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DorfStadt 13-2021

Hochwertige lokale Berichte und Reportagen aus und über Rissen, Sülldorf, Iserbrook, Blankenese, Osdorf, Groß Flottbek, Nienstedten, Othmarschen, Bahrenfeld und Schenefeld. Wir sind Elbvororte.

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»Deutschland kein Niedriglohnland!«

SPD-Direktkandidat Dr. Matthias Bartke über Nachholbedarf bei Mindestlohn und Lobbyregister | Markus Krohn

Am 26. September ist Bun -

destagswahl. Unter schied -

liche Parteien und Direkt -

kandidaten bewerben sich

im Hamburger Westen um

die Stimmen der Wäh ler -

schaft. Die DorfStadt-Redak -

tion stellt die interessantesten

Bewerber bis zur Bundes tags -

wahl vor. Heute: Dr. Matthias

Bartke, SPD.

ELBVORORTE

ha ben schon zweimal Ihr Di -

rekt mandat im Hamburger

Westen gewonnen. Glauben

Sie, dass Ihnen das auch noch

ein drittes Mal gelingt?

Dr. Matthias Bartke: Ich hoffe

es! Ich glaube, dass die Bür ger -

innen und Bürger im Ham -

burger Westen wahrgenommen

haben, dass ich ein erfolgreicher

und bürgernaher Abgeord -

Daher hat für mich die Er hö -

hung des Mindestlohnes auf 12

Euro Priorität. Mittlerweile gilt

nur noch für weniger als die

Hälfte aller Beschäftigten ein

Tarifvertrag. Das ist eine bedrü -

ckende Entwicklung – und zwar

für Beschäftigte und für Unter -

nehmen. Ich möchte daher Re -

geln für eine höhere Tarif bin -

dung einführen.

Elbvororte DorfStadt-Zeitung 13/2021 • 16.09.2021 • 3

Bislang müssen sich nämlich

nur Lobbyisten registrieren, die

auf Bundestagsabgeordnete einwirken

wollen. Jeder Kundige

weiß aber, dass die entscheidenden

Gesetzes-Vorarbeiten in

den Ministerien erfolgen. Ich

wollte daher den „exekutiven

Fußabdruck“: In jeder Geset -

zes vorlage sollte aufgelistet

werden, welche Lobbyisten

wann und in welcher Form

Einfluss genommen haben. Das

war aber mit den Unions frak -

tionen nicht zu machen. Hier

möchte die SPD gerne noch

nachbessern.

Dr. Matthias Bartke am Falkensteiner Ufer in Blankenese

Der Jurist Dr. Matthias Bartke

ist seit acht Jahren Mitglied des

Deutschen Bundestages. Als

direkt gewählter Abgeordneter

vertritt er den Hamburger We -

sten (Wahlkreis 019). Zuvor war

er Mitglied der Bezirksver -

sammlung Altona, Vorsitzender

des SPD-Distriktes Altona-

Nord, Kreisvorstand der SPD

Altona und im Landesvorstand

der SPD Hamburg. Somit kennt

der 62-Jährige den Hamburger

Westen wie seine Westentasche.

Beruflich war Bartke zunächst

Rechtsanwalt in Altona und

Wissenschaftlicher Angestellter

sowie Pressesprecher am Ham -

burger Institut für Friedens for -

schung. Zuletzt arbeitete er als

Leiter der Rechtsabteilung der

Hamburger Sozialbehörde.

Auch im Bundestag setzt er

sich im Arbeits- und Sozial aus -

schuss für die Verbesserung der

Bedingungen aller Menschen

ein, zum Beispiel für einen

höheren Mindestlohn, die Rente

nach 45. Beitragsjahren und

das Bundesteilhabegesetz für

Menschen mit Behinderungen.

DorfStadt: Herr Bartke, Sie

neter bin. Ich helfe vor Ort

gerne auch bei Lösungen von

kleinen Problemen.

Überdies habe ich als Vorsit -

zen der des Arbeits- und So zial -

ausschusses im Bundestag viele

Gesetze mit auf den Weg ge -

bracht, die unser Land sozialer

gemacht haben. Ich nenne nur

die Grundrente, die Verbesse -

rungen beim Kurzarbeitergeld

und die Einführung von unternehmerischen

Sorgfalts pflich -

ten bei internationalen Liefer -

ketten.

Und schließlich: Ich setze mich

mit all meiner Kraft dafür ein,

dass Olaf Scholz der nächste

deutsche Bundeskanzler wird.

Sie engagieren sich im Bun -

destag für viele soziale The -

men (Arbeitsrecht, Gewalt -

opfer) und für Transparenz

(Lobbyregister). Seit März

2018 sind Sie Vorsitzender des

Ausschusses für Arbeit und

Soziales. Was sind die Her aus -

forderungen in den nächsten

Jahren in diesen Be reichen?

