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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 7 2021

Neue Gebäude werden potenziell immer energieeffizienter. Mit voranschreitender technischer Innovation und durchdachter Planung ist es so heute durchaus möglich, Bauwerke zu errichten, die im Betrieb nahezu energieneutral oder in einigen Fällen sogar energiepositiv sind – also mehr Energie erzeugen, als sie für den eigenen Betrieb benötigen. Noch nicht ganz so weit sind wir jedoch im Bereich der grauen Energie. Also jener Energie, die zum Gewinnen von Rohstoffen, zum Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen, dem Transport sowie zur Entsorgung benötigt wird. Doch auch hier gibt es Bewegung. Alternative und regionale Baustoffe bieten z.B. großes Einsparungspotenzial. Immer mehr Architekten erkennen zudem die Möglichkeit, den Gebäudebestand selbst als Rohstofflager zu nutzen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Was nicht von Grund auf neu produziert werden muss, verursacht auch weniger neue CO2-Emissionen. So werden dem Recycling von Baustoffen und Materialien, sowie recyclinggerechten Bauweisen, in Zukunft eine immer wichtigere Rolle zukommen. Man sieht also, die Architektur hat nach wie vor viele Optimierungsmöglichkeiten beim Thema Energie und unsere Auswahl an Projektberichten soll einen gelungenen Umgang mit einigen davon widerspiegeln.

Neue Gebäude werden potenziell immer energieeffizienter. Mit voranschreitender technischer Innovation und durchdachter Planung ist es so heute durchaus möglich, Bauwerke zu errichten, die im Betrieb nahezu energieneutral oder in einigen Fällen sogar energiepositiv sind – also mehr Energie erzeugen, als sie für den eigenen Betrieb benötigen.
Noch nicht ganz so weit sind wir jedoch im Bereich der grauen Energie. Also jener Energie, die zum Gewinnen von Rohstoffen, zum Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen, dem Transport sowie zur Entsorgung benötigt wird. Doch auch hier gibt es Bewegung. Alternative und regionale Baustoffe bieten z.B. großes Einsparungspotenzial. Immer mehr Architekten erkennen zudem die Möglichkeit, den Gebäudebestand selbst als Rohstofflager zu nutzen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Was nicht von Grund auf neu produziert werden muss, verursacht auch weniger neue CO2-Emissionen. So werden dem Recycling von Baustoffen und Materialien, sowie recyclinggerechten Bauweisen, in Zukunft eine immer wichtigere Rolle zukommen. Man sieht also, die Architektur hat nach wie vor viele Optimierungsmöglichkeiten beim Thema Energie und unsere Auswahl an Projektberichten soll einen gelungenen Umgang mit einigen davon widerspiegeln.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

07<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

November <strong>2021</strong><br />

Bauen &<br />

Energie


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3<br />

Editorial<br />

Bauen & Energie<br />

Neue Gebäude werden potenziell immer energieeffizienter. Mit voranschreitender<br />

technischer Innovation und durchdachter Planung ist es so heute durchaus möglich,<br />

Bauwerke zu errichten, die im Betrieb nahezu energieneutral oder in einigen<br />

Fällen sogar energiepositiv sind – also mehr Energie erzeugen, als sie für den<br />

eigenen Betrieb benötigen.<br />

Noch nicht ganz so weit sind wir jedoch im<br />

Bereich der grauen Energie. Also jener Energie,<br />

die zum Gewinnen von Rohstoffen, zum<br />

Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen,<br />

dem Transport sowie zur Entsorgung benötigt<br />

wird. Doch auch hier gibt es Bewegung.<br />

Alternative und regionale Baustoffe bieten<br />

z.B. großes Einsparungspotenzial. Immer<br />

mehr Architekten erkennen zudem die Möglichkeit,<br />

den Gebäudebestand selbst als Rohstofflager<br />

zu nutzen. Der Vorteil liegt auf der<br />

Hand: Was nicht von Grund auf neu produziert<br />

werden muss, verursacht auch weniger<br />

neue CO 2 -Emissionen. So werden dem Recycling<br />

von Baustoffen und Materialien, sowie<br />

recyclinggerechten Bauweisen, in Zukunft<br />

eine immer wichtigere Rolle zukommen. Man<br />

sieht also, die Architektur hat nach wie vor<br />

viele Optimierungsmöglichkeiten beim Thema<br />

Energie und unsere Auswahl an Projektberichten<br />

soll einen gelungenen Umgang mit<br />

einigen davon widerspiegeln.<br />

Die Non-Profit-Organisation Learning Lions<br />

hat es sich zum Ziel gemacht, der Bevölkerung<br />

in abgelegenen afrikanischen Gebieten<br />

technisches Know-how zu vermitteln. Für sie<br />

entwickelte das Berliner Büro Kéré Architecture<br />

einen Campus mit innovativem und nachhaltigem<br />

Lowtech-Konzept. Ganz anders die<br />

Herangehensweise beim neuen Amsterdamer<br />

Gerichtsgebäude. Mit modernster<br />

Technik konnte hier der Energieverbrauch,<br />

im Vergleich zum alten Justizkomplex, um<br />

etwa 90 Prozent gesenkt werden. Ebenfalls<br />

in Amsterdam gelegen ist das neue Bürogebäude<br />

Cedar. Es überzeugt nicht nur durch<br />

ein nachhaltiges und innovatives Konzept,<br />

es fungiert auch als neuer Knotenpunkt inmitten<br />

eines strukturschwachen Stadtteiles.<br />

Ein perfektes Beispiel zur Vermeidung von<br />

grauer Energie zeigen wiederum CITY-<br />

FÖRSTER mit ihrem experimentellen Recyclinghaus.<br />

Aus gebrauchten Materialien<br />

und Bauteilen wurde hier ein Prototyp für<br />

hochwertigen Wohnraum geschaffen. Das<br />

kanadische Architekturbüro Perkins&Will<br />

wiederum, entwickelte mit SoLo ein rurales<br />

Chalet, das mehr Energie produziert, als es<br />

verbraucht und mit seinem nachhaltigen<br />

Gesamtkonzept neue Möglichkeiten für zukünftige<br />

Gebäude aufzeigt. Zu guter Letzt<br />

nutzten Marty Architekten die unkonventionellen<br />

Voraussetzungen eines Bauplatzes inmitten<br />

der Altstadt von Schwyz und schufen<br />

auf minimaler Fläche zwei kleine, energieautarke<br />

und ressourcenschonende Häuser.<br />

Ich wünsche viel Vergnügen mit diesen und<br />

vielen weiteren Themen dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Andreas Laser


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 08<br />

Tatiana Bilbao: Zwischen Brauchtum<br />

und Innovation<br />

Magazin 14<br />

Akustik 32<br />

Future Art Lab<br />

Bau & Recht 38<br />

WEG-Novelle 2022 ante portas<br />

…das Gute liegt so nah 40<br />

Startup Lions Campus / Turkana /<br />

Kéré Architects<br />

Ein Meer aus Raum und Licht 46<br />

Gerichtsgebäude / Amsterdam,<br />

Niederlande / KAAN Architecten<br />

Flexibel und agil 52<br />

auf allen Ebenen<br />

Bürogebäude ING Cedar /<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Benthem Crouwel Architects<br />

und HofmanDujardin<br />

Radikal recycelt 58<br />

Recyclinghaus / Hannover,<br />

Deutschland / CITYFÖRSTER<br />

Schluss mit schmutzig 64<br />

SoLo / Soo Valley, British Columbia /<br />

Perkins&Will<br />

Klein, aber fein 70<br />

Tiny Houses / Schwyz /<br />

Marty Architektur<br />

Hotel<strong>architektur</strong> 76<br />

Licht 86<br />

Produkt News 88<br />

edv 128<br />

Highend-Thermografie:<br />

Profis sehen mehr<br />

40<br />

46<br />

52 58<br />

64<br />

70<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Alexander Magyar, Mag. Theresa Stachowitz, Mag. Matthias Nödl<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 64,- / Ausland: € 91,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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(Jonas G., Verarbeiter)


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Architekturszene<br />

© Iwan Baan<br />

Sozialer Wohnbau – insgesamt 16 Wohneinheiten mit je 52 m 2 und 27.000m 2 öffentlicher Raum – in Acuña, Mexiko, 2015<br />

Zwischen Brauchtum<br />

und Innovation<br />

Zum ersten Mal ist es in Österreich möglich, Einblicke in die Arbeit der mexikanischen<br />

Architektin Tatiana Bilbao zu erhalten. Ihrer Person und Bauphilosophie<br />

widmet das Architekturzentrum Wien noch bis 07. Februar 2022 eine Ausstellung –<br />

diese stellt die wichtigsten Bauten, aber auch die innovativen Ansätze der Expertin<br />

in den Fokus.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Mit ihrem Architekturbüro Tatiana Bilbao<br />

Estudio, erforscht die Planerin die Bautraditionen<br />

in Mexiko, wobei sie ihre Projekte<br />

stets in den historischen Kontext stellt.<br />

Einen Einfluss auf die Arbeit des Büros<br />

nehmen des Weiteren die verschiedenen<br />

Dimensionen der „Landschaft“ vor Ort –<br />

sowohl natürliche als auch städtische sowie<br />

soziale Gegebenheiten fließen in die<br />

Entwürfe mit ein. Die Architektin liefert mit<br />

ihren Ideen für eine integrative Bauplanung,<br />

Antworten auf viele Herausforderungen<br />

der heutigen Zeit. Die einzigartige Herangehensweise<br />

Tatiana Bilbaos an die Architektur<br />

zeigt auf, wie sich diversifizierte<br />

und sozial sensible Lebensräume auf einer<br />

begrenzten Fläche realisieren lassen. Sie<br />

berücksichtigt die unterschiedlichen Bevölkerungs-<br />

und Einkommensgruppen und<br />

entwirft Siedlungen und Gebäude, die einer<br />

Vielzahl an Bedürfnissen gerecht werden.<br />

Eine soziale, interdisziplinäre<br />

Herangehensweise<br />

Das Werk Tatiana Bilbaos ist vor allem eines:<br />

vielschichtig und breit gefächert. Dieser<br />

Aspekt ist nicht zuletzt der disziplinübergreifenden<br />

Arbeitsweise der Architektin<br />

zu verdanken. So arbeitet sie bei der Umsetzung<br />

ihrer Entwürfe häufig nicht nur mit<br />

anderen Architekten sowie Künstlern, sondern<br />

gleichermaßen mit der Bevölkerung<br />

vor Ort zusammen. Vor der Realisierung<br />

eines Projekts erfolgt stets die Analyse der<br />

Landschaft und der sozialen Bedingungen.<br />

Dies war auch bei der Planung des sozialen<br />

Wohnbaus in Acuna der Fall. Die 2015 errichtete<br />

Siedlung verfügt über 16 Wohneinheiten<br />

von jeweils 52 m 2 und einer öffentlichen<br />

Fläche von 27.000 m 2 . Bilbao wollte<br />

mit diesem Projekt nicht nur Wohnraum<br />

schaffen, sondern gleichermaßen „Schönheit“<br />

in die Umgebung der Bewohner integrieren.<br />

Gemäß der Meinung der Planerin,<br />

müssen weniger privilegierte Menschen oft<br />

auf einen visuell ansprechenden Lebensraum<br />

verzichten – die Architektin will daher<br />

aufzeigen, dass der soziale Wohnbau ebenfalls<br />

schön sein kann. Und mit der Siedlung<br />

in Acuna ist ihr dies gelungen.<br />

u


9<br />

Architekturszene<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Tatiana Bilbao ist sich außerdem darüber im<br />

Klaren, dass es für die breite Bevölkerung<br />

generell schwer ist, Schnitte und Grundrisse<br />

von Gebäuden richtig zu lesen. Damit auch<br />

Laien ihre Konzepte verstehen, entwickelte<br />

sie kreative Ansätze für die visuelle Darstellung<br />

ihrer Projekte. Sie nutzte zur Kommunikation<br />

mit der Bevölkerung, aber auch mit<br />

den Projektpartnern schon früh handgezeichnete<br />

Skizzen und Collagen. Gleichzeitig<br />

verzichtete sie auf „Renderings“ – also<br />

realitätsnahe, digitale Visualisierungen. Aus<br />

Sicht der Planerin behindern diese einerseits<br />

den kreativen Prozess und bringen<br />

andererseits die Projektentwicklung zum<br />

Stillstand, da sie die Vorstellungskraft unterbinden.<br />

Der zum Teil verspielte Ansatz<br />

ermöglicht es also, viele Personengruppen<br />

– Experten und Laien – in die Projektentwicklung<br />

zu integrieren, um so eine ganzheitliche<br />

Planung zu gewährleisten.<br />

10<br />

Leistbares Wohnen “Housing +”, Chiapas, Mexiko, 2013 – 2015<br />

Architekturszene<br />

© Tatiana Bilbao Estudio<br />

Tradition als Inspiration<br />

und Wegweiser<br />

Neben dem sozialen Aspekt, haben lokale<br />

Kunst-, Bau- und Kulturtraditionen bei Tatiana<br />

Bilbao einen hohen Stellenwert. Mit<br />

ihrer Architektur schafft sie eine Plattform,<br />

auf der jeder Bewohner seine eigene Existenz<br />

aufbauen kann. Es geht der Planerin<br />

hier außerdem um den sparsamen Umgang<br />

mit Ressourcen. „Ich komme aus einem<br />

Land, in dem vielen Menschen nur wenige<br />

wirtschaftliche Mittel zur Verfügung stehen<br />

– ich bin es deshalb gewohnt, nachhaltig zu<br />

arbeiten“, so die Architektin.<br />

Tatiana Bilbao widmet sich aber nicht nur<br />

der Errichtung einzelner Gebäude, sondern<br />

sie hat sich auch im Städtebau einen Namen<br />

gemacht. In diesem Kontext ist unter<br />

anderem die urbane Nachverdichtung in<br />

Apodaca zu erwähnen. Die Realisierung des<br />

Projekts erfolgte im Jahr 2017, wobei die<br />

Brachflächen der Stadt mit einer Mischung<br />

aus Wohnbauten und Gewerbe gefüllt wurden.<br />

Auf dem Areal dominiert eine kleinteilige<br />

und mehrgeschossige Bebauung, die<br />

sich geradezu spielerisch in den Ort einfügt.<br />

Der Lebensraum in den Wohnhäusern<br />

erstreckt sich über vier Stockwerke, während<br />

die Dachflächen allen Bewohnern als<br />

öffentlicher Raum zur Verfügung stehen.<br />

Trotzdem weist jedes Haus einen anderen<br />

Schnitt und eine andere Grundfläche auf,<br />

wodurch der Stadtteil Familien mit unterschiedlichem<br />

ökonomischem Hintergrund<br />

offen steht. Die Eingänge gemeinschaftlich<br />

und kommerziell genutzter Bereiche sind<br />

von denen der Wohnbauten getrennt, was<br />

die Privatsphäre der Bewohner wahrt.<br />

Wohnblöcke für Menschen unterschiedlicher<br />

Einkommensklassen realisierte Tatiana<br />

Bilbao zudem bei der Umsetzung des Mas-<br />

© Rodrigo Chapa<br />

terplans „Territorio de Gigantes“ im mexikanisches<br />

Aguascalientes. Letztere gilt als<br />

sauberste Stadt in Lateinamerika, mit einer<br />

gleichermaßen hohen Lebens- und Wohnqualität.<br />

Aufgrund ihrer starken kulturellen<br />

Tradition ist sie außerdem ein bekannter<br />

Touristenmagnet im Hinterland Mexikos.<br />

Im Rahmen des Projekts musste sich die<br />

Architektin den komplexen Anforderungen<br />

der lokalen, urbanen und regionalen Planung<br />

stellen. Es war ihr möglich, das Areal<br />

mit der dringend benötigten technischen<br />

und sozialen Infrastruktur auszustatten. Als<br />

Herausforderung erwies sich hier die Größe<br />

des Stadtteils – dieser nimmt immerhin 15<br />

Prozent der Fläche von Aguascalientes ein.<br />

Es galt hier, eine stimmige Ergänzung zur<br />

bereits vorhandenen, umliegenden Bebauung<br />

zu schaffen und zugleich den Anforderungen<br />

der zukünftigen Bewohner gerecht<br />

zu werden.<br />

Herzstück des Projekts sind daher zweifelsohne<br />

die farbenfrohen, kompakten<br />

Wohnblöcke. Alle Wohnungen sind mit zwei<br />

Schlafzimmern ausgestattet, wobei einzelne<br />

Appartments um einen dritten Schlafraum<br />

erweiterbar sind. Es orientiert sich also auch<br />

dieser, auf Flexibilität ausgelegte Entwurf<br />

Bilbaos an den Bedürfnissen der Menschen<br />

– der Bevölkerung wird bei einem sparsamen<br />

Umgang mit Fläche ausreichend Raum<br />

zur Selbstverwirklichung bereitgestellt. u<br />

Nachverdichtung „Territorio de Gigantes“,<br />

Aguascalientes, Mexiko, 2013 – 2018


11<br />

Magazin<br />

KALDEWEI DUSCHBODEN SUPERPLAN ZERO<br />

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SUPERPLAN ZERO aus Stahl-Emaille verbindet die Kraft des Stahls mit<br />

der Schönheit der Glasoberfläche in einem Duschboden. Edel und voller<br />

Anmut fügt er sich in die Gesamtkomposition des Raumes ein.<br />

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DANCER FEDERICO SPALLITTA


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Architekturszene<br />

© Tatiana Bilbao Estudio<br />

Aquarium und Meeresforschungszentrum Cortes, Mazatlán, Sinaloa, Mexiko<br />

Öffentliche Bauten als<br />

lebendiger Organismus<br />

Einfühlsam ist der Ansatz der Planerin nicht<br />

nur dann, wenn es um die Gestaltung von<br />

Wohnräumen geht. Auch beim Entwurf für<br />

das Aquarium und Meeresforschungszentrum<br />

Cortes, in Mazatlan, bewies Tatiana Bilbao<br />

Umsichtigkeit. Das Projekt ist im zentralen<br />

Park des Ortes gelegen, wobei es auf<br />

einer Fläche von 13.000 m 2 als verbindendes<br />

Element zwischen dem umliegenden<br />

öffentlichen Raum, den Grünflächen und<br />

der Kulturlandschaft fungiert.<br />

Dabei war es das Bestreben der Expertin,<br />

die im Aquarium auf drei Ebenen dargestellte<br />

Meereslandschaft von Cortes mithilfe der<br />

Architektur optimal zur Geltung zu bringen.<br />

Das Bauwerk nimmt so die Funktion eines<br />

Bilderrahmens ein, der die wichtigsten<br />

Aspekte der Exhibition unterstreicht. Der<br />

Mensch steht als Besucher im Mittelpunkt.<br />

Da die Architektur gezielt Akzente setzt,<br />

wird ihm ein einzigartiger Einblick in eine<br />

andere Welt gewährt.<br />

Domesticity, Collage<br />

Kennzeichnend für das Gebäude werden<br />

aber nicht nur die Meeresbewohner im Inneren,<br />

sondern gleichermaßen die lebendige<br />

Außenhülle sein. Begrünte Bereiche an<br />

Fassaden und Dächern sollen den Bau mit<br />

seiner linearen Struktur zum Leben erwecken.<br />

Bewusst ist die lockere Anbringung<br />

der Bepflanzung an den rotbraunen Wänden<br />

vorgesehen. Von dort aus, kann sich<br />

das Grün dann ausbreiten, wodurch der<br />

Außenbereich zu einem eigenen Organismus<br />

wird, der sich nahtlos in den umliegenden<br />

Park einfügt. Die Planung des Projekts<br />

wurde mit 2019 abgeschlossen – derzeit<br />

befindet sich das Aquarium und Meeresforschungszentrum<br />

in der Bauphase.<br />

Geht es um die Kombination von Innovation,<br />

Tradition und der sozialen Integration in<br />

der Bauplanung, ist Tatiana Bilbao Vorreiterin.<br />

Sie zeigt auf, dass es selbst in einem<br />

schwierigen Kontext möglich ist, Architektur<br />

zu schaffen, die sich am Menschen<br />

orientiert und mit ihm die Geschichte eines<br />

Areals neu aufleben lässt.<br />

•<br />

© Tatiana Bilbao Estudio


13<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Renaissance<br />

des Lebens<br />

Der DESIGNBLOK in Prag ist nicht nur Tschechiens größte und wichtigste Messe<br />

für Design und Mode, sondern mit seiner 23. Auflage mittlerweile zum Fixpunkt<br />

der europäischen Kreativszene avanciert. Vom Mailänder Salone inspiriert und<br />

1999 von Jana Zielinski und Jiří Macek gegründet, präsentierten in diesem Jahr<br />

227 AusstellerInnen aus ganz Europa auf 10.000 m 2 ihre neuesten Produkte und<br />

Installationen im Gabriel Loci Areal im Stadtteil Smíchov sowie in der Altstadt im<br />

Museum der dekorativen Künste (UPM).<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Jede <strong>Ausgabe</strong> des DESIGNBLOK steht traditionell<br />

unter einem anderen, den Zeitgeist aufgreifenden<br />

Motto. In diesem Jahr fiel die Wahl auf “štěstí”, zu<br />

Deutsch Glück. “Ich glaube, die Pandemie hat uns<br />

alle zu uns selbst zurückgebracht. In unsere Heime,<br />

an Orte, wo wir uns sicher und wohl fühlen. Im Design<br />

sehen wir eine Annäherung an die Natur – eine Verbindung<br />

von menschlichen Bedürfnissen mit einem<br />

verantwortungsvollen Ansatz für unsere Zukunft”,<br />

erklärt Zielinski, wie sie die Auswirkungen von Corona<br />

auf die Gestaltung unserer Wohn- und Lebensräume<br />

wahrnimmt. Für die Direktorin des DESIGNBLOK<br />

ist es nach der langen Zeit der Isolation aber auch ein<br />

Segen und gleichermaßen unabdingbare Notwendigkeit,<br />

das Glück wieder feiern zu dürfen und auch aus<br />

den uns umgebenden, gestalteten Objekten Glückserlebnisse<br />

zu ziehen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

15<br />

Magazin<br />

Passend dazu, wurde für das Designfestival ein Ausstellungskonzept<br />

mit dem Namen RENAISSANCE 21<br />

entwickelt. “Wir haben uns auf das tschechische traditionelle<br />

Handwerk in Verbindung mit Innovationen<br />

und neuen Technologien konzentriert. 22 tschechische<br />

Hersteller und Manufakturen sowie 25 Designer<br />

stellen ihre Produkte in diesem Zusammenhang<br />

selbst oder in Kooperation mit traditionellen Handwerkern<br />

her. Ich denke, dass dies ein sehr guter Weg<br />

sein kann, um einen nachhaltigen Ansatz der Produktion<br />

zu finden, der auch die lokale Wirtschaft und<br />

das regionale Design unterstützt”, erklärte Zielinski.<br />

Das renommierte tschechische Design-Duo Herrmann&Coufal<br />

griff den Aspekt der Nachhaltigkeit<br />

mit einer wiederverwertbaren Installation im DIY-Stil<br />

für die “Designerie” auf. Der große Raum fungierte<br />

wie schon im vergangenen Jahr als Herzstück des<br />

DESIGNBLOK. Neben upcycelten Möbeln zum Entspannen<br />

gab es eine Station, an der die BesucherInnen<br />

ihre eigene Leuchte bauen konnten. “Für uns ist<br />

es das Glück, das man erlebt, wenn man etwas von<br />

dauerhafter Schönheit geschaffen hat”, brachten<br />

Eduard Herrmann und Matěj Coufal die Idee ihres<br />

Konzepts dann auch treffend auf den Punkt. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

Die Mischung aus Möbel- und Produktdesign, Mode,<br />

Installationen, Vorträgen und Workshops macht den<br />

DESIGNBLOK in seiner Form vielleicht so einzigartig.<br />

Hersteller wie Prolicht, Vitra, Hansgrohe, Hülsta,<br />

Laufen, LD Seating, Master&Master oder Ton nutzten<br />

den Rahmen dementsprechend, um sich und ihre Produkte<br />

einmal in einem anderen Licht zu präsentieren<br />

– abstrakter, verspielter, tiefgründiger. Brokis, Boma<br />

und Lasvit haben, neben anderen auf Licht- und/oder<br />

Glaskunst spezialisierten Manufakturen, in diesem<br />

Jahr einmal mehr untermauert, warum es sich lohnt,<br />

auf traditionelle Techniken und regionales Können zu<br />

setzen: In Kombination mit modernem Design entstehen<br />

so – gestalterisch wie materiell und immateriell<br />

gesehen – Objekte von Wert, die unsere Räume bereichern<br />

können.<br />

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch die Arbeit<br />

des Stuckateurs Oliver Braun, der sich mit seinem<br />

Handwerksbetrieb auf künstlerische Stuckarbeiten<br />

und Dekorationen in Innenräumen spezialisiert hat. Im<br />

Rahmen des Open Studio präsentierte er diese Kunst<br />

als eindrucksvolle Installation, die nur als Werbung für<br />

solch traditionelle Berufe dienen konnte und einmal<br />

mehr die Vielzahl an Facetten aufzeigte, die Design<br />

abdecken kann. Dass Funktion, Ästhetik und Poesie<br />

auch zusammengehören können, wenn es um Fenster<br />

geht, bewies JANOŠÍK mit seinem sehr reduzierten<br />

Fensterrahmen-Profil: “Das Glück liegt nicht in den<br />

Produkten, nicht einmal in den Fenstern. Es gründet<br />

in den Räumen, die diese Produkte schaffen.” •


17<br />

Magazin<br />

BLACK SELECTION<br />

KRAFTVOLLE<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Lebensqualität<br />

nachhaltig verbessern<br />

Seit 2015 setzt sich WeBuilding e. V. für den Bau von nachhaltigen Bildungseinrichtungen<br />

und Gemeindegebäuden in einkommensschwachen Regionen in Afrika<br />

und Lateinamerika ein. Die Non-Profit-Organisation wurde von einer internationalen<br />

Gruppe von Architekten gegründet, die gemeinsam mit lokalen NGO’s Bauprojekte<br />

umsetzt, die nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig sind.<br />

Fotos: WeBuilding<br />

Die lokalen Organisationen dienen als Experten für<br />

die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse<br />

vor Ort und werden von WeBuilding mit interdisziplinärem<br />

Fachwissen, einem agilen Netzwerk, zuverlässigen<br />

Partnern und langjähriger Erfahrung in der<br />

Umsetzung internationaler Bauprojekte unterstützt.<br />

Die so entstehenden architektonischen Lösungen<br />

ermöglichen es, bei gleichem Budget, sowohl umweltfreundlicher<br />

als auch alltagstauglicher zu bau-<br />

en. So kann beispielsweise, durch die geschickte<br />

Platzierung von Fensteröffnungen und Dachbelüftungen,<br />

ein besseres Raumklima bei gleichzeitig höherem<br />

Tageslichteinfall erreicht werden. Lokale, einfach<br />

zu beschaffende, Materialien sorgen nicht nur<br />

für eine verbesserte Klimabilanz sowie eine höhere<br />

Wertschöpfung in der Region, sie vereinfachen auch<br />

die Baulogistik vor Ort.<br />

www.we-building.org<br />

Darmang Community School / Ghana<br />

Große, flexible Fensterreihen auf<br />

beiden Seiten, eine großzügige<br />

Dachöffnung zum Wärmeausgleich<br />

und der Einsatz von CSEB – komprimierten,<br />

stabilisierten Lehmsteinen,<br />

die ausgleichend auf Temperatur und<br />

Luftfeuchtigkeit wirken. Um Regengeräusche<br />

zu reduzieren, wurde eine<br />

zusätzliche Schicht zur Schalldämmung<br />

aufgebracht.<br />

ROBA River of Blessing Academy / Ghana<br />

Bei der ROBA-Schule wurden altbewährte<br />

Lösungen aus vergangenen Projekten<br />

angewendet und weiterentwickelt: Ein<br />

Holzrahmenbausystem ist nicht nur<br />

wirtschaftlich eine sinnvolle Alternative,<br />

sondern lässt sich auch schneller<br />

umsetzen. Um das kleine Grundstück so<br />

effizient wie möglich zu nutzen, wurden<br />

die Bereiche zwischen den Räumen und<br />

der Zaunmauern als Außenerweiterung<br />

der Klassenzimmer genutzt.


19<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

In 45 Stunden gedruckt<br />

Österreichs erstes Gebäude aus dem 3D-Drucker wird im niederösterreichischen<br />

Hausleiten entstehen: Der Bautechnologiekonzern STRABAG setzt gemeinsam<br />

mit dem Gerüst- und Schalungshersteller und 3D-Betondruck-Pionier PERI einen<br />

rd. 125 m 2 großen Bürozubau der Asphaltmischanlage in Hausleiten um. Der Trockenmörtel<br />

für den 3D-Druck, der lange Verarbeitbarkeit und gute Pumpbarkeit<br />

garantiert, kommt dabei von Lafarge.<br />

„Der 3D-Betondruck bringt einen wichtigen Innovationsimpuls<br />

für die Baubranche und ist eine spannende<br />

Ergänzung zu anderen Bauweisen. Wir wollen mit diesem<br />

Praxistest gemeinsam mit unseren Partnern den<br />

3D-Betondruck weiterentwickeln. In Hausleiten konnten<br />

wir bereits bei der gemeinsamen Planung wichtige<br />

Erkenntnisse für den künftigen Einsatz erzielen“, sagt<br />

der für Digitalisierung und Innovation verantwortliche<br />

STRABAG-Vorstand Klemens Haselsteiner.<br />

3D-Druck bietet dort, wo er technisch und finanziell<br />

eingesetzt werden kann, mehrere Vorteile: Die<br />

maximale Druckgeschwindigkeit des in Hausleiten<br />

eingesetzten BOD2 Portaldruckers liegt bei einem<br />

Meter pro Sekunde und verkürzt die Bauzeit deutlich.<br />

Der Rohbau in Hausleiten wird somit in rund 45<br />

Stunden reiner Druckzeit fertiggestellt sein. Darüber<br />

hinaus ermöglicht der 3D-Druck Gestaltungsfreiräume<br />

gegenüber dem klassischen Betonbau, wie z.B.<br />

architektonisch ansprechende abgerundete Formen.<br />

„Gebäude aus dem 3D-Drucker etablieren eine neue<br />

Sprache für Beton, die digital und umwelttechnisch<br />

fortschrittlich ist. Das intelligente Material erlaubt<br />

architektonische Freiheit in der Formensprache und<br />

überzeugt in der Anwendung. So sind wir in der Lage,<br />

mehr mit weniger zu bauen“, so Berthold Kren, CEO<br />

bei Lafarge Österreich.


