedenen<br />
Ansprüche bewährte und einfache<br />
Lösungen. Damit die vorhandenen Ladestationen<br />
immer zur Verfügung stehen, und<br />
Last- oder Lademanagement optimal funktionieren,<br />
ist die zielgerichtete Überwachung<br />
der Anlagen inklusive.<br />
Wie sieht es im Rahmen einer Erweiterung<br />
oder Zusammenführung mit der Kompatibilität<br />
bestehender Anlagen aus?<br />
Fakt ist: Es gibt viele verschiedene Ladestationen<br />
und auch Autohersteller bieten eigene<br />
Produkte zum Auto mit an. Das Lade- und<br />
Lastmanagement von AGROLA kann Ladestationen<br />
verschiedener Hersteller steuern, wobei<br />
wir einem vereinheitlichten Ansatz von<br />
Anfang an noch immer den Vorzug geben.<br />
Als Kunde mag man es gerne unkompliziert.<br />
Wie tragen Sie diesem Bedürfnis<br />
beim Thema Bezahlung Rechnung?<br />
Wir haben eine jahrzehntelange Erfahrung<br />
beim Abrechnen einzelner Bezüger. Diese Erfahrung<br />
können wir auch bei den Ladestationen<br />
in Wohn- oder Bürogebäuden einbringen.<br />
Wir erledigen die Abrechnung individuell<br />
38<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden,<br />
muss eine gerechte Verteilung der Leistung und eine<br />
gerechte Abrechnung geboten werden. Foto: AGROLA<br />
und automatisch ganz ohne Mehraufwand<br />
für die Eigentümerschaft oder die Hausverwaltung.<br />
Auch Sammelrechnungen für<br />
Flottenbetreiber gehören bei uns selbstverständlich<br />
dazu. Übrigens: Die komplette Kartenadministration,<br />
etwa Kartenherausgabe<br />
und -ersatz, ist bei AGROLA kostenlos.<br />
Und wenn man unterwegs ist? Gibt es<br />
hierfür eine separate Rechnung?<br />
Nein, auch hier kommen wir dem Wunsch<br />
unserer Kunden nach Einfachheit nach.<br />
Heisst: Mit AGROLA laden e-Automobilisten<br />
zu Hause oder unterwegs auf eine Rechnung.<br />
Wo und an wie vielen AGROLA- Standorten<br />
kann ich mein Elektrofahrzeug denn<br />
aufladen?<br />
Ob mit Karte oder App, Sie haben ohne zusätzliche<br />
Roaminggebühren Zugang zu den<br />
AGROLA-Standorten und denjenigen aus<br />
dem gleichen Ladenetz. Das sind gesamthaft<br />
nahezu 1600 Ladepunkte. Mit den Roaming-<br />
Standorten kommen Sie auf über 80 000<br />
Ladepunkte in Europa. Mit der e-Mob-App<br />
von AGROLA haben Sie zudem alle Preise<br />
im Blick und können unter anderem die Verfügbarkeiten<br />
in Echtzeit prüfen und sich Ihre<br />
Ladevorgänge im Verlauf anzeigen lassen.<br />
An den überdachten Schweizer AGROLA<br />
Schnell-Ladestationen, die sich in der Nähe<br />
von Shops mit Toilette befinden, laden Sie<br />
ausschliesslich Solarstrom. <<br />
Ihre klaren Vorteile<br />
auf einen Blick<br />
- Massgeschneiderte und skalierbare<br />
Ladelösungen<br />
- Einfaches Laden per AGROLA e-Mob-App<br />
oder AGROLA powercard<br />
- Als Kaufvariante oder Mietvariante<br />
- Überwachung des Betriebs und<br />
nötigenfalls Fern-Fehlerbehebung<br />
- Bei Bedarf Einbindung Ihrer Solaranlage<br />
und Batterie oder auf Wunsch ein<br />
AGROLA-Gesamtsystem aus einer Hand<br />
- Immer für Sie da als leidenschaftliche<br />
und schweizweite Partnerin <strong>–</strong> jetzt und<br />
in Zukunft<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches<br />
Gespräch. Wir freuen uns auf Sie!<br />
AGROLA <strong>–</strong> kompetent,<br />
fair und nah<br />
Weitere Infos unter:<br />
agrola.ch<br />
AGROLA plant, baut und betreibt seit 1963<br />
erfolgreich Tankstellen und ist seit Jahren<br />
eine ebenso erfolgreiche Partnerin in den<br />
Bereichen Wasserstoff sowie Schnell- und<br />
Normal-Ladestationen.<br />
Seit Jahrzehnten gewinnen wir das Vertrauen<br />
unserer Kundinnen und Kunden<br />
durch Kompetenz, Fairness sowie Nähe<br />
und sind als stabiles Unternehmen eine<br />
starke Partnerin.<br />
Vom stetigen Technologiefortschritt<br />
getrieben, bieten wir unserer Kundschaft<br />
bedarfsgerechte und zukunftsorientierte<br />
Ladelösungen <strong>–</strong> von der Konzeption bis hin<br />
zum flexiblen Abrechnungssystem.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>39
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
Für den Flottenmanager ist das Flottenportal relevant, welches Autosense via Desktop und Browser zur Verfügung stellt. Fotos: Autosense<br />
Webbasiertes Fuhrparkmanagement<br />
Echtzeit-<br />
Informationen rund<br />
ums Autofahren<br />
Das Serviceportal Autosense liefert zur Erleichterung<br />
der Flottenmanager Daten über das Fahrzeug. Die App<br />
unterstützt sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch<br />
organisatorischer Sicht <strong>–</strong> und bindet den Garagisten mit<br />
ein. Mike Gadient<br />
Massimo Redigolo, Head of Sales Autosense.<br />
In welche Richtung sich die Mobilität in den<br />
kommenden Jahrzehnten verändert, das<br />
weiss auch das 2018 gegründete Unternehmen<br />
Autosense nicht. «Setzt sich in fünf Jahren<br />
Autonomes Fahren durch oder sind es<br />
nur die E-Fahrzeuge?», fragt Massimo Redigolo,<br />
Head of Sales. «Schon heute ist aber klar,<br />
dass der Wandel ohne ausreichende Informationen<br />
in Form von Daten nicht funktionieren<br />
wird.» Um für zukünftige Mobilitätsbedürfnisse<br />
gewappnet zu sein, nützt ein Blick<br />
in weit zurückliegende Daten nicht. Verlangt<br />
werden Informationen in Echtzeit. «Ich brauche<br />
eine Ist-Analyse und deshalb ist die Auseinandersetzung<br />
mit Telematiksystemen so<br />
wichtig.»<br />
Heruntergebrochen auf den Flottenmanager<br />
bedeutet das: Die Fahrtenkontrolle über<br />
ein physisches Fahrtenbuch oder über eine<br />
Excel-Liste hat ausgedient. Die Lösung von<br />
Autosense, an dem die Zurich Versicherung,<br />
Swisscom und Amag mit je 33,3 Prozent beteiligt<br />
sind, besteht aus einer App und einem<br />
handlichen OBD2-Diagnosestecker. Dieser<br />
lässt sich in neuen und älteren Fahrzeugen<br />
installieren <strong>–</strong> bei Benzinern ist das seit 2001<br />
möglich, bei Diesel-Fahrzeugen seit 2004.<br />
Der Adapter liefert Daten über das Auto,<br />
seine Standorte, den eigenen Fahrstil oder<br />
die zurückgelegten Wege. «Der Flottenmanager<br />
erkennt beispielsweise, welche Autos<br />
auf welcher Route durch ein E-Fahrzeug ersetzt<br />
werden können. Selbst die zur Verfügung<br />
stehende Ladeinfrastruktur wird als<br />
Entscheidungshilfe miteinbezogen», erklärt<br />
Massimo Redigolo.<br />
Die auf einer umfassenden Datensammlung<br />
basierende Kommunikation drängt die Thematik<br />
rund um Datenschutz und Datensicherheit<br />
in den Vordergrund. «Autosense ist<br />
eine Schweizer Lösung durch und durch und<br />
deshalb kennen wir das Schweizer Datenschutz-<br />
und Arbeitsrecht», sagt Massimo Redigolo<br />
und ergänzt: «Um die Sicherheit zu<br />
gewährleisten, lesen wir nur Daten aus und<br />
schreiben keine in das Fahrzeugsystem rein.<br />
Car-Hacking ist unmöglich.» Die gesammelten<br />
Fakten helfen einem Disponenten auch,<br />
spontane Aufträge besser zu koordinieren,<br />
da er sieht, wo ein Fahrer gerade unterwegs<br />
ist. Mit dem Fahrtenbuch von Autosense<br />
können Arbeitswege, Privat- und Geschäftsfahrten<br />
zudem getrennt und steuerlich anerkannte<br />
Fahrtenbücher automatisch erstellt<br />
werden. Die Aufteilung der Fahrleistungen<br />
nach Kostenstellen, Projekten, Abteilungen,<br />
Mitarbeitenden wird vereinfacht.<br />
Für den Flottenmanager und Garagisten gleichermassen<br />
interessant ist der sogenannte<br />
Gesundheitscheck, den die App durchführt.<br />
Wird eine Warnmeldung abgegeben, zum<br />
Beispiel bei einem Motorproblem, wird der<br />
Fahrer per App informiert und erhält eine<br />
Empfehlung, ob er das Auto besser stehen<br />
lassen sollte. Und dadurch, dass die App die<br />
Flottenfahrzeuge über eine digitale Serviceplattform<br />
vernetzt, sind Standorte von Garagen<br />
oder Tankstellen ersichtlich. Der Autosense-Adapter<br />
und die Fahrzeugdiagnose<br />
funktionieren übrigens trotz der Amag-Beteiligung<br />
auch bei allen anderen Marken und<br />
Modellen.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
40<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
verfügbar <strong>–</strong> die Firma spart Geld bei jedem<br />
Fahrzeug, das innerhalb der vereinbarten Kilometerzahl<br />
benutzt wird.<br />
Die Kehrseite aus Sicht der Garagisten ist,<br />
dass anhand der gewonnenen Daten eine Reduktion<br />
der Flottengrösse möglich ist, weil<br />
wenig genutzte Fahrzeuge erkannt und ausgemustert<br />
werden. Massimo Redigolo präzisiert:<br />
«Hier ist das Mindset des Garagisten<br />
entscheidend. Weil sich die Mobilitätsansprüche<br />
verändern, werden Flottenmanager<br />
automatisch umdenken und sich Garagisten<br />
suchen, die sie auf diesem neuen Weg<br />
beraten.» Er sieht den Garagisten als Mobilitätsdienstleister,<br />
der ebenfalls Zugriff auf<br />
die App von Autosense erhalten und sie als<br />
Kundenbindungsinstrument nutzen kann.<br />
«Der Garagist kann den Flottenmanager von<br />
sich aus daran erinnern, dass ein Service ansteht.<br />
Dieses Mitdenken wird geschätzt und<br />
unterstützt den Garagisten bei seiner Werkstattauslastung.»<br />
Das Beispiel von Massimo<br />
Redigolo steht auch für eine transparente<br />
Kommunikation, die dem Flottenmanager<br />
dank einer Funktion, die Whatsapp ähnelt,<br />
möglich ist. Die Kurznachrichten können<br />
lauten «Hast du das Fahrzeug diese Woche<br />
bereits gewaschen?» oder «Schickst du mir<br />
ein Foto der fehlenden Schraube, damit ich<br />
es mit der Garage abklären kann?» Und schon<br />
erhält die Garage einen weiteren Auftrag. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autosense.ch<br />
Den Planungsprozess eines Flottenmanagers<br />
unterstützt Autosense insofern, weil man an<br />
den Termin für den nächsten Service erinnert<br />
wird und über die App stets nachvollziehen<br />
kann, wie lange die Garantieleistung<br />
noch gültig ist. «Angezeigt werden auch Fehlercodes.<br />
Wenn beispielsweise ein Problem<br />
bei der Abgasrückführung besteht und in<br />
zwei Monaten sowieso ein Service fällig ist,<br />
kann der Flottenmanager mit dem Garagisten<br />
abklären, ob man zuwarten kann.» Weiter<br />
ist eine Übersicht über die Leasingdauer<br />
Die Fahrdaten werden über den Adapter direkt ins Portal übermittelt.<br />
00749_Swiss_Dealerships_Advert_for_Qapter_German_187x63.pdf 1 07/08/2020 11:38:46<br />
SCHADENERFASSUNG UND<br />
-DOKUMENTATION MIT TABLET<br />
UND SMARTPHONE<br />
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FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
Roger Soder, Markenverantwortlicher<br />
Hyundai der Garage Marti, bestätigt den<br />
Trend hin zur elektrifizierten Mobilität.<br />
Foto: Garage Marti<br />
Garage Marti AG übernimmt für Firmen das Flottenmanagement<br />
Flotten werden elektrisch<br />
Unternehmen in der Schweiz ändern ihre Firmenflotten-Strategie: Immer mehr Batterie-Elektrofahrzeuge<br />
werden in den nächsten Jahren angeschafft, gleichzeitig gewinnt das Finanzierungsleasing-Modell an Beliebtheit.<br />
Der Garagist kann sich als umfassender Dienstleister im Flottengeschäft profilieren.<br />
Mike Gadient und Carla Stampfli<br />
Sie sind auf dem Vormarsch: Hybridfahrzeuge<br />
(HEV), Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV)<br />
und batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) <strong>–</strong> so<br />
auch bei Unternehmen. Laut dem Flottenund<br />
Mobilitätsbarometer <strong>2021</strong> des Arval Mobility<br />
Observatory nutzen bereits sieben von<br />
zehn der befragten Unternehmen alternative<br />
Antriebe oder planen deren Einsatz für die<br />
Zukunft. Insgesamt erwarten die Flottenmanager<br />
sogar, dass mehr als 4 von 10 neu eingeflotteten<br />
Fahrzeugen in den nächsten Jahren<br />
Batterie-Elektrofahrzeuge sein werden.<br />
Für die Studie wurden rund 5200 Flottenmanager<br />
aus 20 Ländern befragt.<br />
Sind die Tage des Diesels als Dienstwagen<br />
also gezählt? «Das Ende ist bereits eingeläutet»,<br />
sagte Steffen Krautwasser, der beim<br />
Softwarekonzern SAP rund 17 000 Fahrzeuge<br />
für Führungskräfte und Vertriebsmitarbeiter<br />
in Deutschland managt, anlässlich des<br />
Webcasts «alternative Antriebe in Flotten <strong>–</strong><br />
wann lösen sie den Diesel ab?» der Automobilwoche.<br />
«Der Diesel ist keine Alternative<br />
mehr zum BEV», so Krautwasser. Man überlege<br />
sich nur noch in Ausnahmefällen, einen<br />
Diesel anzuschaffen. Katharina Schmidt, die<br />
bei Arval das Beratungsgeschäft und den firmeneigenen<br />
Fuhrpark leitet, prognostizierte<br />
in der Talk-Runde, dass ein Ende des Diesels<br />
bis 2030 realistisch sei.<br />
Die veränderte Lebensweise in der Pandemie,<br />
kombiniert mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein,<br />
beeinflusst den Handlungsspielraum<br />
von Fuhrparkmanagern stark. Sie<br />
entscheiden sich für Elektroautos, um die<br />
Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu<br />
erfüllen. Rund 10 Prozent beträgt beispielsweise<br />
die Zahl der Flottenfahrzeuge mit Elektroantrieb,<br />
die von der Garage Marti AG in<br />
Niedergösgen SO gewartet und repariert werden.<br />
«Wir stellen einen klaren Trend hin zur<br />
elektrifizierten Mobilität fest», sagt Roger<br />
Soder, Markenverantwortlicher Hyundai.<br />
Nebst dem Hyundai Kona Electric wurden<br />
auch ein paar Hyundai Nexo Fuel Cell ausgeliefert<br />
und der neue Hyundai Ioniq 5 ergänzt<br />
42<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
das Portfolio an BEV-Fahrzeugen. Die elektrische<br />
Reichweite von gegen 500 Kilometern<br />
und das 800-Volt-Bordnetz des Ioniq 5<br />
überzeugen die Fuhrparkmanager. «Nebst<br />
den vollelektrischen Fahrzeugen gibt es heute<br />
auch eine grosse Nachfrage nach den nachhaltigen<br />
und wirtschaftlichen Hybrid-Antrieben»,<br />
ergänzt Soder. Im täglichen Austausch<br />
mit den Kunden spüren die Mitarbeitenden<br />
der Garage Marti AG aber nach wie vor die<br />
Angst vor der Reichweite. In der Beratung<br />
wird deshalb aufgezeigt, dass mit den heutigen<br />
E-Modellen 400 Kilometer und mehr<br />
geleistet werden können. Die Rechnung ist<br />
simpel: Fahren Mitarbeitende 40 000 Kilometer<br />
pro Jahr, reicht der Strom für mehr als<br />
zwei Tage. Soder ergänzt: «Der Hinweis auf<br />
das dichte Netz an Schnelladestationen ist<br />
wichtig. Wird das Auto in der Mittagspause<br />
angeschlossen, reicht die Zwischenladung<br />
theoretisch für weit mehr als 800 Kilometer<br />
pro Tag.»<br />
Grundsätzlich sei es sinnvoll, wenn das Fahrzeug<br />
am Arbeitsplatz oder Zuhause geladen<br />
werden könne. Für diese Installation ist die<br />
Garage Marti Partnerschaften mit Elektroinstallateuren<br />
eingegangen, die den Kunden<br />
vor Ort beraten. Diese totale Dienstleistungsbereitschaft<br />
im Flottengeschäft hat der<br />
AGVS-Betrieb verinnerlicht. Soder erklärt:<br />
«Das Management des Fuhrparks gehört<br />
nicht zum Kerngeschäft einer Firma. Somit<br />
sollen die Firmen auch nicht zeitliche und<br />
personelle Ressourcen für diesen Bereich binden<br />
müssen.»<br />
Der Umstieg auf zunehmend grüne Flotten<br />
geht auch mit einer Umschichtung der Finanzierung<br />
einher. Über viele Jahre war der<br />
Eigenerwerb die mit Abstand häufigste Finanzierungsmethode<br />
von Firmenflotten in der<br />
Schweiz. Hier zeichnet sich <strong>2021</strong> anhand der<br />
Ergebnisse der Arval-Studie zum ersten Mal<br />
eine erkennbare Verschiebung zum Full-Service-Leasing<br />
ab: Bei den KMU bevorzugt zwar<br />
immer noch mehr als die Hälfte der Befragten<br />
den Selbstkauf, aber jeder Vierte würde sich<br />
neu für ein Finanzierungsleasing entscheiden.<br />
«Mit dem Full-Service-Leasing haben die<br />
Unternehmen dank der monatlichen Rate klar<br />
kalkulierte Kosten und es müssen keine Reserven<br />
für Wartung, Reparaturen, Ersatzwagen,<br />
Reifen oder ähnliches beiseitegelegt werden»,<br />
begründet Soder. Auch auf personelle<br />
Veränderungen könne das Full-Service-Leasing<br />
einfach und unkompliziert auf die neuen<br />
Bedürfnisse angepasst werden.<br />
Im Webcast betonte Katharina Schmidt, dass<br />
die Entscheidung für einen Wechsel von Verbrennern<br />
auf E-Fahrzeuge nicht von heute auf<br />
morgen zu erwarten sei, sondern es zuerst<br />
durchdachte Konzepte benötige. «Eigene Barrieren<br />
zur Elektrifizierung müssen analysiert<br />
und Lösungen vorbereitet werden.» Dazu gehöre<br />
auch die Wahl des Fahrzeugmodells,<br />
das für die Imagepflege von Bedeutung sei.<br />
Für die Arval-Fuhrparkleiterin liegt der Nutzen<br />
alternativer Antriebe auf der Hand: HEV,<br />
PHEV und BEV könnten sich positiv auf ein<br />
ausgeglichenes Budget sowie auf die gesellschaftliche<br />
Verantwortung der Unternehmen<br />
(Corporate Social Responsibility) auswirken.<br />
Hinzu profitierten Firmen von reduzierten<br />
Energiekosten und Steuervorteilen.<br />
Für die Garagisten spielt es dabei keine Rolle,<br />
ob es sich um Grossunternehmen oder KMU<br />
handelt. Roger Soder verweist darauf, dass<br />
Grossflotten zwar auf den ersten Blick attraktiv<br />
seien, der Geschäftsabschluss jedoch<br />
mit einem aufwendigen Ausschreibungsverfahren<br />
einhergehe. «Die Schweiz ist ein<br />
Land von KMU. Mit dieser Firmengruppe<br />
kann über Jahre hinweg eine tolle partnerschaftliche<br />
Beziehung geschaffen werden.»<br />
Die Garage Marti ist ein Beispiel dafür, wie<br />
der persönliche Kontakt und das gegenseitige<br />
Vertrauen eine langjährige Firmenflotten-<br />
Geschäftsbeziehung ermöglicht. Diese führt<br />
in regelmässigen zeitlichen Abständen zum<br />
Verkauf von neuen Fahrzeugen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>43<br />
<strong>Ausgabe</strong> 9_<strong>2021</strong>.indd 1 02.08.<strong>2021</strong> 15:06:18
FOKUS FAHRZEUGFLOTTEN<br />
Der digitalisierte Autoschlüssel ist für Betreiber von Firmenflotten interessant<br />
Das Smartphone öffnet das Auto<br />
Mitarbeitende können künftig problemlos auf ein und denselben Schlüssel für das Firmenfahrzeug zurückgreifen.<br />
Der Licht- und Elektronikexperte Hella hat einen digitalen, Smartphone-basierten Autoschlüssel entwickelt.<br />
Das Smartphone muss dabei nicht einmal in die Hand genommen werden. Mike Gadient<br />
Der Smartphone-basierte Autoschlüssel kann mit anderen Fahrzeugnutzern geteilt werden. Foto: Hella<br />
Wenn es regnet, dann ist der schützende Regenschirm<br />
in der Hand nicht weit weg. Wer in der<br />
anderen Hand noch die Tragtasche mit den Einkäufen<br />
hält, der will den Autoschlüssel nicht<br />
mühsam hervorkramen. Ebenso ärgerlich ist die<br />
Suche nach dem Schlüssel selbst <strong>–</strong> wo wurde er<br />
zuletzt hingelegt? Für beide Szenarien bringt der<br />
international aufgestellte Automobilzulieferer<br />
Hella mit dem digitalisierten Autoschlüssel eine<br />
Lösung auf den Markt. Die Smart-Car-Access-<br />
Technologie ermöglicht freihändigen Zugang<br />
zum Fahrzeug mittels Smartphone, ohne einen<br />
klassischen Funkschlüssel oder das Smartphone<br />
in die Hand nehmen zu müssen. Björn<br />
Twiehaus, Geschäftsführer für den Elektronikbereich,<br />
ordnet ein: «Hella fertigt pro Jahr rund<br />
25 Millionen klassische Funkschlüssel für eine<br />
Vielzahl namhafter Automobilhersteller. Ausgehend<br />
von unserer Technologiebasis machen wir<br />
nun den nächsten Schritt.» Hella nutzt dabei<br />
die Ultrabreitband-Technologie, die zur Nahbereichskommunikation<br />
bereits standardmässig<br />
in den neuen Smartphones von Apple und Samsung<br />
zum Einsatz kommt. Ab einer Distanz von<br />
50 Metern wird das Endgerät durch das Fahrzeug<br />
erkannt. Sobald sich der Fahrer dem Auto<br />
bis auf sechs Metern nähert, geht die Innenraumbeleuchtung<br />
an. Bei einer Entfernung von<br />
zwei Metern wird es entriegelt, die Seitenspiegel<br />
fahren aus und die gespeicherten, personalisierten<br />
Sitzpositionen übernommen. Der Motor<br />
lässt sich aber erst starten, wenn sich das<br />
Smartphone im Inneren des Fahrzeugs befindet.<br />
Nach dem Parkieren wird das Auto übrigens<br />
automatisch geschlossen, sobald die Entfernung<br />
wieder mehr als zwei Meter beträgt.<br />
Zudem können Carsharing-Anbieter, Autovermieter<br />
oder Betreiber von Firmenflotten diesen<br />
digitalen Schlüssel sicher und komfortabel teilen.<br />
Verschiedene Zugangsberechtigungen lassen<br />
sich digital verwalten und teilen, wodurch<br />
sich die Mitarbeitenden nicht mehr gegenseitig<br />
den Schlüssel überreichen müssen. Ausserdem<br />
ist dank der Ultrabreitband-Technologie keine<br />
zusätzliche App notwendig und ihre Funktionstüchtigkeit<br />
ist selbst ohne Netz- oder Internetverbindung<br />
gewährleistet. Die Funktechnik<br />
verhindert zusätzlich die Gefahr von Relais-<br />
Attacken, also das unbefugte Öffnen eines<br />
Fahrzeugs durch Funkverlängerung. Denn die<br />
Entfernung zwischen Auto und dem auf dem<br />
Smartphone gespeicherten digitalen Schlüssel<br />
wird genau gemessen.<br />
Der von Hella entwickelte Smart Car Access<br />
wurde an der Auto Shanghai <strong>2021</strong> im April<br />
einem breiten Publikum präsentiert und mehrere<br />
chinesische Automobilhersteller haben ihre Bestellungen<br />
aufgegeben. Innerhalb der nächsten<br />
zwei Jahre ist die Serienproduktion geplant. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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44<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Maurice Acker, National Sales Director AutoScout24. Foto/Grafik: AutoScout24<br />
AutoScout24<br />
Der «digitale Showroom» ist die<br />
Zukunft des Automobilhändlers<br />
Es ist ein Besuch, den Maurice Acker immer wieder gerne unternimmt: vor Ort beim Autohändler eine<br />
perfekte Markeninszenierung, modernes Fahrzeugmanagement und vor allem kompetente Beratung erleben.<br />
«Das Erlebnis am Point of Sale (PoS) bietet viel Potenzial, um im direkten Kontakt mit Kunden Qualität zu<br />
vermitteln und Vertrauen aufzubauen», weiss der National Sales Director von AutoScout24. «Ein ähnlich<br />
intensives Engagement für den digitalen Showroom, zahlt sich aus», erklärt Maurice Acker, «denn hier bieten<br />
sich in Zukunft den Schweizer Autohändlern noch viele Chancen. Der Markt ist bereits sehr transparent für<br />
Autokäufer, umso wichtiger ist es sich mit den verfügbaren Mitteln zu differenzieren.»<br />
Die Digitalisierung verändert das Automobilgeschäft<br />
in hohem Tempo <strong>–</strong> Corona hat den<br />
E-Commerce in vielen lebensrelevanten Branchen<br />
und damit auch der Mobilität, nochmals<br />
stark angeschoben. Daher sollten Händler Offline<br />
und Online eine gleich hohe Aufmerksamkeit<br />
widmen. Denn es wird nicht nur mehr<br />
über Plattformen verkauft <strong>–</strong> sie sind auch in<br />
den meisten Fällen die erste Station, an der sich<br />
kaufwillige Kunden informieren und eine Vorentscheidung<br />
treffen. Jede Minute verzeichnet<br />
die Plattform über 500 Suchanfragen für ein<br />
Fahrzeug. Wer mit dem ersten Schritt <strong>–</strong> dem<br />
digitalen Inserat <strong>–</strong> nicht zeigt, dass er das Interesse<br />
des potenziellen Kunden gewinnen will,<br />
ist mit einer schnellen Scroll-Bewegung des<br />
Nutzers aus dem Spiel. Es lohnt sich also für<br />
den Händler, die Qualität seiner Fahrzeugpräsentation<br />
im digitalen Showroom immer weiter<br />
zu optimieren: Bilder, die das Fahrzeug ansprechend<br />
vermitteln und eine umfassende<br />
Produktbeschreibung sind hier die Erfolgsfaktoren.<br />
Attraktiv wird ein Inserat selbstverständlich<br />
auch über den Preis und zum Beispiel über<br />
den zusätzlichen Hinweis zu Leasingraten.<br />
Wer Online als gleichwertiges Standbein für<br />
seinen Verkaufserfolg sieht, wählt ein Leistungspaket,<br />
mit dem er seine digitale Vermarktung<br />
professionell und effizient steuern kann.<br />
Denn wieviel Dynamik und Nachfrage den digitalen<br />
Showroom täglich prägen, entscheidet<br />
der Händler selbst. «Im Online-Business stehen<br />
Investition und Verkaufserfolg in einem direkten<br />
Verhältnis, zumindest auf einer Plattform,<br />
die so spezifisch auf Zielgruppen ausgerichtet<br />
ist wie AutoScout24», so Maurice Acker. «Jeder<br />
Händler, der sich auf einer digitalen Plattform<br />
bewegt, wird schnell erkennen, dass er mit intelligenten<br />
Investitionen unmittelbar Einfluss<br />
auf das Ergebnis nimmt.» Das liegt daran, dass<br />
effektive Tools für eine höhere Sichtbarkeit der<br />
Fahrzeuge sorgen und die Verkaufsgeschwindigkeit<br />
messbar beschleunigen. Es geht also<br />
darum, genau zu wissen, was am digitalen PoS<br />
vor sich geht, auf dieser Basis Entscheidungen<br />
zu treffen und taktisch zu investieren. Um hier<br />
täglich up to date zu sein, unterstützt das DealerDashboard<br />
Händler auf AutoScout24. Hier<br />
lässt sich auch schon direkt nachprüfen, ob<br />
das eigene Inserat alle Qualitätskriterien erfüllt<br />
und gegebenenfalls nachjustieren. Vor allem<br />
aber bietet das DealerDashboard dem Händler<br />
jederzeit einen aktuellen und individuellen<br />
Überblick über alle relevanten Daten seines<br />
Onlineangebots. Wichtige Kennzahlen wie die<br />
Platzierung in den Suchergebnissen, aufgerufene<br />
Detailansichten oder erhaltene Leads werden<br />
aktuell sowohl für alle inserierten Fahrzeuge<br />
als auch für ein einzelnes Inserat dargestellt<br />
<strong>–</strong> damit wird der digitale Showroom-Traffic exakt<br />
gemessen. In Echtzeit kann der Erfolg einzelner<br />
Inserate beobachtet und auch verstärkt<br />
werden. Konkrete Hinweise helfen dem Händler<br />
bei Bedarf, die Sichtbarkeit seiner Inserate zu<br />
verbessern. Diese Funktionen und seine intuitive<br />
Bedienung machen das DealerDashboard zu<br />
einem zentralen Erfolgsfaktor für eine effiziente<br />
Vermarktung.<br />
Ein starkes Feature bei AutoScout24 ist der<br />
Suchalgorithmus. Mit ihm werden Fahrzeuginteressenten<br />
die für sie relevantesten Inserate<br />
auf den vorderen Plätzen der Suchergebnisliste<br />
angezeigt. Je leistungsstärker das vom Händler<br />
gewählte Paket und je vollständiger das Inserat<br />
ist, desto häufiger ist das der Fall. Deutlich<br />
mehr Sichtbarkeit führt direkt zu einem höheren<br />
Verkaufserfolg.<br />
Auch ein Werkzeug wie TopListingPro, das Bestandteil<br />
in den Professional-Paketen von AutoScout24<br />
ist, pusht den Verkauf: Platzierungen<br />
in den Suchergebnissen können im Schnitt<br />
46<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Erfahren Sie, was gerade gesucht ist<br />
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Überprüfen Sie die Marktnachfrage<br />
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Vollständigkeit Ihrer Inserate Preise in Ihren Inseraten Marktleistung Ihrer Inserate<br />
Verbesserungswürdig: 1<br />
Unvollständig: 1<br />
Fast vollständig: 56<br />
Vollständig: 1<br />
Sehr hoch: 2<br />
Hoch: 13<br />
Marktpreis: 38<br />
Niedrig: 6<br />
Sehr niedrig: 0<br />
Keine Angabe: 0<br />
Unterdurchschnittlich: 11<br />
Durchschnittlich: 43<br />
Überdurchschnittlich: 1<br />
Top: 3<br />
Keine Angabe: 1<br />
Das DealerDashboard unterstützt Händler auf AutoScout24 mit aktuellen Kennzahlen.<br />
um 300 % gesteigert werden, die Klicks auf Inserate<br />
werden verdoppelt und die Verkaufsgeschwindigkeit<br />
eines Fahrzeugs verdreifacht<br />
sich dadurch.<br />
Nicht zuletzt bildet der digitale Showroom auch<br />
eine komfortable Möglichkeit, ohne eigenen<br />
Planungs- und Umsetzungsaufwand Inserate<br />
auf den reichweitenstarken Social-Media-Kanälen<br />
zu platzieren. Über das Werkzeug Booster<br />
werden ausgewählte Fahrzeugangebote bei<br />
den passenden Zielgruppen auf Facebook und<br />
Instagram ausgespielt. Mit nur einem Klick und<br />
vollständiger Kostenkontrolle sind Händler dadurch<br />
mit ihren Kampagnen auf den Social-Media-Plattformen<br />
präsent.<br />
Der digitale Showroom, fasst Maurice Acker zusammen,<br />
bietet dem Händler viele Optionen,<br />
seine Marketingaktivitäten gezielt zu steuern<br />
und leistungsorientiert zu optimieren. Er ist sich<br />
sicher, dass es genau diese Vorteile in der Automobil-Vermarktung<br />
sind, die die Zukunft bestimmen:<br />
«Wer heute noch nicht in das digitale<br />
Business eingestiegen ist, für den wird es höchste<br />
Zeit! Gerne unterstützt unser Aussendienstteam<br />
bei der individuellen Optimierung.» <<br />
Die Top-Werkzeuge für den<br />
digitalen Showroom<br />
AutoScout24 unterstützt Händler mit einer<br />
