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Waffenmarkt-Intern 09/2021

Waffenmarkt-Intern – Das B2B-Insider-Magazin für Jagd, Messer, Schießsport und Security – die September-Ausgabe WM-Intern ist das offizielle Mitteilungsorgan des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e. V.

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VERBAND DEUTSCHER BÜCHSENMACHER UND WAFFENFACHHÄNDLER<br />

<strong>09</strong>/<strong>2021</strong> · 19<br />

und Besitz illegaler Waffen und Kriegswaffen deutlich detaillierter im Bundeslagebild<br />

Waffenkriminalität dargestellt werden, damit Defizite in der Regulierung<br />

und Strafverfolgung ermittelt werden können.<br />

Wir begrüßen eine differenzierte Erfassung in<br />

den Kriminalstatistiken, wenn diese mit einem<br />

verstärkten Einsatz gegen illegalen Waffenbesitz einhergehen.<br />

Wir halten eine Optimierung des Systems der Kriminal- und<br />

Rechtspflegestatistiken generell für erforderlich und werden<br />

regelmäßig einen periodischen Sicherheitsbericht erstellen.<br />

Ob aber auch eine nähere Aufschlüsselung der<br />

Herkunft von Schusswaffen in PKS und dem BKA-Lagebild Waffenkriminalität<br />

zweckmäßig und leistbar ist, bedürfte näherer Prüfung.<br />

Frage 5: Wie stehen Sie zu den Wünschen des Fachhandels, das Nationale<br />

Waffenregister dialogfähig zu machen, um das Sicherheitsniveau<br />

zu steigern? Das heißt, dass den Fachhändlern ein Lesezugriff auf die<br />

eigenen sowie auf die für Überlassungs- und Erwerbsvorgänge nötigen<br />

Daten der Kunden gewährt wird.<br />

Diesen Wunsch des Fachhandels unterstützen wir. Im<br />

Rahmen einer Vereinfachung des legalen Waffenhandels<br />

wäre es zu begrüßen, dass die Fachhändler für die<br />

Abwicklung der Erwerbsvorgänge einen unkomplizierten Zugriff auf die dafür<br />

notwendigen Daten der Kunden im Nationalen Waffenregister haben.<br />

Alle datenrechtlichen Bestimmungen müssen hierbei selbstverständlich<br />

eingehalten werden. Der Datenschutz der Kunden gegen unbefugten Zugriff<br />

muss gewährleistet bleiben.<br />

Die Einführung des Nationalen Waffenregisters sehen<br />

wir GRÜNE als wichtigen Schritt für mehr Sicherheit<br />

beim Thema Waffenbesitz. Nun muss dies im Sinne<br />

der Anwendungsfreundlichkeit und zur intendierten<br />

Steigerung des Sicherheitsniveaus weiterentwickelt werden. Wir stehen hierzu<br />

mit den Verbänden im Austausch und glauben, dass auch hier ein wichtiger<br />

Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung des Waffenrechts in den kommenden<br />

Jahren liegt, konkret z. B. bei den Themen Verfassungsschutz-Abfrage und Datenklarheit<br />

der im Nationalen Waffenregister eingestellten Daten.<br />

Ein Zugriff der Waffenhändler und -hersteller auf<br />

das Nationale Waffenregister (NWR) verbietet sich,<br />

da das NWR ein Sicherheitsregister ist und einen<br />

Zugriff der Privatwirtschaft zwingend ausschließt.<br />

Die Abfrage der Daten aus dem NWR ist den in § 13 Waffenregistergesetz<br />

genannten öffentlichen Stellen vorbehalten.<br />

Zudem widerspricht der Vorschlag auch der technischen Ausgestaltung und<br />

der fachlichen Bestimmung des Systems. Das NWR ist als verwaltungsinternes<br />

technisches System ausgestaltet und steht in keinem direkten Verhältnis<br />

zu den Händlern und Herstellern. Die Händler und Hersteller sind nicht an das<br />

NWR angeschlossen, sondern steuern ihre Meldungen an das im Auftrag und<br />

in Zuständigkeit aller Waffenbehörden eingerichtete Meldeportal für Händler<br />

und Hersteller. Im Auftrag der Waffenbehörden werden die Daten dann in einem<br />

weiteren Schritt an die vom Meldeportal der Waffenbehörden getrennte<br />

sogenannte „Zentrale Komponente“ des NWR übermittelt.<br />

Wir Freie Demokraten wollen die Praxisnähe<br />

und Praktikabilität des Waffenrechts verbessern.<br />

Die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten<br />

hat daher vorgeschlagen, das Nationale<br />

Waffenregister so umzugestalten, dass Waffenhersteller und -händler<br />

ihren Datenbestand jederzeit abgleichen und Korrekturen veranlassen können.<br />

Gleichzeitig muss die Architektur des Registers so gestaltet werden,<br />

dass fehlerhafte Eingaben, beispielsweise infolge des Austauschs eines<br />

wesentlichen Waffenteils, vermieden werden. Siehe auch Frage 3.<br />

Das digitale nationale Waffenregister umfasst<br />

Daten von knapp 1,7 Millionen legalen Waffenbesitzern<br />

in Deutschland. Hier einen Lesezugriff für Fachhändler einzurichten,<br />

halten wir für problematisch. Die Zugriffsberechtigung auf die nötigen<br />

Kundendaten müssten höchsten Sicherheitsvorgaben entsprechen, damit<br />

die Fachhändlerzugriffe nicht von Hackern ausgenutzt werden können. Wir<br />

sehen durch die hohen Umsetzungshürden keinen Mehrwert bei der Abänderung<br />

der aktuellen Zugriffsbeschränkungen auf die Datenbestände.<br />

Das NWR wurde zum 1. September 2020 um relevante Daten<br />

von Waffenherstellern und Waffenhändlern erweitert.<br />

Der komplette Lebenszyklus einer Waffe soll nun im NWR<br />

nachvollzogen werden können. Eine Ausweitung der auskunftsberechtigten<br />

Personen oder Stellen ist nicht vorgesehen.<br />

Frage 6: Das bestehende Waffengesetz bietet den Behörden bereits<br />

jetzt ausreichend Möglichkeiten, waffenrechtliche Erlaubnisse zu versagen<br />

beziehungsweise zu widerrufen und somit Fälle wie in Hanau zu<br />

verhindern. Wie will Ihre Partei dazu beitragen, dass die bestehenden<br />

Regelungen effizient umgesetzt werden?<br />

Im Hinblick auf das Attentat von Hanau hat die AfD-Bundestagsfraktion<br />

in ihrem Antrag (Drucksache 19/30193)<br />

unter anderem gefordert, eine Untersuchungskommission<br />

von Bund und Ländern einzusetzen, die in einem öffentlich zugänglichen<br />

Bericht die damals erfolgte Behördenkommunikation zwischen Strafverfolgungs-<br />

und Waffenbehörden aufarbeitet. Die behördeninternen Verfahrensweisen<br />

gehören auf den Prüfstand. Es muss gewährleistet sein, dass relevante<br />

Daten zwischen den Behörden auch tatsächlich zeitnah ausgetauscht<br />

werden, wenn Anhaltspunkte für ein Gefährdungspotenzial vorliegen.<br />

Wir GRÜNE machen schon seit vielen Jahren auf<br />

dieses massive Problem für die Sicherheit der Menschen<br />

in Deutschland aufmerksam. Es braucht<br />

www.wm-intern.de

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