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AUTOINSIDE Ausgabe 1 – Januar 2022

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AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2022</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Alternative Antriebe<br />

Von E-Mobilität bis E-Fuel:<br />

was Garagisten beschäftigt<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 31<br />

Marketing & Kommunikation<br />

Die Garage Gautschi AG in<br />

Langenthal macht klar, warum<br />

99 Prozent nicht genügen.<br />

Seiten 32 <strong>–</strong> 34<br />

100 Tage im Einsatz<br />

Thomas Hurter zieht erste<br />

Bilanz und freut sich auf den<br />

«Tag der Schweizer Garagisten».<br />

Seiten 42 <strong>–</strong> 44<br />

Politik<br />

Avenergy-Suisse-Geschäftsführer<br />

Roland Bilang warnt vor<br />

den Folgen der aktuellen Politik.<br />

Seiten 62 <strong>–</strong> 64


Wasserstoff<br />

in der Mobilität<br />

Jetzt im<br />

Verkehrshaus der<br />

Schweiz erleben<br />

quz.swiss


INHALT<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 1<br />

Ihr Partner für das<br />

kundenfreundliche<br />

Autohaus:<br />

AWS Architekten AG<br />

AWS Architekten AG<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

5 Vorwort<br />

6 Kurz notiert<br />

Fokus Alternative Technologien<br />

& Antriebe<br />

8 Arbeiten im Hochvoltbereich <strong>–</strong> jetzt<br />

Fachwissen aneignen<br />

10 Neue Module für die E-Mobilität<br />

12 Datenschutz: Wofür sich der AGVS einsetzt<br />

14 Zulieferer Mahle schafft den<br />

wirtschaftlichen Turnaround<br />

16 Was der Garagist beim Ausbau der<br />

Ladeinfrastruktur beachten muss<br />

18 VW-Experten zur Elektrotransformation<br />

20 Die Welt hat ein CO 2<br />

-Problem<br />

24 Vom Mechatroniker zum Robotik-Spezialist<br />

26 Webfleet Solutions verwandelt Daten<br />

in Informationen<br />

28 Werden synthetische Treibstoffe<br />

bezahlbar?<br />

AUTO<br />

AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2022</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

Fokus Marketing & Kommunikation<br />

32 Garage Gautschi mit weltmeisterlicher<br />

Einstellung<br />

36 Amag Emmen: Wie die Arbeitsplätze<br />

für Kunden ankommen<br />

38 Imposanter Ferrari-Showroom der<br />

Niki Hasler AG<br />

40 Garantieprodukte sind in schwierigen<br />

Zeiten gefragt<br />

100 Tage im Einsatz<br />

42 Thomas Hurter über seine ersten<br />

100 Tage als AGVS-Zentralpräsident<br />

«Tag der Schweizer Garagisten»<br />

45 Interview: Marc Kessler, CEO Quality1 AG<br />

46 Eine Maturitätsarbeit für Garagisten<br />

Bildung<br />

48 Die Branche braucht Betriebswirte<br />

52 Die 200. Berufsprüfung für<br />

Automobildiagnostiker/-innen<br />

54 Leonie Zellweger motiviert Frauen<br />

für Autoberufe<br />

56 Traumberuf Automobil-Verkaufsberater<br />

58 Business Academy<br />

60 Regionale Infoveranstaltungen<br />

Politik<br />

62 Interview mit Roland Bilang,<br />

Geschäftsführer Avenergy Suisse<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />

Erfahrung:<br />

<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />

Umbau von Autohäusern und Garagen<br />

<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />

sowie Analysen<br />

<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />

mit klarem Kostendach<br />

<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />

<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />

Nutzungsstudien<br />

Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />

Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

Alternative Antriebe<br />

Von E-Mobilität bis E-Fuel:<br />

was Garagisten beschäftigt<br />

Seiten 8 <strong>–</strong> 31<br />

Marketing & Kommunikation<br />

Die Garage Gautschi AG in<br />

Langenthal macht klar, warum<br />

99 Prozent nicht genügen.<br />

Seiten 32 <strong>–</strong> 34<br />

100 Tage im Einsatz<br />

Thomas Hurter zieht erste<br />

Bilanz und freut sich auf den<br />

«Tag der Schweizer Garagisten».<br />

Seiten 42 <strong>–</strong> 44<br />

Politik<br />

Avenergy-Suisse-Geschäftsführer<br />

Roland Bilang warnt vor<br />

den Folgen der aktuellen Politik.<br />

Seiten 62 <strong>–</strong> 64<br />

Titelseite: Auch vor Legenden wie dem VW<br />

Käfer macht der alternative Antrieb nicht Halt:<br />

Antrieb des e-Käfer. Foto: VW<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

Verband & Sektionen<br />

67 Wo U-Nummern anzubringen sind<br />

69 Die RBV-Zwischenbilanz<br />

71 Gefahr Tagfahrlicht<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

72 «Autotechnik Days» <strong>2022</strong>:<br />

Planung läuft auf Hochtouren<br />

80 Garagenwelt<br />

82 Vorschau und Impressum<br />

AWS Architekten AG<br />

Muristrasse 51 | CH-3006 Bern<br />

T +41 31 351 33 55<br />

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VORWORT<br />

Ein neues Jahr mit neuen Chancen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Drei Viertel aller Personenkilometer werden in der Schweiz mit<br />

dem Auto zurückgelegt. Das eigene Fahrzeug ist und bleibt für<br />

viele Menschen in unserem Land unverzichtbar <strong>–</strong> sei es für den<br />

täglichen Weg zur Arbeit, sei es für Freizeitaktivitäten oder einfach<br />

nur, weil man emotional mit ihm verbunden ist. Walter Röhrl,<br />

Rallye-Weltmeister der Jahre 1980 und 1982 und bekannt für seinen<br />

knochentrockenen Humor, sagte einst: «Man kann ein Auto nicht<br />

wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe.»<br />

Natürlich ist dies überspitzt, aber die Liebe zum Auto zeichnet<br />

nicht nur uns im Autogewerbe aus, sondern Millionen von Menschen,<br />

die auf Sie als Garagistinnen und Garagisten und auf Ihre Arbeit<br />

angewiesen sind.<br />

Es sind diese Menschen, auf die wir auch in unserer politischen<br />

Arbeit setzen. Dass wir als Branchen- und Berufsverband eine<br />

starke Stimme sein können, haben wir im letzten Jahr gemeinsam<br />

mit Partnerverbänden mit dem erfolgreichen Referendum<br />

zum CO 2<br />

-Gesetz bewiesen. In diesem Jahr werden wir uns mit<br />

einer Neuauflage des Gesetzes befassen, das auf neue Abgaben<br />

verzichten will. Frau Bundesrätin Sommaruga hat versichert, dass<br />

das Gesetz vor allem die Forschung und Innovation begünstigen<br />

soll, um unsere Klimaziele, die auch der AGVS mitträgt, zu erreichen.<br />

Wir werden genau hinschauen.<br />

Das gilt auch für die Bestrebungen, insbesondere in links-grün<br />

dominierten Städten, flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Je<br />

länger desto mehr stellen wir fest, dass die Automobilität aus dem<br />

urbanen Bereich verdrängt werden soll. Tempo 30 kann eingeführt<br />

werden, wo ein Sicherheitsgewinn resultiert <strong>–</strong> aber nur dort.<br />

Ein weiteres politisches Thema der nächsten Jahre ist die Frage<br />

der Finanzierung unserer Mobilitätsinfrastrukturen: Natürlich<br />

müssen wir mit der Zunahme von batterieelektrisch angetriebenen<br />

Autos und rückläufigen Mineralölsteuern die Finanzierung der<br />

Strasseninfrastruktur neu regeln. Aber wir werden uns zur Wehr<br />

setzen, wenn unter dem Deckmantel von Mobility Pricing ein<br />

Road Pricing eingeführt werden soll. Die Neufinanzierung muss<br />

alle Verkehrsträger miteinbeziehen.<br />

Ganz konkret wird das neue Datenschutzgesetz unsere tägliche<br />

Arbeit beeinflussen. Ich kann Ihnen versprechen, dass wir Sie bei<br />

der Umsetzung dieses komplexen Gesetzes nicht allein lassen.<br />

Wir sind derzeit daran, Factsheets, Checklisten und weiteres<br />

Informationsmaterial zu erstellen, das Ihnen helfen wird, die<br />

neuen Regelungen in Ihrem Betrieb umzusetzen.<br />

Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr, viel Freude an Ihrer<br />

Arbeit und uns allen viel Erfolg in einer spannenden automobilen<br />

Zukunft. Vielen Dank für Ihr Vertrauen in den AGVS!<br />

Herzliche Grüsse<br />

Thomas Hurter<br />

Zentralpräsident<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>5


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Der Pirelli-Kalender <strong>2022</strong><br />

ist da<br />

Nach einem Jahr Unterbruch ist<br />

der Pirelli-Kalender zurück. Die<br />

Fotos stammen vom kanadischen<br />

Rockstar Bryan Adams. Der Titel<br />

des Kult-Kalenders lautet «On the<br />

Road» und zeigt das Leben von<br />

Künstlerinnen und Künstlern auf<br />

Tournee. Zum ersten Mal in der<br />

Geschichte des Kalenders ist der<br />

Fotograf auch Teil der Besetzung. In<br />

der 48. <strong>Ausgabe</strong> von «The Cal» wird<br />

er unter anderen von Cher, Jennifer<br />

Hudson, Rita Ora oder auch Iggy<br />

Pop begleitet.<br />

Lokale Verankerung (v.l.): Bertrand Pellet (Direktor, Garage Guex), Vincent<br />

Steinmann (Vize-Prösident FC Lausanne-Sport), Daniel Guex (Inhaber Garage<br />

Guex). Foto: Hyundai<br />

Lausanne-Sport, Garage Guex SA und Hyundai werden Partner<br />

Die Spieler und das Management des FC Lausanne-Sport sind ab sofort mit<br />

den neusten Modellen von Hyundai unterwegs. Offiziell gemacht wurde die<br />

Verlängerung der Partnerschaft des Super-League-Klubs mit der Garage<br />

Guex SA vor dem Derby gegen Servette Genf, indem ein neuer Hyundai<br />

Kona Electric über den Kunstrasen im Stade de la Tuilière glitt. «Das passt<br />

einfach perfekt. Und der Kona Electric rollt so sanft, dass es unser Rasen<br />

aushält...», sagte Vincent Steinmann, Vize-Präsident von Lausanne-Sport.<br />

Roberto Delvecchio neuer<br />

Geschäftsführer von Hertz<br />

Die Herold Fahrzeugvermietung AG,<br />

eine Tochter der Emil Frey Gruppe,<br />

hat sich als Schweizer Lizenznehmerin<br />

von Hertz International<br />

unter der Leitung von Markus<br />

Thiem als kompetente Mobilitätsdienstleisterin<br />

etabliert. Nun hat<br />

sich Markus Thiem entschieden,<br />

nach über 40-jähriger Berufstätigkeit<br />

eine neue Lebensphase<br />

ausserhalb des Unternehmens zu<br />

beginnen. Per <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> heisst<br />

der Geschäftsführer von Hertz<br />

Schweiz Roberto Delvecchio. Der<br />

38-jährige Schweizer hat in den<br />

letzten 15 Jahren mehrere verantwortungsvolle<br />

Positionen bei<br />

Hertz Schweiz besetzt.<br />

Rita Ora erfreut das Auge des Betrachters<br />

im November. Foto: Pirelli<br />

Kalender <strong>2022</strong>, Bryan Adams<br />

Maserati lanciert neues Retail-Projekt<br />

Maserati geht mit einem neuen Handelsmodell an den Start: In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Autohäusern bietet das OTO Retail Project («OTO»<br />

steht dabei für «online to offline» und umgekehrt) neue Möglichkeiten für<br />

den Vertrieb sowie ein innovatives Kaufangebot für Kundinnen und Kunden.<br />

Digitale Hilfsmittel unterstützen den Vertrieb, während die Autohäuser<br />

ihre zentrale Rolle beibehalten. Den Kunden wird die Möglichkeit gegeben,<br />

selbst zu entscheiden, welche Aspekte vor Ort beim Händler zu besprechen<br />

sind und welche sich digital ausführen lassen.<br />

Roberto Delvecchio. Foto: Hertz<br />

Wechsel an der Spitze der<br />

Auto-i-Dat AG<br />

Wolfgang Schinagl ist per Ende<br />

2021 als CEO der Auto-i-Dat zurückgetreten.<br />

Schinagl hatte die Firma<br />

während acht Jahren geleitet und<br />

will sich künftig um das Projekt<br />

Cardossier sowie Innovationen<br />

im Automotive- und ICT-Bereich<br />

kümmern. Für ihn übernehmen COO<br />

Pascal Holzer und Verkaufsleister<br />

Eric Besch interimistisch.<br />

Ein DS 5 für das ÜK-Zentrum Lenzburg der AGVS-Sektion Aargau<br />

Die Fahrzeugflotte im ÜK-Zentrum<br />

Lenzburg hat eine willkommene<br />

Erweiterung erhalten. DS Automobile<br />

stellt der AGVS-Sektion<br />

Aargau einen DS 5 für die Schulung<br />

an Assistenzsystemen zur Verfügung.<br />

Dusan Radic, PR & Event<br />

Manager, von DS Automobiles:<br />

«Gerne unterstützen wir mit diesem<br />

DS 5 die AGVS-Berufsbildung und<br />

bringen den Lernenden damit die<br />

DS-Welt näher.»<br />

Oliver Kalt (AGVS-Sektion Aargau), Martin Sollberger (Präsident AGVS-Sektion<br />

Aargau), Peter Freiburghaus (DS Automobiles), Urs Baumann (Leiter ÜK-Zentrum<br />

Lenzburg) und Dušan Radic (DS Automobiles). Foto: crc<br />

DAS SYMPATHISCHE<br />

GARAGENKONZEPT IHRER ESA.


KURZ NOTIERT<br />

Täglich aktuelle News:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Neue Mitglieder<br />

Der AGVS konnte im Oktober<br />

und November insgesamt 28<br />

neue Mitglieder begrüssen. Sie<br />

beschäftigen 191 Mitarbeitende.<br />

Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />

herzlich willkommen.<br />

Sektion Aargau<br />

<strong>–</strong> Garage Tiefenwaag GmbH,<br />

Ehrendingen<br />

<strong>–</strong> Garage Di Prisco Werkstatt<br />

GmbH, Kölliken<br />

<strong>–</strong> Garage M. Walega, Rietheim<br />

Sektion beider Basel<br />

<strong>–</strong> Auto Recher AG, Bubendorf<br />

Untergruppe BE Berner Oberland<br />

<strong>–</strong> Auto Schenk GmbH, Seftigen<br />

Untergruppe BE Emmental/<br />

Oberaargau<br />

<strong>–</strong> Pneu & Garage Aeschlimann AG,<br />

Zollbrück<br />

<strong>–</strong> Yours Oldtimer GmbH,<br />

Kirchberg BE<br />

<strong>–</strong> Kronen Garage Ernst<br />

Scheidegger, Rohrbach<br />

<strong>–</strong> Bädli-Garage Blaser GmbH,<br />

Langnau i. E.<br />

<strong>–</strong> Auto-Garage Schenk GmbH,<br />

Lützelflüh-Goldb<br />

<strong>–</strong> BRW Garage Langnau AG,<br />

Langnau i. E.<br />

Sektion Freiburg<br />

<strong>–</strong> Fondation PROF-in, Courtepin<br />

Sektion Genf<br />

<strong>–</strong> SEDRA Garage Daytona SA,<br />

Genf<br />

<strong>–</strong> Rupteur SA, Aire<br />

<strong>–</strong> Garage AD Vilela SA, Meyrin<br />

<strong>–</strong> CAR Avenue Genève SA, Genève<br />

Sektion Neuenburg<br />

<strong>–</strong> Auto-Moto Nostalgie SA,<br />

Ponts-de-Martel<br />

Sektion Schwyz<br />

<strong>–</strong> Seegarage Gersau AG, Gersau<br />

<strong>–</strong> k-k racing garage gmbh, Gross<br />

Sektion Tessin<br />

<strong>–</strong> MioGarage Sagl, Chiasso<br />

Sektion Waadt<br />

<strong>–</strong> Garage du Rond-Point Yens Sàrl,<br />

Yens<br />

Sektion Zug<br />

<strong>–</strong> Garage Bircher Ägeri AG,<br />

Unterägeri<br />

Sektion Zürich<br />

<strong>–</strong> Auto-Center Thalwil GmbH,<br />

Thalwil<br />

<strong>–</strong> Linda Garage und Autospritzwerk<br />

GmbH, Eglisau<br />

<strong>–</strong> TMS-Performance GmbH,<br />

Regensdorf<br />

<strong>–</strong> Garage mobilhotz AG,<br />

Unterengstringen<br />

<strong>–</strong> Garage Eichmann GmbH, Opfikon<br />

<strong>–</strong> Furthof Garage GmbH, Buchs ZH<br />

Nach alternative Antrieben<br />

wird gesucht<br />

2021 war auf der Plattform von<br />

AutoScout24 Benzin zwar immer<br />

noch die am häufigsten angebotene<br />

und nachgefragte Antriebsart,<br />

doch alternative Treibstoffe, allen<br />

voran Elektro, Plug-in-Hybrid und<br />

Voll-Hybrid, verdrängen vermehrt<br />

die konventionellen Verbrenner.<br />

«Der Anteil an Fahrzeugen mit<br />

Benzin sank innerhalb der letzten<br />

zwei Jahren um ein Viertel», sagt<br />

Maurice Acker, National Sales<br />

Director von AutoScout24. Auch der<br />

Diesel gerät ins Stottern: War er<br />

Ende 2019 noch am zweithäufigsten<br />

auf der Plattform vertreten, ist<br />

heute nur noch jeder zwölfte Neuwagen<br />

ein Dieselfahrzeug. Mittlerweile<br />

haben fast alle alternativen<br />

Antriebsarten den Diesel überholt.<br />

Noah Veraguth ist neuer Ambassador von BMW. Foto: BMW<br />

Pegasus-Sänger Noah Veraguth neuer BMW-Ambassador<br />

Die BMW (Schweiz) AG verstärkt ihr Engagement im Bereich der nationalen<br />

Musikszene und beruft einen weiteren Markenbotschafter mit grossem<br />

Hit-Potenzial. Noah Veraguth, Frontman der Schweizer Band Pegasus, wird<br />

neuer BMW Ambassador. «Mit seiner Musik und seiner positiven Ausstrahlung<br />

begeistert Noah Veraguth schon seit vielen Jahren ein breites<br />

Publikum in der Schweiz und darüber hinaus», sagt Stèphanie Borge,<br />

Direktorin Markenführung BMW der BMW (Schweiz) AG.<br />

Peugeot mit «Car Design<br />

Award» ausgezeichnet<br />

Der «Car Design Award», der<br />

1984 auf Initiative der Zeitschrift<br />

Auto & Design ins Leben gerufen<br />

wurde, zeichnet in diesem Jahr<br />

Peugeot in der Kategorie «Brand<br />

Design Language» aus. Prämiert<br />

wird die segmentübergreifende<br />

Designsprache, die sich durch die<br />

gesamte Produktpalette zieht.<br />

Auto Meter und Kirchhoff<br />

Mobility werden Partner<br />

Die Kirchhoff Mobility AG arbeitet<br />

neu mit der Auto Meter AG zusammen<br />

und deckt die bedürfnisgerechte<br />

Fahrzeuganpassung ab.<br />

Vom Drehknopf am Lenkrad bis hin<br />

zu komplexen Karrosseriearbeiten<br />

bietet Kirchhoff ein schweizweites<br />

Netzwerk an.