Ich finde, Deutschland darf

kein Niedriglohnland sein.

Foto: A. Urbanski

Die Corona-Pandemie hat die

Schwachstellen unseres Sozial -

staates offengelegt. Besonders

schutzlos waren vor allem

Künstler und Selbständige. Hier

setze ich mich für eine Reform

unseres sozialen Sicherungs -

systems ein.

Ein ganz besonderes Anliegen

ist mir die Sicherung der Rente

in ihrer derzeitigen Höhe. Eine

Rentenkürzung würde die Ak -

zeptanz des gesamten Systems

in Frage stellen. Sie muss daher

unter allen Umständen vermieden

werden. Aufgrund der de -

mo graphischen Entwicklung

werden wir Ende des Jahr zehn -

tes ein Einnahmeproblem in der

Rentenkasse bekommen. Ich

setze mich dafür ein, dass wir

bereits jetzt klare Vorkehrungen

treffen, um die Rentenhöhe

dauerhaft zu sichern.

Und Sie haben Recht, als SPD-

Sprecher im Geschäftsord -

nungs ausschuss war ich maßgeblich

für die Einführung des

Lobbyregisters verantwortlich.

Aber das jetzige Register ist

noch nicht ganz so, wie ich es

haben wollte.

Geldsegen für Jugendfeuerwehr Blankenese

BLANKENESE

Die 15 Jugendfeuer wehr -

leute der Freiwilligen Feu -

er wehr Blankenese träumen

schon länger davon, einen

eigenen Jugendbus zu be -

sitzen, um damit gemeinsam

Jugendfahrten und

Fah rten zu Übungen und

Wettkämpfen durchführen zu

können. Bislang mussten die

Aktiven auf Privat-PKW zu -

rück greifen. Mithilfe einer

groß zügigen Spende aus dem

Haspa-Lotteriesparen ist das

jetzt möglich. Schon bald soll

das neue Gebrauchtfahrzeug in

Dienst gestellt werden.

Beim LotterieSparen wird mit

einem Schritt dreimal etwas

bewegt: Sparen, helfen und

gewinnen. Die Teilnehmer spielen

jeden Monat ein oder mehrere

Lose für je fünf Euro.

Hiervon werden vier Euro

gespart und 25 Cent fließen

direkt an einen guten Zweck.

Auch die Jugendlichen in der

Jugendfeuerwehr engagieren

sich für die Gemeinschaft. Noch

gibt es Platz für weitere interessierte

Jugendliche:

www.ff-blankenese.de

Clemens Reus,

Vorsitzender des

Fördervereins,

dankte Thomas

Sobania, Filialleiter

Haspa Blankenese

Foto: Krohn

Sie setzen sich nicht nur im

Bund, sondern auch ganz

pragmatisch in Hamburg als

Vorsitzender der Lebenshilfe

Hamburg für die Rechte von

Menschen mit Einschrän kun -

gen ein. Wie steht es aus Ih -

rer Sicht mit der Gleichbe -

hand lung?

Ohne Frage haben wir in den

letzten Jahren viele Verbes se -

run gen für Menschen mit Be -

hin derungen erreicht. Aber

rich tig gut ist es noch lange

nicht. Das drängendste Problem

ist nach wie vor die erhöhte Ar -

beitslosigkeit. Die Wahr schein -

lichkeit, dass Schwerbehinderte

arbeitslos oder gar langzeitarbeitslos

werden, ist doppelt so

hoch wie bei Menschen ohne

Behinderung.

Es gibt eine gesetzliche Rege -

lung, nach der jedes Unter neh -

men mindestens fünf Prozent

Schwerbehinderte beschäftigen

muss. Wer das nicht macht,

muss dafür eine Ausgleichs ab -

gabe zahlen. Je weniger be -

schäftigt werden, desto höher

ist die Ausgleichsabgabe. Trotz

dieser Regelung weigert sich ein

Viertel aller beschäftigungspflichtigen

Unternehmen, auch

nur einen einzigen Menschen

mit Schwerbehinderung zu be -

schäftigen – Beschäftigungs -

quote Null. Und das, obwohl es

unendlich viele finanzielle

Unterstützungsmöglichkeiten

gibt, einen Arbeitsplatz behindertengerecht

umzubauen.

Ich setze mich dafür ein, dass

wir für diese notorischen Ver -

weigerer eine drastisch erhöhte

Ausgleichsabgabe einführen.

Wir können es uns bei zunehmendem

Fachkräftemangel ein-

weiter Auf Seite 4

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