Militaer_4_2021

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IKT: ALLES NEU
Im Interview erzählt Oberst Thomas
Lampersberger, warum man den
IKT-Ausbildungszweig an der
Theresianischen Militärakademie
überarbeitet hat, was angehende
Offiziere dabei lernen und wo sie
eingesetzt werden. Interview: CONNY DERDAK
Herr Oberst, wieso hat
man das IKT-Ausbildungsangebot
neu
aufgesetzt?
Waren es einst Feldtelefon
und einige wenige
Funkgeräte, die der Kommunikation innerhalb
militärischer Einheiten dienten,
so sind es heute digitale Funksysteme
und komplexe Computernetzwerke.
Diese erhöhen Führungs- und Einsatz -
fähigkeit, Effektivität und Effizienz,
gleichzeitig steigern sich aber auch die
Komplexität und die Risiken durch Angriffe
auf diese IKT-Systeme. Um diesen
Herausforderungen gerecht zu werden,
wurde die Ausbildung der Offiziere der
Fachrichtung IKT neu gestaltet. IKT-
Offiziere wurden ja bisher auch schon
ausgebildet, die Ausbildungszeit reicht
aber nicht aus, um die immer komplexer
werdenden Inhalte zu vermitteln.
Wie lange dauerte die Ausarbeitung
und Entwicklung des neuen Angebots?
Ein Team der Militärakademie hat seit
circa einem Jahr an der Entwicklung
des neuen Studienganges gearbeitet.
Der Akkreditierungsantrag wurde nun
zur Genehmigung an die AQ Austria –
die zuständige Genehmigungsbehörde –
vorgelegt. Wir gehen davon aus, dass
der Studiengang im September 2022
beginnen kann.
Wen wollen Sie mit der Ausbildung
konkret ansprechen?
Die Ausbildung richtet sich an Frauen
und Männer mit Interesse an Informations-
und Kommunikationstechnologie,
Bereitschaft zur Übernahme von
Verantwortung, Teamfähigkeit, Sportlichkeit,
Interesse daran, neue Herausforderungen
zu meistern und an der
Aufgabenerfüllung auch im Gelände.
Auch Flexibilität, Mobilität und die
Bereitschaft, temporär im Ausland
Dienst zu versehen, sind essenziell.
Welche wesentlichen Ausbildungs -
inhalte werden vermittelt?
Die Truppenoffiziersausbildung der
IKT-Offiziere unterteilt sich in drei Bereiche.
Im „Fachhochschul-Bachelorstudiengang
Militärische informations- und
kommunikationstechnologische Führung“
geht es um Programmierung, IT-
Sicherheit, IT-Recht, Kryptografie und
elektronische Kampfführung, aber auch
um Grundlegendes wie Taktik, Sicherheitspolitik
und Sport. In der „Fachausbildung
an der Führungsunterstützungsschule“
werden Kenntnisse zur sicheren
Handhabung der Kommunikationsmittel
gelehrt. Der „Truppenoffizierslehrgang“
findet zwischen den Semestern
des Bachelorstudiengangs statt und umfasst
die Führungs- und Gebirgsausbildung
sowie den Führerscheinerwerb
für geländegängige Kfz.
Welche Verwendungsbereiche gibt es
dann für die Absolventen?
Eine mögliche Erstfunktion wäre IKT-
Zugskommandant. Ein IKT-Zug errichtet
und betreibt weiträumige Einsatz-
netzwerke mittels Richtverbindungen
und lokaler Netzwerke (Anm.: LAN).
Eine weitere Erstfunktion wäre stellvertretender
Kommandant einer Führungsunterstützungskompanie.
Soldaten
einer Führungsunterstützungskompanie
stellen die Funk-, Richtfunk-, LAN- und
Sat-Verbindungen einer Brigade sicher.
Die Absolventen der neuen Ausbildung
können aber auch als Kommandant
eines taktischen ELOKA-Elements
(Anm.: ELOKA = Elektronische Kampfführung)
oder Kommandant eines Netzsteuerungselements
eingesetzt werden.
Nach weiterer Ausbildung ist auch eine
Verwendung im Bereich der Cyber-
Abwehr möglich.
Weitere Infos zur Ausbildung zum
IKT-Offizier: www.milak.at/ikt-offizier
OBERST THOMAS LAMPERSBERGER
ist Offizier für Öffentlichkeitsarbeit an
der Theresianischen Militärakademie.
FOTO S : B U N D E S H E E R
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