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Das „türkise System“ bleibt weiter bestehen!

Kurz-Nachfolger erweist sich als ferngesteuertes Megafon seines Vorgängers

Kurz-Nachfolger erweist sich als ferngesteuertes Megafon seines Vorgängers

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APA/HERBERT NEUBAUER<br />

APA/HERBERT PFARRHOFER<br />

+1,7<br />

SPÖ<br />

APA/HELMUT FOHRINGER<br />

14 1 6<br />

FPÖ<br />

14 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Ludwig Rieder<br />

@ried_lou<br />

Wir lernen in der #zib2: <strong>Das</strong><br />

korrupte türkise Netzwerk ist<br />

<strong>weiter</strong> an der Macht, die einzige<br />

Änderung ist, dass Kurz sein<br />

Büro vom Ballhausplatz 200<br />

Meter weit auf den Heldenplatz<br />

verlegt. <strong>Das</strong> reicht @WKogler<br />

und @diegruenen<br />

Robert Misik | misik.at<br />

@misik<br />

Finde auch, man darf ÖVP und<br />

FPÖ nicht gleichsetzen:<br />

Bei der FPÖ ging der Klubobmann,<br />

als er unter Korruptionsverdacht<br />

stand. Bei der<br />

ÖVP wirst Klubobmann, wenn<br />

du unter Korruptionsverdacht<br />

stehst.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

10. Oktober 2021 22:13<br />

Die Macht der Macht. Da vergißt<br />

sogar Herr Kogler den Slogan von<br />

der „sauberen Politik“.<br />

10. Oktober 2021 19:24<br />

Der Linken dämmert jetzt, wo der<br />

echte „Ibiza-Skandal“ zuhause ist.<br />

TELEGRAM<br />

Herbert Kickl<br />

12. Oktober 2021<br />

Mit dem neuen Bundeskanzler<br />

Schallenberg wird das türkise<br />

System <strong>weiter</strong> fortgesetzt. Und wo<br />

war Herr Kurz heute eigentlich? Ist<br />

er zu feige, sich der Debatte im<br />

Parlament zu stellen?<br />

Türkise Inseratenkorruption<br />

muss sofort gestoppt werden!<br />

FPÖ-Antrag für Kostendeckel und Transparenz bei Regierungswerbung<br />

Als Konsequenz aus dem<br />

jüngsten türkisen Skandal<br />

fordert die FPÖ eine Deckelung<br />

bei der Vergabe von Regierungsinseraten.<br />

„Man blickt in einen Abgrund von<br />

Demokratieverrat“, resümierte der<br />

studierte Jurist und ehemalige Innenressortleiter<br />

der „Süddeutschen<br />

Zeitung“, Heribert Prantl, über die<br />

von der Staatsanwaltschaft aufgelisteten<br />

Fakten aus dem sichergestellten<br />

Fundus von einigen hunderttausend<br />

Chat-Nachrichten.<br />

4 I Thema des Tages<br />

FPÖ: Deckelung für Inserate<br />

Denn es gehe, so Prantl, um Manipulation,<br />

initiiert von Mitarbeitern<br />

des Ex-Kanzlers, für die ein Medienhaus<br />

gewonnen werden konnte: „Die<br />

gekauften Umfragen wurden mit gekauften<br />

Texten garniert und alles bezahlt<br />

mit dem Geld der Steuerzahler.“<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

<strong>Das</strong>s der Ex-Kanzler ein sehr „Inserate-affiner“<br />

Politiker war, hatte<br />

schon Ex-FPÖ-Außenministerin<br />

Karin Kneissl im „Ibiza“-U-Auschuss<br />

klar gestellt,<br />

berichtet der „Kurier“.<br />

Zum Start<br />

seiner Amtszeit<br />

habe dieser allein<br />

im 1. Quartal seine<br />

Medien mit Inse-<br />

handlungen war‚ dass ich<br />

–zum Schrecken einiger –<br />

eine massive Kürzung des<br />

Inseratenbudgets inAngri f<br />

nahm. Ichkürztedas Insera-<br />

KURIER.at Dienstag, 12. Oktober 2021<br />

„Die Chats können wir so nicht stehen lassen“<br />

Türkis oder Schwarz. Während der neue Kanzler dem Altkanzler Kurz absoluteTreue schwor,versuchen die<br />

VP-Länder einen Spagat. Für Landeshauptfrau Mikl-Leitner müssen die Vorwürfe restlos aufgeklärtwerden<br />

Wohin geht der Weg der ÖVP? Die ÖVP-Landeschefs Thomas Stelzer, Günther Pla ter, Johanna Mikl-Leitner und Markus Wa lner suchen einen neuen Weg<br />