21<br />

Magazin<br />

Theben thePixa KNX<br />

Klassische Präsenzmelder waren gestern: Der optische Präsenzmelder thePixa von<br />

Theben erkennt, wie viele Menschen sich in welchem Raum aufhalten. Daraus kann die Gebäudeautomation<br />

entsprechende Aktionen ableiten und lässt zum Beispiel in einem vollen Raum die<br />

Lüftung anspringen. Und das ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die thePixa auf Lager hat.<br />

+43 1 68 006-0<br />

www.siblik.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

© Franz Ertl/V+P<br />

Innovationen, die Schule machen<br />

Die Seestadt Aspern gilt als Labor für Innovationen. Der Bildungscampus Liselotte<br />

Hansen-Schmidt ist ein Beispiel für Nachhaltigkeit, das mit Sicherheit Schule machen<br />

wird. Der soeben eröffnete Bildungscampus, geplant von Karl und Bremhorst<br />

Architekten, spielt technisch quasi „alle Stückln“, wie Architekt Christoph Karl bei<br />

einem Rundgang erläutert: „Die Seestadt Aspern erhält mit dem neuen Campus<br />

einen modernen Bildungsbau, in dem ein innovatives Energiekonzept mit dem<br />

Einsatz erneuerbarer Energieformen in einem hochwertigen architektonischen<br />

Ambiente verwirklicht wird.“<br />

Der Bildungscampus der Stadt Wien beherbergt einen<br />

Kindergarten, eine Volksschule, eine neue Mittelschule<br />

sowie sonderpädagogische Einrichtungen. Insgesamt<br />

können bis zu 1.100 Kinder und Jugendliche ganztägig<br />

betreut werden. Gleich neben dem Campus gibt es ein<br />

Jugendzentrum, ein Café, einen Veranstaltungsraum<br />

sowie viele Sportflächen. Die Besonderheit liegt aber<br />

im nachhaltigen Konzept – energietechnisch wie auch<br />

sozial. Es gibt Gärten und Dachgärten, die angrenzenden<br />

Plätze und Grünflächen mit Spielplätzen dürfen<br />

Schülerinnen und Schüler sowie Bewohnerinnen und<br />

Bewohner gleichermaßen nutzen.<br />

Die begrünte Fassade bildet einen natürlichen Sonnenschutz.<br />

Das Energiekonzept basiert auf Bauteilaktivierung:<br />

Geheizt und gekühlt wird ohne fossile<br />

Energie. Die Erdwärme bzw. im Sommer -kühle, wird<br />

über die Wärmepumpe im gesamten Gebäude verteilt,<br />

mit Hilfe von Wasserrohren, die in die Betonbauteile<br />

eingelegt wurden und Beton ideal als Speichermasse<br />

nutzen. Die Wärmepumpe wird direkt von der<br />

Photovoltaikanlage am Dach mit Strom versorgt. Der<br />

Bildungscampus ist damit energietechnisch weitgehend<br />

autark und setzt ausschließlich auf erneuerbare<br />

Energiequellen.<br />

VÖZ Vereinigung der<br />

Österr. Zementindustrie<br />

T +43 (0)1 714 66 85-12<br />

www.zement.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

27 23<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

Concrete Design Competition<br />

24<br />

Magazin<br />

Die Concrete Design Competition verfolgt<br />

das Ziel, eine zukunftsweisende<br />

Weiterentwicklung der Bemühungen,<br />

Innovationen mit und rund um den<br />

Baustoff Beton voranzutreiben und<br />

die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

zu forcieren. Der Wettbewerb richtet<br />

sich an Studierende der Fachrichtungen<br />

Architektur, Bauingenieurwesen,<br />

Umweltingenieurwissenschaften,<br />

Kulturtechnik und Wasserwirtschaft,<br />

Raumplanung, Landschaftsplanung,<br />

Design und verwandter Disziplinen an<br />

den Universitäten und Fachhochschulen<br />

aus Belgien, Deutschland, Irland,<br />

den Niederlanden und Österreich.<br />

Das Wettbewerbsthema „Reimagine“ bringt<br />

die aktuellen globalen Herausforderungen<br />

auf den Punkt: Das Bauen muss neu gedacht<br />

werden. Wie wollen wir zukünftig unsere Flächen<br />

nützen, den Flächenverbrauch reduzieren,<br />

Rohstoffe schonen, Energie einsparen,<br />

der fossilen Energie eine Absage erteilen.<br />

Eingereicht können studentische Arbei-<br />

ten werden, die von Einzelpersonen oder<br />

Teams bis zu drei Personen erarbeitet worden<br />

sind, wobei alle Mitglieder an einer österreichischen<br />

Universität oder Fachhochschule<br />

im Studienjahr <strong>2021</strong>/22 inskribiert<br />

(gewesen) sein müssen. Einreichfrist ist<br />

der 4. April 2022.<br />

Unterstützer des Wettbewerbs sind national<br />

Beton Dialog Österreich (BDÖ) und dessen<br />

Träger-Organisationen der Güteverband<br />

Transportbeton (GVTB), der Verband<br />

Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke<br />

(VÖB) und die Vereinigung der Österreichischen<br />

Zementindustrie (VÖZ). International<br />

wird der Wettbewerb von FEBELCEM<br />

– Federation of the Belgian cement industry<br />

(Belgien), dem InformationsZentrum Beton<br />

GmbH (Deutschland), der CMI – Cement<br />

Manufacturers Ireland (Irland) sowie der<br />

Tektoniek University und Betonhuis|Cement<br />

(Niederlande) getragen.<br />

www.concretedesigncompetition.com<br />

www.zement.at/cdc_reimagine<br />

Trends und<br />

Innovationen<br />

Die imm cologne 2022 wird die erste<br />

Einrichtungsmesse nach der pandemiebedingten<br />

Pause sein, auf der<br />

Unternehmen bedeutende Trends und<br />

Innovationen einem internationalen<br />

Publikum präsentieren.<br />

Das Erleben der Ware, Trendscouting sowie<br />

Networking und Ordern auf der Messe vor<br />

Ort sind nach der Pause essenziell und der<br />

Wunsch nach einem internationalen Branchentreffpunkt<br />

spiegelt sich auch in den<br />

bereits vorliegenden Registrierungen zur<br />

Messe wider. Mit einem Buchungsstand von<br />

rund 70 Prozent, haben bereits namhafte<br />

Marken und Hersteller ein klares Bekenntnis<br />

für den Re-Start der imm cologne abgegeben.<br />

Mit einem hohen Auslandsanteil<br />

bleibt die imm cologne der Marktplatz für<br />

internationale Aussteller mit einer starken<br />

Beteiligung aus Europa.<br />

Mit der „imm cologne 365“ wurde zudem<br />

ein Konzept aus drei Bausteinen entwickelt,<br />

das die internationale Leitmesse auf<br />

ein neues Level hebt: Die Live-Messe als<br />

der internationale Branchentreffpunkt zum<br />

Jahresauftakt. Das neue Online-Magazin<br />

„the magazine by imm cologne“ fokussiert<br />

auf Schwerpunkte, die die Welt der Einrichtungsbranche<br />

bewegt und bewegen wird<br />

– eingeteilt in spannende Themenbereiche.<br />

Und bei der digitalen Branchenplattform<br />

„ambista“ stehen Produkte, Produktneuheiten<br />

und Business-Matching im Fokus. Damit<br />

bietet „ambista“ beste Voraussetzungen für<br />

ein branchenübergreifendes Networking<br />

und eine qualifizierte Leadgenerierung an<br />

365 Tagen im Jahr.<br />

imm cologne<br />

17. - 23. Januar 2022<br />

www.imm-cologne.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Weniger Lärm, mehr Fassade<br />

25<br />

Magazin<br />

Immer öfter wird Lärmbelästigung von Menschen als aggressive<br />

Form von Umweltverschmutzung wahrgenommen und<br />

ständige Beschallung durch Lärm unterschiedlichster Art gilt<br />

unter Experten auch als gesundheitsschädlich. Vor allem im<br />

Wohnbau ist es daher eine der wesentlichen zentralen Forderungen,<br />

die Lärmbelastung stark zu reduzieren. Da sich die<br />

akustischen Belastungen außen nur selten einfach verbessern<br />

lassen, muss die Architektur darauf reagieren und verbesserte<br />

Maßnahmen setzen, um Lösungen in Form der Fassade finden.<br />

Gerade an viel befahrenen Straßen kann die Vorgehängte Hinterlüftete<br />

Fassade (VHF) einen Großteil des Lärms von der Außenwand<br />

abhalten. In Zahlen bedeutet das, dass in Abhängigkeit von<br />

Dämmschichtdicke, Masse der gewählten Bekleidung und dem Anteil<br />

offener Fugen das bewertete Schalldämmmaß der Außenwand<br />

durch eine VHF um bis zu 14 dB gesteigert werden kann. Durch den<br />

Abstand zwischen den Platten der vorgehängten Fassade und der<br />

dahinterliegenden Wand entsteht in Kombination mit der Wärmedämmung<br />

aus Mineralwolle eine Art akustischer Puffer, der zu einer<br />

deutlichen Schallverminderung führt.<br />

Analysen zeigen deutlich, dass eine hinterlüftete Fassade mit Wärmedämmung,<br />

Unterkonstruktion und Außenverkleidung die Schalldämmung<br />

einer Massivwand erhöht. Die hinterlüftete Fassade bietet<br />

somit dank ihres prinzipiellen Aufbaus einen sehr guten Schallschutz<br />

und deckt dabei das maßgebliche Spektrum an Schallfrequenzen ab.<br />

© Rieder<br />

Österreichischer Fachverband für<br />

hinterlüftete Fassaden (ÖFHF)<br />

T +43 (0)660 5664423<br />

info@oefhf.at<br />

oefhf.at<br />

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beeindruckt! Saint-Gobain entwickelt, produziert und vertreibt Materialien<br />

und Lösungen für nachhaltigen Hochbau und industrielle Anwendungen.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

26<br />

Magazin<br />

Effizienz in<br />

Schräglage<br />

Sei es bedingt durch steigende Immobilienpreise oder Corona und Co. – immer öfter<br />

streben Menschen nicht mehr nach Einfamilienhäusern, sondern nach Nähe und<br />

Gemeinschaft. Auf diesen Trend reagierten MWArchitekten mit dem Doppelhaus am<br />

Hang. Das Eigenheim des Architektenpaars wird zum Vorbild für nachhaltigen und<br />

leistbaren Wohnraum, der zudem mit einer hervorragenden Energiebilanz glänzt.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Adolf Bereuter<br />

Das Projekt besteht aus zwei Haushälften mit je 125<br />

Quadratmetern Wohnfläche. Während eine der Einheiten<br />

den Planern selbst gehört, diente die zweite<br />

dem Verkauf. Auf diese Weise sollte das Grundstück<br />

bestmöglich genutzt und nachhaltig bebaut werden.<br />

Die kompakte Form des Baukörpers garantiert Intimität<br />

und maximale Effizienz. Sämtliche Fassaden sind<br />

in sägerauem und gehobeltem Fichtenholz umgesetzt<br />

und interpretieren die traditionelle Gestaltung<br />

der Bestandsbauten in der Umgebung auf moderne<br />

Weise neu. Der regionale Naturwerkstoff prägt das<br />

Haus außen wie innen und lässt es, dank der engen<br />

Zusammenarbeit der lokalen Unternehmen, wie aus<br />

einem Guss erscheinen.<br />

Im Inneren des Doppelhauses entwickeln sich die<br />

rechteckigen Grundrisse gespiegelt über drei Stockwerke<br />

nach oben. So wird jeder Zentimeter optimal<br />

genutzt und mit maßgenauen Einbauten liebevoll<br />

bis ins kleinste Detail geplant. Wie es der Name vermuten<br />

lässt, folgt der Entwurf dabei der natürlichen<br />

Neigung des Geländes. Diese verwandelten die Architekten<br />

im Erdgeschoss in zwei Niveausprünge mit<br />

Sitzstufen. Mit ihnen zonierten sie den offenen Koch-,<br />

Wohn- und Terrassenbereich und sorgten trotz Mindesthöhe<br />

für einen großzügigen Eindruck. Drei weitere<br />

Zimmer und ein Bad im ersten Stock sowie ein<br />

Raum mit anschließender Terrasse unter dem Dach<br />

komplettieren das Programm.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

27<br />

Magazin<br />

Das zertifizierte Niedrigstenergiehaus überzeugt<br />

mit einem intelligenten Energiekonzept, das sich aus<br />

mehreren Komponenten zusammensetzt. Um Platz<br />

und Kosten zu sparen, sind die Außenwände ohne<br />

innere Vorsatzschale ausgeführt. Die Installationen<br />

finden in den Decken, Innenwänden und Möbeln<br />

Platz. Mittels Erdwärmepumpe wird geheizt. Anstatt<br />

künstlicher Klimatisierung gibt es ein automatisches<br />

Dachfenster. Dieses ist zentral über dem Treppenhaus<br />

positioniert. Dank der offenen Stufen strömt<br />

frische Luft von unten durch das ganze Haus, kühlt<br />

dieses über Nacht und reguliert das Raumklima auf<br />

natürliche Art und Weise. Eine dezentrale Lüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung im Schlafzimmer rundet<br />

das System ab.<br />

Design & Funktion<br />

in Balance.<br />

Die neue Zetra-Lamelle für Raffstoren<br />

– Maximale Abdunkelung bei Tag und Nacht<br />

– Geradlinige Geometrie fügt sich harmonisch<br />

in die Fassadenoptik ein<br />

– Maximale Gestaltungsfreiheit - von Farbe<br />

bis Oberfläche<br />

Der SonnenLicht Manager<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

28<br />

Magazin<br />

16 Minuten<br />

In Kooperation mit Delta realisierten SWAP Architekten, gemäß dem Leitbild der<br />

Wiener Universität für Bodenkultur BOKU, einen ökologischen Holzbau. Das neue<br />

Ilse Wallentin Haus ist für maximale Energieeffizienz kompakt ausgeführt und<br />

vereint Bibliothek und Seminarzentrum auf rund 3.000 m 2 . Seine Nachhaltigkeit<br />

erreicht es zum Großteil durch das Material: Das verbaute Holz wächst laut Planern<br />

in österreichischen Wäldern innerhalb von nur 16 Minuten nach.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Hertha Hurnaus<br />

Der schlichte, quaderförmige Baukörper setzt sich<br />

aus einem Sockel und einem Erschließungskern<br />

aus Beton sowie vier Geschossen in Holzbauweise<br />

zusammen. Sämtliche Brettschichtholzelemente kamen<br />

vorgefertigt auf die Baustelle. Während die Außenhülle<br />

aus unbehandelter Lärche gefertigt wurde,<br />

entschied man sich im Inneren für Fichtenholz. Die<br />

Ansichten prägen die auffällig gerasterten Pfosten<br />

und Riegel der Konstruktion. Dreifachverglasungen<br />

komplettieren die Fassaden.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

29<br />

Magazin<br />

Das Naturmaterial bestimmt im gesamten Universitätsgebäude<br />

nicht nur die Struktur, sondern auch die<br />

Optik. In den Innenräumen zeigen sich die Träger in<br />

Form von kassettierten Decken. Diese regulieren die<br />

Akustik und sorgen für Gemütlichkeit. Durch die großflächigen<br />

Fenster gelangt viel Licht in die Räume. Sie<br />

werden von niedrigen Sitzbänken mit Blick nach draußen<br />

gesäumt und lassen den Bau in Dialog mit seiner<br />

Umgebung treten. Dadurch entsteht eine angenehme<br />

und produktive Atmosphäre zum Lernen und Arbeiten.<br />

Im Eingangsniveau verfolgt das Planerteam mit<br />

mobilen Trennwänden ein flexibles Nutzungskonzept.<br />

Neben dem Foyer und einer Mensa gibt es Seminarräume<br />

für insgesamt bis zu 500 Studierende. Die einzelnen<br />

Bereiche können bei Bedarf zusammengelegt<br />

werden und bieten Platz für Veranstaltungen. Im ersten<br />

Stock befindet sich die mit Lernzonen ausgestattete<br />

Bibliothek. Den Abschluss bilden die obersten<br />

beiden Geschosse mit Institutsräumen.<br />

Planung und Umsetzung des Neubaus erfolgten<br />

mithilfe eines integralen BIM-Modells. Die digitale<br />

Technologie vereinfachte nicht nur die Produktion<br />

der Fertigteile, sondern überwachte mit speziellen<br />

Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren außerdem<br />

die Qualität des Holzes in jeder Bauphase. Auch<br />

aus energetischer Sicht überzeugt das Ilse Wallentin<br />

Haus: Das hocheffiziente Haustechniksystem<br />

kombiniert eine Fernwärmeheizung mit Wärmerückgewinnung<br />

aus der Lüftung – welche wiederum die<br />

Heizung unterstützt – sowie einen außenliegenden<br />

Sonnenschutz und bringt dem Holzbau mit 965 von<br />

1000 möglichen Punkten das österreichische Qualitätszeichen<br />

klimaaktiv Gold ein.<br />

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gute Gefühl, im Ernstfall alles zum Schutz von Menschen und Werten getan zu haben.<br />

Übernehmen Sie beim Brandschutz die 1000 °C-Verantwortung!<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Magazin<br />

Grüne Arbeitswelt<br />

Mit Europas größter begrünter Fassade fällt Kö-Bogen II schon von außen auf. Im<br />

Inneren zeigt sich, was ein modernes Multispace-Büro ausmacht. Hier wurde eine<br />

Synthese aus OpenSpace-Flächen und Einzelbüros mit verschiedenen Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit geschaffen, die eine ruhige Arbeitsatmosphäre und<br />

Rückzugsmöglichkeiten bietet.<br />

Der Kö-Bogen II ist Teil der Stadterneuerung Düsseldorfs<br />

und bringt mit der terrassierten Fassade<br />

aus dreißigtausend Pflanzen mehr Natur in die Innenstadt.<br />

Das Ensemble aus Pavillon, Büro- und Geschäftshaus<br />

von ingenhoven architects wurde 2020<br />

äußerlich vollendet. Kürzlich konnte ein erster Teil<br />

der Bürofläche bezogen werden. Die Arbeitsplatzberater<br />

Projektlabor haben hier eine flexible Arbeitsumgebung<br />

für drei gemeinsam arbeitende bautechnische<br />

Beratungsunternehmen geschaffen, welche die<br />

Rückkehr aus dem Home-Office zum Erlebnis macht.<br />

Die achthundertfünfzig Quadratmeter große Bürofläche<br />

verläuft über die dritte und vierte Etage. Grundlage<br />

für die Konzeption der Bürostruktur war ein im<br />

Vorfeld durch Projektlabor geleiteter Workshop, in<br />

denen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche<br />

der MitarbeiterInnen sowie des Führungspersonals<br />

Thema waren. Mehr Kommunikation und Begegnung<br />

war dabei zentrales Thema. Für den neuen Sitz wurde<br />

daher eine Synthese aus Open-Space-Flächen<br />

und Einzelbüros mit verschiedenen Möglichkeiten<br />

der Zusammenarbeit geschaffen.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

31<br />

Magazin<br />

++<br />

Unten dient ein offener Eingangsbereich mit<br />

Garderobe und Sitzgelegenheiten als Empfang,<br />

an den ein Konferenzraum, Einzelbüros sowie<br />

Besprechungs- und Projekträume anschließen.<br />

Sessel, Sofas und Tische bilden Nischen und Aufenthaltsbereiche<br />

für Arbeit oder Pause. Entlang<br />

der verglasten Gebäudeseite befindet sich ein<br />

Open Space mit Sitzgruppen sowie ein weiterer<br />

Konferenzraum. Ein offener Küchenbereich sowie<br />

eine Terrasse ermöglichen spontane und festliche<br />

Zusammenkünfte.<br />

Über eine offene Treppe wird die obere Ebene<br />

erreicht, wo sich eine offene Bürostruktur mit<br />

Sitzgruppen, kleinen Büros und Besprechungsräumen<br />

abwechselt. Die verglaste Fassade bietet<br />

natürliche Belichtung und öffnet den Blick auf<br />

die Dächer der umliegenden Gebäude sowie in<br />

den grünen Innenhof. Gerade hier, wo Arbeit, sozialer<br />

Austausch und Freizeit zusammenfließen,<br />

war es wichtig, den MitarbeiterInnen eine ruhige<br />

Arbeitsatmosphäre und Rückzugsmöglichkeiten<br />

zu bieten. Eingezogene Vorhänge ermöglichen<br />

ungestörtes Arbeiten, auch wenn zugleich Billiard<br />

gespielt wird.<br />

Schallabsorbierende quadratische Deckensegel<br />

von Ecophon garantieren dabei eine gute Akustik.<br />

Die hellgrauen Segel greifen die rohe Ästhetik<br />

der Betondecke auf und unterstützen durch ihre<br />

regelmäßige Montage die Zonierung der Arbeitsbereiche.<br />

Sie sorgen für eine akustische Balance<br />

zwischen Begegnung und konzentrierter Arbeit,<br />

die sowohl soziale Interaktion als auch Privatsphäre<br />

erlauben. So kommen Offenheit und Abschirmung,<br />

Interaktion und Diskretion, lauter und<br />

leiser in einem Raum zusammen.<br />

Weitere inspirierende Projekte finden Sie auf:<br />

www.ecophon.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

32<br />

Akustik<br />

Alles für den<br />

guten Klang<br />

Die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zählt zu den weltweit<br />

größten und renommiertesten Universitäten für Musik, Theater und Film. Mit dem<br />

Neubau des Future Art Lab verfügt sie seit Beginn des Wintersemesters 2020 über<br />

einen eindrucksvollen Neubau auf ihrem Campus am Anton-von-Webern-Platz.<br />

Fotos: Hertha Hurnaus, Toni Rappersberger<br />

Das von den Architekten Pichler & Traupmann entworfene<br />

Gebäude fügt sich, mit seiner markanten<br />

Architektur und charakteristischen Fassade aus Aluminiumverbundplatten,<br />

in das bestehende Gebäude-Ensemble<br />

ein und bietet auf 3.400 m² großzügigen<br />

Platz für drei Institute der mdw. Zusätzlich beherbergt<br />

es mit dem Klangtheater, einem Arthouse-Kino,<br />

einem Aufnahme- und einem Konzertsaal gleich vier<br />

Säle, die architektonisch, technisch und akustisch<br />

keine Wünsche offenlassen. Für letzteres zeichnen<br />

die Akustikexperten der Müller-BBM GmbH unter<br />

Projektleiter Dr. Andreas Meier verantwortlich.<br />

Die innere Organisation ist einzig und allein den<br />

funktionalen und bauakustischen Anforderungen geschuldet<br />

sowie dem Bestreben, jedem Institut größtmögliche<br />

Kompaktheit bei gleichzeitiger maximaler<br />

Tageslichtexposition zu ermöglichen.<br />

Das Institut für Elektroakustik und Komposition, mit<br />

den großvolumigen Sälen, dem Klangtheater und<br />

dem Aufnahmesaal, ist aus bauakustischen Gründen<br />

im ersten Untergeschoss angesiedelt. Über einen<br />

versenkten Hof werden seine Unterrichtsräume aber<br />

dennoch natürlich belichtet. Die zugehörigen, administrativen<br />

Räumlichkeiten, sowie das Hauptfoyer,<br />

befinden sich im Erdgeschoss.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

33<br />

Akustik<br />

Das flächenmäßig größte Institut, die Filmakademie,<br />

nimmt allein das gesamte 1. Obergeschoß ein. Um<br />

den hohen Anteil an natürlich belichteten Räumen<br />

zu ermöglichen und mehr Fassadenfläche zur Belichtung<br />

zu generieren, wurde ein Raumflügel nach innen<br />

geklappt. Als positiver Nebeneffekt entsteht eine<br />

großzügige Terrasse. Das Arthouse-Kino ist für die<br />

Öffentlichkeit vom Erdgeschoß her erreichbar. Die<br />

untere Ebene des Kinosaals verbindet sich direkt mit<br />

einem in den Luftraum des Untergeschoßes eingeschobenen<br />

Zwischenniveau, das die Seminarräume<br />

beinhaltet. Dem Institut für Tasteninstrumente, dem<br />

flächenmäßig kleinsten, ist das zurückweichende<br />

2. Obergeschoß zugeordnet.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Akustik<br />

Konzertsaal<br />

Bauakustik<br />

Für alle Räume und Säle mit sehr hohen akustischen<br />

Anforderungen wurde eine lückenlose Raum-in-<br />

Raum-Bauweise vorgesehen. Es ist daher die raumbildende<br />

Tragstruktur in Stahlbeton vollkommen von<br />

der, den Innenraum bildenden, ebenfalls massiven<br />

Struktur entkoppelt und mittels Masse-Feder-System<br />

gelagert. Die drei größten Schallemittenten,<br />

Klangtheater, Aufnahmeraum und Arthouse-Kino,<br />

sind unabhängig voneinander im Untergeschoss<br />

gelagert, sodass von diesen kein Körperschall auf<br />

andere Bauteile ausgehen kann. Die Lasten des Konzertsaals,<br />

der selbstverständlich ebenfalls in Raumin-Raum-Bauweise<br />

und Masse-Feder-System ausgeführt<br />

ist, werden mit einer getrennten Tragstruktur<br />

durch das Gebäude hindurch in die Fundamente abgeleitet,<br />

sodass auch hier keine Beeinträchtigungen<br />

gegeben sind. Ergänzend ist das gesamte Institut für<br />

Tasteninstrumente auf einer eigenen, schwimmenden<br />

Stahlbetonplatte, unabhängig von der primären<br />

Stahlbetondecke, aufgesetzt.<br />

Alle Räume mit hohen akustischen Anforderungen<br />

sind durch entsprechend starke Wände in Massivbauweise<br />

voneinander getrennt. Um den Ansprüchen<br />

an den Schallschutz gerecht zu werden, sind darüber<br />

hinaus Pufferbereiche, wie z.B. Flure und Zwischenräume<br />

umgesetzt worden. So ist der Konzertsaal<br />

über einen weniger sensiblen Flurbereich von den<br />

darunter liegenden Aufnahmebereichen getrennt.<br />

Türschleusen helfen, den sehr hohen Schallschutzstandard<br />

umzusetzen.<br />

Gebäudeschnitt; farblich markiert sind zentrale geräuschsensible Räume. Quelle: pxt


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35<br />

Akustik<br />

Raumakustik<br />

Der Konzertsaal sollte einen voluminösen und ausgewogenen<br />

Raumklang bieten, aber dennoch transparent<br />

genug sein, um auch in Prüfungssituationen eine<br />

präzise und analytische Beurteilung des Klavierspiels<br />

zu ermöglichen. Eine zu große Schärfe, sowie einen<br />

der geringen Raumgröße geschuldeten, sehr direkten<br />

Klang, galt es dabei zu vermeiden.<br />

Für die gewünschte Konzertsaalakustik wurden<br />

folgende wesentliche akustische Maßnahmen umgesetzt:<br />

Durch die akribisch geplante Neigung der<br />

seitlichen Wandflächen wird ein signifikanter Anteil<br />

der lateralen Erstreflexionen bewusst über die Köpfe<br />

der Zuhörer hinweg gelenkt. Dies fördert die Diffusität<br />

und Räumlichkeit und verleiht dem Saal, durch<br />

die Reduktion sehr früher Seitenreflexionen, eine<br />

wahrzunehmende akustische Größe. Deckenreflektoren<br />

über dem Podium unterstützen die Klangintensität<br />

der Flügel oder Ensembles im Publikum. Sowohl<br />

im Bereich der Rückwand als auch im Wandbereich<br />

des Podiums wurden sorgfältig bemessene kleine<br />

Flächen durch Mikroperforation schallschluckend<br />

gestaltet, um die erforderliche Nachhallzeit einzustellen,<br />

die Balance zwischen frühen und späten<br />

Schallreflexionen zu optimieren und so eine hohe Dynamik<br />

zu ermöglichen.<br />

u<br />

ÖKOBILANZ DER<br />

DÄMMUNG:<br />

XPS IST<br />

RECYCELBAR<br />

Nachhaltigkeit wird heute auch bei der Wahl des<br />

richtigen Dämmstoffs immer mehr zu einem<br />

Entscheidungskriterium. Ein wichtiger Faktor:<br />

XPS ist zu 100 % recyclebar. Dies gilt für XPS-<br />

Platten von ÖXPS-Mitgliedern und es gibt noch<br />

weitere Möglichkeiten der nachhaltigen Nutzung.<br />

XPS ins Recycling<br />

Alle XPS-Dämmstoffe, die seit 2015 von ÖXPS-Mitgliedern<br />

produziert werden, sind zu 100 Prozent recyclingfähig und als<br />

wiederverwendbar eingestuft. Saubere XPS-Reste / Abschnitte<br />

können als Rohstoff für neue Dämmstoffplatten genutzt werden.<br />

Neue Energie erzeugen<br />

Vor 2015 hergestelltes XPS enthält das Flammschutzmittel HBCD.<br />

Das XPS aus diesem Zeitraum kann in Verbrennungsanlagen<br />

thermisch verwertet werden und dient wieder der Energiegewinnung.<br />

Platten wieder verwenden<br />

Lose verlegte XPS-Platten, die seit 2015 von ÖXPS Dämmstoffherstellern<br />

hergestellt wurden, können zurückgebaut und erneut<br />

verwendet werden. Dies ist in der Anwendung im Umkehrdach<br />

der Fall und begünstigt die schnelle und einfache energetische<br />

Sanierung von Flachdächern. XPS Platten sind einer der wenigen<br />

Baustoffe, die ohne Beschädigung aus Bestandsgebäuden<br />

ausgebaut und wieder verwendet werden können.<br />

Fazit: XPS ist ein nachhaltiger Dämmstoff mit<br />

vielfältigen Möglichkeiten – die beste Wahl nicht<br />

nur wegen der ausgezeichneten Dämmwerte,<br />

sondern auch in Hinblick auf seine Ökobilanz.<br />

Der ÖXPS-Verband bürgt für Qualität:<br />

Die Österreichische Fachvereinigung Polystyrol-<br />

Extruderschaum wurde 2008 mit dem Ziel gegründet,<br />

höchste Ansprüche an Qualität und Sicherheit zu erfüllen<br />

sowie die Einhaltung aller österreichischen XPS-Dämmstoffnormen<br />

verlässlich zu gewährleisten.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Akustik<br />

Im Aufnahmesaal wurden die Oberflächen<br />

wechselseitig absorbierend und reflektierend<br />

gestaltet. Da die Nachhallzeit einen<br />

Wert von 1 s nicht überschreiten soll, wurde<br />

die Decke vollständig absorbierend ausgebildet<br />

und darüber hinaus mit Kantenabsorbern<br />

ausgestattet. Die unterschiedlichen<br />

Wandneigungen durch Holzpaneele sind<br />

umlaufend auf Ohr- und Instrumentenhöhe<br />

der Musiker ausgeführt. Die schallreflektierenden<br />

Segelkonstruktionen unterhalb<br />

der Decke stellen das gegenseitige Hören<br />

zwischen Musikern sicher und vermitteln<br />

durch ihre Schallreflexion einen Raumeindruck,<br />

der ansonsten durch die dahinterliegende,<br />

vollflächig absorbierende Unterdecke<br />

vermindert würde.<br />

Das Klangtheater dient als dunkel gehaltener<br />

Raum für musikalische Beschallungsexperimente<br />

und Aufführungen vor Publikum.<br />

Die Anforderung an die Variabilität der<br />

Nachhallzeit lag zwischen 0,8 s bis 1,2 s und<br />

wurde im weiteren Planungsverlauf auf 0,5 s<br />

bis 1,2 s erweitert. Diese Variabilität wird<br />

durch einen umlaufenden Vorhang hergestellt,<br />

der unterhalb der Galerieebene<br />

aufgezogen wird. Gezielte absorbierende<br />

und reflektierende Elemente an der Decke<br />

und den Wänden ermöglichen einen guten<br />

Raum eindruck, trotz der vergleichsweise<br />

hohen akustischen Bedämpfung. Die Lüftungskanäle<br />

und die Drehpaneele im Wandbereich<br />

„brechen“ zudem die ansonsten<br />

glatten Flächen akustisch auf und fördern<br />

so die Klangdurchmischung.<br />

Im Arthouse-Kino wurden alle wesentlichen<br />

Raumoberflächen mit einer absorbierenden<br />

Auskleidung versehen, sodass eine gute<br />

Hörsamkeit bei Lautsprecherbeschallung<br />

sichergestellt ist. Zusätzlich ist auch der<br />

Fußboden absorbierend mit einer Lochung<br />

ausgerüstet, durch die auch die Zuluft geräuscharm<br />

quellen kann.<br />

Alle Veranstaltungsräume des Future Art<br />

Lab sind mit den hauseigenen Tonstudios<br />

verbunden und mit ihrer State-of-the-<br />

Art-Technik bereits für internationale Online-Veranstaltungen<br />

und Live-Streamings<br />

im Einsatz.<br />

•<br />

Aufnahmesaal


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37<br />

Akustik<br />

Klangtheater<br />

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Geschlossene Räume mit frischer Raumluft zu versorgen ist oft eine große Herausforderung.<br />

Entstehende Aerosole können dabei sogar ein Gesundheitsrisiko darstellen. Aerosole sind<br />

winzige Schwebeteilchen in der Luft, die durch Atmen und Sprechen entstehen und als<br />

potenzielle Träger von Viren und Bakterien gelten. Baumit IonitColor bindet diese Aerosole<br />

durch die dauerhafte Aktivierung von Luftionen. Im Innenraum beträgt die Reduktion<br />

der Aerosolkonzentration durch Baumit IonitColor nachweislich bis zu 60 %.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Bau & Recht<br />

WEG-Novelle<br />

2022 ante portas<br />

Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimapolitik plant der Gesetzgeber eine Novelle<br />

des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG). Die Begutachtung des Ministerialentwurfs<br />

zur WEG-Novelle 2022 ist mittlerweile abgeschlossen. Die Novelle soll<br />

plangemäß mit 01.01.2022 in Kraft treten. Dadurch soll die Stellung des einzelnen<br />

Wohnungseigentümers in bestimmten „klimarelevanten“ Bereichen gestärkt werden.<br />

Mit einem Blick auf die praktischen Auswirkungen widmet sich dieser Beitrag<br />

den wesentlichen Inhalten der Novelle.<br />

Text: Mag. Theresa Stachowitz und Mag. Matthias Nödl<br />

Die WEG-Novelle hat im Wesentlichen zwei<br />

Schwerpunkte. Zum einen soll die neue<br />

Rechtslage die Position des einzelnen Wohnungseigentümers<br />

stärken, indem diesem<br />

etwa die Errichtung von Ladevorrichtungen<br />

für Elektrofahrzeuge oder Einzel-Photovoltaikanlagen<br />

oder andere Änderungen am<br />

Wohnungseigentumsobjekt unter vereinfachten<br />

Bedingungen ermöglicht werden<br />

soll. Zum anderen soll die Willensbildung innerhalb<br />

der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

erleichtert werden.<br />

Die Novelle soll damit auch zur Verringerung<br />

des Energiebedarfs von Gebäuden<br />

beitragen, indem die Rahmenbedingungen<br />

für den Umstieg auf umweltfreundliche<br />

Technologien und Energieträger verbessert<br />

werden sollen. Der Gesetzgeber versucht<br />

damit, sich sowohl dem Themenbereich<br />

Verkehr, als auch jenem des Gebäudesektors<br />

anzunehmen. In beiden Bereichen ist<br />

es ein Ziel des Gesetzgebers, den Energieverbrauch<br />

zu verringern und zunehmend<br />

den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu<br />

forcieren. Der Grundgedanke hierbei ist,<br />

dass der Umstieg auf elektrisch betriebene<br />

Fahrzeuge wohl nur vorangetrieben werden<br />

kann, wenn gleichzeitig der Weg zur Schaffung<br />

einer Lademöglichkeit im Bereich von<br />

Wohngebäuden geebnet wird.<br />

Damit solche Änderungen in Wohngebäuden<br />

auch durchgeführt werden können, soll<br />

im Rahmen des ersten Schwerpunkts der<br />

Novelle deren Durchsetzbarkeit erleichtert<br />

werden. Wünscht ein Wohnungseigentümer<br />

die Anbringung einer Vorrichtung zum<br />

Langsamladen eines elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeugs und werden dafür allgemeine<br />