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />

Christoph Grob mit einem Ford Mustang Mach-E im Service Training Center der amerikanischen Marke in Oftringen AG. Fotos: AGVS-Medien<br />

Elektrowissen für die Werkstatt<br />

Den bewussten Umgang schulen<br />

Bei Ford kümmert sich Christoph Grob im Service Training Center in Oftringen um die Aus- und Weiterbildung<br />

der Händler. Der 36-Jährige will Händler und deren Werkstätten fitmachen für die neuen Herausforderungen bei<br />

Arbeiten im Hochvoltbereich, aber auch bezüglich Konnektivität. Ein Augenschein vor Ort. Jürg A. Stettler<br />

In einem unscheinbaren, etwas älteren Gebäude<br />

im Industriequartier von Oftringen AG<br />

soll die Elektrozukunft von Ford liegen?<br />

Durchaus, denn hier macht Technical Trainer<br />

Christoph Grob die Schweizer Ford-Vertreter<br />

fit für den Antrieb der Zukunft. Mit<br />

dem Mustang Mach-E lancieren die Amerikaner<br />

hierzulande gerade ein wichtiges<br />

Elektromodell. Zudem nimmt der Anteil<br />

an Plug-in-Hybriden innerhalb ihrer Palette<br />

ebenfalls stetig zu. Das heisst: Nicht nur der<br />

Verkauf muss fit sein für Kundenfragen zu<br />

Lademöglichkeiten, Ladeinfrastruktur, etc.,<br />

sondern <strong>–</strong> besser früher als später <strong>–</strong>auch die<br />

Werkstatt. Und hier kommt Grob ins Spiel.<br />

Der 36-Jährige hat Automechaniker gelernt<br />

und sich zum Diagnostiker und zum Betriebswirt<br />

im Automobilgewerbe weitergebildet:<br />

«Meine Arbeit hat mir viel Spass gemacht,<br />

doch dann brauchte ich eine Pause<br />

und bin weg aus der Branche.» Die Faszination<br />

fürs Automobil liessen ihn aber nicht<br />

los und mit dem Job im Service Training<br />

Center in Oftringen hat er nun seine Berufung<br />

gefunden. Rund 2000 Mannstage Aufwand<br />

investiert er mit seinem Team jährlich<br />

in die Aus- und Weiterbildung der gegen<br />

600 Werkstattmitarbeitenden in den Ford-<br />

Betrieben schweizweit. Für einen Kurs zu<br />

einer Modelleinführung benötigt er jeweils<br />

zwei bis drei Wochen Vorbereitung, bis die<br />

ganzen Unterlagen und das Material stehen.<br />

Aktuell stehen Kurse zur Elektromobilität<br />

im Vordergrund: «Mit dem Ford Focus Electric<br />

sind wir in Europa bereits 2012 gestartet<br />

und haben schon seit damals Schulungen,<br />

die sich nahe an den zweitägigen AGVS-Kurs<br />

für sicheres Arbeiten an Hochvoltsystemen<br />

in Elektro- und Hybridfahrzeuge anlehnen,<br />

im Angebot.» Ähnliche Kurse werden mittlerweile<br />

übrigens von über 100 Bildungsinstituten<br />

<strong>–</strong> dazu gehören genau wie bei Ford<br />

auch viele Importeure <strong>–</strong> angeboten und<br />

schliessen auf Stufe Hochvolt 1 (Instruktion/<br />

Unterweisung) mit einem AGVS-Electrosuisse-Kompetenzausweis<br />

ab, der gegenseitig<br />

anerkannt wird.<br />

Um in den Werkstätten das Bewusstsein für die<br />

Arbeiten mit Hochvolt-Komponenten zu fördern, nutzt<br />

Ford simple Aufkleber für seine E-Fahrzeuge.<br />

8<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Elektromodelle bergen Herausforderungen,<br />

die mit so banalen Dingen wie dem Fahren<br />

auf den Lift und dem Anheben anfangen <strong>–</strong><br />

schon hier kann einiges falsch laufen. «Es<br />

muss in der Werkstatt unbedingt das Bewusstsein<br />

vorhanden sein, dass man ein solches<br />

Modell mit Sorgfalt zu behandeln hat»,<br />

so Grob, selbst wenn nur ein Rad gewechselt<br />

werden müsse. Die Batterien machen<br />

die Fahrzeuge nicht nur schwerer, sondern<br />

auch heikler, da die Batterie oder bei den<br />

Plug-in-Hybriden das teure Ladegerät meist<br />

in der Nähe des Unterbodens untergebracht<br />

sind. Daher müssen die Liftarme genau an<br />

den Vorgegebenem Stellen positioniert werden,<br />

um beim Anheben keinen Schaden zu<br />

verursachen. «Wir lösen das bei Ford mit<br />

simplen Warnschildern, die man an den<br />

Fahrzeugen anbringen kann, das hilft die<br />

Mitarbeitenden zu sensibilisieren und ihre<br />

Aufmerksamkeit zu erhöhen.» Nicht nur<br />

das sorgfältige und bewusste Arbeiten an<br />

den Elektrobauteilen schult der Experte, er<br />

gibt den Garagisten auch Tipps zur Kundenkommunikation<br />

mit auf den Weg: «Durch<br />

Apps wie den ‹FordPass› wissen Kunden<br />

heute ganz genau, was mit ihrem Fahrzeug<br />

<strong>–</strong> auch in der Werkstatt passiert. Daher rate<br />

ich stets transparent zu kommunizieren und<br />

dem Kunden zu sagen, dass vielleicht eine<br />

ausgiebigere Probefahrt nötig ist. Die Daten<br />

auf der App verraten es ihm sowieso.»<br />

Arbeiten am offenen Herz: Eine für die Schulung bereitgestellte Batterie eines Ford Mustang Mach-E.<br />

Doch viel wichtiger als clevere Tools und<br />

Werkzeuge sei bei E-Modellen vor allem das<br />

Bewusstsein für Hochvoltarbeiten zu schulen.<br />

Der Ford-Techniker ergänzt: «Spannungsfrei<br />

zu schalten und an Hochvoltsystemen<br />

zu arbeiten, ist keine Hexerei, aber<br />

man muss einiges beachten. Wir haben daher<br />

schon Kurse speziell für Betriebschefs<br />

angeboten. Sie sind als Unternehmer für die<br />

Sicherheit ihrer Mitarbeitenden verantwortlich<br />

und brauchen das Hintergrundwissen.»<br />

Etwa, wie viel Platz Arbeiten an einem Elektro-<br />

oder Plug-in-Hybrid-Modell benötigen.<br />

Zum einen gelte es, den Bereich abzusperren,<br />

und zum anderen könne ein Zellenausgleich<br />

durchaus zwei bis drei Tage in Anspruch<br />

nehmen und in dieser Zeit einen<br />

Arbeitsplatz blockieren. «Ausserdem muss<br />

eine gewisse Ruhe herrschen <strong>–</strong> trotz Hektik<br />

im Werkstattalltag.» Er ergänzt: «Die Diagnose<br />

des Problems ist zu diesem Zeitpunkt<br />

meist schon abgeschlossen. Das bedeutet für<br />

den Werkstattchef auch, dass er seine Kräfte<br />

optimal einsetzen muss. Vielleicht muss<br />

er deshalb keinen Diagnostiker darauf ansetzen,<br />

sondern einen anderen für Hochvoltarbeiten<br />

qualifizierten Mitarbeitenden, der<br />

sich nicht ablenken lässt, sorgfältig arbeitet<br />

und die Vorgaben genau einhält.»<br />

Nun das nötige Wissen aneignen!<br />

Anhand von diversen Schnittmodellen erläutert Grob<br />

den Kursteilnehmenden technische Details.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt bei den Arbeiten<br />

mit E-Autos ist <strong>–</strong> genau wie bei den anderen<br />

Motorisierungen ebenfalls <strong>–</strong> die Nachvollziehbarkeit<br />

der Diagnose und Arbeiten<br />

für die ganze Garantieabwicklung. Dies vermittelt<br />

Grob den Kursteilnehmenden genauso<br />

wie, welche Komponenten man beim<br />

Ford Mustang Mach-E problemlos ersetzen<br />

darf und welche nicht. «Auch Elektromodelle<br />

verfügen über ein 12V-Ladesystem für die<br />

Bordelektronik, welches in der Funktion mit<br />

der eines herkömmlichen Fahrzeuges verglichen<br />

und entsprechend geprüft werden<br />

kann. Bei uns in der Schulung geben wir genau<br />

solches Wissen weiter.» Entscheidend<br />

sei, den Teilnehmern die Systemkenntnisse<br />

zu vermitteln, damit dieses Wissen auf welchen<br />

Komponenten in welchem Fahrzeugzustand<br />

Spannung anliegt. Abschliessend<br />

ergänzt der Experte: «Man muss beispielsweise<br />

eine Serienschaltung erkennen und<br />

die Grundregeln kennen, wo eine solche Serienschaltung<br />

am besten zu trennen ist. Ein<br />

sauberes Arbeiten und das Bewusstsein für<br />

Hochvolt ist und bleibt das A und O!» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

de.ford.ch<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, unterstreicht Christoph<br />

Grobs Aussagen: «Der Trend zur Elektromobilität wird sich bei nahezu allen Marken fortsetzen.<br />

Das sich die Garagisten dazu das nötige Wissen aneignen, ist deshalb zwingend.» Bereits seit<br />

über 10 Jahren bietet der AGVS, seine Sektionen und inzwischen über 100 Bildungspartner Kurse<br />

für einen sicheren Umgang mit HV-Systemen an. Dank der Integration in die Grundbildung zum Automobil-Mechatroniker/-in<br />

und zukünftig auch zum Automobil-Fachmann/-frau werden die Grundlagen<br />

an breiter Front vermittelt und mit dem gemeinsam durch die AGVS-HV-Bildungspartner<br />

anerkannten Kompetenzausweis auf Stufe Instruktion (HV 1) abgeschlossen. Mit der Integration<br />

«Alternative Antriebssysteme» beim Automobildiagnostiker/-in, mit Spezialisten Lehrgänge und<br />

spezifischen Angeboten für den Kundendienst und den Verkauf werden die Fachkräfte fit in Sachen<br />

E-Mobilität. Nicht zuletzt unterstützt der AGVS als Partner zusammen mit der Schweizerischen<br />

Vereinigung der Berufsschullehrer SVBA, dem A&W-Verlag und dem Autorenteam die Entwicklung<br />

eines Lehrmittels zum Thema alternative Antriebe für alle interessierten Fachkräfte.<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/alternative-antriebe<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>9


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />

E-Konzepte und E-Module<br />

Wie ESA, Hostettler und SAG<br />

die Garagisten elektrifizieren<br />

Die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen steigen<br />

steil an. Während die Markenhändler auf die Unterstützung<br />

der Hersteller und Importeure zählen dürfen, stehen<br />

viele markenunabhängige Garagisten vor einer grossen<br />

Herausforderung. Sandro Compagno<br />

ESA: E-Motion-Point<br />

SAG: EV-Service<br />

Hostettler: E-Garage<br />

Die «Big 3» im Schweizer Aftermarket bieten allesamt Lösungen<br />

für die Elektromobilität. Während ESA und SAG ihre Partnergaragen<br />

mit jeweils einem E-Modul unterstützen, ist die Hostettler Autotechnik<br />

AG einen Schritt weitergegangen und bietet interessierten Garagisten<br />

seit knapp zwei Jahren das Werkstattkonzept «E-Garage» an.<br />

Vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung setze man eine Referenzmarke,<br />

sagt Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler, und<br />

nennt dabei das umfangreiche Schulungsprogramm, das neben dem<br />

obligatorischen Arbeitssicherheitskurs vier weiterführende Hochvoltkurse<br />

sowie einen spezifischen Kurs für Carrosseriebetriebe umfasst:<br />

«Wir stärken gezielt die Beratungskompetenz, bieten weiterführende<br />

technische Praxistrainings an und Zugang zu weiteren Mobilitätsformen<br />

wie E-Scooter.» In diesem Bereich seien auch spannende Partnerschaften<br />

im Bereich der Ladeinfrastruktur oder bei Batterietests<br />

eingegangen worden. Ausgesuchte E-Garage-Partner sind zudem für<br />

den Aftersales-Service der chinesischen Elektromarke JAC zuständig,<br />

die seit einem Jahr in der Schweiz präsent ist.<br />

Kein Konzept, sondern ein Modul als Ergänzung zu den bestehenden<br />

Garagenkonzepten bieten die ESA und die SAG ihren Partnern<br />

an. Matthias Krummen, Leiter Management Services und Kommunikation<br />

bei der ESA sagt: «Es ist Aufgabe der ESA, Garagisten mit<br />

Produkten und Dienstleistungen zu unterstützen, um ihr Geschäft<br />

erfolgreich betreiben zu können.» Dazu gehöre auch, dass die Garagisten<br />

ihr Fachwissen im Bereich Elektromobilität erweitern und diese<br />

Kompetenz auch nach aussen tragen können.<br />

Für die SAG stand die Einführung des Kernkompetenzmoduls ebenfalls<br />

ausser Frage. «Viele unserer Kunden sind bereits mit der E-<br />

Mobilität konfrontiert. Dazu kommt die bereits vorhandene hohe technische<br />

Kompetenz unserer Partnergaragen», sagt Sébastien Moix,<br />

SAG-Marketingdirektor. Mit dem Zertifikat der technischen Abteilung<br />

von Derendinger und Technomag belegen Garagen, dass sie die<br />

entsprechenden Kurse besucht haben («Hochvolt-Techniker», «Hochvolt-Sicherheit»<br />

und «Hochvolt-Experte») und in ihrer Werkstatt über<br />

die erforderliche Ausrüstung verfügen. <<br />

10<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Mindestumsätze bei Teile-/Warenbezug?<br />

ESA: Ja<br />

Hostettler: Nein<br />

SAG: Nein<br />

Vertragslaufzeit?<br />

ESA: 1 Jahr<br />

Hostettler: Unbefristet, jederzeit unter Einhaltung<br />

der Kündigungsfrist kündbar<br />

SAG: 2 Jahre, danach automatische Verlängerung<br />

Kündigungsfrist?<br />

ESA: 6 Monate<br />

Hostettler: 3 Monate<br />

SAG: 3 Monate<br />

Art der Mitgliedschaft?<br />

ESA: Franchising<br />

Hostettler: Vereinbarung<br />

SAG: Vereinbarung<br />

Kosten bei Eintritt?<br />

ESA: 0 Franken<br />

Hostettler: 0 Franken, gegenebenfalls muss in elektrospezifische<br />

Werkstattausrüstung investiert werden,<br />

SAG: 0 Franken<br />

Kosten pro Jahr?<br />

ESA: 480 Franken bzw. 240 Franken für<br />

Le- Garage- und Sympacar-Partner<br />

Hostettler: 1400 Franken bzw. 800 Franken für<br />

Autofit- oder Autopro-Partner<br />

SAG: 0 Franken<br />

Ist das Konzept/Modul mit anderen Konzepten/Modulen<br />

kombinierbar?<br />

ESA: Ja<br />

Hostettler: Ja<br />

SAG: Ja<br />

Steht das Konzept/Modul auch Markenhändlern offen?<br />

ESA: Ja<br />

Hostettler: Ja<br />

SAG: Ja. Sie müssen jedoch ein Werkstattkonzept von<br />

Derendinger/Technomag haben.<br />

Gibt es kostenlosen technischen Support für Partnergaragen?<br />

ESA: Nein<br />

Hostettler: Ja<br />

SAG: Ja<br />

Kostenlose Schulungen für Partnergaragen?<br />

ESA: Ja<br />

Hostettler: Ja<br />

SAG: Nein<br />

Umbau/Logos/Beschriftung auf Kosten der Garage?<br />

ESA: Kostenlose Modultafel und Beachflag, weitere<br />

Beschriftung auf Kosten der Garage<br />

Hostettler: Kostenlose Logo-Tafel, weitere Beschriftung<br />

optional erhältlich<br />

SAG: Kostenlose Tafeln zur Selbstmontage<br />

Finanzielle Beteiligung beim Auf- und/oder Ausbau<br />

der Ladeinfrastruktur?<br />

ESA: Nein. Zur Zeit nicht<br />

Hostettler: Nein<br />

SAG: Nein<br />

Umfasst das Modul/Konzept auch die Reparatur/<br />

Entsorgung der Batterien?<br />

ESA: Zur Zeit nicht<br />

Hostettler: Nein<br />

SAG: Nein<br />

Anzahl Konzept- resp. Modulpartner?<br />

ESA: Im Aufbau<br />

Hostettler: 128<br />

SAG: bislang 65<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>11


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Die Zeiten, als Autos nur ein Fortbewegungsmittel waren, sind vorbei. Foto: Continental<br />

Autohersteller sammeln Unmengen an Daten<br />

Big Brother is driving you<br />

Spion auf vier Rädern: Moderne Autos zeichnen unzählige Daten auf und übermitteln diese an die Hersteller.<br />

Was diese damit machen, bleibt unklar <strong>–</strong> Datenschützer und Verbrauchermagazine fordern seit Jahren eine klare<br />

gesetzliche Regelung. Dave Schneider<br />

Schöne neue Welt. Mit ein paar Klicks auf dem<br />

Smartphone bestellt man sich den Wunschartikel<br />

im Internet, und mit zwei weiteren<br />

Klicks lässt sich die Route zur Abholadresse direkt<br />

ins Auto schicken. Das Navi führt den<br />

Fahrer dann hin, in dem es Staus erkennt<br />

und gekonnt umfährt. Doch damit einher<br />

geht unweigerlich das stille Einverständnis,<br />

dass Konzerne unsere Daten sammeln dürfen<br />

<strong>–</strong> und die produzieren wir alle in Hülle<br />

und Fülle. Das geschieht auch bei Aktivitäten,<br />

bei denen wir uns das gar nicht bewusst<br />

sind, wie beim Autofahren. Moderne Autos<br />

tragen eine Unmenge an Daten zusammen<br />

und übermitteln diese laufend an den Autohersteller.<br />

Um beim Shopping-Beispiel zu bleiben: Da<br />

wird nicht nur im Internet aufgezeichnet,<br />

welche Artikel wir wo gesucht und mit welcher<br />

Zahlungsmethode bei wem gekauft haben,<br />

sondern auch das Auto schreibt aufmerksam<br />

mit. Wann fährt man von wo nach wo?<br />

Wie schnell? War das Licht eingeschaltet, ein<br />

Fenster geöffnet? Solche und ähnliche Daten<br />

werden von einem modernen Auto laufend ermittelt<br />

<strong>–</strong> es ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet,<br />

die diese Werte liefern und dank<br />

entsprechender Software sind Auswertungen<br />

möglich. Zwei Beispiele unter vielen sind Kameras<br />

und Mikrophone im Innenraum. Via<br />

GPS-Sender und dank eingebauter SIM- Karte<br />

auch über das Mobilfunknetz werden die<br />

Daten an die Autohersteller übermittelt.<br />

Was da für Daten gesammelt werden, ist<br />

von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.<br />

Transparenz gibt es nicht <strong>–</strong> der Kunde erfährt<br />

nur auf Nachdruck, was mit seinen Daten passiert<br />

und wo sie allenfalls gespeichert werden.<br />

Die Autohersteller unterstehen zwar auch den<br />

Datenschutzgesetzen, doch sie verweisen gerne<br />

darauf, dass das Einverständnis zur Datenerhebung<br />

in jedem Kaufvertrag geregelt sei.<br />

Das ist wie beim Smartphone: Theoretisch<br />

kann der Kunde das Einverständnis zwar verweigern,<br />

nur funktionieren dann grundlegende<br />

Dienste nicht. Faktisch hat man keine andere<br />

Wahl, als mitzuspielen.<br />

Für den AGVS und seine Garagisten sei der<br />

Datenschutz und der Zugang zu den Daten<br />

ein wichtiges Thema, sagt Markus Peter, zuständig<br />

für Technik & Umwelt im Bereich<br />

Branchenvertretung. Auch der AGVS setzt<br />

sich dafür ein, dass der Fahrzeugnutzer die<br />

Wahlfreiheit darüber hat, wohin seine Daten<br />

übermittelt werden. «Trotzdem müssen wir<br />

uns bewusst sein, dass viele gute Dienstleistungen<br />

ohne Datenübertragung gar nicht<br />

möglich wären <strong>–</strong> beispielweise die Staumeldungen<br />

in Echtzeit oder die automatische<br />

Übermittlung der Position im Falle eines Un-<br />

12<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


falls oder einer Panne inklusive Alarmierung<br />

der Rettungskräfte», erklärt Peter. Einen speziellen<br />

Fokus richtet er auf die Arbeit in der<br />

Werkstatt. In der Vergangenheit konnte in<br />

gedruckten Handbüchern oder mit Hilfe<br />

elektronischer Speichermedien nachgelesen<br />

werden, wie Reparaturen am Fahrzeug vorzunehmen<br />

sind. Heute sind die laufend aktualisierten<br />

Reparaturinformationen der Fahrzeughersteller<br />

über einen kostenpflichtigen<br />

Onlinezugang erhältlich. «Für Markenvertreter<br />

mit vertraglich geregelten Zugängen zu<br />

den Herstellerportalen sieht das auf den ersten<br />

Blick unkritisch aus, aber die Herausforderung<br />

beginnt bei einzutauschenden Fahrzeugen<br />

von Fremdmarken», so Peter.<br />

Um direkten Zugang zu erhalten, müsste sich<br />

ein Betrieb zuerst beim Hersteller registrieren.<br />

«Damit Mehrmarkenbetriebe Wartungen und<br />

Reparaturen mit vertretbarem Aufwand anbieten<br />

können, wäre eine einheitlichere Gestaltung<br />

der Schnittstellen bzw. Zugänge zu<br />

den Herstellerportalen hilfreich. Eine Alternative<br />

bieten Mehrmarken-Diagnosegeräte<br />

oder spezifische Schnittstellen-Adapter. Diese<br />

«übersetzen» die Informationen der unterschiedlichen<br />

Hersteller in eine einheitliche<br />

Darstellung und ermöglichen mit einem einzigen<br />

Zugang den Zugriff auf mehrere Herstellerportale.<br />

Eine weitere interessante Möglichkeit<br />

stellen Systeme dar, die das Fahrzeug mit<br />

einem externen Spezialisten verbinden und<br />

damit eine Diagnose oder das Freischalten<br />

von bestimmten Funktionen aus der Ferne<br />

ermöglichen.»<br />

Der deutsche ADAC hat übrigens in einem<br />

Test ermittelt, welche Daten die Autohersteller<br />

sammeln. Die getesteten Modelle übermittelten<br />

laufend die GPS-Position des Fahrzeugs<br />

und Statusdaten wie Kilometerstand,<br />

Verbrauch oder Tankfüllung. Kombiniert mit<br />

den Daten über die gefahrenen Strecken sowie<br />

über die Betriebszeiten des Autos entsteht<br />

ein ausführliches Nutzungsprofil. Hinzu kommen<br />

Daten, die Rückschlüsse auf den Fahrstil<br />

liefern, etwa die Gurtstraffungen bei starken<br />

Bremsungen oder die Drehzahl des Motors.<br />

Auch die Navi-Ziele werden übermittelt. Das<br />

Auto hat sogar Zugriff auf Kontaktdaten und<br />

Textnachrichten auf dem Handy, sofern man<br />

beim Koppeln des Geräts via Bluetooth oder<br />

beim Verbinden via Apple Carplay oder Android<br />

Auto diese Berechtigung erteilt.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

Wozu diese Datensammelwut? Einige Daten<br />

sind sinnvoll, etwa um den Besitzer auf bevorstehende<br />

Wartungsarbeiten hinzuweisen<br />

oder um Informationen für Verkehrsmeldungen<br />

zu liefern. Auch können sie für die Strafverfolgung<br />

hilfreich sein: In den USA werden<br />

Autodaten längst zur Aufklärung von Straftaten<br />

verwendet. Hierzulande passiert das zwar<br />

noch nicht, doch können nach einem Unfall<br />

die Daten der beteiligten Fahrzeuge ausgewertet<br />

werden, um die letzten Sekunden vor dem<br />

Unfall zu rekonstruieren. Dadurch lässt sich<br />

oft auch die Schuldfrage klären.<br />

Doch für Datenschützer Stefan Brink ist klar:<br />

«Für die Autohersteller ist die Datennutzung<br />

das zweite grosse Geschäftsfeld geworden.»<br />

Abnehmer solcher Daten können zum Beispiel<br />

die Versicherungsgesellschaften sein, da<br />

sie interessante Möglichkeiten zur Gestaltung<br />

der Prämien bieten: Wenn Herr Müller sehr<br />

viel und schnell fährt, dabei gerne den Motor<br />

hochdreht und abrupt bremst, wird sein Vertrag<br />

bei einem risikobasierten Prämienmodell<br />

deutlich teurer sein als für Frau Müller, die<br />

nur wenig und vorsichtig fährt.<br />

Es lassen sich aber noch mehr Rückschlüsse<br />

aus unseren Autodaten ziehen. Wo geht jemand<br />

gerne essen oder einkaufen? Was macht<br />

ein Kunde in seiner Freizeit, wo verbringt er<br />

seinen Urlaub? Dank solcher Daten kann gezielte<br />

Werbung geschaltet werden. Das kennt<br />

jeder vom Surfen im Internet: Man schaut sich<br />

eine Daunenjacke an und bekommt anschliessend<br />

nur noch Werbung von passenden Internetshops<br />

angezeigt. Doch damit nicht genug:<br />

Ein Test des ZDF-Magazins «Frontal» hat<br />

gezeigt, dass Tesla sogar die Bilder aus den<br />

rund um das Fahrzeug angebrachten Kameras<br />

auf ihren Servern speichert <strong>–</strong> trotz gegenteiliger<br />

Beteuerungen.<br />

Datenschützer fordern deshalb seit Jahren<br />

Transparenz. «Wir brauchen eine gesetzliche<br />

Regelung, die sicherstellt, dass Fahrzeugbesitzer<br />

selbstbestimmt über ihre Daten verfügen<br />

und die Freigabe an Dritte steuern», fordert<br />

Karsten Schulze vom ADAC. Die Zeit<br />

drängt, denn bereits gibt es Infotainmentsysteme,<br />

die mit Spracheingabediensten wie<br />

Alexa von Amazon oder Google Assistant verknüpft<br />

sind <strong>–</strong> diese Systeme übermitteln in<br />

die Daten-Cloud, was im Fahrzeuginnenraum<br />

gesprochen wird. Und für die immer autonomer<br />

agierenden Fahrassistenten, für die die<br />

Autos mit der Umwelt kommunizieren müssen,<br />

ist eine konstante Datenübermittlung unabdingbar.<br />

Die Datenströme werden künftig<br />

also noch deutlich anwachsen. <<br />

Südo AG<br />

Tel 044 439 90 50<br />

www.suedo.ch<br />

info@suedo.ch<br />

Müslistrasse 43<br />

8957 Spreitenbach<br />

Chargestorm Connected<br />

Moderne Ladestation für<br />

Elektrofahrzeuge<br />

9 Steuerbar per App, RFID<br />

und Software<br />

9 dynamischer Lastenausgleich<br />

Mobile Ladestation<br />

9 leicht<br />

9 mobil<br />

9 3-phasig<br />

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Adaptives Batterielade- und<br />

