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Luxus und Nachhaltigkeit - kein Widerspruch

Luxus und Nachhaltigkeit - wie passt das zusammen? Steht Luxus nicht für Überfluss, Dekadenz und Nimmersatt und Nachhaltigkeit für Achtsamkeit und Langlebigkeit. Ja, und gerade diese beiden Perspektiven wachsen gerade zusammen. Das neue UmweltDialog Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach nachhaltigem Luxus.

Luxus und Nachhaltigkeit - wie passt das zusammen? Steht Luxus nicht für Überfluss, Dekadenz und Nimmersatt und Nachhaltigkeit für Achtsamkeit und Langlebigkeit. Ja, und gerade diese beiden Perspektiven wachsen gerade zusammen. Das neue UmweltDialog Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach nachhaltigem Luxus.

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<strong>Luxus</strong><br />

Foto: mizina / stock.adobe.com<br />

setzt Weleda auf Glas, Aluminium <strong>und</strong><br />

(zum Teil recycelten) Kunststoff, arbeitet<br />

aber auch an weiteren Verbesserungen.<br />

Eine weitere bekannte Naturkosmetik-<br />

Marke ist lavera. Die Produkte sind<br />

ebenfalls mit dem „NaTrue“-Siegel ausgezeichnet,<br />

tierversuchsfrei <strong>und</strong> zum<br />

Großteil vegan. Bei den Verpackungen<br />

setzt das Unternehmen soweit möglich<br />

recyceltes Material ein <strong>und</strong> arbeitet stetig<br />

daran, den Anteil an Verpackungen<br />

zu reduzieren. Darüber hinaus unterstützt<br />

lavera zahlreiche Klimaschutzprojekte.<br />

Wie nachhaltig sind <strong>Luxus</strong>marken?<br />

Als wenig nachhaltig schätzen die Befragten<br />

der VKE-Studie hingegen <strong>Luxus</strong>marken<br />

wie Chanel, Dior oder Armani<br />

ein. Tatsächlich positioniert sich beispielsweise<br />

Chanel selbst nicht explizit<br />

als nachhaltige Beauty-Marke, schreibt<br />

das Schweizer Online-Magazin NZZ<br />

Bellevue. Das Label erzähle stattdessen<br />

mit „saftigen Naturaufnahmen von den<br />

wertvollen pflanzlichen Rohstoffen, die<br />

es für seine Produkte verwendet <strong>und</strong><br />

dementsprechend schützt“. Anfang<br />

2020 veröffentlichte Chanel ein Klima-<br />

Commitment, in dem sich das Unternehmen<br />

dazu bekennt, dem Klimawandel<br />

in Übereinstimmung mit den Pariser<br />

Klimazielen entgegenzuwirken. So will<br />

die <strong>Luxus</strong>marke unter anderem bis 2030<br />

seinen eigenen CO 2<br />

-Fußabdruck um 50<br />

Prozent <strong>und</strong> den seiner Lieferkette um<br />

40 Prozent pro verkauftem Produkt im<br />

Kreative Ideen kommen auch von<br />

jungen Unternehmen. Das dänische<br />

Start-up Sprout World hat<br />

einen nachhaltigen Eyeliner entwickelt,<br />

den man später einpflanzen<br />

kann, damit daraus eine Wildblumenwiese<br />

wächst. Wer wiederum<br />

plastikfreie Naturkosmetik zum<br />

Selbermischen sucht, wird beim<br />

Start-up verpackmeinnicht fündig.<br />

Vergleich zu 2018 reduzieren. Außerdem<br />

beteiligt sich Chanel an Start-ups,<br />

die neue nachhaltigere Technologien<br />

<strong>und</strong> Materialien entwickeln, <strong>und</strong> ist Mitglied<br />

bei der Responsible Mica Initiative,<br />

die den Abbau von Mica umwelt- <strong>und</strong><br />

sozialverträglicher gestalten will.<br />

Die <strong>Luxus</strong>marke Dior wiederum, die<br />

zum großen <strong>Luxus</strong>güter-Konzern LVMH<br />

gehört, bietet mittlerweile manche der<br />

Beauty-Produkte zum Nachfüllen an,<br />

was den Verbrauch an Verpackungen<br />

reduziert. So ist beispielsweise der Lippenstift<br />

„Rouge Dior“ in verschiedenen<br />

Farbtönen als Refill erhältlich, aber auch<br />

Parfüms <strong>und</strong> Hautpflegeprodukte gibt es<br />

bei Dior im Nachfüllpack. Beim französischen<br />

<strong>Luxus</strong>label Guerlain setzt man<br />

indessen bei einigen Produktverpackungen<br />

auf Recyclingglas <strong>und</strong> macht sich<br />

insbesondere für den Schutz der Bienen<br />

stark. „Wir engagieren uns für den Erhalt<br />

der Artenvielfalt, Innovation <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>,<br />

das Klima <strong>und</strong> einen positiven<br />

Einfluss auf die Gesellschaft. Vor allem<br />

wollen wir eines der kostbarsten W<strong>und</strong>er<br />

der Natur schützen: die Biene“, heißt<br />

es auf der deutschen Unternehmenswebsite.<br />

Daher unterstützt das Unternehmen<br />

zahlreiche Initiativen <strong>und</strong> hat<br />

eigens das Schutzprogramm „Guerlain<br />

For Bees“ ins Leben gerufen. Über die<br />

unternehmenseigene Transparenz-Plattform<br />

„Bee Respect“ teilt Guerlain zudem<br />

diverse Informationen r<strong>und</strong> um die Herkunft<br />

der Rohstoffe, die Verpackungen<br />

<strong>und</strong> den Lebenszyklus der Produkte.<br />

Kann herkömmlich auch nachhaltig?<br />

Auch die konventionellen Marken verstärken<br />

zunehmend ihr Engagement in<br />

Richtung <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Darunter der<br />

Kosmetikkonzern L'Oréal, zu dem nicht<br />

nur die bekannten Marken Garnier,<br />

L'Oréal Paris <strong>und</strong> Maybelline New York,<br />

sondern auch die <strong>Luxus</strong>-Label Lancôme,<br />

Yves Saint Laurent <strong>und</strong> Diesel gehören.<br />

Das Unternehmen startete bereits 2013<br />

ein <strong>Nachhaltigkeit</strong>sprogramm <strong>und</strong> hat<br />

sich nun mit dem neuen Programm<br />

„L'Oréal for the Future“ weitere <strong>Nachhaltigkeit</strong>sziele<br />

gesetzt. So will der Konzern<br />

unter anderem die Menge seiner Verpackungen<br />

bis 2030 um 20 Prozent reduzieren<br />

(im Vergleich zu 2019) <strong>und</strong> nur<br />

noch Kunststoff aus biobasierten oder<br />

recycelten Quellen verwenden. Außerdem<br />

sollen 95 Prozent der Inhaltsstoffe<br />

biobasiert sein <strong>und</strong> nur von<br />

„reichlich vorhandenen“<br />

Mineralien <strong>und</strong> Kreislaufprozessen<br />

stammen.<br />

68 Ausgabe 16 | November 2021 | Umweltdialog.de

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