Teile der Liegenschaft in Anspruch genommen,<br />

so ist er zu einer solchen Änderung<br />

nach der aktuellen Rechtslage (§ 16 Abs 2<br />

WEG 2002) nur dann berechtigt, wenn die<br />

Änderung weder eine Schädigung des Hauses<br />

noch eine Beeinträchtigung schutzwürdiger<br />

Interessen der anderen Wohnungseigentümer<br />

zur Folge hat (§ 16 Abs 2 Z 1 WEG<br />

2002) und überdies entweder der Übung<br />

des Verkehrs entspricht oder einem wichtigen<br />

Interesse des Wohnungseigentümers<br />

dient (§ 16 Abs 2 Z 2 WEG 2002).<br />

Nach der Novelle des WEG wird nun unterstellt,<br />

dass die Anbringung einer Vorrichtung<br />

zum Langsamladen eines elektrisch<br />

betriebenen Fahrzeugs der Übung des<br />

Verkehrs entspricht bzw. einem wichtigen<br />

Interesse des jeweiligen Wohnungseigentümers<br />

dient. Die anderen Wohnungseigentümer<br />

sollen sohin künftig nicht mehr die<br />

Möglichkeit haben, dem änderungswilligen<br />

Wohnungseigentümer die Anbringung einer<br />

solchen Ladevorrichtung mit den Argumenten<br />

des § 16 Abs 2 Z 2 WEG zu untersagen.<br />

Darüber hinaus sieht die WEG Novelle 2022<br />

in bestimmten Fällen eine Zustimmmungsfiktion<br />

vor; das heißt, bei bestimmten genehmigungsbedürftigen<br />

Änderungen – wie<br />

z.B. der nun schon erwähnten Schaffung von<br />

Vorrichtungen zum Langsamladen eines<br />

elektrisch betriebenen Fahrzeugs oder im<br />

Falle der Anbringung von Photovoltaikanlagen<br />

an einem Reihenhaus oder Einzelgebäude<br />

oder bei Anbringung von sich in das<br />

Erscheinungsbild des Hauses harmonisch<br />

einfügenden Beschattungsvorrichtungen<br />

– gilt die Zustimmung eines Wohnungseigentümers<br />

als erteilt, wenn er den geplan-<br />

ten Änderungen nicht binnen zwei Monaten<br />

nach Zugang der Verständigung davon (i)<br />

mittels Anschlag an einer für alle Wohnungseigentümer<br />

deutlich sichtbaren Stelle<br />

des Hauses („schwarzes Brett“) und (ii) mittels<br />

schriftlicher Übersendung widerspricht.<br />

In der Verständigung muss die geplante Änderung<br />

nach der Novelle klar und verständlich<br />

beschrieben werden; zudem müssen<br />

darin die Rechtsfolgen des Unterbleibens<br />

eines Widerspruchs genannt werden.<br />

Die Novelle bewirkt sohin eine erhebliche<br />

Erleichterung für den änderungswilligen<br />

Wohnungseigentümer, weil er nicht mehr<br />

die aktive Zustimmung aller anderen Wohnungseigentümer<br />

benötigt. Vielmehr reicht<br />

es demnach aus, wenn er die anderen Wohnungseigentümer<br />

von der beabsichtigten<br />

Änderung formgerecht verständigt hat und<br />

diese in der Folge nicht widersprechen.<br />

Diese Zustimmungsfiktion soll nach der<br />

Novelle auch für solche Änderungen gelten,<br />

die unter Inanspruchnahme anderer<br />

Wohnungseigentums- oder Zubehörobjekte<br />

erfolgen; davon ausgenommen sind solche<br />

Änderungen, die eine wesentliche und<br />

dauernde Beeinträchtigung eines anderen<br />

Wohnungseigentums- oder Zubehörobjektes<br />

bewirken. In einem solchen Fall muss<br />

der beeinträchtigte Wohnungseigentümer<br />

die Änderung auch dann nicht dulden,<br />

wenn er einen Widerspruch gegen die Änderung<br />

unterlassen hat.<br />

Was den zweiten Schwerpunkt der Novelle<br />

anlangt, ist nach der aktuellen Rechtslage<br />

für das wirksame Zustandekommen eines<br />

Beschlusses der Wohnungseigentümerge-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

| BA12-21G |<br />

Magazin<br />

meinschaft die Zustimmung von so vielen<br />

Wohnungseigentümern erforderlich, die<br />

– gemessen am Verhältnis der Miteigentumsanteile<br />

– eine Mehrheit aller Wohnungseigentümer<br />

repräsentieren. Dies ist<br />

insbesondere problematisch, wenn sich<br />

nicht alle Wohnungseigentümer an den Geschehnissen<br />

in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

beteiligen, was in der Praxis<br />

nicht selten der Fall ist.<br />

Beabsichtigen nun Wohnungseigentümer<br />

Verbesserungsmaßnahmen am Haus, erfordern<br />

diese prinzipiell als Maßnahmen der außerordentlichen<br />

Verwaltung die Zustimmung<br />

der Mehrheit der Wohnungseigentümer. Dies<br />

gilt nach aktueller Rechtslage mitunter für<br />

die Optimierung der energietechnischen<br />

Ausgestaltung des Gebäudes, weshalb sich<br />

solche Projekte relativ einfach torpedieren<br />

lassen, indem sich Wohnungseigentümer an<br />

der Willensbildung in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

nicht beteiligen und so<br />

eine Beschlussfassung verhindern.<br />

Um die Willensbildung innerhalb der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

zu erleichtern,<br />

soll die Novelle neben der bisherigen<br />

Möglichkeit eine weitere Variante der<br />

Mehrheitsbildung schaffen. Bei dieser weiteren<br />

Variante soll es künftig nicht mehr<br />

auf die Mehrheit aller Miteigentumsanteile,<br />

sondern auf eine qualifizierte Mehrheit von<br />

2/3 der abgegebenen Stimmen ankommen.<br />

Zusätzlich muss diese Mehrheit jedoch zumindest<br />

ein Drittel aller Miteigentumsanteile<br />

erreichen.<br />

Durch diese Regelung soll also auch bei<br />

einer geringen Beteiligung der Wohnungseigentümer<br />

an der Willensbildung ein wirksamer<br />

Beschluss erzielt werden können.<br />

Durch die Schwelle von einem Drittel aller<br />

Miteigentumsanteile soll jedoch weiterhin<br />

gewährleistet werden, dass ein Beschluss<br />

möglichst immer noch die Meinung der<br />

Wohnungseigentümer korrekt abbildet.<br />

Wie sich die Novelle in der Praxis auswirken<br />

wird, insbesondere die vom Gesetzgeber<br />

gewünschten, klimarelevanten Innovationen<br />

im Verkehrs- und Gebäudesektor<br />

bewirkt, bleibt abzuwarten. Unbestreitbar<br />

stellt diese Novelle jedoch einen ersten Versuch<br />

dar, dem aktuellen Zeitgeist im Verkehrs-<br />

und Gebäudesektor rechnen zu tragen<br />

und die oft schwierige Willensbildung<br />

in der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

zu erleichtern.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Bauen & Energie<br />

…das Gute<br />

liegt so nah<br />

Startup Lions Campus / Turkana / Kéré Architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Kéré Architects<br />

Bei den Learning Lions handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation,<br />

die es sich zum Ziel gemacht hat, der Bevölkerung in ruralen afrikanischen<br />

Gebieten technisches Know-how zu vermitteln. Zu diesem Zweck entwickelte<br />

das Berliner Büro Kéré Architecture den Startup Lions Campus. Der<br />

IT-Campus wird nicht nur zum neuen Landmark, sondern überzeugt auch<br />

mit seinem innovativen und nachhaltigen Lowtech-Konzept.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

41<br />

Kéré Architects<br />

In den ländlichen, armutsgefährdeten Regionen<br />

Westafrikas eignen sich die mageren Böden meist<br />

nicht für Landwirtschaft, dazu kommen eine schlechte<br />

Infrastruktur und wenig Arbeitsmöglichkeiten. Vor<br />

allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit treibt viele Bewohner<br />

in die oft weit entfernten Zentren. Die Learning<br />

Lions wollen jungen Kenianern neue Perspektiven<br />

vor Ort bieten. Dafür rief die NGO ein dreistufiges<br />

Programm ins Leben. Interessierten werden zuerst<br />

die Grundlagen der Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

nähergebracht. Dann können<br />

die Absolventen Praxiserfahrung in der IT-Outsourcing-Agentur<br />

sammeln, indem sie mit internationalen<br />

Kunden aus der Programmier-, Grafik- und Medienbranche<br />

zusammenarbeiten. Im letzten Schritt bietet<br />

ein Inkubator alle nötigen Tools und finanzielle Mittel,<br />

um ein eigenes Start-up aufzubauen.<br />

Mit dem neuen Startup Lions Campus realisierten die<br />

Planer rund um Diébédo Francis Kéré einen solchen<br />

Inkubator. Er liegt im nordwestlichen Kenia am Rande<br />

des Turkana-Sees in der gleichnamigen Provinz. Umgeben<br />

vom kargen, afrikanischen Grasland können<br />

Jugendliche und junge Erwachsene hier mithilfe des<br />

Erlernten aus der IT-Ausbildung ihre Ideen in die Tat<br />

umsetzen, ohne ihre Heimat verlassen zu müssen. Sie<br />

werden zu Vorbildern für die gesamte Bevölkerung<br />

und demonstrieren, dass jeder beruflich erfolgreich<br />

sein kann.<br />

Der 1.400 m 2 große Campus schmiegt sich sanft an<br />

das leicht geneigte Gelände und bietet idyllische<br />

Ausblicke auf das große Binnengewässer. Als Inspiration<br />

für die Architektur diente die Tierwelt: Wie<br />

Termitenhügel wachsen die Türme des Komplexes<br />

in die Höhe. Sie verleihen dem Projekt nicht nur sein<br />

charakteristisches Erscheinungsbild, sondern regeln<br />

außerdem das Raumklima im Inneren. Die einzelnen<br />

Bauten reihen sich in dreieckiger Formation rund um<br />

einen zentralen Außenbereich an. Zum See hin bleibt<br />

eine Ecke unverbaut und markiert den Hauptzugang<br />

zum Gelände. Durch die kleinteilige Gestaltung lässt<br />

sich das Bildungsareal je nach Bedarf in Zukunft flexibel<br />

um weitere Gebäude erweitern.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

42<br />

Bauen & Energie


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43<br />

Kéré Architects<br />

Nach dem Vorbild von<br />

Termitenhügeln gestaltet,<br />

zieht der Campus<br />

sämtliche Blicke auf<br />

sich und fügt sich dank<br />

des terrakottafarbenen<br />

Bruchsteins gleichzeitig<br />

stimmig in seine Umgebung<br />

ein.<br />

Das Ensemble besteht aus drei großen und<br />

zwei kleinen Volumen. Während die größeren<br />

Trakte zweigeschossig ausgeführt sind,<br />

befinden sich in den beiden anderen ein<br />

kompakter Kiosk sowie administrative Räume<br />

und Terrassenflächen. Letztere werden<br />

von baldachinartigen Stahlstrukturen überspannt,<br />

die als Rankgitter für Pflanzen fungieren<br />

sollen. Die drei Hauptgebäude docken<br />

an mehreren Punkten aneinander an und<br />

werden durch Brücken und Treppen verbunden.<br />

Auf einem Baukörper gibt es eine offene<br />

Dachterrasse. Auch sie soll bald von einem<br />

grünen Blätterdach angenehm verschattet<br />

werden und als kommunikativer Treffpunkt<br />

dienen. Neben Co-Working-Spaces in den<br />

Obergeschossen, sind in den unteren Niveaus<br />

Klassenzimmer und Seminarräume<br />

untergebracht. Insgesamt umfasst der Startup<br />

Lions Campus 100 mit Computern ausgestattete<br />

Arbeitsplätze.<br />

Bei den verwendeten Materialien und der<br />

Konstruktion spielten verschiedene Parameter<br />

eine Rolle. Ausschlaggebend waren<br />

neben Nachhaltigkeit, auch Verfügbarkeit<br />

und Kosten. Die Wahl fiel letzten Endes<br />

auf Bruchstein. Dank des lokalen Baustoffs<br />

konnte die örtliche Gemeinschaft in die<br />

Realisierung miteinbezogen werden. Das<br />

Team von Kéré Architecture kombinierte<br />

Erfahrungen und Know-how der Arbeiter<br />

vor Ort mit seiner eigenen Expertise.<br />

Durch diese Zusammenarbeit konnte der<br />

Bildungscampus bestmöglich umgesetzt<br />

werden. Die abschließende Putzoberfläche<br />

fügt die einzelnen Bauten mit ihrer terrakottafarbenen<br />

Pigmentierung harmonisch<br />

in die Steppenlandschaft ein.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Bauen & Energie<br />

Gezielt positionierte<br />

Fensteröffnungen fungieren<br />

in Kombination mit<br />

den auffälligen Türmen<br />

als natürliche Belüftung.<br />

Dank des Kamineffekts<br />

herrscht so in allen<br />

Räumen ein angenehmes<br />

Raumklima.<br />

Im Gegensatz zum nötigen technischen Arbeitsequipment<br />

im Inneren des Campus wählten die<br />

Architekten für das energetische Konzept einen<br />

Lowtech-Ansatz. Dieser macht nicht nur die spätere<br />

Wartung einfacher, sondern ist außerdem selbst<br />

unter extremer Temperatureinwirkung äußerst effizient.<br />

Das Herzstück bilden die drei prominenten<br />

Türme. Sie sind schon von Weitem sichtbar, ihre<br />

eigentliche Funktion stellt aber die passive Klimatisierung<br />

des Campus dar. Mithilfe des Kamineffekts<br />

sorgen sie dafür, dass die Luft im Inneren zirkuliert.<br />

Dafür gibt es in den unteren Bereichen kleine, geneigte<br />

Fensteröffnungen. Diese garantieren eine stetige<br />

Frischluftzufuhr, die die Arbeitsräume im Inneren<br />

kühlt. Die erwärmte Luft hingegen entweicht durch<br />

eine natürliche Sogwirkung über die Kamine. In den<br />

oberen Räumen verhindern Fixverglasungen das Eindringen<br />

von – für die IT-Ausstattung – schädlichem<br />

Staub. Außenliegende Sonnenschutzlamellen halten<br />

direkte Einstrahlung ab und vermeiden Blendung an<br />

den Bildschirmen. Solarenergie deckt die Stromversorgung<br />

des gesamten Ensembles und komplettiert<br />

das ökologische System.


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45<br />

Kéré Architects<br />

± 0.00<br />

+6.90<br />

+3.65<br />

+5.45<br />

+5.45<br />

+2.20<br />

+5.45<br />

+2.20<br />

0 1 2 5 10<br />

N<br />

Mit intelligenter Planung gelang es Kéré Architects,<br />

die natürlichen Ressourcen und die Qualitäten des<br />

Standortes zu vereinen und so eine Hightech-Ausstattung<br />

mit aufwändiger Klimaanlage überflüssig<br />

zu machen. Der Startup Lions Campus folgt dem<br />

bescheidenen Vorbild der Natur und ist gleichzeitig<br />

rundum innovativ. Er wird nicht nur zum Inkubator<br />

für die Geschäftsideen der jungen Kenianer, sondern<br />

zeigt zudem beispielhaft, wie minimale Voraussetzungen<br />

perfekt genutzt und in nachhaltige Bauprojekte<br />

übersetzt werden können. Ein guter Anreiz, um<br />

anstatt des ständigen Strebens nach „schneller, höher,<br />

weiter“ auch einmal innezuhalten und in seiner<br />

eigenen Umgebung Neues zu entdecken. •<br />

Startup Lions Campus<br />

Turkana County, Kenia<br />

Bauherr: Learning Lions<br />

Planung: Kéré Architects<br />

Projektleitung: Kinan Deeb<br />

Entwurfsteam: Kinan Deeb, Andrea Maretto<br />

Mitarbeiter: Juan Carlos Zapata, Leonne Vögelin,<br />

Charles André, Malak Nasreldin<br />

Statik & Bau: BuildX Studio<br />

Nutzfläche: 1.416 m 2<br />

Planungsbeginn: Mai 2019<br />

Bauzeit: 5 Monate<br />

Fertigstellung: April <strong>2021</strong><br />

www.kerearchitecture.com<br />

„Da die Auswirkungen des Klimawandels zu<br />

immer extremeren und unwirtlicheren Bedingungen<br />

führen, wird immer mehr zu Lösungen<br />

gegriffen, die unwirtschaftlich und<br />

ökologisch katastrophal sind. Sie lassen die<br />

Logik, die vielen traditionellen Baupraktiken<br />

zugrunde liegt, völlig außer Acht.“<br />

Diébédo Francis Kéré


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Bauen & Energie<br />

Ein Meer aus<br />

Raum und Licht<br />

Gerichtsgebäude / Amsterdam, Niederlande / KAAN Architecten<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Fernando Guerra FG + SG


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47<br />

KAAN Architecten<br />

Mit 50 verschiedenen Gerichtssälen, mehr als 1.000 MitarbeiterInnen<br />

– davon 200 RichterInnen – und 140.000<br />

Urteilen pro Jahr ist das Amsterdamer Gerichtsgebäude<br />

das bei weitem größte der elf Einrichtungen in den<br />

Niederlanden. Das von KAAN Architecten entworfene<br />

Gebäude besticht aber nicht nur auf räumlicher und<br />

ästhetischer Ebene. Im Vergleich zum alten Justizkomplex<br />

konnte der Energieverbrauch um etwa 90 Prozent<br />

gesenkt werden.<br />

Das neue Gerichtsgebäude im aufstrebenden Stadtteil<br />

Zuidas ist nicht nur optisch eine Bereicherung für<br />

die Stadt Amsterdam, es kann sich auch in energetischer<br />

Hinsicht sehen lassen. Im Vergleich zum alten<br />

Justizkomplex konnte der Energieverbrauch um<br />

etwa 90 Prozent gesenkt werden. Ein Anspruch, dem<br />

das renommierte Büro KAAN Architecten mit Sitzen<br />

in Rotterdam, São Paulo und Paris in all seinen Projekten<br />

gerecht zu werden versucht.<br />

Kees Kaan, Vincent Panhuysen und Dikkie Scipio leiten<br />

ein internationales Team von ArchitektInnen, LandschaftsarchitektInnen,<br />

StadtplanerInnen, IngenieurInnen<br />

sowie GrafikdesignerInnen und verfolgen dabei<br />

das selbstauferlegte Ziel, auch innerhalb der eigenen<br />

Reihen kritische Debatten zu fördern. Ein Aspekt, der<br />

auch dem Neubau des Gerichtshofs in der Hauptstadt<br />

der Niederlande zugutekam. Öffentlicher Raum, Kommunikation,<br />

aber auch private Rückzugsorte finden in<br />

dem Entwurf gleichbedeutend ihre Berechtigung. Das<br />

Raumkonzept liest sich dabei durchaus anspruchsvoll:<br />

Über einen öffentlichen Platz wird das Foyer erschlossen,<br />

von dem aus 50 Gerichtssäle, Büros, die Lobby,<br />

das Restaurant, ein Konferenzzentrum und die Bibliothek<br />

erreichbar sind. Der Komplex bietet Platz für bis<br />

zu 1.000 GerichtsmitarbeiterInnen sowie 200 Angestellte<br />

von angegliederten Partnerbetrieben.<br />

Der Erdgeschossbereich des 50 Meter hohen Gebäudes<br />

ist dem öffentlichen Bereich gewidmet und bietet<br />

durch große Fensterfronten ungehinderte Ein- und<br />

Ausblicke. Ein zentral positioniertes Foyer, das mit Informationsschaltern<br />

und einer Cafeteria ausgestattet<br />

ist, empfängt die BesucherInnen in der ersten Instanz.<br />

In den oberen Stockwerken befinden sich – umgeben<br />

von großzügigen Foyers – die Büroräume. Eine<br />

skulptural gestaltete gezirkelte Treppe verbindet die<br />

Ebenen auch visuell und führt, gleich einem vertikalen<br />

Drehkreuz, zu den Büros und Richterzimmern, die um<br />

begrünte Innen- und Außenhöfe angeordnet sind. Die<br />

Haftzellen für die Angeklagten befinden sich indessen<br />

unter dem Gebäude und sind über separate Aufund<br />

Abfahrtsrampen erreichbar.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Bauen & Energie<br />

Zur funktionalen Trennung ist das Gerichtsgebäude<br />

auf horizontaler Ebene in drei größere Abschnitte<br />

unterteilt, welche auch die Laufwege von MitarbeiterInnen,<br />

RichterInnen und BesucherInnen innerhalb<br />

des Gebäudes lenken. Während externe Gäste vom<br />

Foyer aus nach oben gelangen, bewegen sich die AnwältInnen<br />

und RichterInnen aus ihren Bereichen in die<br />

entgegengesetzte Richtung nach unten. Raum und<br />

Fassade präsentieren sich in den stadtraumnahen Zonen<br />

offen und durchlässig und suchen geradezu die<br />

Interaktion. Bewegt man sich im Gebäude weiter nach<br />

oben, werden diese Kontaktpunkte zur Außenwelt<br />

nach und nach weniger und vom kollektiven auf den<br />

individuellen Maßstab in dem Maße skaliert, wie die<br />

Arbeitsbereiche vertraulicher und privater werden.<br />

Dort, wo das Gebäude und die Stadt ineinanderfließen<br />

zu scheinen, befindet sich ein nach Süden<br />

ausgerichteter Platz von der Größe eines halben<br />

Fußballfeldes, der dementsprechend ein Viertel des<br />

Geländes einnimmt. Für den Boden wurde derselbe<br />

hellgraue Stein verwendet wie im Inneren des Gerichtshofs<br />

und auch die Bänke aus dem Foyer finden<br />

sich hier wieder. Das elegante Vordach über dem<br />

Eingang reicht ebenso weit in den Innenraum hinein<br />

und verbindet die beiden Bereiche miteinander.<br />

Diese einladende Geste in Richtung Stadt wird noch<br />

durch eine flach ansteigende Rampe unterstrichen,<br />

auch wenn die Struktur aus Sicherheitsgründen (zum<br />

Schutz vor Kollisionen) leicht angehoben wurde.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

49<br />

KAAN Architecten<br />

Neben der räumlichen Qualität, der städtebaulichen<br />

Einbindung und feinsinnigen Landschaftsgestaltung<br />

sowie der gezielten Positionierung von Kunstobjekten<br />

(von Nicole Eisenman, Femmy Otten und Jesse<br />

Wine), setzten die Architekten aber auch auf den Einsatz<br />

fortschrittlicher technischer Lösungen bei der<br />

Fassadengestaltung und den Installationssystemen<br />

sowie die Verwendung von Sonnenkollektoren auf<br />

dem Dach. Der energetische Aspekt war schon aus<br />

ureigensten Interessen ein springender Punkt: Die<br />

für den Entwurf und Bau verantwortliche Arbeitsgemeinschaft<br />

und öffentlich-private Partnerschaft mit<br />

der Regierung NACH (New Amsterdam Court House)<br />

– bestehend aus Macquarie Capital, ABT, DVP, KAAN<br />

Architecten, Heijmans und Facilicom – zeichnet in<br />

den kommenden 30 Jahren auch für die Instandhaltung<br />

und den Facility Service inklusive Wartung der<br />

gesamten Ausstattung, die Sicherheit, die Besucherführung<br />

und die intelligente Verwaltung der Arbeitsplätze<br />

des Gerichtsgebäudes verantwortlich.<br />

Die Planung ist generell geprägt vom Gedanken der<br />

Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit. So können<br />

beispielsweise in den kommenden Jahren die Gerichtssäle<br />

in einem Teil des fünften Stocks erweitert<br />

und ein zusätzliches Stockwerk aufgesetzt werden,<br />

wofür die Konstruktion und die Installationen bereits<br />

vorbereitet wurden. Auf diese Weise sollen Abrissund<br />

Bauarbeiten über einen längeren Zeitraum vermieden<br />

werden. Daneben wurde auf robuste Materialien<br />

und durchdachte Details großer Wert gelegt. Der<br />

Naturstein im öffentlichen Raum ist beispielsweise<br />

nicht nur langlebiger und pflegeleichter als andere<br />

Materialien, die natürliche Optik tut auch der Aufenthaltsqualität<br />

sowie dem Raumklima gut. Kombiniert<br />

mit der großzügigen Weite des Inneren und den vielen<br />

reflektierenden Glasflächen und Weißelementen<br />

lässt die bewegte Struktur des Steins die BesucherInnen<br />

des Amsterdam Courthouse gefühlt in ein<br />

Meer aus Licht und Raum eintauchen. Ein unerwarteter<br />

Moment der Ruhe und Schönheit inmitten des<br />

hektischen städtischen Betriebs.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Bauen & Energie<br />

Der Nachhaltigkeitsgedanke hört aber bei Architektur<br />

und Wartung nicht auf: Ein Echtzeit-Datensystem<br />

gibt Aufschluss darüber, wo gerade Arbeitsplätze<br />

verfügbar sind, die sich anschließend wiederum<br />

über eine App reservieren lassen. So weiß das Reinigungs-<br />

und Servicepersonal, wo am Ende des Tages<br />

zusätzlicher Einsatzbedarf besteht, aber auch,<br />

wo Wartungsarbeiten anfallen. KAAN Architecten ist<br />

es auf eindrucksvolle Weise gelungen, ein praktisch<br />

energieneutrales Gebäude zu schaffen, dessen Architektur<br />

sich komfortabel und funktional sowie elegant<br />

und zeitlos präsentiert. Mit seinem nüchternen<br />

und sachlichen Ausdruck wird das Bauwerk seinem<br />

Zweck vollauf gerecht, ohne dabei das Menschliche<br />

oder die NutzerInnen aus den Augen zu verlieren.<br />

Besonders beeindruckend: Die sich immer wieder<br />

überraschend öffnenden Perspektiven, die in dieser<br />

sonst so geradlinigen und klaren Architektur Blickwinkel<br />

auf futuristisch anmutende Raumstrukturen<br />

eröffnen. Vielleicht sieht so die Zukunft aus. •<br />

Gleichsam praktisch,<br />

ästhetisch und elegant:<br />

Eine drehkreuzartig konzipierteTreppe<br />

schafft die<br />

vertikale Verbindung der<br />

Ebenen und gleicht eher<br />

einer Raumskulptur denn<br />

einer rein funktionalen<br />

Erschließung.


*Original drawings h<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

KAAN Architecten<br />

LEVEL 00<br />

10 15<br />

*Original drawings have been edited for security concerns<br />

0 5 10 15<br />

Courthouse Amsterdam<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Landschafts<strong>architektur</strong>:<br />

BGF: 60.200 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit:<br />

3 Jahre<br />

Fertigstellung: DEZ 2020<br />

Baukosten:<br />

235 MIO EURO<br />

www.kaanarchitecten.com<br />

Rijksvastgoedbedrijf<br />

(Central Government Real Estate Agency)<br />

KAAN Architecten<br />

ABT<br />

Simona Serafino Landscape Architect<br />

“Das neue Gerichtsgebäude in Amsterdam ist ein qualitativ<br />

hochwertiges Bauwerk, das in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Designern, Ingenieuren, Bauunternehmern und<br />

Lieferanten errichtet wurde. Effizienz und tief verwurzelte<br />

Leistungsfähigkeit gehen ganz natürlich Hand in Hand in<br />

einem Gebäude, das die Institution, die es beherbergt, über<br />

viele Jahre hinweg repräsentieren und ihr dienen soll.“<br />

Kees Kaan, Vincent Panhuysen und Dikkie Scipio


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Bauen & Energie<br />

Flexibel und agil<br />

auf allen Ebenen<br />

Bürogebäude ING Cedar / Amsterdam, Niederlande<br />

Benthem Crouwel Architects und HofmanDujardin<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: HofmanDujardin, Matthijs van Roon / Jannes Linders<br />

Das neue Bürogebäude<br />

Cedar der größten Bank<br />

der Niederlande ING<br />

besticht nicht nur durch<br />

ein nachhaltiges und<br />

innovatives Konzept,<br />

das flexibles und agiles<br />

Arbeiten sowie spontane<br />

Kontakte fördert, es<br />

fungiert auch als grüner<br />

Knotenpunkt inmitten<br />

des strukturschwachen<br />

Stadtteils Amsterdam<br />

Zuidoost und soll zukünftig<br />

als Katalysator<br />

positiver Entwicklungen<br />

ausstrahlen.<br />

Das neue Büro der niederländischen Bank ING soll<br />

nicht nur deren Arbeitsweise widerspiegeln, auch<br />

das architektonische Konzept selbst darf als “agil,<br />

flexibel und innovativ” gelten. Die inmitten des<br />

Amsterdamer Cumulus Parks situierte transparente<br />

und moderne Arbeitswelt für 2.800 ING-MitarbeiterInnen<br />

möchte die Menschen inspirieren, sich zu<br />

treffen, Kontakte zu knüpfen und kreativ zu agieren.<br />

Das innovative und nachhaltige Konzept von<br />

Benthem Crouwel Architects und HofmanDujardin<br />

wurde mit dem renommierten Nachhaltigkeitslabel<br />

“BREEAM Outstanding” zertifiziert.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

53<br />

Benthem Crouwel Architects und HofmanDujardin<br />

Das Stadtentwicklungsgebiet Amsterdam Zuidoost<br />

gilt bis heute als Exklave mit strukturellen Schwierigkeiten.<br />

Der neu geschaffene Knotenpunkt soll dies<br />

ändern, dem Stadtteil zu mehr Identität und Qualität<br />

verhelfen und darüber hinaus positiv auf die Umgebung<br />

ausstrahlen. Cedar ist Teil des Cumulus Parks,<br />

einem Innovationsviertel, das von ING initiiert wurde<br />

und mittlerweile gemeinsam mit der Stadt Amsterdam,<br />

der Amsterdamer Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften (AUAS) sowie dem Amsterdam<br />

Community College (ROC Amsterdam) betrieben<br />

wird. Die Gegend steht für ein dynamisches Umfeld,<br />

das die kreative Zusammenarbeit zwischen Unternehmern,<br />

Wissenschaftlern, Studenten, (mittelständischen)<br />

Betrieben, Forschern und Innovatoren anregen<br />

soll.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Bauen & Energie<br />

Ein wichtiger Aspekt und Impulsgeber dabei: die Gestaltung<br />

der Außenbereiche. In Kooperation mit den<br />

Landschaftsarchitekten Karres+Brands ist ein Park<br />

mit Pavillon entstanden, beide öffentlich zugänglich.<br />

Langgezogene Rampen, flache Treppen und<br />

einladende Sitzstufen zonieren die Bereiche, bilden<br />

attraktive Aufenthaltsorte für tägliche Begegnungen<br />

und fungieren als soziales Bindeglied des Viertels.<br />

Das Bürogebäude möchte sich dem nicht entziehen:<br />

Die transparent gestaltete Fassade und das barrierefreie<br />

Erscheinungsbild lassen Innen und Außen<br />

fließend ineinander übergehen. Das Grün des Parks<br />

scheint – gleich dem vorbeischlendernden Betrachter<br />

– förmlich in das Gebäude hineingezogen zu werden.<br />

Selbst der Fahrradweg führt direkt hindurch. Ein<br />

eindeutiges Signal, dass Cedar kein Hindernis darstellt,<br />

sondern – ganz im Gegenteil – einen integralen<br />

Bestandteil des städtischen Raums markiert, der das<br />

Zusammenwachsen aktiv fördern möchte.<br />

Auch wenn der Begriff der neuen Arbeitswelt mittlerweile<br />

etwas abgegriffen erscheinen mag: für eine<br />

Bank wie die ING ist Cedar allemal Statement eines<br />

zukunftsgerichteten Arbeitsverständnisses. Zwei<br />

fünfstöckige Gebäudeteile sind durch eine gläserne<br />

Fußgängerbrücke verbunden, welche eine direkte<br />

Verbindung physischer wie visueller Art zwischen<br />

allen Ebenen gewährleistet. Transparenz und Konnektivität<br />

lauten auch hier die allgegenwärtig wahrnehmbaren<br />

Schlagworte – vorbei die Zeiten, in denen<br />

Banken vorrangig Sicherheit und Macht demonstrieren<br />

wollten. Das Gebäude, das Innere und<br />

der umgebende Park sind als integrales,<br />

einladendes Ganzes konzipiert, das extrem<br />

nachhaltig gedachte Design bewusst auf<br />

den Menschen ausgerichtet. Das Ziel, die begehrte<br />

BREEAM-Auszeichnung zu erhalten,<br />

konnte sowohl für die Architektur als auch<br />

für den Innenausbau erreicht werden.<br />

“In der Architektur geht es nicht um<br />

Gebäude, sondern um Menschen.“<br />

HofmanDujardin


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

55<br />

Benthem Crouwel Architects und HofmanDujardin<br />

Die Atrien wurden als<br />

offene, lichtdurchflutete<br />

und einladende Treffpunkte<br />

und Begegnungszonen<br />

mit viel Grün<br />

konzipiert.<br />

1990 in Großbritannien entwickelt, gilt BREEAM<br />

(Building Research Establishment Environmental Assessment<br />

Method) als das älteste und am weitesten<br />

verbreitete Zertifizierungssystem für nachhaltiges<br />

Bauen. BREEAM Outstanding ist dabei das höchstmöglich<br />

erreichbare Gütesiegel, das auf einer Beurteilung<br />

der Auswirkungen auf globaler, regionaler,<br />

lokaler und innenräumlicher Ebene sowie der Planung<br />

über die Ausführung bis hin zur Nutzung und dem<br />

gesamten Lebenszyklus inklusive umweltrelevanter<br />

Auswirkungen basiert. Der intelligente Einsatz<br />

modernster Bautechniken, die Wiederverwendung<br />

von Materialien während des Baus und der geringe<br />

Energieverbrauch bescherten Cedar eine beachtliche<br />

Punktezahl von 93,7%. Ein ausschlaggebender Faktor:<br />

das von allen Planern in Übereinstimmung so selbstverständlich<br />

konzipierte, nahtlose große Ganze von<br />

Landschaft, Architektur und Inneneinrichtung. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Bauen & Energie<br />

Das Ergebnis: Ein Gebäude, das gut funktioniert<br />

und sich gut anfühlt und daher über einen langen<br />

Zeitraum hinweg funktionieren kann. Die Offenheit<br />

des gesamten Gebäudes, aber auch der Kontakt<br />

zur umgebenden Natur und die Anbindung an die<br />

Nachbarschaft, machen Cedar zu einem relevanten<br />

Landmark, das gerade auch durch seine weiche Architektursprache<br />

einzunehmen vermag. Die glatten,<br />

geschwungenen Fassaden und die bodentiefen<br />

Fenster verleihen dem Gebäude eine freundliche und<br />

ansprechende Aura. Abgerundete Vordächer winden<br />

sich um die Fassade, verbinden die beiden Volumina<br />

visuell miteinander und verleihen dem Gebäude einen<br />

menschlichen Maßstab, während sie gleichzeitig<br />

als Sonnenschutz dienen, der die Arbeitsbereiche vor<br />

der Hitze der Sonneneinstrahlung schützt.<br />

Helle und luftige Atrien bilden das zentrale Herzstück<br />

des Bürokomplexes und lassen das Tageslicht tief in<br />

das Gebäudeinnere strömen, das insgesamt großzügig<br />

und offen gestaltet ist. Die agile Arbeitsumgebung<br />

besticht durch eine ausgewogene Mischung<br />

an Raumangeboten, welche den MitarbeiterInnen<br />

die maximale Wahlfreiheit gewähren, ihre Arbeit<br />

selbstbestimmt zu gestalten. Gleichzeitig können die<br />

Flächen auch in Zukunft flexibel adaptiert werden.<br />

In den Atrien “schweben” von HofmanDujardin gestaltete<br />

hölzerne Plattformen und Treppen, die zum<br />

entspannten Verweilen einladen und die Identität der<br />

Bank als digitale Plattform des 21. Jahrhunderts symbolisieren<br />

sollen. Blickbeziehungen, wie solche in die<br />

belebten Erdgeschossbereiche mit Kaffeebar, Food<br />

Court oder Lounge-Inseln, machen das Angebot an<br />

Umgebungen auf einen Blick erkennbar und schaffen<br />

ganz natürlich eine angenehme und sehr menschliche<br />

Atmosphäre. Nebenbei ermöglichen flexible und<br />

bewegliche Metallrahmen die Nutzung der Plattformen<br />

als temporäre „Räume“ für alles Mögliche: von<br />

der Geschäftsbesprechung bis hin zum Innengarten,<br />

einer Kunstausstellung oder dem Geburtstagsumtrunk<br />

unter KollegInnen.<br />

Cedar wurde mit viel Tageslicht, Luft und Kontakt zur<br />

Umwelt als ein „gesundes“ Gebäude konzipiert. Der<br />

Entwurf zielt darauf ab, die Nachfrage auf den tatsächlichen<br />

Bedarf zu begrenzen und setzt auf eine<br />

sinnvolle und effiziente (Wieder-)Verwendung endlicher<br />

Ressourcen sowie eine Begrenzung des Energieverbrauchs.<br />

Die Atrien bilden nicht nur die Herzstücke<br />

der Gebäudeteile – mit Pflanzen und Bäumen<br />

begrünt sowie mit rund 300 Werken aus der großen<br />

Kunstsammlung der ING bestückt, spielen sie auch<br />

eine wichtige Rolle im nachhaltigen Energiemanagement.<br />

In Kombination mit der kompakten Gebäudeform,<br />

den Sonnenkollektoren auf dem Dach und den<br />

Vordächern, die eine direkte Sonneneinstrahlung<br />

verhindern, schaffen sie ein ausgewogenes System,<br />

in dem ein ausgezeichnetes Raumklima und ein minimaler<br />

Energieverbrauch Hand in Hand gehen.<br />

Cedar verkörpert die Philosophie und die flexible Arbeitsweise<br />

von ING und fügt sich mit seinem stromlinienförmigen<br />

und zugänglichen Erscheinungsbild<br />

gleichzeitig so selbstverständlich in die Umgebung<br />

ein, dass dieses Projekt von wahrem Zukunftscharakter<br />

zeugt.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

57<br />

Benthem Crouwel Architects und HofmanDujardin<br />

ING Cedar<br />

Amsterdam, Niederlande<br />

Bauherr Architektur:<br />

Bauherr Interior:<br />

Planung Architektur:<br />

Planung Interieur:<br />

Landschafts<strong>architektur</strong>:<br />

EDGE Technologies/G & S Vastgoed B.V.<br />

ING<br />

Benthem Crouwel Architects<br />

HofmanDujardin<br />

Karres+Brands<br />

BGF:<br />

39.000 qm (Gebäude)<br />

10.740 qm (Parken)<br />

Fertigstellung: Januar 2020<br />

www.hofmandujardin.nl<br />

www.benthemcrouwel.com<br />

“Das neue Bürogebäude von ING ist eine wichtige und<br />

anregende Ergänzung für den Stadtteil Amsterdam<br />

Zuidoost und ein neuer Knotenpunkt, der das gesamte<br />

Gebiet für die Bewohner, die Menschen, die dort arbeiten,<br />

und zukünftige Investoren attraktiver macht.“<br />

Benthem Crouwel Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

58<br />

Bauen & Energie<br />

Radikal recycelt<br />

Recyclinghaus / Hannover, Deutschland / CITYFÖRSTER<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Olaf Mahlstedt<br />