VON I. METZGER, M. GEBHART<br />

UND C. WILLIM<br />

A le, die Ho fnungen hegten,<br />

dass der neueBundeskanzler<br />

Alexander<br />

Scha lenberg<br />

sich rasch ein eigenständiges<br />

Profil als<br />

Regierungschef zulegt,<br />

wurden nach exakt<br />

2Minuten und 48 Sekunden<br />

en täuscht. Scha lenberg<br />

schwor seinem Vorgängerabsolute<br />

Treue. „Ganz bewusst“<br />

wo lte der neue<br />

Kanzler „festste len, dass er<br />

sehr eng mit Sebastian Kurz<br />

zusammenarbeiten“ werde.<br />

Und der frisch angelobte Regierungschef<br />

setzte noch<br />

eines drauf, nämlich dass er<br />

auch die im „Raum stehenden<br />

Vorwürfe gegen Kurz für<br />

falsch“ halte. Eine nicht unproblematische<br />

Feststellung<br />

inRichtung Wirtschafts-<br />

und Korruptionsstaatsanwaltschaft.<br />

Abkehrtendenz<br />

Doch auch die Botschaft<br />

von Scha lenberg<br />

an die hinteren Reihen in der<br />

ÖVP war klar: AmBa lhausplatz<br />

herrscht absolute Loyalität<br />

gegenüber Kurz. Daran<br />

gibt es nichts zu rü teln. Möglicherweise<br />

ein notwendiger<br />

Schachzug, wurden doch bereits<br />

24 Stunden nach dem<br />

Rücktri tvon Kurz di ersten<br />

Abkehrtendenzen sichtbar.<br />

Steiermarks Landeschef Hermann<br />

Schützenhöfer gab in<br />

der Kleinen Zeitung eine Einschätzung<br />

ab, die Kurz nicht<br />

gerne gehört haben wird. Er<br />

rechne nicht damit, dass Kurz<br />

als Kanzler wieder am Ba l-<br />

hausplatz einziehen könne,<br />

angesichts der Dauer von solchen<br />

Ermi tlungsverfahren.<br />

Vorarlbergs Landeshauptmann<br />

Markus Wa lner kritisierte<br />

die rüde Sprachwahl in<br />

den Chats: „<strong>Das</strong> ist nicht der<br />

Stil der Partei. Wo man’s kann,<br />

muss man es abste len.“<br />

Tatsache ist, der türkise<br />

Lack ist ab, erste schwarze<br />

Scha tierungen sind in der<br />

ÖVP erkennbar. Nicht bei der<br />

Regierungsmannschaft. A le<br />

VP-Minister wissen, wem sie<br />

Ausder ersten Rede<br />

Schallenbergs<br />

„Eines möchte ich gleich zu<br />

Beginn ganz bewu st festste<br />

len: Ich werde selbstverständlich<br />

mit Sebastian Kurz<br />

sehr eng zusammenarbeiten.<br />

Er ist Obmann und Klubchef<br />

der stärksten Parlamentspartei<br />

und hat zwei Wahlen<br />

gewonnen. A les andere wäre<br />

demokratiepolitischabsurd.“<br />

Im U-Ausschus schilderte Karin Kneissl, dass die Budgetkürzung bei der Regierung nicht gut ankam, man befürchtete Negativberichte<br />