Wartungsgerät!<br />

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Njord Go<br />

CS One<br />

9 Laden bis 180 Ah<br />

9 Neue APTO-Technologie<br />

9 Polaritätsfreie Klemme<br />

9 Für alle 12V Batterien


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS& ANTRIEBE<br />

Zulieferer Mahle legt den Schalter um<br />

Entwicklungssprünge für die<br />

Werkstatt von morgen<br />

Zulieferer Mahle hat turbulente Zeiten hinter sich, schaffte letztes Jahr aber den wirtschaftlichen Turnaround<br />

und hat seit Anfang <strong>2022</strong> mit Matthias Arleth einen neuen CEO. Der 53-Jährige wechselt von Webasto SE nach<br />

Stuttgart und soll Mahles Transformation weiter vorantrieben. Jürg A. Stettler<br />

Motorkolben, Pumpen und Filter bestimmten<br />

über Jahrzehnte das Geschäft bei Zulieferer<br />

Mahle, doch mit dem Mobilitätswandel<br />

hat auch der Wandel bei den Stuttgartern<br />

längst begonnen. Die Erschliessung neuer<br />

Geschäftsfelder für Werkstätten, alternative<br />

Antriebe, Kalibrierungen von Fahrassistenzsystemen,<br />

Elektromobilität genauso wie<br />

Schnellladelösungen treibt Mahle inzwischen<br />

an. Kein Wunder, werden lediglich<br />

noch 40 Prozent des Konzernumsatzes mit<br />

Teilen für Verbrennungsmotoren von Autos<br />

erwirtschaftet. Bis 2030 soll dieser Anteil<br />

sogar auf 25 Prozent sinken. Die bewährten<br />

Kolben weichen mehr und mehr Komponenten<br />

und Produkten für alternative Antriebe.<br />

Eine der tragenden Säulen der Zukunftsstrategie<br />

von Mahle Aftermarket ist dabei<br />

<strong>–</strong> wenig überraschend <strong>–</strong> die Digitalisierung.<br />

Bereits heute erleichtert Mahle den Werkstätten<br />

mit digitalen Informationsangeboten<br />

den Alltag. Zudem baut der Konzern die<br />

Geschäftsfelder Thermomanagement und<br />

Werkstattausrüstung konsequent aus. So<br />

will er Garagen helfen, sinkende Volumina<br />

rund um den Service von Fahrzeugen mit<br />

Verbrennungsmotoren zu kompensieren.<br />

Oder neue Geschäftsfelder zu erschliessen,<br />

wie beispielsweise die Wartung von Batterie-<br />

Temperierungssystemen, die Kalibrierung<br />

von Fahrassistenzsystemen oder den erweiterten<br />

Klimaservice. Schliesslich dürften bei<br />

den nächsten Fahrzeuggenerationen und somit<br />

auch bei den Arbeiten in den Werkstätten,<br />

die Kühlung von Elektromotoren, die<br />

Leistungselektronik und die Batterien eine<br />

immer gewichtigere Rolle spielen. Genauso<br />

wie die unterschiedlichen Formen des teilautonomen<br />

Fahrens mit all den dazu nötigen<br />

Sensoren, Assistenten sowie deren Kalibrierung<br />

nach einem Werkstattbesuch.<br />

Mitarbeitende bei der Elektromotoren-Produktion im Mahle-Werk in Šempeter pri Gorici in Slowenien. Foto: Mahle<br />

Matthias Arleth, CEO und Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung des Mahle-Konzerns.<br />

Mit dem Kalibrierungstool Techpro Digital<br />

Adas 2.0 zeigte Mahle an der Automechanika<br />

eindrucksvoll auf, welche Entwicklungssprünge<br />

im Bereich Werkstattausrüstung<br />

möglich sind. Die neue Version erlaubt eine<br />

vollautomatische Kalibrierung der Fahrassistenzsysteme<br />

mit automatischer Fahrzeugerkennung<br />

und zwar in unter einer Minute.<br />

Bei konventionellen Methoden sind dafür<br />

schnell bis zu dreissig Minuten verstrichen.<br />

Durch Spurhalte- oder Bremsassistenten<br />

und das in immer mehr Modellen ebenfalls<br />

verfügbare teilautonome Fahren wird die<br />

Kalibrierung im Garagenalltag weiter an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

Mahle hat sich zudem bezüglich alternativer<br />

Antriebe sehr breit aufgestellt und legt<br />

den Entwicklungsfokus neben E-Motoren<br />

auch auf Wasserstoffantriebe, wo man beispielsweise<br />

eine neuartige Beschichtung für<br />

Brennstoffzellenkühler entwickelte. Und obwohl<br />

der Konzern den Schalter Richtung E-<br />

Motoren umlegte, glaubt man hier weiter an<br />

den Verbrennungsmotor und arbeitet an intelligenten,<br />

mit nicht-fossilen Treibstoffen betriebenen<br />

Antrieben. Die Ergebnisse aus der<br />

Konzernforschung und -entwicklung fliessen<br />

ausserdem direkt in die Entwicklung künftiger<br />

Aftermarketlösungen ein, so dass auch die<br />

Garagisten davon profitieren können. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

mahle-aftermarket.com<br />

14<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Kein Auto ohne Bosch<br />

www.bosch-werkstattwelt.ch


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Komplettlösungen und Schulungsangebote<br />

Ladeinfrastruktur: Wie der<br />

Garagist unterstützt wird<br />

Die passende Ladeinfrastruktur bereitzustellen, ist kein einfaches Unterfangen. Mit ein paar neuen elektrischen<br />

Leitungen allein ist es nicht getan. Die vorhandenen Voraussetzungen am Standort wie Gebäudestruktur oder<br />

Energielandschaft müssen berücksichtigt werden. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei Anbietern von Ladeinfrastrukturen<br />

nachgefragt. Mike Gadient<br />

Was muss der Garagist beim Ausbau der Ladeinfrastruktur beachten?<br />

Arian Rohs, Leiter Netz Services.<br />

Marco Rotondo, Abteilungsleiter.<br />

Damian Arnold, Leiter E-Mobilität.<br />

AEW Energie AG<br />

Der Grossteil der Garagisten hat bereits eine oder<br />

mehrere Ladestationen im Einsatz, darunter sind<br />

teilweise auch Schnellladestationen (DC). Diese<br />

eignen sich optimal, um Fahrzeuge mit hoher<br />

Leistung in kurzer Zeit aufzuladen. Eine Anschlusserhöhung<br />

ist dabei oftmals noch nicht notwendig,<br />

vor allem dann nicht, wenn ein Lademanagement<br />

bei der Installation integriert wurde. Denn hier gilt<br />

es zu beachten, dass der Netzanschluss zum Elektrizitätswerk<br />

nicht überlastet wird und auch das<br />

notwendige Lastmanagement gemäss den Werkvorschriften<br />

eingesetzt wird. Die AEW Energie AG<br />

bietet für diesen Zweck Komplettlösungen an. Die<br />

Garagisten werden nicht nur in puncto Auswahl<br />

der richtigen Ladeinfrastruktur, sondern auch hinsichtlich<br />

der Machbarkeit des bestehenden Netzanschlusses<br />

beraten. Die AEW führt dazu auch<br />

Schulungen in ihrem Showroom für Garagisten und<br />

Lernende durch.<br />

Weitere Infos unter:<br />

aew.ch<br />

Bouygues Energies & Services<br />

Strom und Verkehr müssen fliessen. Bouygues<br />

Energies & Services hat in der Schweiz, Frankreich<br />

und Grossbritannien eine Installationserfahrung<br />

von mehr als 12 000 Ladestationen. Von der<br />

strategischen Beratung über die Installation der<br />

Ladestation bis zu intelligentem User Management<br />

unterstützen wir den Garagisten. Mit einem Lastmanagement<br />

oder einer Photovoltaikanlage können<br />

zudem mögliche Infrastruktur- und Netzkosten<br />

reduziert werden. Für die Planung ist es wichtig, die<br />

Bedürfnisse zu kennen, denn in der Umsetzung ist<br />

heutzutage fast alles möglich. Zu unterscheiden ist<br />

zwischen den AC-und DC-Ladestationen. Letztgenannte<br />

eignen sich dann, wenn Fahrzeuge mit einer<br />

hohen Leistung rasch aufgeladen werden sollen.<br />

Der Preisunterschied zwischen diesen beiden Lösungen<br />

ist allerdings gross und die Stromkapazität<br />

bei DC-Schnellladestationen knapp bemessen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

bouygues-es.ch<br />

Centralschweizerische Kraftwerke AG<br />

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur ist zu klären,<br />

was künftig für das operative Geschäft benötigt<br />

wird <strong>–</strong> und wie den Kundenbedürfnissen entsprochen<br />

werden kann. Braucht es eine mobile<br />

Ladestation für die Werkstatt? Werden Ladestationen<br />

auf Kundenparkplätzen benötigt? In<br />

welcher Zeit müssen Fahrzeuge geladen werden<br />

und was erlauben die vorhandenen Zuleitungen?<br />

Ein intelligentes Lademanagement kann nicht<br />

nur den Energieverbrauch optimal steuern und<br />

Kosten senken, sondern bildet auch die Basis<br />

einer skalierbaren Lösung für die Zukunft. CKW<br />

analysiert mit dem Garagisten vor Ort die Bedürfnisse,<br />

prüft Gegebenheiten wie die Leistung<br />

des bestehenden Netzanschlusses und schlägt<br />

individuelle Lösungen vor. Als Expertin für<br />

E-Mobilität bietet CKW von der Beratung, über<br />

die Planung, bis hin zur Installation und Wartung<br />

von Ladeinfrastrukturen alles aus einer Hand.<br />

Weitere Infos unter:<br />

ckw.ch<br />

16<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Dominik Treichler, Business Development.<br />

Gotthard Fastcharge AG<br />

Um sich als kompetenter E-Mobilitätsansprechpartner<br />

zu positionieren, kann eine eigene Schnellladeinfrastruktur<br />

(grösser als 100 kW) für Garagen in einem<br />

Gebiet mit hohem Verkehrsaufkommen Sinn machen.<br />

Dies ist allerdings mit grösseren Investitionen in die<br />

Stromzufuhr, Hardware sowie Netzanbindung und<br />

Wartung verbunden. Eine öffentliche Schnellladestation<br />

hat aber Signalwirkung und schafft dank E-Autofahrenden,<br />

die fürs Laden vorbeikommen, auch zusätzlichen<br />

Traffic im Showroom. Gofast erarbeitet unter<br />

anderem basierend auf dem Standort, dem Bedürfnis<br />

und der elektrischen Erschliessung Lösungen, die<br />

für beide Seiten passen. Abhängig von der Lage und<br />

Frequenz eines Garagenbetriebs, trägt Gofast einen<br />

grösseren oder kleineren Anteil der Kosten für Bau<br />

und Installation. In jedem Fall wird Betrieb, Wartung<br />

und Support der Schnelllader immer sichergestellt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

gofast.swiss<br />

Christopher Gewohn, Head of Business Development.<br />

Juice Technology<br />

In Garagen und Werkstätten stehen Sicherheit und<br />

Flexibilität an erster Stelle. Hier müssen Ladestationen<br />

robust, sicher und intuitiv zu bedienen, nachweislich<br />

normenkonform und flexibel einsetzbar sein. Der Juice<br />

Booster 2 ist gegen Staub, Dreck und Spritzwasser<br />

geschützt und hat sich im Werkstattalltag vielfach<br />

bewährt, vor allem weil er auch überfahrsicher ist.<br />

Dank Verlängerungskabeln oder den fahrzeugseitig<br />

wechselbaren Adaptern in der Pro-Version ist die<br />

mobile 22-kW-Ladestation jeder Situation gewachsen.<br />

Erst kürzlich hat sich der Juice Booster 2 in einem<br />

Ausschreibungsverfahren gegen die Produkte anderer<br />

Mitbewerber durchgesetzt und wurde bei Mercedes<br />

Customer Solutions, der Zubehör-Sparte von Daimler,<br />

aufgenommen. Damit folgt Daimler dem Beispiel von<br />

BMW und Stellantis, welche die mobile Wallbox bereits<br />

für Entwicklung, Produktion und Kunden nutzen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

juice-world.com<br />

Michi Keel, Geschäftsführer.<br />

Simplee AG<br />

Für Garagisten ist es essenziell, jetzt in das richtige<br />

AC-Ladesystem für ihr Elektroauto-Angebot zu investieren.<br />

Das wichtigste Kriterium ist ein flexibles<br />

und skalierbares Lademanagement, damit die<br />

Ladeinfrastruktur mit der Nachfrage mitwachsen<br />

kann und das System nicht aufgrund lademanagement-seitigen<br />

Kapazitätsgrenzen in ein bis zwei<br />

Jahren ausgetauscht werden muss. Bei grösseren<br />

Garagen sollte unbedingt ein übergreifendes<br />

Konzept erstellt werden, das sowohl AC- als auch<br />

DC-Ladestationen berücksichtigt, da dann ein<br />

übergeordnetes Lastmanagement notwendig wird.<br />

Die Simplee AG ist Produkt- und Knowhow-Partner<br />

rund um das Thema Elektromobilität, kann durch<br />

ihre Erfahrung kompetente Erstauskunft geben<br />

und die Garagisten mit den passenden Partnern<br />

vernetzen.<br />

Weitere Infos unter:<br />

simplee-energy.ch<br />

Georg Huber, Geschäftsführer Verkauf/Einkauf.<br />

Südo AG<br />

Die Südo AG berät Sie vor Ort und erarbeitet individuelle<br />

Lösungskonzepte: Von der Offerte über die<br />

Koordination mit dem zuständigen Hauselektriker<br />

sowie der Lieferung der EV-Stationen bis zur Aftersales-Betreuung.<br />

Für verschiedene Konzepte werden<br />

ausserdem kostenlose Einführungen und Schulungen<br />

angeboten. Im Rahmen der Beratung wird unter<br />

anderem besprochen, welche Strommenge zur Verfügung<br />

steht und ob ein Lastenmanagement notwendig<br />

ist. Zur Bedürfnisabklärung gehört die Frage, ob die<br />

Ladeinfrastruktur im Showroom, in der Werkstatt<br />

oder auf dem Parkplatz gewährleistet ist. Ausserdem:<br />

Soll der Ladestrom dem Endkunden weiterverrechnet<br />

werden? Mit den zwei Geräten Njord Go und Chargestorm<br />

Connected können wir Ihnen massgeschneiderte<br />

und optimierte Lösungen für das Laden Ihrer<br />

elektrischen Fahrzeuge anbieten.<br />

Weitere Infos unter:<br />

suedo.ch<br />

Christian Müller, General Manager Schweiz.<br />

The Mobility House AG<br />

The Mobility House unterstützt Garagisten auf ihrem<br />

Weg in die Elektromobilität <strong>–</strong> angefangen bei der<br />

Planung über den Aufbau bis hin zum Betrieb der<br />

optimalen Ladeinfrastruktur. Als herstellerneutraler<br />

Anbieter intelligenter Ladeinfrastrukturlösungen wird<br />

genau dafür ein breites Produktportfolio angeboten,<br />

um allen Anforderungen in einem ganzheitlichen<br />

Konzept gerecht zu werden. Garantiert wird maximale<br />

Zukunftssicherheit und Skalierbarkeit. Das herstellerneutrale<br />

Lade- und Energiemanagementsystem<br />

Charge Pilot von The Mobility House ermöglicht eine<br />

effiziente Einbettung der Ladeinfrastruktur (AC- und<br />

DC-Ladepunkte) in bereits bestehende Energielandschaften.<br />

Durch die intelligente Steuerung der Ladevorgänge<br />

wird ein oftmals teurer Netzanschlussausbau<br />

verhindert. Zusätzlich werden die Betriebskosten<br />

für Stromspitzen um bis zu 70 Prozent gesenkt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

mobilityhouse.com<br />

Foto: Skoda<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>17


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />

VW-Experten verraten Details zur Elektrotransformation<br />

35 Milliarden für Elektromodelle<br />

Felix Schell vom VW-Exterieur-Designteam und Andreas Krüger, Leiter der ID-Baureihe und Elektromobilität,<br />

erläutern, wie der VW-Konzern bei den reinen Elektromodellen bis 2030 einen Anteil von 55 Prozent erreichen<br />

will. Die E-Transformation umfasst in einer ersten Welle nicht weniger als 70 Elektromodelle. Jürg A. Stettler<br />

Selbst wenn die Aussichten auf dem automobilen<br />

Weltmarkt durch Rohstoff- und Chipmangel<br />

sowie die Pandemie und deren Auswirkungen<br />

alles andere als rosig sind, gibt der<br />

VW-Konzern bei der Elektromobilität weiter<br />

unbeirrt Vollgas. Andreas Krüger, Leiter der<br />

ID-Baureihe und Elektromobilität, betont sogar:<br />

«Wir müssen und dürfen nicht auf Entscheide<br />

der Politiker und den ‹Green Deal›<br />

warten, sondern als VW-Konzern unseren Systemwechsel<br />

beschleunigen und unser Innovationstempo<br />

erhöhen. Unser neues Geschäftsmodell<br />

ist die konsequente Ausrichtung auf<br />

die E-Mobilität», so Krüger. Da für die VW-<br />

Experten selbst bei einer Well-to-Wheel-<br />

Energiebilanz mit synthetischem Treibstoff<br />

der Verbrenner keine Option mehr ist, setzt<br />

man konsequent auf die BEV-Technologie und<br />

will deren Anteil bis 2030 auf 55 Prozent erhöhen.<br />

«Dafür haben wir 35 Milliarden Euro investiert»,<br />

rechnet Krüger nüchtern vor. Die Elektro-Offensive<br />

beim VW-Konzern umfasst<br />

weltweit 70 Modelle mit reinem Elektroantrieb<br />

und soll in einer ersten Welle 26 Millionen<br />

E-Fahrzeuge auf die Strassen bringen.<br />

Hauptmärkte sind neben Europa die USA und<br />

China. Der VW-Konzern plant dafür den Bau<br />

von speziellen Elektro-Werken. «Wir werden<br />

im VW-Konzern bis Ende nächsten Jahres<br />

acht Standorte für den modularen E-Antriebsbaukasten<br />

<strong>–</strong> kurz MEB <strong>–</strong> aufbauen.<br />

Die Produktionswerke müssen dazu auch<br />

von den Anlagen her komplett umgekrempelt<br />

werden», gibt Krüger zu bedenken. Der<br />

schrittweise Umbau der Werke geht rasant<br />

voran. Zwickau wurde innert nur drei Jahren<br />

von einem Produktionswerk für Verbrenner<br />

zum reinen E-Werk umgerüstet. Dabei ging<br />

es nicht allein um die Umstellung zu BEV, die<br />

nun vom Band rollen, sondern auch um die<br />

Produktion und die Lieferketten. Diese wurden<br />

auf Grünstrom umgestellt, da man<br />

Kunden der E-Modelle verspricht, dass sie<br />

den Wagen ohne belastenden CO 2<br />

-Rucksack<br />

kaufen, sprich bilanziell CO 2<br />

-neutral.<br />

«Lange gab es drei zentrale Hürden bei der<br />

Elektromobilität: Preis, Reichweite und Laden»,<br />

ergänzt Krüger. «Doch diese Vorbehalte<br />

sind gefallen und unsere ID-Modelle<br />

überzeugen inzwischen durch Vernetzung<br />

und Update-Fähigkeit.» Daher kümmert sich<br />

der VW-Konzern nun ebenfalls um die Nutzungsszenarios<br />

und versucht seinen Kunden,<br />

eine möglichst komfortable Ladelösung anzubieten.<br />

«Den typischen Elektro-Kunden gibt<br />

es nicht. Das zeigt sich vor allem beim Laden:<br />

50 Prozent lädt zuhause, 20 Prozent bei<br />

der Arbeit, 25 Prozent im öffentlichen Raum<br />

und nur gerade 5 Prozent entlang der Autobahnen.»<br />

Das bedeutet für den VW-Konzern,<br />

Andreas Krüger, Leiter der<br />

ID-Baureihe und Elektromobilität<br />

im VW-Konzern,<br />

zeigt eindrücklich auf, wie<br />

viel Elektro-Power in den<br />

nächsten Jahren von den<br />

Wolfsburgern weltweit<br />

noch auf die Strassen<br />

kommen wird.<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

18<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

dass man sich nicht nur um Schnelllademöglichkeiten<br />

entlang der Autobahn kümmern<br />

müsse, sondern viel dringender um Schnellladeparks<br />

in Städten, wo viele Fahrzeuge<br />

ohne festen Stellplatz einen Ort zum Laden<br />

brauchen. «Das ist ein Muss und wird auch<br />

kommen», ist Krüger sicher. Genauso wie die<br />

Weiterentwicklung des jetzigen MEB. VW<br />

arbeitet hier beispielsweise am bidirektionalen<br />

Laden <strong>–</strong> das heisst: die aufgetankte Energie<br />

kann auch wieder ans Netz abgeben werden<br />

<strong>–</strong> genauso wie an einer klaren Erhöhung<br />

der Reichweite auf 700 Kilometer, einer verbesserten<br />

Ladeleistung auf rund 250 kW und<br />

zudem viel Fahrspass. Denn die neue Elektroplattform<br />

soll Beschleunigungen von 5,5 Sekunden<br />

für den Paradesprint von 0 auf 100<br />

km/h und Allradantrieb ermöglichen.<br />

Felix Schell vom VW-Exterieur-Designteam erläutert wichtige Erkennungsmerkmale der VW-Elektromodelle.<br />

