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HEIMATKLÄNGE

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er von euch hat denn so nachhaltige

W

Wanderferien mit den Eltern in Südtirol

verbracht, dass daraus gleich ein Bandname

resultiert?

Luisa: Wandern in Südtirol, ich glaube da mussten

früher alle von uns durch (lacht). Aber letztendlich

ist der Name eine reine Wortspielerei.

Die ihr gerne für unsere Leser auflösen dürft.

Jonas: Lotte und Paul, die quasi die Band als Duo

gegründet haben, heißen mit Familiennamen

Etschberger. Adige heißt übersetzt Etsch, Mount

bedeutet Berge und schon war der Name geboren.

Wie wurde aus dem Duo eine Band?

Jonas: Paul und ich haben schon zusammen bei

der Augsburger Band Miss Grace gespielt. Irgendwann

war die Idee zu einer neuen Band geboren.

Felix hat uns dann über Instagram angeschrieben,

ob wir für unser neues Projekt einen Drummer suchen

würden. Luisa, die singt, Percussion und Synthesizer

spielt, habe ich mitgebracht und sie ist

quasi das i-Tüpfelchen, das uns noch gefehlt hat.

i-Tüpfelchen … Das ist aber ein schönes Kompliment

Luisa, oder?

Luisa: Voll (lacht). Jonas und ich stammen beide

aus Kaufbeuren und kennen uns schon lange.

Dort gibt es eine recht lebendige Musikszene und

da sind wir uns schon früh über den Weg gelaufen.

Mich hat es dann nach Augsburg verschlagen und

so haben sich unsere Wege wieder gekreuzt. Jonas

hat mich gefragt, ob ich Lust auf eine Band hätte

und so bin ich einfach mit zur Probe gegangen.

Ich war furchtbar aufgeregt, aber mir war sehr

schnell klar: ”Das ist mein Ding!”

Ihr habt euch im März 2020 gegründet, also

pünktlich zum Lockdown.

Luisa: Ja, und es war anfangs schon komisch, denn

ich kannte ja bis auf Jonas niemand und die Proben

liefen unter vollen Hygienemaßnahmen. Also

mit Maske, Abstand und Raumtrenner. Das hat die

Kennenlernphase natürlich zusätzlich erschwert,

umso erstaunlicher und schöner ist es aber, dass

wir nicht nur sehr produktiv gearbeitet, sondern

in relativ kurzer Zeit auch menschlich zusammengefunden

haben. Aus einer Zweckgemeinschaft

hat sich mittlerweile sogar eine Freundschaft entwickelt.

Ihr vermittelt tatsächlich einen sehr homogenen

Eindruck. Im März gegründet und einige

Monate später schon auf der Open-Air-Bühne

im Annahof. Ihr habt nicht wirklich viel Zeit

verstreichen lassen.

Jonas: Streng genommen gibt es die Band schon

seit November 2019. Paul schreibt überwiegend

mit Lotte die Songs, deswegen mussten wir also

nicht bei Null beginnen. Aber dennoch ist Mount

Adige eine extrem demokratische Band, Paul will

kein Bandleader sein und auch wenn er viel beisteuert,

entstehen die Songs letztendlich im Kollektiv.

Luisa: Was ich an Paul toll finde ist, dass er nie angefressen

ist, wenn jemand Vorschläge macht, ganz

im Gegenteil und das zeichnet ihn schon sehr aus.

Der erste Auftritt im Annahof war ausverkauft

und die Stimmung toll. Aber es war auch komisch,

denn es war eines der ersten Coronakonzerte überhaupt

und keiner von uns hat vorher ein bestuhltes

Konzert unter Hygienevorschriften gespielt.

Aber letztendlich hatte es den Vorteil, dass uns die

Leute durch die Bestuhlung sehr konzentriert zugehört

haben und wir die volle Aufmerksamkeit

genießen konnten. Das Publikum war glücklich,

wieder einmal ein Konzert live erlebt zu haben.

Ihr seid noch jung, aber schon erstaunlich versiert.

Das riecht sehr nach musikalischer Früherziehung.

Hat man euch das Talent in die

Wiege gelegt?

Jonas: Musik hat schon in sehr frühen Jahren eine

wichtige Rolle für uns gespielt. Mir hat beispielsweise

mein Opa mit sechs Jahren das Gitarrespielen

beigebracht, später bin ich auf den Bass

umgestiegen. Bei mir dreht sich bis heute alles um

Musik und inzwischen lebe ich auch davon, weil

ich in mehreren Projekten aktiv bin.

Luisa: Musik beschäftigt mich schon von Kindesbeinen

an. Die Etschbergers stammen aus einer

sehr musikalischen Familie, ihr Vater ist Jazzmusiker,

Lotte nimmt auch seit vielen Jahren Gesangsunterricht.

Und Felix´ Vater ist ebenfalls

Drummer.

Wenn man mal euren Namen googelt, dann

tauchen Begriffe wie Retro-Indie-Pop, Soul-

Pop, und Jazz-Pop auf. Bis auf das verwirrende

Retro kommt das auch ganz gut hin mit der

Beschreibung.

Jonas: Retro taucht tatsächlich im Internet auf,

aber wir selber haben das nie so formuliert oder

vorgegeben. Jazz und Pop kommt hin, genau genommen

machen wir radiotauglichen Pop-Sound

mit harmonischen und rhythmischen Elementen

aus dem Jazz.

Wie ich mitbekommen habe, seid ihr derzeit

damit beschäftigt, einen Longplayer zu produzieren.

Jonas: Ja, wir wollen bis Oktober oder November eine

EP mit drei oder vier Stücken veröffentlichen. Wir

haben mit den Aufnahmen auch schon begonnen.

Wir sind eine extrem

demokratische Band

Im Netz findet man eine AC-DC-Coverversion

”You shook me all night long”, aber ihr covert

auch viele andere Songs in eurer Videoreihe

”30 Seconds of …”, wie etwa Billie Eilish.

Luisa: Live covern wir bis auf eine Ausnahme

überhaupt nicht. Diese ”30 Seconds-Reihe of …”

war für uns ein schönes Spielfeld, um die Coronazeit

kreativ zu überbrücken, es war ein tolles Format,

das man von zu Hause aus steuern konnte.

Wer sind eure Lieblingsinterpreten?

Luisa: Jeder hat da so seine Vorlieben. Paul mag

Jamie Cullum oder Sting sehr, Jonas steht auf

D`Angelo oder Vulfpeck, ich auf Amy Winehouse,

während Felix der Ultrajazzer ist und auf

Künstler wie Keith Jarrett steht.

Desert Souls waren eine junge und hoffnungsvolle

Band aus Augsburg. Das Studium und

damit verbundene Umzüge hat sie auseinandergebracht.

Kann euch so ein Schicksal blühen?

Jonas: Man kann nie ausschließen, dass sich mal

jemand von uns geografisch umorientiert. Aber

das Konstrukt als Ganzes sehe ich nicht gefährdet,

ich denke, dass es Mount Adige noch lange geben

wird. Wir sind auf den Geschmack gekommen

und voll ambitioniert. Die EP soll der erste Schritt

zu mehr Auftritten sein und nicht nur in Augsburg,

sondern gerne auch in der gesamten Republik.

Besetzung:

Lotte Etschberger: Gesang

Luisa Stapf: Gesang, Synthesizer, Percussion

Paul Etschberger: Piano

Jonas Horche: Bass

Felix Rumstadt: Drums

Instagram: mount.adige

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