VON IDA METZGER<br />

Es liegtetwas in derLuft. Die<br />

Ermi tlungen wegen Inseratenkorruption<br />

könnte die<br />

Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

durchaus<br />

noch ausdehnen. Eine<br />

Grundlage dafür finden die<br />

Oberstaatsanwälte imIbiza-<br />

U-Ausschuss. Gleich bei<br />

ihrem Eingangsstatement<br />

am 4. Mai 2020 lieferte<br />

Ex-Außenministerin Karin<br />

Kneissl (sie warals unabhängige<br />

Ministerin vom damaligen<br />

FPÖ-Chef Heinz-Christian<br />

Strache 2017 in die<br />

Regierung geholt worden)<br />

einen eindeutigen Hinweis:<br />

„Eine meiner ersten Amts-<br />

***<br />

„Ich halte ale im Raum<br />

stehenden Vorwürfe gegen<br />

Sebastian Kurz für falsch. Ich<br />

bin überzeugt davon, da sich<br />

am Ende der Tage herausste<br />

len wird, da s an ihnen<br />

nichts dran ist.“<br />

***<br />

„Es ist eine Ehre, heute<br />

als Bundeskanzler angelobt<br />

worden zu sein. Auch wenn es<br />

eine Ehre ist, die ich mir nie<br />

erwartet hä te und auch nie<br />

gewünschthabe.Ich gehe diese<br />

Aufgabe mit großem Respekt<br />

vor dem Amt und den bevorstehenden<br />

Herausforderungen an.“<br />

***<br />

Was esjetzt braucht, das ist<br />

Verantwortung und Stabilität.<br />

Die Menschen in Österreich<br />

haben e sich verdient, da sin<br />

der Politikgearbeitet und nicht<br />

gestri ten wird.“<br />

kosten und der FPÖ nützen.<br />

Selbst Niederösterreich,<br />

wo Wolfgang Sobotka felsenfest<br />

hinter Kurz steht, sucht<br />

nach einem eigenen Weg. Via<br />

Facebook wandtesichLandeshauptfrau<br />

Johanna Mikl-Leitner<br />

an ihre ÖVP-Funktionäre.<br />

Dort erklärte sie, dass die Vorwürfe<br />

aufgeklärtwerden müssen.<br />

„Die Chats zeichnen ein<br />

Bild, das wir so nicht stehen<br />

lassen wo len und können.“<br />

Zum Schlusssagtesie: „In den<br />

letzten Tagensagen mir immer<br />

mehr Leute: Gut, dass wir in<br />

NÖ sind. Ein Gefühl und eine<br />

Haltung, die ich teile.“ Für sie<br />

warihreÖVP-Landespartei nie<br />

türkis, sondern immer „blaugelb“,<br />

wie sie im Vorjahr in<br />

einem Video erklärte.<br />

KneisslkürzteInseratenbudget vonKurzum80Prozent<br />

Karin Kneissl machte sich bei Strache und Boulevard unbeliebt<br />

tenbudget des Außenministeriums<br />

um 80 Prozent.“<br />

Kneissl ha te das Amt<br />

von Sebastian Kurz übernommen<br />

–un dieser ha te<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

den Job verdanken. Auch der<br />

türkise Parlamentsklub wählte<br />

Kurz am Montagabend einstimmig<br />

zum Obmann.<br />

A lerding sickerte inden<br />

Ländern die Dimension der<br />

strafrechtlichen Vorwürfe<br />

stündlich. Jetzt steht die ÖVP<br />

vor einem emotionalen Dilemma:<br />

Wie umgehen mit<br />

dem Ex-Kanzler? Weiterhin<br />

den Rücken stärken, odersich<br />

sti lund leise vom einstigen<br />

Polit-Star abwenden? Kurz<br />

gewann zwei Nationalratswahlen,<br />

hat der machtbewussten<br />

Partei gleich zweimal<br />

den Kanzleranspruch gesichert,<br />

war ein Turbo-Boosterfür<br />

die vergangenen Landtagswahlen.<br />

So so l Tirols<br />

Landeshauptmann Günther<br />

das Außenministerium mit<br />

einem Werbebudget von<br />

1,8 Mio. Euroausgesta tet.<br />

Zum Vergleich: Beim<br />

Start von der Amtszeit von<br />

Kurz im ersten Quartal2014<br />

gab das Außenministerium<br />

rund 200.000 Euro für Inserate<br />

aus.<br />

Kneissl sah „keine<br />

Rechtsgrundlage, der zufolge<br />

eine Verwaltungseinheit<br />

wie ein Bundesministerium<br />

ein Privatunternehmen wie<br />

einen Verlag regelmäßig mit<br />

Beiträgen in Mi lionenhöhe<br />

zu finanzieren hat“, erklärte<br />

Kneissl im U-Ausschuss. Vor<br />

a lem das Außenministerium<br />

habe nicht viele relevante<br />

Themen, die im Inland<br />

47,3 Millionen Euro flossen 2020 über Inserate an Medien.<br />

Bis zu 40 Prozent der Jahresumsätze<br />

machen öffentliche Inserate bei Gratisblättern<br />

aus, erhob vor kurzem das<br />

„Medienhaus Wien“. Ganz vorne<br />