Das Recyclinghaus Hannover<br />

von CITYFÖRSTER<br />

ist ein experimentelles<br />

Wohnhaus, das aus gebrauchten,<br />

recycelten und<br />

recyclingfähigen Bauteilen<br />

in recyclinggerechter<br />

Bauweise erstellt wurde.<br />

Das Konzept beruht auf<br />

dem Verständnis des<br />

vorhandenen Gebäudebestands<br />

als einem riesigen<br />

Rohstofflager sowie<br />

der Prämisse, dass dem<br />

Recycling von Baustoffen<br />

und Materialien sowie<br />

recyclinggerechten Bauweisen<br />

in Zukunft eine<br />

immer wichtigere Rolle<br />

zukommen wird.<br />

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Je 50<br />

Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs sowie<br />

Müllaufkommens, dazu 40 Prozent des globalen<br />

Energieverbrauchs und ein Drittel des Wasserverbrauchs<br />

auf der Erde gehen auf das Konto des Bausektors.<br />

Grund genug für Architekt Nils Nolting über<br />

zeitgemäße Antworten auf dieses Dilemma nachzudenken.<br />

Der geschäftsführende Partner des innovativen<br />

und disziplinübergreifenden Planungsbüros<br />

CITYFÖRSTER architecture + urbanism in Hannover<br />

hat (s)eine Lösung in dem Recyclinghaus Hannover<br />

gefunden, das zurecht bereits zahlreiche Awards und<br />

Nominierungen für sich verbuchen kann.<br />

Das experimentelle Wohnhaus im hannoverschen<br />

Stadtteil Kronsberg stellt einen Prototypen dar, der<br />

die Möglichkeiten und Potenziale verschiedenster<br />

Arten von Recycling im Reallabor austestet und einen<br />

kreislauforientierten und ressourcenschonenden<br />

Planungsansatz aufzeigt. Aufgrund eines bis dato<br />

wohl einmalig konsequenten Einsatzes von Recycling-<br />

und Gebrauchtmaterialien konnte die „graue<br />

Energie“ im Herstellungsprozess im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Wohnhäusern erheblich reduziert<br />

werden. Einen weiteren Schlüssel zu ökologischem<br />

Bauen sieht Nolting in der Einfachheit und Reduktion<br />

und auch der Weiternutzung und Transformation von<br />

bestehenden Strukturen.<br />

u


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

59<br />

CITYFÖRSTER


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

60<br />

Bauen & Energie<br />

Während im Normalfall verschiedene Baustoffproduzenten<br />

ihre neuesten Produkterrungenschaften aus<br />

aller Welt auf die Baustelle liefern, hat man sich im<br />

Falle des Recyclinghauses auf möglichst lokale und<br />

gebrauchte Rohstoffe verlassen. Zur “Bauteilernte”<br />

wurden vorrangig die Gebäudebestände der ortsansässigen<br />

Bauherrin herangezogen: dem Wohnungsund<br />

Bauunternehmen GUNDLACH. Daneben setzten<br />

die Planer bei der vollständig rückbaubaren Konstruktion<br />

des leimfreien Massivholzrohbaus auf industriell<br />

recycelte und frei auf dem Baustoffmarkt verfügbare<br />

Materialien wie Schaumglasschotter, -granulat<br />

und -platten, aber auch verschiedene Recyclingsplitte<br />

oder eine Fassadendämmung aus aufbereiteten<br />

Kakaobohnen-Jutesäcken. Für die Gründung aus<br />

Recyclingbeton wurde gar erstmals in Niedersachsen<br />

eine Zulassung erwirkt.<br />

Innen wie außen besticht<br />

das Recycling Haus durch<br />

einen Materialmix, der<br />

zum einen vom Zufall<br />

beeinflusst, zum anderen<br />

ganz bewusst inszeniert<br />

wurde.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

61<br />

CITYFÖRSTER<br />

Aufgrund der Verwendung weitgehend lokal im<br />

Raum Hannover gewonnener, gebrauchter Bauteile<br />

konnten zum einen die Transportwege extrem kurz<br />

gehalten und zum anderen, im Sinne einer kreislaufgerechten<br />

Baustellenorganisation, unnötige Mülltransporte<br />

vermieden werden. Nahezu alle während<br />

des Bauprozesses angefallenen Materialreste wurden<br />

letztlich verbaut. Eine solche Herangehensweise<br />

erfordert freilich ein extrem hohes Maß an Flexibilität<br />

und Kreativität der Architekten und ausführenden<br />

Firmen, aber eben auch Offenheit und ehrliches<br />

Commitment seitens der Bauherrschaft.<br />

In Bezug auf Energie und Haustechnik konnte der<br />

lokal geforderte Klimaschutzstandard „Kronsberg“<br />

erzielt werden. Dieser sieht sowohl einen Verzicht<br />

umweltschädlicher Baumaterialien wie auch einen<br />

energetischen Standard des KfW-Effizienzhauses 55<br />

oder besser vor. Um dies zu erreichen, wird das Recyclinghaus<br />

mittels einer Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />

mit solarthermischer Unterstützung für Warmwasser<br />

sowie einer kontrollierten Wohnungslüftungsanlage<br />

mit einer Wärmerückgewinnung von 96 Prozent beheizt.<br />

Der sehr gute Energiestandard konnte überraschenderweise<br />

trotz der umfassenden Verwendung<br />

gebrauchter Bauteile gewährleistet werden.<br />

Die Nutzer dieses Modellprojekts könnten eine Familie<br />

sein oder auch eine Wohngemeinschaft. Im<br />

Erdgeschoss befinden sich ein Eingangsbereich mit<br />

Garderobe und WC, ein offener Wohn-, Küchen- und<br />

Essbereich sowie ein Individual- und der Hauswirtschaftsraum.<br />

Das Obergeschoss bietet Platz für ein<br />

Bad und drei Schlafzimmer. Je nach Anforderung<br />

kann der Raum des Dachgeschosses schließlich<br />

als Gemeinschaftsbereich oder weiteres Zimmer<br />

genutzt werden. Hinzu kommen ein Bad und eine<br />

Dachterrasse, die einen Weitblick über den Kronsberg<br />

bis hin zu Messegelände und Deister bietet. Alle<br />

Einzelräume wurden zugunsten der Gemeinschaftsflächen<br />

so klein und kompakt wie möglich konzipiert.<br />

Raumhohe Innentüren sowie Fenster ohne Stürze<br />

unterstützen das großzügige Raumgefühl, das mehr<br />

Fläche suggeriert, als tatsächlich in nüchternen Zahlen<br />

auf dem Plan zu verzeichnen ist. Zu den gut 155<br />

Quadratmetern Wohnfläche kommt allerdings noch<br />

ein Carport hinzu.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Bauen & Energie<br />

Der radikale Materialeinsatz verleiht dem Recyclinghaus<br />

eine besonders charmante und warme Atmosphäre.<br />

Der Stilmix mag zwar auf den ersten Blick<br />

eher alternativ anmuten, wirkt bei genauerem Hinsehen<br />

aber gar nicht bunt und wild, sondern auf eine<br />

ganz eigene Weise bewusst durchdacht und detailliert<br />

ausformuliert. Die Schlichtheit und Ruhe der Einbaumöbel,<br />

das schnörkellose Design der Oberflächen<br />

in Kombination mit den klaren Formen der Architektur<br />

bilden das perfekte Pendant zu den zufällig vorgefundenen<br />

Vintage-Objekten und recycelten Materialien,<br />

die jedes für sich eine eigene Geschichte zu<br />

erzählen vermögen, wenn man genau hinhören will.<br />

Optisches Highlight im Außenbereich ist eindeutig<br />

die markante Fassade aus Gebrauchtmaterialien:<br />

Aluminiumfenster koexistieren im Einvernehmen mit<br />

nachbeschichteten Eternitplatten und fügen sich<br />

mit Profilbauglas und Wellblech zu einem stimmigen<br />

Gesamtbild. Dazu gesellt sich eine Holzfassade aus<br />

alten Saunabänken. Im Inneren wird dieser spannende<br />

Zusammenprall konsequent weitergeführt: Innenwände<br />

aus Abbruchziegeln, ein Boden in Terrazzo<br />

“Opus Signium” mit Ziegelsplittzuschlag, Einbaumöbel<br />

aus gebrauchten Messebauplatten und daneben<br />

ein Esstisch aus Restmaterialien der Baustelle. Gleich<br />

im Anschluss eine historische Bauernhaustür und in<br />

den Bädern Wände verkleidet mit einem Mosaik aus<br />

gebrauchten Kronkorken und Waschbecken aus ausgedienten<br />

Saunaaufgussbecken.<br />

Ein Prototyp, der überzeugt und geneigte BauherrInnen<br />

dazu anregen und inspirieren soll, selbst Baumaterial<br />

zu ernten, zu sammeln und neu zusammenzufügen.<br />

Kein massentaugliches Einfamilienhaus, aber<br />

ein zukunftsweisendes Projekt, das den Horizont erweitert<br />

und beweist, wie weit Recycling im Bau wirklich<br />

gehen kann.<br />


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

63<br />

CITYFÖRSTER<br />

OG 2<br />

N<br />

1 2 5<br />

OG 1<br />

N<br />

1 2 5<br />

N<br />

1 2 5<br />

EG<br />

Recyclinghaus<br />

Hannover, Deutschland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Gundlach GmbH & Co. KG Wohnungsunternehmen<br />

CITYFÖRSTER architecture + urbanism PartGmbB<br />

Nils Nolting, Verena Brehm<br />

Drewes + Speth - Beratende Ingenieure im Bauwesen<br />

Grundstücksfläche: 290 m 2<br />

Bebaute Fläche: 99,9 m 2<br />

Nutzfläche:<br />

155,72 m 2 (Wohnfläche)<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 04/2018 - 07/2019<br />

Fertigstellung: 07/2019<br />

Baukosten: KG 300+400: EURO 775.000<br />

www.cityfoerster.net<br />

“Wir sind spezialisiert auf strategische Planungen, internationale<br />

Entwicklungsprojekte und experimentelles,<br />

ressourcen- und recyclinggerechtes Bauen. Unsere<br />

Themen sind neue Arbeitswelten und Wohnformen,<br />

pädagogische Architektur, nachhaltiger Tourismus,<br />

öffentliche Räume und innovative Mobilitätskonzepte.“<br />

Nils Nolting, Gründungspartner von CITYFÖRSTER<br />

architecture + urbanism und geschäftsführender<br />

Partner des Büros in Hannover


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

64<br />

Bauen & Energie<br />

Schluss mit<br />

schmutzig<br />

SoLo / Soo Valley, British Columbia / Perkins&Will<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Andrew Latreille / Perkins&Will<br />

Die Baubranche trägt zu einem Großteil der weltweiten<br />

CO 2 -Emissionen bei. Deshalb wünschte sich der<br />

Klient – selbst Bauträger – ein Haus, das nicht nur<br />

möglichst wenig zum Klimawandel beiträgt, sondern<br />

diesem sogar entgegenwirkt. Um das zu erreichen,<br />

entwickelte das kanadische Architekturbüro<br />

Perkins&Will mit SoLo ein rurales Chalet, das mehr<br />

Energie produziert, als es verbraucht und mit seinem<br />

nachhaltigen Gesamtkonzept neue Möglichkeiten für<br />

zukünftige Gebäude aufzeigt.


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65<br />

Perkins&Will<br />

SoLo entstand als Prototyp für Delta Land Development,<br />

ein Bauunternehmen mit Sitz in Vancouver. Es<br />

soll als Vorbild für großmaßstäblichere Projekte dienen<br />

und das Potenzial nachhaltiger Architektur veranschaulichen.<br />

Das Ferienhaus entstand fernab der<br />

Zivilisation inmitten der unberührten Natur des Squamish-Lillooet<br />

Regional District. In dem südlichen Bezirk<br />

in British Columbia liegt es auf einer von Bäumen<br />

umgebenen Anhöhe mit Blick auf das Soo Tal und den<br />

gleichnamigen Fluss. Die Planer realisierten den Bau<br />

als Plusenergiehaus, das völlig ohne externe Energieversorgung<br />

und fossile Brennstoffe auskommt.<br />

Anstatt auf optische Kriterien, konzentrierten sich<br />

die Architekten auf den Kontext und den Lichteinfall<br />

sowie auf eine reduzierte, hochwertige Materialpalette.<br />

Um dem extremen Klima der Region mit Temperaturunterschieden<br />

von bis zu 60°C standzuhalten,<br />

stellte dabei die Gebäudehülle die Grundlage für<br />

eine energieeffiziente Planung dar. Das Ergebnis ist<br />

ein zweischichtiger Aufbau. Während sich die äußere<br />

Konstruktion aus Holzrahmen mit großzügig bemessenen<br />

Überständen über SoLo legt und es vor<br />

Witterungseinflüssen schützt, fungiert der innere,<br />

isolierte Layer als thermischer Abschluss. Die Luftdichtheit<br />

und Funktionsweise unter verschiedensten<br />

Bedingungen wurden im Zuge des Entwurfsprozesses<br />

anhand von Modellen simuliert und hinsichtlich<br />

potenzieller Wärmebrücken optimiert.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Bauen & Energie<br />

SoLo ist innen wie außen großteils aus Douglasienholz<br />

gefertigt. Nur an wenigen Stellen kamen insgesamt<br />

fünf weitere Baustoffe wie Stahl oder Beton<br />

zum Einsatz. Auch sie mussten höchste Ansprüche<br />

an Nachhaltigkeit erfüllen und frei von schädlichen<br />

Chemikalien sein. Die einzelnen Elemente wurden<br />

aus regionalem Holz von lokalen Unternehmen produziert.<br />

Sie kamen als Fertigteile auf die Baustelle<br />

und ermöglichten dank der modularen Konstruktion<br />

eine schnelle Realisierung des Projekts vor Ort. Auf<br />

diese Weise konnte der, durch Transport, Herstellung<br />

und Abfälle verursachte, Primärenergiebedarf minimiert<br />

werden. Zusätzlich speichert das Massivholz<br />

mehr Kohlenstoffdioxid, als der Bau des Hauses verursachte<br />

– das erklärt die positive Energiebilanz.<br />

Das abgelegene Feriendomizil ist kompakt und quaderförmig.<br />

Ein Pultdach schließt es nach oben hin<br />

ab. Um möglichst wenig in die Natur einzugreifen,<br />

lagerten die Planer den Baukörper auf einer leichten<br />

Struktur und hoben ihn so vom Boden ab. Damit wirkt<br />

er wie in die Kulisse hineingesetzt, was den temporären<br />

Gedanken hinter dem Projekt unterstreicht. Eine<br />

überdachte Außentreppe führt entlang der nordwestlichen<br />

Fassade vorbei am Eingang des Chalets<br />

bis hin zur Terrasse, die der gegenüberliegenden<br />

Queransicht vorgelagert ist.<br />

Der rechteckige Grundriss entwickelt sich an der<br />

nach Süden ausgerichteten Längsseite des Volumens.<br />

Auf 380 m 2 gibt es im Inneren reichlich Platz<br />

zum Wohnen und für repräsentative Zwecke. Sämtliche<br />

Räume ordnen sich rund um einen zentralen<br />

Kern mit Erschließung, Stauraum, Bädern und Küche<br />

an. Letztere geht nahtlos in den großen Wohnbereich<br />

über. Dieser wird von einer Galerie aus dem Obergeschoss<br />

überblickt und öffnet sich in Form von einer<br />

Glasfront zum geschützten Außendeck hin. Durch<br />

die riesige Verglasung scheint die umgebende Landschaft<br />

nach drinnen zu fließen. Das Hauptschlafzimmer<br />

am entgegengesetzten Ende vervollständigt das<br />

untere Niveau. Im ersten Stock gibt es zwei gespiegelte<br />

Schlafräume mit anschließender Nasszelle sowie<br />

einen loftartigen Bereich.


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67<br />

Perkins&Will<br />

Im Inneren übernimmt das Douglasienholz nicht nur<br />

konstruktive, sondern auch gestalterische Funktionen<br />

und schafft ein gesundes Raumklima. Es zeichnet<br />

unter dem Dach die Kraftverläufe nach und kleidet<br />

Wände, Decken und Böden. Selbst die Einbauten<br />

wurden in Holz umgesetzt und rücken die Schönheit<br />

des Naturmaterials in den Mittelpunkt. So erhält SoLo<br />

seinen schlichten Charme, der den Wohnräumen ein<br />

elegantes und gleichzeitig äußerst gemütliches Ambiente<br />

verleiht und inmitten der kanadischen Wildnis<br />

für ein unvergleichliches Wohnerlebnis sorgt. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

68<br />

Bauen & Energie<br />

Alle Innenräume prägt warmes<br />

Douglasienholz. An den Fenstern<br />

kleidet es die Laibungen, formt tiefe<br />

Sitznischen mit Blick in die Natur und<br />

sorgt so für jede Menge Gemütlichkeit.<br />

Für das Energiekonzept kombinierten Perkins&Will unterschiedliche<br />

Systeme und machten das Wohnhaus<br />

so zu einem kleinen, autarken Kraftwerk. Um gänzlich<br />

auf Verbrennung und fossile Quellen verzichten zu<br />

können, setzte man auf Photovoltaik und Geothermie.<br />

Wasserstoff-Brennstoffzellen fungieren als Reserve-Energiespeicher.<br />

Obwohl eine vertikale Ausrichtung<br />

der Solarpaneele weniger effizient ist, wurden die<br />

Elemente nicht auf dem Dach, sondern an der Südfassade<br />

montiert. So wird sichergestellt, dass der Schnee<br />

deren Funktionsweise im Winter nicht beeinträchtigt.<br />

Zusätzlich wurden die nötigen Vorrichtungen für eine<br />

zukünftige Aufrüstung um eine Windturbine getroffen.<br />

Das Wasserversorgungssystem komplettiert die<br />

Haus technik. Es setzt sich aus einer Anlage zur Grauund<br />

Trinkwasseraufbereitung zusammen.<br />

Mit SoLo demonstriert Perkins&Will, dass es weder<br />

technische noch wirtschaftliche Gründe gibt, die<br />

gegen nachhaltiges Bauen sprechen. Niedrigenergiesysteme,<br />

modulare, vorfabrizierte Bauteile und<br />

ökologische Materialien lassen sich in jedem Kontext<br />

und ohne jegliche Einbußen in langlebige Projekte<br />

mit einzigartiger Wohnqualität verwandeln. Funktionelles<br />

Design und Ästhetik schließen sich dabei<br />

längst nicht mehr aus. Umweltfreundlichkeit ist keine<br />

Wahl, sondern längst ein Gebot der Stunde! •


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69<br />

Perkins&Will<br />

Loftebene<br />

Hauptebene<br />

SoLo<br />

Soo Valley, British Columbia, Kanada<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Bebaute Fläche: 240 m 2<br />

Nutzfläche: 380 m 2<br />

Planungsbeginn: September 2017<br />

Baubeginn: Juli 2018<br />

Fertigstellung: März 2020<br />

www.perkinswill.com<br />

Delta Land Development<br />

Perkins&Will<br />

Aik Ablimit, Alysia Baldwin, Cillian Collins, Derek Newby,<br />

Adrian Watson, Joshua Rudd, Susan Gushe, Soren Schou<br />

Glotman Simpson Consulting Engineers<br />

„Perkins&Will ist für seinen guten Ruf in Sachen Umweltschutz<br />

bekannt. Unser Streben nach Nachhaltigkeit<br />

kommt in Projekten wie SoLo zum Ausdruck.<br />

Wir übernehmen und verkörpern die Prinzipien des<br />

„Living Design“ – eine Philosophie und eine globale<br />

Bewegung, die für langlebiges Design steht. Bei Perkins&Will<br />

ist dies unser Ziel und unser Versprechen.“<br />

Perkins&Will


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

70<br />

Bauen & Energie


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

71<br />

Marty Architektur<br />

Klein, aber fein<br />

Tiny Houses / Schwyz / Marty Architektur<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Zürrer Fotografie<br />

Mit ihrem Projekt Tiny Houses bewiesen die Schweizer<br />

Marty Architekten, dass auch kleine Bauten ganz groß<br />

sein können. Sie ließen sich von den unkonventionellen<br />

Voraussetzungen des Bauplatzes inmitten der Altstadt<br />

nicht abschrecken, sondern schufen auf minimaler Fläche<br />

zwei Häuser mit vier Wohnungen. Diese verdichten<br />

das Quartier nicht bloß, sondern sind außerdem energieautark,<br />

nachhaltig und ressourcenschonend.<br />

Das Grundstück im Herzen der Gemeinde Schwyz<br />

bot keine leichten Voraussetzungen. Als einstiger<br />

Garten eines der angrenzenden Wohnhäuser, sollte<br />

die 229 m 2 Parzelle umgenutzt werden. Durch ihre<br />

Lage in einem ISOS-Gebiet – mit dem das Bauamt<br />

Reglementierungen für schützenswerte Ortsbilder in<br />

der Schweiz festlegt – kamen zahlreiche weitere Auflagen<br />

sowie Mindestabstände zu Straßen, Bach und<br />

Grenzen hinzu.<br />

Umgeben von den schmalen, historischen Gassen<br />

kreierten die Architekten die beiden Minihäuser so,<br />

dass sie sich behutsam in das urbane Gefüge eingliedern<br />

und doch auffallen. Sie erhielten die denkmalgeschützten<br />

Begrenzungsmauern und entwickelten<br />

das Verdichtungsprojekt auf kleinstem Raum. Angepasst<br />

an den Maßstab der Nachbarbauten entwarfen<br />

Ivan Marty und sein Team zwei Volumen mit rechteckigem<br />

Grundriss. Sie sind eng und nahezu um 90<br />

Grad versetzt zueinander positioniert. Rund um die<br />

beiden Häuser ergeben sich kompakte Außenräume.<br />

Diese bieten den Bewohnern – geschützt durch die<br />

Umfriedung – einen privaten Freibereich mitten im<br />

Dorf, der zu Aktivitäten im Freien und Sozialkontakten<br />

einlädt.<br />

u


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72<br />

Bauen & Energie<br />

Anstelle von CO 2 -intensiven Betonfundamenten<br />

scheinen die Tiny-Häuser über dem gewachsenen<br />

Boden zu schweben. Sie stehen auf unbehandelten<br />

Stahlträgern, die nach und nach eine natürliche<br />

Patina entwickeln werden. Unterhalb bleibt der Lebensraum<br />

von Tieren und Pflanzen erhalten. Auch<br />

die übrige Bauweise ist natürlich, ökologisch und auf<br />

einen schonenden Umgang mit Ressourcen und der<br />

Umgebung bedacht. Die beiden Baukörper bestehen<br />

ausschließlich aus Schweizer Tannen- und Fichtenholz<br />

aus der Region. Auf schädliche Lösungsmittel<br />

und lange Transportwege verzichtete man zur Gänze<br />

und verwendete für die Verbindung der Rahmenkonstruktion<br />

mit den Massivholzplatten fast ausschließlich<br />

mechanische Hilfsmittel. So können die Materialien<br />

am Ende ihres Lebenszyklus rückgeführt und<br />

wiederverwertet werden. Das Thema Regionalität<br />

setzten die Architekten konsequent bis hin zur Umsetzung<br />

fort und entschieden sich ausschließlich für<br />

Bauunternehmen aus dem Kanton.<br />

Die Fassaden der Häuser kleiden vertikale, geschwärzte<br />

Fichtenholzlamellen. An den einander<br />

zugewandten Seiten kommen Stahlpaneele zum Einsatz.<br />

Beide Satteldächer sind ohne sichtbare Traufausbildung<br />

ausgeführt. Eine vollflächig installierte<br />

Photovoltaik-Anlage komplettiert die dunkle Außenhülle,<br />

die dem Projekt eine moderne Optik verleiht.<br />

Zum Energiekonzept der Minihäuser gehört auch die<br />

optimierte Dämmung der Ansichten, die den Heizbedarf<br />

senkt. Die Wärme kommt in allen vier Wohnungen<br />

von einem eigenen Specksteinofen. Dieser sorgt<br />

nicht nur für eine romantische Atmosphäre, sondern<br />

reduziert den ökologischen Fußabdruck. u


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73<br />

Marty Architektur<br />

Geheizt wird CO 2 -neutral mit Holz –<br />

das ist nicht nur umweltfreundlich,<br />

sondern auch gemütlich. Anstelle von<br />

Heizkörpern gibt es dafür in jeder der<br />

Wohneinheiten einen Specksteinofen.


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74<br />

Bauen & Energie<br />

In den kompakten<br />

Tiny-Häusern ist jeder<br />

Zentimeter perfekt<br />

genutzt. Dank Böden,<br />

Wänden und Decken in<br />

hellem Holz wirken die<br />

Räume trotzdem keineswegs<br />

beengend, sondern<br />

hell und freundlich.<br />

Dank der Photovoltaik auf dem Dach funktioniert die<br />

Stromversorgung völlig autark. Ein zentraler Energiespeicher<br />

speist die sparsamen Elektrogeräte im<br />

Inneren. Gekocht wird mit Gas, beleuchtet nur dort,<br />

wo es wirklich nötig ist. Dabei hilft ein mobiles Beleuchtungssystem.<br />

Über eine smarte Steuerung können<br />

die Nutzer ihren Verbrauch mitverfolgen. Besonders<br />

innovativ ist die Idee dieses Mietmodells. Neben<br />

175kWh Strom ist auch der jährliche Brennholzbedarf<br />

für jede Wohneinheit im Preis inkludiert. Sieht man<br />

sich den Durchschnittsverbrauch eines Einpersonenhaushalts<br />

an, ist dies bei einem energieeffizienten<br />

Neubau völlig ausreichend. Gleichzeitig spornt es die<br />

Bewohner aber trotzdem dazu an, ressourcenschonend<br />

zu leben.<br />

In jedem der Häuser befinden sich zwei kompakte<br />

Apartments. Sie teilen sich jeweils in Erd- und Obergeschoss<br />

auf. Auf 30 bzw. 43 m 2 befindet sich mit Küchenzeile<br />

und Bad alles, was eine Person zum Leben<br />

braucht. Das erste Stockwerk wird über außenliegende<br />

Stahltreppen erschlossen. Beim Betreten gelangt<br />

man in allen Wohnungen zuerst in die separate Küche.<br />

Während die beiden unteren Einheiten über ein<br />

offenes Wohn-Schlafzimmer verfügen, gibt es oben<br />

zusätzlich einen Holzeinbau unter dem Dach. Er ist<br />

galerieartig gestaltet und bietet Platz zum Schlafen<br />

sowie versteckten Stauraum unter der Treppe.<br />

In den Innenräumen setzten die Architekten ebenfalls<br />

auf natürliche Materialien. Wände, Böden und<br />

Decken bestehen wie die Fensterrahmen aus hellem<br />

Holz. Alles zusammen vermittelt eine heimelige<br />

Atmosphäre. Sämtliche Oberflächen kommen ganz<br />

ohne Beschichtung aus und rücken die feine, lamellenartige<br />

Struktur des Naturwerkstoffs in den Mittelpunkt.<br />

So entsteht ein komfortabler Lebensbereich,<br />

der sich rundum gesund anfühlt. Die Wohnräume aller<br />

vier Einheiten sind mit großflächigen Fensterfronten<br />

ausgestattet, die viel Tageslicht nach drinnen<br />

lassen und Ausblicke in den mit Obstbäumen und<br />

Kräutern bepflanzten Garten mitten in Schwyz freigeben.<br />

Dadurch wirken die Minimalwohnungen trotz<br />

des reduzierten Platzangebots nicht klein, sondern<br />

praktisch und gemütlich.<br />

Mit den Tiny Houses zeigen Marty Architekten, dass<br />

Nachverdichtungen trotz begrenzten Platzes jede<br />

Menge Potenzial bieten kann und Komfort nicht<br />

von der Quadratmeterzahl abhängt. Anstatt Luxus<br />

erhalten die Mieter der Minihäuser eine gemütliche<br />

Ruheoase mitten in der Altstadt, die alles bietet, was<br />

man zum Leben braucht. Außerdem sind selbst die<br />

regionalen Materialien einen Schritt weitergedacht:<br />

Es wurde ihr gesamter Lebenszyklus und Rückbau,<br />

Recycling oder Entsorgung berücksichtigt. Den krönenden<br />

Abschluss bildet das autarke Energiesystem.<br />

Es ist nicht nur äußerst effizient und umsichtig, sondern<br />

motiviert zudem dazu, sich mit dem eigenen<br />

Konsum auseinanderzusetzen. So wird Architektur<br />

zum diplomatischen Vermittler zwischen Mensch<br />

und Planet – eine zukunftsweisende Entwicklung,<br />

von der alle profitieren.<br />


B<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

75<br />

Marty Architektur<br />

A<br />

Luftraum<br />

Luftraum<br />

DG<br />

Schnitt B-B<br />

A<br />

0 5<br />

B<br />

GSEducationalVersion<br />

A<br />

B B<br />

A<br />

B B<br />

Dachgeschoss<br />

A<br />

OG<br />

Schnitt A-A<br />

A<br />

0 5<br />

GSEducationalVersion<br />

N<br />

0 5<br />

Obergeschoss<br />

GSEducationalVersion<br />

Tiny Houses<br />

Schwyz, Schweiz<br />

Obergeschoss<br />

Bauherr: i4m<br />

Planung: Marty Architektur<br />

Mitarbeiter: Ivan Marty, Melissa Hardegger, Pascal Hiob<br />

Holzbau: Kost Holzbau<br />

Holzbauingenieur: Pius Schuler<br />

Grundstücksfläche: 229 m 2<br />

Bebaute Fläche: 104 m 2<br />

Nutzfläche: 150 m 2<br />

Planungsbeginn: Frühling 2019<br />

Bauzeit:<br />

5.5 Monate<br />

Fertigstellung: Februar 2020<br />

Baukosten:<br />

1.3 Mio.<br />

www.marty-<strong>architektur</strong>.ch<br />

„Für uns bei der marty <strong>architektur</strong> ag spielen<br />

Leidenschaft, Authentizität und Nachhaltigkeit<br />

eine zentrale Rolle. Wir gestalten Räume<br />

und Orte, nicht einfach nur Gebäude. Dabei<br />

blicken wir immer auch nach links und rechts,<br />

etwas zurück und möglichst weit nach vorne.“<br />

Ivan Marty


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76<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Urlaub in<br />

der Hütte<br />

Eine holistische Erfahrung im Ökotourismus ermöglichen die Planer von Reiulf<br />

Ramstad Arkitekter & ASP Architecture den Besuchern des Breitenbach<br />

Landscape Hotels 48° Nord. Im gleichnamigen Elsässer Dorf wurde die skandinavische<br />

„hytte“ neu interpretiert, wodurch Gäste die Möglichkeit haben, die<br />

Natur und Kultur der Region in einem entspannenden Ambiente kennenzulernen.<br />

Die Hütten sind zwischen 20 und 60 m 2 groß, liegen im Herzen des Natura 2000<br />

Gebiets und wurden so designt, dass sie sich nahtlos in das geschützte Areal<br />

einfügen – und das, ohne die Natur und deren Bewohner zu stören.<br />

Text:Dolores Stuttner Fotos: Florent Michel @11h45, Yvan Moreau, Reiulf Ramstad Arkitekter


