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3. Oktober 2021

- Wirtschaftsexperten analysieren das kommunistische Graz - Comeback der Touristen - Das Urlaubsfoto 2021 - Endspurt für Standl-Wahl - Univiertel-Lokale ziehen erstmals an einem Strang

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2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>3.</strong> OKTOBER <strong>2021</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Hier bleibt<br />

kein Stein auf<br />

dem anderen<br />

O<br />

pposition ist einfach:<br />

man kritisiert, weiß alles<br />

besser, fordert ein, denkt<br />

keine Finanzierungen mit und<br />

muss dafür erst recht keine<br />

Verantwortung übernehmen.<br />

Das alles ist auch völlig in<br />

Ordnung und als Korrektiv<br />

sogar ein ur-demokratisches<br />

Instrument. Spannend wird es<br />

insbesondere dann, wenn die<br />

Opposition plötzlich die Seiten<br />

wechselt und auf dem Regierungssessel<br />

Platz nimmt, was<br />

derzeit bekanntlich der KPÖ<br />

widerfährt. Und schon nach<br />

wenigen Tagen wird offensichtlich,<br />

dass auch für Kommunisten<br />

gilt, was für jeden gilt.<br />

Nämlich dass vieles leichter<br />

gesagt als getan ist. Vor der Wahl<br />

etwa stellte KP-Chefin Elke Kahr<br />

klar: Die stärkste Partei soll den<br />

Bürgermeister stellen, die<br />

zweitstärkste den Vizebürgermeister.<br />

Jetzt heißt es: Wer<br />

Vizebürgermeister wird, hängt<br />

davon ab, wer bei einem<br />

Arbeitsübereinkommen dabei<br />

ist. Stichwort Arbeitsübereinkommen:<br />

Für die Zusammenarbeit<br />

in der Stadtregierung<br />

sprach die KPÖ bisher immer<br />

nur von einem solchen – eine<br />

Koalition wurde ausgeschlossen.<br />

Nach ersten Gesprächen<br />

mit den Mitbewerbern ist diese<br />

Variante aber plötzlich doch<br />

wieder möglich, wie Kahr<br />

erklärt. Auch wenn man diesen<br />

Zickzack-Kurs nicht überbewerten<br />

sollte, eines ist klar: In Graz<br />

wird kein Stein auf dem<br />

anderen bleiben und auch die<br />

KPÖ wird nicht mehr dieselbe<br />

sein (können) wie zu Oppositionszeiten.<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />

Kaffee in der<br />

Früh geht<br />

immer, statt<br />

ausführlichem<br />

Frühstück gibt’s<br />

lieber Schlafen<br />

und später<br />

vielleicht etwas<br />

Brunch.<br />

ERWIN SCHERIAU<br />

... Thomas Petritsch (Granada)<br />

Der Sänger und Mastermind der Grazer Rock/Pop-Band Granada<br />

über Albumproduktion im Lockdown, Brotbacken und Konzertpläne.<br />

Wie schaut’s aus: Gibt es „unter Umständen“<br />

ein entspanntes Frühstück?<br />

(lacht) Unter Umständen ja. Erstens ist das unser<br />

neuer Albumtitel, und zweitens gibt es bei<br />

mir sonntags, wenn die Umstände passen, ein<br />

gemütliches Sonntagsfrühstück. Vielleicht sogar<br />

zweimal Kaffee, selbst gebackenes Brot, ab und<br />

zu Eier, Gemüse und Obst. Ich bin Vegetarier.<br />

Normalerweise genieße ich morgens meinen<br />

Schlaf, Frühstück ist dann eher Brunch.<br />

Die Produktion der LP „Unter Umständen“<br />

ist mitten in den Lockdown geraten.<br />

Ja, und das war nicht geplant. Wir haben schon<br />

vor Corona vorgehabt, 2020 unser neues Album<br />

zu produzieren. Wir hatten für 2020 keine Konzerte<br />

ausgemacht. Uns hat Corona nicht so hart<br />

getroffen wie andere, wir mussten keine Konzerte<br />

absagen oder mühsam verschieben.<br />

Gearbeitet wurde somit im Home-Studio?<br />

Jeder für sich. Da wurden Lieder entworfen und<br />

verworfen, Songs produziert, Sounds ausprobiert,<br />

und wir haben uns immer eine Deadline<br />

gesetzt, da man sonst nicht weiterkommt. Samstagmittag<br />

haben wir immer geschaut, was wer<br />

gemacht hat. So ist das ganze Album stückweise<br />

entstanden. Wir hatten viele Songs, nur 14 schafften<br />

es aufs Album. Wir haben zuvor die Titel<br />

Freunden vorgestellt, um zu checken, wie kommt<br />

was an, welche Songs könnten live funktionieren.<br />

Ich denke, das war das erste Album, das wir im<br />

Kollektiv erarbeitet haben.<br />

Habt ihr die Songs schon live ausgetestet?<br />

Es sind bereits Singles erschienen und wir spielten<br />

die neuen Nummern bei sommerlichen<br />

Open-Airs. Im Februar 2022 starten wir eine<br />

größere Tournee durch Deutschland und Österreich.<br />

In Graz spielen wir am 26. Februar. Wir haben<br />

zwar schon bei dem „Danke Graz“-Konzert<br />

in den Kasematten mitgespielt, aber auf dieses<br />

Konzert im Orpheum freuen wir uns schon.<br />

Es kommt auch ein gezeichnetes Musikvideo.<br />

Am 7. <strong>Oktober</strong> erscheint das von mir gezeichnete<br />

Video zur Nummer „Zeit“. Ich habe das so im Stil<br />

des legendären Comiczeichners Max Fleischer<br />

gemacht. Mit Tusche und Hand-Anime. Das hat<br />

Spaß gemacht. Das Ganze ist eine klassische<br />

Liebesgeschichte, bei der ein kleiner Wecker<br />

die Hauptrolle spielt. Ich habe 1000 Blatt Papier<br />

handgezeichnet, coloriert und digitalisiert. Eine<br />

Mordsarbeit, habe ich total unterschätzt.<br />

War da auch noch Platz für andere Dinge?<br />

Brotbacken habe ich perfektioniert, ebenso meinen<br />

Pizzateig. Und ich habe intensiv gekocht. Ich<br />

koche sehr gerne. Manchmal kann das bis zu vier<br />

Stunden dauern. Ich probiere und experimentiere.<br />

Ich höre auch gerne Radio, Ö1. Ich schätze da<br />

die fehlende Werbung.<br />

Was kommt auf die Band jetzt zu?<br />

Am 8. <strong>Oktober</strong> präsentieren wir das neue Album<br />

in Wien in einem Heurigen in der Innenstadt.<br />

<br />

VOJO RADKOVIC<br />

Thomas Petritsch wurde 1989 in St. Johann im Saggautal<br />

geboren, wuchs dort auf und kam dann nach<br />

Graz und studierte Germanistik. Erst hat Petritsch in<br />

der Schulband Bass gespielt, dann hat er das Projekt<br />

Effi kreiert und Erfolge gefeiert. 2016 gründete<br />

er die Band Granada. Zwei „Amadeus“ folgten, ausverkaufte<br />

Tour neen und zwei Alben pflastern bislang<br />

den Karriereweg.

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