Toolbox von rund 80 Werkzeugen, mit<br />
denen sie ihr digitales Geschäft optimieren<br />
können. Nicht jeder braucht alles. Wer sich<br />
für den digitalen Showroom entschieden<br />
hat, gewinnt schnell <strong>–</strong> auch mit Beratung<br />
durch das AutoScout24-Aussendienstteam<br />
<strong>–</strong> was für das eigene Händlerprofil und den<br />
jeweiligen Fahrzeugbestand erfolgversprechend<br />
ist. Diese drei Features stehen<br />
für maximale Power:<br />
Suchalgorithmus<br />
Wer schnell verkaufen will, sichert sich<br />
eine Platzierung ganz vorne in der<br />
Suchergebnisliste und gewinnt damit<br />
die Aufmerksamkeit des Käufers.<br />
TopListingPro<br />
Wer maximale Visibilität für seine<br />
Inserate erreichen will, arbeitet mit<br />
einem Professional- oder Professional-<br />
Plus-Paket und profitiert von höherer<br />
Aufmerksamkeit und mehr Anfragen.<br />
DealerDashboard<br />
Wer seinen Verkaufserfolg entscheiden<br />
und aktiv managen will, findet dafür<br />
im DealerDashboard alle relevanten<br />
Informationen und wertvolle Hinweise.<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoscout24.ch<br />
3 Entscheidungen, die den<br />
Händler fit für die digitale<br />
Zukunft machen<br />
• Ich bin digital: Offline und Online<br />
sind gleichberechtigte Point of Sales<br />
und werden mit unterschiedlichen<br />
Vermarktungsstrategien und Einsatz<br />
effizienter Werkzeuge optimal aufgestellt.<br />
• Ich bin professionell: Mit einem<br />
professionellen Leistungspaket<br />
investiere ich gezielt in Reichweite,<br />
Sichtbarkeit und qualitativ hochwertige<br />
Leads.<br />
• Ich hole die beste Leistung für mich<br />
heraus: Mit einem Investment von<br />
durchschnittlich 50 Franken pro<br />
verkauftem Fahrzeug mache ich den<br />
digitalen Showroom zu einer preisgünstigen<br />
zweiten Säule in meinem<br />
Vermarktungs-Business.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>47
Die Schweizer Delegation<br />
an den EuroSkills.<br />
Foto: Stiftung SwissSkills<br />
BILDUNG<br />
Automobil-Mechatroniker EFZ, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, an der Berufseuropameisterschaft<br />
Der erste Schweizer in dieser Disziplin<br />
Die Schweizer Berufsnationalmannschaft reist für die EuroSkills <strong>2021</strong> vom 22. bis 26. <strong>September</strong> nach Graz.<br />
Dort misst sich auch Automobil-Mechatroniker Damian Schmid mit den europäischen Berufskollegen.<br />
Der Toggenburger aus Nesslau SG trainiert fleissig und hat konkrete Erwartungen.<br />
Damian Schmid, Automobil-Mechatroniker EFZ.<br />
mig/pd. Damian Schmid, welche Wettbewerbsaufgabe<br />
erwartet Sie in Graz?<br />
Damian Schmid, Automobil-Mechatroniker<br />
EFZ: Meine Aufgabe besteht darin,<br />
elektrische und mechanische Störungen an<br />
LKWs zu finden und zu beheben. Es werden<br />
Störungen in Motor, Antrieb, Fahrwerk<br />
und Karosserieelektrik gesucht. Ich erwarte<br />
in Graz einen fairen Wettkampf und eine<br />
lehrreiche Zeit. Es ist das erste Mal, dass ein<br />
Schweizer in dieser Disziplin antritt.<br />
Wie bereiten Sie sich auf die Berufseuropameisterschaften<br />
vor?<br />
Nebst den Trainings mit dem SwissSkills-<br />
Team werde ich von LKW-Diagnostiker Jean<br />
Trotti auf den Wettkampf vorbereitet. Jean<br />
war Kandidat an den WorldSkills vor sechs<br />
Jahren und weiss genau, um was es geht. Zusätzliche<br />
Trainings habe ich bei Bedarf in<br />
Eigenregie durchgeführt.<br />
Wie viele Vorbereitungsstunden haben Sie<br />
insgesamt aufgewendet?<br />
Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten.<br />
Man kann auch die Trainings für meine<br />
WorldSkills-Teilnahme vor knapp zwei<br />
Jahren als Vorbereitung betrachten. Für Graz<br />
kann ich aus den vergangenen Wettkämpfen<br />
vor allem Aspekte mitnehmen, die kaum zu<br />
trainieren sind <strong>–</strong> zum Beispiel, wie ich mich<br />
unter Druck verhalte. Ausserdem habe ich<br />
wie bereits vor einem Jahr über den Sommer<br />
phasenweise bei Volvo gearbeitet, um mich<br />
an die Eigenheiten dieser Marke, die ich auch<br />
an den EuroSkills antreffen werde, zu gewöhnen.<br />
Zusätzlich besuchte ich Schulungen bei<br />
Volvo Schweiz und zwei Module für Nutzfahrzeug-Diagnostiker<br />
in Thun.<br />
Bei der Altherr Nutzfahrzeuge AG haben<br />
Sie sich zum Automobil-Mechatroniker EFZ,<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge, ausbilden<br />
lassen. Warum haben Sie sich für diesen<br />
Beruf entschieden?<br />
Dadurch, dass ich auf dem Bauernhof aufgewachsen<br />
bin, war ich im stetigen Kontakt zu<br />
Maschinen. Die Technik interessierte mich<br />
schon immer und ich will wissen, wie die Sachen<br />
funktionieren. In meinem Beruf kommt<br />
man in den Genuss von viel abwechslungsreicher<br />
Arbeit. Die Technik und das mechanische<br />
Arbeiten gefallen mir gut.<br />
Welche beruflichen Ziele verfolgen Sie?<br />
Direkt nach dem Wettkampf starte ich in<br />
das dritte Semester meiner Ausbildung zum<br />
Automobil-Ingenieur an der BFH in Biel.<br />
Mein Fernziel ist ein Job in der Motorenentwicklung.<br />
<<br />
Mentaltraining im Fokus<br />
Mit 17 Teammitgliedern ist die Delegation<br />
der Schweizer Berufsnationalmannschaft<br />
an den EuroSkills <strong>2021</strong> so gross wie noch<br />
nie. Die Stiftung SwissSkills sorgt für ideale<br />
Rahmenbedingungen und unterstützt<br />
Wettkämpfer und Experten bei der berufsübergreifenden<br />
Vorbereitung. Dabei stand<br />
dieses Jahr die Wettbewerbsorientierung<br />
und das Mentaltraining im Vordergrund.<br />
Beispielsweise wurden die Teammitglieder<br />
bewusst in stressige Wettbewerbssituationen<br />
versetzt, damit sie den Umgang<br />
damit lernen.<br />
48<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
DIE NEUE KONFORT TOUCH SERIE<br />
DAB+ <strong>–</strong> Jetzt Umrüstspezialist/-in werden<br />
Simple like a smartphone,<br />
high-performing like a KONFORT<br />
Kundenbindung einfach<br />
gemacht<br />
Analoge Fahrzeugradios können Ende 2024 keine Sender mehr<br />
empfangen. Die AGVS Business Academy bietet interessierten Garagisten<br />
bereits jetzt einen eintägigen Lehrgang zu DAB+ an, damit sie bei ihren<br />
Kunden punkten können.<br />
mig/ew. Ende 2024 werden alle Radioprogramme<br />
nicht mehr analog ausgestrahlt und<br />
auf DAB+ umgestellt. Die Umrüstmöglichkeit<br />
auf DAB+ bietet für Garagisten daher<br />
ein interessantes Zusatzgeschäft. Während<br />
bei den Neuwagen kaum ein Auto ohne digitalen<br />
DAB+-Empfang aus dem Showroom<br />
fährt, verfügen noch 40 Prozent des bestehenden<br />
Fahrzeugparks über keinen digitalen<br />
Radioempfang. Das Marktpotenzial ist<br />
erheblich, das Potenzial für den Garagisten<br />
sehr gross.<br />
Um zu den Umrüstspezialisten für DAB+ mit<br />
Kompetenzausweis zu gehören, unterstützt<br />
der AGVS seine Mitglieder. Ernst Werder von<br />
Weer GmbH leitet den entsprechenden Lehrgang,<br />
wo sowohl die DAB+-Technologie als<br />
auch alle DAB+-Netze erklärt werden. Zudem<br />
wird aufgezeigt, wie die verschiedenen<br />
DAB+-Upgrade-Lösungen fachgerecht in den<br />
verschiedenen Marken und Modellen verbaut<br />
werden. Auch das Marketing kommt nicht<br />
zu kurz, denn den Teilnehmenden wird aufgezeigt,<br />
wie der Kundschaft eine Auf- oder<br />
DAB+-Nachrüstung verkauft werden kann.<br />
Der Kurs wurde in Zusammenarbeit mit<br />
der Schweizer Radiobranche, DAB+-Experten<br />
der SRG sowie DAB+-Fahrzeugspezialisten<br />
entwickelt und liefert das entscheidende<br />
Wissen. Jeder Betrieb, dessen Mitarbeitende<br />
den Lehrgang besuchen und erfolgreich abschliessen,<br />
erhält einen AGVS-Kompetenzausweis<br />
und wird auf der offiziellen DAB+-<br />
Homepage www.dabplus.ch aufgeführt.<br />
Zusätzlich verweist ein Link auf die DAB+-<br />
Library, wo verschiedene Werbemittel zum<br />
Downloaden bereitstehen. <<br />
Das Umrüsten aller Fahrzeuge auf DAB+ eignet sich<br />
hervorragend, um mit dem Kunden ins Gespräch zu<br />
kommen und ihn für die Zukunft noch enger an die<br />
Garage zu binden. Foto: AGVS-Medien<br />
Lehrgang DAB+ auf Deutsch<br />
8.10.<strong>2021</strong> STFW, Winterthur<br />
2.11.<strong>2021</strong> Mobilcity, Bern<br />
15.12.<strong>2021</strong> AGVS Kurscenter Lenzburg<br />
Kosten<br />
390 Franken für AGVS-Mitglieder<br />
zuzüglich MwSt.<br />
535 Franken für Nichtmitglieder<br />
zuzüglich MwSt.<br />
inkl. Schulungsunterlagen und<br />
Verpflegung<br />
Informationen und Anmeldungen<br />
AGVS/UPSA, Laurence Favre,<br />
Wölflistrasse 5, 3006 Bern,<br />
Telefon 031 307 15 44,<br />
laurence.favre@agvs-upsa.ch<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>
BILDUNG<br />
Projekt «Kaufleute 2022»: Umsetzung ab 2023 in der Branche Automobil-Gewerbe<br />
Jetzt werden die<br />
Lernmedien erstellt<br />
Die reformierte kaufmännische Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» startet neu im August 2023.<br />
Die Grundlagendokumente wurden genehmigt, nun wird an den branchenspezifischen Lernmedien und den<br />
Ausbildungsinstrumenten für die Lehrbetriebe und die überbetrieblichen Kurse gefeilt.<br />
Hans Pfister und Brigitte Hostettler<br />
Die Grundbildung «Kauffrau/Kauffmann EFZ» wurde für die künftigen<br />
Anforderungen überarbeitet. Dass der neue Bildungsplan und<br />
die neue Bildungsverordnung auf Lehrbeginn 2023 in Kraft treten,<br />
schafft die erforderliche Planungssicherheit für eine erfolgreiche Umsetzung.<br />
Der neue Einführungszeitpunkt wurde im Juni bekanntgegeben.<br />
Zwischenzeitlich hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung<br />
und Innovation (SBFI) dem neuen Fremdsprachenkonzept und<br />
den Grundlagen für die lehrbegleitende Berufsmaturität grünes Licht<br />
gegeben. Die verantwortliche Kommission für Berufsentwicklung<br />
und Qualität hat zudem die Bildungsverordnung und den Bildungsplan<br />
der Kaufleute EFZ verabschiedet. Die beiden Dokumente hat das<br />
SBFI am 16. August <strong>2021</strong> erlassen und genehmigt.<br />
Die Mitglieder der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen<br />
Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) wurden an einer Branchentagung<br />
anfangs Juli über die nächsten Schritte der Umsetzungsphase<br />
informiert. Mit der Genehmigung der Grundlagendokumente<br />
ist die eigentliche Projektphase abgeschlossen und es gilt jetzt, nach<br />
Vorgaben, die branchenspezifischen Lernmedien und Ausbildungsinstrumente<br />
für die Lernorte Betrieb und überbetriebliche Kurse (üK)<br />
zu erarbeiten.<br />
Umsetzungsinstrumente <strong>–</strong> Lernort Betrieb<br />
Für die Erarbeitung der Kompetenzen im Betrieb werden branchenspezifische<br />
Praxisaufträge erstellt. Ein Kompetenzraster dient zur<br />
Bewertung der Leistungen, die im Bildungsbericht erfasst werden.<br />
Dazu erstellt die Branche einen Leitfaden sowie einen Muster-Ausbildungsplan.<br />
Die individuelle Lerndokumentation der Lernenden<br />
festigt die erarbeiteten Erfahrungen aus den Praxisaufträgen.<br />
Umsetzungsinstrumente <strong>–</strong> Lernort üK<br />
Auch hier wird zur Vertiefung des Gelernten mit Praxisaufträgen<br />
gearbeitet. Neu werden in den üK die Erfahrungsnoten mittels zwei<br />
üK-Kompetenznachweisen erhoben, die aus je drei Teilen bestehen.<br />
Das neue handlungskompetenzorientierte Branchenkundelehrmittel<br />
für die Kaufleute im Automobil-Gewerbe wird ab Sommer 2023 in<br />
elektronischer Form vorliegen.<br />
Wie bisher wird die kaufmännische Grundbildung auf der Lernplattform<br />
time2learn abgebildet. Sämtliche erforderlichen Vorlagen und<br />
Umsetzungsinstrumente für Betrieb, Lernende und üK werden auf<br />
2023 in time2learn zur Verfügung stehen. <<br />
Beurteilung (Qualifikationsgespräch)<br />
Pro Semester<br />
Entwicklung<br />
Pro Semester<br />
Laufend<br />
Gesamtbeurteilung<br />
Kompetenzstand,<br />
Auftragsbearbeitung,<br />
Engagement<br />
Standortbestimmung<br />
Selbst-und<br />
Fremdeinschätzung der<br />
Kompetenzentwicklung<br />
Rückmeldung<br />
Praxisauftrag<br />
Umsetzung<br />
Zielformulierung<br />
Entwicklungsmassnahmen<br />
Talentförderung<br />
Auftragserteilung<br />
Ausbildung planen<br />
Persönliches Portfolio (Lerndokumentation) führen<br />
AGVS informiert aktuell<br />
Der AGVS wird zu gegebener Zeit die Betriebe<br />
mittels Informationsveranstaltungen<br />
(online/regional) über die Umsetzung<br />
der neuen kaufmännischen Grundbildung<br />
informieren. Die beliebten Berufs- und<br />
Praxisbildnerschulungen für Ausbildungsverantwortliche<br />
von Kaufleuten werden in einer<br />
neuen aktualisierten Form über die AGVS<br />
Business Academy auf Lehrbeginn 2023<br />
angeboten.<br />
Weitere Infos unter:<br />
skkab.ch/aktuell<br />
autoberufe.ch/de/neue-grundbildungen<br />
Mit einem halbjährlichen Qualifikationsgespräch allein ist es nicht getan. Lernende sollen laufend Rückmeldungen<br />
erhalten und dokumentieren. Grafik: AGVS<br />
50<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Wir feiern 75 Jahre.<br />
Feiern Sie mit uns!<br />
Seit 75 Jahren sind wir als Lieferant im Bereich Auto Ersatzteile<br />
und Zubehör für Sie im Einsatz. Profitieren Sie im Jubiläumsjahr<br />
<strong>2021</strong> jeden Monat von unserer Jubiläumsaktion*.<br />
Wir danken unseren Partnern herzlich für die Unterstützung unserer Jubiläumsaktion:<br />
* Details zu den Bedingungen und Aktionen erfahren Sie<br />
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Newsletter kostenlos abonnieren.
BILDUNG<br />
Rückblick QV <strong>2021</strong><br />
Praktische Prüfungen wie geplant<br />
Dank einer ausgezeichneten Organisation und grosser Flexibilität aller Chefexpertinnen und -experten konnte<br />
den Autoberufe-Lernenden ein ordentliches und reibungsloses Qualifikationsverfahren ermöglicht werden.<br />
Arnold Schöpfer und Carla Stampfli<br />
Bei den technischen Grundbildungen waren über 2000 Experten im Einsatz. Foto: Istock<br />
Während die Lernenden 2020 coronabedingt<br />
ein verkürztes QV absolviert hatten, konnten<br />
in diesem Jahr die Prüfungen regulär durchgeführt<br />
werden. Arnold Schöpfer, beim AGVS verantwortlich<br />
für die technischen Grund- und Höheren<br />
Berufsbildungen, zieht ein positives Fazit:<br />
«Rund 2500 Lernende in den drei technischen<br />
Grundbildungen Automobil-Assistent/-in, Automobil-Fachmann/-frau<br />
und Automobil-Mechatroniker/-in<br />
haben das QV <strong>2021</strong> an 26 Standorten<br />
mit den organisatorischen Massnahmen und<br />
den Schutzkonzepten absolviert.»<br />
Bei den schriftlichen Prüfungen mussten einige<br />
Lernende aufgrund von Quarantäne- oder Isolationsmassnahmen<br />
zwar zur Nachprüfung antreten.<br />
«Die praktische Prüfung hingegen konnten<br />
alle Kandidatinnen und Kandidaten wie geplant<br />
absolvieren. Direkte Nachprüfungen fanden am<br />
Ende der jeweiligen Prüfungssession am jeweiligen<br />
Prüfungsstandort und einige im Nachbarkanton<br />
statt.» Die Reservedaten der zentralen<br />
Nachprüfungen vom 12. bis 16. Juli <strong>2021</strong> wurden<br />
nicht beansprucht. Fielen Experten wegen<br />
Corona aus, standen bereits im Voraus festgelegte<br />
Ersatzexperten zur Stelle. Insgesamt waren<br />
bei den technischen Grundbildungen über<br />
2000 Experten im Einsatz. Bei der kaufmännischen<br />
Grundbildung und den Grundbildungen<br />
im Detailhandel konnte das Ziel, ordentliche<br />
praktische Prüfungen durchzuführen, ebenfalls<br />
erreicht werden. Es wurden zusätzliche organisatorische<br />
Massnahmen ergriffen und die Prüfungen<br />
gemäss den Schutzkonzepten absolviert. Das<br />
Ansetzen von Nachprüfungen war nicht nötig.<br />
Arnold Schöpfer zeigt sich zufrieden: «Ein grosser<br />
Dank geht an alle Chefexpertinnen und Chefexperten,<br />
die im Vorfeld aber auch während den<br />
Prüfungen durch eine tadellose Organisation und<br />
Flexibilität dieses QV <strong>2021</strong> für die Lernenden ermöglicht<br />
haben.» Die Statistiken über die QV<br />
<strong>2021</strong> werden derzeit im Detail ausgewertet und<br />
zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. <<br />
Kompetent dank<br />
Weiterbildung<br />
Für die kommende Prüfung<br />
wünschen wir den Absolventen<br />
der Weiterbildung «HFP Betriebswirt/in<br />
im Automobilgewerbe»<br />
viel Erfolg.<br />
Wir bringen auch Ihre Karriere in Schwung, unter www.gibb.ch finden Sie Informationen zu unseren Kursangeboten.<br />
gibb Berufsfachschule Bern<br />
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52<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Neue berufliche Grundbildungen im Detailhandel ab 2022<br />
Die Mobilitätsberater von morgen<br />
sind startklar<br />
Neue Antriebstechnologien, individuelle Formen der Mobilität, Digitalisierung und eine anspruchsvollere Kundschaft<br />
setzen eine Anpassung der Berufsbilder voraus <strong>–</strong> so auch im Detailhandel. Mit der neuen Grundbildung «Automobil<br />
Sales» und der neu positionierten Branche «Automobil After-Sales» wird der AGVS ebenfalls dem Wandel<br />
des Garagisten zum Mobilitätsdienstleiter gerecht. Brigitte Hostettler, Olivier Maeder und Carla Stampfli<br />
Grundbildung Detailhandelsassistent/-in<br />
«Automobil After-Sales» sind es vier Kompetenzbereiche.<br />
Als Vorbildung wird dabei<br />
die abgeschlossene Volksschule verlangt.<br />
Nach abgeschlossener Attestausbildung<br />
haben Detailhandelsassistenten/-innen die<br />
Möglichkeit, die Grundbildung Detailhandelsfachmann/-frau<br />
EFZ im zweiten Lehrjahr<br />
zu starten.<br />
Auf Lehrbeginn 2022 geht es los: Dann starten<br />
die überarbeiteten Grundbildungen im Detailhandel.<br />
Um die Kompetenzen der künftigen<br />
Fachkräfte in der Mobilitätsberatung zu<br />
stärken, sind diese deutlich verkaufsorientierter<br />
aufgebaut als bisher. Neu gibt es eine<br />
Grundbildung im Automobilverkauf, den/<br />
die sogenannte/n Detailhandelsfachmann/-<br />
frau EFZ «Automobil Sales». Die bestehenden<br />
Grundbildungen im Ersatzteil- und Zubehörbereich<br />
<strong>–</strong> bisher Detailhandelsfachmann/-frau<br />
EFZ und Detailhandelsassistent/-in EBA Autoteile-Logistik<br />
<strong>–</strong> wurden neu positioniert und<br />
werden ab Lehrbeginn 2022 unter der Branchenbezeichnung<br />
«Automobil After-Sales»<br />
laufen. Da die Lernenden mit der Einführung<br />
der neuen Bildungsverordnung im Detailhandel<br />
unter anderem anspruchsvolle Kunden-<br />
und Verkaufsgespräche führen müssen,<br />
können diese zum Beispiel über Beratungsgespräche<br />
im Zubehörverkauf oder Dienstleistungen<br />
im Kundendienst erfolgen.<br />
Die überarbeiteten Grundbildungen<br />
im Detailhandel<br />
starten auf Lehrbeginn 2022<br />
und sind deutlich verkaufsorientierter<br />
aufgebaut als<br />
bisher. Foto: AGVS-Medien<br />
Lernende der neu geschaffenen Branche<br />
«Automobil Sales» und der neu positionierten<br />
Branche «Automobil After-Sales»<br />
eignen sich Kompetenzen in folgen Bereichen<br />
an: Die angehenden Detailhandelsfachleute<br />
gestalten Kundenbeziehungen und<br />
interagieren im Betrieb und in der Branche.<br />
Sie bewirtschaften und präsentieren Produkte<br />
und Dienstleistungen, entwickeln diese<br />
weiter und bringen Kenntnisse ein. Zudem<br />
betreuen sie entweder Online-Shops oder gestalten<br />
Einkaufserlebnisse. Wobei die Garagenbetriebe<br />
in der Regel «gestalten von Einkaufserlebnissen»<br />
ausbilden werden und<br />
«betreuen von Online-Shops» beispielsweise<br />
für einen Teile-Grossisten in Frage kommt.<br />
Eine abgeschlossene Volksschule, oberste<br />
oder mittlere Schulstufe sind für die beiden<br />
EFZ-Grundbildungen Detailhandelsfachmann/-Frau<br />
«Automobil Sales» und «Automobil-After-Sales»<br />
Voraussetzung. Bei der<br />
Der AGVS wird in der zweiten Jahreshälfte<br />
verstärkt über die Umsetzung und Einführung<br />
der neuen Grundbildungen im Detailhandel<br />
kommunizieren. Neue Informationen<br />
werden laufend auf www.agvs-upsa.ch<br />
und www.autoberufe.ch verfügbar sein. Betriebe,<br />
welche die fachlichen Anforderungen<br />
sowie die Mindestanforderungen zur Ausbildung<br />
von Lernenden im Detailhandel beider<br />
Branchen erfüllen, können eine Ausbildungsberechtigung<br />
beim zuständigen kantonalen<br />
Amt auf Lehrbeginn 2022 beantragen. <<br />
Die Neuerungen auf einen Blick<br />
Detaillierte Informationen zu den neuen<br />
beruflichen Grundbildungen ab 2022<br />
inklusive Mindestanforderungen an die Betriebe<br />
und ihr Sortiment können Sie durch<br />
Scannen des QR-Codes einsehen:<br />
Den aktualisierten Grundbildungsflyer mit<br />
den Kurzporträts der AGVS-Berufsbilder<br />
«Autoberufe haben Zukunft» können Sie<br />
über den AGVS-Shop beziehen:<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>53
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Apollo Vredestein Schweiz AG, Tel. +41 56 2033030, E-Mail: customer.ch@apollovredestein.com
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy Kurs am 7. Oktober in Bern<br />
Fit für E-Fahrzeuge<br />
und Ladeinfrastruktur<br />
Am Ende des Seminars «Verkauf- und<br />
Beratungskompetenz von E-Fahrzeugen und deren<br />
Ladeinfrastruktur» erhalten die Teilnehmenden eine<br />
Kursbestätigung. Foto: Istock<br />
Die Elektromobilität erobert in grossen Schritten Marktanteile. Damit AGVS-Mitglieder bei ihren Kunden<br />
punkten, findet in der Mobilcity der AGVS Business Academy Kurs «Verkauf- und Beratungskompetenz von<br />
E-Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur» statt. Dieser Kurs richtet sich speziell an die Automobil-<br />
Verkaufsberater/-innen und Automobil-Serviceberater/-innen. Mike Gadient<br />
Die Anzahl Neuwagen mit elektrischem<br />
Antrieb auf Schweizer Strassen hat sich innert<br />
Jahresfrist gemäss den Zahlen von Auto-<br />
Schweiz verdoppelt. Das Interesse der Kunden<br />
wächst und sie gelangen mit immer mehr Fragen<br />
zu Fahrzeugsystemen und Ladeinfrastrukturlösungen<br />
an den Garagisten. Der wesentliche<br />
Unterschied zu den Verbrennerfahrzeugen ist<br />
die Vielfalt der unterschiedlichen Systeme dieser<br />
Fahrzeuge. Diese gilt es, in Verkaufs- und Beratungsgesprächen<br />
überzeugend zu vermitteln.<br />
Um sich das nötige Fachwissen aneignen zu<br />
können, lädt der AGVS am Donnerstag, 7. Oktober<br />
<strong>2021</strong>, in die Mobilcity in Bern. Von 8.30<br />
bis 16.30 Uhr wird der Kurs «Verkauf- und Beratungskompetenz<br />
von E-Fahrzeugen und deren<br />
Ladeinfrastruktur» mit 8 bis 15 Teilnehmenden<br />
durchgeführt. Geleitet wird der Kurs von Beat<br />
Geissbühler, Leiter Fahrzeugtechnik STFW und<br />
Fachlehrer beim Lehrgang Automobildiagnostiker/-in.<br />
Dieser Kurs richtet sich an die Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />
und Automobil-Serviceberater/-innen<br />
und weniger an die technischen<br />
Fachkräfte. Die Kursteilnehmenden erlangen<br />
Beratungskompetenz über die Eigenschaften<br />
von Hybrid- und Elektrofahrzeugen und über<br />
die Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen.<br />
Zudem sind sie in der Lage, einfache Berechnungen<br />
zur Elektromobilität auszuführen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Verkauf- und Beratungskompetenz<br />
von E-Fahrzeugen<br />
und deren Ladeinfrastruktur<br />
Zur Kursanmeldung und weiteren<br />
Informationen geht es hier:<br />
Auskünfte zum Kurs erteilt<br />
AGVS-Beraterin Laurence Favre,<br />
laurence.favre@agvs-upsa.ch,<br />
Tel. 031 307 15 44<br />
56<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
UNDER PRESSURE <strong>–</strong><br />
TPMS VON AUTEL.<br />
MaxiTPMS ITS600 und ITS600Pro <strong>–</strong><br />
das neue TPMS- und Service-Tool im Handy-Style<br />
Das MaxiTPMS ITS600 ist ein drahtloses Android-basiertes Touchscreen-Tablet, das vollständige<br />
TPMS-Diagnose- und Servicefunktionen bietet. Das Tablet verfügt über ein 5,5-Zoll-Farbdisplay und eine<br />
Bluetooth-Fahrzeugkommunikationsschnittstelle (VCI). Der ITS600 kann alle bekannten Sensoren aktivieren,<br />
lesen und neu lernen, TPMS-Systemdiagnosen durchführen und vier allgemeine Wartungsdienste<br />
durchführen.<br />
TPMS-Funktionen:<br />
• Aktiviert, liest und lernt alle bekannten Sensoren neu<br />
• Verbesserter Diagnosestatusbildschirm auf einen Blick<br />
• Schnelles OBDII-Neulernen für die meisten Fahrzeuge<br />
• Kopieren per OBD-Sensorprogrammierung für schnelleren Service<br />
• Vier MX-Sensor-Programmmodi; Batch-Programm bis zu 20 MX-Sensoren<br />
• Beinhaltet eine drahtlose Bluetooth-Fahrzeugkommunikationsschnittstelle (VCI)<br />
• Lesen / Löschen von TPMS-Systemcodes und Anzeigen von Live-Daten<br />
• Kostenlose Wi-Fi-Software-Updates für die gesamte Lebensdauer des Tools<br />
Exclusive Swiss<br />
Partner<br />
Langwiesenstrasse 2 | CH-8108 Dällikon | garagen@baumgartnerag.ch | www.baumgartnerag.ch
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Foto: Istock<br />
Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />
einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem sogenannten<br />
Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird<br />
der Klassenraum in die virtuelle Welt verlagert.<br />
Alles, was es dazu braucht, ist ein Computer<br />
mit Internetzugang und ein ruhiges Plätzchen<br />
zuhause oder im Büro, um den Kurs ungestört zu<br />
verfolgen.<br />
SEPTEMBER<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 6. / 7. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, Horw<br />
> > 1. / 2. Oktober <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
> > 29. / 30. Oktober <strong>2021</strong>, Zürich<br />
> > 11. / 12. November <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
Weitere Daten online<br />
Instruction électrique pour des<br />
travaux en sécurité sur les systèmes<br />
haut voltage en technique automobile<br />
> > 6 / 7 septembre <strong>2021</strong>, UPSA Genève<br />
Cours d’introduction « Orfo 2012<br />
employé-es de commerce »<br />
Cette formation a pour objectif d‘informer<br />
les personnes responsables de la formation<br />
des employé-es de commerce de la branche<br />
automobile sur la nouvelle ordonnance sur la<br />
formation professionnelle initiale (Orfo 2012)<br />
ainsi que les initier à l‘utilisation de la plateforme<br />
time2learn.<br />
> > 10 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
> > 14 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
Webinar <strong>–</strong> Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ<br />
(BiVo 2012)<br />
Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />
der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012).<br />
> > 16. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Webinar <strong>–</strong> Das neue Schweizer<br />
Datenschutzgesetz<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten<br />
eine Übersicht über das neue Schweizer<br />
Datenschutzgesetz (DSG), einen Vergleich zur<br />
Europäischen Datenschutzgrundverordnung<br />
(EU-DSGVO) und erfahren, worauf beim Thema<br />
Datenschutz <strong>–</strong> unter geltendem wie auch<br />
künftigem Recht <strong>–</strong> hauptsächlich zu achten ist.<br />
> > 17. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
> > 21. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
Fahrzeugflotten in Unternehmen zu bewirtschaften,<br />
erfordert von den Verantwortlichen<br />
umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten. Lernen<br />
Sie in diesem Kurs den Flottenmarkt und dessen<br />
Bewirtschaftungsformen kennen.<br />
> > 28. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />
Steigerung der Produktivität und<br />
Rentabilität im Aftersales-Geschäft<br />
Die Teilnehmenden verstehen die Bedeutung für<br />
eine aktive Steuerung des Aftersales-Geschäftes<br />
mit ausgewählten Kennzahlen.<br />
> > 29. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 27. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 24. November <strong>2021</strong>, Sissach<br />
OKTOBER<br />
Dialog, das neue Mitarbeitergespräch<br />
Nach dem Kurs sind Sie in der Lage, auch heikle<br />
Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />
zum Abschluss zu bringen.<br />
> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
58<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Verkauf- und Beratungskompetenz<br />
von E-Fahrzeugen und deren Ladeinfrastruktur<br />
Die Elektromobilität erobert in grossen Schritten<br />
Marktanteile. Der wesentliche Unterschied zu<br />
den Verbrennern ist die Vielfalt der unterschiedlichen<br />