Nicht nur der Elektroantrieb wird bei der ID-<br />

Familie wichtig sein, sondern auch die Software.<br />

«Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass<br />

wir alle zwölf Wochen ein Software-Update<br />

rausgeben und dabei sprechen wir jetzt nicht<br />

von ‹Bug-Fixes›, um allfällige Fehler zu eliminieren.<br />

Ein Update soll jeweils neue Funktionen<br />

und einen Mehrwert für die Kunden umfassen.<br />

Bereits sind Ausstattungsmerkmale<br />

wie ‹Augmented Reality› in den ID-Modellen<br />

abgebildet, Updates sowie Dienstleistungen<br />

‹Over the Air› sind genauso wie das Dazubuchen<br />

von einzelnen Funktionen ‹Functionson-Demand›<br />

angedacht», erläutert der VW-<br />

Experte. «Die Transformation wird nicht nur<br />

im Elektrobereich, sondern auch bezüglich<br />

Software klar beschleunigt. Schliesslich wollen<br />

wir 2026 mit ‹Trinity› mit dem autonomen<br />

Fahren starten.»<br />

Der Elektroantrieb ist auch beim Design bei<br />

VW mit einem Paradigma-Wechsel verbunden,<br />

was besonders Felix Schell vom VW-Exterieur-<br />

Designteam freut: «Wir können das Auto anders<br />

denken und es muss nicht mehr nur auf<br />

den Fahrer bezogen sein. Wir können ein Auto<br />

von innen nach aussen neu entwerfen und gestalten.»<br />

Entstanden ist daraus beim neusten<br />

Elektromodell aus Wolfsburg, dem VW<br />

ID.5 GTX, ein sportliches Coupé mit Dualmotor<br />

und Allradantrieb, das gleichzeitig muskulös<br />

und aerodynamisch wirkt. «Der Wagen<br />

besitzt zum ersten Mal wieder durchfliessende<br />

Heckleuchten, das hatten wir wohl das letzte<br />

Mal beim VW Scirocco. Und die plakativen<br />

Drei-Leucht-Punkte in der Front, welche das<br />

ID-Modell als die sportliche GTX-Version erkennbar<br />

machen, genau wie die typische Wabenstruktur<br />

des Grills», führt Schell aus. «Im<br />

Innern braucht es natürlich auch Alleinstellungsmerkmale<br />

<strong>–</strong> wie einst beim Golf GTI <strong>–</strong><br />

hier im GTX sind es die rote Doppelnaht und<br />

eine rote Spange am Lenkrad.»<br />

Der Wandel hin zu mehr Elektromodellen bei<br />

VW hat auch in der Schweiz längst begonnen:<br />

2018 betrug der Anteil der Steckerfahrzeuge<br />

bei den VW-Neuwagen noch 1,1 Prozent.<br />

«Heute sind es 19,8 Prozent, damit hat<br />

beinahe jedes fünfte neue VW-Modell einen<br />

Stecker und ist somit ein BEV oder ein Plugin-Hybridmodell»,<br />

erklärt Markenchef Claude<br />

Gregorini zufrieden. Dieses Jahr hat VW in<br />

der Schweiz fünf reine Elektromodelle, sieben<br />

Plug-in-Hybride und 15 Verbrenner im Angebot.<br />

Weitere Streckerfahrzeuge folgen in Kürze,<br />

was der Marke helfen sollte, die schärferen<br />

CO 2<br />

-Ziele der nächsten Jahre zu erreichen.<br />

Gregorinis Plan sieht vor, dass der Anteil der<br />

BEV und PHEV bis 2026 auf satte 50 ansteigt.<br />

«Die grösste Herausforderung ist aktuell jedoch<br />

sicher die Halbleiterkrise. Da sehen wir<br />

wohl erst im dritten Quartal <strong>2022</strong> eine wirkliche<br />

Entspannung und zudem nimmt natürlich<br />

die Gefahr einer Inflation zu», resümiert<br />

der VW-Markenchef die durchzogenen<br />

Aussichten für dieses Jahr. Da nicht nur<br />

die Chips aktuell Mangelware sind, sondern<br />

auch Magnesium knapp wird, das für die Alulegierungen<br />

benötigt wird, könnte sogar ein<br />

neues Schreckgespenst die Automobilindustrie<br />

<strong>2022</strong> beschäftigen, schliesslich sind pro<br />

Fahrzeug rund 200 Kilo Alu verbaut. «Magnesium<br />

kommt zudem zu 95 Prozent aus China.<br />

Nur dort wurde die Herstellung wegen der<br />

zu strengen CO 2<br />

-Vorgaben zum Teil gestoppt.<br />

Also abwarten, was uns von dieser Seite her<br />

noch für Ungemacht blüht», gibt Claude Gregorini<br />

zu bedenken, aber hofft natürlich dennoch<br />

auf ein erfolgreiches <strong>2022</strong>. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

volkswagen.ch<br />

Der Schweizer VW-Markenchef Claude Gregorini mit<br />

dem sportlichen Elektromodell ID.5 GTX.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>19


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

SSM-Tagung - Studienforum Schweiz für mobile Antriebstechnik<br />

Genug Energie, zu viel CO 2<br />

Die Welt hat kein Energieproblem, sondern ein CO 2<br />

-Problem. Unter diesem Titel referierten Experten und zeigten<br />

auf, welche technischen Herausforderungen auf die Fahrzeugbranche und damit auf den Garagisten zukommen.<br />

Beunruhigend: Um den Verkehr künftig fossilfrei und CO 2<br />

-frei zu gestalten, bräuchte es mehr elek trische Bandenergie.<br />

Ohne regenerativen Strom gelingt die Energiewende in der Mobilität kaum. Andreas Senger<br />

Im Podiumsgespräch mit Moderator Christian Bach (rechts, Empa) diskutierten (v.l.): Christian Schaffner (ETH Zürich), Patrick Dümmler (Avenir Suisse), Fabian Bilger (Avenergy<br />

Suisse) und Urs Cabalzar (H 2<br />

Energy). Foto: Se<br />

Meinrad Signer, der Präsident des Studienforums<br />

Schweiz für mobile Antriebtechnik<br />

(SSM), sparte bei seiner Begrüssungsrede<br />

nicht mit Spitzen: Der Verbrenner soll in<br />

Europa verboten werden, die Ladeinfrastruktur<br />

hinkt dem E-Fahrzeugbestand hinterher,<br />

der Ausbau der elektrischen Bandenergieproduktion<br />

wird zu wenig forciert und Fakten<br />

und Wissenschaft sind im Bereich Mobilität<br />

oft nicht mehr relevant. Dafür werden<br />

an Klimakonferenzen von politischen Amtsträgern<br />

und Amtsträgerinnen Versprechen<br />

abgegeben, die sich nur schwerlich oder gar<br />

nicht erreichen lassen. Für Signer schwingt<br />

aber auch Wehmut mit: «Zeit meines beruflichen<br />

Lebens habe ich mich der Entwicklung<br />

und Forschung des Verbrennungsmotors<br />

verschrieben, den wir jetzt trotz gewaltigen<br />

Fortschritten ins Museum stellen.»<br />

Während der Tagung fand ein Wort bei fast<br />

allen Referenten Anwendung: Technologieoffenheit.<br />

Während die EU sich aufgrund der<br />

gesetzlichen Vorgaben auf das batterieelektrische<br />

Fahrzeug (BEV) konzentriert und dieses<br />

dadurch bevorzugt, sind sich eigentlich<br />

alle Referenten einig, dass es auf die Anwendung<br />

des Verkehrsträgers ankommt. Vom<br />

Flug- über den Schiffsverkehr bis zur strassengebundenen<br />

Mobilität oder Offroad-Anwendungen<br />

wie Baumaschinen gilt es je nach<br />

Anwendungsfall die ideale Antriebslösung<br />

zu finden und weiterzuentwickeln.<br />

Dass in der politschen Diskussion oft der<br />

Strassenverkehr eher zurückgedrängt und<br />

sicher nicht ausgebaut werden möchte, zeigt<br />

die Verneinung der Fakten: In der Schweiz<br />

werden über 70 Prozent der zurückgelegten<br />

Personenkilometer mit dem Auto gefahren.<br />

Der ÖV weist einen Anteil von 20 Prozent<br />

auf und zu Fuss und per Velo legen Herr<br />

und Frau Schweizer rund 6 Prozent der Wege<br />

zurück.<br />

Dass der Strassenverkehr für ein Drittel<br />

der Schweizer CO 2<br />

-Emissionen verantwortlich<br />

zeichnet, ist eine logische Konsequenz.<br />

Der Anteil sinkt trotz Bevölkerungswachstum<br />

und mehr immatrikulierten Fahrzeugen<br />

stetig. Die alternativen Antriebssysteme im<br />

Auto weisen erfreuliche Zuwachsraten auf.<br />

Und im globalen Zusammenhang sind die<br />

CO 2<br />

-Emissionen marginal. Der Anteil der<br />

Schweiz beträgt rund ein Promille.<br />

Nichtsdestotrotz sind sich die Referenten aus<br />

Forschungsstätten (ETH Zürich), aus Branchen-<br />

oder Interessensverbänden (Avenergy<br />

Suisse, eFuel Alliance, H 2<br />

Energy), der Industrie<br />

(Liebherr) sowie der Denkfabrik Avenir<br />

Suisse einig: Die Schweiz hat die Möglichkeiten,<br />

Technologien zur Dekarbonisierung<br />

und Defossilisierung voranzubringen und im<br />

Markt zu etablieren.<br />

Die Politik als Taktgeberin verlangt den<br />

Schritt weg von kohlenstoffbasierten Treibstoffen<br />

wie Erdöl bis 2050. Dieser grosse<br />

Schritt wird nur gelingen, wenn auch viele<br />

Technologiepfade verfolgt und «negative»<br />

Emissionen möglich sind. Der Gebäudepark<br />

soll künftig nicht nur passiv sein, sondern<br />

als aktives Element Überschussenergie erzeugen,<br />

die für andere Anwendungen zur Verfügung<br />

steht. Insbesondere der elektrischen<br />

Energie wird künftig eine tragende Rolle zukommen.<br />

Die Herkulesaufgabe besteht da­<br />

20<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

rin, rund drei Viertel des schweizerischen<br />

Energiemixes durch regenerativen, umweltfreundlichen<br />

Strom zu ersetzen. Kernkraft,<br />

Kohle, Erdgas und Erdöl sollen bis 2050 nicht<br />

mehr eingesetzt werden. Aktuell wird mehr<br />

Energie für die Mobilität eingesetzt, als<br />

Strom konsumiert wird. Der Zubau von so<br />

viel elektrischer Energieproduktion ist hierzulande<br />

technisch und auch politisch kaum<br />

umsetzbar. Deshalb wird die Schweiz künftig<br />

weiterhin abhängig vom Ausland sein<br />

und Energie importieren müssen.<br />

Holz<br />

übrige Erneuerbare<br />

Wasser<br />

Abfälle<br />

Kernbrennstoff<br />

Kohle<br />

Gas<br />

Erdöl<br />

Gesucht:<br />

Ersatz für 72,5%<br />

oder 726'460 TJ<br />

des Brutto energieverbrauchs<br />

der<br />

Schweiz<br />

Mit dem Strom und dessen Überschüssen<br />

in der Produktion sollen vermehrt alternative<br />

Treibstoffe den aktuellen Energiemix<br />

substituieren. Mit Power-to-X-Technologie,<br />

mit der Strom in einen anderen Energieträger<br />

umgewandelt wird, soll die Dekarbonisierung<br />

und Defossilisierung eingeleitet werden.<br />

Drei Energiepfade sehen die Referenten<br />

für die Zukunft sowohl für den Fahrzeugpark<br />

wie für Baumaschinen: direkte, elektrische<br />

Antriebe mit Batterien als Energiespeicher an<br />

Bord, Wasserstoff (H 2<br />

) für die Umwandlung<br />

in Verbrennungsmotoren oder in Brennstoffzellen<br />

sowie E-Fuels, also synthetische Treibstoffe<br />

(gasförmig wie auch flüssig).<br />

Rund drei Viertel der Energie sollen bis 2050 ersetzt werden. Die fossilen Energieträger sollen verschwinden und<br />

auch der Ausbau der Kernkraft zur quasi CO 2<br />

-freien Stromproduktion ist politisch aktuell undenkbar. Foto: Dümmler<br />

Jährliche CO 2<br />

-Emissionen (in Milliarden Tonnen)<br />

Während die Stromproduktion lokal oder bedingt<br />

in Europa erfolgen kann (Transport via<br />

Hochspannungsleitungen), sind die Alternativen<br />

Wasserstoff und E-Fuel ortsunabhängiger<br />

und global transportierbar. Die Idee, in sonnenreichen<br />

Ländern riesige Photovoltaikanlagen<br />

zu installieren, aus Elektrolyse Wasserstoff<br />

und gegebenenfalls mit weiteren chemischen<br />

Prozessen und CO 2<br />

aus der Luft Methan, Benzin<br />

oder Diesel synthetisch herzustellen, ist<br />

technisch realisierbar. Die gasförmigen oder<br />

flüssigen Treibstoffe lassen sich einfach transportieren<br />

und für die Mobilität und für andere<br />

Anwendungen einsetzen. Die zum Teil poli-<br />

Die CO 2<br />

-Emissionen zeigen einen progressiven Verlauf auf und ein Ende des Trends ist trotz Umweltkonferenzen nicht<br />

zu erwarten. Die Schweiz hat einen Anteil von einem Promille der globalen CO 2<br />

-Emissionen. Foto: Avenir, Dümmler<br />

Personenwagen<br />

Busse und Trams<br />

Eisenbahn<br />

zu Fuss<br />

Velos<br />

übrige<br />

Hinweis: Die Kategorie «übrige» umfasst<br />

neben Reisecars, Motorrädern, Motorfahrrädern<br />

und Zahnradbahnen auch Standund<br />

Luftseilbahnen.<br />

Fortsetzung Seite 22<br />

Die Anteile der Verkehrsmittel an den zurückgelegten Personenkilometer aus dem Jahre 2017. Foto: Avenergy Bilger<br />

SCHWEIZER QUALITÄT<br />

SEIT 1880. MIDLAND.CH


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

tisch instabile Lage in vielen der potenziellen<br />

Länder und die fehlende Bereitschaft zu inverstieren,<br />

hemmen diese Ideen aktuell.<br />

Aktuelle emissionsfreie Antriebe<br />

H 2<br />

-Verbrenner<br />

Kohlenstofffreie Anwendung<br />

Zukünftiger, emissionsfreier Antrieb<br />

Für Urs Cabalzar von H 2<br />

Energy gibt es aber<br />

umsetzbare Möglichkeiten für den Import<br />

von «sauberer» Energie. In einer Studie konnte<br />

nachgewiesen werden, dass synthetisch<br />

hergestelltes Methan aus Island hauptsächlich<br />

umweltneutral und zu vernünftigen Preisen<br />

in Wechselcontainer-Transporten importiert<br />

werden könnte. «Der Transport kostet<br />

nach unseren Berechnungen rund 3 Rappen<br />

pro kWh Energie und entspricht damit etwa<br />

dem Aufpreis von Erdgas zu Biogas in der<br />

Schweiz», rechnet Cabalzar vor. Der CNG-Antrieb<br />

für Fahrzeuge würde dadurch eine deutliche<br />

CO 2<br />

-Optimierung erfahren.<br />

Brennstoffzelle<br />

Elektroantrieb<br />

Verbrennungsmotor mit CO 2<br />

-<br />

neutralem Treibstoff<br />

Auch Offroad-Maschinen sollen künftig dekarbonisiert und defossilisiert werden. Für Liebherr sind aktuell in<br />

Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, aber auch Brennstoffzellen und E-Antrieb im Vordergrund. Foto: Liebherr, Seba<br />

ansteigende Beimischung von E-Fuels<br />

Eine unter dem Aspekt Wirkungsgrad eher<br />

belächelte, aber im Gesamtkontext sinnvolle<br />

Variante stellen E-Fuels dar. Die Sonne<br />

sendet in einer halben Stunde so viel Energie<br />

auf die Erde, wie in einem Jahr global verbraucht<br />

wird. Mit regenerativem Überschussstrom,<br />

den es aktuell weltweit noch nicht<br />

gibt, könnten Benzin-, Diesel- und Kerosinähnliche<br />

Treibstoffe synthetisch hergestellt<br />

werden. Durch Beimischung an der Tankstelle,<br />

die notabene eine vorhandene Infrastruktur<br />

darstellt, könnte die CO 2<br />

-Freundlichkeit<br />

von Benzin und Diesel kontinuierlich erhöht<br />

werden. Der bestehende Fahrzeugpark stetig<br />

umweltfreundlicher betrieben und dank<br />

Erhöhung der Produktionskapazitäten auch<br />

der Preis gesenkt werden. Auch für den Flugverkehr<br />

stellt diese Möglichkeit die einzige,<br />

technisch sinnvolle und umsetzbare Variante<br />

dar. Ein eminenter Nachteil hemmt den Vormarsch<br />

von E-Fuels in Europa empfindlich:<br />

Die synthetischen Treibstoffe werden von<br />

der EU-Kommission für die Anrechnung zur<br />

CO 2<br />

-Reduktion nicht anerkannt. Die EU setzt<br />

aktuell einzig auf die Elektrifizierung der individuellen<br />

Mobilität.<br />

sinkende Produktionskosten<br />

untere und<br />

obere angenommene<br />

Produktionskosten<br />

in<br />

Euro<br />

Power-to-Fuel, also strombasierte Treibstoffe E-Fuel, sind eine Schlüsseltechnologie zum CO 2<br />

-ärmeren (Beimischung<br />

zu konventionellen, fossilen Treibstoffen) oder gar CO 2<br />

-freien Antrieb (reine E-Fuels). Foto: eFuel Alliance, Block<br />

E-Fuels, fristen bisher ein Nischendasein. Der Ausbau von Produktionskapazitäten sollen aber massiv ausgebaut<br />

werden. Hauptherausforderung ist, dass genügend regenerativer Überschussstrom vorhanden ist. Foto: Block<br />

Der Konjunktiv wie hätte, würde usw. dominierte<br />

in vielen Referaten. Die Technologien<br />

sind grösstenteils erforscht oder werden<br />

intensiv weiterentwickelt. Entsprechend ist<br />

es jetzt an den politischen Entscheidungsträgern,<br />

die Technologieoffenheit durch entsprechende<br />

Leitplanken und Rahmenbedingungen<br />

zu fördern und den Markt und damit<br />

die Konsumenten entscheiden zu lassen, welche<br />

der alternativen Antriebe für ihren Anwendungszweck<br />

der Sinnvollste ist. Auch<br />

herrschte unter den Referenten Konsens, dass<br />

der Energiewandel nicht auf Kosten des Wohlstands<br />

erfolgen darf und es nur zielführend<br />

ist, wenn nicht nur Europa am Projekt CO 2<br />

-<br />

Reduktion arbeitet, sondern sich alle Länder<br />

dieser Herausforderung stellen. Betrachtet<br />

man die Grafik der Entwicklung der globalen<br />

CO 2<br />

-Emmissionen auf der vorangehenden Seite,<br />

dann wird deutlich, dass die Schweiz in<br />

den Bereichen Technologieführerschaft und<br />

Entwicklungsschwerpunkte Akzente setzen<br />

kann. Ist die Weltgemeinschaft nicht bereit,<br />

am selben Strang zu ziehen, dann hilft dies<br />

dem Weltklima leider wenig. Erfreulich ist<br />

aber die Tatsache, dass die Innovationskraft<br />

der Schweizer Industrie, Forschungsstätten<br />

und Entwicklungseinrichtungen noch viele<br />

Ideen für Lösungen im Köcher hat.<br />

Die Referate können hier eingesehen<br />

werden<br />

22<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SPONSORED CONTENT<br />

Foto: Istock<br />

JobCloud<br />

10 Gründe, warum Bewerbende<br />

abspringen<br />

Erhalten Sie für Ihre offenen Stellen oft unpassende Bewerbungen oder passende Kandidat*innen springen<br />

dann wieder ab? Hier einige mögliche Gründe, warum sich Bewerbende im Endeffekt gegen Sie als Arbeitgeber<br />