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77<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Die Geburtsstunde des modernen Öko-Projekts läutete<br />

das Aufeinandertreffen der skandinavischen<br />

und der französischen Kultur – in Form eines französisch-dänischen<br />

Klienten und eines norwegischen<br />

Architekturbüros – ein. Und Elemente beider Länder<br />

flossen so in die Architektur mit ein. Bei der Realisierung<br />

des Konzepts legten die Planer aber auch auf<br />

den ökologischen Aspekt großen Wert. Es überrascht<br />

also nicht, dass die außergewöhnliche Unterkunft<br />

den Anforderungen seines Standorts voll und ganz<br />

gerecht wird. Die Planer setzten auf Holz als Grundmaterial,<br />

welches in Kombination mit den außergewöhnlichen<br />

Formen in einem erinnerungswürdigen<br />

Design mündet. Es wird so, das den Elsässern Vertraute,<br />

mit dem nordischen, fremden in Verbindung<br />

gebracht. Das Ergebnis ist ein einzigartiger architektonischer<br />

Ausdruck.<br />

Das Ziel der Architekten war es also nicht, ein einfaches<br />

Hotel zu errichten. Vielmehr wollten diese eine<br />

Unterkunft ins Leben rufen, die ihre Gäste freundlich<br />

empfängt und ihnen eine Reise der Sinne beschert.<br />

An dieser Philosophie orientiert sich letzten Endes<br />

der Baustil. Eine geradlinige Gestaltung, kombiniert<br />

mit einem sauberen Design, verleiht den insgesamt<br />

14 Hütten eine dezente Eleganz. Gleichzeitig gelang<br />

es den Planern, Privatsphäre mit Aussicht zu kombinieren.<br />

Vom Inneren aller Konstrukte haben die<br />

Hotelgäste einen freien Blick auf die sie umgebende<br />

Landschaft. Die kleinen Bauwerke ruhen auf Stelzen,<br />

sodass sich diese jederzeit wieder entfernen lassen.<br />

Dank diesem Kniff bleibt die Natur also tatsächlich<br />

unberührt. Und damit assoziieren die Initiatoren und<br />

Planer des 48°Nord Luxus. Nicht etwa das Pompöse<br />

und der Überfluss, sondern vielmehr die Landschaft<br />

mit ihren Farben, Lichtern und Schatten, Ruhe und<br />

Raum sind die Stärken dieses Projekts. Und trotz<br />

ihrer simplen Aufmachung erfreuen sich die Unterkünfte<br />

einer vielseitigen Gestaltung.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Hotel<strong>architektur</strong>


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79<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Beim Betreten des Areals treffen Gäste zuerst auf<br />

das Hauptgebäude. Gewidmet ist dieses der Gastfreundlichkeit,<br />

während es der Versorgung und Entspannung<br />

der Besucher dient. Schindeln aus Elsässer<br />

Kastanie hüllen den Bau ein, der in puncto Energieverbrauch<br />

übrigens einem Passivhaus entspricht. Im<br />

Inneren treffen schwarze Möbel auf dunkles Holz,<br />

was einen intimen Rahmen schafft. Und damit schafft<br />

die Architektur ideale Bedingungen, um durch die<br />

Glasfront den Ausblick auf die Region sowie die örtliche<br />

Kulinarik zu genießen. Gewonnen werden die Zutaten<br />

sowohl aus dem hoteleigenen Garten, als auch<br />

von biologischen Herstellern vor Ort.<br />

Um die Wünsche aller Besucher abzudecken, realisierten<br />

die Planer gleich vier verschiedene Hütten-Typologien.<br />

Der Typ „Grass“ befindet sich nahe<br />

dem Hauptgebäude und ist universal zugänglich.<br />

Durch eine schlanke, hohe Struktur zeichnen sich<br />

„Tree“ und „Ivy“ aus, wobei ihr vertikales Design den<br />

Gästen ein ansehnliches Panorama beschert. Auf Familien<br />

mit Kindern ist „Fjell“ ausgerichtet. Auf dem<br />

Plateau des Hügels wartet die Hütte mit einem geschützten<br />

Außenbereich auf. Alle Gebäude kennzeichnet<br />

zudem eine minimalistisch-rustikale Inneneinrichtung.<br />

Für eine einladende Atmosphäre sorgt<br />

das helle Holz in Kombination mit dem eingebauten,<br />

gemütlichen Mobiliar, während räumliche Kontraste<br />

für visuelle Abwechslung sorgen.<br />


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80<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Temporäres Wohnen<br />

am Wurstelprater<br />

Unter dem Titel Prater Glacis wandelte sich das Praterareal der Messe Wien in<br />

den letzten Jahren vom wenig frequentierten Busparkplatz zum hochwertigen<br />

Stadtraum mit gemischter Nutzung. Ein Hotelbau vom Architekturbüro nonconform<br />

komplettiert das, aus drei Baukörpern bestehende, neue Ensemble. Innovativ<br />

in Holz gefertigt, vereint er mit zwei Betreibern auch zwei unterschiedliche<br />

Konzepte für temporäres Wohnen unter einem Dach.<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Kurt Hörbst


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81<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Das Prater Glacis-Trio entstand im Auftrag von IG<br />

Immobilien. Es bietet auf 9.500 Quadratmetern neu<br />

genutzten, urbanen Raum, ohne dafür zusätzliche<br />

Flächen zu versiegeln. Den Neubau entwickelten<br />

die Architekten als Überbauung des Busparkplatzes<br />

Messe Wien. In erster Reihe fußfrei am Wurstelprater,<br />

fügt er sich zwischen ein Bürogebäude von<br />

Franz&Sue und ein weiteres Hotel von Zechner &<br />

Zechner ein. Einziehen durften zwei Mieter, die thematisch<br />

gut zusammenpassen. Beide widmen sich<br />

dem Wohnen auf Zeit und interpretieren es auf moderne<br />

Weise: Superbude aus Hamburg lädt in der<br />

einen Hälfte zu kurzen Aufenthalten. Das Erfolgsrezept<br />

des Hostel-Anbieters ist ein dynamischer Mix<br />

aus Buden und Themenzimmern. Wer etwas länger<br />

bleiben will, wird bei den Nachbarn aus Amsterdam<br />

fündig. ZOKU beschreibt sich selbst als Hybrid aus<br />

Aparthotel und Homeoffice. In seinen Work-Life-<br />

Lofts können Gäste nicht nur wohnen, sondern auch<br />

arbeiten. Den krönenden Abschluss bilden Restaurants<br />

und Bars sowie Räume für Meetings und Dachterrassen<br />

mit Ausblick auf Riesenrad und Co. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Für die Planung arbeitete nonconform eng mit den<br />

Auftraggebern und den beiden Nutzern zusammen.<br />

Dafür galt es sowohl die speziellen Konzepte für das<br />

Innenraumdesign als auch individuelle Wünsche und<br />

verschiedene Zielgruppen zu berücksichtigen. Das<br />

Ergebnis ist ein U-förmiger Baukörper, der alle Anforderungen<br />

unter einem Dach vereint. Er setzt sich aus<br />

einem Sockel, sechs Stockwerken und einer Terrasse<br />

ganz oben zusammen. Der Busparkplatz bleibt bestehen,<br />

wird aber verkleinert und von den Regelgeschossen<br />

überspannt. Außerdem flankieren im Eingangsniveau<br />

zwei gläserne Volumen einen zentralen<br />

Durchgang. Dieser führt an den Stellplätzen vorbei<br />

zum Pratergelände. Hinter den Glasfassaden liegen<br />

die getrennten Eingänge der Hotel- bzw. Hostelanbieter<br />

sowie gemeinsame Besprechungsräume. Während<br />

der Eingangsbereich von Superbude mit seinem<br />

jungen, flippigen Design und reichlich Grün an ein<br />

Wohnzimmer erinnert, ist die Lobby von ZOKU eher<br />

zurückhaltend und seriös gehalten und wirkt wie der<br />

Zugang zu einem Wohnhaus.<br />

Die drei nach außen orientierten Ansichten kleidet<br />

eine Holzfassade, die vorab im Brandversuch getestet<br />

wurde. Mit ihren filigranen Elementen verleiht sie<br />

dem Hotelbau einen eleganten, luftigen Eindruck. Die<br />

Holzstäbe legen sich in unregelmäßigen Abständen<br />

vor Balkone, Fenster und geschlossene Bereiche und<br />

sorgen dafür, dass das Volumen vor der bunten Kulisse<br />

des Vergnügungsparks mit seiner Natürlichkeit<br />

auffällt. An der Rückseite des Baus gibt es einen offenen<br />

Turm, der die beiden Gebäudeteile über Brücken<br />

verbindet und die Fluchttreppe beinhaltet. Von<br />

Pflanzen bewachsen soll er zum vertikalen Garten<br />

werden und den Innenhof vor den grellen Lichtern<br />

des Praters schützen.


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83<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Sämtliche Innenräume plante nonconform als unbespielte<br />

Boxen, die später von Interior-Designern<br />

komplettiert wurden. Für Superbude gestalteten<br />

das Atelier Karasinski und archiguards die einzelnen<br />

Zimmertypen. Dabei kamen unter anderem individuell<br />

angefertigte Tapeten der Universität für angewandte<br />

Kunst Wien zum Einsatz. ZOKU hat seine<br />

Wohn- und Arbeitsräume über Jahre hinweg perfekt<br />

auf seine Kunden zugeschnitten und die sechs funktionellen<br />

und stylischen Prototypen in Zusammenarbeit<br />

mit concrete amsterdam auch in dem Holzbau<br />

umgesetzt. Zum Highlight des Ho(s)tels wird das<br />

Dachgeschoss. Mit seinen Außenterrassen bietet es<br />

weite Ausblicke über Wien und den Prater mit seinen<br />

Grünflächen und leuchtenden Fahrgeschäften. Das<br />

Programm reicht von kulinarischen Angeboten und<br />

Bars, die Hausgäste und externe Besucher gleichermaßen<br />

anziehen, bis hin zu Meeting-Spaces, Veranstaltungs-<br />

und Coworking-Flächen, die auch für<br />

Events gebucht werden können.<br />

Mit ihrem Bau am Prater Glacis demonstrieren die Architekten<br />

von nonconform, wie Parkplätze attraktiv<br />

überbaut und damit versiegelter Stadtraum sinnvoll<br />

aufgewertet werden kann. Die beiden internationalen<br />

Hotelkonzepte werden mit Blick auf die vorbeirauschende<br />

Achterbahn nicht nur zum trendigen<br />

Anlaufpunkt für moderne Nomaden, sondern heißen<br />

auch Einheimische und andere Besucher in bester<br />

Lage willkommen. Ein perfekter Rahmen für temporäres<br />

Arbeiten, Wohnen und mehr.<br />

•<br />

Funktion und Optik in Perfektion:<br />

Vinyl-Designboden.<br />

www.project-floors.com


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84<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

Haus der Musik<br />

Mit einem geradezu revolutionären Konzept wartet das erste „Jaz in the<br />

City Vienna“-Hotel auf. Die Einrichtung aus dem Hause BWM Architekten<br />

bringt Musikbegeisterte und Musiker aus aller Welt zusammen. Bereits<br />

der Eingang passt zum Programm des Projekts im Wiener Bezirk Mariahilf.<br />

Denn die Unterkunft betreten Besucher über einen Plattenladen mit Theke.<br />

Letztere fungiert zugleich als Check-In-Desk.<br />

Text: Dolores Stuttner Fotos: Lukas Schaller<br />

Doch auch in allen anderen Zonen des Hotels findet<br />

das musikalische Konzept Anwendung. Ein schallgedämmter<br />

Glaswürfel ist im Zentrum der Lobby platziert,<br />

wobei dieser einem Aufnahmestudio gleicht. Er<br />

kann auch auf diese Art oder aber für Meetings oder<br />

Live-Sendungen zum Einsatz kommen. Auch findet<br />

man im Eingangsbereich Sitzinseln vor, die von Metallstangen<br />

eingerahmt werden. Mit diesem Kniff wird<br />

Intimität erzeugt, ohne aber die einzelnen Zonen vom<br />

übrigen Raum abzugrenzen.<br />

Ein Gang mit Tunneleffekt führt zur Hotelbar und zum<br />

Konferenzraum, wobei sich der Korridor in drei Zonen<br />

gliedert. Diese lassen sich entweder einzeln nutzen<br />

oder aber zusammenlegen. Der Tunnelgang lässt sich<br />

dadurch als eigener Veranstaltungsraum, mitsamt<br />

allen technisch notwendigen Anschlüssen, nutzen.<br />

Das Hotel ist also mehr als eine einfache Unterkunft –<br />

ebendieses fungiert gleichermaßen als Bühne für die<br />

lokale Kultur- und Musikszene. Rolltore im industriellen<br />

Design trennen Gang und Lobby sowie Bar- und<br />

Frühstücksbereich voneinander ab. Sie unterstreichen<br />

mit ihrer einzigartigen Gestaltung, die an Garagentore<br />

erinnert, den Studio-Aspekt des Hotels.<br />

In der Einrichtung finden sich 163 Zimmer. Sie sind<br />

durch Flure erreichbar, deren Aussehen an die Eingangsbereiche<br />

von Musikclubs erinnert. Auch in den<br />

Räumen selbst ist Musik das Thema der Inneneinrichtung.<br />

Dieses Ambiente trägt dazu bei, dass sich<br />

die Musiker in der Atmosphäre wohlfühlen und sich<br />

auf etwaige Auftritte optimal vorbereiten können. Ein<br />

Plattenspieler in jedem Zimmer rundet das musikalische<br />

Angebot ab.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

85<br />

Hotel<strong>architektur</strong><br />

BUILD<br />

BEYOND<br />

TOMORROW<br />

Den CO 2<br />

-Fußabdruck eines Gebäudes zu reduzieren, bedeutet für uns,<br />

alle Emissionen zu berücksichtigen, die während des Lebenszyklus<br />

eines Gebäudes entstehen. Um die Emissionen im Vorfeld als auch in<br />

der Nutzungsphase zu reduzieren, bieten wir leistungsstarke, zirkuläre<br />

Lösungen für Fenster, Türen und Fassaden für Gebäude in Städten und<br />

urbanen Gebieten. Wir übernehmen Verantwortung für eine nachhaltigere<br />

Zukunft.<br />

Erfahren Sie mehr auf www.wicona.at<br />

BUILD BEYOND TOMORROW.<br />

Erfahren Sie mehr:


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Licht<br />

Altehrwürdige Mauern<br />

Das denkmalgeschützte Bankgebäude „Haus am Schottentor“ ist ein architektonisches<br />

Juwel im Herzen von Wien. Mit seiner zeitlosen Eleganz war das Bauwerk<br />

aus der Gründerzeit einst prägend für Bankneubauten in ganz Europa. Seit<br />

kurzem lässt ein neues Nutzungskonzept die prunkvoll verzierten, gut erhaltenen<br />

Räume in neuem Glanz erstrahlen: In der ehemaligen Kassenhalle ist ein INTER-<br />

SPAR „de luxe“ entstanden, in Szene gesetzt mit einem State-of-the-Art Lichtkonzept<br />

von Zumtobel.<br />

Text: Alexander Magyar Fotos: Lukas Jahn<br />

Statt Banknoten wechseln frische Backwaren<br />

den Besitzer, statt Schaltern säumen<br />

Frischetheken und Kühlvitrinen den Raum:<br />

In mehr als dreijähriger Planungs- und Umbauzeit<br />

hat INTERSPAR den Bankhallen im<br />

„Haus am Schottentor“ neues Leben eingehaucht<br />

– als attraktiver Nahversorger. In<br />

enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt<br />

wurden nachträgliche Einbauten<br />

entfernt, Beschädigungen aufwändig restauriert<br />

und der historische Zustand wiederhergestellt.<br />

Gleichzeitig passten die Innenarchitekten<br />

Kulmus Bügelmayer GmbH<br />

und INTERSPAR-Sortimentsverantwortliche<br />

die Räume an die Bedürfnisse der zukünftigen<br />

Nutzer an.<br />

Licht spielt dabei eine wesentliche Rolle: Es<br />

inszeniert nicht nur die Waren und das verlockende<br />

Gourmet-Angebot des Hypermarktes,<br />

sondern hebt auch architektonisch interessante<br />

Details hervor. Für das Publikum in<br />

der Wiener Innenstadt wird so aus einem Einkauf<br />

ein Ausflug in eine spannende Epoche<br />

der österreichischen Architekturgeschichte.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Moderne LEDs treffen auf<br />

historische Sonderpendelleuchten<br />

Die vielschichte Lichtlösung stammt aus<br />

der Feder des Lichtplanungsbüros Bartenbach<br />

GmbH – entwickelt und entworfen<br />

in enger Abstimmung mit Zumtobel.<br />

Neben hochqualitativen, effizienten Standard-LED-Leuchten,<br />

kommen auch integrierte<br />

LED-Einbauten zum Einsatz – etwa in<br />

Regalfächern und Bedientheken. Die einstigen<br />

Sonderpendelleuchten der Kassenhalle<br />

wurden feinfühlig nachgebaut. Um Historisches<br />

und Heutiges zu einem stimmigen<br />

Lichtkonzept zu verweben und die individuellen<br />

Beleuchtungsanforderungen des<br />

denkmalgeschützten Gebäudes zu erfüllen,<br />

arbeitete Zumtobel mit einem Netzwerk erfahrener<br />

Partner zusammen.<br />

Perfekte Ausleuchtung macht<br />

Appetit auf mehr<br />

Dank moderner LED-Technik realisierten<br />

die Projektpartner ein fein abgestimmtes<br />

Beleuchtungsniveau und eine Lichtstimmung,<br />

die kennzeichnend für Lebensmittelmärkte<br />

ist. Von fangfrischem Fisch aus<br />

regionaler Zucht über frisch zubereitete<br />

Pasta bis hin zu Obst und Gemüse von hei-<br />

87<br />

mischen Landwirten: Die Systeme tauchen<br />

die kulinarischen Delikatessen in ein brillantes<br />

Licht – ohne störende Blendreflexe. Farben<br />

und Details der Lebensmittel kommen<br />

besonders gut zur Geltung. Eine Art Helligkeits-Hierarchie<br />

unterstützt die Kunden bei<br />

der Orientierung und Raumwahrnehmung.<br />

Tages- und Kunstlicht<br />

harmonisch vereint<br />

Nicht nur das einzigartige Angebot des<br />

Nahversorgers setzt David Schöffmann<br />

Licht<br />

von Zumtobel sein Lichtkonzept ins rechte<br />

Licht. Auch der Architektur wird Beachtung<br />

geschenkt: Die historischen Glasdecken<br />

in der Kassenhalle haben die Lichtspezialisten<br />

hinterleuchtet. Fast scheint es so,<br />

als ob Tageslicht in den Raum fällt. Für die<br />

Außenbeleuchtung des sechsstöckigen Palais<br />

wählten die Lichtplaner spezielle Fluter<br />

aus. Es zeichnet die Fassadengestaltung<br />

des städtebaulich markanten Gebäudes am<br />

Schottenring zurückhaltend mit warmem<br />

gedimmtem Streiflicht nach.<br />

Wir haben was gegen<br />

dicke Luft im Büro.<br />

Schüco VentoTherm Twist –<br />

das dezentrale, nachrüstbare<br />

Lüftungssystem mit integrierter<br />

CO2-Messung und<br />

Wärmerückgewinnung.<br />

alukoenigstahl.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Duale Lichttechnik<br />

Zwei Lichtquellen in einer Leuchte sorgen im perfekt aufeinander abgestimmten<br />

Zusammenspiel für ein außergewöhnliches Lichterlebnis. Die neue BEGA Deckeneinbauleuchte<br />

simuliert mit ihrer dualen Lichttechnik die angenehme Atmosphäre<br />

eines sonnigen Tageslichthimmels.<br />

Ein Tiefstrahler im Zentrum der Deckeneinbauleuchte<br />

sorgt mit einem 30-Grad-Halbstreuwinkel, einem<br />

Lichtstrom von mehr als 5.000 Lumen und einer<br />

Farbtemperatur von 3.000 Kelvin, für eine hohe Beleuchtungsstärke<br />

auf der Nutzebene. Eine zweite<br />

ringförmig angeordnete LED-Lichtquelle erzeugt in<br />

einem semisphärisch gewölbten Reflektionsraum der<br />

Leuchte indirektes, tageslichtweißes Licht. Mit einer<br />

Farbtemperatur von 6.500 Kelvin wird der Einfall von<br />

diffusem Tageslicht simuliert. In der Kombination<br />

beider Lichtquellen entsteht der imposante Lichteindruck<br />

eines warmen und sonnigen Tageslichts.<br />

BEGA Leuchten GmbH<br />

Competence Center Innsbruck<br />

T +43 (0)512 343150<br />

info-austria@bega.com<br />

www.bega.com<br />

In der Tunable-White-Ausführung kann das indirekte<br />

Licht in der Farbtemperatur von den tageslichtweißen<br />

6.500 Kelvin bis hin zu warmweißen 2.700 Kelvin<br />

variiert werden. Für dynamische Inszenierungen<br />

mit farbigem Licht ist die indirekte Lichtquelle auch<br />

in RGBW-Version verfügbar. Die Flexibilität der Deckeneinbauleuchten<br />

setzt sich bei der Installation<br />

fort. Bei einer Einbautiefe von nur 230 mm für diese<br />

leistungsstarke Leuchte können viele Einbauanforderungen<br />

erfüllt werden – bis hin zu Einbaugehäusen<br />

für Betondecken.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Leuchten in exklusiver<br />

Echtholzausführung<br />

Skandinavisch in hellem Holz, schlicht in schwarz<br />

und weiß, gediegen in dunklem Holz: Die Leuchten<br />

von Lignalux gibt es in unterschiedlichen Holzarten<br />

und in vielen Designs. So vielfältig Holz ist, so vielfältig<br />

sind auch die Leuchten und keine wird identisch<br />

mit einer anderen sein. Bei der Fertigung in Wien<br />

Inzersdorf wird Handarbeit großgeschrieben. Die<br />

traditionelle Holzverarbeitung ist für Firmeninhaber<br />

Christian Dohnal ein wichtiger Faktor im Herstellungsprozess.<br />

Verarbeitet werden nur handverlesene<br />

Hölzer mit passender Maserung und Charakter.<br />

Kleine Äste oder Unregelmäßigkeiten werden nicht<br />

herausgeschnitten, sondern schaffen die besondere<br />

Anziehungskraft der Leuchten. Durch Ölen bekommt<br />

das Holz eine seidig matte Oberfläche. Durch Bürsten<br />

wird die Maserung verstärkt und so bleibt das Holz<br />

auch bei den lackierten Designs sofort erkennbar.<br />

Die von Lignalux verbauten hochwertigen LED<br />

Komponenten stammen von namhaften österreichischen<br />

Herstellern und sind der moderne Gegensatz<br />

zu Holz, dem Material, welches die Menschheit seit<br />

Jahrtausenden begleitet.<br />

89<br />

Lignalux<br />

Christian Dohnal<br />

+43 664 54 66 554<br />

office@lignalux.com<br />

www.lignalux.com<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Historisches Gebäude<br />

trifft auf Moderne<br />

Smarte Technik kennt kein Alter: Auch ein um 1750 errichteter Hof lässt sich<br />

mit dem nötigen Fingerspitzengefühl und der richtigen Expertise in ein Siblik<br />

SmartHome verwandeln. Tradition und Moderne verschmelzen dabei zu einer<br />

harmonischen Einheit.<br />

Der Herausforderung, intelligente Gebäudetechnik<br />

in einem historischen Gebäude einzusetzen, stellten<br />

sich Manfred Derflinger von E-Werk Wels und die<br />

Experten von Siblik SmartHome. Schließlich kennt<br />

smarte Technik kein Alter und lässt sich mit dem nötigen<br />

Fingerspitzengefühl auch in alte Bausubstanz<br />

integrieren. Ursprünglich wollte der Kunde im Zuge<br />

des Umbaus seines Hofs im Raum Wels ein anthrazitfarbenes<br />

oder schwarzes Schalterprogramm einbauen<br />

lassen. Die Wahl fiel dabei recht schnell auf die<br />

Serie Q.7 in Schiefer von Berker: Sowohl haptisch als<br />

auch optisch überzeugte der elegante Rahmen aus<br />

echtem Stein. Die Familie entschied sich außerdem<br />

für ein smartes Beleuchtungsprogramm mit Bewegungsmeldern<br />

und Zeitsteuerung sowie eine intelligente<br />

Türstation.<br />

Für das ausführende Elektrounternehmen E-Werk<br />

Wels und Projektleiter Manfred Derflinger war rasch<br />

klar: Hier ist Teamarbeit mit den Experten von Siblik<br />

SmartHome gefragt. Die langjährige gute Zusammenarbeit<br />

war die ideale Basis für perfekte Kundenberatung<br />

im Vorfeld des Projekts sowie bei der Auswahl<br />

der passenden Produkte. Der Kunde war sofort<br />

von den Vorteilen des KNX-Bus-Systems begeistert:<br />

Zukunftssicherheit, Flexibilität des Systems sowie<br />

die vielfältigen, schier endlosen Möglichkeiten, die<br />

KNX bietet.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Verbaut wurden die Q.7-Serie von Berker, außerdem<br />

Schalt- und Dimmaktoren von Theben und als Türstation<br />

die Elcom One. Letztere sorgt für perfekte<br />

Sicherheit, indem sie die Bewohner über den Fingerabdruck<br />

identifiziert. So kann niemand ins Haus, der<br />

nicht dazu berechtigt ist. Überzeugt hat die Familie<br />

auch die intelligente Steuerung der Beleuchtung. Diese<br />

ermöglicht individuelle Lichtstimmungen und Beleuchtungsszenarien<br />

und hilft obendrein beim Energiesparen:<br />

Dank Bewegungsmelder und Timer wird<br />

die Beleuchtung in den Gängen mit niedrigerem Energiebedarf<br />

betrieben, ohne dass die Hausbewohner<br />

dafür Abstriche bei der Helligkeit machen müssen.<br />

Siblik SmartHome<br />

T 0800 20 16 44<br />

smarthome@siblik.com<br />

smarthome.siblik.com<br />

Flexibelim Einsatzeinfachundleichtim<br />

Handling<br />

LiapormixistaufgrundseinerhervoragendenWerte<br />

beiFestigkeit,DichteundWärmedämmungbestens<br />

geeignetalsLeichtbeton,Thermobeton,DrainagebetonundAusgleichsbeton.<br />

Isolationschichten,Brandschutz,leichteFül-und<br />

Ausgleichschichten.<br />

Schneltrocknend:<br />

Restfeuchtigkeitgeringerals3%<br />

Leicht:<br />

Dichtevon600kg/m3<br />

Belastbar:<br />

Druckfestigkeit(2,5N/mm²)<br />

Wärmedämmend:<br />

W ärmeleitzahltrockenem 0.16W /mK<br />

Feuerfest:<br />

StofderEuroklaseA1<br />

w w w.liapor.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Kraftvolle Akzente<br />

In der Badgestaltung gehören hochwertige Bad-Accessoires zu einem stimmigen<br />

Gesamtbild dazu. BLACK SELECTION – die schwarz matte Badausstattung von<br />

KEUCO – setzt prägnante Akzente im Bad: edel, elegant und zugleich extravagant.<br />

In Kombination mit hellen Tönen in der Raumgestaltung kommt BLACK<br />

SELECTION besonders kraftvoll und perfekt inszeniert zur Geltung.<br />

Die tiefschwarzen, seidenmatten Oberflächen<br />

bestechen durch ihre besondere<br />

Farb brillanz, die einen luxuriösen Touch ins<br />

Bad bringt. Eine spezielle Lack-Beschichtung<br />

macht sie unempfindlich, haltbar und<br />

pflegeleicht – ideal sowohl für private Bäder<br />

als auch in der trendigen Objektausstattung.<br />

Die samtmatte Oberfläche ist<br />

haptisch ausgesprochen angenehm.<br />

Die Produktvielfalt der KEUCO BLACK<br />

SELECTION bietet eine umfassende Auswahl<br />

für das ganze Bad. Allein im Segment<br />

Haken gibt es drei Varianten, darunter eine<br />

Variante mit integriertem Türpuffer. Zur<br />

Unterstützung an der Badewanne oder in<br />

der Dusche dient der stabile Haltegriff und<br />

auf dem schwarz matten Badetuchhalter<br />

sind die Handtücher immer zur Stelle. In<br />

der Dusche bestechen die schwarz matten<br />

Duschablagen und für die Ausstattung des<br />

WC-Bereichs stehen drei verschiedene Modelle<br />

von Toilettenpapierhaltern zur Wahl.<br />

Am Waschtisch besticht der schwarz matte<br />

Lotionspender in Design und Funktion und<br />

auch der Glashalter mit Echtkristall-Glas<br />

für die Zahnbürste darf hier nicht fehlen.<br />

Bei den Handtuchhaltern stehen ein- und<br />

zweiarmige Ausführungen in unterschiedlichen<br />

Ausladungen zur Wahl. Für den<br />

letzten Schliff der schwarz akzentuierten<br />

Badgestaltung am Waschtisch sorgt der<br />

schlanke, schwarz matte Kosmetikspiegel.<br />

Er lässt sich dreidimensional verstellen<br />

und bietet zwei Spiegelflächen: eine unvergrößerte<br />

Seite und eine Spiegelfläche mit<br />

5-fach-Vergrößerung.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Einfache und sichere<br />

Systemlösung<br />

In modernen Bädern sind oftmals Duschlösungen mit<br />

flachen Duschtassen aus emailliertem Stahl, Mineralguss,<br />

Stein oder Verbundwerkstoffen gefragt, da die<br />

Verlegung direkt am Estrich mit einer Restschwelle<br />

von bis zu 2 cm eine gute Alternative zum barrierefreien<br />

Einbau darstellt. Bei der Verwendung von<br />

herkömmlichen Ablaufgarnituren ist die Einbindung<br />

in die Verbundabdichtung aber ohne aufwändige<br />

Sonderkonstruktionen nicht möglich und Undichtigkeiten<br />

sind vorprogrammiert. Eine einfache und<br />

sichere Alternative bietet nun HL Hutterer & Lechner<br />

mit dem neuen Komplettablauf HL570 FlexBox<br />

an, der nach der jeweiligen Bauphase in Rohbauset,<br />

Abdichtset und Komplettierungsset gegliedert ist:<br />

Das höhenverstellbare Rohbauteil ermöglicht nachträgliche<br />

Höhenanpassung an die Abdichtungsebene,<br />

seitliche Abweichungen von plus/minus 2 cm von<br />

der Mitte zwischen Rohbauteil und Duschtasse können<br />

durch das Flex-Element aufgenommen werden.<br />

Das Flex-Element gewährleistet zudem einen dichten<br />

Anschluss an das Rohbauteil und die sichere Einbin-<br />

dung in die Verbundabdichtung. Die nachträgliche<br />

Kontrollmöglichkeit von Feuchtigkeitsbildung unterhalb<br />

der Duschtasse und der Zugang zum Ablaufrohr<br />

durch den herausnehmbaren Siphoneinsatz sind weitere<br />

Vorteile des neuen Komplettablaufs.<br />

HL Hutterer &<br />

Lechner GmbH<br />

T +43 (0) 2235 86 291 – 0<br />

office@hl.at<br />

www.hl.at<br />

Uponor<br />

Thermatop M<br />

Heiz-/Kühldeckensystem<br />

FÜR BESONDERE<br />

ARCHITEKTONISCHE<br />

ANSPRÜCHE<br />

Schnelle Montage, flexible Installation dank<br />

einfacher Klickmontage<br />

Hohe Heiz- und Kühlleistungen, große<br />

thermisch aktive Rohroberfläche, hohe<br />

Schallabsorptionsgrade<br />

Klare Gewerketrennung zwischen Trockenbau<br />

und Haustechnik<br />

Erfahren Sie mehr auf uponor.at/thermatop


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Kleines Bijou in den Bergen<br />

Das Hotel Gasthaus Krone in La Punt, Schweiz, von den Gastgebern Sonja und<br />

Andreas Martin liebevoll als kleines Bijou bezeichnet, wird mit sehr viel Herzblut<br />

und Leidenschaft geführt. Hinter traditionsreichen Mauern verbirgt sich ein modernes,<br />

frisches, in hellem Holz gestaltetes Interieur.<br />

Mit allen Sinnen genießen, dieser Ausspruch gilt<br />

nicht nur für die mit dem Gault Millau und Guide Michelin<br />

ausgezeichnete Sterneküche, sondern auch<br />

für sechs der 17 Hotelzimmer und den kleinen, aber<br />

feinen Wellbeing-Raum. Diese wurden im Sommer<br />

2020 renoviert und auf den neusten Stand in Sachen<br />

Wellness gebracht. Da die bisherige Ausstattung in<br />

der Bedienung für die Gäste zu komplex und die Produkte<br />

in der Anwendung unzuverlässig und sehr wartungsintensiv<br />

waren, fiel die Entscheidung, die Boxen<br />

in den Badezimmern gegen funktionale schlanke Infrarotpaneele<br />

auszutauschen. In den Wellbeing-Raum<br />

im zweiten Stock zog ein neues Dampfbad mit integrierter<br />

Infrarotanwendung ein.<br />

Die Produkte aus dem Hause Repabad überzeugten<br />

die Betreiber: „Wir waren auf der Suche nach Zusatzausstattung<br />

für unsere Duschen im Hotelbadezimmer,<br />

um unseren Gästen den Aufenthalt im Zimmer<br />

noch angenehmer zu machen“, erläutert Sonja Martin<br />

die Überlegungen, die jedoch keine zusätzlichen Flächen<br />

erfordern sollten.<br />

Zum Wunscherfüller wurde Bilbao von Repabad: Das<br />

Infrarotpaneel macht aus der Dusche gleichzeitig<br />

eine Infrarotkabine, schmiegt sich platzsparend an<br />

die Wand, ist einfach und intuitiv zu bedienen und<br />

durch die hygienische Glasoberfläche leicht zu reinigen.<br />

Im Wellbeing-Raum bekam die Sauna eine<br />

Dampfdusche mit Infrarotfunktion als neue Nachbarin.<br />

Die Kombination von Wasserdampf und Infrarot<br />

schafft ein optimales Klima, den sogenannten<br />

thermoneutral Bereich, in dem die wohltuende Infrarot-Tiefenwärme<br />

am besten ihre Wirkung entfaltet.<br />

Ist das Infrarotpaneel in Betrieb, regelt das Dampfbad<br />

automatisch bei 38° ab, um in diesem zu verweilen.<br />

Der Gast bedient das Infrarotdampfbad lediglich<br />

über einen An/Aus-Taster. Alle differenzierten Einstellungen<br />

im Hintergrund wie Temperatur, Farblicht,<br />

Duft etc. wird vom Hotelpersonal vorgenommen, so<br />

dass der Gast von der ersten Sekunde an den wohltuenden<br />

heißen Wasserdampf genießen und sich<br />

entspannt zurücklehnen kann.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com


U<br />

L<br />

A<br />

E<br />

I<br />

C<br />

H<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Elegant im Auftritt, stark in der Entwässerung<br />