Systeme dieser Fahrzeuge. Es ist aber<br />
nicht nur das Wissen über die Fahrzeugsysteme<br />
nötig, sondern auch die Beratungskompetenz zur<br />
Ladeinfrastruktur. Dieser Kurs richtet sich speziell<br />
an die Automobil-Verkaufsberater/-innen und<br />
Automobil-Serviceberater/-innen.<br />
> > 7. Oktober <strong>2021</strong>, Bern<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+-Lehrgang<br />
mit AGVS-Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 8. Oktober <strong>2021</strong>, Winterthur<br />
> > 2. November <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 15. Dezember <strong>2021</strong>, Lenzburg<br />
Cours DAB+<br />
La FM sera prochainement remplacée par<br />
le DAB+. À l’avenir, il ne sera plus possible de<br />
recevoir la radio que par le biais du DAB+. Tous<br />
les véhicules ne disposant pas encore d’une radio<br />
DAB+ doivent changer leur équipement pour<br />
passer à cette nouvelle technologie.<br />
> > 19 octobre <strong>2021</strong>, Paudex<br />
> > 22 octobre <strong>2021</strong>, Berne<br />
> > 19 novembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
Jubiläumsseminar <strong>–</strong> 30 Jahre<br />
AGVS-Frauenseminar<br />
Mit dem Seminar werden alle Mitarbeiterinnen<br />
im Garagengewerbe des deutschsprachigen<br />
Raums angesprochen, die administrative und<br />
personelle Aufgaben wahrnehmen und ihren<br />
Betrieb weiterentwickeln wollen.<br />
> > 25. bis 27. Oktober <strong>2021</strong>, Lenk BE<br />
Webinar 2x90 Minuten <strong>–</strong><br />
Elektromobilität im Verkauf<br />
In diesem Training bearbeiten wir Kundenanforderungen<br />
im Bereich der Elektromobilität.<br />
Was können wir in unserem regionalen Markt<br />
umsetzen? Was sollten wir betreffend Alternativ-<br />
Mobilität dazulernen? Welche Partner können<br />
uns dabei unterstützen? Alles Fragen, die wir in<br />
dieser Webinar-Reihe zusammen beantworten.<br />
> > 28. Oktober / 4. November <strong>2021</strong>, online<br />
NOVEMBER<br />
MwSt-Grundkurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen oder im Alltag einige Unsicherheiten<br />
mit der Anwendung haben.<br />
> > 3. November <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 5. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
MwSt-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />
vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />
aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />
besucht haben.<br />
> > 9. November <strong>2021</strong>, Bern<br />
> > 10. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r<br />
Führungspersonen setzen sich mit ihren<br />
aktuellen Situationen und Rollen konkret auseinander<br />
und erarbeiten zielführende Lösungen.<br />
> > 17. November <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS vermitteln<br />
Berufsbildnern kompaktes Wissen für<br />
die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb und<br />
helfen mit, eine qualitativ hochstehende und<br />
zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
UPSA module didactique « Sélectionner<br />
les personnes en formation »<br />
> > 3 septembre <strong>2021</strong>, Yverdon<br />
UPSA module didactique « Utiliser<br />
avec compétence les instruments des<br />
nouvelles ordonnances de formation »<br />
> > 28 octobre <strong>2021</strong>, Genève<br />
«Lernende selektieren»<br />
Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />
Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />
Phasen des Selektionsprozesses und Interpretation<br />
des AGVS-Eignungstests. Danach<br />
sind die Teilnehmenden in der Lage, den<br />
Selektionsprozess mit geeigneten Instrumenten<br />
zu planen und durchzuführen; sie können ein<br />
geeignetes Programm für eine Schnupperlehre<br />
zusammenstellen sowie Lernende auswählen,<br />
die zum Betrieb passen und den Anforderungen<br />
des Berufs entsprechen.<br />
> > 14. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, online<br />
> > 12. Oktober <strong>2021</strong>, Sissach<br />
> > 19. November <strong>2021</strong>, online<br />
> > 1. Dezember <strong>2021</strong>, Bern<br />
«Die Instrumente der neuen BiVo<br />
kompetent einsetzen»<br />
> > 22. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 6. Oktober <strong>2021</strong>, online<br />
> > 13. Oktober <strong>2021</strong>, Bern<br />
«Junge Erwachsene führen und<br />
Krisen überwinden»<br />
> > 24. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, Horw<br />
> > 26. Oktober <strong>2021</strong>, Mülenen<br />
> > 10. Dezember <strong>2021</strong>, St. Gallen<br />
> > 14. Januar 2022, Sissach<br />
Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />
finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />
D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business<br />
Academy<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>59
BILDUNG<br />
Ihre Gesundheit ist uns<br />
wichtig! Aufgrund der aktuellen<br />
Situation können geplante<br />
Kurse verschoben werden oder im<br />
Fernunterricht stattfinden. Wir<br />
informieren Kursteilnehmende<br />
rechtzeitig per E-Mail.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Mittwoch, 17. November <strong>2021</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 25. Januar 2022, 18 Uhr<br />
> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/<br />
automobiltechnik/automobildiagnostikermit-eidg-fachausweis/<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 8. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
oder Mittwoch, 7. <strong>September</strong> 2022<br />
Spezialist/-in für alternative<br />
Antriebe mit Zertifikat wbz<br />
Start Lehrgang: Montag, 13. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Die Lehrgänge finden am<br />
Weiterbildungszentrum Lenzburg statt.<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Start Lehrgang: Oktober <strong>2021</strong><br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
> > stfw.ch/akb<br />
Automobildiagnostiker/-in /<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Start Lehrgang: 6. / 7. <strong>September</strong> <strong>2021</strong><br />
Informationsabende für die Weiterbildungen<br />
finden im Herbst <strong>2021</strong> statt. Die Daten dafür<br />
werden im <strong>September</strong> <strong>2021</strong> aufgeschaltet<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
> > www.stfw.ch<br />
ZÜRICH<br />
Weiterbildung Automobiltechnik<br />
> > tbz.ch/weiterbildung/automobiltechnik<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-inim-automobilgewerbe-hfp/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator-in-mit-agvs-zertifikat/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator/<br />
Kundendienstberater/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Nächster Studienbeginn im Februar 2023<br />
> > www.gibb.ch<br />
60<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
PAUDEX<br />
Coordinateur(-trice) d’atelier<br />
automobile<br />
> > romandieformation.ch<br />
Restaurateur(-trice) de véhicules<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />
SION<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Vaud,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation-upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>61
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Ein starkes Team als Basis einer erfolgreichen Verbandsarbeit: Urs Wernli (4.v.l.) im Kreise der Mitglieder des AGVS-Zentralvorstands,<br />
der Geschäftsleitung und der Sektionspräsidenten. Foto: AGVS-Medien<br />
Meilensteine<br />
Eine Branche und ein Verband<br />
im Wandel der Zeit<br />
Mit der AGVS-Delegiertenversammlung am 8. <strong>September</strong> <strong>2021</strong> endet eine Ära. Nach 18 Jahren übergibt<br />
Urs Wernli das Zentralpräsidium an seinen designierten Nachfolger Thomas Hurter. Zwischen 2003 und <strong>2021</strong><br />
hat sich die automobile Welt stark gewandelt <strong>–</strong> und mit ihr auch der AGVS. Ein Blick zurück ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit. Sandro Compagno und Monique Baldinger<br />
Neuer Markenauftritt<br />
des AGVS<br />
Neuer Autoberuf<br />
Automobil-Mechatroniker<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
62<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
2004<br />
Der AGVS wird nach dem Prinzip<br />
«Management by Objectives» geführt<br />
Das Kader erhält klare Zielvorgaben und ein Bonusreglement, das sich<br />
nach diesen Vorgaben richtet. Der Verband wird mit unternehmerischen<br />
Instrumenten geführt und dadurch agiler und schlagkräftiger.<br />
2005<br />
Neuer Markenauftritt des AGVS<br />
Moderner, klarer und doch unverkennbar, Der Verband erhält einen<br />
nationalen, dreisprachigen Markenauftritt.<br />
2005 / 06<br />
Strategieanpassung des AGVS<br />
Der Verband ebnet an einer Strategieklausur für seine Mitglieder den<br />
Weg vom Verkäufer und Reparateur zum umfassenden Mobilitätsdienstleister.<br />
2005 / 06<br />
Der AGVS institutionalisiert Jahresgespräche mit<br />
Partnerverbänden und -organisationen<br />
Der Informationsaustausch führt zu einer engeren Zusammenarbeit<br />
und verschiedenen neuen Dienstleistungen für die AGVS-Mitglieder.<br />
26. Januar 2006<br />
1. «Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Die 1. AGVS-Tagung findet als Fachtagung im Paraplegiker-Zentrum<br />
Nottwil LU statt. Das Schwerpunktthema der Tagung lautet<br />
«Ausbildung». 150 Persönlichkeiten aus der Autobranche, der Politik,<br />
der Verwaltung und den Medien besuchen die Premiere.<br />
1. Januar 2007<br />
Der Berufsbildungsfonds (BBF) wird eingeführt<br />
Mit dem Berufsbildungsfonds (BBF) wird die Aus- und Weiterbildung<br />
im Schweizer Autogewerbe auf eine breitere Basis gestellt. Neu leisten<br />
auch Nichtmitglieder aus dem Autogewerbe ihren Beitrag für eine<br />
qualitativ hochstehende Bildung. Gleichzeitig werden sie mit dem<br />
Branchenmagazin <strong>AUTOINSIDE</strong> beliefert. Die Auflage steigt auf einen<br />
Schlag von rund 6000 auf über 11 000 Exemplare. <strong>AUTOINSIDE</strong> wird<br />
im Lesermarkt Leader im B2B-Bereich.<br />
1. <strong>September</strong> 2007<br />
Ein neuer Autoberuf ist entstanden<br />
Der Automobil-Mechatroniker löst mit Lehrbeginn im Herbst 2007<br />
den bisherigen Automechaniker ab. Der AGVS passt die Grundbildung<br />
den steigenden Anforderungen durch die technologische Entwicklung<br />
der Fahrzeuge an.<br />
1. <strong>September</strong> 2011<br />
Zwei neue Autoberufe entstehen<br />
Die Detailhandelsfachleute EFZ Autoteile-Logistik und Detailhandelsassistenten<br />
EBA Autoteile-Logistik sind für die Organisation und<br />
den Verkauf von Autozubehör und Ersatzteilen zuständig.<br />
8. Oktober 2011<br />
Flavio Helfenstein wird an den WorldSkills in London<br />
Berufsweltmeister in der Kategorie Automobile Technology<br />
Das WM-Gold und weitere Top-Platzierung von jungen Schweizer<br />
Automobil-Mechatronikern in den Folgejahren sind die Bestätigung<br />
der qualitativ hochwertigen Ausbildung im Schweizer Autogewerbe.<br />
Fortsetzung Seite 64<br />
Flavio Helfenstein<br />
Berufsweltmeister 2011<br />
Erweiterung der Grundbildung<br />
Detailhandelsfachleute & Detailhandelsassistent EBA<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>63
VERBAND & SEKTIONEN<br />
April 2013<br />
Der AutoEnergieCheck wird lanciert<br />
Der AEC ist auch eine Antwort des AGVS auf die Aufhebung der Abgaswartungspflicht<br />
per 1. Februar 2013. Zudem soll er den Garagisten<br />
als Mobilitätsberater positionieren und einen Beitrag zum Klima- und<br />
Umweltschutz leisten.<br />
24. November 2013<br />
Ablehnung der Verteuerung der Autobahnvignette<br />
Der AGVS hat sich gemeinsam mit Partnerverbänden erfolgreich<br />
gegen den Preisaufschlag von 40 auf 100 Franken gewehrt.<br />
April 2013<br />
Dario Cologna, der erfolgreichste Schweizer Langläufer<br />
aller Zeiten wird AEC-Botschafter<br />
2018 wird seine Rolle erweitert. Der viermalige Olympiasieger ist bis<br />
heute AGVS-Botschafter.<br />
5. August 2014<br />
Tuttobene wird lanciert<br />
Die Versicherung der AGVS-Garagisten entsteht in Zusammenarbeit<br />
mit Allianz (Suisse) und ist ein weiteres Beispiel von mehreren leistungsorientierten<br />
Kooperationen, die der Geschäftsbereich Branchenvertretung<br />
seit 2005 lanciert hat und in den folgenden Jahren noch<br />
lancieren wird, wie z.B. die gemeinsame Garantie mit Quality1.<br />
1. Oktober 2014<br />
Die neue AGVS-Website geht online<br />
Die Website ist als Newsseite konzipiert und stellt den AGVS-Mitgliedern<br />
relevante und nützliche Informationen zur Verfügung. Der spezifisch auf<br />
die Informationsbedürfnisse der AGVS-Mitglieder ausgerichtete Newsdesk,<br />
betrieben vom Viva-Team, erreicht in den kommenden Jahren sukzessive<br />
bis 100 000 Online-Nutzer pro Monat und wird branchenweit als<br />
solide Informationsquelle geschätzt. Auch das Printprodukt <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
entwickelt sich vom Verbandsbulletin zum geschätzten Branchenmagazin.<br />
1. März 2014<br />
Der AGVS übernimmt das Sekretariat der<br />
Sektion beider Basel<br />
Damit bietet der Zentralverband seinen Sektionen eine interessante<br />
und effizienzsteigernde Dienstleistung an.<br />
11. April 2014<br />
Eröffnung / Bezug der Mobilcity<br />
Das Kompetenzzentrum für Auto und Transport vereinigt die Strassenverkehrsverbände<br />
an einem zentralen Standort in Bern. Mobilcity-Partner<br />
sind: AGVS, AGVS Sektion Bern, Astag, AK Mobil, Auto Schweiz,<br />
Carrosserie Suisse, PK Mobil, Stiftung Auto Recycling Schweiz, Strasseschweiz,<br />
Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der<br />
Logistik sowie Xpertcenter AG.<br />
2015<br />
Eine neue Höhere Berufsbildung ist entstanden<br />
Diplomierte Betriebswirte im Automobilgewerbe.<br />
2015<br />
Fahrzeugrestaurator/-in mit eidgenössischem<br />
Fachausweis wird ins Leben gerufen<br />
Das Auto ist nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein<br />
Kulturgut. Gemeinsam mit Carrosserie Suisse und der Interessengemeinschaft<br />
Fahrzeugrestauratoren Schweiz (IgFS) ruft der AGVS die<br />
Höhere Berufsbildung Fahrzeugrestaurator/-in mit eidgenössischem<br />
Fachausweis ins Leben. Fahrzeugrestauratoren erhalten und bearbeiten<br />
aktiv genutzte Strassenfahrzeuge, vornehmlich aus den Produktionsjahren<br />
von 1945 und 1980. Sie sorgen dafür, dass das Fachwissen<br />
für diese Oldtimer erhalten bleibt.<br />
Dario Cologna<br />
AEC Botschafter 2013<br />
Eröffnung / Bezug<br />
Mobilcity<br />
Politischer Erfolg<br />
2. Gotthard-Röhre<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
64<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
28. Februar 2016<br />
Zustimmung zur 2. Gotthard-Röhre<br />
Der AGVS setzt sich gemeinsam mit Partnerverbänden für die Vorlage<br />
ein, die zu mehr Verkehrssicherheit im wichtigsten Alpenübergang<br />
der Schweiz führt.<br />
12. Februar 2017<br />
Zustimmung zum NAF<br />
Die Finanzierung der Nationalstrassen und von Agglomerationsstrassenprojekten<br />
wird auf eine solide Basis gestellt.<br />
2017<br />
Lancierung eines nation einheitlichen Auftritts der Autoberufe<br />
Die Fachkräftesituation in der Schweiz ist angespannt. Der AGVS unternimmt<br />
grosse Anstrengungen, um ausreichend qualifizierte Fachkräfte<br />
für die Branche zu gewinnen, aus- und weiterzubilden und sie zu halten.<br />
10. Dezember 2018<br />
Der AGVS und Mobility starten einen Pilotversuch der<br />
Garagenfahrzeuge ins Mobility-Netz integriert<br />
Der Pilot wird im Mai 2020 zu einer AGVS-Dienstleistung, die dem<br />
Garagisten ermöglicht, aus «Stehzeugen» Fahrzeuge zu machen.<br />
12. Juni 2019<br />
Barbara Germann wird in den Zentralvorstand gewählt<br />
Die Berner Oberländerin ist nach Gisela Rohrbach (1998 bis 2000) erst<br />
die zweite Frau im obersten Führungsgremium des AGVS.<br />
14. Januar 2020<br />
Der 15. «Tag der Schweizer Garagisten» setzt<br />
einen weiteren Meilenstein<br />
Mit erstmals über 800 Teilnehmenden ist der Anlass im Kursaal Bern<br />
mittlerweile die grösste und bedeutendste Fachtagung der Autobranche<br />
in ganz Europa und hat nationale Strahlkraft weit über die Branche<br />
hinaus.<br />
16. März 2020<br />
20 000 User nutzen die Website agvs-upsa.ch an einem<br />
einzigen Tag<br />
16. März 2020: Covid-19 zwingt die Schweiz in den Lockdown und<br />
beschert den AGVS-Medien einen Rekord: 20 000 User nutzen die<br />
Website agvs-upsa.ch an einem einzigen Tag, um für sie wichtige Informationen<br />
rund um die bundesrätlichen Massnahmen zur Bekämpfung<br />
des Virus zu finden. Die Corona-Taskforce beim AGVS und der<br />
AGVS-Newsdesk arbeiten Hand in Hand.<br />
Januar <strong>2021</strong><br />
Lancierung Reparaturbestätigungsverfahren (RBV)<br />
Reparaturbestätigungsverfahren (RBV) vereinfachen die Arbeit der kantonalen<br />
Strassenverkehrsämter und sparen den Garagenkunden viel Zeit.<br />
Die AGVS Sektion Zürich als grösste Sektion der Schweiz konnte, nach<br />
den beiden Appenzell, St. Gallen, Thurgau, Graubünden, Schwyz und Tessin<br />
mit ihrem kantonalen Strassenverkehrsamt eine entsprechende Vereinbarung<br />
unterzeichnen. In verschiedenen Kantonen gehen Bemühungen<br />
in dieselbe Richtung. Der AGVS unterstützt seine Sektionen dabei.<br />
Herbst 2019<br />
Urs Wernli leitet den Übergabeprozess an seinen zu<br />
diesem Zeitpunkt noch unbestimmten Nachfolger ein<br />
Er erarbeitet einen Stellenbeschrieb und ein Pflichtenheft. Auf einen<br />
Sitz im Nominationsausschuss verzichtet Urs Wernli: «Das sollen jene<br />
Persönlichkeiten machen, die später auch mit dem neuen Präsidenten<br />
zusammenarbeiten werden.»<br />
13. Juni <strong>2021</strong><br />
Ablehnung des CO 2<br />
-Gesetzes<br />
Der AGVS hatte sich gemeinsam mit Partnerverbänden gegen die<br />
Vorlage gewehrt, die hohe Kosten für das Schweizer Gewerbe verursacht<br />
hätte. <<br />
Autoberufe<br />
Nationaler Auftrtitt<br />
AGVS DV 2019<br />
Barbara Germann<br />
Grösste Fachtagung<br />
Tag der Schweizer Garagisten<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
<strong>2021</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>65
SPONSORED CONTENT<br />
Grafik: JobCloud<br />
JobCloud<br />
13 Benefits statt mehr Gehalt<br />
<strong>2021</strong> können viele Unternehmen ihren Mitarbeitenden keine Gehaltserhöhung anbieten oder hohe<br />
Einstiegsgehälter bezahlen. Sie können sich aber auch mit spannenden Benefits als attraktive Arbeitgeber<br />
positionieren und so von der Konkurrenz abheben. Hier einige Möglichkeiten und Tipps.<br />
• Krankenversicherung und Altersvorsorge<br />
Eine Unfallversicherung und eine attraktive<br />
Altersvorsorge gelten als besonders wichtige<br />
Lohnnebenleistungen. Der Arbeitgeber<br />
kann zusätzlich freiwillige Zusatzleistungen<br />
und flexible Mehrleistungen bei Versicherung<br />
und Altersvorsorge anbieten.<br />
• Beförderungsmöglichkeiten<br />
Das Angebot einer zukünftigen Beförderung<br />
kann eine Lösung sein. Achten Sie aber darauf,<br />
Ihre Versprechen einzuhalten, denn<br />
Ihre Mitarbeitenden werden enttäuscht<br />
sein, wenn Sie eine mögliche Beförderung<br />
erwähnen und diese dann vergessen.<br />
• Unterstützung bei den Transportkosten<br />
Nicht alle Unternehmen erstatten automatisch<br />
die Kosten fürs Pendeln. Sich<br />
an den Transportkosten zu beteiligen,<br />
kann eine interessante Option sein, die<br />
bei alternativen Antrieben ausserdem<br />
zum Klimaschutz beiträgt.<br />
• Boni und Verkaufsprovisionen<br />
Auch wenn das Unternehmen derzeit keine<br />
finanziellen Mittel übrig hat, können Sie<br />
jedoch einen finanziellen Anreiz bei gutem<br />
Geschäftsergebnis in Aussicht stellen. Boni<br />
und Provisionen können Ihre Mitarbeitenden<br />
dazu animieren, härter zu arbeiten,<br />
um ein angestrebtes Ergebnis zu erzielen.<br />
• Rabatte auf eigene Produkte<br />
Stellt Ihr Unternehmen ein Produkt her,<br />
das Ihre Mitarbeitenden schätzen? Gewähren<br />
Sie ihnen einen fixen Rabatt auf dieses<br />
Produkt als Benefit zusätzlich zum Lohn.<br />
Ausbildung und Weiterentwicklung<br />
Die Aus- und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden<br />
ist sowohl für sie als auch für<br />
das Unternehmen von Vorteil. Deshalb ist<br />
es ein toller Bonus, wenn Sie ihr Studium<br />
finanziell unterstützen oder innerbetriebliche<br />
Weiterbildungen organisieren.<br />
• Gratis Reisetickets<br />
Ein kostenloses Reiseticket anzubieten,<br />
kann ein grosser Bonus für alle sein. Oft<br />
können Sie als Unternehmen etwa Flüge<br />
billiger kaufen als dies als Einzelperson<br />
der Fall wäre, so dass Sie das nicht viel<br />
kosten muss.<br />
• Kinderbetreuung<br />
Einen Rabatt für die Krippe zu gewähren,<br />
kann eine interessante Option für Eltern<br />
sein, die in Ihrem Unternehmen tätig sind.<br />
Achten Sie darauf, dass die Krippe vom<br />
Arbeitsplatz aus leicht zu erreichen ist<br />
oder in der Nähe der Wohnorte Ihrer Mitarbeitenden<br />
liegt.<br />
• Flexible Arbeitszeiten<br />
Die flexible Gestaltung des Arbeitstages<br />
kann ein grosser Anreiz sein, für Sie zu<br />
arbeiten. Flexible Arbeitszeiten zeugen von<br />
Vertrauen. Arbeitnehmende, die das Gefühl<br />
haben, dass man ihnen nicht vertraut, verlieren<br />
schneller die Motivation und sind weniger<br />
oft bereit, die Extra-Meile zu gehen.<br />
• Mobiles Arbeiten<br />
Die Flexibilität, von zu Hause oder extern<br />
arbeiten zu können, wird immer mehr geschätzt<br />
und daher als grosser Benefit gesehen.<br />
Viele Mitarbeitende geniessen es, auch<br />
mal in den Bergen, in einer Ferienwohnung<br />
oder in einem lokalen Café zu arbeiten.<br />
• Freizeit und Sabbaticals<br />
Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit<br />
zu unbezahlten Ferien oder ein<br />
unbezahltes Sabbatical zu nehmen. Das<br />
erhöht die Chance, dass diese länger im<br />
Unternehmen bleiben.<br />
• Persönliche Projektzeit<br />
Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden nach ihren<br />
Leidenschaften und ihren Ideen, wie sie<br />
diese im Unternehmen einbringen können.<br />
Es kann den Umsatz massiv steigern,<br />
wenn Sie den Mitarbeitenden Zeit geben,<br />
kreativ zu sein und sich eigene Projekte<br />
auszudenken.<br />
• Health Care Benefits<br />
Auch Leistungen, die nicht mit dem<br />
eigentlichen Job zusammenhängen, haben<br />
an Bedeutung gewonnen. Mitarbeitende<br />
schätzen die Tatsache, dass ihr Arbeitgeber<br />
an ihre physische und psychische<br />
Gesundheit denkt, sowohl im Büro als<br />
auch im Homeoffice. Das kann etwa eine<br />
Ermässigung für ein Sport-Abo oder gemeinsames<br />
Bootcamp sein.<br />
JobCloud ist das führende digitale Unternehmen<br />
im Schweizer Rekrutierungsmarkt, bekannt<br />
für die Jobportale jobs.ch und jobup.ch,<br />
die täglich Tausende von Bewerbenden mit<br />
dem richtigen Job verbinden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
jobcloud.ch<br />
66<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Inspiration und Tipps von AGVS-Botschafter Dario Cologna<br />
Warum eine gute Planung wichtig ist<br />
Berufsleute weisen viele Gemeinsamkeiten mit dem vierfachen Olympiasieger Dario Cologna auf: Um Spitzenleistungen<br />
und Effizienz zu erreichen, müssen sie Begeisterung, Disziplin, Durchhaltewillen, Fleiss und Herzblut<br />
an den Tag legen. Der Bündner Langlaufprofi beantwortete via Instagram Fragen der Community, um die jungen<br />
Fachkräfte zu inspirieren und sie auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen. Carla Stampfli<br />
In der Werkstatt ist viel los, hier die Klimaanlage, die ausgestiegen<br />
ist, dort ein Parkschaden. Wie gelingt es, den Alltag möglichst effizient<br />
zu gestalten? «Eine gute Planung ist sicher sehr wichtig», antwortet<br />
der AGVS-Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen via Video<br />
in der Instagram-Story. «Dabei schaue ich, dass das Training und<br />
der Wettkampf im Vordergrund stehen. Alle anderen Sachen werden<br />
möglichst effizient drumherum geplant.» Kurzum: Den Fokus auf die<br />
Hauptaufgaben legen und die weiteren Tätigkeiten entsprechend danach<br />
ausrichten.<br />
mehr der Sport im Vordergrund, aber ich kam ohne grosse Probleme<br />
durch.» Nicht zuletzt verrät er seine Ziele für die Olympischen Winterspiele<br />
2022 in Peking. «Mein grosses Ziel ist es, noch einmal eine<br />
Medaille zu gewinnen.»<br />
Das gesamte Q&A von Dario Cologna können Sie auf dem Instagram-<br />
Kanal von autoberufe.ch einsehen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
instagram.com/autoberufe.ch<br />
Dario Cologna liegt die Natur am Herzen, ist aber als Profisportler<br />
gleichzeitig aufs Auto angewiesen, das er auch gerne fährt. Wie schaut<br />
er auf die Umwelt? «Mit meinem Beruf kann ich nicht ganz auf das<br />
Auto und das Fliegen verzichten. Aber auch dort versuche ich, möglichst<br />
effizient zu fahren, wenn ich unterwegs bin», sagt der Bündner,<br />
der aktuell einen Audi E-tron fährt und darauf achtet, sich möglichst<br />
regional und saisonal zu ernähren. Zudem ist er mit seinen Teamkollegen<br />
oft mit einem Kleintransporter unterwegs. Eine eigentliche Lieblingsstrecke<br />
hat er nicht. «Aber wenn ich in meine Heimat gehe ins<br />
Münstertal, macht es Spass, über den Flüela- und Ofenpass zu fahren.»<br />
Auf die Frage, wie es ihm gelingt, sich nach einer Niederlage wieder<br />
aufzubauen, erklärt Cologna, dass er immer versuche, das Positive aus<br />
einem Wettkampf herauszuziehen. «Ich schaue, was ich das nächste<br />
Mal besser machen kann und freue mich bereits auf den nächsten<br />
Wettkampf, an dem ich versuche, wieder anzugreifen.» Wie er<br />
dann genau am Tag X seine Leistung abrufen kann, beantwortet er<br />
wie folgt: «Ich kenne meinen Körper sehr gut und weiss genau, was<br />
ich brauche.» Dementsprechend wisse der Langlaufprofi, was er verbessern<br />
und trainieren müsse vor einem grossen Wettkampf. «Meistens<br />
geht es gut auf. Aber natürlich reagiert der Körper nicht immer<br />
gleich.» Und was macht Dario Cologna, wenn ein Teamkollege nervt?<br />
Das komme bei ihm zum Glück selten vor, wie er sagt. Im Team herrsche<br />
eine gute Stimmung. «Aber wenn es Probleme gibt, dann suche<br />
ich das Gespräch oder sonst versuche ich, mich auf meine Aufgaben<br />
zu konzentrieren.»<br />
Nebst Inspiration und Tipps gibt der AGVS-Botschafter auch Einblick<br />
in sein Leben. So antwortet er beispielsweise auf die Frage, was seine<br />
Lieblingssportart neben dem Langlauf ist, mit: «Ich fahre gerne<br />
Velo, das auch ein Teil des Trainings ist. Früher spielte ich Fussball<br />
und das mache ich auch heute noch mit den Kollegen, wenn wir Zeit<br />
haben im Trainingslager.» Auch erfährt man, dass er in der Sek ein<br />
guter Schüler war und stets gute Noten hatte. «Im Gymi stand immer<br />
Dario Cologna stand den Fragen der Community auf Instagram Red und Antwort.<br />
Foto: Screenshot/AGVS-Medien<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>67
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Christian Schwald, neuer Leiter des AGVS-Bildungszentrums<br />
in Sissach BL<br />
Er zeigt die Zukunftsperspektiven<br />
auf<br />
Offenheit, Neugier und kritisches Denken wünscht sich Christian<br />
Schwald von den Lernenden und seinem Team. Der neue Leiter<br />
des Bildungszentrums der AGVS-Sektion beider Basel will die<br />
Chancen, die der aktuelle Wandel des Autogewerbes bietet,<br />
sichtbarer machen. Mike Gadient<br />
Christian Schwald punktet mit seiner Leidenschaft für die Technik, Bildung und<br />
seinen Qualitäten in der Unternehmensführung. Foto: AGVS-Medien<br />
In Sissach BL ist Christian Schwald aufgewachsen.<br />
In der sonnigen oberbaselbierter<br />
Gemeinde wohnt er noch heute. Der Familienvater<br />
ist seit Mai der neue Geschäftsführer<br />
des Bildungszentrums der AGVS-Sektion<br />
beider Basel. «Ich habe eine Position im<br />
Spannungsfeld zwischen Technik, Gewerbe<br />
und Bildung gesucht. Diese gefundene Vielseitigkeit<br />
schätze ich sehr», sagt Christian<br />
Schwald. Der diplomierte Maschinenbauingenieur<br />
FH und Betriebswirt war zuvor<br />
knapp zehn Jahre für den Glasspezialisten<br />
Glas Trösch in unterschiedlichen Führungsfunktionen<br />
tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung<br />
für den Bereich Head of Sales<br />
and Projects.<br />
Mit dem Autogewerbe hatte er bislang wenig<br />
Berührungspunkte. «Einzig mit Autoscheiben»,<br />
sagt Christian Schwald und<br />
schmunzelt. Ihn fasziniere aber die Herausforderungen,<br />