entscheiden, und was Sie dagegen tun können.<br />

1. Der Bewerbungsprozess ist zu<br />

langwierig<br />

Wenn Kandidat*innen wochenlang nichts<br />

von einem Unternehmen hören oder der Bewerbungsprozess<br />

zu lange dauert, dann ist<br />

es nicht unwahrscheinlich, dass sie bereits<br />

eine andere Stelle gefunden haben. Es sollte<br />

daher nicht zu viele Bewerbungsrunden<br />

geben und der gesamte Bewerbungsverlauf<br />

sollte sich nicht über Monate hinziehen.<br />

2. Die Unternehmenskultur<br />

stimmt nicht<br />

Nicht nur der/die Mitarbeitende soll zum<br />

Unternehmen passen, sondern auch das<br />

Unternehmen zum/zur Mitarbeitenden.<br />

Wenn jemand also beim Jobinterview feststellt,<br />

dass ihm die Firmenkultur nicht gefällt,<br />

ist ein Rückzieher legitim. Um solche<br />

Absprünge zu vermeiden, ist es ratsam,<br />

die Arbeitsatmosphäre bereits im Stelleninserat<br />

zu beschreiben oder auf der eigenen<br />

Karrierewebsite aufzuzeigen, wie das<br />

Arbeiten in Ihrem Unternehmen so ist.<br />

3. Zu schlechter Lohn<br />

Für mehr als 70% der Befragten ist laut<br />

JobCloud-Arbeitsmarkt-Studie das<br />

Salär entscheidend, wenn es darum<br />

geht, sich für oder gegen einen Job zu<br />

entscheiden. Bieten Sie also eine marktkonforme<br />

Bezahlung an. Eine Möglichkeit,<br />

um Bewerberabsprünge zu vermeiden,<br />

könnte darin bestehen, den Lohn<br />

bereits im Stelleninserat anzugeben.<br />

4. Schlechte oder fehlende<br />

Arbeitgeberbewertungen<br />

Arbeitgeberbewertungen auf diverseren<br />

Portalen spielen eine immer grössere Rolle.<br />

Animieren Sie also Ihre zufriedenen Mitarbeitenden,<br />

das Unternehmen als Arbeitgeber<br />

zu bewerten und so den Kandidat*innen<br />

näherzubringen, wodurch sich<br />

Ihr Unternehmen auszeichnet.<br />

5. Das Unternehmen bietet zu<br />

wenig Flexibilität<br />

Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice<br />

werden heute in vielen Bereichen nicht nur<br />

gewünscht, sondern sind eine Bedingung.<br />

Auch wenn Homeoffice nicht möglich ist,<br />

sollten Sie Ihren Mitarbeitenden auf alle<br />

Fälle eine gewisse Flexibilität ermöglichen,<br />

beispielsweise regelmässig längere Mittagspausen<br />

oder die Möglichkeit, auch mal<br />

früher den Arbeitsplatz zu verlassen.<br />

6. Zu langer Anfahrtsweg<br />

Die JobCloud-Arbeitsmarkt-Studie zeigt,<br />

dass der Anfahrtsweg nach der Anstellungsart<br />

der zweitwichtigste Faktor bei<br />

der Jobsuche ist. Dem können Sie entgegensteuern,<br />

indem Sie den Mitarbeitenden<br />

genügend Möglichkeiten zu<br />

Remote Work ermöglichen oder beispielsweise<br />

die Pendelzeit im Zug auch<br />

als Arbeitszeit anrechnen.<br />

7. Die Benefits sind nicht mehr<br />

zeitgemäss<br />

Wenn Bewerbende im Laufe des Bewerbungsprozess<br />

erfahren, dass Sie weder<br />

Vergünstigungen/Rabatte oder Zulagen<br />

für die Anreise zum Arbeitsplatz noch<br />

unbezahlte Ferien oder Team-Events<br />

anbieten, könnte es sein, dass sie sich für<br />

einen anderen Arbeitgeber entscheiden.<br />

8. Die Stelle entspricht nicht den<br />

Angaben im Stelleninserat<br />

In vielen Fällen wird die Stelle im Stelleninserat<br />

zu positiv beschrieben. Viel besser<br />

fahren Sie als Arbeitgeber, wenn Sie die<br />

Stelle im Jobinserat und das Unternehmen<br />

mit Ihrer Unternehmenskultur authentisch<br />

darstellen, ohne zu übertreiben.<br />

9. Keine Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Wenn Sie den potenziellen Mitarbeitenden<br />

keine Aufstiegsmöglichkeiten bieten<br />

können, sollten Sie ihnen zumindest die<br />

Möglichkeit geben, jobrelevante Fortbildungen<br />

in den Arbeitszeiten zu absolvieren<br />

bzw. diese (teilweise) zu finanzieren.<br />

10. Das Versenden der Bewerbungsunterlagen<br />

ist zu umständlich<br />

Wenn Bewerbende im Bewerbungsformular<br />

unzählige Fragen beantworten<br />

müssen und womöglich noch einmal extra<br />

ihre Erfahrungen und Ausbildungen<br />

angeben müssen, dann kann das für Bewerbende<br />

anstrengend sein und Grund<br />

dafür sein, dass Kandidat*innen die Bewerbung<br />

abbrechen.<br />

JobCloud ist das führende digitale Unternehmen<br />

im Schweizer Rekrutierungsmarkt, bekannt<br />

für die Jobportale jobs.ch und jobup.ch,<br />

die täglich Tausende von Bewerbenden mit<br />

dem richtigen Job verbinden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

jobcloud.ch/blog<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>23


FOKUS ALTERNATIVE ANTRIEBE & TECHNOLOGIEN<br />

Ehemaliger Automobil-Mechatroniker<br />

Dieser Robotik-Spezialist denkt<br />

auch an die Garagisten<br />

Zwischen 300 000 und 400 000 Motorfahrzeugschäden werden der Axa jährlich gemeldet. Um den zeitlichen<br />

und administrativen Aufwand zu minimieren, setzen Roger Heiz und sein Team auf automatisierte Prozesse.<br />

Dabei hilft ihm seine Vergangenheit in der Garagenwerkstatt. Mike Gadient<br />

Seine Faszination für Autos ist ungebrochen: Roger Heiz repariert seinen Oldtimer nach wie vor selbst. Fotos: AGVS-Medien<br />

24<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE ANTRIEBE & TECHNOLOGIEN<br />

Roger Heiz in einer Lounge an seinem Arbeitsort in<br />

Winterthur.<br />

Während seiner Berufslehre zum Automobil-<br />

Mechatroniker dokumentierte Roger Heiz auf<br />

der Auftragskarte, wie viel Zeit die Service- und<br />

Reparaturarbeiten in Anspruch nahmen. Heute<br />

ist sein Berufsalltag bei der Axa Versicherung<br />

papierlos. Als Leiter des Robotics-Teams innerhalb<br />

der Schadensversicherungsabteilung lädt<br />

er jeweils zur morgendlichen Sitzung. Es wird<br />

besprochen, wer für welchen digitalen Prozess<br />

die Tagesverantwortung hat und welche Abläufe<br />

neu automatisiert werden können.<br />

Bei diesen Prozessen ist der Garagist nicht<br />

direkt involviert. Er spürt sie insofern, dass<br />

zum Beispiel die Reparaturrechnungen schneller<br />

bezahlt werden. Heiz erklärt: «Unser Roboter<br />

unterstützt den Sachbearbeiter, damit<br />

dieser sich nicht mehr durch das gesamte<br />

System klicken muss.» In Zahlen exemplarisch<br />

ausgedrückt: Wo früher 30 Klicks notwendig<br />

waren, benötigt es heute nur noch<br />

drei. Die Zahlungsbestätigung wird beispielsweise<br />

automatisch versandt. «All diese Faktoren<br />

führen zu verkürzten und effizienteren<br />

Abläufen.» Der Roboter nimmt den Sachbearbeitenden<br />

dabei keine Arbeit weg, sondern<br />

unterstützt sie. Ein weiteres Beispiel dafür bietet<br />

die Schadensmeldung: Die Sachbearbeiter<br />

aktivieren den Roboter, der dann zum Beispiel<br />

den Selbstbehalt auswählt. Danach kann<br />

der Roboter den Fall registrieren und eine<br />

Empfangsbestätigung versenden.<br />

Von Autos ist Roger Heiz seit klein auf begeistert.<br />

«Ich kann die Finger nicht von ihnen lassen»,<br />

sagt der 32-Jährige, der die Reparaturen<br />

an seinem VW Golf Cabriolet selbst vornimmt.<br />

Bereits während seiner Berufslehre und auch<br />

in den Jahren danach hat er die Fortschritte innerhalb<br />

der Automobilbranche gespannt mitverfolgt.<br />

Er war gleichermassen begeistert von<br />

den ersten Einparkhilfen wie von den aktuellen<br />

Elektroautos auf dem Markt. «Diese neuen<br />

technologischen Möglichkeiten sind faszinierend»,<br />

so Heiz, bei dem sich diese Aussage<br />

nicht nur aufs Auto beschränkt. Für die Informatik<br />

hat er sich seit jeher interessiert und sich<br />

mittels Youtube-Tutorials selbst erstes Programmierwissen<br />

angeeignet. Sein Werdegang<br />

und seine Interessen führten ihn zur Axa, wo<br />

er in der Abteilung für Motorfahrzeugschäden<br />

seine Karriere startete und vor vier Jahren ins<br />

Robotics-Projektteam geholt wurde. «Ich konnte<br />

gerade in der Startphase mein Fachwissen<br />

als Automobil-Mechatroniker ideal einbringen<br />

und meine Programmier- sowie Prozessanalysenkenntnisse<br />

erweitern.»<br />

Worin sieht Roger Heiz eigentlich den Unterschied<br />

zwischen künstlicher Intelligenz und<br />

Robotik? «Beim Themengebiet der Robotik<br />

brauchst du immer einen Menschen im Hintergrund,<br />

einen Business Analysten wie mich, der<br />

den fixen Prozess definiert. Bei der künstlichen<br />

Intelligenz lernen die Systeme selbstständig und<br />

entwickeln sich weiter.» Er ist der Meinung,<br />

dass es in absehbarer Zeit noch stärker in Richtung<br />

Chatbots gehen wird, die die Kommunikationsmöglichkeiten<br />

eines Unternehmens rund<br />

um die Uhr ausschöpfen können (siehe Infobox).<br />

Die Garagisten ihrerseits haben ihre Arbeitsabläufe<br />

schon seit geraumer Zeit dem digitalen<br />

Fortschritt angepasst, um bei einem Schadenfall<br />

den administrativen Aufwand schneller<br />

und effizienter bewältigen zu können. So können<br />

sie für die Kunden und Versicherer wie<br />

die Axa rasch eine digitale Dokumentation erstellen,<br />

die den Zustand des Fahrzeugs und<br />

auch eine Kalkulation des Schadens umfasst.<br />

Der Garagist trifft auf<br />

künstliche Intelligenz<br />

Noimos <strong>–</strong> so heisst das im Herbst neu<br />

gegründete Technologieunternehmen der<br />

Axa. Schadenprozesse sollen durch den<br />

Einsatz von Technologien wie Computer<br />

Vision und Machine Learning optimiert<br />

werden. In einer ersten Phase wird die<br />

Abwicklung von Motorfahrzeugschäden<br />

digitalisiert. «Wir bauen auf technologische<br />

Innovationen, um unseren Kunden und<br />

Partnern, den Garagisten, eine schnelle,<br />

einfache und kosteneffiziente Hilfe im<br />

Schadenfall zu bieten», erklärt Dominique<br />

Kasper, Leiter Property & Casualty bei<br />

der Axa Schweiz. Welchen Nutzen den<br />

Garagisten dank dem Einsatz von künstlicher<br />

Intelligenz im Detail erwartet, wird<br />

die Versicherung kommunizieren, sobald<br />

erste Services verfügbar sind.<br />

Die Axa setzt einerseits auf künstliche<br />

Intelligenz, um Kundenanliegen möglichst<br />

einfach und nahtlos abwickeln zu können.<br />

Gemeint sind beispielsweise Self-Service-<br />

Bots, die Fragen rund um die Schadenabwicklung<br />

täglich und rund um die Uhr<br />

beantworten. Auch können Versicherungsbausteine<br />

modular angeboten und somit<br />

auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst<br />

werden. Andererseits unterstützt künstliche<br />

Intelligenz die interne Automation. Die<br />

Axa kann damit ihre Prozesse schneller<br />

und effizienter steuern.<br />

Je aussagekräftiger dabei die Schadenfotos<br />

sind, desto schneller gehen Beurteilung, Schadenabwicklung<br />

und Auszahlung vonstatten.<br />

Wenn sich Heiz an seine Zeit in der Werkstatt<br />

erinnert, dann sieht er nicht nur die Auftragskarte<br />

vor seinem geistigen Auge, sondern<br />

auch das für Teilebestellungen benutzte Faxgerät.<br />

«Ich empfehle, mutig zu sein, und bestehende<br />

analoge Prozesse zu hinterfragen»,<br />

so Heiz. Manch ein Garagist, der die Veränderung<br />

derzeit noch kritisch betrachtet, werde<br />

überrascht sein, welche Vorteile digitalisierte<br />

Abläufe mit sich bringen. <<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>25


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Telematiklösungen unterstützten<br />

Fahrer, Fuhrparkmanager<br />

<strong>–</strong> und auch die<br />

involvierten Garagisten.<br />

Foto: Webfleet Solutions<br />

Aus Daten werden Informationen<br />

Nutzfahrzeuge und Flotten<br />

elektrifizieren <strong>–</strong> geht das?<br />

Fuhrhalter und Flottenmanager stehen vor ähnlichen Fragen wie Otto Normalverbraucher. Umstellen auf Elektro?<br />

Oder doch auf Nummer sicher gehen und weiter mit Benzin und Diesel <strong>–</strong> allenfalls als Hybrid <strong>–</strong> garantiert ans Ziel<br />

kommen? Telematik-Lösungen liefern eine solide Basis für solche Entscheidungen. Sandro Compagno<br />

Wolfgang Schmid, Sales Director DACH<br />

Webfleet Solutions.<br />

«Natürlich kann man aus dem Bauch heraus<br />

entscheiden», sagt Wolfgang Schmid, Sales<br />

Director DACH bei Webfleet Solutions. «Nur<br />

läuft man dann Gefahr, auch auf Selbigem<br />

zu landen.» Schmid und sein Team haben<br />

es sich zur Aufgabe gemacht, Flottenmanager<br />

und Transporteure für strategische wie<br />

für operative Entscheidungen eine belastbare,<br />

solide Datenbasis zur Verfügung zu stellen.<br />

«Früher hiess Telematik: ‹Ich weiss, wo<br />

dein Auto steht.› Heute liefern wir Daten und<br />

Funktionalitäten, um unseren Kunden Entscheidungen<br />

für ihren individuellen, grösstmöglichen<br />

Nutzen zu ermöglichen.»<br />

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FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Bei der Elektrifizierung der Flotten können<br />

die wenigsten Fuhrparkmanager auf etablierte<br />

Prozesse zurückgreifen. Sie befahren<br />

Neuland. Die zu berücksichtigenden Faktoren<br />

sind zahlreich: Es gilt, die passenden Fahrzeuge<br />

zu finden, ihre Ladeanforderungen<br />

einzuschätzen, die Finanzierungsoptionen<br />

abzuwägen, eine interne Ladeinfrastruktur<br />

aufzubauen, allenfalls auch entsprechend<br />

den Anforderungen der Fahrzeuge Änderungen<br />

an der Gestaltung des Standorts (und<br />

potenziell auch der Wohnorte der Mitarbeitenden)<br />

zu planen und die nötigen Zulassungen<br />

zu beantragen. Es ist ein komplett neues<br />

Ökosystem mit neuen Partnern und Akteuren,<br />

das es aufzubauen und zu betreiben gilt.<br />

Marc Jehli, Account Manager Switzerland bei<br />

Webfleet Solutions, erklärt es mit einem Beispiel<br />

aus seinem Alltag: «Wir haben einen<br />

Kunden im Tessin mit 160 Fahrzeugen. Erklärtes<br />

Ziel der Geschäftsleitung ist die Elektrifizierung<br />

der Flotte. Dem Flottenmanager<br />

wurde gesagt: ‹Mach mal.›» Mittlerweile hat<br />

Webfleet Solutions die ersten Fahrzeuge mit<br />

der entsprechenden Telematiklösung ausgerüstet.<br />

Der Algorithmus berücksichtigt den<br />

Treibstoffverbrauch, das Fahrverhalten, die<br />

bisherigen Fahrten, die gefahrenen Kilometer<br />

und weitere Datenpunkte. Durch die Analyse<br />

dieser Daten ergibt sich ein klares Bild,<br />

ob ein Elektrofahrzeug ein guter Ersatz wäre<br />

oder ob ein neues Fahrzeug mit Verbrennungsmotor<br />

doch die praxistauglichere und<br />

kostengünstigere Wahl ist.<br />

Dass der Einsatz von E-Fahrzeugen in kommerziellen<br />

Flotten über ein enormes Potenzial<br />

verfügt, hat Webfleet Solutions In einer<br />

spannenden Studie mit Daten von 100 000<br />

vernetzten Fahrzeugen von mehr als 5000<br />

Flottenkunden in ganz Europa erhoben. Resultat:<br />

61 Prozent der Fahrzeuge von Unternehmen<br />

in Europa <strong>–</strong> PW und Transporter <strong>–</strong><br />

könnten durch E-Autos ersetzt werden. Und<br />

mehr als ein Drittel der Flotten mit PW und<br />

leichten Nutzfahrzeugen könnten vollständig<br />

aus batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV)<br />

bestehen.<br />

Wolfgang Schmid: «Noch immer sind gerade<br />

mit der E-Mobilität Ängste verbunden.<br />

Genügt die Reichweite? In welchem Bereich<br />

können wir E-Fahrzeuge einsetzen? Welche<br />

zusätzlichen Aufgaben kommen auf mich<br />

zu? Wie muss ich meinen Fuhrpark gestalten?<br />

Wo habe ich Ladepunkte? Wo lade ich<br />

günstigen Strom? Webfleet Solutions stellt<br />

die Datengrundlage für Entscheidungen zur<br />

Verfügung.»<br />

Mit den entsprechenden Reportings lässt<br />

sich aufgrund der Fahrzeugprofile berechnen,<br />

wo sich die Elektromobilität anbietet<br />

und wo nicht. Schmid: «Das ist bei einem<br />

LKW komplexer als bei einem PW: Hier<br />

spielen Faktoren wie die Ladung oder auch<br />

Nebenantriebe mit rein.» Aber auch dies lasse<br />

sich berechnen und bilde schliesslich eine<br />

belastbare Datengrundlage, wo sich E-Mobilität<br />

lohnt und wo nicht.<br />

Schmid spricht hier nicht nur von Ökologie,<br />

sondern vor allem von Ökonomie. Schliesslich<br />

rechnen Flottenmanager und Fuhrhalter<br />

mit spitzem Bleistift. Eine entscheidende<br />

Rolle spielt die Frage, wo und wann das<br />

Fahrzeug geladen wird: «Wenn Sie ständig<br />

am Super-Charger laden müssen, dann lohnt<br />

sich das wirtschaftlich nicht. Wenn Sie aber<br />

zuhause laden können <strong>–</strong> und dann, wenn der<br />

Strom zum Niedertarif fliesst, sieht das wieder<br />

ganz anders aus.»<br />

Telematik unterstützt die Flottenmanager<br />

nicht nur bei der grundsätzlichen, strategischen<br />

Wahl der passenden Antriebstechnologie.<br />

Sie vereinfacht auch den Alltag der Fahrer<br />

und der Manager. Verschiedene Systeme liefern<br />

in Echtzeit Fahrzeugdaten an die Zentrale<br />

und auch an den Fahrer. Wolfgang Schmid:<br />

«Ein Thema ist die Reifendruckkontrolle. Das<br />

wird noch manuell gemacht. Aber welcher<br />

LKW-Fahrer hat die Zeit, vor der Abfahrt rund<br />

um seinen Truck zu gehen und jeden Reifen<br />

zu kontrollieren? Hier hilft unser RDKS, das in<br />

Echtzeit den Druck in allen Reifen überprüft.»<br />

Stellt das System einen Druckabfall fest, sendet<br />

es eine Fehlermeldung an den Fahrer und<br />

die Zentrale. Schmid: «Der Kunde hat ausserdem<br />

die Möglichkeit, seine Daten mit dem Garagisten<br />

zu teilen, der mit dem Unterhalt der<br />

Flotte betraut ist. Die Fehlermeldung löst den<br />

Prozess in der Garage aus <strong>–</strong> von der Bestellung<br />

der benötigten Teile bis zum Timing in der<br />

Werkstatt. Der Fahrer erhält über das System<br />

die Information, wie weit er noch fahren kann<br />

und wird zur Garage navigiert, wo das Problem<br />

behoben wird.» So findet auch der Garagist<br />

seinen Platz in der Wertschöpfungskette.<br />

Ein weiteres, für den Garagisten interessantes<br />

Thema ist die sogenannte «Predictive Maintenance»,<br />

die Planung der Instandhaltung und<br />

Wartung. Wolfgang Schmid erklärt: «Mit ihr<br />

kann der Garagist seine Auslastung steuern<br />

und allenfalls auch Zusatzdienstleistungen<br />

anbieten. Die MFK beispielsweise ist zeit- und<br />

kilometerabhängig. Hier ist der Garagist mit<br />

im Boot und kann frühzeitig planen.»<br />

Viel sei heute von «IoT», dem Internet of<br />

Things, die Rede, sagt Wolfgang Schmid:<br />

«Ein Reifen ist ein Ding, ein Fahrzeug ebenfalls.<br />

Mit Daten kann man so viel mehr aus<br />

diesen Dingen rausholen. Wir machen aus<br />

Daten Informationen.» Damit Entscheidungen<br />

mit dem Kopf getroffen werden und nicht<br />

mit dem Bauch. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

webfleet.com/de_ch<br />

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FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Sonnenenergie in der israelischen Negev-Wüste: Kosten von weniger als einem Eurocent pro Kilowattstunde sind schon heute möglich. Foto: Shutterstock<br />

Aus Sonne und Wind<br />

Werden synthetische<br />

Treibstoffe bezahlbar?<br />

Die direkte Elektrifizierung allein kann unser Klima nicht retten. Neue Ansätze sind gefragt. Seit Jahren forscht<br />

Christian Bach an der Empa zu synthetischen Treibstoffen. Er ist überzeugt, dass diese sogenannten E-Fuels<br />

über kurz oder lang bezahlbar werden. Sandro Compagno<br />

«Neben der direkten Elektrifizierung der<br />

Antriebe braucht es auch die Elektrifizierung<br />

der Treibstoffe», sagt Christian Bach,<br />

Leiter der Abteilung Fahrzeugantriebssysteme<br />

an der Empa in Dübendorf. Dass das<br />

funktionieren kann, zeigen die Beispiele<br />

zweier deutscher Automobilhersteller. Audi<br />

beispielsweise produzierte in Werlte im deutschen<br />

Bundesland Niedersachsen schon seit<br />

2012 synthetisches Methan für seine G-Tron-<br />

Modelle mit Gasmotor. Mittlerweile hat sich<br />

Audi als Antwort auf die Elektrifizierungsstrategie<br />

der Muttergesellschaft Volkswagen<br />

aus dem Projekt zurückgezogen.<br />

Doch in Werlte wird weiterhin Ökostrom<br />

genutzt, um mittels Elektrolyse Wasserstoff<br />

zu erzeugen. In einem weiteren Schritt wird<br />

dieser Wasserstoff (H 2<br />

) unter Zuführung<br />

von Kohlendioxid (CO 2<br />

) in Methan (CH 4<br />

)<br />

umgewandelt. Auf diese Weise schafft die<br />

Power-to-Gas-Anlage einen geschlossenen<br />

CO 2<br />

-Kreislauf, der eine umweltschonende<br />

Langstreckenmobilität ermöglicht. Das E-<br />

Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme<br />

bei der Empa.<br />

Gas-Projekt trägt ausserdem dazu bei, das<br />

Problem der Speicherung von überschüssigem<br />

Wind- oder Solarstrom zu lösen.<br />

Auf Windkraft setzt ein Projekt von Porsche<br />

und Siemens Energy, die im chilenischen<br />

Teil Patagoniens eine Industrieanlage erstellen,<br />

in der synthetisches Benzin hergestellt<br />

werden soll. Schon in diesem Jahr soll die<br />

Pilotanlage in Punta Arenas fertig werden,<br />

die jährlich 130 000 Liter E-Fuels liefert. In<br />

zwei Stufen soll die Kapazität bis 2024 auf<br />

55 Millionen Liter und bis 2026 auf 550 Millionen<br />

Liter E-Fuels erweitert werden. Der<br />

Treibstoff von der Südspitze Südamerikas<br />

soll mit Tankern nach Europa gebracht werden.<br />

Denn ein grosser Vorteil von E-Fuels ist,<br />

dass man sie sehr einfach und kostengünstig<br />

über grosse Distanzen transportieren kann.<br />

Dass Porsche und Siemens Energy die Anlage<br />

im fernen Patagonien bauen, hat gute<br />

Gründe. «Die Windanlage wird jedes Jahr<br />

rund 7000 Volllaststunden erreichen», erklärt<br />

Christian Bach, der das spannende Projekt<br />

intensiv verfolgt. Der chilenische Teil<br />

Patagoniens ist mehr als dreimal so gross wie<br />

die Schweiz, mit rund 170 000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern aber sehr dünn besiedelt.<br />