Pla ter am Montag auch im<br />

Landesparteivorstand erklärt<br />

haben, warum man sich zunächst<br />

geschlossen hinter<br />

Kurz ste lte. Nach derartigen<br />

Erfolgen könne man jemand<br />

nicht sofort fa len lassen,<br />

wenn es das ersteMal schwierigwird.<br />

Innerhalb der ÖVP ist<br />

man sich auch bewusst, dass<br />

man die türkisen Fans, die<br />

vorwiegend wegen Kurz das<br />

Kreuz bei der Volkspartei gemacht<br />

haben, nicht vor den<br />

Kopf stoßen kann. Zudemhat<br />

Kurz unter den Jungen innerhalb<br />

der ÖVP großen Rückhalt,<br />

die wo len die Landeschefs<br />

nicht vergrämen. Ein<br />

harter Bruch, sodie Überle<br />

gung, würde die ÖVPStimmen<br />

zu kommunizieren wären.<br />

„Der Zweck dieser Regierungsinserate<br />

ist sicher, den<br />

guten Wi len in der Berichtersta<br />

tung zu erkaufen“,<br />

schilderte Kneissl unter<br />

Wahrheitspflicht im U-Ausschuss.<br />

„Mafia-Methoden“<br />

KOMMENTAR<br />

VON<br />

MARKUS STAUDINGER<br />

Nur Gewinner?<br />

A<br />

mSonntagabendwarenin<br />

denLandesparteizentralen<br />

alle Sieger. ImGleißnerhaus<br />

der ÖVP zeigteman sich stolz über<br />

die insgesamt328 Bürgermeister<br />

im Land samt der Eroberung der<br />

einwohnerstarken,einstmalsroten<br />

StadtTraun. In der SP-Zentrale an<br />

der Landstraße jubilierteman über<br />

den Gewinn der Bürgermeisterses-<br />

Welche Analysen ÖVPund<br />

SPÖ nicht erspart bleiben<br />

Bereits acht Tage nachAmtsantri<br />

t bekam Kneissl diese<br />

massive Einsparung zu spüren.<br />

Österreich-Herausgeber<br />

Wolfgang Fe lner schrieb<br />

über Kneissl in seiner Kolumne,<br />

dass sie „schräg, wirr,<br />

teilweise ahnungslos“ sei. An<br />

„Mafia-Methoden“ wie im<br />

Chicago der 1930er-Jahre<br />

fühlte sich Kneissl erinnert,<br />

sel in den ehedemschwarzen Bezirkshauptstädten<br />

Freistadt, Vöcklabruck,Eferding<br />

und Schärding.<br />

Wir gönnenjedem seine Freude.<br />

Doch auch auf die Gefahr hin, nun<br />

als Spielverderber zugelten: Für<br />

die jeweiligen Parteien hoffen wir,<br />

dass sichdie Ergebnisbetrachtung<br />

nicht ausschließlich auf Jubelgehabe<br />

beschränkt.<br />

Denn eine tiefergehende Analyse,<br />

warum man neuerlich zwei große<br />

Städte wie TraunundAnsfelden<br />

verloren hat, täte beispielsweise<br />

der SPÖ nicht schlecht. Als kleiner<br />

Anstoß ein gar nicht so langfristiger<br />

Vergleich:Bis 2010 warenneun<br />

derzehneinwohnerstärkstenStäd-<br />

te im Land von der SPÖ regiert,<br />

mittlerweile sind es nur noch fünf.<br />

Und bei aller Freude der ÖVP<br />

über Traun: Eine Analyse ihrer<br />

kommunalpolitischenSchwächein<br />

den drei Statutarstädten mit Gemeinderatsergebnissen<br />

zwischen<br />

12,2 Prozent (Wels) und 18,1 Prozent<br />

(Linz) wird ihr nicht erspart<br />

bleiben.<br />

sagte sie in einem Interview<br />

der Recherchepla tform<br />

Do sier überdas Zusammenspiel<br />

zwischen dem Boulevard<br />

und der Inseratenvergabe<br />

der Ministerien.<br />

Interessant waren auch<br />

die Reaktionen der Regierungsspitze.<br />

Im Ibiza-U-Ausschuss<br />

erzählteKneissl dazu,<br />

dass Mitglieder der Regierung<br />

– darunter vor a lem<br />

der damalige Vizekanzler<br />

Heinz-ChristianStrache –zu<br />

ihr gesagt hä ten, man finde<br />

es „nicht so gut, dass sie<br />

das Inseratenbudget entsprechend<br />

kürze“. Denn das<br />

würde „zu Negativberichtersta<br />

tung führen“, schilderte<br />

Kneissl.<br />

m.staudinger@nachrichten.at<br />

Dienstag, 12. Oktober 2021 KURIER.at<br />

mit dabei die türkis-grüne Bundesregierung.<br />

Sie vergab 2020 Inserate<br />

um rund 47,3 Millionen Euro, mehr<br />

als doppelt so viel wie noch im Jahr<br />

2019, was vor allem an den Corona-Inseraten<br />

lag. Zum Vergleich: Die<br />

„normale Medienförderung“ beträgt<br />

gerade neun Millionen Euro.<br />

Regieren mit der Kickl-FPÖ?<br />

Wiedie SPÖ-Granden stritten<br />

Präsidiumssitzung. Rendi-Wagner wollte bis 2024 mit Kickl-Hilfe Kanzlerin sein<br />