die der technische Wandel für<br />
das Autogewerbe mitbringt. Die Kombination<br />
aus Mechanik, Elektronik und Infotainmentsystemen<br />
hat es ihm angetan. «Die<br />
Mobilität wird auch in 100 Jahren noch ein<br />
Bedürfnis sein», ist er sich sicher. Den Jugendlichen<br />
empfiehlt er grundsätzlich, einen<br />
Berufsweg einzuschlagen, der grosse Vielfalt<br />
und gute Entwicklungsmöglichkeiten in Aussicht<br />
stellt. «Bei den Autoberufen bieten sich<br />
nach der Lehre, dank der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
des AGVS und den neuen Geschäftsfeldern,<br />
zahlreiche Optionen, die sich<br />
aufgrund der Digitalisierung und der alternativen<br />
Antriebe eröffnen.»<br />
Diese Zukunftsperspektiven möchte der<br />
neue Chef des AGVS-Bildungszentrums noch<br />
stärker kommunizieren. Er strebt zusätzlich<br />
zum Auftritt an der Baselbieter Berufsmesse<br />
und dem Tag der offenen Tür am 20. November<br />
<strong>2021</strong> mehr Besuche bei Oberstufenschulklassen<br />
an und will die potenziellen Nachwuchskräfte<br />
vermehrt ins Bildungszentrum<br />
einladen. «Wir wollen für das Autogewerbe<br />
allgemein und für die Garagenbetriebe in<br />
der Region im Speziellen die besten Lernenden<br />
gewinnen», erklärt Christian Schwald.<br />
68<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Gleichzeitig will er die Motivation der Jugendlichen<br />
für die Welt der Autoberufe<br />
hochhalten, indem er am Förderprogramm<br />
Junior Car Crack der AGVS-Sektion beider<br />
Basel festhält. Leistungsstarke und lernwillige<br />
Lernende werden gefördert und können<br />
sich über die regionalen Berufsmeisterschaften<br />
für die SwissSkills qualifizieren.<br />
Aufgrund des Weiterbildungsgedankens<br />
liegt es dem Sissacher am Herzen, auf den<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in der<br />
AGVS-Sektion beider Basel hinzuweisen.<br />
Automobildiagnostiker/-innen nehmen eine<br />
Schlüsselfunktion in Garagenbetrieben ein,<br />
indem sie eine hohe Affinität für technische<br />
Zusammenhänge zeigen und diese ihren Ansprechpartnern<br />
erklären. «Man muss am Ball<br />
bleiben, um mit der technischen und digitalen<br />
Entwicklung mithalten zu können. Der<br />
aktuelle Trend kann auch wieder wechseln»,<br />
so Christian Schwald. Er erhofft sich offene,<br />
interessierte und kritische Nachwuchskräfte.<br />
Er selbst bringt als Verfahrensingenieur nicht<br />
nur die Leidenschaft für die Technik und das<br />
Verständnis für Motoren mit. Während seiner<br />
bisherigen Tätigkeiten eignete er sich<br />
auch die Erfahrung im Umgang mit Mitarbeitenden<br />
und im Projektmanagement an, um<br />
das Ausbildungszentrum als KMU zu führen.<br />
«Wichtig ist, authentisch zu kommunizieren<br />
und zu agieren. Ich will eine Offenheit<br />
gegenüber Veränderungen vorleben <strong>–</strong> immer<br />
mit einem definierten Ziel vor Augen.» Christian<br />
Schwald hebt hervor, dass er die Leidenschaft<br />
für die Berufsbildung sowohl bei<br />
seinem Instruktorenteam und der Sektion<br />
beider Basel als auch am AGVS-Hauptsitz in<br />
der Mobilcity wahrnehme. «Mein Team ist<br />
ebenso motiviert, bestehende Prozesse weiterzuentwickeln,<br />
damit wir den Lernenden<br />
das Fachwissen noch besser vermitteln können.»<br />
Auch in den kommenden Wochen wird<br />
der 41-Jährige beobachten und neue Ideen<br />
sammeln. In seinem Fokus liegt weiterhin<br />
das Festigen des technischen Fahrzeugverständnisses<br />
und das Netzwerken. Der Kontakt<br />
zu den Garagenbetrieben in der Region,<br />
den Berufsschulen und der AGVS-Berufsbildungskommission<br />
soll intensiviert werden.<br />
Dem ehemaligen Handballer sollte das nicht<br />
schwerfallen, denn bereits beim TV Sissach<br />
hat er rege am Vereinsleben teilgenommen<br />
und sich zusätzlich als Juniorenobmann engagiert.<br />
Ausserdem wird er nun die überbetrieblichen<br />
Kurse im Bereich Detailhandel<br />
und KV leiten. «Als Lehrmeister, üK-Leiter<br />
oder Berufsschullehrer bist du ein wichtiges<br />
Puzzleteil. Ich will die Haltung vermitteln,<br />
dass die Lernenden interessiert sein sollen<br />
und das Lernen nach dem QV weitergeht»,<br />
sagt Christian Schwald, der in seiner neuen<br />
Funktion angekommen ist. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Energieetikette 2022<br />
WLTP-Wert: Innert Jahresfrist<br />
von 169 auf 149 g / km<br />
Die Frage nach der Energieeffizienz gehört beim Autokauf zu den wichtigen Entscheidungskriterien.<br />
Die Energieetikette garantiert Transparenz. Nun wurden für die am 1. Januar 2022 in Kraft tretende<br />
Energieetikette Anpassungen vorgenommen. Mike Gadient<br />
Das Eidgenössische Departement für Umwelt,<br />
Verkehr, Energie und Kommuni kation (Uvek)<br />
berechnet die Grundlagendaten der Energieetikette<br />
jährlich neu. Der Durchschnitt der CO 2<br />
-<br />
Emissionen wird auf der Energieetikette seit<br />
dem 1. Januar 2020 nicht mehr angezeigt. Der<br />
Wert muss aber weiterhin in Preislisten und<br />
Online-Konfiguratoren angegeben werden. Für<br />
das Jahr <strong>2021</strong> lag der WLTP-Wert für Personenwagen<br />
bei 169 g/ km. Für das Jahr 2022 beträgt<br />
der Wert neu 149 g / km. Der Durchschnitt berechnet<br />
sich auf Basis der Neuwagen, die zwischen<br />
dem 1. Juni 2020 und dem 31. Mai <strong>2021</strong><br />
erstmals in der Schweiz immatrikuliert wurden.<br />
Ein NEFZ-Wert wird nicht mehr berechnet,<br />
da diese Werte nicht mehr systematisch erfasst<br />
werden. Massgebend für diese deutliche<br />
Senkung ist die verstärkte Nachfrage nach alternativ<br />
angetriebenen Fahrzeugen.<br />
Wichtigste Änderungen Grundlagendaten<br />
Bei der Elektrizität wurde der Lieferantenstrommix<br />
auf Basis der aktuellsten verfügbaren Daten<br />
neu berechnet. Dieser enthält geringere Anteile<br />
von Importstrom und nicht überprüfbaren<br />
Energieträgern. Aus diesen Gründen reduzieren<br />
sich die CO 2<br />
-Emissionen aus der Strombereitstellung<br />
von 73 g CO 2<br />
/ kWh auf 25 g CO 2<br />
/ kWh.<br />
Seit März 2003 muss die Energieetikette für Personenwagen gut sichtbar angebracht sein. Foto: AGVS-Medien<br />
Die Aktualisierung des Wasserstoffmixes<br />
ab Schweizer Tankstellen führt zu einer Reduktion<br />
der benötigten Primärenergie zur Herstellung<br />
des Wasserstoffs. Die CO 2<br />
-Emissionen<br />
der Vorprozesse verringerten sich damit von<br />
79 g CO 2<br />
/ m 3 auf 68 g CO 2<br />
/ m 3 . Hauptgrund hierfür<br />
ist der höhere Anteil von Strom aus Wasserkraft<br />
bei der Herstellung des Wasserstoffs.<br />
Präzisierung Reifenetikette<br />
In der durch das Bundesamt für Energie (BFE)<br />
publizierten Brancheninfo 05/<strong>2021</strong> zur neuen<br />
Reifenetikette wurde darauf hingewiesen, dass<br />
bei der Fahrzeugübergabe und beim Verkauf<br />
von Reifen (wenn die Reifenetikette nicht sichtbar<br />
ist) dem Kunden / der Kundin eine Kopie der<br />
Reifenetikette gegeben werden muss. Das BFE<br />
präzisiert nun im Sinne einer praxisgerechten<br />
Umsetzung, dass die Reifenetikette in diesen<br />
Fällen auch in elektronischer Form übermittelt<br />
/ gezeigt werden kann (z.B. via E-Mail, Tablet<br />
oder PC). <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Die Neuerungen auf einen Blick<br />
Die Energieetikette 2022 sowie die<br />
visuellen Darstellungen der Energieeffizienzkategorie<br />
können auf der BFE-<br />
Webseite erstellt werden. Dadurch wird<br />
sichergestellt, dass die Branche genügend<br />
Zeit hat, die Verkaufsunterlagen und<br />
Werbemittel zu aktualisieren:<br />
Die visuelle Darstellung der Energieeffizienzkategorie<br />
gibt es hier:<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
MARCHAND AG<br />
Der umfassendste<br />
Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />
Service<br />
von Cortellini & Marchand AG.<br />
www.auto-steuergeraete.ch<br />
061312 40 40<br />
Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />
Sie suchen, wir finden <strong>–</strong><br />
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Auto-Occasionsteile<br />
www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />
70<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
QR-Rechnung: Deadline rückt näher<br />
Per 30. <strong>September</strong> 2022 kommen die Einzahlungsscheine vom Markt. Garagenbetriebe müssen handeln.<br />
pd. Die roten und orangen Einzahlungsscheine<br />
werden für alle Schweizer Bankkunden<br />
definitiv abgelöst. Direkte Nachfolgerin der<br />
Einzahlungsscheine ist die QR-Rechnung. Sie<br />
kann gedruckt oder digital ausgestellt werden<br />
und besteht weiterhin aus einem Zahlteil<br />
und einem Empfangsschein. Der Swiss-QR-<br />
Code in der Mitte des Zahlteils enthält sämtliche<br />
Informationen, die auf der Rechnung<br />
auch in Textform ersichtlich sind. Rechnungsprüfungsempfänger<br />
können bereits<br />
heute die Vorteile der QR-Rechnung nutzen<br />
und digital bezahlen. Die Schweizer Finanzinstitute<br />
haben ihre Mobile- und E-Banking-<br />
Lösungen entsprechend angepasst, damit<br />
Rechnungsempfänger ihre QR-Rechnung bequem<br />
einscannen und zahlen können <strong>–</strong> egal,<br />
ob als Privatperson oder als Unternehmen.<br />
Die QR-Rechnung kann auch in den Poststellen<br />
verwendet und per Zahlungsauftrag im<br />
Couvert an die Bank versandt werden.<br />
Das Enddatum der Einzahlungsscheine wurde<br />
von den Banken auf den 30. <strong>September</strong><br />
2022 festgelegt. Damit werden die Digitalisierung<br />
des Zahlungsverkehrs und die entsprechenden<br />
Nachfolgeprodukte QR-Rechnung<br />
sowie eBill unterstützt. Der Zahlungsverkehr<br />
und insbesondere die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung<br />
von Rechnungsstellern<br />
mit Hard- und Software-Lösungen müssen<br />
rechtzeitig umgestellt werden. Unternehmen,<br />
die sich bis heute noch nicht mit der Umstellung<br />
befasst haben, wird empfohlen, umgehend<br />
ihre Bank und ihren Softwarepartner<br />
zu kontaktieren. Diese leisten Unterstützung<br />
bei den erforderlichen Planungs- und Umstellungsarbeiten<br />
auf die QR-Rechnung beziehungsweise<br />
eBill, die deutlich weiter geht<br />
und bereits heute ein nahtloses digitales Bezahlen<br />
ermöglicht. Rechnungssteller senden<br />
Rechnungen direkt und sicher ins E- und<br />
M-Banking ihrer Kunden. Diese prüfen alle<br />
Angaben online und können die Rechnung<br />
per Knopfdruck zur Zahlung freigeben.<br />
Ist die Infrastruktur erst einmal angepasst,<br />
verläuft der ganze Fakturierungs- und Zahlungsprozess<br />
deutlich effizienter. Noch nicht<br />
umgestellt? Jetzt mit Ihrer Bank und Ihrem<br />
Softwarepartner sprechen! <<br />
Weitere Informationen:<br />
Via Trotti Leidenschaft fürs Auto entfachen<br />
Die AGVS-Sektion beider Basel gewährt Schülerinnen und Schülern im AGVS-Ausbildungszentrum in Sissach BL einen Einblick.<br />
mig. «Kabel aus Bowdenzug ausfädeln und<br />
durch Bremsgriff und Bowdenzug wieder einfädeln»,<br />
lautet eine der Anweisungen für die<br />
zehn teilnehmenden Schülerinnen und Schüler<br />
der Projektwoche «Trottifäger». Konzentriert<br />
blättert der elfjährige Maurice in der<br />
Anleitung und versucht anschliessend den<br />
Bowdenzug zu montieren. Tobias fixiert derweil<br />
mit einem Drehmomentschlüssel die<br />
letzte Schraube am Rad seines Trottinetts, das<br />
im Rahmen der Projektwoche entstanden ist.<br />
Hochkonzentriert und mit Begeisterung sind<br />
die Jugendlichen in der Werkstatt des AGVS-<br />
Bildungszentrums in Sissach BL an der Arbeit.<br />
Die zwölfjährige Amaryllis sagt stellvertretend:<br />
«Ich liebe Basteln, mache sehr gerne etwas<br />
mit den Händen.»<br />
Bereits in den Tagen zuvor wurde die Basis für<br />
das eigene Trottinett gelegt. Der Ferienpass<br />
Baselland bietet die Gelegenheit, während<br />
fünf Tagen in fünf Berufen Einblick zu erhalten.<br />
Entdeckt werden konnte somit nebst<br />
dem Autogewerbe der Berufsalltag eines Metallbauers,<br />
eines Polymechanikers, eines Holzbauers<br />
und eines Schreiners. Die Herstellung<br />
der Einzelteile für das Trottinett erfolgte berufsweise<br />
in den fünf Ausbildungszentren der<br />
Branchen. Involviert seitens AGVS war die<br />
AGVS-Sektion beider Basel.<br />
Maurice hat die Kreativität der mechanischen<br />
Berufe schätzen gelernt. «Jetzt, am letzten<br />
Tag, können wir alle angefertigten Teile zusammensetzen.»<br />
Das müssen die Teilnehmenden<br />
im Alter zwischen 11 und 14 Jahren nicht<br />
alleine machen. Ihnen als Betreuungsperson<br />
zur Seite stehen Lernende wie Nico Schreiber.<br />
Der Automobilfachmann im dritten Ausbildungsjahr<br />
avanciert selbst zum Kursleiter und<br />
gibt sein Wissen mit Stolz und Geduld weiter.<br />
«Ich hoffe, ich kann ihnen etwas vermitteln.<br />
Sie haben eine schnelle Auffassungsgabe»,<br />
lobt Nico Schreiber. Sein Ratschlag: Stellt<br />
sie oder er eine mechanische Begabung fest,<br />
dann sollte die Berufswahl dementsprechend<br />
ausfallen. «So kann man seine Fähigkeiten am<br />
besten einbringen. Wie ich im Autogewerbe.»<br />
Um die Teilnehmenden der Projektwoche bei<br />
der Berufswahl weiter zu begleiten, werden<br />
sie angeschrieben und im Herbst zu Schnuppertagen<br />
eingeladen. <<br />
Nico Schreiber unterstützt Tobias. Fotos: AGVS-Medien<br />
Ein Rundgang durch die Werkstatt durfte nicht fehlen.<br />
Die Anleitung hatten die Teilnehmer stets griffbereit.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>71
VERBAND & SEKTIONEN<br />
«Kopf hoch und immer etwas aus der Masse ragen»<br />
Die AGVS-Sektion Berner Oberland und das IDM-Berufsbildungszentrum Thun gratulierten dem Nachwuchs zum erfolgreichen QV.<br />
bg. Martin Wildhaber, Präsident der AGVS-<br />
Sektion Berner Oberland, Berufsbildungsobmann<br />
Stefan Gasser, die Lehrpersonen des<br />
IDM-Berufsbildungszentrums und die Chefexperten<br />
des Ausbildungszentrums in Mülenen<br />
begrüssten in der Aula der IDM die<br />
Absolventinnen und Absolventen. Unter Berücksichtigung<br />
der aktuellen Corona-Vorschriften<br />
wurde die Feier klassenweise durchgeführt.<br />
Nach der Eröffnungsrede des Präsidenten<br />
ergriff Stefan Gasser das Wort: «Gehen Sie<br />
nicht auf Wegen, die bereits tausendfach gegangen<br />
worden sind, nehmen Sie die spannenden<br />
und vielfältigen Herausforderungen<br />
dieser Welt an. Die Technik rast voran und<br />
oftmals bleibt nur Staunen ob der gewaltigen<br />
Entwicklung. Diese Zeit ist spannend und herausfordernd<br />
<strong>–</strong> behalten Sie stets die Übersicht,<br />
entscheiden Sie, was Sie tun oder gerade<br />
nicht tun möchten. Sie werden nun Ihr<br />
Abschlusszeugnis in der Hand halten, vielleicht<br />
lässt es Sie auf die vergangene Zeit zurückschauen.<br />
In jedem Fall ermöglicht es<br />
Ihnen, neue Wege zu gehen und Chancen<br />
zu packen. Sie haben es in der Hand, gestalten<br />
Sie unsere Gesellschaft mit Verantwortung<br />
und Engagement. Ein hervorragendes<br />
und durchlässiges Weiterbildungsangebot im<br />
Autogewerbe steht für Sie bereit. Greifen Sie<br />
zu, getreu dem Motto: Kopf hoch und immer<br />
etwas aus der Masse ragen», so die engagierten<br />
Worte des Berufsbildungsobmanns.<br />
Die praktischen Prüfungen fanden wie gewohnt<br />
in Mülenen statt. Der Aufgabe stellten<br />
sich 75 Lernende <strong>–</strong> davon acht Frauen<br />
<strong>–</strong> aus den drei Fachrichtungen PW Automobil-Mechatroniker/-in,<br />
Automobil-Fachmann/-frau<br />
und Automobil-Assistent/-in.<br />
Rund 70 Experten begleiteten die motivierten<br />
Jugendlichen während den praktischen<br />
Prüfungen. Nebst dem Fähigkeitszeugnis<br />
oder dem Berufsattest erhielten die Berufsleute<br />
eine Anerkennungsmedaille und ein<br />
Fitnesstuch. Die sehr guten Leistungen mit<br />
der Note 5 und mehr erhielten zudem ein<br />
Werkzeug Tool.<br />
Scannen Sie den QR-Code, um zu den erfolgreichen<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
<strong>2021</strong> zu gelangen. <<br />
Automobil-Fachfrau Ana Da Silva Godinho erhält von<br />
Berufsbildungsobmann Stefan Gasser die<br />
Auszeichnung. Foto: rk-photography<br />
Sie sind der Motor der Wirtschaft<br />
Die AGVS-Sektion Emmental/Oberaargau übergab 35 jungen und erfolgreichen Automobil-Berufsleuten ihre Fähigkeitsausweise.<br />
hf. Die Lehrabschlussfeier wurde aufgrund<br />
der aktuellen Covid-Vorgaben in kleinem<br />
Rahmen und an zwei Abenden durchgeführt.<br />
Hannes Flückiger, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Emmental/Oberaargau war glücklich,<br />
dass wieder eine Feier abgehalten werden<br />
konnte. Er dankte allen Beteiligten für ihren<br />
grossen Einsatz und ihr Engagement zum<br />
Wohle der Berufsbildung. «Gut ausgebildete<br />
Berufsleute in allen Branchen sind der Motor<br />
unserer Wirtschaft», liess er verlauten.<br />
Die Transformation in die Elektromobilität<br />
sei für die ganze Branche und auch die Berufsausbildung<br />
eine grosse Herausforderung,<br />
biete aber für die neuen Berufsleute gleichzeitig<br />
die Chance, sich zu profilieren und dieser<br />
zu stellen. Georg Gautschi, Obmann der<br />
Berufsausbildung, übergab die Fähigkeitsausweise.<br />
An fünf Absolventen konnte aufgrund<br />
der ausgezeichneten Prüfungsergebnisse eine<br />
Auszeichnung sowie den begehrten Werkzeugkoffer<br />
abgegeben werden. <<br />
Automobil-Fachmann/-frau: Mustafa Rezai (Auszeichnung,<br />
Dorfgarage Janssen & Lanz), David Eichenberger<br />
(Garage R. Blatter AG), Sascha Graf (Garage<br />
Gautschi AG), Pascal Jakob (Garage Hänni AG), Thomas<br />
Kaufmann (Affentranger Ber-Garage), Patricia Kofmehl<br />
(Garage Larep AG), Michael Kratzer (Autoverkehr AG),<br />
Endrin Krqeli (Auto Studer AG), Thomas Müller (Garage<br />
Gautschi AG), Justin Vincent Murati (Garage Steiner<br />
AG), Aid Mustafi (Garage Küffer AG), Yannick Rathgeb<br />
(Thal-Garage Fuhrer AG), Luca Ruch (Central Garage<br />
Grünen AG), Roger Stalder (Centralgarage Grädel AG,<br />
Adrian Stettler (Garage Hänni AG), Antonio Tanner<br />
(Garage Oetterli AG), Shaban Ukshini (Garage Gautschi<br />
AG), Quirin Till Villiger (Garage Oehrli &Schär), Janis<br />
Joel Weber (Bahnhof Garage AG).<br />
Automobil-Mechatroniker: Jeremy Jost (Auszeichnung,<br />
Autohaus Hard AG), Patrick Zaugg (Auszeichnung,<br />
Auto Rüger AG), Remo Gsponer (Auszeichnung, Garage<br />
Gautschi AG), Hannes Christen (Garage Gautschi AG),<br />
Joel Urs Frischkopf (S. Flückiger AG), Dominik Lüthi (W.<br />
Schärer Schlossgarage AG), Mike Marti (Auto Studer<br />
AG), André Schär (Garage Kilchenmann AG).<br />
Automobil-Assistent: Lukas Geissbühler (Auszeichnung,<br />
Graber Sportgarage AG), Elfrem Abraham (Garage<br />
Daniel Vetter), Shukri Ali (Pneu Egger AG), Temir Habte<br />
(V.S.K. Motorss GmbH), Lars Locher (Autoverkehr AG),<br />
Khawja Mohamadi (Garage Bielmann AG), Argjend<br />
Redjepi (Pneu Brustolin AG), Manuel Schneider (Garage<br />
Mösli/Blum GmbH). Fotos: hf<br />
72<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Dem Berufsnachwuchs die verdiente Anerkennung vermittelt<br />
Food-Trucks und Live-Musik bildeten den Rahmen für die QV-Feier der AGVS-Sektion Aargau in Wohlen.<br />
crc. Der Vorstand war sich lange unsicher, ob<br />
die Feier infolge Covid-19 überhaupt durchgeführt<br />
werden kann. Erst als der Bundesrat am<br />
23. Juni weitere Lockerungen kommunizierte,<br />
wurde die Planung in Angriff genommen<br />
und innert kürzester Zeit umgesetzt. Gemäss<br />
Bildungsobmann André Hoffmann wollte der<br />
Vorstand mit der Durchführung ein Zeichen<br />
setzen und dem Berufsnachwuchs die verdiente<br />
Anerkennung vermitteln. Die glücklichen<br />
Absolventen konnten sich an diesem<br />
Abend nach Lust und Laune bei den Food-<br />
Trucks bedienen und das Essen und Trinken<br />
in ungezwungener Atmosphäre geniessen.<br />
Aber Sie haben es geschafft. Und dies verdient,<br />
gerade in dieser aussergewöhnlichen<br />
Zeit, unsere Anerkennung. Heute Abend<br />
sind wir hier, um gemeinsam zu feiern.» Er<br />
überreichte allen Absolventen mit einer Gesamtnote<br />
von 5,0 oder höher, ein Diplom, ein<br />
personalisiertes Sackmesser und einen Reisegutschein.<br />
Unter der Organisation der AGVS-Sektion Aargau<br />
wurden in diesem Jahr 229 Kandidatinnen<br />
und Kandidaten geprüft. Bei einem Gesamtnotendurchschnitt<br />
von 4,5 haben 84 % bestanden.<br />
Automobil-Mechatroniker/-in PW: 48 Kandidaten<br />
(75 % bestanden); Automobil-Mechatroniker/-in<br />
Nutzfahrzeuge: 18 Kandidaten (78 % bestanden);<br />
Automobil-Fachmann/-frau PW: 80<br />
Kandidaten (86 % bestanden); Automobil-Fachmann/-frau<br />
Nutzfahrzeuge: 21 Kandidaten (95 %<br />
bestanden); Automobil-Assistent/-in: 33 Kandidaten<br />
(82 % bestanden).<br />
Scannen Sie den QR-Code, um zu weiteren<br />
Fotos und Infos zu gelangen. <<br />
Nach der Grussbotschaft von Arsene Perroud,<br />
Gemeindeammann Wohlen, und von<br />
Martin Sollberger, Präsident der AGVS-Sektion<br />
Aargau, gratulierte André Hoffmann den<br />
erfolgreichen Absolventen: «Ich kann mir gut<br />
vorstellen, wie Ihre Gefühlswelt in den letzten<br />
Wochen aussah. Sicher haben Sie sich<br />
oft gefragt, ob Sie genügend gelernt haben,<br />
um die anspruchsvolle Prüfung zu bestehen.<br />
Bildungsobmann André Hoffmann mit allen Absolventen mit einer Gesamtnote von 5,0 und höher. Foto: crc<br />
Auto-Ausstellung: Ein attraktives Umfeld für die Garagisten<br />
Vom 24. bis 26. <strong>September</strong> <strong>2021</strong> führt die AGVS-Sektion Aargau im «Tägi» in Wettingen die Auto-Austellung durch.<br />
Die Besucher können sich bei der Auto-Ausstellung<br />
an den Food-Festival-Ständen verpflegen<br />
und ganz unterschiedliche kulinarische<br />
Köstlichkeiten geniessen.<br />
Öffnungszeiten Auto-Ausstellung<br />
Freitag, 24. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 17 <strong>–</strong> 21 Uhr<br />
Samstag, 25. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 10 <strong>–</strong> 18 Uhr<br />
Sonntag, 26. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 10 <strong>–</strong> 17 Uhr<br />
Öffnungszeiten Food-Festival<br />
Freitag, 24. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 17 <strong>–</strong> 21 Uhr<br />
Samstag, 25. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 11 <strong>–</strong> 21 Uhr<br />
Sonntag, 26. <strong>September</strong> <strong>2021</strong>, 11 <strong>–</strong> 17 Uhr<br />
Die Auto-Ausstellung der AGVS-Sektion Aargau: die beliebte Mehrmarken-Auto-Ausstellung im «Tägi» in Wettingen.<br />
Foto: Chris Regez<br />
crc. Nebst der Auto-Ausstellung auf dem gedeckten<br />
Eisfeld und im Zelt findet bei der Premiere<br />
auch ein kleines Food Festival statt. Gemäss<br />
Messeleiter Chris Regez «waren per Ende<br />
Juni sämtliche Ausstellungsflächen verkauft.»<br />
André Tinner, AGVS-Obmann der Region Baden<br />
/ Wettingen / Brugg, freut sich, dass die<br />
AGVS-Sektion die Mehrmarkenausstellung im<br />
Ostaargau endlich wieder durchführen kann:<br />
«Die über 20 Garagisten erhalten ein attraktives<br />
Umfeld, um ihre Autos ins beste Licht zu<br />
stellen. Der Kunde wiederum kann an einem<br />
Wochenende rund 100 Neuwagen von 24 namhaften<br />
Marken kennenlernen.»<br />
Weitere Eckdaten<br />
Eintritt: Gratis<br />
Messegelände: Tägi AG, Tägerhardstrasse<br />
122, Wettingen<br />
Aussteller: 24<br />
Marken: 24<br />
Autos: 100<br />
Webseite: auto-aargau.ch. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>73
BRANCHENVERTRETUNG<br />
Serie «Blick in die Regionen»<br />
Aktuelle Infos aus erster Hand<br />
Fünf Kundenberater sind schweizweit für den AGVS und dessen Garagisten im Einsatz. Sie informieren über<br />
wertvolle Dienstleistungen und nehmen Anliegen an den Verband entgegen. Heute berichtet Curzio Pedretti<br />
Berudi über sein spannendes Einsatzgebiet, welches das Tessin, Graubünden, Uri und das Oberwallis umfasst.<br />
Curzio Pedretti Berudi<br />
Curzio Pedretti Berudi, AGVS-Kundenberater.<br />
«Die Automobilwelt ist Teil meiner DNA und<br />
die technischen Aspekte faszinieren mich<br />
seit jeher. In meiner Tätigkeit als AGVS-<br />
Kundenberater zeige ich auf, dass die Rolle<br />
des Verbands weit über die klassische Branchenvertretung<br />
hinausgeht. Neben der Ausund<br />
Weiterbildung gehört ebenso das Angebot<br />
an marktgerechten Dienstleistungen<br />
zu den Kernkompetenzen. Dieses Angebot<br />
muss bekanntgemacht und von den Garagisten<br />
gefunden werden. Etwas vom Wichtigsten<br />
bei meinen Besuchen in den Betrieben<br />
ist es, aufzuzeigen, dass alle wertvollen Informationen<br />
übersichtlich auf agvs-upsa.ch<br />
zu finden sind.<br />
Nach wie vor drehen sich die meisten Fragen<br />
um Covid-19 und die damit verbundenen Regelungen<br />
der Kurzarbeit. Häufig äussern die<br />
Garagisten in meinem Tätigkeitsgebiet Tessin,<br />
Graubünden, Uri und Oberwallis ihre<br />
Sorge über einen neuerlichen Ausbruch der<br />
Pandemie. Ich verweise jeweils auf agvsupsa.ch/corona,<br />
denn hier finden Garagisten<br />
alle Informationen zu den behördlichen<br />
Massnahmen, die sie betreffen <strong>–</strong> immer auf<br />
dem aktuellen Stand. Dafür zeichnet der<br />
Rechtsdienst des AGVS verantwortlich, der<br />
auch sonst in allen für das Autogewerbe relevanten<br />
Rechtsbereichen hilft. Diese Unterstützung<br />
durch den Paragrafen-Dschungel<br />
für die AGVS-Mitglieder wird geschätzt, egal<br />
ob im Arbeits-, Strassenverkehrs- oder Versicherungsrecht.<br />
Unter den Nägeln brennt bei meinen Besuchen<br />
aktuell die Thematik rund um die<br />
Lieferprobleme der Importeure infolge des<br />
Mangels an Halbleitern. Freude bereiten den<br />
Garagisten hingegen die neu erlaubten Fahrten<br />
mit Händlerschildern in Deutschland.<br />
Im Wallis und im Tessin warten unsere Mitglieder<br />
darauf, dass der AGVS dank seinen<br />
guten Beziehungen mit dem Bundesamt für<br />
Strassen und dem Schweizerischen Gewerbeverband<br />
auch eine Vereinbarung mit Italien<br />
erzielt. Über die neuesten Nachrichten<br />
halte ich die Mitglieder regelmässig auf dem<br />
Laufenden.<br />
Das Interesse an den Partnerangeboten des<br />
AGVS ist zudem gross. Immer wieder kommt<br />
es zu einem Aha-Erlebnis, wenn ich den Garagisten<br />
die verschiedenen Möglichkeiten bewusst<br />
machen kann, die ihnen als Mitglied<br />
zur Verfügung stehen. Ich denke da an die<br />
Motorfahrzeugversicherung Tuttobene. Der<br />
AGVS-Garagist vermittelt die Versicherung<br />
seinem Kunden und erhält dafür eine Vermittlerprovision.<br />
Bei einem Schadenereignis<br />
wird das Fahrzeug aktiv zur Reparaturausführung<br />
zurück in die Abschlussgarage gesteuert.<br />
Somit erhält der AGVS-Garagist die<br />
Reparaturkompetenz. Auf Interesse stösst<br />
ebenfalls die «AGVS Garantie by Quality1<br />
AG», bei der nicht auf Rückvergütungen spekuliert<br />
werden muss, damit die Buchhaltung<br />
stimmt. Es bestehen fixe Preise je nach gefahrenen<br />
Kilometern beim Abschluss der<br />
Garantie. Diskussionspunkt ist ebenfalls die<br />
Gewinnung von Neukunden. In Zusammenarbeit<br />
mit den Garagen bietet beispielsweise<br />
Abo-Anbieter Carify Lösungen, um einen<br />
weiteren Vertriebskanal zu erschliessen.<br />
Gerne zeige ich die Vorteile der Branchenlösung<br />
BAZ auf. Solche praxisgerechten und<br />
branchenbezogenen Lösungen werden im<br />
Alltagsstress manchmal übersehen. Die<br />
neue Onlinelösung «asa-control» sorgt für<br />
die richtige Umsetzung der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
EKAS-Richtlinie 6508. Ich<br />
freue mich auf weitere Informationsbesuche<br />
und spannende Gespräche bei und mit<br />
Garagisten und möchte mich bei den Sektionen<br />
bedanken, die bei der Suche nach<br />
neuen AGVS-Mitgliedern wertvolle Vorarbeit<br />
leisten.» <<br />
Mehrwert für AGVS-Mitglieder<br />
Der AGVS unterstützt seine Mitglieder<br />
nachhaltig, indem er sich für optimale<br />
Rahmenbedingungen einsetzt. Dank<br />
verschiedener Partnerschaften mit<br />
namhaften Organisationen profitieren<br />
AGVS-Mitglieder von Sonderkonditionen<br />
und Ermässigungen in diversen Bereichen.<br />
Darunter fällt die kostenlose Erstrechtsberatung<br />
ebenso wie der Kontakt zu Behörden<br />
und meinungsbildenden Politikern.<br />
Termin buchen<br />
Sind Sie an einer bestimmten Dienstleistung<br />
des AGVS interessiert? Haben<br />
Sie ein Anliegen an den Verband? Fünf<br />
Kundenberater stehen täglich für die<br />
AGVS-Mitglieder im Einsatz. Ein Termin<br />
kann hier gebucht werden:<br />