Das aus gutem Grund: Die Region zeichnet<br />

sich durch ein ausgesprochen garstiges<br />

Wetter aus <strong>–</strong> mit viel Wind, der nun genutzt<br />

werden soll, um klimaneutralen Treibstoff<br />

herzustellen. Die in Patagonien produzierten<br />

E-Fuels will Porsche vor allem im Motorsport<br />

einsetzen. Dort stören die (noch) hohen Herstellungskosten<br />

weniger und werden durch<br />

den Imagegewinn mehr als kompensiert.<br />

28<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Wenn von E-Fuels die Rede ist, sind der bescheidene Wirkungsgrad<br />

und die hohen Kosten stets ein Thema. In der Tat erreichen E-Fuels<br />

in der Well-to-Wheel-Betrachtung (also von der Energiegewinnung<br />

bis zum Antrieb) Wirkungsgrade zwischen 15 und 25 Prozent. Zudem<br />

geht Christian Bach davon aus, dass die Kosten von synthetischen<br />

Treibstoffen ab Grenze Schweiz heute noch rund achtmal höher<br />

sind als die Kosten fossiler Treibstoffe. In einem Beitrag für die<br />

Publikation «Avenir Spezial», dem Themenmagazin des Thinktanks<br />

Avenir Suisse, hat er im Sommer 2020 aufgezeigt, dass erwartet werden<br />

kann, dass sich diese Kosten aufgrund von Skaleneffekten und<br />

Lernkurve stark senken lassen: auf den Faktor 2 bis 4 über denjenigen<br />

von Benzin, Diesel und Erdgas. Das klingt immer noch nach viel:<br />

Doch diese höheren Energiekosten wirken sich nur teilweise auf die<br />

Preise an der Zapfsäule aus. Die Energiekosten der fossilen Treibstoffe<br />

machen heute nur rund einen Viertel der Säulenpreise aus. Rund<br />

die Hälfte des Literpreises besteht aus Steuern und Abgaben, der Rest<br />

fliesst in Verteilung, Tankstelle und Marge.<br />

E-Fuels, die heute um den Faktor 8 teurer sind als fossile Treibstoffe,<br />

ergäben Säulenpreise von 3,90 Franken pro Liter (ohne Mineralölsteuer)<br />

respektive 4,60 Franken (mit MinÖst). Bis 2050 wäre es aber<br />

über ein einfaches Umlagemodell möglich, die verbleibenden fossilen<br />

Treibstoffe vollständig auf erneuerbare E-Fuels umzustellen.<br />

Dies bei nur moderatem Preisanstieg von heute 1,80 Fr./l auf 2,40 Fr/l<br />

(inkl. MinÖst) bis 2050.<br />

So ist Solarstrom inzwischen weltweit fast überall am günstigsten.<br />

In der Wüste von Saudi-Arabien wird er für 0,9 Eurocent pro die Kilowattstunde<br />

(kWh) erzeugt, in Portugal für 1,2 Eurocent. Das ist vierbis<br />

fünfmal billiger als in der Schweiz. Während eine PV-Anlage in<br />

der Schweiz auf rund 1000 Stunden Volllast kommt, erhöht sich dieser<br />

Wert in einer Wüstenregion auf 2000 bis 3000 Stunden. Bach:<br />

«Und wenn man das in Küstenregionen noch mit Windenergie verbinden<br />

kann, wird es noch interessanter.»<br />

Zurück nach Chile mit seinen perfekten klimatischen Bedingungen<br />

für die Windenergie: Das Land hat sich im Rahmen seiner nationalen<br />

grünen Wasserstoffstrategie ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2025 ist<br />

dort eine Elektrolyseur-Kapazität von 5 Gigawatt geplant, die bis 2030<br />

auf 25 GW ansteigen soll. Damit will Chile den weltweit günstigsten<br />

grünen Wasserstoff erzeugen und das Land zu einem führenden<br />

Exporteur von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten, wie E-<br />

Fuels, entwickeln. Empa-Forscher Christian Bach: «Das Potenzial ist<br />

enorm.»<br />

Was synthetische Treibstoffe aus klimapolitischer Sicht sehr<br />

vorteilhaft macht: Sie wirken sich nicht nur auf die Neuwagen aus,<br />

sondern auf den gesamten Fahrzeugbestand <strong>–</strong> weltweit. Auf diese<br />

Weise liesse sich der CO 2<br />

-Gehalt im Treibstoffsystem kontinuierlich<br />

senken - genau gleich, wie es beim Strom derzeit der Fall ist. <<br />

Forschung bedeutet ein stetiges Überprüfen der Ergebnisse. Das gilt<br />

auch für Christian Bach und seine Berechnung von 2020: «Wir haben<br />

bei der Berechnung der Kosten damals einen vorsichtigen Ansatz gewählt<br />

<strong>–</strong> auch weil es vor zwei Jahren noch kaum Pilotanlagen gab.»<br />

Mittlerweile sind weltweit verschiedene Demo-Anlagen in Betrieb.<br />

«Dabei zeigt sich, dass die realen Kosten auch niedriger sein können»,<br />

stellt der Empa-Forscher fest.<br />

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Windenergie in Patagonien: Schon in diesem Jahr will Porsche in einer Pilotanlage 130 000<br />

Liter synthetischen Treibstoff produzieren. Foto: Porsche<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>29


FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

«Scania wäre ohne intelligente Vernetzung nicht da, wo wir heute sind», sagt Philip Kupschina, Scania Schweiz. Fotos: Scania<br />

Den Wert von vernetzten Fahrzeugen erkannt<br />

Auf dem Weg zu nachhaltigen<br />

Transportlösungen<br />

Es handelt sich um eine stolze Zahl: Mehr als 500 000 Scania-Fahrzeuge tauschen auf den Strassen weltweit<br />

ihre Daten aus. Die verbauten Telematik-Einheiten ermöglichen es, den Treibstoffverbrauch und den prozentualen<br />

Leerlaufanteil zu analysieren. Für Scania ist dieser Fortschritt erst eine Zwischenetappe. Mike Gadient<br />

Scania blickt auf ein ereignisreiches letztes<br />

Quartal im Jahr 2021 zurück. An der Messe<br />

Transport-CH/Aftermarket-CH in Bern generierte<br />

ein neuer Antriebsstrang Aufmerksamkeit,<br />

der für die Euro-6-Modelle zwischen<br />

420 und 560 PS entwickelt wurde. Der Antriebsstrang<br />

verspricht Treibstoffeinsparungen<br />

von acht Prozent und umfasst auch neue<br />

Getriebe sowie Achsen. Weitere Modellvarianten<br />

sind für die Märkte ausserhalb Europas<br />

und für Biogas-Lösungen geplant. «Wir<br />

sind wieder einmal sehr stolz auf die Leistung<br />

unserer Ingenieure. Mit der gesteigerten<br />

Effizienz bringen sie Umweltverträglichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit in Einklang»,<br />

sagt Gerhard Waser, bis Ende 2021 Generaldirektor<br />

Scania Schweiz AG und nun Verantwortlicher<br />

für die neue Scania-Region<br />

«Zentraleuropa». Ein Anbieter für nachhaltige<br />

Transportlösungen zu werden <strong>–</strong> dies<br />

ist das erklärte Ziel von Scania. Eine Etappe<br />

auf diesem Weg stellen die mehr als 500 000<br />

vernetzten Scania-Fahrzeuge dar, die weltweit<br />

kontinuierlich Daten austauschen. «Man<br />

darf die Wichtigkeit von vernetzten Fahrzeugen<br />

und die daraus gewonnenen Daten nicht<br />

unterschätzen. Das sind essenzielle Indikatoren<br />

für das Transportwesen», sagt Philip<br />

Kupschina, Leiter Scania Solution Sales &<br />

Training bei Scania Schweiz.<br />

Derzeit können die Kunden von Scania ihre<br />

Fahrzeuge auf Basis von Motor- oder Treibstoffparametern<br />

analysieren. Mit der zunehmenden<br />

Elektrifizierung von Schwertransporten<br />

erlauben Hard- und Softwareupdates<br />

auch bei batterieelektrischen Fahrzeugen<br />

eine Leistungsauswertung. «Eine neue Hardund<br />

Softwaregeneration wird Einzug halten,<br />

was eine schnellere und fortschrittlichere<br />

Datenerfassung und -analyse ermöglicht»,<br />

erklärt Kupschina und ergänzt: «Das führt<br />

zu mehr modularen und massgeschneiderten<br />

Dienstleistungen und ist ein wichtiger, zukunftsweisender<br />

Schritt hin zu mehr nachhaltigem<br />

Transport.»<br />

Seit zehn Jahren verlassen alle Neufahrzeuge<br />

das Werk mit einem sogenannten Communicator.<br />

Im Jahr 2014 erreichte Scania die<br />

Zahl von 100 000 vernetzten Fahrzeugen und<br />

seitdem stieg diese jährlich um fast 60 000<br />

an. Seit 2019 können auch die Industrie- und<br />

Schiffsmotoren vernetzt werden, wobei die<br />

30<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Marke von einer halben Million weltweit mittlerweile überschritten<br />

wurde. Um die Daten der eigenen Flotte auswerten zu können,<br />

bietet Scania verschiedene Servicepakete zur Auswahl an, wie beispielsweise<br />

das Monitoring-Paket. Dieses liefert dem Flottenbesitzer<br />

wöchentlich Berichte über seinen Fuhrpark mit unter anderem grundlegenden<br />

Fahrzeugdaten: Durchschnittsgeschwindigkeit, Verbrauch<br />

oder prozentualer Leerlaufanteil.<br />

Kupschina ist sich sicher: «Scania wäre ohne intelligente Vernetzung<br />

nicht da, wo wir heute sind, wenn nicht vor etwa 20 Jahren die ersten<br />

Fahrzeuge vernetzt worden wären.» <<br />

E-Highway für LKW<br />

Auf einer Autobahn in Baden-Württemberg in Deutschland wurde<br />

die neueste, 18 Kilometer lange Teststrecke für Elektro-LKW in<br />

Betrieb genommen. Der Sensor am Lastwagen erkennt die Oberleitungen<br />

und lässt den Stromabnehmer automatisch oder manuell<br />

ausfahren. Gleichzeitig wird eine Batterie geladen, die es ermöglicht,<br />

nach dem Ende der Oberleitung emissionsfrei weiterzufahren.<br />

Die Testphase dauert bis Juni 2024. Die Kosten für das Projekt<br />

belaufen sich auf rund 29 Millionen Franken.<br />

Das Oberleitungssystem ähnelt jenem im Schienenverkehr. Zu den<br />

Projektpartnern gehört deshalb neben Scania auch Siemens. Seit<br />

Sommer bündelt Siemens Mobility, spezialisiert für Bahnelektrifizierung,<br />

sein Fachwissen mit Continental Engineering Services,<br />

deren Steckenpferd Automotive-Technologien sind. Beide Unternehmen<br />

wollen zeitnah eine Serienfertigung von Stromabnehmern<br />

realisieren und für einen flächendeckenden Einsatz in Europa zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Die E-Strasse in Baden-Württemberg ist das dritte derartige Projekt<br />

in Deutschland. Allerdings verläuft der E-Highway diesmal über<br />

Brücken und Kreuzungen und beinhaltet ebenso Kurven. Auch<br />

Daimler beteiligt sich mit dem rein batterieelektrischen eActros am<br />

Versuch. Iveco teilt mit, dass sowohl ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW<br />

als auch ein mit verflüssigtem Biomethan betriebener<br />

LNG-LKW getestet werden. Von Scania sind mit Stromabnehmern<br />

ausgestattete Hybrid-Trucks im Einsatz, um Daten zu sammeln.<br />

Nahe der französischen<br />

Grenze befindet sich<br />

die dritte E-Teststrecke.<br />

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FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Garagistenzmorge bei der Garage Gautschi AG in Langenthal<br />

99 Prozent genügen nicht<br />

Eine weltmeisterliche Einstellung lässt die Mitarbeitenden der Garage Gautschi AG beinahe jede Hürde<br />

überspringen und bei den Kunden punkten. Die umgesetzte 6-Marken-Strategie, der Triumph am Audi eTwin<br />

Cup und ein imposantes Neubauprojekt sprechen für sich. Mike Gadient<br />

Die Garage Gautschi AG scheut keine Herausforderung.<br />

«Wir haben es einfach lieber,<br />

wenn wir selbst für die Lösung verantwortlich<br />

sind», sagt Geschäftsleitungsmitglied<br />

Marco Borer. Betreffend Coronavirus und<br />

Chipkrise sind dem AGVS-Mitglied naturgemäss<br />

die Hände gebunden. Wenn die Fahrzeuge<br />

nicht verfügbar sind, dann kann die<br />

Nachfrage seitens Kunden und das Fachwissen<br />

der Mitarbeitenden noch so gross sein.<br />

Stehen bei der Garage Gautschi normalerweise<br />

800 Neuwagen bereit, sind es aktuell in<br />

den sich leerenden Showrooms noch unter<br />

100. Trotz dieser ungemütlichen Ausgangslage<br />

wird an den Standorten in Lyssach und<br />

Langenthal kein Trübsal geblasen. Die Energie<br />

wird auf eine transparente Kundeninformation<br />

und das Reparaturgeschäft von bestehenden<br />

Fahrzeugen gelenkt. Das hängt<br />

mitunter mit der Denkweise von Marco Borer<br />

zusammen: «Ich gehe gerne fokussiert<br />

voraus und bin überzeugt, dass Erfolg reine<br />

Kopfsache ist.»<br />

Der Fokus richtete sich in den vergangenen<br />

Monaten auf ein imposantes Neubauprojekt.<br />

Die Herausforderung bestand darin, dass die<br />

an der Zweigniederlassung in Lyssach zugemieteten<br />

Park- und Ausstellflächen in absehbarer<br />

Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Die Einkaufs- und Logistikorganisation<br />

Landi machte für ihr eigenes Neubauprojekt<br />

ihren Eigenbedarf für dieses Grundstück geltend.<br />

An der Hauptstrasse zwischen Kirchberg<br />

und Burgdorf bietet die Garage Gautschi<br />

seit 2006 ihre Dienstleistungen an <strong>–</strong> nun<br />

standen zum dritten Mal bauliche Massnahmen<br />

an. Und die Garage entschied sich dafür,<br />

auf ihrem eigenen Gelände in die Höhe<br />

zu bauen. Ein zwölf Meter hohes und dreistöckiges<br />

Parkdeck entstand. Pro Deck sind<br />

44 Neuwagen ausgestellt, die Elektrifizierten<br />

können an den Stationen von Zaptec aufgeladen<br />

werden. Der Strom wird von der hauseigenen<br />

Photovoltaikanlage bezogen.<br />

Nico Müller, DTM-Werksfahrer bei Audi (ganz rechts), überreichte im Oktober 2021 den Pokal<br />

des Audi eTwin Cup an einer Feier in Lyssach. Von links: Philipp Lüchinger (Head Aftersales Audi Schweiz), Kevin Beck<br />

(Automobil-Mechatroniker), Marco Borer (Geschäftsführer), Samidini Elshani (Betriebsleiter) Sandro Aebi (Serviceberater),<br />

Dominik Ingold (Werkstattleiter), Andreas Wälti (Stv. Werkstattleiter) und Nico Müller.<br />

Foto: Garage Gautschi AG<br />

32<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Der Spatenstich mit Partnern aus der Region erfolgte Anfang 2021. Prunkstück des Neubaus ist das dreistöckige<br />

Parkdeck. Fotos: Garage Gautschi AG<br />

Das Bauprojekt kam insofern zu einem günstigen<br />

Zeitpunkt, weil schon seit geraumer<br />

Zeit eine 6-Markenstrategie für Verkauf und<br />

Service verfolgt wurde <strong>–</strong> in der Region Emmental<br />

ein starkes Differenzierungsmerkmal.<br />

In Lyssach werden die Konzernmarken<br />

VW Personenwagen, VW Nutzfahrzeuge,<br />

Skoda und neu auch Seat, Cupra und Audi<br />

präsentiert. Borer ist begeistert: «Dieses breite<br />

Angebot an sechs Marken ermöglicht es,<br />

jedem Mobilitätsbedürfnis gerecht zu werden.<br />

Und das Verständnis für die Markenwelt<br />

von Audi und Seat haben wir uns am<br />

Standort in Langenthal bereits angeeignet.»<br />

Die neuen Showrooms sind unter dem Parkdeck<br />

integriert. Die Wabenstruktur wird<br />

in der Verglasung des Audi-Showrooms<br />

markenwirksam abgebildet und ist von der<br />

Hauptstrasse aus gut sichtbar. «Seit zehn Jahren<br />

ist es ein Wunsch von uns, Audi-Modelle<br />

zu verkaufen. Dank dem Ausbau geht er in<br />

Erfüllung», so der 40-Jährige. Auf 250 Quadratmetern<br />

erhält Seat mit seiner Sportwagenmarke<br />

Cupra noch etwas mehr Platz. Die<br />

Cupra-Welt wird dabei nach den neusten Vorgaben<br />

des Herstellers abgebildet: Der Kunde<br />

taucht in eine Werkstattwelt ein, soll sich aktiver<br />

im Raum bewegen können und die Preise<br />

werden beispielsweise digital auf einem<br />

iPad angezeigt. Das Büro fürs Verkaufspersonal<br />

wurde in einen separaten Raum verlegt,<br />

so dass sie sich mit den Interessenten<br />

in einer Sitzecke austauschen können. «Allein<br />

die Innenausstattung dieses Showrooms<br />

hat einen namhaften Betrag gekostet», verrät<br />

Borer, der die Garage Gautschi gemeinsam<br />

mit seinen Geschäftsleitungskollegen Remo<br />

Heiniger und Markus Odermatt per 1. <strong>Januar</strong><br />

<strong>2022</strong> von Andreas Gautschi übernommen<br />

hat (siehe Infobox).<br />

Wie für die Neuwagen konnte auch für die<br />

Occasionen eine neue Heimat gefunden werden.<br />

Die Fahrzeuge stehen auf einem Ausstellungsplatz<br />

in Burgdorf und sind mit den<br />

Kontaktdaten der Gautschi-Filialen sowie<br />

einem QR-Code für das Inserat auf Autoscout<br />

24 ausgestattet. Wenn sich der Kunde<br />

für eine Testfahrt interessiert, wird ihm der<br />

Schlüssel entweder nach Burgdorf gebracht<br />

oder bei einer Voranmeldung gleich das Fahrzeug<br />

in Lyssach zur Verfügung gestellt.<br />

Die Pandemie tangierte auch dieses Bauprojekt,<br />

zum Beispiel mit hohen Eisenpreisen<br />

oder einer Lieferverzögerung bei den Fensterscheiben<br />

für die Doppelverglasung der<br />

Showrooms. Diese Umstände konnten mitunter<br />

deshalb gemeistert werden, weil auf<br />

lokale Partner zurückgegriffen wurde. Die<br />

kurzen Wege halfen, damit andere Arbeiten<br />

vorgezogen und der ursprüngliche Zeitplan<br />

nur um wenige Wochen verfehlt wurde. Das<br />

lokale Beziehungsnetz habe man bewusst<br />

stärken wollen, um in der Region Emmental<br />

noch besser Fuss fassen zu können, sagt<br />

Borer. «Nur zwei der über zehn beteiligten<br />

Unternehmen haben uns in ihrem Bereich<br />

das günstigste Angebot unterbreitet. Wichtiger<br />

war uns der Auftritt und die zu erwartende<br />

Qualität unserer Partner.»<br />

Geplant ist, dass im Frühling ein Tag der offenen<br />

Tür stattfindet, um bestehende Kunden<br />

und die gesamte Bevölkerung in den<br />

Neubau einladen zu können. Wie der Anlass<br />

genau aussehen wird, wird aufgrund<br />

der neuen Marken unter anderem noch mit<br />

der Amag abgesprochen. Die Botschaft aber,<br />

die ist klar: Mit der Garage Gautschi lädt der<br />

kompetente Automobilpartner für die Region<br />

Emmental zum gemeinsamen Austausch ein.<br />

Fortsetzung Seite 34<br />

Nachfolge mustergültig<br />

vollzogen<br />

Die Garage Gautschi wurde 1958 von<br />

Rudolf und Rita Gautschi als VW-Vertretung<br />

gegründet. In zweiter Generation<br />

übernahm Andreas Gautschi das Familienunternehmen<br />

1995. Die eigene Nachfolgeregelung<br />

hat er vorausschauend vor drei<br />

Jahren in die Wege geleitet. Weil sich<br />

familienintern keine Lösung abzeichnete,<br />

verkaufte Andreas Gautschi das Unternehmen<br />

an seine langjährigen Mitarbeiter<br />

Marco Borer, Remo Heiniger und Markus<br />

Odermatt. «In den vergangenen drei<br />

Jahren durften wir uns zu 100 Prozent<br />

in sämtliche Prozesse einbringen», sagt<br />

Marco Borer. Er schätzte in dieser Phase<br />

die Offenheit von Andreas Gautschi, auch<br />

andere Wege zuzulassen.<br />

Der Besitzerwechsel erfolgte per 1. <strong>Januar</strong><br />

<strong>2022</strong>. Andreas Gautschi bleibt Mitglied im<br />

Verwaltungsrat. Zum Übernahmepaket<br />

gehören die Standorte in Langenthal und<br />

Lyssach, die Lorenz Nutzfahrzeuge AG in<br />

Lyssach und der Carrosseriebetrieb ACG<br />

Autohaus AG in Thörigen. Für die Kunden<br />

und die über 200 Mitarbeitenden aus<br />

allen Betrieben ändert sich aufgrund des<br />

Wechsels nichts. «Als langjährige Mitarbeiter<br />

haben wir die Werte verinnerlicht.<br />

Es handelt sich nicht um die Philosophie<br />

der Garage Gautschi, sondern um unsere<br />

eigene Überzeugung», so Borer. Diese<br />

Haltung ist ein wichtiges Fundament,<br />

um neue Ideen zu entwickeln, die in Anbetracht<br />

von neuen Mobilitätslösungen<br />

und geplanten Direktvertriebsmodellen<br />

notwendig sind. «Zukunftsgerichtete<br />

Entscheide sind gefragt, die automatisch<br />

einen neuen Drive mit sich bringen.»<br />

Als Beispiel dafür steht die 2019 getätigte<br />

Übernahme der Lorenz Nutfahrzeuge AG.<br />

Mit LKW und Campern bis zu 40 Tonnen<br />

ergänzt Mercedes Nutzfahrzeuge das<br />

Gautschi-Sortiment. Nutzfahrzeuge und<br />

Camper ziehen ein Klientel an, das bisher<br />

nicht bedient werden konnte. Und, dass<br />

Corona einen Run auf Camper auslöst,<br />

ist das Glück des Tüchtigen. «Fünf Jahre<br />

lang verfolgten wir die Idee, Freizeitmobile<br />

anzubieten», sagt Borer. Am Caravan<br />

Salon in Bern habe er gespürt, wie enorm<br />

der Wunsch nach Freizeitmobilen mit<br />

all ihren Zubehören gewachsen sei.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>33