VON CHRISTIAN BÖHMER<br />

Im Windscha ten der Regierungskrise<br />

spielte sich inder SPÖ ein bemerkenswerter<br />

Streit ab. Am<br />

Donnerstagabend gab es<br />

eineer<strong>weiter</strong>te Präsidiumssitzung,<br />

bei der zumersten<br />

Mal seit Langem auchBurgenlands<br />

Landesparteiobmann<br />

Hans Peter Doskozil<br />

anwesend war. Bundesgeschäftsführer<br />

Christian Deutsch<br />

ha te um Doskozils Anwesenheit gebeten,<br />

und dieser kam der Bi te<br />

nach.<br />

Thema wardie Regierungskrise.<br />

Am Mi twoch ha ten die Razzien<br />

sta tgefunden, die Grünen drohten<br />

dem Kanzler mit Abwahl.<br />

Unter den anwesenden SPÖ-<br />

Granden herrschte Konsens, die<br />

SPÖ werde Sebastian Kurz ein zweites<br />

Mal binnen zwei Jahren im<br />

Parlament als Kanzler abwählen.<br />

Doch damit hörte der Konsens<br />

auf. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-<br />

Wagner sowie Wiens Bürgermeister<br />

Michael Ludwig machten kein Hehl<br />

daraus, dass sie es für die SPÖ als<br />

wichtiges Ziel erachten, die Kanzlerin<br />

zuste len, und zwar, indem sie<br />

ein Bündnis ohne die ÖVPanführen.<br />

Wie dieses „Bündnis“ im Detail<br />

aussehen könnte –obeine Duldung<br />

eine rot-grün-pinken Ampel durch<br />

die FPÖ oder gleich eine Vierparteienkoalition<br />

mit FPÖ-Ministern –,<br />

das wurde vonRendi-Wagner in der<br />

Sitzung weder im Detail erklärt,<br />

noch gab es tiefere Vorgespräche<br />

mit Neos, Grünen oder FPÖ.<br />

Deshalb hat FPÖ-Chef Herbert Kickl<br />

auch soablehnend reagiert, er hat<br />

von der Aufhebung der SPÖ-Quarantäne<br />

gegen die FPÖ angeblich<br />

aus dem Fernsehen erfahren.<br />

Einer der Punkte, über den im<br />

„DieBefürworter der<br />

Mehrparteienkoalition<br />

mit der FPÖ wareninder<br />

Mehrheit, daher wardas<br />

die Linieder SPÖ“<br />

Hans Peter Doskozil<br />

Landeshauptmann<br />

SPÖ-Präsidium heftig diskutiert<br />

bzw. gestri ten wurde, war die<br />

Dauer eines möglichen Bündnisses<br />

unter Duldung oderMitwirkung der<br />

FPÖ. Rendi-Wagner, Ludwig und<br />

Doris Bures machten klar, dass dieser<br />

Pakt möglichst bis zu regulären<br />

Nationalratswahl 2024 und somit<br />

mehrere Jahren halten so lte, damit<br />

sich Rendi im Kanzleramt profilieren<br />

könne. Dagegen erhoben wesentliche<br />

SPÖ-Länder ihre Stimme:<br />

Doskozil, der steirische Parteichef<br />

Anton Lang, Niederösterreichs Franz<br />

Schnabl und dem Vernehmen nach<br />

auch Kärntens Peter Kaiser. Sie<br />

warfen –inunterschiedlicher Intensität<br />

–das Argument in die Runde,<br />

dass ein solches Vier-Parteien-Bündnis<br />

wohl nur ein „Übergang zu<br />

Neuwahlen“sein könne.<br />

Anders gesagt: Doskozil, Lang<br />

und Schnabl wo lten, dass das Kurz-<br />

Abwahl-Bündnis maximal sechs<br />

Monate amtiert, und dass dann<br />

selbstverständlich ein neuer Nationalrat<br />

gewählt werden müsse. Davon<br />

hielten Rendi-Wagner und Ludwig<br />

wenig bis garnichts: „Man darf<br />

die Menschen jetzt nicht mit Neuwahlen<br />

belästigen“, lautete sinngemäß<br />

ihreAntwortauf die Skeptiker.<br />

Laut KURIER-Recherchen ließ sich<br />

diese Pa t-Ste lung nicht auflösen<br />

–weshalb das Präsidium keinen formalen<br />

Beschluss fasste. Doskozil hat<br />

die Frontste lung späteröfentlichbe-<br />

stätigt:„Es gabBefürworter und Gegner<br />

der Mehrparteien-Koalition. Die<br />