74<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG<br />
Ihr Kontakt<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Kurt Pfeuti, AGVS-Kundenberater.<br />
Mobile 078 899 40 55, kurt.pfeuti@agvs-upsa.ch<br />
1<br />
5<br />
3<br />
2<br />
René Schoch, AGVS-Kundenberater.<br />
Mobile 079 783 02 40, rene.schoch@agvs-upsa.ch<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Curzio Pedretti Berudi, AGVS-Kundenberater.<br />
Mobile 079 129 73 70, curzio.pedretti@agvs-upsa.ch<br />
Robert Mühlheim, AGVS-Kundenberater.<br />
Mobile 079 102 42 09, robert.muehlheim@agvs-upsa.ch<br />
Fabrice Prieto, AGVS-Kundenberater.<br />
Mobile 079 934 22 31, fabrice.prietro@agvs-upsa.ch<br />
Die AGVS-Kundenberater sind in der ganzen Schweiz unterwegs. Grafik: AGVS-Medien<br />
Ihren AGVS-Kundenberater finden Sie<br />
jederzeit online:<br />
agvs-upsa.ch/de/verband/<br />
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Offerte? Geschenkt! Seit Jahrzehnten verwöhnen die Schweizer Garagisten ihre Kunden nach Strich und<br />
Faden. Eine Entwicklung, die nur schwer zu korrigieren ist. Sandro Compagno<br />
Wer Kinder hat, der kennt das Prinzip. «Papi,<br />
darf ich heute ausnahmsweise Nutella zum<br />
Zmorge?» Sagt Papi zwei- oder dreimal Ja, ist die<br />
Ausnahme die neue Regel: Jeden Tag Nutella.<br />
Super, vielen Dank auch!<br />
«Wir haben unsere Kunden so erzogen. Das jetzt<br />
zu ändern, wird sehr, sehr schwierig», sagt Markus<br />
Julmy, Garagist in Schmitten FR und Mitglied<br />
der AGVS-Kommission Service, Technik<br />
und Umwelt (KSTU). Die KSTU befasst sich intensiv<br />
mit dem Thema, wie Garagisten ihre<br />
Dienstleistungen adäquat verrechnen können.<br />
Markus Julmy blickt etwas neidisch auf den Einzelhandel:<br />
«Versuchen Sie einmal, bei Mediamarkt<br />
anzurufen und um Rat zu fragen, wenn<br />
der Drucker nicht richtig funktioniert. Als Antwort<br />
erhalten Sie, dass Sie das Gerät vorbeibringen<br />
und einen Reparaturauftrag erstellen<br />
sollen.» Er erhalte immer wieder Anrufe von<br />
Autofahrern, die eine Auskunft brauchen, «über<br />
etwas, das sie problemlos in der Bedienungsanleitung<br />
hätten nachschlagen können». Natürlich<br />
sind solche Dienstleistungen immer auch<br />
ein Instrument zur Kundenbindung. Doch, so<br />
Markus Julmy, «in der Menge sind diese Anfragen<br />
nur noch schwierig zu bewältigen».<br />
Als ersten Schritt hat der Freiburger Garagist<br />
seinen Hol- und Bringservice verrechenbar gestaltet.<br />
10 Franken verrechnet er pro Fahrt. Geld<br />
verdiene er damit nicht, so Julmy, allenfalls decke<br />
die Zehnernote einen Teil der Unkosten. «Es<br />
geht mir vielmehr darum, den Kunden zu zeigen,<br />
dass es nicht alles gratis gibt.» Acht Mitarbeitende<br />
sind in der Fiat- und Abarth-Markenvertretung<br />
tätig. «Weil wir klein sind, haben wir<br />
die Möglichkeit, diese Dienstleistung flexibel<br />
zu steuern», erklärt Markus Julmy. Das heisst:<br />
Einem Kunden im 30 Kilometer entfernten Bern<br />
bietet er den Hol- und Bringservice gar nicht erst<br />
an. «Die meisten meiner Kunden wohnen oder<br />
arbeiten im Umkreis von fünf Kilometern <strong>–</strong> da<br />
geht das einigermassen auf.»<br />
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BRANCHENVERTRETUNG: DIENSTLEISTUNGEN<br />
Dinge zu verrechnen, die bislang Usanz sind wie<br />
Beratung, Probefahrten oder Fahrzeugreinigung,<br />
ist sehr schwierig. Foto: AGVS-Medien<br />
Einen Hol- und Bringservice bieten immer mehr<br />
Garagisten an, beispielsweise die Ruckstuhl<br />
Gruppe in Kloten oder auch die P. Schweizer AG<br />
in Liestal. Bei beiden Garagen war dieser Service<br />
zu den ärgsten Zeiten der Pandemie im<br />
Jahr 2020 sogar gratis. «Wir wollten damit verhindern,<br />
dass unsere Werkstattauslastung einbricht»,<br />
erklärt Seniorchef und Verkaufsleiter<br />
Peter Schweizer von der P. Schweizer AG. Mittlerweile<br />
verrechnet er die Dienstleistung wieder<br />
<strong>–</strong> wie auch die Ruckstuhl Gruppe. Dort werden<br />
verschiedene Tarife je nach Distanz in Rechnung<br />
gestellt. Klingt einfach, ist es aber nicht.<br />
«Wenn ich um 17 Uhr ein Fahrzeug von Kloten<br />
nach Zürich bringe, dann mag der Weg kurz<br />
sein, die Fahrt dauert trotzdem lang», erklärt<br />
Geschäftsführer Kurt Giger. Einem Hol- und<br />
Bringservice ein Preisschild zu verpassen, sei in<br />
der Kommunikation mit den Kunden kein Problem,<br />
sagt Kurt Giger: «Aber dem Kunden Dinge<br />
zu verrechnen, die bislang Usanz sind wie Probefahrten,<br />
Beratung oder Fahrzeugreinigung, ist<br />
sehr schwierig. Das Problem beschäftigt uns seit<br />
Jahren, eine Lösung haben wir nicht.»<br />
So würden Dienstleistungen wie die Autowäsche<br />
nach Service- oder Reparaturarbeiten halt<br />
im Stundenansatz eingepreist. Das widerspricht<br />
zwar dem Grundsatz, dass eine Rechnung möglichst<br />
transparent sein soll, aber es erspart Diskussionen<br />
mit preissensiblen Kunden. Zudem sei<br />
im Raum Zürich bald die psychologisch wichtige<br />
Schwelle von 200 Franken pro Arbeitsstunde<br />
erreicht, sagt Kurt Giger: «Das ist eine kritische<br />
Marke. Sobald diese einmal gefallen ist, werden<br />
die Stundenansätze rasch weiter ansteigen.»<br />
Markus Julmy hat das Problem der Gratis-Wäsche<br />
anders gelöst: Liegt der Rechnungsbetrag<br />
unter 500 Franken, verrechnet er seinen Kunden<br />
für eine einfache Reinigung (aussen in der<br />
Waschanlage, innen Saugen der vorderen Plätze,<br />
Abstauben und Reinigen Frontscheibe) 20 Franken.<br />
Das ist nicht viel, macht auf diese Weise<br />
aber mindestens 4 Prozent des Rechnungsbetrags<br />
aus.<br />
Einen anderen Weg geht die Garage P. Schweizer.<br />
«Früher war es selbstverständlich, dass eine<br />
Wagenwäsche und eine Innenreinigung zum<br />
Service gehören», sagt Peter Schweizer. «Aber<br />
bei den heutigen Servicepaketen liegt das in<br />
diesem Umfang nicht mehr drin.» Eine Fahrt<br />
in die Waschanlage ist zwar weiterhin inbegriffen,<br />
aber für das Saugen des Innenraumes und<br />
die Fensterreinigung verrechnet die Seat-Vertretung<br />
pauschal 29 Franken. «Wir haben zahlreiche<br />
Seat Alhambra zum Service in der Werkstatt,<br />
klassische Familien-Vans. Da braucht man<br />
für eine sorgfältige Innenreinigung schnell eine<br />
halbe Stunde…» Dass 29 Franken da nirgendwohin<br />
reichen, nehme man in Kauf. Stichwort:<br />
Kundenbindung.<br />
Weiterhin ein Thema sind die Beratung und die<br />
Probefahrten. Für Kurt Giger, langjähriges Mitglied<br />
der KSTU, sogar eines der schwierigsten:<br />
«Wenn ein Kunde einen Wagen für einen oder<br />
zwei Tage testen will, ist er bereit, dafür etwas<br />
zu bezahlen. Für eine kürzere Probefahrt und ein<br />
Beratungsgespräch können wir aber nichts verlangen.<br />
Wenn wir das tun und es sich herumspricht,<br />
verlieren wir Kunden.» Die Situation sei<br />
schwierig und sie werde sich mit dem Trend zum<br />
Onlineverkauf zuspitzen: «Für Tesla beispielsweise<br />
ist das kein Problem. Dort kann man das<br />
Auto nur online kaufen. Wir aber laufen Gefahr,<br />
dass die Leute das Fahrzeug beim Garagisten testen<br />
und danach im Internet bestellen…»<br />
Mit dem Aufkommen der E-Mobilität verschärft<br />
sich die Problematik zusätzlich. «Wenn wir ein<br />
Elektrofahrzeug verkaufen, verkaufen wir nicht<br />
nur das Auto, sondern auch die Installation beim<br />
Kunden zuhause. Das macht die Beratung umfangreicher»,<br />
sagt Reto Gräub, Geschäftsführer<br />
des Gräub Auto Centers in Oberentfelden<br />
mit den Marken Ford, Dodge und RAM. Mit<br />
drei Stunden Beratung rechnet Reto Gräub vom<br />
Erstkontakt bis zum Verkauf, einen allfälligen<br />
Eintausch des bisherigen Fahrzeugs nicht eingerechnet.<br />
Dafür gibt es von Ford für einen neuen<br />
Mustang Mach-E nicht mal 2 Prozent Marge.<br />
«Und: Ich kann den Wagen nicht selbst<br />
verkaufen, sondern muss den Kunden auf die<br />
Ford-Website verweisen, wo er eine Akonto-<br />
Zahlung leisten muss, und ihn bitten, er möge<br />
doch unter dem Menupunkt Händler meine Firma<br />
anklicken…» Die Beratung und die Probefahrt<br />
dem Kunden verrechnen zu wollen, hält<br />
Reto Gräub für aussichtslos: «Wenn Sie das tun<br />
und die Nachbarn nicht, dann beenden Sie das<br />
Experiment rasch wieder.» <<br />
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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Werkstattmitarbeitende und Büro<br />
verlieren dank einem digitalen<br />
Schadensdossier nicht den<br />
Überblick. Foto: Carrosserie Gehrig<br />
Die administrative Abwicklung von Reparaturaufträgen verbessern<br />
Wenn der Spengler seinen Auftrag<br />
auf dem Handy erhält<br />
Zeitersparnis dank Übersicht: Ein digital geführtes Schadensdossier erleichtert die Zusammenarbeit zwischen<br />
Büro und Werkstatt. Vor allem das Verlegen von Papiernotizen entfällt, wie die Carrosserien Gehrig und Zehnder<br />
zufrieden feststellen. Beide Betriebe beweisen, wie man sich der Digitalisierung schrittweise annähern kann.<br />
Mike Gadient<br />
Es klingt wie ein Arbeitsinstrument aus einer<br />
längst vergessenen Zeit. Noch anfangs 2020<br />
konnten die Mitarbeitenden der Carrosserie<br />
Gehrig GmbH in Kleinandelfingen ZH auf einer<br />
Arbeitskarte dokumentieren, wie lange sie für<br />
Service- oder Reparaturarbeiten benötigen. Um<br />
sich den Papierberg vor Augen führen zu können,<br />
hilft ein Blick ins Auftragsbuch: Die 28 Mitarbeitenden<br />
führten im vergangenen Jahr gegen 3000<br />
Kundenaufträge aus. «Dieser Arbeitskarte sind<br />
wir oft nachgerannt», erinnert sich Tobias Arn,<br />
stellvertretender Geschäftsführer der Carrosserie<br />
Gehrig. Zuerst war sie in den Händen des Spenglers,<br />
wanderte dann zum Lackierer und wieder<br />
zurück zum Spengler. Am Ende lag sie bei der für<br />
die Schlussreinigung verantwortlichen Person.<br />
Die Chance, dass die Arbeitskarte irgendwo liegen<br />
bleibt, war gross. Die Suche nach ihr auf den<br />
2100 Quadratmetern Werkstattfläche alltäglich.<br />
«Und der Kundendienst konnte erst kontrollieren,<br />
wenn die Arbeitskarte ausgefüllt im Auto<br />
lag», so Tobias Arn.<br />
Heute sind die Prozesse digitalisiert: Nach der<br />
Reparaturfreigabe werden die einzelnen Arbeitsschritte<br />
im Ressourcenmanager den Mitarbeitenden<br />
zugwiesen. Ausserdem wird die Ersatzteilverfügbarkeit<br />
geprüft und fehlende Teile werden<br />
beim jeweiligen Anbieter bestellt. Die Mitarbeiter<br />
in der Werkstatt sehen die ihnen zugeteilten<br />
Arbeiten sowie das gesamte Dossier auf ihrem<br />
Handy im Programm «Mobile Worker». «Von<br />
Prozessoptimierung wird häufig gesprochen, jedoch<br />
wird der Fokus häufig nur auf die Werkstatt<br />
gelegt. Das Büro wurde bis zur Systemumstellung<br />
vernachlässigt», sagt Tobias Arn. Mit<br />
dem seit eineinhalb Jahren eingesetzten Dealer-<br />
Management-System von GCS wurden die administrativen<br />
Abläufe vereinfacht, das heisst die<br />
von den Versicherungspartnern geforderte digitale<br />
Schnittstelle eingerichtet (siehe AUTOIN-<br />
SIDE Mai <strong>2021</strong> und Juni <strong>2021</strong>).<br />
Hand in Hand wurden gleichzeitig die Werkstattabläufe<br />
verbessert. Das Büro kommuniziert<br />
nicht nur mit Kunden und Versicherern papierlos,<br />
sondern teilt auch den Kollegen in den Werkstätten<br />
die Aufträge digital mit. Die Carrosserie<br />
78<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Serie: DMS ermöglicht Beginn-zu-Ende-Digitalisierung<br />
Grafik: GCS Schweiz AG<br />
Reparaturprozessstrasse<br />
Bis Fertigstellung Bis Übergabe Bis Auf.ert.<br />
Terminvorbereitung<br />
Fahrzeugübernahme<br />
Disposition<br />
Bearbeitung<br />
Kundendienst / Lagermitarbeiter<br />
Empfang / Kundendienst / Fahrer<br />
Kundendienst<br />
Werkstattchef /<br />
Mitarbeiter in der Werkstatt<br />
Software-Lösungen helfen, die Effizienz der Garagenund<br />
Carrosserie-Branche in der administrativen Abwicklung<br />
von Reparaturaufträgen zu steigern. In einer<br />
vierteiligen Serie beleuchtet <strong>AUTOINSIDE</strong> den Sinn<br />
und Nutzen von Dealer-Management-Systemen. Dieser<br />
Beitrag handelt über die Phase 3 der digitalisierten<br />
Auftragsabwicklung, dem Reparaturprozess. Von der<br />
Fahrzeugentgegennahme bis zur Reparaturabwicklung<br />
sind die Mitarbeitenden des Kundendienstes und der<br />
Werkstatt miteinander vernetzt.<br />
Im letzten Teil wird in der Oktober-<strong>Ausgabe</strong> aufgezeigt,<br />
wie der Kundendienst die Rechnung generiert und<br />
welche Schnittstelle es Versicherungen ermöglicht,<br />
sämtliche Daten direkt abzurufen.<br />
Zehnder in Grosshöchstetten BE setzt zwar<br />
ebenfalls auf das Dealer-Management-System<br />
und die digitale Zeiterfassung, macht die Terminplanung<br />
aber noch auf Papier. Die Umstellung<br />
müsse schrittweise und mit gesundem<br />
Menschenverstand erfolgen, ist Marco Zehnder<br />
der Meinung. In seinem Betrieb im Berner<br />
Mittelland arbeiten zehn Personen, die<br />
Lernenden miteingerechnet. Wenn dann vier<br />
Autos in der Werkstatt stünden, dann sei die<br />
persönliche Absprache und ein Blick in die<br />
Werkstatt effizienter. «Die Arbeitszuteilung<br />
geht bei uns auch mit einem Strich an einer<br />
Wandtafel. Wichtig ist, dass man nicht stehen<br />
bleibt, sondern sich mit den modernen Technologien<br />
beschäftigt. Beim Werkzeug ist es<br />
nicht anders, denn auch hier will ich meinen<br />
Mitarbeitenden das neuste Schweissgerät zur<br />
Verfügung stellen.» Der Vorteil der digitalen<br />
Auftragserfassung sei, dass alles beieinander<br />
abgelegt sei und nichts verloren gehe. «Davor<br />
haben wir Kreuze auf mehreren Zetteln gemacht,<br />
die wir zusammensuchen mussten.»<br />
Dass der Reparaturverlauf und die Arbeitszeit<br />
sauber dokumentiert sind, sprich die Leistung<br />
des Mitarbeitenden schwarz auf weiss<br />
kontrollierbar ist, führt in beiden Carrosseriebetrieben<br />
zu keinen Diskussionen. Auch<br />
deshalb, weil Marco Zehnder die Thematik<br />
pragmatisch angeht: «Mir ist wichtig, dass<br />
die Qualität stimmt. Sie dürfen für einen Auftrag<br />
auch mal länger haben.» Die Carrosserie<br />
Gehrig kann zwar ebenso Ende Monat die<br />
Produktivität und Effizienz jedes Mitarbeitenden<br />
auswerten, setzt dieses Kontrollinstrument<br />
aber nicht als Druckmittel ein. Die Sollzeit<br />
ist für den Kollegen in der Werkstatt im<br />
Programm nicht ersichtlich. «Wir haben eine<br />
überschaubare Grösse und beurteilen unsere<br />
Mitarbeitenden nach Gefühl und Vernunft.»<br />
Express- und Spezialaufträge sowie die Ausbildung<br />
der Lernenden könnten die Zeitangaben<br />
verfälschen.<br />
Der «Mobile Worker» wurde an der jährlichen<br />
Schulung der Zürcher Carrosserie eingeführt,<br />
jetzt gibt es höchstens während des<br />
Rapports noch vereinzelte Ergänzungen. «Das<br />
Tool ist intuitiv und die Mitarbeitenden helfen<br />
sich gegenseitig», so Tobias Arn. Im Jahresgespräch<br />
sei die Umstellung von einigen<br />
Mitarbeitenden explizit gelobt worden. Urs<br />
Schlüchter, Werkstattmitarbeiter in der Carrosserie<br />
Zehnder, pflichtet ihm bei: «Die Abläufe<br />
sind einfacher geworden. Das Gerät lässt<br />
sich wie ein Smartphone bedienen und bei der<br />
Zeiterfassung muss ich nicht mehr mitstudieren<br />
<strong>–</strong> sie läuft automatisch mit.» Auch die<br />
Rückmeldung an den Kunden sowie die Beantwortung<br />
der geforderten Qualitätscheck-<br />
Fragen sind digital gewährleistet.<br />
Auf dem Smartphone ist das Schadensdossier<br />
für Werkstattmitarbeitende inklusive<br />
Bilder abrufbar. Foto: Carrosserie Gehrig<br />
Geht die Kommunikation zwischen Büro und<br />
Werkstatt in einem grösseren Betrieb aufgrund<br />
der digitalen Zuweisung nicht verloren? «Wir haben<br />
den Informationsfluss zentriert, das Unnötige<br />
minimiert», verneint Tobias Arn. Gemeint<br />
ist damit, dass niemand wegen einer Verständigungsfrage<br />
aus der Arbeit gerissen wird, weil alles<br />
im System gut leserlich erfasst ist. Eine spontane<br />
Diskussion, in der das Wesentliche nicht<br />
korrekt notiert wird, entfällt, weil alles ins System<br />
eingetragen werden kann. Tobias Arn: «Das<br />
hört sich nach einem kleinen Schritt an, hat aber<br />
eine grosse Auswirkung.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>79
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GARAGENTIPP DES MONATS<br />
Die digitale Prozessstrasse vom Schaden bis zur Rechnung<br />
Mehr Zeit für die Kunden dank<br />
digitalisierter Auftragsabwicklung<br />
Zeigen Sie Ihrem Kunden bei der Fahrzeugentgegennahme, dass Sie seines Vertrauens würdig sind und er mit<br />
der erwarteten Sorgfalt in Ihrem Betrieb rechnen kann. Schaffen Sie dank digitaler Tools Vertrauen <strong>–</strong> vom Kundendienst<br />
bis zur Reparaturabwicklung.<br />
Und der Kundendienst? Der braucht nicht mehr<br />
länger nach liegengebliebenen Werkstattkarten<br />
zu suchen oder nachzufragen, wo sich das<br />
Fahrzeug befindet und wann die Reparaturen<br />
beendet sind. Ebenso gehört das Entziffern der<br />
manuell erfassten Zusatzarbeiten der Vergangenheit<br />
an. Der Kundendienst ist jederzeit auf<br />
dem aktuellen Stand der Arbeiten und kann von<br />
der Werkstatt jederzeit in den Prozess miteinbezogen<br />
werden. Es kommen Ruhe und Struktur<br />
in die Arbeitsabläufe und die gesamte Qualität<br />
steigt.<br />
Reto Dellenbach, Projektleiter GCS Schweiz AG.<br />
Entweder bringt der Kunde das defekte Fahrzeug<br />
in die Werkstatt oder Sie als Dienstleister<br />
holen es direkt bei ihm ab und übergeben den<br />
Mietwagen. In beiden Fällen gibt es Herausforderungen,<br />
die in den Bereichen Kundendienst<br />
und Werkstatt angepackt werden müssen: Teilebeschaffung,<br />
Reparaturkoordination und Qualitätssicherung.<br />
Bei der Fahrzeugentgegennahme<br />
können Sie direkt an Ihrem Tablet das Übernahmeprotokoll<br />
erklären, auf die Datenschutzerklärung<br />
und den Mietwagenvertrag eingehen und<br />
den Kostenvoranschlag erstellen. Alle vier Dokumente<br />
können vom Kunden am Tablet unterzeichnet<br />
werden und sind automatisch im Reparaturdossier<br />
abgelegt sowie jederzeit griffbereit.<br />
Handelt es sich um einen Versicherungsfall, senden<br />
Sie den Kostenvoranschlag direkt an die<br />
Versicherung und erhalten in kürzester Zeit die<br />
Reparaturfreigabe direkt in Ihr System.<br />
Nun gilt es, einerseits die Ersatzteile zu beschaffen<br />
und deren Wareneingang direkt zu prüfen.<br />
Andererseits wird die Verfügbarkeit der Mitarbeitenden<br />
abgefragt. Der Auftrag erscheint auf<br />
dem Tablet oder Smartphone des Spenglers mit<br />
der ersten definierten Aufgabe der Demontage<br />
und Instandstellung. Ist dieser Arbeitsschritt erledigt,<br />
erfolgen die ersten Qualitätschecks und<br />
der Spengler kann zusätzlich Fotos zur Reparaturdokumentation<br />
erstellen und das Dossier<br />
automatisch mit den Informationen anreichern.<br />
Die nächsten Arbeitsschritte erfolgen beim Lackierer<br />
<strong>–</strong> auch hier können Qualitätschecks und<br />
Fotos zum Dossier hinzugefügt werden. Nun<br />
ist die Montage an der Reihe, ehe letztlich noch<br />
die Reinigung und Endkontrolle anstehen. Diese<br />
Aufgaben erscheinen ebenfalls bei den eingeplanten<br />
Mitarbeitenden auf dem Tablet oder<br />
Smartphone. Mit dem Abarbeiten der Aufgaben<br />
in der gewählten Reihenfolge ist gleichzeitig<br />
auch die Zeiterfassung im Hintergrund erledigt<br />
und ermöglich eine seriöse Nachkalkulation<br />
und Betriebsanalyse.<br />
Zur Realisierung der aufgezeigten Lösung<br />
brauchen Sie die Module VCS Vehicle Calculation<br />
System, TCS Time Controll System,<br />
MOW Mobil Worker und RMA Ressourcenmanager.<br />
Mit den Tools der GCS Schweiz<br />
AG sind solche digitalen Abläufe heute schon<br />
möglich und werden von kundenorientierten,<br />
erfolgreichen Carrosseriebetrieben schon seit<br />
Jahren erfolgreich eingesetzt.<br />
Wir sind die Digitalisierungsprofis, mit<br />
denen Sie weiterkommen. Viel Erfolg mit<br />
der GCS Schweiz AG, Ihr Reto Dellenbach. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gcsag.ch<br />
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über die Angebote der GCS<br />
Schweiz AG.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>80
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Visualisierung des markanten Neubaus: Die neue Geschäftsstelle<br />
in St. Gallen ersetzt die bisherigen zwei<br />
Gebäude. Damit verdoppelt die ESA ihr Gebäudevolumen<br />
und vereinfacht die Abläufe. Foto: ESA<br />
ESA investiert in die Zukunft<br />
Operation am offenen Herzen<br />
Mit der neuen Geschäftsstelle in St. Gallen setzt die ESA ein Zeichen: Rund 16 Millionen Franken investiert<br />
die Genossenschaft in den Neubau, der für die Ostschweizer Garagisten einen klaren Mehrwert bringen wird.<br />
Sandro Compagno<br />
Der Neubau ist eigentlich eine Operation am<br />
offenen Herzen, denn während der gesamten<br />
Bauphase von 2020 bis 2022 muss der Betrieb<br />
weiterlaufen. Die ESA-Geschäftsstelle in<br />
St. Gallen bedient mit ihren rund 50 Mitarbeitenden<br />
die gesamte Ostschweiz <strong>–</strong> vom Thurgau,<br />
über St. Gallen, beide Appenzell, den Kanton<br />
Graubünden (ausgenommen das Engadin,<br />
das aus der Geschäftsstelle Giubiasco bedient<br />
wird) sowie das Fürstentum Liechtenstein.<br />
Da der Betrieb während der gesamten Bauzeit<br />
aufrechterhalten bleibt, wird in zwei Etappen<br />
gebaut: Zunächst wurde das bestehende<br />
Gebäude an der Mövenstrasse abgerissen<br />
und mit der ersten Etappe des Neubaus gestartet.<br />
Dieser erste Neubau konnte am 2. August<br />
<strong>2021</strong> bereits in Betrieb genommen werden.<br />
Anschliessend begann der Rückbau des<br />
Gebäudes an der Bildweiherstrasse. Im Herbst<br />
startet hier der Neubau. Der Bau in zwei Etappen<br />
ist noch aus einem anderen Grund nötig<br />
und sinnvoll: Denn anstelle der beiden bisherigen<br />
Gebäude auf der Parzelle entsteht ein<br />
einziges Gebäude inklusive Warenlager. «Damit<br />
legt die ESA den Grundstein, um auch in<br />
Zukunft effizient arbeiten zu können <strong>–</strong> nur<br />
schon, weil aus zwei Liegenschaften ein Gebäude<br />
wird. Damit optimieren wir die Prozesse»,<br />
sagt Daniel Fraefel, Geschäftsführer der<br />
ESA-Geschäftsstelle St. Gallen.<br />
Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Sommer<br />
2022 geplant. Der viele Schnee im Winter und<br />
die Nässe im Frühjahr <strong>2021</strong> hätten zwar zu<br />
leichten Verzögerungen geführt, so Reto Röthlisberger,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung Logistik/Immobilien.<br />
«Aber diese Verzögerungen<br />
konnten mehrheitlich wieder aufgeholt<br />
werden, sodass die ESA die angestrebten Projekttermine<br />
einhalten kann.» Für die Kunden<br />
ändere sich während der Bauarbeiten kaum<br />
etwas. Zwar steht in der Bauphase weniger<br />
Lagerfläche zur Verfügung. Dies wurde aber<br />
durch zusätzliche Versorgungstransporte aus<br />
dem Zentrallager in Burgdorf und aus anderen<br />
Lagern in der Schweiz kompensiert.<br />
Mit dem Neubau verdoppelt die ESA das Gebäudevolumen<br />
in St. Gallen. Das hat insbesondere<br />
Auswirkungen auf das für die ESA (und<br />
ihre Kunden) wichtige Reifengeschäft. Der<br />
Reifenlagerbereich wird deutlich ausgebaut,<br />
aber auch das übrige Sortiment wird erweitert<br />
und der Abholbereich im Laden der Geschäftsstelle<br />
wird modernisiert. Profitieren<br />
werden neben den Kundinnen und Kunden<br />
der ESA auch die Mitarbeitenden. Sie erhalten<br />
moderne Aufenthaltsräume, neue sanitäre<br />
Anlagen und ein verbessertes Arbeitsklima. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>81
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Dr. Axel Uhl und Dr. Boris Ricken über die Zukunft der Automobilindustrie, Teil 1<br />
Das Auto wird neu gedacht <strong>–</strong> wo<br />
bleibt der Garagist?<br />
Die Automobilindustrie ist im Umbruch: Hersteller erhöhen durch weniger, dafür grössere Unternehmenseinheiten<br />
Auslastung und Produktivität und besetzen Schlüsselpositionen in digitalen Geschäftsmodellen. In einer<br />
exklusiven, für <strong>AUTOINSIDE</strong> erstellten, dreiteiligen Serie legen Professor Dr. Axel Uhl und Dr. Boris Ricken dar,<br />
wie sich die Automobilindustrie entwickelt und was das für den Garagisten bedeutet. Reinhard Kronenberg<br />
Dr. Axel Uhl, Dozent für Digitalisierung,<br />
Hochschule Luzern.<br />
Die Entwicklung der Fahrzeuge<br />
Autos werden zu intelligenten, vernetzten<br />
Produkten. Das ist inzwischen nicht mehr<br />
nur bei Tesla der Fall. Für die Hersteller erfordern<br />
intelligente, vernetzte Produkte ein<br />
grundlegendes Umdenken in der Konstruktion.<br />
Auf der grundlegendsten Ebene verlagert<br />
sich die Produktentwicklung von einem<br />
weitgehend mechanischen zu einem interdisziplinären<br />
System-Engineering. Aus diesem<br />
Grund besteht die Mehrheit der Konstruktionsteams<br />
nicht mehr aus Maschinenbauingenieuren,<br />
sondern aus Softwareingenieuren.<br />
Das lässt sich am Beispiel von Volkswagen<br />
sehr gut illustrieren: System-Engineering ist<br />
dort inzwischen eine eigene Unternehmenseinheit.<br />
VW hat nach dem Vorbild von Apple<br />
unlängst damit begonnen, über ein Netzwerk<br />
neue Apps zu entwickeln und zu vermarkten.<br />
Es geht dabei selbstverständlich<br />
darum, möglichst viele und möglichst relevante<br />
Daten zu sammeln <strong>–</strong> «sie sind das Öl<br />
des 21. Jahrhunderts», sagt Axel Uhl, Professor<br />
und Dozent für Digitalisierung an der<br />
Hochschule Luzern. Inzwischen werde mit<br />
Daten weltweit sogar mehr Geld verdient<br />
als mit Öl. Gleichzeitig gehe es Volkswagen<br />
<strong>–</strong> wie auch allen anderen Herstellern <strong>–</strong> um<br />
umfassende Mobilitätsservices und Energiemanagement.<br />
Im alten Automobil-Geschäftsmodell enthielt<br />
das neue Produkt eine Menge von Verbesserungen,<br />
und die Funktionen waren<br />
dann bis zur nächsten Generation festgelegt.<br />
«Intelligente, vernetzte Produkte hingegen<br />
können kontinuierlich und per Fernzugriff<br />
über Software aktualisiert werden»,<br />
sagt Boris Ricken, Head of Manufacturing<br />
des Technologie-Beratungsunternehmens<br />
AWK Group AG. Die Fahrzeuge können<br />
zunehmend feinabgestimmt werden, um<br />
spezifische Kundenanforderungen zu erfüllen<br />
oder Leistungsprobleme zu lösen.<br />
«Die Leistung der Autos selbst kann von<br />
den Herstellern während des Betriebs fernüberwacht<br />
und angepasst werden.» Unternehmen<br />
können künftig sogar neue Funktionen<br />
freigeben, beispielsweise als «Add-on»<br />
zu einem Basispaket und hierdurch zusätzliche<br />
Ertragsquellen erschliessen.<br />
«Bisher war Variabilität in der Automobilindustrie<br />
kostspielig, weil sie Variationen<br />
bei physischen Teilen erfordert», konstatiert<br />
Axel Uhl, «aber die Software in intelligenten,<br />
vernetzten Produkten macht Variabilität viel<br />
billiger.» Die Automobilhersteller zum Beispiel<br />
stellen bisher mehrere Versionen von<br />
Motoren her, die jeweils eine andere Leistung<br />
haben. Zukünftig könne der Hersteller<br />
die Leistung eines physischen Standardmotors<br />
allein durch Software verändern. In ähnlicher<br />
Weise können digitale Benutzeroberflächen<br />
Drehregler und Knöpfe ersetzen,<br />
so dass es einfach und kostengünstiger ist,<br />
ein Produkt zu modifizieren, beispielsweise<br />
durch die Änderung von Steuerungsoptionen.<br />
«Die Erfüllung der Kundenwünsche<br />
nach Variabilität durch Software, nicht nur<br />
durch Hardware, ist eine entscheidende Veränderung»,<br />
sagt Uhl.<br />
Dr. Boris Ricken, Head of Manufacturing, AWK Group.<br />
Die Folge: «Intelligente, vernetzte Fahrzeuge ermöglichen<br />
den Herstellern auch, ihre Abhängigkeit<br />
von Vertriebs- oder Servicepartnern zu<br />
verringern oder sie sogar zu ersetzen und dadurch<br />
mehr Gewinn zu erzielen», sagt Boris<br />
Ricken. «All dies dient dazu, mit den Kunden<br />
direkt in Interaktion zu treten. Dadurch wird<br />
auch die Verhandlungsmacht der Händler abgeschwächt.»<br />
Die Hersteller seien in der Lage,<br />
mehr Dienstleistungen direkt an die Endkunden<br />
zu liefern <strong>–</strong> «ein Schritt, die ihre Macht<br />
gegenüber ihren Händlern verbessert.»<br />
Fünf Handlungsfelder<br />