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Borer selbst nahm vor acht Jahren zum ersten<br />

Mal am Audi Twin Cup teil. Anschliessend<br />

wurden laufend neue Fachkräfte für<br />

die optimale Teamzusammensetzung dazu<br />

geholt. Trainings fanden unter anderem an<br />

einem Sonntagmorgen in der Werkstatt statt.<br />

Ein Team baute die Fehler ein und beobachtete<br />

danach, wie diese von der anderen Gruppe<br />

gelöst wurden.<br />

Teamspirit: Am Audi eTwin Cup überzeugte die Garage Gautschi mit Fachwissen und guter Stimmung. Foto: Audi<br />

Mit dem Ausbau sind nicht nur neue Parkflächen<br />

und Showrooms entstanden, sondern es<br />

wurden auch fünf neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Die Garage Gautschi zählt rund 170 Mitarbeitende.<br />

«Wir sind bereit, auf jeder Stufe,<br />

vom Lernenden bis zum angehenden Betriebswirt,<br />

in die Aus- und Weiterbildung zu investieren»,<br />

sagt Borer. Die Voraussetzung für das<br />

betriebliche Engagement sei der spürbare Wille<br />

des Angestellten. «Unsere Unterstützung an<br />

die Weiterbildung kann finanzieller Art sein,<br />

vor allem aber im persönlichen Austausch mit<br />

Teammitgliedern, die diese Erfahrung bereits<br />

erworben haben.» Zudem wird dafür gesorgt,<br />

dass das theoretische Wissen sogleich in die<br />

Praxis umgesetzt werden kann. Beispielsweise<br />

dürfen neue Aufgabengebiete erprobt<br />

oder Vorträge gehalten werden, um Rückmeldungen<br />

von den Arbeitskollegen zu erhalten.<br />

«Wenn wir etwas machen, dann mit 100 Prozent<br />

und einem konkreten Ziel. Eine Überzeugung<br />

zu 99 Prozent passt nicht zu unserer<br />

Denkhaltung», sagt Borer.<br />

Ein Bekenntnis ohne Wenn und Aber geniesst<br />

der Audi Twin Cup. An diesem Wettkampf<br />

mit anderen Garagen wurde in den Jahren<br />

2015, 2017, 2019 und 2021 der Schweizermeistertitel<br />

gewonnen und die Qualifikation fürs<br />

internationale Kräftemessen sichergestellt.<br />

Trotz erstmaliger virtueller <strong>Ausgabe</strong> wurde<br />

das bisher Erreichte mit dem Weltmeistertitel<br />

im letzten Herbst noch einmal übertroffen.<br />

«Weil wir den Sieg als gemeinsames Ziel definierten,<br />

zu dem sich jede und jeder bekannte,<br />

kam es nie zu Diskussionen. Das hat mich<br />

enorm beeindruckt und auch für den Alltag<br />

aufgezeigt, wie wichtig klar formulierte und<br />

messbare Ziele sind.» Positiver Nebenaspekt:<br />

Die Auswirkungen auf den Teamgeist und die<br />

Erkenntnis, «dass wer bereit ist zu investieren,<br />

der kann auch von Lyssach aus Weltmeister<br />

werden».<br />

Beim internationalen Finale stellten schliesslich<br />

96 Servicemitarbeitende und -techniker<br />

aus 16 Ländern ihr Können unter Beweis.<br />

Unter anderem mussten die AGVS-Garagisten<br />

von Lyssach aus, einen Roboter und eine<br />

Person mit VR-Brille in Deutschland steuern.<br />

Eine neuartige Herausforderung, der es sich zu<br />

stellen galt. Und aus dieser zieht Borer für den<br />

Berufsalltag folgende Gewissheit: «Wir sind es<br />

uns in der Automobilbranche gewohnt, dass<br />

wir einem permanenten Wechsel unterliegen.<br />

Bei uns haben wir ausreichend Kompetenz,<br />

um diesem selbstbewusst gegenüberzutreten.»<br />

Die Garage Gautschi versteht es, aus<br />

jeder Herausforderung das Beste machen... <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gautschi.ch<br />

«Die Margenerosionen bei Neuwagen können wir nicht beeinflussen», sagt Marco Borer und fügt an: «Dafür haben<br />

wir es in der Hand, ein anderes Marktumfeld aufzubauen, um einen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. Zum Beispiel<br />

im Bereich der Nutzfahrzeuge und Campern.» Foto: AGVS-Medien<br />

34<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Ein Blick auf die Customer Journey hilft,<br />

um festzustellen, wo Videos nützlich sein<br />

können. Foto: Transport-CH<br />

Videos unterstützen den Verkaufsprozess<br />

Das Rezept gegen die immer<br />

gleichen Kundenfragen<br />

Wo im Verkaufsprozess geht am meisten Zeit verloren? Die Antwort darauf kann in einem Video umgesetzt<br />

werden, das den Kunden besser vorinformiert und sein Vertrauen in den Garagisten stärkt. Mike Gadient<br />

Auch ein Garagist kann Videos als zusätzlichen<br />

Kommunikationskanal einsetzen. Der<br />

Stellenwert von bewegten Bildern und Ton<br />

ist nicht zuletzt wegen den sozialen Netzwerken<br />

rasant gewachsen. Der Vorteil: Videos<br />

vermitteln mehr Emotionen, als es Texte<br />

und Bilder können. Aber welche Herausforderung<br />

löst der Garagist mit Videoformaten<br />

wie Erklärvideos, Imagefilm und Produktvideos?<br />

«Er verliert keine unnötige Zeit», sagt<br />

Beat Jenny, Verkaufstrainer und Kursleiter<br />

der AGVS Business Academy. Er rechnet vor:<br />

«Die klassische Ablieferung bei einem Autokauf<br />

nimmt eine oder anderthalb Stunden<br />

in Anspruch, dazu kommen die Minuten für<br />

die Vor- und Nachbearbeitung. Wenn 100<br />

Autos verkauft werden, dann ist der Garagist<br />

hochgerechnet schnell einmal einen Monat<br />

nur mit der Ablieferung beschäftigt.»<br />

Den Stellenwert der Ablieferung möchte Jenny<br />

in keiner Weise schmälern, denn in diesem<br />

Moment entstehe Kundenbindung. Vorproduzierte<br />

Erklärvideos, zum Beispiel über<br />

das Multimediasystem, können helfen, dass<br />

der Kunde besser informiert zum Termin erscheint<br />

und der Garagist nicht immer die<br />

gleichen Fragen beantworten muss.<br />

Bevor man sich an die Videoproduktion heranwagt,<br />

gibt es gemäss Jenny folgende Frage<br />

zu klären: «Wo verliere ich im Verkaufsprozess<br />

am meisten Zeit? Müssen App-Anwendungen<br />

häufig erklärt werden oder fehlen den<br />

Kunden Informationen betreffend Garantieverlängerung<br />

oder Ladeinfrastruktur?» Mit<br />

kurzen und verständlichen Videos können<br />

die Kunden besser abgeholt werden. Wichtig<br />

dabei ist, dass die Mitarbeitenden des Garagenbetriebs<br />

selbst im Video vorkommen.<br />

Das ist authentisch und steigert das Vertrauen<br />

der Kunden.<br />

Ist das Videothema definiert, gilt es, sich mit<br />

der Zielgruppe auseinanderzusetzen und ein<br />

massgeschneidertes Drehbuch auszuarbeiten.<br />

«Was wird im Video wann durch wen<br />

gezeigt? Welche Botschaft wird platziert?», so<br />

Beat Jenny. Sind diese Fragen beantwortet,<br />

kann der Garagist loslegen <strong>–</strong> entweder mit<br />

dem eigenen Smartphone oder mit professioneller,<br />

externer Unterstützung, die dann<br />

gleich noch den Schnitt des Videos übernimmt.<br />

<<br />

Weitere Infos unter:<br />

trepos-productions.ch<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

agvs-business-academy<br />

Mögliche Videothemen<br />

Kommunikation allgemein: Image- und<br />

Produktvideos, Experteninterviews<br />

Aftersales: Ansprechpartner vorstellen,<br />

Service- und Garantieleistungen erklären<br />

Webseite: Teamvorstellung, Videos über<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Kundenberatung: Gesprächsablauf vorgängig<br />

erklären, Beratungsgespräch im<br />

Video zusammenfassen<br />

Offerte: Finanzierungs- und Leasingprozess<br />

erklären<br />

Ablieferung: Erklärvideos über Ladevorgang,<br />

Multimedia und Apps.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>35


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Hell, modern, ruhig: Bei der Amag in Emmen können Kundinnen und Kunden arbeiten, während ihr Fahrzeug in der Werkstatt ist. Fotos: Amag<br />

Amag-Neubau im luzernischen Emmen<br />

Aus Wartezeit wird Arbeitszeit<br />

In Emmen wurde das Amag-Gebäude komplett erneuert. Der Autohändler setzte beim Neubau auf das<br />

Skoda-Motto «Simply Clever». Will heissen: Der Standort ist unter anderem mit acht modernen Arbeitsplätzen<br />

für die Kundschaft ausgerüstet. Aber werden diese auch genutzt? Cynthia Mira<br />

Sechs Monate nach der Einweihung zieht die<br />

Amag auf Anfrage ein positives Fazit. «Gemäss<br />

verlässlichen Rückmeldungen wird die<br />

Möglichkeit, den Fahrzeugservice mit der<br />

Arbeit zu kombinieren, von den Kundinnen<br />

und Kunden regelmässig genutzt und sehr<br />

geschätzt», sagt Amag-Sprecher Emanuel<br />

Steinbeck. Mobiles Arbeiten sei ein Kundenbedürfnis.<br />

«In Ruhe arbeiten zu können,<br />

kommt einerseits dem heutigen Zeitgeist<br />

des mobilen Arbeitens entgegen, andererseits<br />

sparen die Kundinnen und Kunden so<br />

den Ersatzwagen und vor allem wertvolle<br />

Zeit.»<br />

Die modernen Arbeitsplätze verfügen über<br />

einen Stromanschluss sowie gratis WLAN<br />

und stehen den Kundinnen und Kunden zur<br />

Verfügung, während sich ihr Fahrzeug in der<br />

Werkstatt befindet. Zudem ist der Raum mit<br />

Akustik-Bildern an den Wänden ausgestattet,<br />

die den Schall schlucken. Dies sei bei<br />

der Beton-Bauweise für Büroräume besonders<br />

wichtig, so Emanuel Steinbeck. «Die Bilder<br />

verströmen zudem durch originelle Motive<br />

ein einladendes Ambiente.» Ob dieses<br />

Angebot freier Arbeitsplätze auch an anderen<br />

Amag-Standorten eingeführt wird, werde<br />

zurzeit geprüft <strong>–</strong> das Interesse sei auf jeden<br />

Fall gegeben.<br />

Amag ist seit 20 Jahren die regionale Anlaufstelle<br />

rund um die Marke Skoda in Emmen.<br />

«Die grosszügigen Platzverhältnisse im<br />

neuen Betrieb tragen dem stetig wachsenden<br />

Kundenstamm Rechnung», so Emanuel<br />

Steinbeck weiter. Der Neubau an der Mooshüslistrasse<br />

32 erstreckt sich über drei Geschosse.<br />

Bei der Planung des Baus wurde<br />

Wert auf möglichst kurze Wege gelegt. Zudem<br />

ist der Standort auch für die Elektromobilität<br />

gerüstet: An den verschiedenen<br />

Ladestationen können zehn Elektroautos<br />

gleichzeitig aufgeladen werden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

amag.ch<br />

Seit 1. Juli 2021 ist die Amag in Emmen am neuen Standort an der Mooshüslistrasse zu finden.<br />

36<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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TECHNIQUE<br />

Wir sagen<br />

DANKE!<br />

Unserer Kundschaft, die dazu beigetragen hat, dass unser<br />

letztjähriges Firmenjubiläum erfolgreich verlaufen ist.<br />

Wir wünschen Ihnen allen einen guten Start ins <strong>2022</strong>!<br />

Danke auch unseren Lieferanten, welche unsere Jubiläumsaktionen unterstützt haben.<br />

Fibag AG<br />

Lischmatt 17 I 4624 Härkingen I info@fibag.ch I fibag.ch


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

FOKUS<br />

Vier Einstellhallen, mehrere Showrooms, ein Atelier und eine spektakuläre Dachterrasse: Das ist die Niki Hasler AG in Basel.<br />

Nun wird dies um einen Classiche Showroom im Nebengebäude ergänzt. Fotos: Niki Hasler AG<br />

Niki Hasler AG investiert in speziellen Showroom<br />

Mit Leidenschaft und Fürsorge<br />

Niki Hasler AG in Basel ist nicht irgendein Ferrari-Händler. Als eine von nur 30 weltweit<br />

trägt die Garage den offiziellen Titel «Officina Ferrari Classiche». Nun hat die Firma einen<br />

sehenswerten neuen Showroom eröffnet, der allein den Klassikern gewidmet ist. Dave Schneider<br />

Logischerweise darf auch ein Ferrari F40 nicht fehlen.<br />

Ferrari und Hasler <strong>–</strong> die beiden Namen gehören<br />

zusammen. Vor über 38 Jahren startete<br />

Walter Hasler in Frick BL den Import der<br />

Sportwagen aus Maranello in die Schweiz.<br />

Seit 2002 führt sein Sohn Niki den Betrieb<br />

weiter, der inzwischen Niki Hasler AG heisst<br />

und an der Hardstrasse 15 in Basel sein Quartier<br />

hat. Neben dem Neuwagengeschäft hat<br />

der Betrieb noch ein weiteres Standbein: Als<br />

einziger Händler in der Schweiz und als einer<br />

von nur 30 weltweit trägt die Niki Hasler AG<br />

den offiziellen Titel «Officina Ferrari Classiche».<br />

Neben der Restaurierung, der Wartung<br />

und der Pflege von klassischen Fahrzeugen<br />

sind deshalb auch Zertifizierungsdienste<br />

für eine grosse Zahl historischer Ferrari-<br />

Modelle ein Spezialgebiet des Hauses.<br />

Dazu gehört eine Bibliothek mit originalen<br />

Werkstattbüchern, Katalogen und alten<br />

Farb- und Ledermustern. Ausserdem pflegt<br />

der Betrieb gute Beziehungen zu führenden<br />

Ferrari-Historikern.<br />

«Natürlich sind wir stolz auf die gute Beziehung,<br />

die wir mit dem Ferrari-Werk pflegen»,<br />

sagt Firmenchef Niki Hasler. «Wir sind einer<br />

der am besten performenden Händlerbetriebe<br />

der Welt, sowohl im Verkauf wie auch im<br />

Kundendienst, und wurden dafür vom Werk<br />

auch schon einige Male ausgezeichnet». Hasler<br />

ist von Kindesbeinen an ein «Ferrarista», hat<br />

bereits mit acht Jahren im Betrieb des Vaters<br />

sein erstes Auto verkauft und besuchte mit<br />

zwölf das Werk in Maranello. «Spätestens<br />

dann war ich hoffnungslos dem Ferrari-Virus<br />

verfallen.» Deshalb hat sich auch sein Betrieb<br />

exklusiv dieser Marke verschrieben, ohne zusätzliche<br />

Markenvertretung. «Dafür decken<br />

wir das Thema 360 Grad ab: Von der Restauration<br />

eines Ferrari-Klassikers und dem Handel<br />

mit Klassikern über Neuwagen und Service<br />

bis hin zum Rennsport.»<br />

Um dem Thema Classic Cars <strong>–</strong> oder eben Ferrari<br />

Classiche <strong>–</strong> noch mehr Rechnung zu tragen,<br />

hat die Niki Hasler AG im September einen<br />

neuen Showroom nur für klassische Ferrari-<br />

38<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Modelle eröffnet. Dazu wurde vor drei Jahren<br />

das Gebäude neben dem 2018 errichteten<br />

Neubau des Unternehmens erworben<br />

und anschliessend in einen «ursprungsnahen»<br />

Zustand von etwa 1920 zurückversetzt.<br />

Neben den mehreren Schauräumen für Neuwagen<br />

samt drehbarem Autolift, den vier Einstellhallen<br />

und einem Atelier verfügt der Betrieb<br />

in Basel nun also über einen zusätzlichen<br />

Classiche-Showroom, in dem mehr als<br />

20 klassische Ferraris stehen.<br />

Das «neue» Gebäude soll die tiefe Leidenschaft<br />

und das Wissen der Niki Hasler AG für<br />

klassische Ferrari-Modelle verkörpern. «Die<br />

Idee hinter dem Showroom war es, unsere bestehende<br />

Werkstatt zu erweitern sowie unsere<br />

Passion und Kompetenz für Ferrari Classiche<br />

und deren Restaurationen in einem eigenen<br />

Gebäude zu präsentieren», sagt Marketing-Leiter<br />

Oliver Mettauer. Das sieht man schon von<br />

aussen, mit dem modernen, weissen Monolith<br />

für die aktuellen Modelle zur Linken und dem<br />

Gebäude von 1920 zur Rechten für die klassischen<br />

Fahrzeuge. «Die Architektur wiederspiegelt<br />

die Epochen der ausgestellten Ferraris.»<br />

Einfach hineingehen und umsehen geht<br />

übrigens nicht, da der Zugang nur durch die<br />

Werkstatt möglich ist. Interessenten werden<br />

nach Anmeldung persönlich durch den Showroom<br />

geführt.<br />

Im Showroom gibt es die weltweit einzigartige Farbmusterwand mit über 200 historischen Ferrari-Farben.<br />

Das Gebäude an der Hardstrasse 21 wurde<br />

nicht nur äusserlich renoviert, sondern auch<br />

im Innern aufwendig umgebaut. Highlight<br />

ist eine Wand aus gelben Fliesen mit dem bekannten<br />

«Cavallino Rampante», dem steigenden<br />

Pferd im Ferrari-Logo. Es handelt sich<br />

dabei um dieselben Keramikkacheln, die in<br />

Enzo Ferraris Büro verwendet wurden <strong>–</strong> eine<br />

Sonderanfertigung, die aufwendig geplant<br />

und umgesetzt wurde. Genauso wie ein weiterer<br />

Blickfang: «Unsere weltweit einzigartige<br />

Farbwand mit über 240 historischen Ferrari-<br />

Farben. Sie wurde von einem pensionierten<br />

Lackierer aus der Region Modena von Hand<br />

geschaffen.» Es sind auch zahlreiche originale<br />

Karosserieteile von historischen Ferraris ausgestellt<br />

<strong>–</strong> «alles pure, italienische Handarbeit<br />

von Meistern, die heute schwer zu finden<br />

sind», wie Mettauer betont. Auch ein Formel-<br />

1-Motor von 1984 ist zu bestaunen. Natürlich<br />

sind die Stars im neuen Classiche-Showroom<br />

aber die ausgestellten Autos. Herrliche<br />

Stücke wie der 250 GT Lusso, von dem<br />

bis 1964 nur 350 Stück gebaut wurden. Oder<br />

der F40, der ab 1987 der Motorwelt den Kopf<br />

Das «Ferrari Classiche»-Programm gewährleistet die Originalität eines Ferraris und schützt den Wert und den<br />

ordnungsgemässen Zustand des Autos.<br />

verdrehte <strong>–</strong> der Supersportwagen mit V8-<br />

Biturbo-Motor und offiziellen 478 PS Leistung<br />

pulverisierte damals alles bisher Dagewesene.<br />

«Der grösste Teil der ausgestellten Fahrzeuge<br />

steht zum Verkauf», erklärt Oliver Mettauer.<br />

«Diese werden durch Ausstellungstücke ergänzt,<br />

die wegen ihrer Einmaligkeit und Rarität<br />

hervorstechen.» Und welches ist das teuerste<br />

Stück in der Ausstellung, und wie viel<br />

kostet es? «Über Preise sprechen wir nicht»,<br />

lautet da leider die schon erwartete Antwort.<br />

In der Welt der klassischen Ferrari geht es<br />

eben nicht in erster Linie um Geld. Es geht um<br />

Emotionen, um Leidenschaft, um Geschichte<br />

und Heritage. Und daran lässt sich nur<br />

schwer ein Preisschild heften. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

nikihasler.com<br />

Autoträume im Kleinformat: edle Ferrari-Modellautos.