Befürworter waren inder Mehrheit,<br />

daher war das die Linie der SPÖ.<br />

Es ist dokumentiert, dass ich<br />

dagegen war. Und ich wi l<br />

das auchgar nicht leugnen.“<br />

Was dahintersteckt<br />

Hinter dem Streit steckt<br />

einmal mehr der Machtkampf<br />

zwischen Rendi und Doskozil: Sie<br />

wo ltesichzur Kanzlerin machen lassen,und<br />

sei es vonKickls Gnaden, um<br />

ihre Positionzufestigen. –Erwi l hingegen<br />

Nationalratswahlen und dabei<br />

als SPÖ-Spitzenkandidatantreten.<br />

<strong>Das</strong> Absurde: Nun ist Rendi-<br />

Wagner plötzlich die Verbindungsfrau<br />

zur FPÖ; und Doskozil, der von<br />

der Bundespartei für Rot-Blau im<br />

Burgenland gerügt worden war,<br />

ortet nun einen Verlust anGlaubwürdigkeit<br />

der Bundes-SPÖ.<br />

Tatsächlich hat sich Rendi-<br />

Wagner zu einem Zeitpunkt mit<br />

Kickl getro fen, alsinder ÖVPschon<br />

längst Scha lenberg als Kanzler und<br />

somit die Fortsetzung von Türkis-<br />

Grün feststand. Die SPÖ verkauft<br />

jetzt als ihren Erfolg, dass ihr<br />

Techtelmechtel mit der FPÖ Kurz<br />

zum Rückzug bewegt hä te. Türkise<br />

Planspiele für ein Kurz-Comeback<br />

legen jedoch anderes nahe: Diese<br />

setzten darauf, dass Rendi mit Kickl<br />

sehr bald strauchelt. DerÖVP-Wahlslogan<br />

so lte dann lauten: „Kurz<br />

oderdas Chaos“.<br />

Eines ist sicher.<br />

Impfen wirkt.<br />

100.000<br />

99.996<br />

Von 100.000 vollständig geimpften Menschen müssen<br />

bei Kontakt mit dem Corona-Virus 99.996 Personen nicht ins Krankenhaus.<br />

Holen Sie sich jetzt Ihre Corona-Schutzimpfung!<br />

Datenstand 15.09.2021, Datenque le AGES Impfdurchbrüche<br />

Thema des Tages I 5<br />

Ro lentausch: Rendi-Wagner ist FPÖ-Verbinderin, Doskozil darüber besorgt<br />

26 Oberösterreich DIENSTAG, 12. OKTOBER 2021<br />

BÜRGERMEISTERWAHL 2021<br />

Wahlsieg für Nicole Zehetner-Grasl<br />

JÜNGSTE BÜRGERMEISTERIN<br />

IN ÖSTERREICH<br />

25 Jahre alt, weiblich, Quereinsteigerin:<br />

Nicole Zehetner-<br />

Grasl will frischen Wind in die Politik<br />

bringen. Nach einer Stichwahl ist<br />

seit gestern fix, dass sie die erste<br />

Bürgermeisterin der Gemeinde Hofkirchen<br />

im Traunkreis und damit<br />

Österreichs jüngste Ortschefin wird.<br />

Im OÖN-Interview erklärt sie, wofür<br />

sie politisch steht, was ihre Ziele für<br />

die kommenden Jahre sind und wie<br />

sie ihre Vorbildrolle versteht.<br />

Die Rezepte der Sieger: Wie diese<br />

raten im Wert von 200.000 Euro<br />

beglückt und sein jährliches Werbebudget<br />

auf 1,8 Millionen erhöht.<br />

Kneissl erste Tat im Amt, so der<br />

„Kurier“ lobend, war die Kürzung<br />

dieses Etats um 80 Prozent.<br />

<strong>Das</strong>s nicht Inserate<br />

sondern viel mehr<br />

Glaubwürdigkeit und<br />

der persönliche Kontakt<br />

zu den Wählern<br />

zum Erfolg führen, be-<br />

ZAHL DES TAGES<br />

438<br />

Gemeinden: In 434 der 438 oberösterreichischen<br />

Gemeinden wurden<br />

Bürgermeister gewählt. Dieübrigen<br />

vier wählen am 17. und 24. Oktober.<br />

nachrichten.at<br />

Mehr auf nachrichten.at<br />

Ausihrer Partei<br />

hatnoch keiner<br />

in derjeweiligen<br />

Gemeinde<br />

regiert: Fünf<br />

Siegervon<br />

Sonntagüberihr<br />

Erfolgsrezept<br />

LINZ. Der eine ist Polit-<br />

Profi, war bis vor kurzem<br />

Landesgeschäftsführer<br />

der Salzburger Grünen –<br />