Axel Uhl, Dozent an der Hochschule Luzern,<br />
und Boris Ricken, Head of Manufacturing<br />
der AWK Group AG, identifizieren<br />
grundsätzlich fünf Handlungsfelder,<br />
die Auswirkungen auf das Autogewerbe<br />
haben werden:<br />
• Die Entwicklung der Fahrzeuge<br />
• Das Garantie- und Qualitätsmanagement<br />
• Die Segmentierung der Kunden und die<br />
Beziehung zu ihnen<br />
• Die Pre- und die Sales-Phase<br />
• Der Aftersales<br />
Über die beiden zuletzt aufgezählten Handlungsfelder<br />
wird in der Oktober-<strong>Ausgabe</strong><br />
des <strong>AUTOINSIDE</strong> berichtet. Der dritte und<br />
letzte Teil erscheint im November.<br />
82<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Das Garantie- und<br />
Qualitätsmanagement<br />
Mit dem Umbruch findet auch ein kontinuierliches<br />
Qualitätsmanagement statt. Tests,<br />
die versuchen, die Bedingungen nachzubilden,<br />
unter denen die Kunden die Produkte<br />
einsetzen werden, sind seit Längerem Teil<br />
der Produktentwicklung. Das Ziel ist, sicherzustellen,<br />
dass neue Produkte ihre Spezifikationen<br />
erfüllen und Garantieansprüche<br />
minimiert werden können. Intelligente, vernetzte<br />
Produkte gehen im Qualitätsmanagement<br />
noch einen Schritt weiter und ermöglichen<br />
eine kontinuierliche Überwachung der<br />
Leistungsdaten in der realen Welt, so dass<br />
Unternehmen Qualitätsprobleme frühzeitig<br />
identifizieren und beheben können, die bei<br />
Tests nicht aufgedeckt wurden. Ein weiterer<br />
Vorteil des permanenten Qualitätsmanagements:<br />
Wenn praktisch alle Teile in Fahrzeugen<br />
mit Sensoren ausgestattet sind, reduziert<br />
sich die Notwendigkeit beziehungsweise der<br />
Umfang von MFK-Prüfungen.<br />
Als Beispiel dafür steht Tesla: Vor ein paar<br />
Jahren fingen die Batterien zweier Tesla Model<br />
S Feuer, nachdem die Fahrer gegen Metallgegenstände<br />
auf der Strasse gestossen<br />
waren. Die Strassenbedingungen und Geschwindigkeiten,<br />
die zu den Bränden führten,<br />
waren in den Tests nicht simuliert worden,<br />
aber Tesla konnte sie mittels Daten<br />
rekonstruieren. Das Unternehmen schickte<br />
daraufhin ein Software-Update an alle Fahrzeuge,<br />
welche die Federung unter diesen Bedingungen<br />
anhob und so die Wahrscheinlichkeit<br />
weiterer Brände deutlich reduzierte.<br />
Die Segmentierung der Kunden und<br />
die Beziehung zu ihnen<br />
Der Fokus der Hersteller verlagert sich: Die<br />
Absicht ist, dem Kunden einen kontinuierlichen<br />
Mehrwert zu bieten. Und das Auto wird<br />
zum Mittel, um diesen Mehrwert zu liefern.<br />
«Es geht gar nicht mehr nur darum, ein Auto<br />
zu verkaufen», sagt Boris Ricken. «Weil der<br />
Hersteller über das Produkt mit dem Kunden<br />
verbunden bleibt, hat er eine neue Basis<br />
für einen direkten und kontinuierlichen<br />
Dialog.» Die Hersteller hätten längst schon<br />
damit begonnen, das Produkt als Zugang zu<br />
den Bedürfnissen und der Zufriedenheit der<br />
Kunden zu sehen, statt sich darauf zu verlassen,<br />
dass die Kunden ihr Produkt anonym<br />
nutzen. Die Tendenz ist laut Boris Ricken<br />
sehr klar: Es geht den Herstellern darum, die<br />
direkte Kundenbeziehung zu übernehmen.<br />
Hierdurch entsteht ein noch besseres Verständnis<br />
für Kundenbedürfnisse, die Möglichkeit,<br />
zusätzliche Services anzubieten und<br />
ein kontinuierlicher Fluss weiterer Verkaufsopportunitäten.<br />
Die Daten von intelligenten, vernetzten Produkten<br />
liefern ein präzises Bild der Produktnutzung<br />
und zeigen zum Beispiel, welche<br />
Funktionen Kunden bevorzugen oder gar<br />
nicht nutzen. «Durch den Vergleich von Nutzungsmustern<br />
können die Automobilhersteller<br />
eine viel feinere Kundensegmentierung<br />
vornehmen als bisher», sagt Axel Uhl. Die<br />
Marketingfachleute der Automobilhersteller<br />
nutzen dieses vertiefte Wissen, um spezielle<br />
Angebote oder Kundendienstpakete zu<br />
schnüren, Funktionen für bestimmte Segmente<br />
zu erstellen und ausgefeilte Preisstrategien<br />
zu entwickeln.<br />
Die Garagisten finden ihre Nische im Markt,<br />
wenn sie sich aktiv der Kundenpflege widmen<br />
und die nötige Aufgeschlossenheit sowie<br />
Lernbereitschaft der einzelnen Mitarbeitenden<br />
fördern. <<br />
Functions on demand: VW legt den<br />
Fokus auf intelligente, vernetzte Fahrzeuge<br />
und verringert die Abhängigkeit<br />
zu Vertriebspartnern. Foto: VW<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong> 83
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Welche Marderabwehr-Produkte Garagisten ihren Kunden empfehlen können<br />
Ein nerviger Einzelgänger<br />
Brems- und Zündkabel sowie Kühlschläuche von Fahrzeugen sind beliebte Angriffspunkte von Mardern.<br />
Verantwortlich dafür sind Reviermarkierungen von Artgenossen, die den Marder aggressiv machen und<br />
seine Zerstörungswut wecken. Im Motorraum verbaute Hochspannungs- und Ultraschallgeräte können die<br />
Marderschäden, die in der Schweiz Kosten in Millionenhöhe verursachen, verhindern. Mike Gadient<br />
Steinmarder, die häufigste Marderart in Mitteleuropa,<br />
fühlen sich in der Schweiz wohl.<br />
Die Axa-Versicherung erhält jährlich gegen<br />
17 000 Marderschäden gemeldet. Das Gesamtschadensvolumen<br />
belief sich im Jahr 2020 auf<br />
rund 8 Millionen Franken. Verhältnismässig<br />
viele Schäden wurden in den Kantonen Jura,<br />
Appenzell Innerrhoden und Thurgau verzeichnet.<br />
Weniger Sorgen über Marderschäden<br />
mussten sich die Fahrzeugbesitzer in den<br />
Kantonen Genf, Wallis sowie Ob- und Nidwalden<br />
machen.<br />
Steinmarder sind Einzelgänger, die mit dem<br />
Setzen der Duftmarke in Motorräumen der<br />
parkenden Fahrzeuge ihr Revier markieren.<br />
Wird das Fahrzeug in ein anderes Marderrevier<br />
bewegt, visiert der Konkurrent gezielt das<br />
Fahrzeug mit dem fremden Geruch an und<br />
zerbeisst und zerkratzt in seiner Wut sämtliche<br />
Teile, die mit der Duftmarke besetzt<br />
sind. «Im gleichen Zug legt er seine eigene<br />
Duftmarke darüber und der sogenannte Ping-<br />
Pong-Effekt beginnt. Marder riechen die Duftmarke<br />
bis zu einem Kilometer Entfernung»,<br />
erklärt Fabienne Killy, Verantwortliche «International<br />
Business» beim Marderabwehr-Produkteanbieter<br />
Norbert Schaub GmbH. Daher<br />
beginne eine professionelle Marderabwehr<br />
mit dem Entfernen der Duftmarke. Der Marderabwehr-Spezialist<br />
bietet mit seiner Produktlinie<br />
«Marder Stop & Go» nicht nur<br />
Duftlösungen an, sondern auch Produkte im<br />
Bereich der Ultraschall- und Hochspannungsabwehr.<br />
Den Garagisten wird empfohlen, die<br />
Montage des Ultraschallgerätes im oberen<br />
Drittel des Motorraums vorzunehmen, und<br />
zwar so, dass der Schallkegel des Ultraschalllautsprechers<br />
möglichst viel freien Raum abdeckt.<br />
Diese Positionierung schützt das Gerät<br />
auch vor Hitze, Wasser und Schmutz. Dem<br />
Marder signalisiert der hohe Ton, der einem<br />
tierischen Angst- und Warnschrei ähnelt und<br />
für uns Menschen nicht hörbar ist, Gefahr.<br />
Mit dem sensorgesteuerten Hochspannungsgerät<br />
8 Plus-Minus muss der Marder fühlen,<br />
sofern er nicht hören will. «Die Stromschläge<br />
sind für den Marder ungefährlich, jedoch<br />
äusserst unangenehm. In erster Linie ist es<br />
der Schreck, der den Marder nachhaltig fernhält»,<br />
erklärt Fabienne Killy. Angepriesen<br />
wird das Produkt für Fahrzeuge mit Hybridantrieb<br />
oder Batterie-Management-System.<br />
Es soll ebenfalls im oberen Drittel des Motorraums<br />
montiert werden. «da sich der Marder,<br />
bedingt durch sein Höhlenverhalten, instinktiv<br />
oben aufhält».<br />
Die meisten Marderschäden werden der Axa-<br />
Versicherung in den Monaten Mai und Juni<br />
gemeldet, nämlich dann, wenn das Revierverhalten<br />
der Tiere aufgrund der Paarungszeit<br />
besonders ausgeprägt ist. In den Herbstmonaten<br />
nimmt die Aktivität zunehmend ab,<br />
denn es werden Schlafplätze gesucht. Gemäss<br />
den Kennzahlen der Axa weisen<br />
Wohnmotorwagen doppelt so<br />
oft einen Marderschaden<br />
auf wie Personenwagen.<br />
Die erhöhte Schadenfrequenz hängt unter<br />
anderem damit zusammen, dass Wohnmobile<br />
über längere Zeit am selben Ort stehen,<br />
wodurch sich die Tiere leichter einnisten können.<br />
Ein weiterer Grund dürfte die Tatsache<br />
sein, dass der Marder kaum noch natürliche<br />
Feinde hat. Die Population wächst stark, denn<br />
pro Wurf können bis zu fünf Jungtiere auf die<br />
Welt kommen, die warme Plätze bevorzugen.<br />
«Wir erschrecken den Marder tiergerecht. Er<br />
kommt nicht zu Schaden», nennt Fabienne<br />
Killy für den Garagisten im Kundengespräch<br />
ein weiteres schlagfertiges Argument. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
marderabwehr.de<br />
Foto: Marder Stop & Go<br />
84<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNIK & UMWELT<br />
Bereits in den zwanziger Jahren gab es in der Schweiz<br />
sogenannte «Schönheitskonkurrenzen für Automobile».<br />
Foto: Concours d’Excellence<br />
«Concours d’Excellence International» im Verkehrshaus Luzern<br />
«Ohne Herkunft keine Zukunft»<br />
Alte Traditionen aufleben zu lassen und verloren geglaubtes Wissen einem möglichst breiten Publikum<br />
zugänglich zu machen: Das ist die Motivation, die hinter dem «Concours d’Excellence International» steht,<br />
der in der Tradition der damaligen «Schönheits-Konkurrenzen für Automobile» am 11. <strong>September</strong> <strong>2021</strong> im<br />
und um das Verkehrshaus Luzern durchgeführt wird. Reinhard Kronenberg<br />
Luzern hat bei solchen Wettbewerben immer<br />
eine Rolle gespielt, weil die Stadt eine<br />
der ersten war, die Raum für einen solchen<br />
Anlass zur Verfügung gestellt hat. Und heute,<br />
mit dem Verkehrshaus, bietet es zusammen<br />
mit der wunderschönen See-Promenade<br />
eine geradezu perfekte Kulisse für historische<br />
Fahrzeuge. «Wenn wir die Ranglisten<br />
und Berichte aus der damaligen Zeit, aber<br />
auch die Programmhefte und Reglemente<br />
konsultieren, so hat es mich gereizt, dieser<br />
damals für Luzern wichtigen Veranstaltung<br />
wieder neues Leben einzuhauchen und sie in<br />
die heutige Zeit zu transportieren», erklärt<br />
Urs P. Ramseier, Präsident der Swiss Car Register<br />
Fundation. «Die Automobile haben<br />
sich bezogen auf Design und Technik verändert,<br />
aber die Emotionen beim Betrachten<br />
respektive Fahren sind noch immer die gleichen.»<br />
Ramseier sagt das auch, weil solche<br />
Veranstaltungen Teil seiner Familien-DNA<br />
sind: «Mein Onkel Fritz Ramseier von der<br />
Carrosserie Worblaufen hat in seiner Zeit<br />
als Präsident des Carrosserieverbandes VSCI<br />
mitgeholfen, solche Anlässe zu organisieren<br />
und hat auch selbst Fahrzeuge im Wettbewerb<br />
gehabt.»<br />
Eine Anmeldung ist nur auf Einladung möglich,<br />
die Teilnehmerzahl ist beschränkt. «Wir<br />
verspüren seit der Ausschreibung grosses Interesse<br />
und haben zahlreiche Anmeldungen<br />
entgegennehmen können», zieht Urs P. Ramseier<br />
eine vorläufige Bilanz. Man strebt einen<br />
spannenden Mix von Fahrzeugen verschiedener<br />
Design Epochen aus dem In- aber auch<br />
aus dem benachbarten Ausland an. Neben<br />
der Prämierung durch die Jury und dem Publikumspreis<br />
wird auch noch eine «Entrants<br />
Trophy» verliehen, bei der die Teilnehmenden<br />
einem Mitbewerber ihre Stimme geben<br />
können und bei der andere Kriterien gefragt<br />
sind als bei der Jury. Beim Publikumspreis<br />
werde nicht gefragt, welches das schönste<br />
Automobil sei, sondern welches Automobil<br />
die Besucher am liebsten mit nach Hause<br />
nehmen würden. «Da kommen dann schon<br />
der Geschmack, das Interesse und entsprechende<br />
Erinnerungen an die eigene Jugend<br />
zum tragen», sagt Urs P. Ramseier.<br />
«In der Zukunft brauchen wir Menschen, die<br />
sich für solche Fahrzeuge interessieren, diese<br />
auch pflegen, bewahren und fahren und<br />
das am liebsten auf öffentlichen Strassen»,<br />
erklärt Ramseier. Von «Trailer Queens», also<br />
historischen Fahrzeugen, die auf dem Anhänger<br />
zum Anlass hin- und anschliessend<br />
damit auch wieder abtransportiert werden,<br />
hält er nichts.<br />
Urs P. Ramseier glaubt fest an den Grundsatz:<br />
«Ohne Herkunft keine Zukunft», das<br />
gelte auch für die Strassenverkehrsgeschichte.<br />
Schönheitskonkurrenzen aber auch Rennveranstaltungen<br />
und Automobilsalons seien<br />
immer wichtige Säulen der Automobilindustrie<br />
und der Verbände gewesen, zu denen<br />
auch der AGVS und carrosserie.suisse, der<br />
ACS und andere gehören. «Und das», so<br />
Ramseier, «soll auch so bleiben». <<br />
Oldtimer erhalten<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoconcours.ch<br />
Der Auto Gewerbe Verband<br />
Schweiz (AGVS), der Schweizerische<br />
Carrosserieverband (VSCI) und die<br />
Interessengemeinschaft Fahrzeugrestauratoren<br />
Schweiz (IgFS) haben<br />
gemeinsam die neue höhere Berufsbildung<br />
zum Fahrzeugrestaurator/-in<br />
mit eidg. Fachausweis ins Leben<br />
gerufen. Fahrzeugrestauratorinnen<br />
und Fahrzeugrestauratoren sind in den<br />
Fachrichtungen «Automobiltechnik»<br />
sowie «Carrosseriespenglerei» und<br />
«Carrosserielackiererei» organisiert. Sie<br />
erhalten und bearbeiten aktiv genutzte<br />
Strassenfahrzeuge, vorwiegend aus den<br />
Produktionsjahren von 1945 bis ca. 1980.<br />
Weitere Infos unter:<br />
fahrzeugrestaurator.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>85
POLITIK & RECHT<br />
Interview mit Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für Strassen (Astra)<br />
Langsamverkehr auf der A1<br />
und Havanna in der Schweiz<br />
«Wir sind für 84 Prozent des Verkehrs in der Schweiz verantwortlich», sagt Jürg Röthlisberger über das Bundesamt<br />
für Strassen. Der Astra-Direktor spricht im grossen Interview über die Herausforderungen der Elektromobilität<br />
auf die Infrastruktur, über seinen Respekt vor den Schweizer Garagisten und über die drohende «Kubanisierung»<br />
der Fahrzeugflotten in den Schweizer Städten. Reinhard Kronenberg und Sandro Compagno<br />
Herr Röthlisberger, drei Viertel der jährlichen<br />
Verkehrsleistung in der Schweiz werden<br />
mit dem Auto erbracht. Praktisch jede<br />
und jeder nutzt es und trotzdem steht das<br />
Auto seit Jahrzehnten politisch unter Druck.<br />
Wie erklären Sie sich diesen Umstand?<br />
Jürg Röthlisberger, Direktor Bundesamt für<br />
Strassen (Astra): Ich vermute, es hat mit einer<br />
gewissen Ambivalenz zu tun. Man will unsere<br />
superschöne Landschaft schützen und trotzdem<br />
mobil sein. Man ist sehr gerne in fünf Minuten<br />
im Grünen <strong>–</strong> und nicht im Grauen. Dieser Widerspruch<br />
sitzt tief in uns. Eine andere mögliche Erklärung<br />
ist der Umstand, dass bei der Erfindung<br />
des Verbrennungsmotors gleichzeitig die ersten<br />
Erdölvorkommen angebohrt wurden. Das hat<br />
dazu geführt, dass die Hersteller damals auf den<br />
Verbrennungsmotor und nicht auf den Elektroantrieb<br />
setzten. Das spielt sicher auch eine Rolle.<br />
Der Strassenverkehr hat während der Covid-<br />
19-Pandemie primär deshalb abgenommen,<br />
weil ein grosser Teil der Arbeitnehmenden<br />
im Homeoffice gearbeitet hat. Gleichzeitig<br />
sind aber Tausende von Pendlern aufs Auto<br />
als «rollende Schutzzone» umgestiegen.<br />
Wird das die Situation auf den Strassen<br />
nach der Pandemie verändern?<br />
Ja, sofern es ein «nach der Pandemie» tatsächlich<br />
geben wird. Es war ja nicht nur ein Umsteigen<br />
aufs Auto zu beobachten, viele Menschen <strong>–</strong> gerade<br />
im urbanen Raum <strong>–</strong> haben aufs Velo zurückgegriffen.<br />
Dazu gibt es aber eine saisonale Komponente:<br />
Was wir im Sommer und im Herbst<br />
auf die Zweiräder bringen, verlieren wir in den<br />
Wintermonaten. Die Gesellschaft verändert sich<br />
<strong>–</strong> nicht nur in der Anzahl Einwohnerinnen und<br />
Einwohner, sondern auch in der Altersstruktur,<br />
die sich auf das Pendeln auswirken wird. Wer<br />
in Rente ist, pendelt nicht mehr. Dazu kommen<br />
Veränderungen am Arbeitsplatz wegen Homeoffice.<br />
Wir gehen davon aus, dass das ein bleibender<br />
Effekt sein wird. Aber der Rückgang beim Berufsverkehr<br />
wird zumindest teilweise überlagert<br />
durch die Zunahme des Freizeitverkehrs.<br />
86<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Astra-Direktor Jürg Röthlisberger<br />
im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong>-<br />
Redaktor Reinhard Kronenberg.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Was viele nicht wissen: In den Zuständigkeitsbereich<br />
des Astra fällt auch der Langsamverkehr.<br />
Wir nehmen an, damit ist nicht<br />
der alltägliche Langsamverkehr auf der A1<br />
gemeint…<br />
(Lacht) Ist er nicht, nein. Das Astra ist die Fachbehörde<br />
des Bundes für den gesamten Individualverkehr.<br />
Natürlich werden wir stark über<br />
grosse Investitionen wahrgenommen, weil wir<br />
im Infrastrukturbereich im Autobahnwesen<br />
eine direkte operative Verantwortung tragen.<br />
Aber auch der Langsamverkehr zu Fuss, mit<br />
dem Velo oder dem E-Bike ist ein wesentlicher<br />
Teil des Individualverkehrs. 84 Prozent des Personenverkehrs<br />
in der Schweiz ist Strassenverkehr,<br />
die übrigen 16 Prozent entfallen auf den<br />
Schienenverkehr und die Seilbahnen. Wir sind<br />
also für insgesamt 84 Prozent des Verkehrs verantwortlich.<br />
Eine Verständnisfrage: Langsamverkehr<br />
findet ja vor allem in den Städten statt. Dort<br />
aber hat das Astra wenig zu sagen. Oder<br />
sehen wir das falsch?<br />
Um etwas auszuholen: Wir denken und handeln<br />
immer in fünf gleichwertigen Elementen:<br />
Mensch, Fahrzeug, Infrastruktur, Finanzierung,<br />
Daten. Bei der Infrastruktur ist Ihre Aussage<br />
richtig, dort haben wir nicht so viel zu sagen<br />
und das ist auch richtig so. Was wir für die ganze<br />
Schweiz übernehmen, ist die Standardisierung<br />
der Signalisation. Und zwar auf allen Strassen<br />
und Plätzen.<br />
Dies aber eher als ausführendes Organ.<br />
Korrekt. Aber wer verkehrt, mit welcher Ausbildung,<br />
mit welchem Vehikel, in welchem<br />
Zustand, mit welcher Prüfung und welcher Ausrüstung<br />
auf unseren Strassen? Das ist Angelegenheit<br />
des Astra beziehungsweise von Bundesrat<br />
und Parlament. Wir stellen Mensch und<br />
Fahrzeug sowie Daten und Finanzierung auf<br />
dieselbe Ebene wie die Infrastruktur. In der öffentlichen<br />
Wahrnehmung ist das logischerweise<br />
ein bisschen anders, da in der Infrastruktur<br />
sehr viel Geld steckt und wir mit unseren<br />
Infrastrukturprojekten in allen Regionen sehr<br />
verankert sind. Aber beispielsweise die Streichung<br />
des Automateneintrags aus dem Führerschein<br />
wurde vom Astra angeschoben und mit<br />
der Unterstützung des Parlaments durchgesetzt.<br />
Was sind die Gründe?<br />
Wir wollen damit einerseits die jungen Menschen<br />
an die Elektromobilität heranführen. Die<br />
Streichung des Automateneintrags in Führerschein<br />
führt dazu, dass viele Fahrlehrer auf E-<br />
Fahrzeuge umsteigen und so mithelfen, dass<br />
sich diese Technologie durchsetzen kann. Zum<br />
andern sollen sich die Lernenden voll und ganz<br />
auf die Strasse konzentrieren können und nicht<br />
darauf, möglichst gut «in einem Topf zu rühren».<br />
Das ist ein klarer Sicherheitsgewinn.<br />
Sie fahren selbst ein Elektrofahrzeug.<br />
Beruflich bin ich mit einem Hyundai Kona<br />
unterwegs. Das ist untere Mittelklasse, aber<br />
schon hier ist die Beschleunigung eine ganz andere<br />
Welt als beim Verbrenner. Das gilt auch für<br />
die Bremsen. Damit muss man umgehen können:<br />
Wenn ich die Rekuperation auf die höchste<br />
Stufe stelle und dabei voll in die Eisen gehe, hat<br />
der Verbrenner hinter mir kaum eine Chance,<br />
rechtzeitig zu bremsen. Man muss wissen und<br />
lernen, mit dieser Technologie umzugehen. Ein<br />
aktuelles Thema sind bei uns auch E-Bikes, die<br />
ja auch von immer mehr AGVS-Mitgliedern eingesetzt<br />
werden <strong>–</strong> zum Beispiel anstelle eines Ersatzwagens.<br />
Die technologische Entwicklung ist<br />
rasant, aber sie schafft auch Probleme. Wir versuchen,<br />
diese Probleme im Gleichschritt und zusammen<br />
mit der Industrie und dem Gewerbe zu<br />
lösen. Wir haben keine Berührungsängste und<br />
stimmen uns auch systematisch mit dem AGVS<br />
und seinen Mitgliedern ab, die sehr dynamisch<br />
sind und in den letzten Jahren einen enormen<br />
Wechsel hinter sich gebracht haben. Das beeindruckt<br />
uns sehr und da wollen auch wir nicht<br />
abfallen. Für die schnellen E-Bikes sind wir daran,<br />
eine Tachopflicht einzuführen, damit sich<br />
die Fahrer an die angegebene Höchstgeschwindigkeit<br />
anpassen müssen. Das Fahren mit Licht<br />
am Tag ist ein weiterer wesentlicher Punkt. Die<br />
schnellen E-Bikes haben das meistens, die langsamen<br />
eher nicht. Wir möchten im Sinne der<br />
Verkehrssicherheit, dass die Regel für beide Typen<br />
gilt. Das ist aufgegleist und wird rasch zur<br />
Genehmigung oder zur Freigabe beim Bundesrat<br />
sein.<br />
Die Dekarbonisierung der Treibstoffe ist<br />
nötig, um die CO 2<br />
-Ziele zu erreichen. Ihr<br />
Amt setzt sich <strong>–</strong> unter anderem <strong>–</strong> für einen<br />
umweltverträglichen Strassenverkehr ein.<br />
Was macht das Astra konkret?<br />
Auch dort denken wir wieder mit unseren fünf<br />
Handlungselementen. Ich habe vorher das Beispiel<br />
mit dem Automateneintrag und der E-Mobilität<br />
gemacht <strong>–</strong> das ist der Bereich Mensch.<br />
Im Fahrzeugbereich werden wir im Auftrag von<br />
Bundesrat und Parlament rasch eine Aufgewichtung<br />
von leichten Nutzfahrzeugen einführen:<br />
Ein Elektrolieferwagen mit 3,5 Tonnen Höchstgewicht<br />
soll wegen des Batteriegewichts 750<br />
Kilo mehr wiegen dürfen und trotzdem noch<br />
mit dem Führerschein der Kategorie B gefahren<br />
werden können. Das ist eine konkrete Massnahme,<br />
die wirklich viel bringen wird. In innenstädtischen<br />
Bereichen müssen Handwerker<br />
und Lieferdienste ja nicht zwingend um 6:00<br />
Uhr früh dieseln. Das ist unangenehm, es stinkt<br />
und ist laut. Auch im LKW-Bereich ist wegen<br />
der Batterie ein höheres Gewicht in Planung.<br />
Ein weiteres konkretes Projekt im Infrastrukturbereich<br />
ist der Bau von Schnellladestationen<br />
an den Autobahnen. Da geht es auch um ganz<br />
grundsätzliche Fragen. Wir wollen kein proprietäres<br />
System wie jenes von Tesla, sondern wir<br />
wollen, dass man den bezogenen Strom ganz<br />
einfach mit jeder Kreditkarte bezahlen kann.<br />
Das war bei unseren Rastplätzen eine Vorgabe<br />
und ist ein Eisbrecher für den Rest des Marktes.<br />
Ladestationen an Autobahnen sind schön<br />
und gut. Aber was ist mit den Laternenparkierern,<br />
die ihre Autos in der blauen Zone<br />
abstellen? Für sie gibt es keine Lösung.<br />
Damit beschäftigen wir uns gemeinsam mit<br />
dem Bundesamt für Energie im Rahmen der<br />
Roadmap Elektromobilität. Es gibt hier verschiedene<br />
Ansätze: Es gibt Städte, die sagen:<br />
Wir wollen nicht besseren MIV, wir wollen ihn<br />
gar nicht mehr. Aber das ist für uns kein tauglicher<br />
Ansatz, das würde zu einer «Kubanisierung»<br />
der Fahrzeugflotten in den Städten führen.<br />
Dann hätte man in zehn Jahren die alten<br />
und weniger umweltverträglichen Autos in den<br />
Fortsetzung Seite 88<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>87
POLITIK & RECHT<br />
Städten, in denen die Verträglichkeit eigentlich<br />
gut sein sollte. Das Laternenparkieren ist<br />
eher eine Randerscheinung. Es gibt andere Lösungen:<br />
Städte und Gemeinden vergeben heute<br />
praktisch für alle öffentlichen bezahlbaren Parkplätze<br />
eigene Konzessionen. Wieso nicht diese<br />
Konzessionen ändern und in den Vereinbarungen<br />
mit den Parkhausbetreibern festhalten, dass<br />
sie eine gewisse Anzahl an Ladestationen anbieten<br />
müssen? Dann können die Laternenparkierer<br />
bei ihrem Einkauf auch gleich die Batterie laden.<br />
Die Elektromobilität gilt für die Politik als<br />
Schlüssel zu einer fossilfreien Zukunft. Für<br />
die Bundesverwaltung auch?<br />
Ja. Es ist gesellschaftlich und politisch ein weltweiter<br />
Trend, dass man vom fossilen Treibstoff<br />
möglichst wegkommen will. Aber man sollte<br />
dies möglichst technologieoffen machen. Man<br />
kann die E-Mobilität von zwei Seiten betrachten.<br />
Die eine Seite sind die Emissionen vor Ort:<br />
keine Schadstoffe, kein NO x<br />
, kein CO 2<br />
, weniger<br />
Feinstaub <strong>–</strong> das ist alles unbestritten. Wenn man<br />
aber den gesamten Lifecycle betrachtet, wird die<br />
Sache schon kritischer. Nimmt man die graue<br />
Energie und die seltenen Erden mit in die Rechnung,<br />
dann braucht ein E-Fahrzeug heute immer<br />
noch sehr viele Kilometer, damit es bezüglich<br />
CO 2<br />
den Breakeven erreicht. Aber das ist eine<br />
momentane Betrachtung, hier kommen künftig<br />
Skaleneffekte dazu, welche die Bilanz verbessern<br />
werden.<br />
Wie schaut es denn hinsichtlich des<br />
Energieverbrauchts aus?<br />
Wenn man weiss, dass jede KWh irgendwo zunächst<br />
hergestellt werden muss, bevor sie verbraucht<br />
wird, dann hat die E-Mobilität gegenüber<br />
dem Verbrenner einen sehr grossen Effizienzvorteil.<br />
Ihr gehört für die Segmente Personenwagen<br />
und leichte Lieferwagen bis 3,5 Tonnen die Zukunft,<br />
davon bin ich fest überzeugt. Doch es gibt<br />
daneben den LKW-Bereich: Hier kann die batteriegestützte<br />
E-Mobilität eine Alternative für kurze<br />
Distanzen sein. Auf der langen Distanz bin ich<br />
mir nicht sicher. Wir haben das auch mit Elektropionier<br />
Tesla angeschaut, der ja einen E-Truck<br />
präsentiert hat. Tesla spricht von riesigen 10-Tonnen-Batterien<br />
und enormen Ladeströmen von bis<br />
zu 1000 KW. Das bringt man fast nicht hin. In<br />
diesem Segment wird der Verbrenner eine Zukunft<br />
haben. Ein 40-Tönner kommt heute auf 20<br />
Kilo Diesel auf 100 Kilometer. Das ist sensationell.<br />
Aber wenn der Verbrenner eine Zukunft haben<br />
soll, dann mit Biotreibstoff oder E-Fuels und<br />
nicht mehr mit fossilen Treibstoffen.<br />
Der Staat will weg vom Öl und verabschiedet<br />
sich von der Kernkraft, zwingt Hersteller<br />
und Konsumenten aber gleichzeitig in die<br />
Elektromobilität. Wie soll diese Rechnung<br />
aufgehen?<br />
Das ist eine riesige Herausforderung für uns<br />
alle. Wenn wir die Kernkraftwerke vom Netz<br />
nehmen, werden wir rund 20 Terawattstunden<br />
Atomstrom substituieren müssen. Zum Vergleich:<br />
Gösgen liefert 8 TWh pro Jahr. Gleichzeitig<br />
haben wir 2019 5,5 Milliarden Kilo Diesel und<br />
Benzin verkauft. Das entspricht etwa 55 TWh.<br />
Wenn man davon ausgeht, dass ein E-Fahrzeug<br />
dreimal effizienter ist als ein Verbrenner, dann<br />
sind das trotzdem nochmals rund 20 Terawattstunden,<br />
die wir im Strassenverkehr benötigen,<br />
und nochmals rund 50 Terawattstunden, wenn<br />
wir alle Heizungen von fossilen Brennstoffen auf<br />
Wärmepumpen umstellen. Und gleichzeitig diskutieren<br />
wir über die neue Grimsel-Staumauer,<br />
die etwa 1,7 Terawattstunden bringt. Die Zielsetzung<br />
selbst hat ihre Mehrheit in der Schweizer<br />
Bevölkerung, die in der Volksabstimmung<br />
der Energiestrategie 2050 zugestimmt hat. Nun<br />
geht es um die Massnahmenebene <strong>–</strong> und diese<br />
ist entscheidend für den Erfolg. Müsste man gewichten,<br />
wäre meines Erachtens die Zielsetzung<br />
gegenüber einer Jahreszahl zu priorisieren.<br />
Eine weitere Herausforderung ist die<br />
schleichende Erosion der Mineralölsteuereinnahmen.<br />
In der Astra-Jahrespublikation<br />
«Strassen und Verkehr <strong>2021</strong>» ist zu lesen,<br />
dass schon in der zweiten Hälfte dieses<br />
Jahrhunderts der Punkt erreicht wird, ab<br />
dem die Finanzierung der Nationalstrassen<br />
durch das bestehende System nicht mehr<br />
gedeckt werden kann. Wie soll unser Strassennetz<br />
in Zukunft finanziert werden?<br />
Wir müssen zwischen zwei Architekturen unterscheiden:<br />
Das eine ist die Architektur der Einnahmen,<br />
das andere jene der <strong>Ausgabe</strong>n. Die<br />
<strong>Ausgabe</strong>narchitektur hatten wir erst kürzlich mit<br />
dem Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds<br />