Mit der Reihenduschrinne +100 bringt der Entwässerungsspezialist<br />

Aschl (1A Edelstahl GmbH) ein<br />

Produkt auf den Markt, das sich durch eine erhöhte<br />

Ablaufleistung bei gleichzeitig schmaler und eleganter<br />

Bauform auszeichnet. Die neue Reihenduschrinne<br />

besitzt eine Wassereinlaufbreite von nur 100 mm und<br />

wurde für Duschbereiche in Schwimmbädern, Hotels,<br />

Schulen und Sportstätten sowie Feuerwehr und<br />

Betriebe entwickelt. Die barrierefreie Rinne besteht<br />

komplett aus Edelstahl und sorgt für eine schnelle<br />

Wasser- und Schmutzabfuhr. Der umlaufende<br />

Flansch mit Schlitzdrainage entwässert dabei auch<br />

die obere Dichtebene. So kann sich keine Stau- oder<br />

Sickernässe mehr bilden. Die antibakterielle Hygieneform<br />

der Reihenduschrinne garantiert zudem eine<br />

einfache Reinigung.<br />

Trotz der schmalen Bauform und der geringen Aufbauhöhe<br />

von 165 mm am tiefsten Punkt fließen Wasser<br />

und Schmutz schnell ab. Das große Gefälle sorgt<br />

für eine erhöhte Ablaufleistung von bis zu 1,4 l/sek.<br />

Optional ist auch ein zusätzlicher Ablaufkörper für<br />

eine noch höhere Ablaufleistung erhältlich.<br />

1A Edelstahl GmbH<br />

T +43 (0)7247 / 8778 -0<br />

office@aschl-edelstahl.com<br />

www.aschl-edelstahl.com<br />

HL570 FlexBox Installationsset<br />

T<br />

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HL HUTTERER & LECHNER GMBH<br />

E I N F A C H & S I C H E R<br />

←<br />

←<br />

Komplettablauf, nach der jeweiligen<br />

Bauphase gegliedert in Rohbauset,<br />

Abdichtset und Komplettierungsset.<br />

Einfache Montage durch höhenverstellbaren<br />

Rohbauteil, nachträgliche<br />

Höhenanpassung an die<br />

Abdichtungsebene.<br />

Das Flex-Element (blau) ermöglicht,<br />

dass seitliche Abweichungen<br />

von bis zu 4cm (plus/minus 2cm<br />

von der Mitte) zwischen Rohbauteil<br />

und Duschtasse problemlos aufgenommen<br />

werden können.<br />

Sicherer Zugang zum Ablaufrohr<br />

durch herausnehmbaren Siphoneinsatz.<br />

Nachträgliche Kontrollmöglichkeit<br />

von Feuchtigkeitsbildung unterhalb<br />

der Duschtasse.<br />

Das Flex-Element gewährleistet<br />

einerseits den dichten Anschluss<br />

an das Rohbauteil durch Mehrfach-Lippendichtung<br />

u. runde Bauweise,<br />

andererseits die sichere Einbindung<br />

in die Verbundabdichtung.<br />

Einbauhöhe: 80 bis 250 mm<br />

Ablaufleistungen: 0.5 l/s<br />

Abdeckung Abmessung: Ø 113mm<br />

www.hl.at www.hlhaus.at www.schönerduschen.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

Ikonisches Design – maximaler Komfort<br />

Die neue Dusch-WC-Generation von Duravit und Philippe Starck ist in zwei Ausführungen<br />

erhältlich: SensoWash® Starck f Plus und SensoWash® Starck f Lite.<br />

Komfortabel bedienbar über eine Fernbedienung, frei konfigurierbar per App, im<br />

puristischen Design und mit maximalem Dusch-WC-Komfort.<br />

Alle Komponenten wurden technologisch weiterentwickelt<br />

und neu angeordnet, so dass jetzt die gesamte<br />

Technik im Keramik-Körper Platz findet. Der flache<br />

Sitz mit nur 40 mm Höhe und die dahinter liegende,<br />

weiße Abdeckung bilden eine flächenbündige Einheit:<br />

modernes Design und komfortstiftende Technologie<br />

in perfekter Harmonie. Über die innovative Fernbedienung<br />

im flachen, eleganten Design lassen sich alle<br />

Funktionen intuitiv steuern. Technische Finessen vom<br />

Näherungssensor für automatische Deckelöffnung<br />

über die Benutzerkennung im Sitz bis hin zu verschiedensten<br />

Einstellmöglichkeiten bei der Sitzheizung,<br />

beim Duschstrahl und beim regulierbaren Warmluftföhn<br />

garantieren Komfort.<br />

Mit der zugehörigen SensoWash®-App wird das<br />

Dusch-WC individuell konfiguriert oder optional wie<br />

mit einer Fernbedienung gesteuert. Wird das auf<br />

SensoWash® Starck f perfekt abgestimmte Vorwandelement<br />

von Duravit mit der elektronischen Betätigungsplatte<br />

A2 kombiniert, können zusätzlich die<br />

Spülfunktion und die Geruchsabsaugung per Fernbedienung<br />

oder App gesteuert werden.<br />

Dank neuer Rimless®-Technologie und einer optimierten<br />

Becken- und Siphongeometrie bieten die neuen<br />

Dusch-WCs eine noch bessere Wasserführung für<br />

perfekte Spülergebnisse. HygieneGlaze® setzt einen<br />

neuen Hygienestandard. Bereits nach sechs Stunden<br />

sind 90 %, nach 24 Stunden 99,9 % der Bakterien<br />

gehemmt. Die antibakterielle Glasur wird bis an den<br />

Rand von Toilette und Urinal eingebrannt und entfaltet<br />

ihre Funktion dort, wo Bakterien auftreten.<br />

Der flache, beheizbare Sitz ist aus einem besonders<br />

robusten Werkstoff gefertigt und besitzt wie der Deckel<br />

eine kratzresistente, porenfreie und somit sehr<br />

hygienische Oberfläche.<br />

Duravit Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 677 033 0<br />

info@at.duravit.com<br />

www.duravit.at<br />

www.pro.duravit.at


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97<br />

Produkt News<br />

Zeitlose Ästhetik und Vielfalt<br />

Individuelle<br />

Dampfbäder auf Maß,<br />

auch mit Infrarot<br />

Bei Conform Badmöbel steht das Programm «Classic» seit vielen Jahren<br />

als Inbegriff von Qualität und Individualität im Zentrum des Gesamtportfolios.<br />

Formen-, Material- und Maßvariabiliät, die bereits die<br />

Kriterien der Einzelfertigung erfüllen, haben die Serie längst weit zum<br />

echten Highlight unter den Badmöbel-Kollektionen „Made in Austria“<br />

gemacht. Das herausragende Merkmal der funktionalen Komfortserie<br />

ist ihre Vielseitigkeit, die optimale Lösungen und flexible Stauraummöglichkeiten<br />

für fast jeden individuellen Anspruch bietet – egal, ob<br />

kleines Gäste-WC, perfektes Single-Bad, großes Familienbad oder<br />

Kombination mit umfassend ausgestattetem Wirtschaftsraum.<br />

Alle Schrankelemente können dabei nun auch ohne Preisunterschied<br />

wahlweise mit drei Öffnungsvarianten ausgestattet werden: als minimalistische<br />

Push-To-Motion-Version, mit Griffmulden oder mit einer<br />

Vielzahl klassischer Stangengriffe. In den Programmneuheiten finden<br />

sich auch neue Gestaltungslösungen für Klein- und Kleinstbäder sowie<br />

Gäste-WCs – mit durchdachten Detaillösungen und Top-Designs in<br />

kompakten Abmessungen und sieben neuen, hochwertigen Keramikserien<br />

in unterschiedlichsten Dimensionen.<br />

Duschen & Dampfbaden bei optimaler<br />

Raumaus nutz ung – unsere Dampfbäder<br />

passen dank vielfältiger Gestaltungs möglichkei<br />

ten in nahe zu jedes Bad. Infrarot<br />

vereint die entspannende Wirkung von<br />

Was ser dampf mit heilsamer Tiefenwärme.<br />

+ Wannen, Whirlpools, Waschtische, Möbel +<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com<br />

www.repabad.com<br />

SEIT<br />

1963


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Neuinterpretation eines<br />

innovativen Materials<br />

Eine poetische Erfahrung aus Design und Innovation im Reich der Badezimmer<br />

stellt die Neuinterpretation des innovativen Material Saphirkeramik durch den<br />

Designer Marcel Wanders dar.<br />

Das Projekt von Marcel Wanders für LAUFEN erfindet<br />

die Klassik neu. Mit einem facettenreichen und<br />

vielfältigen Konzept – The New Classic – in dem sich<br />

Unkonventionelles perfekt in ein Bild der weltoffenen<br />

Großstadt mischt und einen vielschichtigen Lebensstil<br />

andeutet. Von Waschbecken zur Badewanne, über<br />

die Toilette werden Ausstattungselemente mit Armaturen,<br />

Möbeln, Spiegeln und Accessoires kombiniert.<br />

Gerade mit Marcel Wanders hat das Material Saphirkeramik<br />

erstmals die Chance, sich neuen, klassischen<br />

und ikonischen Formen anzupassen. Ein leichtes und<br />

vielseitiges, robustes und formbares Material, das im<br />

Laufe der Jahre von verschiedenen weltberühmten<br />

Designern geformt wurde, hin zu schlanken, leichten<br />

Kreationen von tadellosem Design, perfekt für<br />

den täglichen Gebrauch. Marcel Wanders zeigt seine<br />

Interpretation von LAUFENS Unternehmensphilosophie<br />

auf eine völlig neue Art. Er präsentiert ein Produktkonzept,<br />

das einen “Hauch von Menschlichkeit”<br />

ins Design einfließen lässt.<br />

Keramik in intensivem Weiß wird mit Oberflächen<br />

und Möbeln aus Holz, Gestellen, Armaturen und einem<br />

Spiegel mit Keramikrahmen verbunden, um eine<br />

bewegende und filigrane Badumgebung zu erschaffen.<br />

Geschwungene Linien und feminine Formen<br />

sind Ausdruck einer neuen Design-Sprache, die in die<br />

Welt von LAUFEN einfließt, um dessen Angebot für<br />

einen zunehmend anspruchsvollen, gebildeten und<br />

globalen Markt zu erweitern.<br />

Die Serie THE NEW CLASSIC ist im LAUFEN space<br />

Wien ausgestellt. Besichtigung und Beratung jederzeit<br />

während der Öffnungszeiten von Di - Fr, 13 bis 18<br />

Uhr oder nach Terminvereinbarung auch individuell<br />

an Vormittagen.<br />

Salzgries 21, 1010 Wien, showroom@at.laufen.com<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Edelstahl neu gedacht<br />

Edelstahl ist ein robustes und bruchfestes Material.<br />

Zu 100 % recycelbar zeichnet sich dieser Werkstoff<br />

durch Widerstandsfähigkeit und Hygiene aus und<br />

wird deshalb oft an Orten mit hoher Beanspruchung<br />

eingesetzt. Im Sanitärbereich setzt der Hersteller<br />

DELABIE auf Edelstahl und verbindet Knowhow und<br />

Kreativität, um Produkte aus diesem Material neu zu<br />

gestalten und neu zu erfinden.<br />

Zur Vervollständigung der Produktreihe der Design-Waschtische<br />

hat DELABIE das Aufsatzbecken<br />

UNITO entwickelt. Gefertigt aus bakteriostatischem<br />

Edelstahl Werkstoff 1.4301 ist seine Oberfläche glatt<br />

und leicht zu reinigen.<br />

Es passt perfekt zu einer erhöhten elektronischen<br />

Armatur vom Typ BINOPTIC hohe Ausführung von<br />

DELABIE oder zu einer Wandarmatur. Als echtes Dekorationselement<br />

eignet sich sein minimalistisches<br />

und zeitloses Design perfekt für öffentliche Bereiche<br />

wie Büros oder Hotels. Das Becken UNITO ist<br />

mit oder ohne Hahnbank erhältlich. Es ist auch als<br />

Wandausführung erhältlich, um sich jeder Installationsart<br />

anzupassen.<br />

DELABIE GmbH<br />

T +49 (0)231 496634-0<br />

www.delabie.de<br />

Die perfekte<br />

Komposition aus<br />

Architektur und<br />

Technik<br />

Lüftungs- und Brandschutzsysteme<br />

mit dem Know-How<br />

des Technologieführers.<br />

Universitätsbibliothek Graz<br />

www.trox.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

© Daici Ano © Takumi Ota<br />

Urbanes Wohnen<br />

Zusammen mit dem Londoner Zukunftsinstitut, The Future Laboratory, widmet<br />

sich AXOR im Jahr <strong>2021</strong> dem Thema ´Compact Luxury` und erforscht den Megatrend<br />

Urbanisierung. Das Ziel ist es, Architekten und Innenarchitekten in einen<br />

Austausch zu bringen, um neue Ideen, Erkenntnisse und Inspirationen für eine neue<br />

Bedeutung von Luxus im urbanen Umfeld zu gewinnen. Drei Wohnbeispiele des<br />

urbanen Lebens in Megastädten wie Tokyo und San Francisco erfassen die Essenz<br />

des ‚Compact Luxury‘ Gedanken.<br />

Stairway House, Tokyo<br />

Das Stairway House des japanischen Designstudios<br />

nendo bietet genau die Art von Lösungen, die man<br />

von einem gut durchdachten Mehrgenerationenhaus<br />

erwarten würde, angefangen von gemeinschaftlich<br />

genutzten Einrichtungen bis hin zu einer wohl<br />

überlegten Planung von Räumen. Die Auftraggeber<br />

wünschten sich ein Zuhause, in dem sich zwei Generationen<br />

entspannt und frei fühlen können. Chefdesigner<br />

Oki Sato konzipierte dafür eine Treppenstruktur,<br />

die „die oberen und unteren Stockwerke entlang<br />

einer diagonalen Linie sanft miteinander verbindet“.<br />

Bei der Sanitärausstattung wählte Sato Produkte von<br />

AXOR, die perfekt zum subtilen, poetischen Geist des<br />

Hauses passen.<br />

Love2 House<br />

Mit dem Love2 House in Tokio erweckt der Architekt<br />

Takeshi Hosaka auf gerade einmal 18 Quadratmetern<br />

seine persönliche Vision von Luxus zum Leben. Zusammen<br />

mit seiner Frau und „Kundin“ lebt er dort auf<br />

einem Grundstück von gerade einmal 31,4 Quadratmetern<br />

tagtäglich die Prinzipien des Compact Luxury.<br />

Mit der Definition seiner eigenen Prioritäten, die<br />

„das Fühlen der natürlichen Elemente wie den Wind,<br />

das Sonnenlicht, die Menschen“ sind, hat Hosaka<br />

jede davon kunstvoll in das kleine Haus integriert.<br />

Das Love2 House verfügt über ein Außenbad mit<br />

Dusche, sodass – wie Hosaka sagt – „ich die Natur<br />

sogar während der Zeit im Bad genießen kann. Ich<br />

habe den Außenbadebereich als einen Ort der Ruhe<br />

und Besinnung vorgesehen. Der AXOR Citterio E Badethermostat<br />

und die AXOR ShowerSolutions Handbrause<br />

sind einfach, elegant und raffiniert. Sie verstärken<br />

das Erlebnis, anstatt es abzulenken.“<br />

© Koji Fujii Nacasa & Partners


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

© Joe Fletcher © Joe Fletcher<br />

Switchback House<br />

Auch in San Francisco tendiert man dazu, die Quadratmeterzahl<br />

eines Neubaus zu maximieren. Für ihr<br />

eigenes Haus wählten Robert Edmonds & Vivian Lee,<br />

Gründer von Edmonds+Lee Architects aus San Francisco,<br />

einen anderen Ansatz. Sie verzichteten auf<br />

überflüssige Räume und schufen ein Gefühl der Offenheit.<br />

Der kühnste Schritt war jedoch, die Schlafzimmer<br />

unten und die Küche, den Ess- und Wohnbereich, einschließlich<br />

einer großen Außenterrasse, oben liegen<br />

zu lassen. Das ergibt die beste Aussicht und das beste<br />

Licht und schafft ein Gefühl von luftiger Geräumigkeit<br />

in dem Teil des Hauses, in dem die Familie die meiste<br />

Zeit verbringt. „Ich denke, auch die Idee des ‚hauseigenen<br />

Spas war wichtig“, so Vivian Lee. Das Architektenpaar<br />

entschied sich auch aus diesem Grund für AXOR<br />

Kollektionen in Bad und Küche.<br />

Hansgrohe<br />

Handelsges.m.b.H.<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.com<br />

Wunschlos wohnlich<br />

Umidus. Hi-Tech für behagliches und gesundes Wohnen.<br />

• Wohngesundheit durch gute Atemluft<br />

• Schimmelproblemen aktiv vorbeugen<br />

• Vermeidung von Folgekosten bei Neubau,<br />

Umbau und Renovierung<br />

www.umidus.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

Produkt News<br />

Grünes Wohnen in der Stadt<br />

Beim Projekt „Holzwohnen Wien“, dem Neubau eines gehobenen Mietswohnhauses<br />

in Holzmassivbauweise, liegt der Fokus auf ökologischem<br />

Wohnen und Wohlfühlklima.<br />

„Während der gesamten Planung lag der Fokus darauf“,<br />

erklärt Felix Mach, Planer des Projekts und Geschäftsführer<br />

von Mach Holzbau. Entsprechend entschied<br />

man sich für Erdwärme als Energiequelle für<br />

die Wärmeerzeugung. „Mit Hilfe einer Wärmepumpe<br />

nutzen wir so die unterhalb der Erdoberfläche vorhandene<br />

Wärmeenergie. Das ist sowohl ökologisch als<br />

auch ökonomisch sinnvoll“, begründet man bei Mach<br />

Holzbau die Entscheidung. Zunächst wurden mit zehn<br />

Sondenbohrungen Sole-Leitungen jeweils 100 Meter<br />

tief in die Erde eingebracht, die nun ganzjährig die<br />

Umweltenergie mit etwa fünf bis zehn Grad Celsius<br />

an die Oberfläche befördern. Eine Wärmepumpe hebt<br />

das Temperaturniveau der Umweltwärme mit Hilfe<br />

eines Kältemittelkreislaufs: Kältemittel verdampft,<br />

wird verdichtet und wieder verflüssigt. „Diese Heizungstechnik<br />

ist dann besonders effizient, wenn das<br />

Temperaturniveau nur wenig gehoben werden muss,<br />

die Vorlauftemperatur der Heizung also niedrig ist“,<br />

erklärt Felix Mach. „Das ist bei Flächenheizungen der<br />

Fall. Wir haben uns unter anderem deshalb bei den<br />

gesamten 1.400 Quadratmetern für eine Flächentemperierung<br />

entschieden.“<br />

Bei der Ausstattung von „Holzwohnen Wien“ setzte<br />

Mach durchweg auf Qualität. Deshalb fiel seine Wahl<br />

auf eine Lösung von Uponor. „Mit dem Tacker Nassbausystem<br />

haben wir uns für eine besonders einfach<br />

und flexibel zu verlegende Fußbodenheizung entschieden“,<br />

ergänzt er. Ein weiteres Plus des Tacker<br />

Nassbausystems: Es kann auch zur Kühlung genutzt<br />

werden. Denn mit der Entscheidung für Geothermie<br />

hat der Bauherr auch die Grundlage für angenehme<br />

Raumtemperaturen an heißen Sommertagen geschaffen:<br />

Die vergleichsweise kalte Erdtemperatur<br />

dient dann der Kühlung.<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Einer<br />

für alle!<br />

Reduziert Aerosole in der Raumluft<br />

Die Raumluftqualität in geschlossenen<br />

Räumen ist eine große Herausforderung<br />

– besonders in der kalten Jahreszeit.<br />

Entstehende Aerosole können dabei sogar<br />

ein Gesundheitsrisiko darstellen. Aerosole<br />

sind winzige Schwebeteilchen in<br />

der Luft, die durch Atmen und Sprechen<br />

entstehen und als potenzielle Träger von<br />

Viren und Bakterien gelten. Ihre Konzentration<br />

nimmt in geschlossenen, belebten<br />

Räumen laufend zu und je nach Größe<br />

verbleiben sie bis zu Stunden in der Luft.<br />

Baumit IonitColor bindet diese Aerosole<br />

durch die dauerhafte Aktivierung von<br />

Luftionen – das bestätigt eine aktuelle<br />

Vergleichsstudie des renommierten<br />

Fraunhofer Instituts. Bei einer wissenschaftlich<br />

nachgestellten Alltagssituation<br />

im Innenraum beträgt die Reduktion der<br />

Aerosolkonzentration durch Baumit Ionit-<br />

Color nachweislich bis zu 60 %.<br />

Die mineralische Wandfarbe Baumit Ionit-<br />

Color verbessert die Raumluft in mehrfacher<br />

Hinsicht. Neben der Reduktion der<br />

Aerosolbelastung ist die Reduktion der<br />

Pollen und Feinstaubbelastung ebenfalls<br />

wissenschaftlich geprüft und bestätigt.<br />

Positive Auswirkungen zeigen sich auch<br />

auf Wohlbefinden und Konzentration. So<br />

unterstützt Baumit IonitColor zusätzlich<br />

das Immunsystem und ermöglicht eine<br />

Raumluftqualität wie sie ansonsten nur in<br />

der freien Natur zu erleben ist.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com/ionit<br />

Michael Koller<br />

Geschäftsführer AM-Technik,<br />

Wiener Neustadt<br />

Ich arbeite auf der Baustelle am<br />

liebsten mit Universaltalenten.<br />

Die Objektgrundierung OG 80<br />

ist so ein Fall. Mit ihrer sämigen<br />

Konsistenz wirkt sie bei geringen<br />

Rautiefen egalisierend. Durch<br />

ihre hohen Untergrundbenetzung<br />

bietet sie mir außerdem höchsten<br />

Verarbeitungskomfort. Und sie kann<br />

entweder gerollt oder gespachtelt<br />

werden.<br />

Murexin. Das hält.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

Produkt News<br />

© TROX / DERFRITZ.<br />

Rendezvous von Luft und Licht<br />

TrIIIple ist ein eindrucksvolles und weithin sichtbares Hochhaus-Ensemble zwischen<br />

der pulsierenden Town Town und dem grünen Prater. Für gute und saubere<br />

Luft in den drei Wohntürmen sorgen High-Tech-Anlagen von TROX.<br />

Das vom renommierten Architektenteam Henke<br />

Schreieck entworfenen TrIIIple vereint die Vorzüge<br />

von Stadt, Land und Fluss - die drei Türme streben<br />

über 100 Meter hoch der Sonne entgegen. Errichtet<br />

auf dem Areal des ehemaligen Hauptzollamts bietet<br />

das Ensemble auf rund 77.000 Quadratmetern Nutzfläche<br />

in den Türmen eins und zwei Platz für rund<br />

500 Eigentums-, und Vorsorgewohnungen. In Turm<br />

drei finden sich rund 670 Apartments für Studenten<br />

und Young Professionals. Darüber hinaus gibt es einen<br />

Kindergarten, einen Supermarkt, Geschäftslokale,<br />

ein Restaurant und Büros.<br />

Für gute und saubere Luft im gesamten Komplex<br />

sorgen die High-Tech-Anlagen von TROX. Insgesamt<br />

wurden mehr als 40 Lüftungsgeräte verbaut: Zehn<br />

kombinierte X-CUBEs mit Luftmengen von 2.700 m 3<br />

bis 13.000 m 3 pro Stunde und mehr als 30 Abluftgeräte<br />

mit einer Luftmenge von 900 m 3 bis 5.700m 3 pro<br />

Stunde. Die Abluftgeräte für die Wohnungen bestehen<br />

aus einem Ventilator und einem Spezialfilter, der<br />

Gerüche und Schadstoffe entfernt. Die Lüftungsanlagen<br />

für Supermarkt und Büros sind mit einem Rotationstauscher<br />

für die Wärmerückgewinnung ausgestattet.<br />

Für ein optimales Raumklima in den Büros<br />

wurde die entsprechende Anlage zusätzlich mit einem<br />

Dampfbefeuchter ausgestattet – damit kann eine<br />

Raumfeuchte von bis zu 45 Prozent relative Feuchte<br />

erreicht werden. Die Lüftungsgeräte für Restaurant,<br />

Café, Kindergarten und gewerbliche Nutzung bestehen<br />

in der Zuluft aus zwei Filterstufen, Plattenwärmetauscher<br />

als Wärmerückgewinnung sowie Heiz- und<br />

Kühlregister. Die Abluftgeräte sind so ausgelegt, dass<br />

sie bei Bedarf mit einem Aktivkohlefilter zur Absorbtion<br />

von Gerüchen ausgestattet werden können.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox-at@troxgroup.com<br />

www.trox.at<br />

© TROX


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Produkt News<br />

Richtig lüften<br />

Das Lüften hat zuletzt im Zuge von Aerosol-Debatten an Aufmerksamkeit<br />

gewonnen. Doch unabhängig von Viren ist es<br />

wichtig, regelmäßig durchzulüften. Die vielfach diskutierten<br />

Luftfilter ersetzen das Lüften nicht: Sie können Schadstoffe<br />

und „Partikel“ reduzieren, nicht aber ausgeatmetes Kohlendioxid<br />

(CO 2 ) gegen Sauerstoff tauschen und überschüssige<br />

Feuchtigkeit abführen.<br />

Besonders komfortabel lässt sich der Luftaustausch mit elektrisch<br />

steuerbaren Dachfenstern und dem Zubehör Velux App<br />

Control durchführen. Über das Smartphone werden regelmäßige,<br />

kurze Lüftungsintervalle programmiert und die Fenster<br />

öffnen und schließen automatisch nach Zeitplan. Wer bedarfsgerecht<br />

lüften will, dem helfen sensorbasierte Lösungen wie<br />

Velux Active. Mit ihnen öffnen sich die Dachfenster automatisch,<br />

sobald die Konzentration von CO 2 oder Feuchtigkeit in<br />

der Raumluft zu hoch ist. Ist ein ausreichender Luftaustausch<br />

erfolgt oder setzt Regen ein, schließen die Fenster automatisch.<br />

Manuell bedienbare Fenster lassen sich zudem mit einem<br />

Solar-Nachrüst-Set auch nachträglich elektrifizieren.<br />

Systemlösungen<br />

mit ökologischen<br />

Baustoffen<br />

VELUX Österreich GmbH<br />

T +43 (0)2245 3235-0<br />

office.v-a@velux.com<br />

www.velux.at<br />

Mehr Informationen unter<br />

https://shop.claytec.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

Produkt News<br />

Smartes Lüften<br />

steigert Wohlfühlfaktor<br />

Mit der dritten Jahreszeit kündigt sich der Winter in Österreich an. Grund genug,<br />

sich mehr mit dem eigenen Lüftungsverhalten in der kälteren Jahreszeit auseinanderzusetzen:<br />

Während im Sommer und Frühling durchschnittlich 102 Minuten<br />

täglich gelüftet wird, sind es im Herbst nur mehr 20 Minuten. So das Ergebnis<br />

einer Studie über das Lüftungsverhalten der ÖsterreicherInnen, bei der 1000<br />

Personen befragt wurden.<br />

„Bei diesen Zahlen ist es kein Wunder, dass viele<br />

Personen in Herbst und Winter über Probleme wie<br />

Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlafstörungen klagen“,<br />

erklärt Thomas Bernd, vom Umidus-Entwickler<br />

Kühnel Elektronic GmbH, dem österreichischen Spezialisten<br />

für Klimamesstechnik. Anzumerken ist auch,<br />

dass ein Drittel jener, die mit Schimmel konfrontiert<br />

sind, diesen erstmals im Winter wahrnehmen Ein weiteres<br />

Problem während der Herbst- und Wintermonate<br />

ist der Anstieg der CO 2 -Konzentration in Innenräumen.<br />

In vielen Schlafzimmern wurde am Morgen<br />

schon eine CO 2 -Konzentration von 7.000 ppm (Parts<br />

per million) gemessen, ein Wert, der von ExpertInnen<br />

als wesentlich zu hoch eingestuft wird. Die Forschung<br />

zeigt, dass bei 1000 ppm CO 2 rund 25 % der Personen<br />

die Raumluft als unbefriedigend empfinden, und bei<br />

3000 ppm CO 2 schon mehr als 50 %.<br />

Der in Österreich hergestellte Umidus Bon Air Guardian<br />

überwacht Qualität, Temperatur und Feuchtigkeit<br />

der Raumluft. Durch die Echtzeitwarnung<br />

am Hi-Tech-Messgerät und auf Wunsch auch in<br />

der Cloud, sorgt man aktiv gegen Schimmelbefall,<br />

schlechte, ungesunde Raumluft, über die Atemluft<br />

übertragene Krankheiten wie Covid-19 und hohe<br />

Feinstaubwerte vor.<br />

Das universale Raumluftmessgerät misst aber nicht<br />

nur wie ein gewöhnliches Hygrometer die Luftfeuchtigkeit,<br />

sondern auch die Raumtemperatur und den<br />

Schadstoffgehalt der Raumluft (CO 2 und VOC–flüchtige<br />

organische Verbindungen). Im Hintergrund des<br />

Umidus´ läuft bei der Messung ein Rechenmodell, das<br />

folgende Werte wie Innen-Temperatur, Außen-Temperatur,<br />

Innen-Feuchte, Außen-Feuchte, die CO 2 -Werte<br />

für das Lüftungsverhalten und die RSI-Faktoren für<br />

die Wände berücksichtigt. Auf den Zusatzsensoren<br />

CO 2 und Feinstaub sowie am Umidus Bon Air Guardian<br />

selbst, können die aktuellen Werte und eventuelle<br />

Warnungen jederzeit abgelesen werden.<br />

Kühnel Electronic<br />

GmbH<br />

T +43-(0)1 79 80 333<br />

office@kuehnel.at<br />

www.umidus.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

Baustoffe aus Lehm<br />

Das große Ferienhaus „Buitengewoon Veurs“ zwischen Aachen und Lüttich steht<br />

für ein Wohnen außerhalb des Standards. Gemeinsam mit dem niederländischen<br />

Architekten und CLAYTEC Handelspartner Emmanuel Laugs schuf das Ehepaar<br />

Machiels aus dem nahezu verfallenen Stall ein großzügiges Ferienhaus. Innovative<br />

und wohngesunde Lehmbaustoffe verhalfen dabei, dem Ferienhaus zu einer<br />

besonderen Innen<strong>architektur</strong>.<br />

Fotos: Marc Scheepers<br />

Während das offene Holztragwerk und sichtbare<br />

Fachwerkwände auf eine gemütliche Art an die Geschichte<br />

des Hauses erinnern, fällt der Blick durch die<br />

halbseitig verglasten Giebelwände auf die umliegenden<br />

Streuobstwiesen. Da das Ehepaar für sich selbst<br />

bereits ein benachbartes Fachwerkhaus mit Lehmbaustoffen<br />

renoviert hatte, kam für sie nur der Ausbau<br />

mit dem natürlichen Baustoff in Frage. Überzeugt hat<br />

sie vor allem das angenehme Raumklima. Lehm reguliert<br />

die Luftfeuchtigkeit, indem Wasser aus der Luft<br />

aufgenommen und bei sinkender Konzentration wieder<br />

abgegeben wird. Auch Schadstoffe und Allergene<br />

in der Luft werden reduziert. CO 2 -Emission entfallen<br />

nahezu, seine Festigkeit und Bindekraft gibt die Natur<br />

gratis. Auch moderne Oberflächengestaltungen sind<br />

mit Lehmbaustoffen möglich – bei CLAYTEC sogar in<br />

146 Farben, ganz ohne Farbstoffe oder Pigmente.<br />

Beim Ferienhaus kamen, neben der Sanierung des<br />

Fachwerks durch lehmverputztes Flechtwerk, auch<br />

moderne Lehm-Trockenbauplatten als Deckenverkleidung<br />

zum Einsatz. Teile der Decken werden zur Klimatisierung<br />

des Gebäudes genutzt. Das Flächenheiz- &<br />

Kühlsystem wurde mit dem Lehmputz SanReMo verputzt.<br />

Der Grund- und Deckputz eignet sich besonders<br />

für die Sanierung, Renovierung und Modernisierung.<br />

Manche Wandoberflächen bekamen ein feines Finish<br />

aus Lehm-Oberputz grob hell mit Stroh. Alternativ<br />

wurde der YOSIMA Lehm-Designputz verwendet.<br />

CLAYTEC<br />

Lehmbaustoffe GmbH<br />

T +43 699 17218877<br />

info@claytec.at<br />

www.claytec.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

108<br />

Produkt News<br />

Gesunde Raumluft<br />

in Schulen und Büroräumen<br />

Eine ausreichende Lüftung in Schulen, Kindergärten und Büros für den Abtransport<br />

von Aerosolen und die Reduzierung der CO 2 -Konzentration sind für ein<br />

sicheres und gesundes Klima essenziell. Um eine konstant hohe Luftqualität in<br />

geschlossenen Räumen zu ermöglichen, kombiniert AluKönigStahl zwei Schüco<br />

Systemlösungen zu einem hybriden Lüftungskonzept, das mechanische Lüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung und natürliche Lüftung vereint.<br />

Das dezentrale Lüftungssystem Schüco VentoTherm<br />

Twist ermöglicht einen kontrollierten, raumindividuellen<br />

Luftaustausch bei geschlossenem Fenster.<br />

Dank einer energieeffizienten Wärmerückgewinnung<br />

von bis zu 80 Prozent wird die Frischluft von außen<br />

vorgewärmt. Der Automatikmodus über Sensoren<br />

sorgt dafür, dass der Lüfter bedarfsgeregelt arbeitet<br />

und richtet sich dabei nach der CO 2 -Konzentration<br />

im Raum. Schüco VentoTherm Twist kann flexibel in<br />

allen gängigen Schüco Fenstersystemen aus Aluminium<br />

und Kunststoff integriert und auch nachgerüstet<br />

werden.<br />

Mit dem aufliegenden, nachrüstbarem Antriebssystem<br />

Schüco DriveTec und dem verdeckt liegenden<br />

Beschlag Schüco TipTronic SimplySmart bietet Alu-<br />

KönigStahl zwei automatisierte Beschlagsysteme für<br />

gesunde Raumluft in Klassenzimmern und Büroräumen.<br />

Beide Antriebssysteme ermöglichen bei Drehund<br />

Kippfenstern eine Öffnung mit einem Öffnungswinkel<br />

von bis zu 60° und einer Öffnungsweite von<br />

bis zu 800 mm. Die Anbindung an einen Automationsmanager<br />

sorgt für eine berührungsfreie Bedienung.<br />

Über mobile Endgeräte, eine Zeitschaltuhr oder<br />

Sensoren kann so kontrolliertes Zeitlüften gesteuert<br />

werden. Die Vernetzung mit Sensoren verhindert<br />

zudem, dass die Fenster bei Regen oder Sturm geöffnet<br />

sind. Und auch an heißen Sommertagen sorgt<br />

eine automatisierte, kontrollierte Nachtauskühlung<br />

für ein angenehmes Raumklima. Insgesamt können<br />

bis zu 30 Schüco Fensterelemente über einen Automationsmanager<br />

vernetzt werden. Fenster mehrerer<br />

Klassen- oder Büroräume können dadurch gemeinsam<br />

und komfortabel kontrolliert gelüftet werden.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T 01/98 130 -0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukeonigstahl.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