anderesind ihrer jeweiligen<br />

Partei erst vor nicht<br />

allzu langer Zeit beigetreten:<br />

WasRudi Hemetsberger,<br />

den ersten grünen<br />

Bürgermeister im<br />

Land, und die Politquereinsteiger<br />

Karl-Heinz<br />

Koll (VP, Traun) oder Peter<br />

Schobesberger (SP,<br />

Vöcklabruck) eint: Ihnen<br />

ist gelungen, was noch<br />

kein PolitikerihrerPartei<br />

zuvor geschafft hat –<br />

nämlich das Bürgermeisteramt<br />

in ihrer jeweiligen<br />

Gemeinde zuerobern.<br />

Dieses Kunststück<br />

schafften auch die erprobten<br />

Kommunalpolitiker<br />

Christian Partoll<br />

(FP) in Ansfelden und<br />

Agnes Reiter (ListeRaab)<br />

in Raab im Innkreis.<br />

„Einfach zugehört“<br />

Mit den OÖNachrichten<br />

sprachen die neuen Bürgermeister<br />

über ihre<br />

Wahlkampfrezepte und<br />

ihre Motivation, in die Politikzugehen.Dabeizeigt<br />

sich eines: Als einen entscheidendenFaktor<br />

empfinden<br />

fast alle den nahe<br />

Kontakt zu denWählern.<br />

„Ich habe keine großen<br />

Versprechen gemacht,<br />

ich habe den Menschen<br />

einfach zugehört“, sagt<br />

etwa Ansfeldens künftigerStadtchef<br />

Partoll.<br />

TRAUN, Karl-Heinz Koll<br />

„Wichtig ist, bei den<br />

Menschen zu sein“<br />

VP-Kandidatsiegte im einstroten Traun<br />

TRAUN. Mit den Worten „damit<br />

haben wir jedenfalls<br />

Geschichte geschrieben“<br />

kommentierte Karl-Heinz<br />

Koll (VP) am Stichwahlsonntag<br />

seinen Sieg gegen<br />

den amtierenden SP-Stadtchef<br />

Rudolf Scharinger.<br />

Der Quereinsteiger, der<br />

auch in der mittlerweile<br />

verkauften, familiengeführten<br />

Brauerei in Traun<br />

tätig war, hattesichzuletzt<br />

als Trauner Stadtmarketingchef<br />

einen Namen gemacht.<br />

Scharinger hatte bekanntlich<br />

keine Freude mit<br />

Kolls „Doppelfunktion“, es<br />

folgte dessen von Querelen<br />

begleiteter Abschied aus<br />

dem Stadtmarketing.<br />

Im April in die Politik<br />

ÖVP<br />

Der Wunsch, etwas in der<br />

Stadt verbessernzuwollen,<br />

und der begrenzte Gestaltungsspielraum<br />

außerhalb<br />

derPolitikbewogenden31-<br />

Jährigen dazu, doch politisch<br />

aktiv zu werden. Mit<br />

dem Beitritt zur ÖVP („dort<br />

wird bei Entscheidungen<br />

Foto: kerschi/Merle<br />

am meisten gemeinsam<br />

diskutiert“)und seiner Kür<br />

zum Spitzenkandidaten im<br />

April ging für Koll der<br />

Wahlkampf in Wahrheit<br />

schon richtig los.<br />

Neben seinen Social-Media-Auftritten<br />

sei es ihm<br />

ein Anliegen gewesen, „bei<br />

den Menschen zu sein“. Einen<br />

„Schlüssel zum Erfolg“<br />

gab es, so seine Einschätzung<br />

im Rückblick, nicht.<br />

Vielmehr viele Rädchen, an<br />

denen es zu drehen galt.<br />

Angefangen von dem<br />

Wunschnach Veränderung<br />

bei den Traunern bis hin<br />

zur Kandidatur vonEx-Lan-<br />

deshauptmann Josef Pühringer<br />

(mehr dazu unten).<br />

SeinAntretenimeinstro-<br />

ten Traun sei zunächst belächelt<br />

worden, sagt der<br />

zweifache Vater, mit dem<br />

Wahlergebnis vom 26. Oktober(dieÖVP<br />

legte im Gemeinderat<br />

kräftig zu) sei<br />

die Aufbruchstimmung<br />

aber deutlichzuspürengewesen.UndamStichwahtag<br />

letztlichauchzusehen. (jp)<br />

328 schwarze, 85 rote, 14 blaue und ein grüner Ortschef<br />

Zwischenbilanz der Bürgermeisterwahl in Oberösterreich –vier Gemeinden noch ausständig<br />