(NAF) beschlossen, dem das Stimmvolk deutlich<br />
zugestimmt hat. Der NAF ist eine gut austarierte<br />
<strong>Ausgabe</strong>narchitektur, an der auch die anderen<br />
beiden Staatsebenen <strong>–</strong> Kantone und Kommunen<br />
<strong>–</strong> partizipieren. Die Einnahmenarchitektur hingegen<br />
müssen wir völlig umstellen. Diese basiert<br />
heute auf den Treibstoffzöllen, die mit der E-Mobilität<br />
in die Knie gehen werden. Wir haben den<br />
Auftrag vom Bundesrat, bis Ende dieses Jahres<br />
ein Aussprachepapier für eine neue Finanzarchitektur<br />
vorzulegen. Das Ziel lautet, die Treibstoffzölle<br />
zu ersetzen. Und da man das Kilowatt nicht<br />
besteuern kann, wird die neue Finanzarchitektur<br />
auf eine kilometerabhängige Abgabe herauslaufen.<br />
Dazu wird es dann irgendwann eine Volksabstimmung<br />
geben.<br />
Also Road Pricing.<br />
Auf keinen Fall! Diese Abgabe hat null und<br />
nichts mit einem Pricing zu tun. Ein Road oder<br />
Mobility Pricing zielt darauf ab, über eine tagesabhängige<br />
Tarifgestaltung Ihr Verhalten zu beeinflussen.<br />
Das ist hier nicht der Fall, auch nicht<br />
über eine Hintertür. Eine kilometerabhängige<br />
Abgabe ist etwas völlig anderes als Road Pricing.<br />
Heute bezahlen Sie eine Mineralölsteuer auf ein<br />
Kilo Diesel oder Benzin. Aber eigentlich bezahlen<br />
Sie den Kilometer, den Sie damit zurücklegen.<br />
So betrachtet, ändert sich für Sie als Autofahrer<br />
nichts.<br />
Wie wollen Sie diese kilometerabhängige<br />
Abgabe technisch lösen?<br />
Es wird ähnliche Systeme geben, wie man sie<br />
bei der LSVA bereits kennt. Es wäre natürlich<br />
ideal, würden uns die Fahrzeughersteller die<br />
Daten über die zurückgelegten Fahrten liefern.<br />
Mit der ganzen Sensorik, die heute in den Fahrzeugen<br />
verbaut ist, wäre das kein Problem. Aber<br />
wir kommen nicht an diese Daten heran, jedenfalls<br />
nicht belastbar, und wir benötigen auch<br />
nicht alle Daten. Für die Finanzierung brauchen<br />
wir lediglich verlässliche Daten, wieviel das Fahrzeug<br />
bewegt wurde. Mehr nicht. Und dann wird<br />
natürlich auch die Politik mitbestimmen. Schon<br />
heute kostet der Kilometer in einem schweren<br />
oder einem alten Fahrzeug mehr <strong>–</strong> einfach aufgrund<br />
des höheren Verbrauchs. Wir werden sehen,<br />
wie das mit der kilometerabhängigen Abgabe<br />
sein wird. Ende Jahr erhält der Bundesrat<br />
unser Aussprachepapier und wird dann entscheiden,<br />
ob es eine Vorlage gibt oder nicht. Klar ist,<br />
dass wir eine neue Lösung brauchen: Es geht<br />
schlicht um den Unterhalt der Infrastruktur.<br />
Man sieht in den USA, was passiert, wenn man<br />
den Unterhalt vernachlässigt. Er wird dann sehr<br />
viel teurer, wenn man das nachbessern muss. <<br />
Röthlisberger im AGVS-Podcast<br />
Jürg Röthlisberger ist auch zu Gast im<br />
AGVS Garagisten-Podcast. Seine Pläne<br />
zur Bewältigung des Verkehrs einer<br />
10-Millionen-Schweiz, woran er denkt,<br />
wenn er im Stau steht und welches sein<br />
Traumauto ist, erfahren Sie unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/podcast<br />
88<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Reto Cavegn, der Lobbyist für mobile Menschen<br />
Die Systemrelevanz des Autos steht<br />
nicht zur Diskussion<br />
34 Jahre lang stand Reto Cavegn der TCS Sektion Zürich, die grösste des Touringclubs Schweiz, vor.<br />
Mittlerweile hat er an seinen Nachfolger Andreas Häuptli übergeben. Im Interview spricht Cavegn über die<br />
sich veränderte Rolle des TCS. Reinhard Kronenberg<br />
Reto Cavegn, in welchem Bereich hat sich die Mobilität während<br />
Ihrer Amtszeit am stärksten verändert?<br />
Reto Cavegn, ehemaliger Präsident TCS Sektion Zürich: Die letzten<br />
34 Jahre waren geprägt durch ein beeindruckendes Wachstum<br />
der Mobilität, begünstigt durch gewaltige Ausbauten des öffentlichen<br />
Verkehrs wie der Bahn 2000, der S-Bahn und Agglomerationsprojekte.<br />
Im Vergleich verlief der Ausbau der Infrastrukturen für den motorisierten<br />
Individualverkehr verhalten. Wenn die Kilometerleistungen<br />
des öffentlichen Verkehrs und auch des Veloverkehrs nachhaltig angestiegen<br />
sind, zeigt sich, dass es für die Mobilitätsansprüche unserer<br />
Gesellschaft und unserer Wirtschaft ein Funktionieren aller Verkehrsträger<br />
braucht. Damit ist auch klar, dass die Systemrelevanz des<br />
Autos nicht zur Diskussion stehen darf.<br />
Was hat Ihnen in all den 34 Jahren am meisten Freude bereitet? Und<br />
was am meisten Ärger?<br />
Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden und den Organen des<br />
TCS und die unzähligen positiven und kritischen Kontakte mit unseren<br />
Mitgliedern. Geärgert habe ich mich selten, und wenn, dann<br />
meistens über einen Fehler, der mir passiert ist.<br />
Was war die beste Entscheidung in Ihrer beruflichen Laufbahn?<br />
Auf einen «erzwungenen» Abschluss der Matura zu verzichten und<br />
mit der kaufmännischen Lehre beim Schweizerischen Zeitungsverlegerverband<br />
zu beginnen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
tcs.ch<br />
Wie hat sich die Rolle des TCS im Verlauf der Jahre geändert?<br />
Der TCS musste sich in seiner 125-jährigen Geschichte schon oft neu<br />
erfinden. Auch der TCS Zürich hat seit 1987 einige Veränderungen<br />
durchgemacht: Einerseits sind wir mit unseren vier Mobilitätszentren<br />
in Volketswil, Schlieren, Neftenbach und Au-Wädenswil näher<br />
zum Mitglied gerückt und wir haben unser Dienstleistungsangebot<br />
laufend ausgebaut. Andererseits stiegen auch die Bedürfnisse unserer<br />
Mitglieder, was zu einem massiven Ausbau des Personalbestandes<br />
führte. Zudem wurde der Kampf um die Rolle beziehungsweise Stellung<br />
des Autos immer härter, insbesondere in den Zentren wie zum<br />
Beispiel in der Stadt Zürich.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Der fundamentalistische und ideologisch begründete Feldzug gegen<br />
das Auto, insbesondere in der Stadt Zürich, ist für mich auch eine<br />
Neiddebatte. Wir können das Auto noch so verbessern, die linksgrünen<br />
Autofeinde werden das Auto immer bekämpfen.<br />
Einige bezeichnen Sie als «Autolobbyist». Sie selbst bevorzugen<br />
«Lobbyist für mobile Menschen». Woher kommt diese Berufung für<br />
Mobilität?<br />
Ich bin selber gerne unterwegs <strong>–</strong> motorisiert, in Wanderschuhen, mit<br />
Hund, im Zug, Tram oder Bus und auf Skiern. Wichtig dabei ist immer:<br />
es muss sicher und bequem sein und man muss ankommen. Mir<br />
hat es Freude bereitet, meinen Anteil an eine sichere, funktionierende<br />
und nachhaltige Mobilität beizutragen und die Rolle des TCS, immer<br />
an der Seite mobiler Menschen, mitgestalten zu können.<br />
Engagierter Verkehrspolitiker: Reto Cavegn sass für die FDP elf Jahre im Zürcher<br />
Kantonsrat. Foto: TCS<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>89
HANDEL & AFTERSALES<br />
Garagistenzmorge bei der Kestenholz Gruppe<br />
Vom Einmannbetrieb zum<br />
internationalen Autohaus<br />
Thomas Kestenholz führt die Kestenholz Gruppe, die heute rund 700 Mitarbeitende zählt, als CEO in dritter<br />
Generation. <strong>AUTOINSIDE</strong> traf den 37-Jährigen am Hauptsitz in der Mercedes-City in Pratteln BL. Im Gespräch<br />
erklärt er, warum es nebst zukunftsgerichteter Strategie auch etablierte Werte braucht, um erfolgreich zu sein.<br />
Carla Stampfli<br />
Was 1952 von Erwin Kestenholz als einzige Garage<br />
im damals von der Uhrenindustrie geprägten<br />
Waldenburgertal gegründet wurde, hat sich<br />
zu einer Garagengruppe mit je fünf Standorten<br />
in der Schweiz und in Deutschland entwickelt.<br />
Wer nun glaubt, dass vom ursprünglichen Spirit<br />
des kleinen Dorfbetriebs nichts mehr vorhanden<br />
ist, der irrt: Es sind gerade Werte wie<br />
Faszination, Mut, Neugier, Durchhaltewillen<br />
und Zusammenhalt, die das Fundament der<br />
Kestenholz Gruppe bilden und bis heute entscheidend<br />
zum Erfolg beitragen.<br />
Seit 1. Januar 2020 zeichnet sich mit Thomas<br />
und Daniel Kestenholz die dritte Generation<br />
für die Geschicke der Mercedes-Benz-Vertretung<br />
verantwortlich. Zuvor stand Stephan Kestenholz<br />
28 Jahre der Gruppe vor. Gemeinsam<br />
mit Bruder Peter trieb er die Expansion voran<br />
und entwickelte die einstige Dorfgarage zu<br />
einer Autohausgruppe weiter. Dank einer behutsamen<br />
und langjährigen Nachfolgeplanung<br />
konnten Thomas und Daniel Kestenholz einen<br />
intakten Betrieb mit qualifizierten Mitarbeitenden<br />
und moderner Infrastruktur übernehmen.<br />
Während Thomas Kestenholz als CEO der Kestenholz<br />
Gruppe amtet, verantwortet sein Cousin<br />
die Immobilien.<br />
«Kaum war ich drei Monate als CEO im Amt,<br />
kam der Lockdown mit all seinen Auswirkungen»,<br />
blickt Thomas Kestenholz auf seinen Start<br />
zurück. Die Pandemie forderte die Gruppe heraus.<br />
«Gleichzeitig hat sie uns viel gelehrt. Dank<br />
vereinten Kräften von Familie und Mitarbeitenden<br />
haben wir diese bislang gut meistern können.»<br />
Gerade in schwierigen Zeiten zeige sich<br />
die wahre Stärke des Zusammenhalts. Diese<br />
Eigenschaft, stets vorwärtszublicken, zeichnet<br />
das Unternehmen aus. Dies zeigt sich auch beim<br />
Rundgang durch die Mercedes-City am Hauptsitz<br />
der Kestenholz Gruppe auf dem Magnet-<br />
Areal in Pratteln. Hier befinden sich die Kestenholz<br />
Automobil AG, das Nutzfahrzeug-, das<br />
Occasion-, das Personenwagen- sowie das Classics-<br />
& Sportcars-Center. «Jeder Bereich stellt ein<br />
eigenes Kompetenzzentrum dar, das auf die entsprechenden<br />
Kundenbedürfnisse ausgerichtet<br />
ist», erklärt Thomas Kestenholz im Showroom<br />
des 2019 neu errichteten PW-Centers. Mit optimierten<br />
und digitalisierten Prozessen, einem<br />
klaren Design, kurzen Wegen, Erleichterungen<br />
für Lager- und Werkstatt-Mitarbeitende sowie<br />
neuem Kunden-Betreuungskonzept basiert der<br />
lichtdurchflutete Neubau auf dem internationalen<br />
Daimler-Standard. Hier wird zum einen<br />
Wert auf eine persönliche Kundenansprache gelegt,<br />
zum anderen die Marke Mercedes-Benz erlebbar<br />
gemacht. Ganz nach dem Motto: «Das<br />
Autohaus wird zur Erlebniswelt».<br />
«Bis 2025 werden wir alle unsere Standorte<br />
in der Schweiz und in Deutschland nach<br />
90<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
mit der Welt des Automobils, verbrachten<br />
die Freizeit im Familienbetrieb, begleiteten<br />
Vater Stephan Kestenholz an verschiedenste<br />
Fahrzeugausstellungen. Während der Sohn<br />
mit der Zeit eine Leidenschaft für Motoren<br />
entwickelte, wählte die Tochter einen anderen<br />
Weg. «Unsere Eltern liessen uns immer<br />
die Wahl, welchen beruflichen Weg wir einschlagen<br />
würden», betont Thomas Kestenholz.<br />
Dass er sich für die Autobranche und<br />
somit fürs Familienunternehmen entschied,<br />
wurde natürlich mit Freude begrüsst. Thomas<br />
Kestenholz wurde behutsam auf die<br />
Nachfolge vorbereitet. Nach seiner Ausbildung<br />
als Automechaniker, einigen Jahren<br />
im Verkauf und einem MBA in Betriebswirtschaft<br />
übernahm er 2011 die Geschäftsleitung<br />
des Kestenholz-Standorts in Lörrach,<br />
2016 die Gesamtverantwortung aller Standorte<br />
in Deutschland. «In Südbaden konnte<br />
ich wertvolle Erfahrungen sammeln. Auch<br />
weil der deutsche Markt als grösster Europas<br />
unglaublich spannend und die Kundschaft<br />
vergleichbar mit derjenigen der Schweiz ist»,<br />
sagt der Familienvater rückblickend.<br />
den Daimler-Vorgaben modernisiert haben.<br />
Damit werden wir als eine der ersten Mercedes-Benz-Vertretungen<br />
über eine Top-Infrastruktur<br />
verfügen», sagt Thomas Kestenholz,<br />
während er in die anliegende PW-Werkstatt<br />
mit Waschplätzen und Reifenhotel schreitet.<br />
Hier ist das Familienunternehmen im Gegensatz<br />
zum Showroom bei der Gestaltung frei.<br />
«Unsere Arbeitsplätze sind so ausgelegt, dass<br />
sich unsere Mitarbeitenden auf eine möglichst<br />
produktive und effiziente Weise den Kundenfahrzeugen<br />
widmen können.» Jede und jeder<br />
verfügt beispielsweise über eine eigene Versorgung<br />
mit Öl, Wasser und anderen Flüssigkeiten<br />
sowie modernste Werkzeuge. Nach einem<br />
Service wird das Fahrzeug sowohl innen wie<br />
aussen gereinigt. Zwei parallele Waschanlagen<br />
mit Förderrollen sorgen für eine speditive<br />
Auslieferung. «Für einen Betrieb unserer Grösse<br />
sind kurze Wege und eingespielte Arbeitsprozesse<br />
entscheidend», erklärt der CEO. Die<br />
kostenlose Autoreinigung genauso wie das<br />
2500 Radsätze fassende Reifenhotel zählen<br />
zu den Kundenbindungsmassnahmen der<br />
Kestenholz Gruppe. «Jeder unserer Standorte<br />
verfügt über ein eigenes Reifenlager. Diese<br />
Thomas Kestenholz in der Galerie des Classic- &<br />
Sportscars-Center, in der Oldtimer aus der privaten<br />
Sammlung der Familie stehen. Dieser Mercedes-<br />
Benz SL Flügeltürer ist sein Liebling, den er gerne<br />
ausfährt. Foto: AGVS-Medien<br />
Dienstleistung wird sehr geschätzt», so Thomas<br />
Kestenholz.<br />
Behutsam auf Nachfolge vorbereitet<br />
Einen verlässlichen, starken Partner für die<br />
Kundinnen und Kunden sein <strong>–</strong> das ist einer<br />
der Leitsätze, mit denen Thomas Kestenholz<br />
aufgewachsen ist. Seine Schwester Michelle<br />
und er kamen bereits als Kind in Kontakt<br />
Inzwischen sind wir beim Nutzfahrzeugcenter<br />
angelangt. Auf über 20 000 Quadratmetern<br />
gibt es hier alles, was das NFZ-Herz<br />
begehrt: Showroom, zwei separate Werkstätten<br />
für LKW und Busse sowie Waschstrassen.<br />
Anders als bei den Personenwagen<br />
ist der gesamte NFZ-Bereich der Kestenholz<br />
Gruppe in der Mercedes-City auf dem Magnet-Areal<br />
angesiedelt. In Pratteln zentralisiert<br />
sind auch das Carrosserie-Center für<br />
PW und NFZ, das Occasion-Center sowie das<br />
Classic- & Sportscars-Center.<br />
Fortsetzung Seite 92<br />
Die zweite Generation:<br />
Stephan (l.) und Peter<br />
Kestenholz. Foto:<br />
Kestenholz Gruppe<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>91
HANDEL & AFTERSALES<br />
Das Occasion-Center auf dem Magnet-Areal in Pratteln ist das grösste Mercedes-Occasion-Center der Schweiz.<br />
Foto: Kestenholz Gruppe<br />
In der NFZ-Werkstatt werden auch Busse des<br />
öffentlichen Verkehrs gewartet. Hier im Bild ein neuer<br />
Mercedes-Benz E-Citaro. Foto: AGVS-Medien<br />
Jeder Arbeitsplatz in der Werkstatt ist so ausgelegt, dass<br />
die Mitarbeitenden die Kundenfahrzeuge so effizient wie<br />
möglich warten können. Foto: AGVS-Medien<br />
Letzteres ist das «Schmuckstück» des Familienunternehmens,<br />
wie es Thomas Kestenholz<br />
liebevoll nennt. Warum dies so ist,<br />
zeigt sich beim Betreten der Backstein-Halle,<br />
die 2018 eröffnet wurde. Während im Erdgeschoss<br />
die Preziosen zum Verkauf ausgestellt<br />
sind, befindet sich im ersten Stock die<br />
Galerie, in der Oldtimer aus der persönlichen<br />
Sammlung der Familie stehen. Hier oben ist<br />
unter anderem ein Mercedes-Benz 300 SL<br />
Flügeltürer zu sehen, «mein Liebling, den ich<br />
in meiner Freizeit gerne ausfahre», schmunzelt<br />
Thomas Kestenholz. Auch ein Bugatti T<br />
35 und ein Mercedes-Benz 230 SL Rallye sind<br />
ausgestellt. Mit der «Pagode» fuhren seine<br />
Eltern Stephan, der den Bereich Classic Car<br />
führt, und Lilo Kestenholz schon ans Nordkap.<br />
«Sei es bei der Pflege, bei der Restauration<br />
oder im Verkauf: Oldtimer sind mit<br />
viel Herzblut und Begeisterung verbunden»,<br />
so Thomas Kestenholz. Obwohl es ein nicht<br />
einfaches Geschäft ist, haben auch hier die<br />
Werte der Familie dazu beigetragen, dass<br />
sich die 2008 gegründete Spezialabteilung<br />
erfolgreich weiterentwickelt hat und heute<br />
einen exzellenten Ruf in internationalen<br />
Sammlerkreisen geniesst.<br />
Seit 2020 führen Thomas (l.) und Daniel Kestenholz die Geschicke des Familienunternehmens. Foto: Kestenholz Gruppe<br />
Auch die in Pratteln zentralisierte PW- und NFZ-<br />
Carrosserie entspricht dem neusten Stand der Technik.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Kundenzufriedenheit und Top-Qualität stehen<br />
im Mittelpunkt des Denkens und Handelns<br />
der Familie Kestenholz. Dieser Anspruch<br />
ist in allen Bereichen deutlich zu<br />
spüren. Dazu tragen die rund 700 Fachkräfte,<br />
davon 130 Lernende, entscheidend bei. «Ein<br />
Betrieb ist nur so gut wie seine Mitarbeitenden,<br />
pflegt mein Vater stets zu sagen», so<br />
Thomas Kestenholz, der diese Aussage vollumfänglich<br />
teilt. «Die Ausbildung und Förderung<br />
von Mitarbeitenden ist das A und O.<br />
Ihre Kompetenz bildet das Herzstück unseres<br />
Unternehmens.» Dabei ist dem CEO eine<br />
transparente und regelmässige Kommunikation<br />
wichtig. So wurde eigens eine App ent-<br />
wickelt, die relevante interne Informationen<br />
an alle Mitarbeitenden vermittelt. «Je nach<br />
Arbeitsplatz können nicht alle regelmässig<br />
ihre Mails checken. Hingegen besitzt praktisch<br />
jede und jeder ein Smartphone. Mittels<br />
App können Informationen schnell und flexibel<br />
ausgetauscht werden.» Das habe sich insbesondere<br />
während des Lockdowns bewährt.<br />
Die Familientradition weiterführen<br />
Der Rundgang durch die Mercedes-City auf<br />
dem Magnet-Areal ist zu Ende. Es ist beeindruckend,<br />
was die erste Generation mit Erwin<br />
sowie die zweite Generation mit Stephan und<br />
Peter Kestenholz aus einer kleinen Dorfgarage<br />
im Waldenburgertal erschaffen haben. «Was<br />
in den bald 70 Jahren entstanden ist, bedeutet<br />
mir sehr viel», sagt Thomas Kestenholz. Er<br />
und sein Cousin Daniel haben sich vorgenommen,<br />
das Gute beizubehalten und die Familientradition<br />
weiterzuführen <strong>–</strong> und zwar immer<br />
mit Blick nach vorne. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
kestenholzgruppe.com<br />
92<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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HANDEL & AFTERSALES<br />
Die Freude über den Titel «Bester Gebrauchtwagenhändler<br />
Deutschland» ist gross. Foto: Autohaus Liliensiek<br />
Autohaus Liliensiek erhält Prestige-Auszeichnung<br />
«Ich nehme die Dinge nicht einfach so hin»<br />
«Bester Gebrauchtwagenhändler Deutschlands» ist ein Titel, den man sich hart erarbeiten muss. Ein Gespräch<br />
darüber, wie man während der Corona-Krise eines der besten Ergebnisse in der Geschichte des Betriebs<br />
erzielt und warum das Personal dabei eine Schlüsselrolle spielt. Reinhard Kronenberg<br />
Anne Papenfuss, Teamleiterin Gebrauchtwagen.<br />
Dippoldiswalde, eine Stadt mit 10 000 Einwohnern<br />
zwischen Dresden und der tschechischen<br />
Grenze: Hier steht das Autohaus Liliensiek,<br />
gegründet gleich nach dem Ende<br />
des zweiten Weltkriegs, geführt in zweiter<br />
Generation, mehrfach ausgezeichnet für Kundenzufriedenheit<br />
und als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb.<br />
Das Autohaus wurde diesen<br />
Sommer vom Fachmagazin «Gebrauchtwagen<br />
Praxis» zum «besten Gebrauchtwagenhändler<br />
Deutschlands» gekürt. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei<br />
Geschäftsführer Daniel Liliensiek und Anne<br />
Papenfuss, der Teamleiterin Gebrauchtwagen,<br />
nachgefragt, was es dazu braucht.<br />
Trotz Pandemie und Lockdown das beste<br />
Ergebnis im Gebrauchtwagenhandel seit<br />
10 Jahren. Herr Liliensiek, wie macht man<br />
so etwas?<br />
Daniel Liliensiek: Wir hatten Mitte März<br />
Daniel Liliensiek, Geschäftsführer.<br />
einen harten Lockdown in Deutschland und<br />
unsere erste Sorge galt den Gebrauchtwagen,<br />
weil die im Gegensatz zu Neuwagen ja bereits<br />
auf dem Hof stehen und jeder Standtag<br />
Geld kostet. Im März und April war dann<br />
tatsächlich tote Hose, während unser Neuwagengeschäft<br />
bemerkenswerterweise auch<br />
im Lockdown ganz gut lief: Allerdings primär<br />
wegen Grosskunden, die in Branchen tätig<br />
sind, die in der Pandemie eher noch profitiert<br />
haben. Ab Ostern ging es dann aber<br />
auch mit den Gebrauchtwagen los und wir<br />
hatten das Gefühl, die Autos würden uns aus<br />
den Händen gerissen. Vollständig erklären<br />
können wir uns das bis heute nicht, wissen<br />
aber, dass sich viele Leute ein Auto gekauft<br />
haben, die das noch nie vorher getan haben.<br />
Während der Pandemie wollte man gerade<br />
in den grossen Städten nicht mehr mit dem<br />
öffentlichen Verkehr fahren.<br />
Anne Papenfuss: Kommt dazu: Einen möglichst<br />
hohen Digitalisierungsgrad hatten wir<br />
bereits vor Ausbruch der Pandemie vollzogen.<br />
Als sie kam, was ja niemand erwarten konnte,<br />
waren wir gewappnet. Wir mussten lediglich<br />
ein paar wenige Faktoren anpassen, aber das<br />
Rad nicht neu erfinden. Unsere digitalen Prozesse<br />
waren jedoch so weit, dass ab dem Moment<br />
des Lockdowns jede und jeder im Team<br />
im Homeoffice arbeiten und von dort auf alle<br />
Programme zugreifen konnte. Dass wir damit<br />
faktisch ganz normal weiterarbeiten konnten,<br />
war mit Sicherheit ein grosser Vorteil.<br />
Noch vor wenigen Jahren sagten Sie: «Wir<br />
können vieles gut, Gebrauchtwagen gehören<br />
aber nicht dazu». Heute sind sie «bester<br />
Gebrauchtwagenhändler» Deutschlands.<br />
Was machen Sie anders als andere?<br />
Daniel Liliensiek: Stimmt, wir waren schlecht,<br />
auch, weil wir hohe Standzeiten verzeichneten.<br />
Plus minus waren das 150 Tage. Und wenn sie<br />
so hohe Standzeiten haben, ist das ein Spiegelbild<br />
von schlechten Prozessen. Heute liegt die<br />
durchschnittliche Standzeit bei 60 Tagen…<br />
94<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Anne Papenfuss: …weil wir die gesamte Abwicklung<br />
und deren Prozesse zusammen im<br />
Team komplett neu organisiert haben. Ein<br />
Beispiel: Unser Anspruch an die Präsentation<br />
unserer Fahrzeuge im Internet ist hoch. Als die<br />
führende Verkaufsplattform in Deutschland,<br />
mobile.de, die Möglichkeit bot, 360-Grad-Aufnahmen<br />
zu machen, haben wir das sofort umgesetzt.<br />
Heute stellen wir kein Fahrzeug mehr<br />
ins Netz, das nicht eine 360-Grad-Innen- und<br />
Aussenaufnahme hat.<br />
Thomas Meuser, Leiter Gebraucht- und Jahreswagen<br />
der Volkswagen AG, sagte über<br />
Sie: «Das Autohaus Liliensiek sticht aus der<br />
Menge guter VW-Partner heraus». Womit?<br />
Daniel Liliensiek: Ich nehme die Dinge nicht<br />
einfach so hin. Der typische Markenhändler<br />
neigt dazu, ab und zu über den Hersteller zu<br />
schimpfen. Wenn es irgendetwas gibt, was wir<br />
als Händler nicht gut finden, sagen viele, dass<br />
sie das möglichst ignorieren. Ich für mich sehe<br />
mir das an und wenn ich das nicht gut finde,<br />
sage ich das und mache es besser. Meine Kollegen<br />
belächeln mich dafür manchmal etwas,<br />
weil das ja immer Zeit ist, die man investiert.<br />
Natürlich ist das auch ein leicht egoistischer Ansatz,<br />
aber wenn keiner nachbohrt, wird etwas<br />
nie besser. Grundsätzlich lautet unser Ansatz:<br />
Wir lehnen uns nicht zurück und warten, bis<br />
unser Systempartner eine Lösung liefert, sondern<br />
wir besorgen uns, was wir brauchen.<br />
Anne Papenfuss: Man kann das auch so ausdrücken:<br />
Unser Autohaus versucht, mit der Zeit<br />
zu gehen und ihr im Idealfall sogar etwas voraus<br />
zu sein. Wenn wir damit den Hersteller<br />
ab und zu etwas piesacken und versuchen, ihn<br />
in eine Richtung zu lenken, die für die Händler<br />
eine bessere Lösung darstellt, dann ist das die<br />
logische Konsequenz daraus.<br />
In der Schweiz trocknet der Markt an guten<br />
Occasionen seit Monaten mehr und mehr aus.<br />
Wie sieht es bei Ihnen in Deutschland aus?<br />
Daniel Liliensiek: Das ist bei uns nicht anders<br />
und genauso schwierig. Unser eigener Bestand<br />
ist aktuell theoretisch immer zu niedrig.<br />
Als mitentscheidenden Vorteil in der aktuellen<br />
Situation erweist sich das Leasinggeschäft. In<br />
den vergangenen Jahren fuhren andere Autohäuser<br />
die Strategie, alle Fahrzeuge über die<br />
VW-Leasing zurücknehmen zu lassen. Damit<br />
haben wir in den Jahren 2017 und 2018 Geld<br />
verloren, weil zum Beispiel Golf und Passat<br />
TDI’s und deren Restwerte unter Druck standen.<br />
Das ist in diesem Jahr komplett anders:<br />
Wir hatten gerade eine grosse Charge mit weissen<br />
Golf TDI’s von einem Grosskunden, alles<br />
die gleichen Fahrzeuge mit theoretisch zu vielen<br />
Kilometern. Vor vier, fünf Jahren war das<br />
etwas, das uns Bauchschmerzen bereitet hätte.<br />
Und heute?<br />
Daniel Liliensiek: Innerhalb von zwei Wochen<br />
war alles weg. Das zeigt: Wir outsourcen<br />
das Risiko gerade auch bei Dieselfahrzeugen<br />
und jetzt auch Plug-in-Hybriden nicht komplett<br />
an VW, sondern nutzen den Zufluss von Fahrzeugen<br />
aus dem Leasing für unser Geschäft.<br />
Das hat sich gerade in der aktuellen Situation<br />
für uns ausbezahlt.<br />
Wie budgetiert man den Geschäftsbereich<br />
Gebrauchtwagenhandel, wenn man aufgrund<br />
des ausgetrockneten Markts gar nicht sicher<br />
sein kann, überhaupt genügend attraktive<br />
Fahrzeuge für den Verkauf zu finden?<br />
Daniel Liliensiek: Anfang des Jahres haben<br />
wir festgestellt, dass uns im Leasing-Rücklauf<br />
rund 80 Fahrzeuge fehlen. Wir haben dann aktiv<br />
angefangen, die Leasingrückläufe, die VW<br />
vermarktet, stärker zuzukaufen als dass wir das<br />
in der Vergangenheit gemacht haben. Und wir<br />
haben aus derselben Quelle auch leichte Nutzfahrzeuge<br />
zugekauft. Nutzfahrzeuge im Geschäft<br />
mit Gebrauchtwagen wurden, zumindest<br />
von uns, bisher eher stiefmütterlich behandelt.<br />
Also haben wir da einen Fokus draufgelegt. So<br />
haben wir 2020 insgesamt 950 Fahrzeuge verkauft,<br />
davon 530 Gebrauchte. In Deutschland<br />
gehören wir damit aber klar zu den Kleineren.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen<br />
im Handel mit Gebrauchtwagen?<br />
Daniel Liliensiek: Die Herausforderung im<br />
Gebrauchtwagengeschäft ist praktisch immer<br />
dieselbe, wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen:<br />
Es geht immer darum, was ich zukaufe<br />
und wofür grad ein Markt da ist. Die spannende<br />
Frage stellt sich indessen nicht kurzfristig,<br />
da sehe ich sehr vieles grundsätzlich sehr positiv.<br />
Mittelfristig und für jeden Händler wird<br />
es darum gehen, möglichst präzise einschätzen<br />
zu können, wie sich der Gebrauchtwagenmarkt<br />
im Hinblick auf die Transformation hin<br />
zur Elektromobilität verändern wird und was<br />
das für uns für Konsequenzen hat. Wir machen<br />
damit jetzt erste Erfahrungen, indem per Mitte<br />
Jahr bereits 15 Prozent unserer verkauften Neuwagen<br />
rein batterieelektrisch sind.<br />
Worauf legen Sie persönlich im Umgang<br />
mit Kunden den grössten Wert?<br />
Daniel Liliensiek: Ein wesentliches Element,<br />
das honoriert wird: Wir sind ein Familienbetrieb<br />
mit einem entsprechend hohen Anspruch<br />
an Kundenorientierung. Wir bringen eine sehr<br />
persönliche Note in den gesamten Kontakt mit<br />
unseren Kunden. Dabei geht es auch um die<br />
Frage: Wie wollen wir als klassisches Autohaus<br />
eine Daseinsberechtigung haben, wenn es<br />
dereinst jemand hinkriegt, einen Onlineshop<br />
zu betreiben, bei dem der Kunde den gesamten<br />
Bestellprozess komplett digital abwickeln<br />
kann? Mit dieser Frage quäle ich unsere Verkäufer<br />
seit längerem. Gehen Sie heute mal zu<br />
einem Bäcker und erleben Sie, wie Sie da teilweise<br />
bedient werden. Der Beruf heisst bei uns<br />
in Deutschland Bäckerei-Fachverkäuferin, aber<br />
ich hab wenige getroffen, die ihre Produkte<br />
wirklich erklären können. Und in einem Autohaus<br />
läuft das oft nicht anders. Viele Verkäufer<br />
hören irgendwann auf, sich weiterzubilden,<br />
weil es halt einfach irgendwie doch läuft. Das<br />
ist aber nur eine Frage der Zeit und dafür sorgt<br />
nicht zuletzt der Wandel hin zur Elektromobilität.<br />
Die meisten Kunden sind in der Regel bereits<br />
sehr gut informiert, weil sie recherchiert<br />
haben und mit Fragen kommen, von denen<br />
manche Verkäuferinnen und Verkäufer ab und<br />
zu nicht einmal wissen, dass es die gibt. Und<br />
wenn dann die letzten entscheidenden Fragen<br />
nicht beantwortet werden können, geht er halt<br />
woanders hin, weil er sich die Zeit besser gespart<br />
hätte. Wir betreiben gerade viel Aufklärungs-<br />