FREIHEIT<br />

IN DER<br />

ARCHITEKTUR<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

KONSTRUKTIONEN IM<br />

STAHLBETON- UND<br />

VERBUNDBAU<br />

Österreichisches Umweltzeichen<br />

für Innenfarben<br />

Der Innenraum ist für Menschen von großer Bedeutung: 90% unserer Zeit verbringen<br />

wir im Inneren von Gebäuden. Eine möglichst schadstofffreie Raumluft ist daher immens<br />

wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Sto setzt als Technologieführer<br />

für gebaute Lebensräume seit Jahrzehnten auf Innenraumprodukte, die<br />

möglichst wenig Konservierungs- und Lösemittel enthalten – oder sogar völlig frei<br />

davon sind. Sechs Sto-Produkte, drei mineralische Farben aus dem Sto-Innensilikatprogramm<br />

und drei Dispersionsfarben, tragen jetzt das Österreichische Umweltzeichen.<br />

Es bescheinigt den Farben höchste Qualitätsstandards, etwa den Verzicht auf<br />

Weichmacher und den möglichst sparsamen Einsatz bzw. kompletten Verzicht von<br />

Konservierungs- und Lösemitteln. StoColor Premiummatt KF ist sogar völlig frei von<br />

Konservierungsmitteln.<br />

Mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet sind: StoColor Sil In, das bereits<br />

das natureplus-Umweltzeichen trägt, StoColor Sil Comfort und StoColor Sil Mineral<br />

aus dem Sortiment der mineralischen Farben. Aus dem Dispersionssortiment wurden<br />

StoColor Select, StoColor Select Extra und StoColor Premiummatt KF ausgezeichnet.<br />

SCHULCAMPUS<br />

FRANKFURT<br />

WESTEND<br />

Sto Ges.m.b.H<br />

T +43 (0)4242 33133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at<br />

Holz-Beton-Verbund<br />

+ DELTABEAM®<br />

VERBUNDTRÄGER<br />

Online vorbemessen ⊲<br />

mit DELTABEAM SELECT<br />

www.peikko.at<br />

Fotos: J.Zhuk, stockadobe.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

110<br />

Produkt News<br />

Moderne Herberge<br />

Für Geschäftsleute, Weltenbummler, Studenten oder einfach Neuankommende<br />

gibt es seit diesem Jahr eine neue Adresse in Düsseldorf. Der „Campus B27“<br />

(www.campusb27.com) bietet privat vermietete Boutique-Style Apartments und<br />

Studios in top Stadtlage.<br />

„Exklusiv und familiär sollten die für ein bis zwei Personen<br />

ausgestatteten 12 MY APARTMENTS mit circa<br />

42 Quadratmetern und die 10 MY STUDIOS mit circa<br />

31 Quadratmetern sein“, so eine Vertreterin der Eigentümerschaft.<br />

Die Wohnungen zeichnen sich allesamt<br />

durch die individuelle Gestaltung in jeweils drei verschiedenen<br />

Stilrichtungen aus. Alle Wohnungen verfügen<br />

über hochwertige, voll ausgestattete Küchen,<br />

Boxspringbetten, Balkone mit Sitzmöglichkeit, Smart<br />

Home Systeme und Garagen- oder Hofstellplätze.<br />

Der Zusammenschluss aus privaten Eigentümern<br />

hatte schon seit Jahren den Bedarf am Markt identifiziert.<br />

„Insbesondere wer länger in einer neuen Stadt<br />

verweilt, möchte ein Gefühl von Zuhause haben. Genau<br />

darauf haben wir auch bei der feinen Abstimmung<br />

des Designs und Interior-Konzepts geachtet.<br />

Offene Küchen, kleine Sitzecken für das Homeoffice<br />

oder zum Entspannen, helle Farben und hochwertige<br />

Accessoires, die sich durch alle Räumlichkeiten ziehen.<br />

Beim Boden haben wir uns gemeinschaftlich mit<br />

dem Verleger Bock-Interfloor recht schnell auf den<br />

Designboden von PROJECT FLOORS festgelegt und<br />

das Dekor PW 3200 aus der floors@home Kollektion<br />

gewählt. Ein Vinylboden im hellen Holzton, der edel<br />

aussieht, gleichzeitig pflegeleicht ist und auch bei<br />

häufigen Mieterwechseln lange so schön wie am ersten<br />

Tag bleibt.“<br />

Stilsichere und kleine Einheiten für das Wohnen auf<br />

Zeit als Alternative zu Hotels entstehen immer häufiger.<br />

Dieser Trend macht deutlich, dass Menschen<br />

sich auch beim Wohnen viel Flexibilität, durchdachte,<br />

hochwertige Konzepte und vor allem eine persönliche<br />

Note wünschen. Ein echtes Gefühl von Zuhause eben.<br />

PROJECT FLOORS GmbH<br />

T +49 (0)2233 9687-0<br />

info@project-floors.com<br />

www.project-floors.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

Produkt News<br />

Facelift einer Hotel-Legende<br />

Das ehemalige Wiener Hotel Kummer, ein markantes Gründerzeit-Gebäude im Herzen<br />

der Mariahilferstraße, erlebt nach einer Rundum-Sanierung eine Wiedergeburt.<br />

Neben der Anpassung an moderne Hotelstandards bekam das Gebäude einen gläsernen<br />

Dachaufbau: In dieser Faltkuppel nach den Plänen des Wiener Architekten<br />

Arkan Zeytinoglu, thronen zukünftig Restaurant und Bar, die neben den Hotelgästen<br />

auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind.<br />

Besonderes Augenmerk legte man auf die authentische<br />

Revitalisierung der Fassade. Das 1870 von Eduard<br />

Kaiser und von Michael Kummer erbaute Hotel<br />

hat einen fünfgeschossigen streng historistischen<br />

Fassaden-Aufbau. Diesen Auftritt galt es so unverfälscht<br />

wie möglich wiederherzustellen. Besonders<br />

die Sanierung der Frontansicht mit ihren Balustraden,<br />

Bogenfenstern und dem üppigen Fassadendekor bedurfte<br />

hoher fachlicher Kompetenz.<br />

Hauptanteil an der Fassadenrenovierung hatte das<br />

Produkt Histolith Sol-Silikat von Synthesa, eine mineralische<br />

Fassadenfarbe mit einer neuartigen mineralischen<br />

Bindemittelkombination, die ein universelles<br />

Anwendungsgebiet ermöglicht. Der Zusatz von Lithiumwasserglas<br />

verhindert Pottasche-Ausblühungen<br />

und gestattet besonders brillante Farbtöne. Zur vorausgehenden<br />

Putzausbesserung kam ein mineralischer<br />

Feinmörtel (Histolith Renovierspachtel) zum<br />

Einsatz. Für die feine, füllende Grund- und Zwischenbeschichtung<br />

verwendeten die Maler-Profis das Produkt<br />

Histolith Mineralin fein auf Silikatbasis.<br />

So konnte die historistische Fassade erhalten bleiben:<br />

herausgeputzt und erneuert mit Produkten aus<br />

der Histolith-Reihe von Synthesa, die dem Denkmalschutz<br />

gerecht werden.<br />

Synthesa Chemie<br />

Gesellschaft m. b. H.<br />

T +43 (0)7262 560-0<br />

office@synthesa.at<br />

www.synthesa.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

112<br />

Produkt News<br />

143 Zimmer<br />

in 8 Wochen<br />

Im Jahr 2000 startete Motel One mit dem ersten<br />

Budget Design Hotel in Berlin. Heute zählt die<br />

Hotelgruppe über 60 Hotels in acht Ländern.<br />

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war der<br />

Markteintritt in der Schweiz: Dort eröffnete das<br />

Motel One Basel in Altstadtlage in der Barfüssergasse.<br />

Eine ehemalige Bank in bester Baseler<br />

Altstadtlage erfüllte die hohen Anforderungen,<br />

die die Motel One Group an den Standort ihrer<br />

Hotels hat: In unmittelbarer Nähe befinden sich<br />

touristische Attraktionen und schräg gegenüber,<br />

am Barfüsserplatz, liegt ein Tramknotenpunkt,<br />

über den sowohl Hauptbahnhof und Messe<br />

als auch jeder andere Punkt der Stadt schnell<br />

erreichbar ist.<br />

Die durch raumhohe Fenster lichtdurchflutete One<br />

Lounge wurde in Kooperation mit dem Schweizer<br />

Graffiti-Künstler Adrian Falkner, alias Smash<br />

137, gestaltet. Ein Blickfang ist Falkners Kunstwerk<br />

„Soundscape“: Dessen abstrakte Kreisformen erinnern<br />

an Sprech- und Gedankenblasen, welche die<br />

Klanglandschaft der One Lounge sowie die Gefühle<br />

der Hotelgäste aus unterschiedlichsten Kulturen<br />

visuell verdeutlichen sollen. Ein Bildschirm, eingebettet<br />

in eine Staffelei-Wandgrafik, zeigt das „Making-of“<br />

von Falkners Kunstwerk und informiert die<br />

Gäste über aktuelle Kunstveranstaltungen.<br />

Dass Kunst das bestimmende Thema des Motel One<br />

Basel ist, verrät auch die Grafik aus Veranstaltungspostern<br />

der nahe gelegenen Kunsthalle Basel an der<br />

Rückseite der Rezeption. Eine Reminiszenz an die<br />

Kunst sind zudem die beleuchteten Bilderrahmen,<br />

die die Flaschen an der Bar stilvoll in Szene setzen.<br />

Die mit „Overdyed Chair“-Stühlen des Labels Diesel<br />

for Moroso und dem „Tu-Be“ Lüster von Ingo Maurer<br />

gestaltete Atelierecke grenzt den Bereich ab, in dem<br />

das Frühstück serviert wird.<br />

Nur acht Wochen für sämtliche Malerarbeiten<br />

143 Hotelzimmer, Flure und Treppenhäuser in acht<br />

Wochen – dieses extrem enge Zeitfenster allein<br />

stellte das Malerteam bereits vor eine große Herausforderung.<br />

Verschärft wurde das dadurch, dass<br />

die Belieferung der Baustelle aufgrund der zentralen<br />

Lage in der Altstadt nur morgens bis 10 Uhr erfolgen<br />

konnte. Also wurde in Nachtschichten rund um die<br />

Uhr gearbeitet. Der Lieferservice vom Farbenspezialisten<br />

Brillux sorgte dafür, dass die benötigten Produkte<br />

und Materialien in den gewünschten Mengen<br />

just-in-time zur Verfügung standen. So gelang es den<br />

Malern in enger Zusammenarbeit mit Brillux, das Motel<br />

One in der geforderten Zeit fertigzustellen.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Dynamischer Sonnenschutz<br />

Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz<br />

(GWG) lobte 2016 für ein Gebiet südlich der Stadt in Pichling,<br />

einen Architekturwettbewerb aus, den das Linzer Architekturbüro<br />

archinauten dworschak & mühlbachler gewann. Nach<br />

den ersten beiden Bauabschnitten wurden <strong>2021</strong> nun in der<br />

dritten Bauetappe 16 Wohnhäuser mit 92 Wohnungen und einer<br />

Kinderbetreuungseinrichtung fertiggestellt.<br />

In Abstimmung mit den Architekten wählte die GWG dafür<br />

als Sonnenschutz die Raffstoren RA 80F mit Flachlamellen<br />

von VALETTA. Die mit Motor-Antrieb ausgestattete Version<br />

in Aluminiumgrau mit weißem Rahmen passt perfekt in<br />

die klare Architektursprache der Wohnhausanlage. Verbaut<br />

wurde zudem ein effizienter Insektenschutz: Der Insektenschutz-Schwenkrahmen<br />

ISS 112, eingefasst in eine dreiseitige<br />

Zarge ohne Bodenprofil, dafür ausgestattet mit praktischer<br />

Bürstenleiste, lässt sich leicht einsetzen und mit wenigen Arbeitsschritten<br />

befestigen. Die Montage erfolgt jeweils an der<br />

Außenseite des Fensterrahmens beziehungsweise der Nische<br />

oder Außenwand.<br />

VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)732 38 80-0<br />

office@valetta.at<br />

www.valetta.at<br />

++<br />

Die Freiheit,<br />

wirklich<br />

gestalten<br />

zu können.<br />

Fassadenlösungen von<br />

Sto setzen Maßstäbe bei<br />

Systemsicherheit und<br />

Individualität.<br />

Fassaden individuell gestalten<br />

und effektiv dämmen.<br />

Über Proportionen und Formgebung, Materialien,<br />

Oberflächen und Farben können Sie die Wertigkeit und<br />

Ausstrahlung erzeugen, die Sie sich für Ihr Gebäude<br />

wünschen. Sie wählen eines unserer ausdrucksstarken<br />

Materialien – wie Klinker, Stein, Glas, Putz, plastische<br />

Fassadenelemente – oder eine Kombination aus mehreren.<br />

Wir stellen die passende Systemlösung auf Basis<br />

einer vorgehängten, hinterlüfteten Fassade oder eines<br />

Wärmedämm -Verbundsystems zur Verfügung – technisch<br />

sicher und erprobt.<br />

Mehr Informationen unter www.zukunft-fassade.at<br />

VTA Innovationstower, Rottenbach, A | Architekt: Grießer & Schneebauer Zt GmbH, Wels, A | Produkte: StoVentec R, StoColor Lotusan® | Foto: Christian Schellander


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

114<br />

Produkt News<br />

Harmonische Fassaden<br />

Der Designanspruch an moderne Fassaden ist heute ebenso hoch wie an die Innenausstattung<br />

des Hauses. Warema hat daher sein Rollladensortiment optimiert und<br />

auch eine neue Lamelle für Raffstoren entwickelt, um perfekte Produkte für ein<br />

einheitliches Erscheinungsbild anbieten zu können.<br />

Mit der neuen Zetra Lamelle 80 Z erweitert Warema<br />

sein Sonnenschutz-Portfolio um eine Variante, die<br />

sich optimal in die aktuelle, kubische Architektur<br />

einfügt. Ihre geradlinige Lamellengeometrie mit einer<br />

Breite von 80 mm baut auf den Spezifikationen<br />

der bewährten 80 S Lamelle auf und verbessert die<br />

Eigenschaften der bisherigen Abdunkelungslamelle.<br />

Damit eignet sie sich auch als attraktive Alternative<br />

für Schlafräume. Sie erhöht einerseits im geschlossenen<br />

Zustand die Abdunkelung um bis zu 25 Prozent<br />

gegenüber dem bisherigen System. Im geöffneten<br />

Zustand bietet sie eine deutlich optimierte Durchsicht.<br />

Gleichzeitig ist zuverlässiger Sonnenschutz mit<br />

ausgezeichneter Tageslichtlenkung durch die konkav<br />

gewölbten Reflexionsflächen garantiert.<br />

Mit ihrer hohen Stabilität erfüllt die Zetra Lamelle eine<br />

weitere aktuelle Anforderung. Sie hat sich in Tests als<br />

sehr robust erwiesen und hält auch extremer Windbeanspruchung<br />

von bis zu 80 km/h stand. Eine einfache<br />

Planung, Montagefreundlichkeit sowie Gestaltungsfreiheit<br />

machen die Lamelle zur sicheren Wahl sowohl<br />

bei neuen Projekten als auch für bestehende Syste-<br />

me. In puncto Design kann sie neben den Standardfarben<br />

der neuen Kollektion zusätzlich in vier matten<br />

Oberflächenfarben überzeugen. In Kombination mit<br />

dem neuen Rollladenprofil A 37 ergibt sich so ein einheitliches,<br />

modernes Fassadenbild.<br />

WAREMA<br />

Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Für ästhetische Fassaden<br />

Ein nichtbrennbares WDVS mit einem Dämmkern<br />

aus Steinwolle kann zukünftig noch vielfältiger gestaltet<br />

werden: Die Erstellung von Bossen etwa erleichtert<br />

ROCKWOOL mit der neuen Putzträgerplatte<br />

„Coverrock Deko“. Sie bietet alle Stärken der bekannten<br />

druckstabilen und verarbeitungsfreundlichen<br />

WDVS-Dämmstoffplatte und verfügt zusätzlich über<br />

eine präzise vorgeschnittene Bossennut. Die Ausführung<br />

stilvoller ebenso wie moderner Fassaden, die mit<br />

feinen Linien gegliedert und gestaltet werden sollen,<br />

wird damit deutlich erleichtert.<br />

Für das Einsatzgebiet an der Außenwand sind die Coverrock<br />

Putzträgerplatten besonders geeignet: Sie<br />

verfügen über eine hoch verdichtete Außenseite und<br />

eine flexible Rückseite. Die flexible Plattenrückseite<br />

ermöglicht ein einfaches und sicheres Verkleben auf<br />

dem Mauerwerk und gleicht leichte Unebenheiten<br />

perfekt aus. Die hoch verdichtete Außenseite ist besonders<br />

stabil, sorgt für eine sehr gute Putzhaftung<br />

und stellt eine hohe mechanische Festigkeit der Fassade<br />

sicher. Die geringe Wärmeleitfähigkeit λ = 0,034<br />

W/(m·K) und der damit verbundene hervorragende<br />

Wärmeschutz runden die Vorteile der Produktfamilie<br />

Coverrock in WDV-Systemen ab.<br />

115<br />

ROCKWOOL HandelsgmbH<br />

T +43 (0)1 79726-0<br />

info@rockwool.at<br />

www.rockwool.at<br />

Produkt News<br />

Wir schließen die letzte<br />

große Wärmebrücke.<br />

SCONNEX® REDUZIERT DEN ENERGIEVERLUST<br />

AN WAND UND STÜTZE.<br />

Das innovative Produktprogramm meistert bisher<br />

ungelöste Herausforderungen beim energieeffizienten<br />

Bauen. Schöck Sconnex® setzt auf bewährte<br />

Technologie, reduziert vertikale Wärmebrücken<br />

und erhöht gleichzeitig den Gestaltungsfreiraum<br />

sowie die Wirtschaftlichkeit.<br />

www.schoeck.com/de-at/sconnex


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

116<br />

Produkt News<br />

© Fabian Linden<br />

Zuverlässig und leistungsstark<br />

Türen werden immer größer und der verstärkte Einsatz von zusätzlichen Sicherheits-<br />

und Funktionskomponenten sind ein stetig anhaltender (Türen-)trend. Diese<br />

Entwicklungen haben zur Folge, dass sich die Türgewichte signifikant erhöhen. Die<br />

schwereren Elemente führen zu einer erhöhten Beanspruchung der Türen und der<br />

eingesetzten Bandtechnik. Maßgebliche Einflussfaktoren sind neben Größe, Breite,<br />

Gewicht und die Häufigkeit der Nutzung auch der Wunsch nach Barrierefreiheit oder<br />

mehr Komfort.<br />

Um die vielschichtigen Aufgaben sicher und<br />

zuverlässig zu erfüllen, bieten die Bandspezialisten<br />

von SIMONSWERK mit den<br />

Schwerlast-Bandsystemen VX 7729/160-4<br />

VBRplus, VX 7939/160-4 VBRplus und VX<br />

7939/160-4 FD VBRplus mit 400 kg Belastungswert<br />

aus der Serie VARIANT VX passende<br />

Lösungen an.<br />

Für das perfekte Zusammenspiel von Aufnahme<br />

und Bandsystem wurden auch die<br />

Aufnahmeelemente weiterentwickelt und<br />

für die Anforderungen der neuen Belastungswerte<br />

bis 400 kg verstärkt. Die Verstelltechnik<br />

ermöglicht auch eine Justierung<br />

der Schwerlast-Türen von jeweils +/- 3,0 mm<br />

zur Seite und Höhe sowie die Veränderung<br />

des Andruckes von +/- 3,0 mm. Die Bänder<br />

sind wartungsfrei, verfügen über hervorragende<br />

Laufeigenschaften und sind für den<br />

Einsatz an Funktionstüren für den Brandund<br />

Rauchschutzbereich einsetzbar.<br />

Der zunehmende Einsatz von Komfortkomponenten,<br />

Verriegelungs- oder Zutrittssystemen<br />

sowie von Smarthome-Lösungen<br />

setzt eine Übertragung von Strom in das<br />

Tür element voraus. SIMONSWERK bietet<br />

hierzu mit der Modellvariante TECTUS<br />

Energy eine innovative, verdeckt liegende<br />

Lösung an. Mit Bandsystemen wird das Türblatt<br />

ohne sichtbare Kabeltechnik gesichert<br />

und permanent von der Rahmenseite aus<br />

mit Energie versorgt.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

117<br />

Produkt News<br />

Hygiene-Ensemble<br />

Krankenhausbauten und deren technische Ausstattung<br />

sind komplex. Bau und Betrieb müssen immer ganzheitlich<br />

betrachtet werden um den unterschiedlichen Anforderungen<br />

wie Hygiene, Funktionalität, Ausfallsicherheit<br />

und Wartung gleichermaßen gerecht zu werden. Aus<br />

diesen Gründen entschied sich das LKH Villach im Zuge<br />

der Neustrukturierung (Haus B) für Fural Metalldecken,<br />

die ein Ensemble aus Hygiene, Akustik, Ästhetik und Sicherheit<br />

bilden.<br />

Fural Metalldecken gewähren völlige Staub-, Faser-, und<br />

Schimmelpilzfreiheit und sind einfach zu reinigen und<br />

desinfizieren, ohne dass Feuchtigkeit aufgenommen<br />

wird. Eine zusätzlich antibakterielle Beschichtung ist somit<br />

nicht mehr notwendig. Überdies garantieren diese<br />

Decken mit ihren integrierten HEPA-Filtern einen einwandfreien<br />

Luftaustausch und geringen Partikeleintrag.<br />

Neben der Hygiene spielt auch der Lärmfaktor eine<br />

wichtige Rolle: Akustikdecken von Fural helfen hier,<br />

den Geräuschpegel deutlich zu reduzieren. Im aktuellen<br />

Projekt hat man sich für das System Swing mit der Perforation<br />

Rg 0,7 – 4 % entschieden, welches mit dem integrierten<br />

Akustikvlies für eine deutlich bessere Sprachverständlichkeit<br />

sorgt.<br />

In den Krankenhausfluren wurden zudem Fural Brandschutzdecken<br />

EI 90 verbaut. Allgemein bietet sich das<br />

System Swing ideal für Bereiche an, welche eine einfache<br />

und schnelle Revisionierbarkeit erfordern. Die<br />

Kassetten können im abgeklappten Zustand sehr leicht<br />

zusammengeschoben werden, wodurch sich große Öffnungen<br />

für diverse Instandhaltungsarbeiten ergeben.<br />

FURAL – SYSTEME IN METALL GmbH<br />

T +43 (0)7612 74 851-0<br />

fural@fural.at<br />

www.fural.com<br />

Fotos: Schreyer, David<br />

weissbuch der<br />

gemeinschaftsmarke<br />

alu-fenster.<br />

fenster. fakten. sicherheit.<br />

die entscheidungshilfe<br />

für Planer, architekten<br />

und bauherren.<br />

WWW.Weissbuch-alufenster.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

118<br />

Produkt News<br />

Brandschutz in Schulgebäude<br />

Dunkel und nicht mehr zeitgemäß – so zeigte sich das alte Gesicht der denkmalgeschützten<br />

Schule aus der Gründerzeit in Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark.<br />

Nach der im Jahr 2018 gestarteten Erweiterung und Sanierung durch das<br />

Wiener Architekturbüro „Franz&Sue“ erstrahlt das Bildungszentrum jetzt in hellen<br />

freundlichen Farben – ein Ort, an dem sich Schüler und Lehrer wohlfühlen.<br />

Im Zuge der Generalsanierung wurde auch das Brandschutzkonzept<br />

komplett erneuert und dabei auf Produkte<br />

des Brandschutzexperten Peneder gesetzt.<br />

„Die kompetente Abstimmung der Details mit dem Architekturbüro<br />

bereits in der Planungsphase, war unser<br />

Erfolgskonzept bei diesem Projekt“, erklärt Stefan<br />

Vollstuber, Projektleitung und Verkauf bei Peneder.<br />

Das neue Bildungszentrum wurde mit dem Award<br />

„best architects 21“ für herausragende Architektur<br />

ausgezeichnet. Die von Peneder durchgängig in einer<br />

RAL-Farbe gelieferten Elemente, fügen sich harmonisch<br />

in das architektonische Gesamtkonzept des Gebäudes<br />

ein. Eindrucksvoll dabei ist auch die Tiefe des<br />

gelieferten Brandschutz-Produktsortiments; darunter<br />

Drehflügel- und Schiebetore, Drehtüren sowie textile<br />

Brandschutzvorhänge.<br />

Peneder<br />

Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603 - 0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

Produkt News<br />

Lösungen zwischen<br />

Tür und Zarge<br />

© KONE/Toni Rappersberger<br />

Nach Architektenplänen gefertigt<br />

In der Sky Suite im Hotel Sacher Salzburg<br />

scheint der Himmel zum Greifen nah. Auf<br />

dem Berg gegenüber thront die imposante<br />

Festung Hohensalzburg, unten treibt<br />

gemächlich die Salzach vorbei. In der 138<br />

Quadratmeter großen Sky Suite erwartet<br />

die Gäste internationaler Luxus mit Salzburger<br />

Charme und absolute Privatsphäre,<br />

die ihnen ein eigener Aufzug gewährt.<br />

Seine Kabine: ein Meisterstück von Pierre-Yves<br />

Rochon. Der französische, auf<br />

Grand Hotels spezialisierte Innenarchitekt,<br />

hat in enger Abstimmung mit Hotelmiteigentümerin<br />

Alexandra Winkler auch<br />

die Kabinen der anderen drei Aufzüge<br />

entworfen. Spezialisten des Aufzugherstellers<br />

KONE setzten die Planungen mit<br />

lokalen Handwerksbetrieben um.<br />

Bereits 2014 begann die Eigentümerfamilie<br />

mit der Rundum-Modernisierung des<br />

1866 eröffneten Traditionshauses. Die<br />

Sky Suite war der krönende Abschluss<br />

der umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />

und wurde pünktlich zu den diesjährigen<br />

Salzburger Festspielen eingeweiht. Der<br />

exklusive Blick in das großzügige Apartment<br />

zeigt eine Einrichtung von erlesener<br />

Eleganz in den Farben Taupe, Elfenbein<br />

und zartem Rosé. Ein Ambiente, in das<br />

sich der KONE-Aufzug mit seinen pulverbeschichteten<br />

Schacht- und Kabinentüren<br />

in Cremeweiß harmonisch einfügt.<br />

Beachtenswert ist auch die exklusive Innenausstattung<br />

der vier Aufzüge: Messing<br />

für die Kabinen- und Schachttüren,<br />

rückwärtig bedruckte Glaswände, die<br />

Sockelbereiche und Böden aus Marmor.<br />

Bis auf die Signalanlage sind in den Kabinen<br />

keine Standardkomponenten verbaut<br />

worden – Handläufe, Beleuchtung, Bildschirme,<br />

die Türen sind alles Einzelanfertigungen.<br />

Der Umbau war für alle Beteiligten eine<br />

aufregende Zeit, denn wie so viele Bauarbeiten<br />

fanden die Installation des Sky<br />

Suite Aufzugs, wie auch der Komplettaustausch<br />

der vorhandenen Anlagen, im<br />

laufenden Betrieb statt. Nach zwei Jahren<br />

Bauzeit ist der höchste Punkt des<br />

Sacher Salzburg fertig und die Gäste genießen<br />

den ganz privaten Ausblick von<br />

der Dachterrasse der Sky Suite rüber zur<br />

Festung Hohensalzburg.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)1 863 67-0<br />

office.at@kone.com<br />

www.kone.at<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

120<br />

Produkt News<br />

++<br />

Sicherheit, Echtzeit, Einfachheit<br />

Im Zuge des digitalen Wandels haben Technologiekonzerne in den letzten Jahren<br />

vor allem in zwei Bereichen neue Trends und Standards gesetzt. Echtzeit und<br />

Einfachheit lauten die Stichwörter. Einzug gehalten hat diese Entwicklung auch in<br />

die Bau- und Immobilienbranche, die sich auf dem Weg in das Zeitalter der Smart<br />

City befindet. Im intelligenten Gebäude der Zukunft steht der Aufzug dabei mehr<br />

denn je im Mittelpunkt.<br />

In Bezug auf die Zuverlässigkeit, Präzision und Einsatzfelder<br />

sind digitale und elektronische Systeme<br />

ihren mechanischen Vorläufern weit voraus. Die Verknüpfung<br />

digitaler Systeme durch das Internet der<br />

Dinge (IoT) eröffnet Unternehmen heute darüber<br />

hinaus neuen Spielraum. Aufgaben, an denen früher<br />

ganze Teams Tage oder sogar Monate gearbeitet<br />

hatten, lassen sich heute sekundenschnell und mit<br />

ein paar Mausklicks erledigen. Nicht selten von einer<br />

einzigen Person. Und wenn doch einmal Hilfe oder<br />

Unterstützung erforderlich ist, war es nie leichter als<br />

heute, diese dank des Internets zu erhalten. Auch<br />

dieser Trend ist in der Aufzugsbranche zu spüren.<br />

Bleibt ein Aufzug etwa während der Fahrt außerplanmäßig<br />

stehen, kann je nach Situation die Ursache<br />

umgehend ermittelt werden. Ein Notruf-Experte<br />

informiert dann eingeschlossene Personen über das<br />

eView-Kabinendisplay und betreut sie anschließend.<br />

In bestimmten Fällen kann der Aufzug von der Ferne<br />

aus in die nächste Etage gefahren werden und die<br />

Personen aussteigen.<br />

Echtzeitinformationen zum Anlagenstatus, zur Wartung<br />

oder den Verträgen sind einfach abrufbar – für<br />

einen oder mehrere Aufzüge zugleich. Auch die Verknüpfung<br />

und Integration in bestehende Gebäudemanagementsysteme<br />

lässt sich realisieren. Während<br />

es bis vor wenigen Jahren zum Beispiel noch undenkbar<br />

war, einen Aufzug per Smartphone zu rufen,<br />

ist dies heute mit der eCall-App von Otis grundsätzlich<br />

möglich.<br />

OTIS GesmbH<br />

T +43 (0)1 61005-0<br />

austria@otis.com<br />

www.otis.at<br />

Verbraucher wünschen Einfachheit<br />

Längst sind selbst komplexeste Technologien Teil<br />

unseres Alltags. Das Angebot an Services und<br />

Dienstleistungen nimmt von Tag zu Tag zu. Ebenso<br />

die Anzahl neuer und immer intelligenterer Geräte<br />

und Maschinen, die immer einfacher zu bedienen<br />

sind. Bestes Beispiel ist das Smartphone: Während<br />

das Design und die Form schlicht und kompakt gestaltet<br />

sind, sind der Technologie kaum Grenzen gesetzt.<br />

Dies gilt auch für moderne Aufzüge.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

Produkt News<br />

Schnellstart für<br />

neue Produktionsbereiche<br />

Der Metallverarbeiter SMW steht für Passgenauigkeit, optimale Arbeitsprozesse<br />

und kürzestmögliche Lieferzeiten. Die dynamische Entwicklung in der Metallveredelung<br />

und Zerspanungstechnologie erforderte eine schnell umsetzbare, bauliche<br />

Erweiterung für Produktion, Montage und Lager.<br />

Für Planung und Design der neuen Funktionsgebäude<br />

zeichnet Architekt Klaus Antlinger verantwortlich,<br />

der bereits an verschiedenen Baumaßnahmen<br />

auf dem Firmengeländebeteilig war. Da dort bereits<br />

DOMICO-Systeme zum Einsatz kamen, war für die<br />

Erweiterung die Fortführung der Hallenkonstruktionen,<br />

einschließlich Fassaden und Dachdeckungen<br />

mit DOMICO-Systemelementen für Architekt und<br />

Bauherrn eine Selbstverständlichkeit.<br />

„Die Vorteile der DOMICO Element-Halle und des<br />

Element-Dachs liegen unbestritten in der extrem kurzen<br />

Bauzeit. Somit konnten die Behinderungen des<br />

laufenden Produktionsbetriebes auf ein Minimum<br />

reduziert werden. Aufgrund besonderer statischer<br />

Anforderungen mussten anstelle einer Element-Halle<br />

verschiedene Erweiterungsbauten mit groß dimensionierten<br />

Leimbindern konstruiert werden. Diese haben<br />

wir aufgrund der hohen Verlegeleistung wieder<br />

mit dem DOMICO Element-Dach ausgerüstet. Hiermit<br />

konnten wir zudem problemlos die geometrisch<br />

komplizierten Grundrisse umsetzen – ein besonderer<br />

Vorteil des Systems. Hervorheben möchte ich die detaillierte<br />

Planungs- und Baubegleitung der Fachingenieure<br />

bei DOMICO während der gesamten Baupha-<br />

se. Dies hat die Bauabwicklung und Koordination der<br />

beteiligten Gewerke sehr erleichtert“, blickt Architekt<br />

Antlinger auf eine gelungene Baumaßnahme zurück.<br />

Die Dachkonstruktionen der DOMICO Element-Halle<br />

und -Dach bestehen aus Tragprofilen, Kassetten,<br />

mineralischer Wärmedämmung sowie Halteprofilen<br />

für die Deckung mit Domitec-Dachprofilen. Bereits<br />

im Werk wird sie objektbezogen mit allen vorgegebenen<br />

Durchdringungen für Belichtung und/oder und<br />

technische Ausrüstungen hergestellt. Die Dachprofile<br />

sind serienmäßig mit einer Firsthochstellung sowie<br />

einer Traufenabkantung ausgeführt. Das entscheidende<br />

Bauteil im Domitec-Dachpaket ist das Halteprofil,<br />

das maßgenau zur Deckbreite produziert wird<br />

und eine schnelle und unkomplizierte 90° oder 45°<br />

diagonale Verlegung ermöglicht. Zusätzlich sorgt die<br />

Längsstoßdichtung auch bei extremen Wettersituationen<br />

für eine erhöhte Regensicherheit.<br />

DOMICO Dach-, Wandund<br />

Fassadensysteme KG<br />

T +43 (0)7682 2671-0<br />

office@domico.at<br />

www.domico.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

122<br />

Produkt News<br />

Fotos: Ferdinand Schmölzer<br />

Im Heimathafen vor Anker<br />

An die Idee eines Schiffes hat Architekt Christoph Schmölzer ein Projekt in Feldkirchen<br />

angelehnt. Entstanden ist nahe von Graz ein Kindergarten, der alle begeistert.<br />