LINZ. Die Bürgermeisterwahlen<br />

Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

brachten heuer etliche Überraschungen.<br />

Darauf, dass Traun einen<br />

VP-Bürgermeister bekommen<br />

würde, hättewohl vor einigen Jahren<br />

auch niemand gewettet. Und<br />

einroterBürgermeisterinFreistadt<br />

oder Vöcklabruck galt als genauso<br />

utopisch.<br />

An der Zahl der Bürgermeister,<br />

die die einzelnen Parteien in Oberösterreich<br />

stellen,hat sich in Summe<br />

aber gar nicht so vielgeändert –<br />

gewonnene und verloreneGemeinden<br />

gleichen sich weitgehend aus.<br />

Stand gestern hat die ÖVP derzeit<br />

328, dieSPÖ85 und die FPÖ14Bürgermeister.<br />

Bürgerlisten stellen in<br />

sechsGemeindendenOrtschef, die<br />

Grünen in einer Gemeinde.<br />

In jenen vier Gemeinden, in denen<br />

nur nochein Kandidat antritt,<br />

darf man davon ausgehen, dass<br />

sowohl die ÖVP (Hinterstoder), die<br />

SPÖ (Pinsdorf), die FPÖ (St. Oswald/Freistadt)<br />

und eine Bürgerliste<br />

(Reichenau) noch je einen<br />

Ortschef dazugewinnen.<br />

Die ÖVP ist in der Zwischenbilanz<br />

auf dem Stand der Anzahl der<br />

Bürgermeister, die sie nach der<br />

Wahl 2015 hatte. Sie gewinnt wohl<br />

noch einen dazu. Die SPÖ hat derzeit<br />

sieben Bürgermeister weniger<br />

als 2015, das wirdsichauf sechs reduzieren.<br />

Die FPÖ wird voraussichtlich<br />

drei Bürgermeister<br />

mehr haben als 2015, derzeit<br />

sind es zwei. (mst)<br />

328<br />

85<br />

ÖVP GRÜNE Bürgerlisten<br />

+0 -7 +2 +1 +0<br />

Als Konsequenz aus dem „Mediendeal“<br />

des Ex-Kanzlers fordert die<br />

FPÖ einen Stopp des öffentlichen Inseratengeschäftes.<br />

„Wir fordern die<br />

Einführung eines Kostendeckels, der<br />

die Regierungsausgaben auf die Höhe<br />

der gesetzlichen Presseförderung begrenzt<br />

sowie echte Transparenz und<br />

Kontrolle. Die türkise Inseratenkorruption<br />

muss sofort beendet werden!“,<br />

betonte FPÖ-Mediensprecher<br />

Christian Hafenecker.<br />

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG<br />

wies der Ansfeldner<br />

FPÖ-Mandatar<br />

Christian<br />

Partoll, berichten<br />

die „Oberösterreichischen<br />

Nachrichten“.<br />

Dieser hat nach<br />

19 Jahren Engagement<br />

in der<br />

Gemeindepolitik<br />

vergangenen Sonntag die Stichwahl<br />

zum Bürgermeister gewonnen.<br />

ANSFELDEN, Christian Partoll<br />

„Die Bürgernähe war<br />

mein Erfolgsgeheimnis“<br />

ÖVP<br />

SPÖ<br />

FPÖ<br />

Grüne<br />

Bürgerlisten<br />

FP-Politiker holt sich Sieg in Ansfelden<br />

noch ausständig<br />

Hinterstoder<br />

Pinsdorf<br />

St. Oswald<br />

Reichenau<br />

ANSFELDEN. Die Gemeindepolitik<br />

ist für Christian<br />

Partoll, der sich seit 2003<br />

engagiert, nichts Fremdes.<br />

Zunächst war er als Gemeinderat,<br />

dann als Stadtrat<br />

und seit 2015 als Ansfeldner<br />

Vizebürgermeister<br />

im Einsatz.<br />

Der Wunsch, ander Gemeindespitze<br />

zu stehen,<br />

habe sich erst inden vergangenen<br />

Jahren herauskristallisiert,sagter.Mitder<br />

gegen SP-Stadtchef Manfred<br />

Baumbergergewonnenen<br />

Stichwahl ist dieser<br />

nuninErfüllung gegangen,<br />

erstmals wird mit ihm nun<br />

einFP-PolitikerBürgermeister<br />

in Ansfelden,<br />

Nicht nur in Wahlkampfzeiten<br />

sei es ihm wichtig,<br />

das „Ohr bei den Bürgern<br />

und deren Sorgen“ zu haben,<br />

sagt Partoll. „Ich habe<br />

keine großen Versprechen<br />

gemacht,ichhabedenMen-<br />

schen einfach zugehört.<br />

Diese Bürgernähe war mein<br />

Erfolgsgeheimnis.“ Die Parteizugehörigkeit<br />

würde bei<br />

FPÖ<br />

Foto: kerschi/<br />

vielen, so die Einschätzung<br />

des dreifachen Vaters, keine<br />

große Rolle mehr spielen:<br />

„Sie kennen mich<br />

schon seit Jahren und wissen,<br />

wofür ichstehe.“<br />

Zudem sei der Wunsch<br />

nach Veränderung auch<br />

immer stärker zu spüren<br />

gewesen, sagtder 48-jährigen<br />

Kommunikationstechniker,<br />

der seinen Job für<br />

das Bürgermeisteramt aufgeben<br />

wird: „Wir müssen<br />

jetzt vom Reden ins Tun<br />

kommen. Wir müssen einmalInfrastruktur<br />

schaffen,<br />

bevor wir als Stadt <strong>weiter</strong><br />

wachsen können.“<br />

Seine Motivation,einst in<br />

die Politikzugehen,war die<br />

bei seiner Arbeit in Sportvereinen<br />

fehlende Unterstützungder<br />

Gemeinde, erinnert<br />

er sich zurück. „Ich<br />

wollte dann einfach selber<br />

etwas machen.“ Der Gang<br />

zur FPÖ sei naheliegend gewesen,<br />

deren Ausrichtung<br />

habe er schon vor Beginn<br />

seiner Polit-Karriere „positiv“<br />

empfunden. (jp)<br />

Grafik:OÖN<br />

Que le:OÖLandesregierung<br />

Foto: NFZ<br />

6.843 Personen gefällt das.<br />

Kurz schwänzte die Sondersitzung.<br />

Ein Zeichen für seine Wertschätzung<br />

des Parlaments?

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