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Gartow-Chronik_DRUCK

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kungen Gartow, Laasche, Meetschow und Restorf rd. 5 km Gräben im Seegetal ausgebaut worden.

Am 13.7.1961 bereiste Staatssekretär Deetjen nach vorangegangenen Klagen das Seegegebiet,

wobei das Mitglied des Nieders. Landtages, Dr. Konrad v. Oppen aus Gartow, Vorarbeiten leistete.

Mit Inkrafttreten des Nieders. Wassergesetzes im Jahre 1962 geriet die Seege in die Unterhaltungspflicht

des Landes Niedersachsen. Damals wurde der Zustand des Gewässers beklagt: „…

Die Seegeniederung ist heute zum größten Teil versumpft und durch den Rückstau der Elbe alljährlich

unzeitigen Überflutungen ausgesetzt. In den Jahren 1934/35 wurde der Flusslauf oberhalb

Gartows zu gut einem Drittel durch den damaligen Reichsarbeitsdienst ausgebaut. Die Reststrecke

bis zur Mündung ist bis heute, abgesehen von einer durchgeführten Teilentkrautung, völlig

unberührt geblieben. Die Folge davon ist, dass man hier kaum noch von einem Flusslauf sprechen

kann, da das Wasser durch die Verschlammung seitlich in die Wiesen drückt und diese z.T. ganzjährig

unter Wasser setzt...“ Hydraulisch wurde für die Seege eine Abflussmenge von 6 Liter/Sek.

pro qkm bei Sommermittelwasser ermittelt, bei Sommerhochwasser 16 Liter/Sek. pro qkm. Der

Grundwasserstand lag bei 40 - 80 cm unter Flur. In der Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 12.9.1962 war

in diesem Zusammenhang zu lesen: „…Jahrelang habe man sich bemüht, der Abwanderung nach

1945 Einhalt zu gebieten, jetzt gehe man soweit, eine weitere Entvölkerung zu organisieren und

zu fördern. Es müsse einen anderen Weg zur Besserung und Sicherung der Landwirtschaft in der

Seegeniederung gefunden werden. Ohne Zweifel sei die Versumpfung der über 2.400 Morgen großen

Wiesenfläche an der Seege durch den Nichtausbau der unteren Seege verursacht worden….“

Schwankungen der Niederschlagssummen (mm), Vegetationsperiode Mai - Juni (oben), Jahr (unten)

Und der heutige Zustand der Seege?

Die Seege erreicht südlich von Kapern das Land Niedersachsen und bildet auf rd. 2,5 km Länge

eine gemeinsame Grenze mit dem Land Sachsen-Anhalt. Danach fließt sie begradigt und weiterhin

meist unbeschattet überwiegend durch Grünflächen. Bei Gartow durchfließt die Seege den

Kleinen Gartower See als Sandfang und anschließend den rd. 60 ha umfassenden, gestauten

Gartower See. Über den ebenfalls angestauten Laascher See gelangt die Seege in die Elbe. Hochwässer

der Elbe wirken sich durch Rückstau in der Seegeniederung bis nach Bömenzien aus,

wobei das Hochwasser mehrere Wochen anhalten kann.

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