Architekt Schmölzer erklärt seine Idee: „Unser oberstes Ziel war es, diesen Naturraum<br />

in die neue Bebauung optimal zu integrieren. Ein schmaler, länglicher Baukörper,<br />

von der Hügelkante abgesetzt, erschien in dieser Situation am besten geeignet.<br />

Wie ein „Schiff“ liegt der neue Kindergarten sozusagen frei „vor Anker“.<br />

Nicht nur bei der architektonischen Gestaltung gab<br />

es Herausforderungen, wie Bernhard Pieber, Holzbau<br />

Strobl, erklärt: „Wir mussten bei diesem Bauvorhaben<br />

mindestens einen Lambdawert von 0,035 und eine<br />

Brennbarkeitsklasse von A1 (nicht brennbar) erreichen.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kam<br />

die Fassadendämmplatte ULTIMATE FSP-034 zur<br />

Wärmedämmung für Außenwände zum Einsatz. Eine<br />

weitere Anforderung war, dass die Dämmung wasserabweisend<br />

sein musste. Auch dieses Kriterium hat<br />

das Produkt der Firma ISOVER erfüllt.“<br />

Während das Schiff ruhig im Hafen liegt, ist es im<br />

Innenraum laut und lebendig. Im Inneren wurde für<br />

die Schall- und Wärmedämmung der TW-KF Trennwand-Klemmfilz<br />

verwendet. „Alles im System“ wie<br />

Paul Schreiner, Schreiner Trockenbau, anmerkt und<br />

damit die allumfassende Tauglichkeit der Produkte<br />

auf den Punkt bringt: „Besondere akustische Eigenschaften<br />

sind durch die RIGIPS Rigiton Lochdecke<br />

8/18Q mit Akustikvlies-Auflage und Dämmauflage<br />

TW-KF-50mm gegeben.“ Zusätzlich haben die 2-schaligen<br />

Wände zwischen den Gruppenräumen und Ruheräume<br />

auch eine einmalige Feuerwiderstandsklasse<br />

(EI90).<br />

Saint-Gobain Austria GmbH<br />

ISOVER Austria<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at<br />

RIGIPS Austria<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

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123<br />

Produkt News<br />

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Die unschlagbare Fassadendämmung<br />

mit Carbonschutz.<br />

Einfache und<br />

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Mit der neuen Flexfuge Platinum FX 66 bietet der österreichische<br />

Bauchchemieproduzent Murexin GmbH einen hervorragenden<br />

Fugenmörtel an, der sich unter anderem durch seine<br />

einfache und schnelle Verarbeitung auszeichnet. Speziell bei<br />

nichtsaugendem Verlegegut zieht die Fugenmasse schnell<br />

und gleichmäßig an. Fugenbreiten von 1 mm bis 6 mm, unter<br />

Beachtung der nationalen Vorgaben, gelingen damit in hoher<br />

Qualität. Dies kommt dem weiterhin anhaltenden Trend zur<br />

Verlegung von großformatigen Fliesen und Platten entgegen.<br />

Mit einer geringen Fugenbreite wird der Eindruck einer einheitlichen,<br />

großen Fläche noch zusätzlich verstärkt. Die Farben, in<br />

denen der Fugenmörtel erhältlich ist, sind ebenfalls auf die aktuellen<br />

Designs abgestimmt und reichen von neutralem Weiß<br />

über Grauschattierungen bis hin zu unterschiedlichen Brauntönen<br />

und Schwarz.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

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Jetzt auch mit<br />

der Hanffaser<br />

als Dämmstoff!<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

124<br />

Produkt News<br />

Unterirdische Erweiterung<br />

Die Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Wien Mauer stammt vom bekannten österreichischen<br />

Künstler Fritz Wotruba und wurde 1976 geweiht. Für das aus aufeinandergetürmten<br />

Betonblöcken bestehende und über 4.000 Tonnen schwere Bauwerk<br />

wurde nun ein barrierefreier Zubau notwendig.<br />

Die Erreichbarkeit des Gotteshauses am Georgenberg<br />

war für manche Mitglieder der Gemeinde, die<br />

schon Jahrzehnte hierherkommen, schwierig geworden.<br />

So beschloss der zuständige Arbeitskreis, eine<br />

barrierefreie Erschließung der Kirche in die Wege<br />

zu leiten und gleichzeitig mehr Platz für Nutzungen<br />

abseits der Gottesdienste zu schaffen. Eine unterirdische<br />

räumliche Erweiterung und ein Lift waren gefragt.<br />

Die kreative Herausforderung: Der Zubau sollte<br />

architektonisch im Dialog mit der Oberkirche stehen,<br />

sich aber gleichzeitig im Hintergrund halten.<br />

Allen diesen Herausforderungen stellte sich das Architektenteam<br />

von formann2 puschmann architekten<br />

aus Wien. In Stahlbetonmassivbauweise wurden 135<br />

Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche geschaffen, mit<br />

viel Tageslicht durch die raumhohe Glasfassade. Ein<br />

elegant platzierter Lift sorgt jetzt für den problemlosen<br />

Zugang zur Kirche.<br />

Bei den Dämmstoffen für das anspruchsvoll situierte<br />

Gebäude entschieden sich die Planer für Austrotherm®.<br />

„Weil es einfach hochwertige Produkte sind“,<br />

wie Architekt DI Stefan Puschmann erklärt. So wurde<br />

das Dach ebenso wie der Perimeterbereich mit<br />

Austrotherm Dämmstoffen gedämmt. Im begrünten<br />

Umkehrdach schützt und trägt Austrotherm XPS®<br />

TOP. Ein Teil wurde als Duodach ausgeführt, wo das<br />

superdämmende Austrotherm Resolution® Flachdach<br />

kombiniert mit dem grauen hochdruckbelastbaren<br />

Austrotherm EPS® W30-PLUS zum Einsatz kam.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


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Metalldecken<br />

Produkt News<br />

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Fotos: Austrotherm | formann2 puschmann I architekten zt-gmbh | Michael Baumgartner – KiTO


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

126<br />

Produkt News<br />

Top-Gefälledämmung<br />

Das Landeskrankenhaus Hall ist der grünste Standort der Tirol Kliniken. Deshalb<br />

war es beim Bau des Chirurgie Zentrums Hall besonders wichtig, nachhaltige und<br />

energieeffiziente Materialien zu verwenden. Die Entscheidung fiel auf eine Gebäudeund<br />

Gefälledämmung mit Steinbacher Hochleistungsdämmstoffen – allem voran das<br />

graue steinpor® EPS plus am Dach.<br />

Als zweitgrößtes Krankenhaus des Landes ist das<br />

LKH Hall ein wichtiger Gesundheitsstandort, der ständig<br />

weiterentwickelt und modernisiert wird. Nicht nur<br />

bei Haus- und Heiztechnik wird in modernste Technik<br />

investiert, sondern auch bei der Dämmung der Gebäudehülle<br />

und des Warmdaches. Dämmstoff-Profi<br />

Steinbacher lieferte für das Chirurgiezentrum Hall<br />

1.000 m 3 steinpor® EPS plus für die Warmdach-Gefälledämmung.<br />

Diese grauen Dämmplatten mit Infrarotreflektoren<br />

gewährleisten eine um 25 % bessere<br />

Dämmwirkung als weiße Styroporplatten.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at/gefaelle<br />

Neben innovativen Produkten bringt der Komplettanbieter<br />

Steinbacher auch die Expertise mit, ganzheitliche<br />

und mitunter auch komplexe Gefälleplanungen<br />

durchzuführen. „Wenn wir die Gefälleplanung übernehmen,<br />

werden die einzelnen Dämmflächen von uns<br />

genau erfasst und dämmtechnisch auf die jeweiligen<br />

Bedingungen hin optimiert. Die Dämmplatten liefern<br />

wir anschließend – entsprechend der Einzelflächen<br />

beschriftet und zugeschnitten – direkt auf die Baustelle“,<br />

so Steinbacher Geschäftsführer Mag. Roland<br />

Hebbel. Der große Vorteil: Die Platten können dann<br />

schneller verlegt werden.


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127<br />

Produkt News<br />

Die neue Produktfamilie Schöck Sconnex für Stahlbetonwände und -stützen sowie Mauerwerk:<br />

Sconnex Typ W (links) für Stahlbetonwände, die Weltneuheit Sconnex Typ P (rechts) für Stahlbetonstützen<br />

und Sconnex Typ M (Mitte) für die Sockeldämmung von Mauerwerkswänden.<br />

Schluss mit der letzten<br />

großen Wärmebrücke<br />

Als Spezialist für tragende Wärmedämmung<br />

schließt Schöck die letzte große<br />

Wärmebrücke an Gebäuden mit einer<br />

Weltneuheit: Schöck Sconnex dämmt<br />

Stahlbetonwände und -stützen direkt<br />

und dauerhaft. Der Entfall der Flankendämmung<br />

eröffnet Architekten optimale<br />

Gestaltungsfreiräume auch bei thermisch<br />

exponierten Bauteilen.<br />

Circa 40 Prozent aller konstruktiven Wärmebrücken<br />

eines Gebäudes werden durch<br />

Wände und Stützen verursacht. Sie sind<br />

für circa 10 Prozent der Heizenergieverluste<br />

verantwortlich. Die hervorragenden<br />

Dämmeigenschaften von Schöck Sconnex<br />

reduzieren Wärmebrücken an Stahlbetonwänden<br />

und -stützen sowie Mauerwerk,<br />

wodurch erstmalig eine durchgehende<br />

Wärmedämmebene um das Gebäude geplant<br />

werden kann.<br />

Drei unterschiedliche Typen stehen dafür<br />

zur Verfügung: Sconnex Typ W ermöglicht<br />

eine extrem effektive Dämmung der entstehenden<br />

Wärmebrücke an Stahlbetonwänden.<br />

Der Sconnex Typ W verfügt über<br />

die nationale Bautechnische Zulassung<br />

BTZ-0002 des Österreichischen Instituts<br />

für Bautechnik (OIB) und ist vom Passivhaus<br />

Institut als Passivhaus-Komponente<br />

zertifiziert.<br />

Schöck Sconnex Typ P ist als einzige<br />

Lösung für Stützenanschlüsse vom Passivhaus<br />

Institut als Passivhaus-Komponente<br />

zertifiziert: Durch die niedrigen<br />

Wärmeleitfähigkeiten der Produktkomponenten<br />

wird der Wärmestrom durch<br />

die Stahlbetonstütze erheblich reduziert.<br />

Der bisher als Schöck Novomur bekannte<br />

Sconnex Typ M ist ein wasserabweisendes<br />

und tragendes Wärmedämmelement,<br />

das für die Sockeldämmung von Mauerwerkswänden<br />

mit hoher Tragfähigkeit eingesetzt<br />

wird.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

128<br />

edv<br />

Highend-Thermografie:<br />

Profis sehen mehr<br />

Mit Thermografiekameras kann man Wärmebrücken oder potenzielle<br />

Schimmelstellen schnell erkennen. Doch was macht eine gute IR-Profikamera<br />

aus und was sind die Unterschiede zur Einstiegsklasse?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Wenn es draußen kälter wird, kommen Gebäudefassaden<br />

verstärkt auf den energetischen<br />

Prüfstand. Thermografiekameras<br />

decken Schwachstellen schnell auf und<br />

ermöglichen gezielte Gegenmaßnahmen.<br />

Bei der Inspektion spielt allerdings die Kameraauflösung<br />

eine entscheidende Rolle.<br />

Ist sie zu gering, besteht die Gefahr, dass<br />

man Probleme übersieht. Mit einer hoch<br />

auflösenden Thermografiekamera lassen<br />

sich diese Fehlerquellen ausschließen. Außerdem<br />

ist man schneller: Während man bei<br />

großen Objekten mit Einsteiger-Kameras<br />

geringerer Auflösung (<strong>architektur</strong> 02/17:<br />

IR-Kompaktkameras) mehrere Aufnahmen,<br />

respektive kürzere Distanzen zum Messobjekt<br />

braucht, um Details erkennen zu<br />

können, reicht mit einer Profi-Kamera meist<br />

eine einzige Aufnahme. Das beschleunigt<br />

die thermografische Erfassung vor Ort,<br />

aber auch die Auswertung der Wärmebilder<br />

später im Büro.<br />

Hochwertige Kameras machen bessere Wärmebilder und verkürzen sowohl<br />

Erfassungsdauer vor Ort als auch den Auswertungsaufwand. © Testo<br />

Was macht eine Profi-Thermografiekamera<br />

aus?<br />

Die Unterschiede beginnen bereits bei den<br />

„inneren Werten“: Während Einsteigermodelle<br />

beispielsweise winzige Silizium-Objektive<br />

mit fester Brennweite verwenden,<br />

werden in hochwertige Kameras Germanium-Objektive<br />

mit erheblich höheren Material-,<br />

Herstellungs-, Bearbeitungs- und<br />

Kalibrierungskosten verbaut. Auch andere<br />

Kamerabauteile wie der Detektor, die<br />

Optomechanik, Elektronik etc. und deren<br />

Parameter (Detektorauflösung, geometrische<br />

Auflösung, thermische Auflösung<br />

etc.) sowie das Serviceangebot (Kalibrierung,<br />

Wartung, Schulung etc.) machen<br />

den Unterschied aus. Ein wichtiges Auswahlkriterium<br />

ist die Qualität des Detektors<br />

(siehe Glossar). Mittelklasse-Kameras<br />

verfügen über eine Detektor-Auflösung<br />

von 320 x 240 IR-Bildpunkten, weil sie<br />

auch im Sachverständigenbereich oder bei<br />

thermografischen Gutachten vor Gericht<br />

Bestand haben. Doch die Infrarot-Technik<br />

schreitet voran und immer mehr Anbieter<br />

offerieren Kameras mit höheren Auflösungen<br />

(z.B. 400 x 300, 640 x 480, 1.024 x 768<br />

und mehr). Das ist gegenüber der Einsteiger<br />

oder Mittelklasse etwa 10 bis 40 mal<br />

mehr und macht sich in der Bildqualität<br />

direkt bemerkbar (siehe Abb.). Auch die<br />

von einigen Herstellern integrierte Resolution<br />

Enhancement-Technologie (siehe<br />

Glossar) zur Steigerung der IR-Auflösung<br />

trägt dazu bei, dass Wärmebilder immer<br />

mehr der Bildqualität von Fotos nahekommen.<br />

Neben der Detektorauflösung haben<br />

die thermische Auflösung sowie weitere<br />

Kamerakomponenten Einfluss auf die<br />

Bildqualität – allen voran die Infrarotoptik.<br />

Zu den Qualitätskriterien von Objektiven<br />

gehören die Lichtstärke, die angibt, wie viel<br />

Wärmestrahlung vom Objekt auf dem Detektor<br />

ankommt, das Auflösungsvermögen,<br />

die Abbildungstreue sowie die Qualität der<br />

Beschichtung. Elektronik und Software<br />

entscheiden darüber, wie schnell nach dem<br />

Einschalten die Kamera hochgefahren und<br />

einsatzbereit ist. Von der eingebauten Optomechanik<br />

und Steuerelektronik hängt<br />

ebenso ab, wie schnell und präzise der ergänzend<br />

zum manuellen Fokus zuschaltbare<br />

Autofokus anspricht.<br />

Bauform und Gehäuse<br />

Beim Gehäusedesign dominiert nicht mehr<br />

wie früher die Pistolen- oder Camcorder-Bauform.<br />

Neue Designkonzepte mit großem<br />

Touchscreen und seitlich angeordnetem,<br />

drehbarem Objektiv versprechen mehr<br />

Ergonomie. Wichtig ist, dass die Kamera<br />

ausgewogen, bequem und mithilfe einer individuell<br />

einstellbaren Handschlaufe sicher<br />

in der Hand liegt. Ebenso unterschiedlich


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129<br />

edv<br />

Ein drehbares (oder separates) Display ermöglicht eine<br />

bequeme Aufnahme aus jeder Situation heraus.<br />

© Testo<br />

Neue Kameradesign-Konzepte jenseits der Pistolen- oder Camcorder-<br />

Bauform versprechen eine einfachere Bedienung und mehr Ergonomie.<br />

© FLIR Systems<br />

wie die Bauform ist die Qualität des Kameragehäuses.<br />

Während Allround-Kameras aus<br />

dem mittleren Preisbereich meist über ein<br />

kratz- und schlagfestes ABS-Kunststoffgehäuse<br />

verfügen, bestehen hochwertige Profikamera-Gehäuse<br />

in der Regel aus Leichtmetall<br />

(Aluminium oder Magnesium). Meist<br />

sind die Gehäuse teilgummiert und damit<br />

griffiger. Für den rauhen Outdoor-Einsatz<br />

sind heute alle Kameras gemäß Schutzart<br />

IP54 staub- und spritzwassergeschützt,<br />

vereinzelt auch gegen Stürze aus geringer<br />

Höhe. Dieser Schutz gilt jedoch nur mit<br />

geschlossenen Geräteklappen, respektive<br />

aufgeschraubten Steckeranschlüssen. Über<br />

letztere verfügen nur hochwertige Modelle.<br />

Das möglichst helle und gut aufgelöste<br />

Display sollte sich ausklappen und um zwei<br />

Achsen in beliebige Richtungen drehen<br />

lassen. Dadurch sind Aufnahmen beispielsweise<br />

auch in beengten Räumen aus jeder<br />

Position heraus möglich. Ein zusätzlicher<br />

Sucher ermöglicht auch Aufnahmen bei<br />

starker Sonneneinstrahlung, wenn man auf<br />

dem Display nichts mehr erkennt – etwa bei<br />

der Untersuchung von PV-Anlagen oder bei<br />

der aktiven Thermografie im Sommer. u<br />

das Organisations- und Führungstool<br />

der Architekten und Ingenieure<br />

untermStrich® X3 – wir.wissen.warum.<br />

„Wir arbeiten bereits seit fast 20 Jahren mit untermStrich und wissen auch warum!“<br />

Zitat von Martin Lesjak<br />

untermStrich® software GmbH,<br />

Mittergasse 11 - 15, 8600 Bruck/Mur<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

130<br />

edv<br />

Bedienung und Ergonomie<br />

Bedient wird die Kamera in der Regel über<br />

einen Mini-Joystick und mehrere, teilweise<br />

programmierbare Tasten. Zusätzlich<br />

lassen sich einige Kameras per Touchscreen<br />

bedienen, meist allerdings nicht<br />

mit Handschuhen. Wichtig ist, dass häufig<br />

benötigte manuelle Einstellungsfunktionen<br />

wie Messbereich, Emissionsgrad, reflektierte<br />

Temperatur, Temperaturskala<br />

und -spreizung etc. ohne umständliche<br />

Suche direkt aufrufbar sind. Zu den mobilen<br />

Mess- und Analysefunktionen sollten<br />

die Hotspot-/Coldspot-Anzeige, frei positionierbare<br />

Messpunkte sowie eine in ihrer<br />

Größe änderbare und ebenfalls frei positionierbare<br />

Messbereichsmarkierung mit Minimal-,<br />

Maximal- und Durchschnittswertanzeige<br />

gehören. Damit lassen sich – noch vor<br />

der eigentlichen Auswertung per Auswertungssoftware<br />

im Büro – bereits vor Ort am<br />

Kamera-Display Wärmebilder analysieren.<br />

Alarmmarken machen auf Messwertüberoder<br />

-unterschreitungen aufmerksam, Isothermen<br />

heben alle Bildbereiche eines zuvor<br />

definierten Temperaturbereichs farblich<br />

hervor. Eine Anzeige der Oberflächenfeuchte<br />

ist für bauphysikalische Untersuchungen<br />

und Schadensanalysen unerlässlich. Dabei<br />

wird aus den Umgebungstemperatur- und<br />

Luftfeuchte-Messwerten für jeden Messpunkt<br />

die relative Oberflächenfeuchte ermittelt.<br />

Ein daraus generiertes Feuchtebild<br />

zeigt schimmelgefährdete Bereiche farbig<br />

an. Standard bei den meisten Kameras ist<br />

die Bild-im-Bild-Funktion oder die partielle<br />

Überlagerung von Thermografie- und<br />

Realbild. Damit lassen sich Sachverhalte<br />

anschaulicher darstellen und Problemstellen<br />

besser lokalisieren. Teilweise werden<br />

Wärmebild- und visuelle Bilddaten in Echtzeit<br />

rechnerisch zusammengefügt (z.B. per<br />

MSX-Funktion von FLIR Systems), was für<br />

einen höheren Kontrast im Wärmebild sorgt.<br />

Bei sehr großen Messobjekten kann eine in<br />

Kameras mit großer Detektorauflösung bieten bessere Bildqualitäten und einen größeren<br />

Bildausschnitt – Vergleich unterschiedlicher Detektorformate. © InfraTec<br />

der Kamera integrierte Panorama-Funktion<br />

nützlich sein. Mit ihrer Hilfe lassen sich<br />

nacheinander in horizontaler und/oder vertikaler<br />

Richtung aufgenommene Einzelbilder<br />

schon bei der Aufnahme rechnerisch zu<br />

einem Gesamtbild zusammenfügen.<br />

Worauf sollte man noch achten?<br />

Obige Standardfunktionen werden häufig<br />

durch Zusatzfunktionen ergänzt. Praktisch<br />

ist eine lasergestützte Anzeige des aktuellen<br />

Objektabstands zur Ermittlung der<br />

kleinstmöglichen Messfleckgröße. Auch ein<br />

Headset für Sprachnotizen kann wertvolle<br />

Dienste leisten, weil man so die Hände frei<br />

hat. Drahtlose Funkübertragungsstandards<br />

wie etwa Bluetooth oder WLAN ermöglichen<br />

die drahtlose Datenübernahme von<br />

externen Funk-Feuchtefühlern oder Strommesszangen,<br />

die Anzeige von Wärmebildern<br />

auf einem Smartphone oder Tablet sowie<br />

eine Kamera-Fernsteuerung. Eine weitere,<br />

beispielsweise für die Instandhaltung technischer<br />

Anlagen nützliche Zusatzfunktion,<br />

ist eine Messorterkennung per GPS-Modul,<br />

mit der sich Wärmebilder geografisch verorten<br />

lassen. Ein Schwachpunkt bei nahezu<br />

allen Modellen ist die integrierte visuelle<br />

Digitalkamera. Bildauflösungen von 3 bis 5<br />

Megapixeln sind einfach nicht mehr Stand<br />

der Technik, denn sie erlauben meist nur<br />

verschwommene Fotos, auf denen Details<br />

kaum erkennbar sind. Dem kann man<br />

nur abhelfen, wenn man eine zusätzliche<br />

Digitalkamera mit optischem Zoom und<br />

Blitzfunktion bereithält. Bedingt durch die<br />

Infrarotstrahlung auf den Detektor und<br />

aufgrund von Umwelteinflüssen kann sich<br />

nach einer Weile das Messverhalten einer<br />

IR-Kamera ändern. Damit sie weiterhin kor-<br />

Je besser die Thermische Auflösung (NETD) ist, desto geringer ist die Gefahr des die<br />

Bildqualität beeinträchtigenden „Bildrauschens“: v.l.n.r.: 0,08 / 0,05 / 0,03 K © InfraTec


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

131<br />

edv<br />

rekte Messwerte liefert, ist eine in der Regel<br />

zweijährliche Inspektion und Kalibrierung<br />

erforderlich. Dabei werden die einzelnen<br />

Temperaturbereiche, das Objektiv sowie<br />

der Umgebungstemperaturausgleich der<br />

Kamera überprüft und gegebenenfalls neu<br />

kalibriert. Die dafür anfallenden Kosten<br />

liegen zwischen 500 und 1.500 Euro. Zum<br />

Servicepaket des Anbieters sollten auch<br />

eine kostenfreie Servicehotline, ein Auswertungssoftware-Updateservice<br />

sowie ein<br />

umfangreiches Schulungsangebot gehören,<br />

das sowohl Einstiegskurse, als auch anwendungsorientierte<br />

Schulungen oder Zertifizierungen<br />

umfasst.<br />

IR-Profikameras im Vergleich<br />

Namhafte Anbieter wie Avio/NEC, Flir, Fluke,<br />

Testo oder InfraTec haben gleich mehrere<br />

Modelle aus der mittleren und oberen<br />

Leistungsklasse im Programm. Deshalb sollte<br />

man bei der Kameraauswahl auf wichtige<br />

Bild- und Messdaten achten: Neben der<br />

Detektorauflösung bestimmt die thermische<br />

Auflösung und die geometrische Auflösung<br />

(siehe Glossar) die Qualität des Thermogramms.<br />

Das Seh- oder Bildfeld gibt in vertikaler<br />

und horizontaler Richtung den Erfassungsbereich<br />

der jeweiligen Optik an. Die<br />

Bildfrequenz sollte etwa um die 50 Hz (und<br />

höher) liegen und ist vor allem für die zeitliche<br />

Betrachtung thermischer Vorgänge<br />

wichtig. Weitere wichtige Parameter bei der<br />

Messung sind, neben dem Spektralbereich<br />

(Standard: 7,5-14 µm), der erfasste Temperaturbereich,<br />

der im TGA-Bereich zwischen<br />

20° und +500°C liegen sollte, sowie vor allem<br />

die thermische Auflösung (NETD-Wert,<br />

siehe Glossar). Die Genauigkeit gibt die<br />

Messabweichung an; sie liegt bei ±2% oder<br />

±2K. IR-Profikameras für den Baubereich<br />

sollten standardmäßig mit einem für die<br />

Fassaden- und Innenraumthermografie geeigneten<br />

Weitwinkelobjektiv (z.B. 8-15 mm)<br />

mit großem Sehfeld ausgeliefert werden,<br />

Damit IR-Kameras stets korrekte Messwerte<br />

liefern, ist eine in der Regel zweijährliche<br />

Inspektion und Kalibrierung erforderlich.<br />

© InfraTec<br />

das optional durch Standard- (z.B. 30-50<br />

mm) und Teleobjektive (z.B. 60-130 mm) erweiterbar<br />

sein sollte. Eine automatische Objektiverkennung<br />

macht den Objektivwechsel<br />

komfortabler und beugt Messfehlern vor,<br />

doch nicht alle Kameras haben sie. Damit<br />

man auch ein umfangreicheres Objekt ohne<br />

Akkuwechsel erfassen kann, sollten die Akkulaufzeiten<br />

zwischen 3 und 5 Stunden liegen.<br />

Anbieterangaben sind jedoch mit Vorsicht<br />

zu genießen, denn sie basieren meist<br />

auf einem praxisfremden Nutzungsprofil.<br />

Deshalb sollte eine Ladestandsanzeige vorhanden<br />

und bei längeren Einsätzen ein geladener<br />

Ersatzakku immer in der Nähe sein.<br />

Zum Standard-Lieferumfang einer IR-Kamera<br />

sollten in jedem Fall ein Netzteil, eine<br />

Ladestation, ein Netz- und USB-Kabel, ein<br />

stabiler Transportkoffer sowie eine Auswertungs-Software<br />

gehören. Darüber hinaus offerieren<br />

einige Anbieter ein umfangreiches<br />

optionales Zubehör, wie etwa Wechseloptiken,<br />

Filter, Stative, Kamera-Schutzgehäuse,<br />

Datenkabel und anderes mehr. Die Preise<br />

für IR-Profikameras liegen aktuell zwischen<br />

etwa 5.000 und 35.000 Euro – und mehr. •<br />

Profi-Kameras sollten über ein umfangreiches<br />

optionales Zubehör verfügen, wozu insbesondere<br />

mehrere Wechseloptiken, Filter und<br />

Vorsätze gehören. © InfraTec<br />

Zu den vielen Zusatzfunktionen von IR-Profikameras<br />

gehört die Funkübertragung von<br />

Messwerten, etwa von Feuchtefühlern. © Testo<br />

Thermografie-Glossar<br />

Detektor: Optoelektronisches Bauelement das Wärmestrahlung in ein elektrisches<br />

Signal umwandelt und dadurch messbar macht. Detektoren handgeführter Thermografiekameras<br />

bestehen aus Mikrobolometer-Focal Plane Arrays (FPA) – einer Matrix<br />

aus winzigen Strahlungsdetektor-Zellen. Je dichter das Matrixraster ist und je mehr<br />

Detektorzellen vorhanden sind, desto höher ist die Bildauflösung. Die Anzahl der auf<br />

dem Sensor in X- und Y-Richtung verteilten Detektorzellen ist deshalb ein wichtiges<br />

Qualitätskriterium.<br />

Geometrische Auflösung: Auch IFOV (Instantaneous Field of View), ist abhängig vom<br />

Kameraobjektiv und definiert die kleinstmögliche Messfleckgröße. Das ist jene Fläche<br />

auf dem Messobjekt, die aus einem Meter Entfernung einer einzelnen Detektorzelle in<br />

einem Wärmebild zugeordnet werden kann. Multipliziert man den IFOV-Wert mit der<br />

Objektentfernung und einem Korrekturwert für die verwendete Optik, erhält man die<br />

Messfleckgröße in Millimetern. Sie entscheidet bei kleinen Objektstrukturen bzw. großen<br />

Entfernungen darüber, wie genau gemessen werden kann.<br />

Resolution Enhancement: Kombination aus optomechanischem und rechnerischem<br />

Verfahren zur Verbesserung der nutzbaren geometrischen Auflösung des Wärmebilds<br />

gegenüber der nativen Detektorauflösung, so dass beispielsweise aus ursprünglichen<br />

1.024 x 768 IR-Pixeln die 4-fache Pixelanzahl, nämlich 2.048 x 1.536 IR-Pixel erzeugt<br />

wird. Dabei werden keine Messdaten interpoliert, sondern echte Messwerte generiert.<br />

Thermische Auflösung: … auch NETD (Noise Equivalent Temperature Difference), teilweise<br />

auch thermische Empfindlichkeit genannt, gibt die kleinste Temperaturdifferenz<br />

an, die vom Detektor erfasst werden kann. Sie liegt bei Mittelklasse-Kameras zwischen<br />

0,06 und 0,03 Kelvin bei 30°C. Bei Profigeräten liegt sie unter 0,03 Kelvin. Je kleiner<br />

dieser Wert ist, desto geringer ist die Gefahr des die Bildqualität beeinträchtigenden<br />

„Bildrauschens“.<br />

Anbieter<br />

www.bosch.de, www.catphones.com, www.flir.de, www.fluke.de, www.hikmicrotech.com,<br />

www.infratec.de, www.irpod.net, www.milwaukeetool.de, www.opgal.com, www.panasonic.de,<br />

www.pce-instruments.com, www.reichelt.de, www.testboy.de, www.testo.de, www.<br />

thermal.com, www.trotec.de, www.umarex-laserliner.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Optimierte Funktionen<br />

Die ABK-BIM Software wird als OpenBIM-Lösung<br />

laufend weiterentwickelt, um bewährte Prozesse zu<br />

vereinfachen und aktuellen Anforderungen aus der<br />

Praxis gerecht zu werden. So wurde der Import von<br />

Parameterlisten weitreichend überarbeitet und vereinfacht.<br />

Kenndaten und auch die Parameter selbst<br />

entsprechen bereits der neuen ÖNORM A 2063:<strong>2021</strong>.<br />

Die Darstellung von BIM-Objekten, welche mit<br />

AVA-Elementen zu versehen sind, wurde überarbeitet<br />

und übersichtlicher gestaltet.<br />

Im Kostenplan gibt es eine neue Übersicht über alle<br />

darin verwendeten Elemente. Enthaltene Kennwerte,<br />

die in Mengenberechnungen oder Bedingungen eingesetzt<br />

werden, sind farblich hervorgehoben. Auch<br />

das Eingabefeld für Mengenberechnungen und Bedingungen<br />

wurde völlig erneuert. Abfragen und Bedingungen<br />

gemäß ÖNORM A 2063:<strong>2021</strong> sind ab sofort<br />

möglich.<br />

Der BIM-Viewer kann nun direkt aus dem Kostenplan<br />

heraus aufgerufen werden. Die Auswertung des Kostenplans<br />

nach Positionen erfolgt optional nach Elementen,<br />

wodurch eine Positionszeile mit Mengen und<br />

Preisen je Element ausgegeben wird. Diese Auswertung<br />

wird in die positionsweise Mengenermittlung im<br />

Baustein ABK-LV übergeben, eine Aufschlüsselung<br />

nach Elementen ist dabei ersichtlich. Leistungsverzeichnisse<br />

können in weiterer Folge nach ÖNORM A<br />

2063:<strong>2021</strong> angelegt werden.<br />

132<br />

ib-data GmbH | ABK Bausoftware<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

www.abk.at/produkte/projektmanagement/bim/<br />

edv<br />

CAD für Entwurf, Visualisierung und Ausführungsplanung<br />

ViCADo.arc 2022 ist ein objektorientiertes CAD-System,<br />

das Anwender in allen Phasen der Projektabwicklung<br />

unterstützt. Intelligente Objekte, eine intuitive<br />

Benutzeroberfläche und die Durchgängigkeit<br />

des Modells sind wesentliche Leistungsmerkmale.<br />

Zudem beherrscht die neue Version alle BIM-Klassifizierungen!<br />

Verschiedene Sicht-Typen ermöglichen eine komfortable<br />

Eingabe, zahlreiche Kontrollmöglichkeiten,<br />

sowie eine individuelle Darstellung und <strong>Ausgabe</strong> von<br />

Plänen und textuellen Auswertungen.<br />

Die Bauteile wurden um die Stäbe erweitert. Die Stäbe<br />

bieten die Möglichkeit, mit einfachen Eingabeoptionen<br />

(Linie oder als Punkt) geneigt modelliert zu<br />

werden. Damit kann schnell und intuitiv die Eingabe<br />

von geneigten Stützen, Streben, Kopfbändern usw.<br />

durchgeführt werden. Der Bauteil „Stab“ steht als<br />

Stahlbeton, Stahl, Holz oder als allgemeiner Bauteil<br />

zur Verfügung.<br />

ViCADo.arc 2022 verfügt mit der Explosionsdarstellung<br />

über ein völlig neues Instrument der Visualisierung<br />

und ermöglicht einen schnellen Einblick in das<br />

Modell von oben bzw. von unten in die einzelnen<br />

Grundrisse.<br />

Immer mehr spielt bei planerischen Aufgaben der<br />

ökologische Fußabdruck eine wichtige Rolle. Daher<br />

kann bei jedem Bauteil zur Bilanzierung ein positiver<br />

und ein negativer CO 2 -Wert eingetragen werden. Somit<br />

lassen sich bauteilorientierte Grundlagen für eine<br />

CO 2 -Bilanzierung ermitteln.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43 (0)2622 89497-13<br />

office@dikraus.at<br />

www.dikraus.at<br />

www.arcon-cad.at


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