und Überzeugungsarbeit beim Thema<br />
Elektromobilität. Ich kenne Händlerkollegen,<br />
die ich noch vor kurzer Zeit sagen hörte, dass<br />
sich erst mal zeigen müsse, ob sich die Elektromobilität<br />
durchsetzt. Wer so eine Einstellung<br />
hat, der verkennt die Realität und wird diesen<br />
Weg auch nicht mitgehen können. Einen grossen<br />
Beitrag zum Selbststudium zu leisten, ist<br />
heute nötiger denn je.<br />
Wie führen Sie und wie schulen Sie Ihr<br />
Personal?<br />
Daniel Liliensiek: Eine gute und permanente<br />
Schulung ist wichtig. Noch wichtiger ist, die<br />
jetzt nötige Aufgeschlossenheit und hohe Lernbereitschaft<br />
des einzelnen Mitarbeiters zu fördern.<br />
Ein befreundeter Händlerkollege hat mich<br />
letzthin gefragt, was eigentlich meine Aufgabe<br />
im Autohaus sei. Er hat dann das Autohaus mit<br />
einem Motor verglichen: Er sei der Funke, der<br />
das Gemisch zur Explosion bringt, damit alles<br />
andere angetrieben wird. Das war jetzt ein Bild<br />
aus der Welt des Verbrenners, beschreibt aber<br />
gut, was die Führungskraft im Autohaus machen<br />
sollte. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
liliensiek.de<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>95
HANDEL & AFTERSALES<br />
Interview mit Pierre-Alain Regali, Managing Director Autoscout24<br />
«Da steckt viel<br />
Power drin»<br />
3,5 Millionen Nutzer pro Monat, 500 Suchanfragen pro<br />
Minute, 150 000 angebotene Fahrzeuge <strong>–</strong> Autoscout24<br />
ist der unbestrittene Marktleader unter den Schweizer<br />
Autohandelsplätzen. Im Interview erklärt Director<br />
Pierre-Alain Regali, was diese Marktmacht für Autoscout24<br />
bedeutet, welche Werkzeuge er den<br />
Garagisten in die Hand drückt und wieso diese die<br />
Digitalisierung für ihren Erfolg nutzen sollen.<br />
Sandro Compagno<br />
Herr Regali, Sie sagten vor einiger Zeit,<br />
dass Corona die Digitalisierung der Händler<br />
vorangetrieben hat, aber dass das Ende der<br />
Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Was<br />
meinen Sie konkret damit?<br />
Pierre-Alain Regali, Managing Director<br />
Autoscout24: Ganz klar ist für mich: Die<br />
Digitalisierung ersetzt den direkten Kontakt<br />
zwischen Kunden und Händlern überhaupt<br />
nicht. Aber sie erleichtert die Kontaktaufnahme,<br />
die Kommunikation. Das ganze<br />
Geschäft verlagert sich immer mehr in den<br />
digitalen Raum und das weckt ganz neue<br />
Bedürfnisse beim Kunden. Sei es bezüglich<br />
virtueller Besichtigungen oder bezüglich<br />
Kontaktaufnahme, Terminbuchungen etc.<br />
Die Digitalisierung bietet enorm viele Möglichkeiten<br />
<strong>–</strong> für die Kunden, aber vor allem<br />
auch für die Händler. Von der Bewirtschaftung<br />
des Angebots, über die Preisfindung bis<br />
hin zur aktiven digitalen Vermarktung. Und<br />
wir sehen auch, dass die Kunden, die Elektroautos<br />
kaufen, schon heute andere Kanäle<br />
nutzen. Tesla verkauft online, Polestar auch<br />
<strong>–</strong> ohne Vertriebsnetz. Hier muss die Branche<br />
mit den «Frontrunnern» Schritt halten und<br />
wir unterstützen sie natürlich aktiv dabei.<br />
Nicht jeder Garagist ist ein Digital Native.<br />
Welchen Support kann Autoscout24 den<br />
weniger internetaffinen Garagistenkunden<br />
bieten?<br />
Unser Sales Team unterstützt aktiv und natürlich<br />
auch vor Ort. Und ich kann Sie beruhigen:<br />
Wo es früher noch digitale Affinität<br />
gebraucht hat, ist heute nur noch Interesse<br />
am Geschäft nötig. Unser Sales Team zeigt<br />
unseren Kunden und Partnern Möglichkeiten<br />
auf, die Stärken von Autoscout24 noch<br />
besser zu nutzen. Unser Tool kann sehr viel,<br />
wir haben heute 88 verschiedene Features.<br />
Aber längst nicht alle nutzen den Spielraum<br />
der gebotenen Möglichkeiten aus. Dem gilt<br />
der Fokus unserer Leute.<br />
Ein Händler hat fast keine Chance, seine<br />
potenzielle Kundschaft ohne Autoscout24 zu<br />
erreichen. Wie gehen Sie mit dieser grossen<br />
Verantwortung um?<br />
Natürlich sind wir stolz, wenn wir hören,<br />
dass wir wichtig sind für die Händler. Und<br />
es freut uns, Feedback zu erhalten, dass die<br />
Fahrzeuge, die sie auf unserer Plattform präsentieren,<br />
gut verkauft werden. Aber die<br />
Händler haben zahlreiche andere Möglichkeiten<br />
ihre Kunden anzusprechen. Autoscout24<br />
ist ein starker, aber bei weitem nicht<br />
der einzige Kanal, das zu tun. Wir nehmen<br />
unsere Verantwortung insofern wahr, indem<br />
wir die Plattform laufend weiter verbessern,<br />
um den Händlern das Verkaufen von Neuwagen<br />
und Occasionen in der ganzen Schweiz<br />
zu erleichtern. Mit unserer Plattform hat ein<br />
Händler beispielsweise ein deutlich grösseres<br />
Einzugsgebiet als früher, wo er zwar in<br />
der näheren Umgebung bekannt war, aber<br />
wohl niemand aus Biel in Interlaken oder in<br />
Yverdon ein Auto gekauft hat. Heute ist das<br />
anders. Da kauft auch mal ein Ostschweizer<br />
in Bern einen Wagen, wenn es genau der ist,<br />
den er gesucht hat.<br />
In Gesprächen mit Garagisten ist immer<br />
wieder zu hören, dass die Leistungen von<br />
Autoscout24 sehr gut seien, aber die Preise<br />
zu hoch. Wie begegnen Sie dieser Kritik?<br />
Gegenfrage: Was bringt ihnen ein teures<br />
Smartphone, wenn sie damit nur telefonieren?<br />
Wohl nicht so viel, wie wenn sie die<br />
Möglichkeiten ausschöpfen würden. Das ist<br />
bei Autoscout24 dasselbe. Viele Händler nutzen<br />
nur einen Bruchteil der Möglichkeiten, die<br />
sie mit unserem Tool haben. Der Optimizer<br />
Pro beispielsweise ist ideal für die optimale<br />
96<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
«Die Leute sollen auch an Autoscout24 denken,<br />
wenn sie einen Neuwagen oder ein Elektrofahrzeug<br />
kaufen»: Pierre-Alain Regali ist seit November 2018<br />
Managing Director von Autoscout24.<br />
Foto: Autoscout24<br />
Preisgestaltung. Oder das neue Dashboard,<br />
das ein Tracking und ein Pushen einzelner<br />
Inserate erlaubt, um Verkäufe anzukurbeln<br />
oder zu beschleunigen. Hier schlummert<br />
noch viel Potenzial, das den Händlern bereits<br />
zur Verfügung steht. Im Schnitt investiert<br />
ein Händler 50 Franken pro inseriertes<br />
Fahrzeug, das er auf Autoscout24 verkauft.<br />
Das ist sogar im internationalen Vergleich<br />
äusserst konkurrenzfähig. Vor 25 Jahren hat<br />
er vermutlich ähnlich viel für ein einmalig<br />
abgedrucktes einspaltiges Fünf-Zeilen-Inserat<br />
im regionalen Anzeiger bezahlt. Auf Autoscout24<br />
hingegen erhält er monatlich 3,5<br />
Millionen User mit rund 500 Suchanfragen<br />
pro Minute. Aktive Inserate werden pro Monat<br />
rund 980 Millionen Mal bei Suchergebnislisten<br />
eingeblendet Die Klickrate ist besonders<br />
bei Inseraten auf den ersten drei<br />
Seiten am höchsten. Da steckt unheimlich<br />
viel Power dahinter.<br />
Autoscout24 bietet neu selbst ein Auto-<br />
Abo an, derzeit läuft eine Beta-Version mit<br />
überschaubarem Angebot. Welche Ziele<br />
verfolgen Sie hier?<br />
Die Beta-Version ist aktuell einfach ein Vergleichsdienst<br />
verschiedener Angebote. Mittelfristig<br />
wollen wir das Auto-Abo direkt in<br />
die Suche integrieren, weil es ganz normal<br />
sein wird, ein Auto-Abo abzuschliessen. Die<br />
Händler werden ihre Fahrzeuge mit verschiedenen<br />
Optionen anbieten: als Kauf-, Leasingoder<br />
Abo-Option oder auch alle drei <strong>–</strong> ganz<br />
wie sie wollen.<br />
Welche Rolle spielt der Garagist?<br />
Die zentrale Rolle natürlich! Ohne ihn geht<br />
es nicht. Wir bieten als Plattform die Möglichkeiten<br />
und natürlich die Reichweite. Der<br />
Kunde entscheidet, was er gerne suchen<br />
würde. Die Händlerin oder der Garagist hingegen<br />
definiert, ob die Fahrzeuge zum Kauf,<br />
mit oder ohne Leasing oder auch im Abo zu<br />
welchem Preis verfügbar sein sollen und wie<br />
stark er oder sie die Fahrzeuge vermarkten<br />
möchte, und zwar für jedes einzelne Fahrzeug<br />
individuell. Die Entscheidung und die<br />
Möglichkeiten sind also direkt bei der Händlerin,<br />
dem Garagisten.<br />
Neu lassen sich auch mit zwei Klicks Leasingraten<br />
berechnen <strong>–</strong> jeweils via Multilease.<br />
Wird es hier für den Endkonsumenten<br />
auch bald verschiedene Anbieter mit<br />
unterschiedlichen Konditionen geben?<br />
Heute haben die Händler bei uns im Tool die<br />
Möglichkeit freizuschalten, dass die Kunden<br />
bei den Autos die Leasingraten angezeigt bekommen.<br />
Diejenigen, die ein Auto suchen,<br />
können auch nach «Leasing» filtern, sich<br />
also beispielsweise nur Autos mit Leasingangebot<br />
anzeigen lassen. Einen Leasingvergleich<br />
haben wir hier aktuell nicht, da das<br />
direkt vom jeweiligen Händler abhängig ist.<br />
Aber wie alle Produkte bei Autoscout24 entwickeln<br />
wir auch dieses laufend weiter und<br />
haben bereits eine gute Lösung auf dem Radar.<br />
So viel kann ich schon versprechen.<br />
Autoscout24 gilt nach wie vor als Occasionsplattform.<br />
Wie wollen Sie weg vom<br />
Image des Gebrauchtwagenhändlers?<br />
Es stimmt, wir haben eine sehr gute Markenbekanntheit,<br />
was die Occasionen angeht.<br />
Bereits heute sind aber rund 30 Prozent der<br />
Fahrzeuge auf Autoscout24 Neuwagen. Das<br />
wollen wir künftig stärker hervorheben.<br />
Daran arbeiten wir derzeit sehr intensiv in<br />
einem Projekt und wollen bis im Herbst die<br />
Suche nach Neuwagen bedeutend optimieren.<br />
Der Fokus gilt insbesondere den Neuwagen<br />
mit alternativen Antrieben und den<br />
Elektroautos. Hier wollen wir in intensivem<br />
Austausch mit den Händlern ein Angebot<br />
entwickeln, das optimal auf die alternativen<br />
Antriebskonzepte ausgerichtet ist. Das<br />
Ziel ist klar: Die Leute sollen auch an Autoscout24<br />
denken, wenn sie ein neues Fahrzeug<br />
oder ein Elektroauto suchen. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>97
HANDEL & AFTERSALES<br />
Das Mobilitätsbedürfnis wird sich nicht nur im Negativen für die Garagisten ändern. Foto: BMW<br />
Schweizer Mobilitätsforscher<br />
«Das Auto wird sogar an<br />
Attraktivität gewinnen»<br />
Der Garagist wird als Mobilitätsberater gefragter denn je sein und das Auto wird nichts von seiner Magie<br />
einbüssen. Das sagt Mobilitätsforscher Thomas Sauter-Servaes, der den Studiengang «Verkehrssysteme»<br />
an der School of Engineering der ZHAW leitet. Mike Gadient<br />
Thomas Sauter-Servaes, Mobilitätsforscher.<br />
Herr Sauter-Servaes, skizzieren Sie uns bitte<br />
den Alltag eines Garagisten im Jahr 2030.<br />
Wovon muss er sich verabschieden und was<br />
kommt neu auf ihn zu?<br />
Thomas Sauter-Servaes, Mobilitätsforscher:<br />
Leider habe auch ich keine Glaskugel.<br />
Sicher erscheint, dass Fahrassistenten und<br />
Elektroantrieb die zukünftige Automobilität<br />
prägen werden <strong>–</strong> und damit in wesentlichen<br />
Bereichen des Aftersalesgeschäfts<br />
die Umsätze sinken. Gleichzeitig entstehen<br />
neue Geschäftsfelder: Wenn sich insbesondere<br />
das urban eingesetzte Auto vom Besitzauto<br />
zum temporär genutzten Fahrzeug<br />
wandelt, entfallen viele vom Besitzer bislang<br />
selbst durchgeführte Pflege- und Wartungsleistungen.<br />
Zugleich steigt der Anspruch an<br />
den Zustand des gemieteten Mobils in der<br />
Convenience-Gesellschaft. Letztlich wird<br />
in Zukunft essenziell sein, was schon heute<br />
zählt: Es geht um Vertrauen und persönliche<br />
Kompetenz. Der Wandel führt zu erheblichen<br />
Verunsicherungen bei den Kunden<br />
und schreit geradezu nach unabhängiger Beratung<br />
und individuellen Paketen.<br />
Das bedeutet, den Garagisten braucht es<br />
auch in Zukunft noch?<br />
Nennen Sie mir eine Branche, die nicht durch<br />
die aktuellen Megatrends gezwungen ist,<br />
sich langfristig neu zu erfinden. Allein die<br />
rasant wachsenden digitalen Möglichkeiten<br />
und die unerlässlichen Treibhausgasreduktionen<br />
werden deutliche Veränderungen in<br />
unserem Konsumverhalten bewirken. Diesen<br />
Veränderungsdruck bekommen sicherlich<br />
auch die Garagisten zu spüren. Ich kann<br />
mir dabei aber durchaus Entwicklungspfade<br />
vorstellen, die letztlich die Position der Garagisten<br />
sogar verbessern. Wer zu Henry Fords<br />
Zeiten weiter daraufgesetzt hat, schnellere<br />
Pferde zu züchten, wurde von der Zukunft<br />
brutal bestraft. Daraus sollte man die entsprechenden<br />
Schlüsse ziehen.<br />
98<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Welche Unterstützung darf der Garagist<br />
seitens Autohersteller erwarten?<br />
In einem immer stärker datengestützten<br />
Markt werden die OEM sicherlich versuchen,<br />
ihre engere Kundenbindung zu nutzen und<br />
ihre Stücke vom Kuchen zu vergrössern. Aber<br />
auch die OEM sind auf der Suche nach ihrer<br />
Rolle in der Mobilitätswelt 2030+. Wer jetzt<br />
pfiffige alltagsnahe Ideen entwickelt, wie der<br />
automobile Baustein für die Generationen Y,<br />
Z und nachfolgende aussehen könnte und dabei<br />
keine Kooperationen scheut, der könnte<br />
auf viele offene Ohren stossen.<br />
Weshalb wird das Auto auch in Zukunft<br />
attraktiv bleiben?<br />
Das Auto wird sogar an Attraktivität gewinnen.<br />
Schon heute ist das Auto der maximale<br />
Komplexitätsreduzierer in unserem Alltag.<br />
Durch die Digitalisierung wird die Funktionalität<br />
und Individualisierbarkeit noch einmal<br />
deutlich gesteigert. Hersteller erhalten<br />
über die immer grösser werdenden Displays<br />
einen direkten Kontakt zum tatsächlichen<br />
Nutzer. Diese Schnittstelle lässt sich für innovative<br />
Zusatzdienstleistungen und Überraschungsmomente<br />
nutzen. Es wird aber auch<br />
einfacher, ein Auto mit anderen zu teilen.<br />
Und mit dem E-Antrieb verbessert sich die<br />
gefühlte Nachhaltigkeit der eigenen Mobilität<br />
signifikant. Geschickt eingesetzt, lassen<br />
sich diese Elemente nutzen, um die Magie<br />
des Automobils noch weiter zu steigern.<br />
Wie schätzen Sie die Entwicklung in den<br />
Bereichen Car Sharing und Auto-Abo ein?<br />
Gerade bei den in den kommenden Jahren<br />
in den Markt eintretenden Generationen<br />
sehe ich ein enormes Potenzial für derartige<br />
Angebotsformen. Insbesondere im städtischen<br />
Umfeld wird das klassische Besitzauto<br />
wohl ein Auslaufmodell sein. Multimodale<br />
Paketangebote werden bald zur echten Alternative.<br />
MaaS (Mobility-as-a-Service) hat<br />
das Potenzial, für den öffentlichen Verkehr<br />
ebenso eine Dynamik zu erzeugen wie Tesla-Gründer<br />
Elon Musk für die Elektromobilität.<br />
Vor allem für die Schweiz gilt: Wir haben<br />
schon alle Zutaten für einen öV 4.0, der vom<br />
Taxi über das E-Trotti bis zum Car Sharing<br />
die ganze Mobilitätspalette nahtlos und einfach<br />
nutzbar integriert. Wir müssen nur noch<br />
die richtigen Mischungsverhältnisse für die<br />
unterschiedlichen Raumtypen finden. Als<br />
Anführer verkehrsträgerübergreifender Allianzen<br />
kann ich mir ebenso die Akteure des<br />
öV vorstellen wie private Plattformanbieter<br />
aus dem Automobilsektor.<br />
Wie beurteilen Sie die aktuelle Rolle der<br />
Politik als Treiber Richtung Netto-Null?<br />
Es muss allen klar sein: Wenn wir nicht so<br />
schnell wie möglich umsteuern <strong>–</strong> gerade im<br />
CO 2<br />
-intensiven Mobilitätssektor, werden die<br />
Massnahmen in Zukunft umso härter ausfallen<br />
müssen. Auf technologische Wunderlösungen<br />
zu setzen, ist einfach nur naiv. Da<br />
gibt es in der Politik wie in der Gesellschaft<br />
noch viele, welche die Grösse und die Dringlichkeit<br />
der Herausforderung bislang nicht<br />
erkannt haben. Gerne wird im Zusammenhang<br />
mit den notwendigen Veränderungen<br />
unseres Mobilitätsverhaltens gegen Verzichtskultur<br />
und Freiheitseinschränkungen<br />
gewettert. Dass wir mit unserem aktuellen<br />
Lebensstil die Entscheidungsfreiheit unserer<br />
Enkel massiv reduzieren, wird komplett ausgeblendet.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>103
GARAGENWELT<br />
Hostettler Autotechnik AG<br />
autotechnik.ch<br />
Batterien noch übersichtlich war, pflegte eine Garage ein Lager mit<br />
den gängigsten Batterien. So konnten Kunden im Falle einer Batteriepanne<br />
rasch bedient werden. Heute ist das anders. Die Ansprüche<br />
haben sich verändert. Und mit ihnen das Angebot. Für eine Garage ist<br />
es schier unmöglich, ein eigenes Lager mit dem richtigen Sortiment<br />
zu führen. Hier springt die Hostettler Autotechnik AG ein und beliefert<br />
die Werkstatt innerhalb weniger Stunden mit der richtigen Batterie.<br />
Damit dies möglich ist, lagert das Unternehmen am Hauptsitz in Sursee<br />
sowie in den zwölf Niederlassungen rund 26 000 Batterien.<br />
Andreas Jurt, Product Manager bei der Hostettler Autotechnik AG: «Unser Kunde soll<br />
auf Anhieb den richtigen Batterie-Typen finden». Foto: Hostettler Autotechnik AG<br />
Im Batteriegeschäft zählt der Rundum-Service<br />
pd. Vollständige Produktdaten, eine komplette Marktabdeckung,<br />
permanente Verfügbarkeit und das alles just in time in die Garage<br />
geliefert. Der Anspruch an die «Batterie von heute» ist hoch. Das<br />
weiss auch Andreas Jurt, Product Manager bei der Hostettler Autotechnik<br />
AG. Aber immer der Reihe nach: Früher, als das Sortiment an<br />
Für jeden Anspruch, die richtige Batterie<br />
Um für jede Anwendung die passende Batterie liefern zu können,<br />
setzt Hostettler auf drei Marken. Die Eigenmarke Hoco bietet eine<br />
breite Abdeckung und ein verblüffendes Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
«Viele Marktbegleiter wüssten gerne, wo wir diese Batterie einkaufen»,<br />
sagt Andreas Jurt und schmunzelt. Ebenfalls exklusiv bei Hostettler<br />
ist der japanische Qualitäts-Hersteller Yuasa. Abgerundet wird<br />
das Sortiment mit Varta als Premiummarke. Besonders viel Zeit und<br />
Detailarbeit investiert Andreas Jurt in die Pflege der Daten. Hier hilft<br />
ihm seine 29-jährige Erfahrung bei der Hostettler Autotechnik AG.<br />
Die Kunden sollen auf Anhieb den richtigen Batterie-Typen finden. Im<br />
besten Fall von ihrer Wunschmarke. Pünktliche Lieferung inklusive. <<br />
Mewa Schweiz AG<br />
mewa.ch<br />
Biologischer Teilereiniger für zuverlässige Reinigungsergebnisse<br />
pd. In Werkstatt und Instandhaltung gehört es zum Tagesprogramm:<br />
Hier ein Werkstück entfetten, dort ein Maschinenteil reinigen.<br />
Einfach und sauber geht das mit einem Teilereiniger. Herkömmliche<br />
Waschtische verwenden Lösungsmittel und setzen chemische<br />
Dämpfe frei, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden<br />
können. Als Alternative empfiehlt sich der biologische Teilereiniger<br />
Mewa Bio-Circle. Dieser arbeitet mit einer Reinigungsflüssigkeit auf<br />
Wasserbasis, die keine giftigen oder leicht entzündbaren Lösungsmittel<br />
enthält. Verschmutzungen werden auf sanfte Art und ohne<br />
gesundheitsschädliche chemische Dämpfe entfernt. Beim Reinigungsverfahren<br />
kommen natürliche Mikroorganismen zum Einsatz,<br />
die Fette, Schmierstoffe und Öle abbauen. Das schont die Gesundheit,<br />
die Umwelt und riecht dazu noch angenehm.<br />
Wartung. «Um den Mewa Bio-Circle noch umweltschonender zu<br />
machen, prüfen wir derzeit in einer Testphase einen neuen Mehrwegfilter.<br />
Dieser soll nach dem erfolgreichen Probelauf bei MEWA<br />
von Kunden in ganz Europa eingesetzt werden», erklärt Daniel<br />
Krause, Projektmanager und Fachverantwortlicher für den Bereich<br />
Teilereiniger bei Mewa. <<br />
Sicherheit im Betrieb steht mit an erster Stelle, dafür sorgt auch die<br />
einwandfreie Nutzung des Teilereinigers. Sichergestellt wird diese<br />
durch regelmässige Wartung. Dazu gehören das Auffüllen der Reinigungsflüssigkeit,<br />
der Filterwechsel und der Ersatz von Verschleissteilen.<br />
Im vier- oder achtwöchigen Rhythmus erfolgt die Wartung.<br />
Defekte Teile werden meist innerhalb von 24 Stunden ausgetauscht.<br />
Nach Vertragsabschluss kann sich der Kunde in einer Testphase<br />
mit dem System vertraut machen. Der Mewa-Servicemitarbeiter<br />
liefert und installiert den Teilereiniger und sorgt für die regelmässige<br />
Der Pinselwaschtisch Mewa Bio-Circle sorgt in Werkstätten und Produktionsanlagen<br />
für eine umweltschonende Reinigung von Werkzeugen und Metallteilen. Foto: Mewa<br />
104<br />
<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
KW Automotive<br />
kwsuspensions.ch<br />
Rimac Automobili setzt auf die Expertise von KW Automotive<br />
Der Rimac C Two ist ein Hypercar GT (Gran Turismo), der mit seinem<br />
Fahrkomfort überzeugen muss und dabei auch auf Rennstrecken<br />
ausserordentlich performt. In 11,6 Sekunden beschleunigt der Rimac<br />
C Two aus dem Stand auf 300 km/h. Entsprechend hoch sind die Anforderungen<br />
an das Fahrwerk. KW Automotive ist Entwicklungspartner<br />
und Lieferant für ausgewählte Sondermodelle der Automobilindustrie.<br />
Auch der Elektro-Automobilhersteller Rimac Automobili setzt auf KW<br />
Automotive. Neben dem Fahrwerk wurde auch die Fahrwerksteuerung<br />
und - regelelektronik von den Experten aus Fichtenberg entwickelt.<br />
«Unser aktives Fahrwerk im C Two ist aktuell das innovativste Produkt,<br />
das wir angefertigt haben. Es erfüllt sämtliche hohen Anforderungen,<br />
die Mate Rimac für den C Two wünscht», so KW Automotive Geschäftsführer<br />
Klaus Wohlfarth. «Auf die jüngste Partnerschaft unserer<br />
beiden Marken sind wir ziemlich stolz, seit über zehn Jahren arbeiten<br />
wir mit Mate zusammen und entwickelten für seinen elektrischen<br />
BMW-Rennwagen ein Fahrwerk.»<br />
In enger Zusammenarbeit wurde das Fahrverhalten des Rimac C Two<br />
auf anspruchsvollen Rennstrecken rund um die Welt abgestimmt, ohne,<br />
dass dabei einen Meter gefahren werden musste. Unter reproduzierbaren<br />
Bedingungen testete KW die für den Kroaten entwickelten<br />
Dämpfer mit adaptiver Dämpfersteuerung auf dem 7-Stempel-Fahrdynamikprüstand<br />
in seinem Werk. <<br />
Im GT Rimac C Two ist das aktuell innovativste KW-Produkt verbaut. Foto: KW Automotive<br />
Motiondata Vector Gruppe<br />
motiondata-vector.ch<br />
Die «Depotverwaltung» bringt Struktur und Übersicht<br />
in jede Garage<br />
pd. Mit seinen «State of the Art»-Produkten ermöglicht die Motiondata<br />
Vector Gruppe, den hohen Anforderungen eines jeden Garagenbetriebes<br />
gerecht zu werden. Das Motiondata DMS bietet sämtliche klassische<br />
Funktionen eines Dealer Management Systems, Zusatzmodule sowie<br />
zahlreiche Schnittstellen, die dem Betrieb und seinen Mitarbeitenden<br />
den Arbeitsalltag erleichtern. Leichte Bedienbarkeit und klar gestaltete<br />
Auftragseingabemasken zeichnen das DMS aus und helfen, internen<br />
Prozesse und Abläufe effizienter und besser zu gestalten.<br />
Mit dem Servicemodul «Depotverwaltung» hat<br />
das Suchen ein Ende<br />
Das Modul bringt Ordnung und Überblick in die Verwaltung von eingelagerten<br />
Kundengütern wie zum Beispiel Reifen, Räder und Felgen.<br />
Zusätzlich ist die Funktion zur Abwicklung von Ein -und Auslagerungen<br />
inklusive zugehöriger Belegerstellung und Reifenetikettierung ebenso<br />
enthalten. Des Weiteren ermöglicht das Modul die simple Verwaltung<br />
von individuellen Lagerorten und -nummern. Die Vorteile des Servicemoduls<br />
liegen auf der Hand: einfach, bedienerfreundlich, übersichtlich,<br />
zeitsparend und kundenbindend. Mit der Selektionsmöglichkeit, beispielsweise<br />
nach Profiltiefe, können ausgewählte Kunden angeschrieben<br />
werden oder gezielte Marketingaktionen umgesetzt werden. Die<br />
Verrechnung der Depotgebühr erfolgt ganz einfach per Mausklick.<br />
Jetzt auf Lagerleichen und nicht auffindbare Gegenstände verzichten<br />
und noch heute den eigenen Betrieb optimieren, um sich zukünftig<br />
voll auf das Hauptgeschäft, die Betreuung von Kunden und den<br />
Verkauf, fokussieren zu können. <<br />
Das Servicemodul «Depotverwaltung» bringt Ordnung und Überblick in die Verwaltung von<br />
eingelagerten Kundengütern wie zum Beispiel Reifen, Räder und Felgen. Foto: Motiondata<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>September</strong> <strong>2021</strong>105
UMFRAGE DES MONATS<br />
Wie entfliehen Sie dem Stress<br />
im Berufsalltag?<br />
20 %<br />
Das geforderte Tempo, die Anforderungen und<br />
die Intensität bei der Arbeit steigen <strong>–</strong> auch im<br />
Autogewerbe. Burnout und Depressionen können<br />
die Folgen davon sein. <strong>AUTOINSIDE</strong> wollte<br />
von der Leserschaft wissen, wie sie dem Stress<br />
im Berufsalltag entfliehen. Fast jeder zweite<br />
der Befragten geht einer Freizeitaktivität nach.<br />
Jeder Fünfte trifft sich mit Freunden und der<br />
Familie. 13 Prozent achten darauf, genügend<br />
Schlaf zu bekommen. Interessant: Ebenfalls 13<br />
Prozent der Leser lassen es gar nicht erst dazu<br />
kommen, dass Stress entsteht. 7 Prozent versuchen,<br />
Aufgaben besser zu delegieren.<br />
Ich treffe mich mit Freunden/Familie<br />
47 %<br />
Ich gehe einer Freizeitaktivität nach<br />
13 %<br />
Ich achte auf genügend Schlaf<br />
Ich delegiere besser<br />
7 %<br />
Stand: 13. August <strong>2021</strong><br />
13 %<br />
Ich mache mir keinen Stress<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 10 <strong>–</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Oktober <strong>2021</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: Istock Foto: VW Foto: AGVS-Medien<br />
Carrosserie im Fokus<br />
Führende Hersteller im Carrosserie- und<br />
Lackierbereich präsentieren ihre Neuheiten<br />
und zeigen ihre aktuellen Projekte.<br />
Technik und Werkstattausrüstung<br />
Welchen Einfluss haben Fahrerassistenzsysteme<br />
und Multimaterialmix auf die Schadenskalkulation?<br />
Was gilt es bei der Reparatur zu beachten?<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> liefert die Antworten.<br />
AGVS-Delegiertenversammlung<br />
Urs Wernli übergibt das AGVS-Präsidium an<br />
Thomas Hurter. Die Stimmen und Bilder zum<br />
Abend in Safenwil in einer ausführlichen<br />
Berichterstattung.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
93. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per <strong>September</strong> 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />
verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />
Administration und Aboverwaltung<br />
Jahresabonnement<br />
CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Einzelnummer<br />
CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />
Kontakt: Serina Danz<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />
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Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />
(kro, Leiter Publizistik), Jürg A. Stettler (jas,<br />
Leitender Redaktor Mobilität), Mike Gadient<br />
(mga, Redaktor Mobilität), Carla Stampfli<br />
(cst, Redaktorin Mobilität), Andreas Senger<br />
(se, Spezialgebiet Technik), Raoul Studer (rst,<br />
Spezialgebiet Politik).<br />
Weitere Mitarbeit: Barbara Germann, Hannes<br />
Flückiger, Brigitte Hostettler, Olivier Maeder,<br />
Hans Pfister, Chris Regez, Arnold Schöpfer,<br />
Curzio Pedretti Berudi.<br />
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Fatma Bindal.<br />
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<strong>September</strong> <strong>2021</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Friedensförderung der<br />
Schweizer Armee im Ausland<br />
Bereit für eine spannende, internationale Herausforderung?<br />
Aktuell stehen rund 280 Frauen und Männer tagtäglich in 19<br />
Ländern im freiwilligen Auslandseinsatz zugunsten der militärischen<br />
Friedensförderung. Sie leisten einen Beitrag zum Frieden in Gebieten,<br />
die von Konflikten und Kriegen geprägt sind.<br />
Kommando Operationen<br />
Kompetenzzentrum SWISSINT<br />
I1 Personal<br />
Kasernenstrasse 4<br />
6370 Stans-Oberdorf<br />
Tel.: 058 467 58 58<br />
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Sind Sie bereit Ihre Komfortzone zu verlassen und Ihren Horizont zu<br />
erweitern?<br />
Dann informieren Sie sich über Ihre Einsatzmöglichkeiten und die<br />
verschiedenen Missionen unter www.peace-support.ch oder melden<br />
Sie sich für einen unverbindlichen, virtuellen Informationsanlass an<br />
und erfahren Sie mehr über die Friedensförderung der Schweizer<br />
Armee im Ausland.<br />
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Informationsveranstaltungen<br />
Ihr Einsatz zählt!<br />
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