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Interview mit Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />

«Gerade in schwierigen Zeiten<br />

sind Garantieprodukte gefragt»<br />

Fahrzeuggarantien sichern Autokäufer vor Reparaturkosten und stärken das Vertrauen<br />

zwischen Garagist und Kunde. Marcus Söldner von CG Car-Garantie stellt ein<br />

verstärktes Bedürfnis nach Langzeitgarantien fest und verspricht neue Produkte,<br />

um Hemmschwellen beim Kauf von E-Occasionen abzubauen. Sandro Compagno<br />

«Auch wenn sich Car-Garantie sehr stark international<br />

organisiert, bleibt für uns der Schweizer Markt sehr wichtig.»<br />

Dr. Marcus Söldner. Foto: CG Car-Garantie<br />

Herr Söldner, 2020 und 2021 waren sehr<br />

herausfordernde Jahre für den Fahrzeughandel.<br />

Wie hat sich die Pandemie auf<br />

Car-Garantie ausgewirkt?<br />

Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />

CG Car-Garantie Versicherungs-AG: Wir<br />

sind mit den zurückliegenden Jahren trotz aller<br />

Schwierigkeiten zufrieden. Wir konnten<br />

sowohl 2020 als auch 2021 unsere internationalen<br />

Herstellerkooperationen erfolgreich<br />

intensivieren. Der Trend geht weiter zu europäischen<br />

Garantiekonzepten. Trotz der widrigen<br />

Umstände ist es uns in diesem Jahr sogar<br />

gelungen, das Vertriebsergebnis von 2020<br />

noch einmal deutlich zu steigern. Die Erfahrung<br />

zeigt generell, dass gerade in schwierigen<br />

Zeiten stärker auf Garantieprodukte zurückgegriffen<br />

wird.<br />

Wie stark haben die verschiedenen Lockdowns<br />

in Deutschland, wo sich Ihr Hauptsitz<br />

befindet, und in der Schweiz die Kontakte zu<br />

Ihren Kunden, den Garagisten, erschwert?<br />

Der persönliche Kontakt und das Vertrauen<br />

unserer Vertragspartner, das wir uns über die<br />

Jahre aufgebaut haben, sind für uns extrem<br />

wichtig. Die Verfügbarkeit aller Car-Garantie-Abteilungen<br />

inklusive Garantiebearbeitung<br />

und Servicecenter über die gewohnten<br />

Servicenummern war und ist in jeder Situation<br />

gewährleistet. Wo für das Aussendienst-<br />

Team ein persönlicher Besuch nicht möglich<br />

ist, greifen wir auf digitale Meetings zurück,<br />

um den Kontakt zu unseren Partnern zu pflegen.<br />

Diesen Austausch nutzen wir unter anderem<br />

für Schulungen, zum Beantworten von<br />

Fragen oder als Informationskanal über spezielle<br />

neue Programme, die gerade in diesen<br />

Zeiten den Handel unterstützen sollen.<br />

Das A und O im Fahrzeughandel ist das<br />

Vertrauen des Kunden in den Verkäufer<br />

und ins Fahrzeug. Inwieweit können Sie<br />

den Garagisten hier unterstützen?<br />

Gerade Garantieprogramme wirken als Vertrauenssignal,<br />

da sie die Kundinnen und<br />

Kunden nach dem Fahrzeugkauf vor Reparaturkosten<br />

absichern. Das zeigt sich unter anderem<br />

in einer wachsenden Nachfrage nach<br />

Langzeitgarantien, die langfristig vor Reparaturkosten<br />

schützen, bestenfalls sogar bis zum<br />

nächsten Fahrzeugkauf. Für Garagisten ist das<br />

natürlich eine ideale Chance, da sie mit einer<br />

solchen Langzeitgarantie ihre Kundschaft<br />

dauerhaft an sich binden können.<br />

40<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />

Zunehmend kommen Fahrzeuge mit alternativen<br />

Antriebstechnologien auch auf den<br />

Gebrauchtwagenmarkt. Welchen Einfluss<br />

hat dies auf die Garantieprodukte von<br />

Car-Garantie?<br />

Aufgrund der steigenden Relevanz der Elektro-<br />

und Hybridfahrzeuge <strong>–</strong> teilweise mit<br />

ausgelaufenen Batteriezertifikaten der Hersteller<br />

<strong>–</strong> im Gebrauchtwagenmarkt erweitern<br />

wir zeitnah den hochwertigen Leistungsumfang<br />

im Bereich der Hybrid-/Elektrokomponenten<br />

um die Fahrbatterie. Ziel ist, hier eine<br />

maximale Transparenz zu schaffen bezüglich<br />

der Klassifizierung von Defekt beziehungswiese<br />

Verschleiss bei den Fahrbatterien. Hier<br />

sind wir in enger Abstimmung mit unseren<br />

Kooperationspartnern und integrieren auch<br />

unabhängige Prüforganisationen zur Gestaltung<br />

von marktgerechten Prämien und einer<br />

transparenten Schadensabwicklung beziehungsweise<br />

Schadensdefinition. Weitere diverse<br />

Programme sind intern bereits kurz<br />

vor der Validierung und vor der Umsetzung<br />

im Markt. Die Versicherung von elektrifizierten<br />

Fahrzeugen inklusive der Batterien<br />

und die damit verbundene Qualitätsaussage<br />

bieten enorme Chancen zur Sicherung des<br />

Fahrzeugabsatzes. Wenn die Kundinnen und<br />

Kunden wissen, dass sie mit einer Garantie<br />

abgesichert sind, ist die Hemmschwelle<br />

auch geringer, sich für ein gebrauchtes Elektrofahrzeug<br />

zu entscheiden.<br />

Sind für <strong>2022</strong> neue Produkte geplant?<br />

Unsere Schwerpunkte in <strong>2022</strong> liegen auf<br />

der Intensivierung unserer Kooperationen<br />

im Handel, längeren Garantielaufzeiten und<br />

starker Kundenbindungsprodukte. Lange<br />

Garantielaufzeiten, Garantieverlängerungsprodukte<br />

und Kombinationsprodukte, die<br />

die Finanzierung mit einer Garantie beziehungsweise<br />

Reparaturkostenversicherung<br />

verbindet und die Kunden über die gesamte<br />

Finanzierungsdauer schützen, werden immer<br />

beliebter, da langfristige Kostensicherheit<br />

und Kostentransparenz gewünscht wird.<br />

Car-Garantie ist seit 2021 nach der Norm<br />

ISO-27001 zertifiziert, eine Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme.<br />

Können Sie dieses Unwort etwas konkretisieren?<br />

Das ISMS ist ein ganzheitliches Konzept für<br />

ein funktionierendes und in die Organisation<br />

integriertes Sicherheitsmanagement für<br />

Geschäftsprozesse, Daten, IT-Systeme, Mitarbeitende,<br />

Räume etc. Das Ziel ist der Schutz<br />

von Daten und Informationen im Unternehmen<br />

auf Papier, in IT-Systemen und in den<br />

Köpfen der Mitarbeitenden. Bei der weltweit<br />

anerkannten Zertifizierung nach der ISO-<br />

27001-Norm handelt es sich um die international<br />

führende Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme.<br />

Welchen Nutzen hat der Garagist von<br />

dieser Zertifizierung?<br />

Car-Garantie stellt die eigenen Qualitätsstandards<br />

extern wie intern immer wieder auf<br />

den Prüfstand. Unser Anspruch ist es, auch<br />

im Bereich der Informationssicherheit und<br />

Sicherheitsprozesse weiter Dienstleister erster<br />

Wahl zu sein. Die Zertifizierung unterstreicht<br />

unser kontinuierliches Engagement<br />

in den Bereichen Umsetzung, Überwachung<br />

und Verbesserung der Informationssicherheit.<br />

Sie feierten 2021 das 50-Jahr-Jubiläum.<br />

Konnten Sie dieses Jubiläum mit den rund<br />

23 000 Garagen, die europaweit auf Ihre<br />

Dienstleistungen setzen, und Ihren Mitarbeitenden<br />

überhaupt feiern?<br />

Aufgrund der aktuellen Situation war eine<br />

Feier mit unseren Kunden und Mitarbeitenden<br />

leider nicht möglich. Stattdessen haben<br />

wir mehrere Aktionen durchgeführt, um<br />

unseren Dank auszudrücken. Intern über virtuelle<br />

Meetings und Kommunikationsinstrumente,<br />

extern über unser Aussendienst-Team<br />

sowie eine internationale Medienkampagne<br />

und unsere Kundenzeitschriften. Entscheidend<br />

für unseren Erfolg in den letzten<br />

50 Jahren waren die langjährigen Partnerschaften,<br />

die Zusammenarbeit mit unseren<br />

Partnern und die Unterstützung, die wir von<br />

Seiten unserer Vertragspartner erfahren haben.<br />

Daher sage ich auch an dieser Stelle<br />

noch einmal von Herzen Danke für das langjährige<br />

Vertrauen!<br />

Sie wollen bis 2025 Marktführer sein, das<br />

bedeutet Wachstum: Wo sehen Sie dafür<br />

noch Potenzial?<br />

Wir wachsen gerade sehr stark im Occasionsbereich<br />

in ganz Europa. Einerseits durch neue<br />

Kooperationen mit Herstellern und Importeuren,<br />

andererseits durch die aktuelle Situation.<br />

Die Lieferengpässe der Hersteller haben<br />

zu einer erhöhten Nachfrage nach Occasionen<br />

geführt. Beim Occasionsverkauf ist die<br />

Garantie ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />

Daher setzen wir hier auf neue Produkte, beispielsweise<br />

mit längeren Garantielaufzeiten.<br />

Das wird vom Handel sehr gut angenommen.<br />

Hinzu kommt die neue EU-Richtlinie zur Umsetzung<br />

eines neuen Gewährleistungsrechts,<br />

in dem der Verbraucherschutz in den EU-<br />

Staaten deutlich gestärkt wird. Hier gewinnt<br />

die Occasionsgarantie ebenfalls an Bedeutung,<br />

denn nur so kann das finanzielle Risiko<br />

der Garagisten minimiert werden.<br />

Das ist jetzt alles sehr europäisch...<br />

Auch wenn sich Car-Garantie sehr stark international<br />

engagiert, bleibt für uns der Schweizer<br />

Markt sehr wichtig. Deshalb unterhalten<br />

wir in der Schweiz neben einem starken Vertriebsteam<br />

ein Service-Center und eine lokale<br />

Schadenabteilung. Zu unseren Stärken zählt<br />

die Entwicklung internationaler Konzepte,<br />

die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen<br />

lokalen Märkte zugeschnitten sind.<br />

Somit spielt die Schweiz für uns eine tragende<br />

Rolle. Entsprechend dieser Wertung werden<br />

wir auch zukünftig konzentriert an der<br />

weiteren Optimierung unserer Produkte und<br />

Services für die Schweiz arbeiten. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

cargarantie.com<br />

CarNet Management AG <strong>–</strong> Zürcherstrasse 6 <strong>–</strong> CH-8952 Schlieren Tel. +41 44 733 60 10 <strong>–</strong> www.car-net.com <strong>–</strong> info@car-net.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>41


100 TAGE IM EINSATZ<br />

Interview mit AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter<br />

«Der AGVS ist professionell,<br />

innovativ und wichtig»<br />

Seit Oktober 2021 ist Nationalrat Thomas Hurter Zentralpräsident des AGVS. Er ist angetreten mit dem<br />

Anspruch, der Autobranche und damit dem Autogewerbe politisch mehr Gewicht zu verleihen. Nach 100 Tagen<br />

ist die Zeit da, erstmals den Puls zu fühlen. Reinhard Kronenberg<br />

Herr Hurter, Sie sind jetzt Ihre ersten<br />

100 Tage im Amt. Wenn Sie diese Zeit in<br />

3 Wörtern zusammenfassen müssen, welche<br />

kommen Ihnen in den Sinn?<br />

Thomas Hurter, AGVS-Zentralpräsident:<br />

Aus den vielen, die mir spontan in den Sinn<br />

kommen, wähle ich: professionell, innovativ<br />

und wichtig.<br />

Was genau war oder ist professionell,<br />

innovativ und wichtig?<br />

Mit professionell meine ich, dass der AGVS<br />

sehr gut und professionell aufgestellt ist.<br />

Das bezieht sich sowohl darauf, wie gearbeitet<br />

wird, als auch auf die Organisation selbst.<br />

Zum Begriff professionell gehört auch mein<br />

Eindruck, dass sich die beiden Geschäftsbereiche<br />

Bildung und Branchenvertretung stark<br />

an den Bedürfnissen der AGVS-Mitglieder<br />

orientieren. Innovativ bezieht sich auf die<br />

Agilität der Autobranche und damit auch des<br />

Autogewerbes ganz generell. Es ist beeindruckend,<br />

wie immer wieder innovative Lösungen<br />

gefunden und umgesetzt werden. Und<br />

wichtig bezieht sich auf das, was die AGVS-<br />

Mitglieder täglich sicherstellen: den für<br />

unsere Gesellschaft und Wirtschaft wichtigen<br />

motorisierten Individualverkehr (MIV).<br />

Als ACS-Präsident und Präsident von<br />

Aerosuisse sind Sie mit der Führung von<br />

Verbänden vertraut. Worin unterscheidet<br />

sich Ihr AGVS-Mandat von diesen beiden?<br />

Sie unterscheiden sich primär inhaltlich. Aerosuisse<br />

befasst sich als Dachverband mit der<br />

Luft- und Raumfahrt, der ACS hingegen ist ein<br />

klassischer Automobilclub. Aber bei beiden<br />

geht es, wie beim AGVS ebenfalls, um Mobilität.<br />

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sowohl<br />

die Luft- und Raumfahrtbranche wie auch<br />

die Mobilitätsbranche sehr innovativ unterwegs<br />

sind. Das wird in breiten Kreisen leider<br />

nach wie vor zu wenig gewürdigt. Hier sehe ich<br />

Potenzial, das wir besser erschliessen müssen.<br />

Ganz grundsätzlich: Sie sind Berufspilot, Sie<br />

sind Nationalrat, Sie sitzen in verschiedenen<br />

Verbandsführungsgremien. Was waren Ihre<br />

Beweggründe, AGVS-Präsident zu werden?<br />

Dafür gab es eine ganze Reihe von guten Gründen.<br />

Zunächst einmal habe ich persönlich<br />

grosse Freude am Auto und am Autofahren.<br />

Ich halte die motorisierte Mobilität für absolut<br />

systemrelevant. Mich für sie einzusetzen, auch<br />

und gerade als AGVS-Zentralpräsident, halte<br />

ich deshalb für folgerichtig. Kommt dazu, dass<br />

es einfach eine spannende Branche ist und ich<br />

42<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TEMPLATES 100 TAGE IM LAYOUT EINSATZ<br />

will ihre Innovationsfähigkeit auch und gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

der Politik vermitteln. Ich bin dem Autogewerbe aber auch noch anderweitig<br />

verbunden, weil ich mit vielen tollen Persönlichkeiten aus dem<br />

Autogewerbe freundschaftlich verbunden bin.<br />

<strong>2022</strong> steht unter anderem mit der Neuauflage des CO 2<br />

-Gesetzes ein<br />

politisch kontroverses Thema auf der politischen Traktandenliste.<br />

Wie positioniert sich der AGVS zusammen mit seinen<br />

Partnerverbänden in dieser Frage? Wo ziehen Sie<br />

die «rote Linie»?<br />

Grundsätzlich unterstützt das Autogewerbe<br />

die Bemühungen, den CO 2<br />

-Absenkpfad weiterzuführen.<br />

klimaneutral zu werden und<br />

ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten.<br />

Die rote Linie wird von uns aus gesehen<br />

dort überschritten, wo es nur noch um<br />

irgendeine Ideologie geht.<br />

Fortsetzung Seite 44<br />

Foto: AGVS-Medien/ACS.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> 43


100 TEMPLATES TAGE IM EINSATZ LAYOUT<br />

Was sind Ihre Ziele für den AGVS im Jahr <strong>2022</strong>?<br />

Seitens AGVS konzen trieren wir uns auf zwei Hauptaufgaben: Die<br />

Berufsbildung weiter zu stärken und über unsere Branchenvertretung<br />

unseren Mitgliedern bei deren Transformation zum<br />

Mobilitätsanbieter tatkräftig zur Seite zu stehen. Darüber hinaus geht<br />

es auch darum, das Bewusstsein der Politik und der Bevölkerung für<br />

unsere innovative Branche zu stärken. Der MIV gerät politisch zunehmend<br />

unter Druck: so zum Beispiel Flächendeckend Tempo 30,<br />

weniger Parkplätze in den Städten, dies auch zulasten des lokalen<br />

Gewerbes neben vielen anderen Begehrlichkeiten und Einschränkungen.<br />

Von links-grüner Seite wird zum Teil noch mehr gefordert. Hier<br />

werden wir zusammen mit unseren Partnern über Aufklärung Gegensteuer<br />

geben.<br />

Täuscht unser Eindruck oder spielt die Antriebstechnologie in der<br />

Diskussion über den MIV bereits keine Rolle mehr? So nach dem<br />

Motto: Egal, ob Diesel oder Elektro: MIV ist per se schlecht…<br />

Ja, das ist leider teilweise so, nicht zuletzt auch aufgrund der manchmal<br />

einseitigen Berichterstattungen in den Medien. Vieles davon ist<br />

politisch motiviert. In Bezug auf die Antriebsfrage bin ich aber überzeugt,<br />

dass es eine Technologieoffenheit braucht und wir uns die<br />

Möglichkeiten, die andere Technologien zur CO 2<br />

-Reduktion beitragen<br />

können, nicht verbauen sollten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen,<br />

dass gerade die vergangenen Monate gezeigt haben, wie innovativ<br />

die gesamte Automobilbranche reagieren kann.<br />

Mit dem Aufkommen der Elektromobilität sinken die Einnahmen<br />

über die Mineralölsteuern. Das Astra arbeitet an Mobility Pricing,<br />

um die Finanzierung der Strasseninfrastruktur sicherzustellen. Wie<br />

muss ein Mobility-Pricing-Modell aussehen, das die Unterstützung<br />

der Autobranche erhält?<br />

Die Finanzierung unserer Mobilitätsinfrastruktur <strong>–</strong> Bahn und Strasse,<br />

benötigt tatsächlich eine neue Betrachtung, weil sie aufgrund der rückläufigen<br />

Treibstoffzoll-Einnahmen durch die Elektromobilität sowie der<br />

Reduzierung der Treibstoffverbräuche der Fahrzeuge «in die Knie gehen<br />

wird», wie das Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen,<br />

formuliert. Eine mögliche Lösung ist jedoch mit Voraussetzungen<br />

gekoppelt: Eine davon ist, dass alle relevanten Kreise bereit sind, möglichst<br />

offen zu diskutieren. Eine zweite, dass totale Kostentransparenz<br />

geschaffen wird, bei der auch sämtliche Subventionen berücksichtigt<br />

sein müssen. Eine dritte Voraussetzung ist die Bereitschaft, Dinge zu<br />

überdenken, die uns lieb geworden sind, weil sie günstig sind oder<br />

auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Die Frage, die es zu beantworten<br />

geben wird, lautet: Was wird künftig «need to have» sein und was ist<br />

bloss «nice to have»? Es gilt aber auch noch zu erwähnen, dass ein reines<br />

Roadpricing (Strassenzoll) keine Lösung sein wird, da die Gesamtbetrachtung<br />

ausser Acht gelassen würde. Es gilt, sämtliche Verkehrsträger<br />

in die Diskussion um Mobility Pricing einzubeziehen.<br />

Am 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> sind Sie erstmals Gastgeber des «Tag der<br />

Schweizer Garagisten». Die Tagung ist erneut ausverkauft. Worauf<br />

freuen Sie sich an diesem Tag am meisten?<br />

Am meisten freue ich mich darauf, viele spannende Persönlichkeiten<br />

zu treffen, die täglich unsere Mobilität garantieren und mit Mut,<br />

Unternehmergeist und Innovation die Krise der vergangenen zwei<br />

Jahre meisterten. Ich freue mich auf viele gute Gespräche, Freude zu<br />

haben und mit Zuversicht in die spannende Zukunft der Mobilität<br />

zu blicken. <<br />

44<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TAG TEMPLATES DER SCHWEIZER LAYOUTGARAGISTEN<br />

Interview mit Marc Kessler, CEO der Quality1 AG<br />

«Der Verbrenner<br />

wird uns noch lange<br />

beschäftigen»<br />

Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />

Marke für sich.<br />

Quality1 als langjähriger Partner des AGVS unterstützt den «Tag der Schweizer Garagisten» erneut als Hauptsponsor.<br />

CEO Marc Kessler verrät im Gespräch, wieso ihm die Fachtagung so viel bedeutet, wie die Elektrifizierung<br />

die Produkte und Dienstleistungen von Quality1 beeinflusst, und er verspricht ein Facelift. Sandro Compagno<br />

Die Elektromobilität nimmt auch in der Schweiz Fahrt auf. Auf<br />

Autoscout24 sind aktuell rund 2000 gebrauchte BEV ausgeschrieben,<br />

mehr als 800 sind zwei Jahre und älter. Wie beeinflusst die Elektrifizierung<br />

das Geschäftsmodell von Quality1?<br />

Die Elektromobilität verändert auch unser Geschäft in der Zukunft. Aktuelle<br />

Erfahrungen zeigen ein neues Schadenbild und eine Veränderung in<br />

der Abwicklung und Diagnose. Die von Ihnen angesprochenen Fahrzeuge<br />

auf Autoscout24 machen aktuell erst 1,6 Prozent des ausgeschriebenen Volumens<br />

aus. Natürlich sind Elektroautos im Aufschwung, jedoch wird uns<br />

der Verbrenner in den nächsten Jahren <strong>–</strong> vor allem im Aftersales <strong>–</strong> noch<br />

stark beschäftigen. Das aktuelle Volumen von versicherten batterieelektrischen<br />

Fahrzeugen ist noch sehr bescheiden, daher ist eine Einschätzung<br />

von Schadenquoten und sonstigen Effekten noch nicht möglich.<br />

Wir beobachten die Entwicklung mit unserem Produktmanagement und<br />

Schadendienst genau. Als Dienstleister mit KMU-Struktur können wir die<br />

Branche gewohnt agil mit Produkten und Dienstleistungen unterstützen.<br />

«Dienstleister mit KMU-Struktur»: Marc Kessler. Foto: Quality1<br />

Herr Kessler, Neuwagen sind Mangelware, der Schweizer Fahrzeugpark<br />

wird immer älter. Welche Auswirkungen hatte das Jahr<br />

2021 auf Ihr Geschäft als Garantieversicherer?<br />

Marc Kessler, CEO Quality 1 AG: Der Zusammenhang ist simpel:<br />

Je älter ein Fahrzeug wird und je mehr Kilometer es auf dem<br />

Zähler hat, desto wahrscheinlicher sind technische Defekte. Für die<br />

Quality1 AG war 2021 ein positives Jahr. Da wir einen grossen Teil<br />

unseres Volumens mit Gebrauchtwagen generieren, waren wir von<br />

den Lieferverzögerungen, verursacht durch die weltweite Chipkrise,<br />

nur leicht betroffen. Allerdings verknappt der Mangel an Halbleitern<br />

zunehmend das Occasionsangebot. Den Effekt davon erwarten wir<br />

für das Jahr <strong>2022</strong>.<br />

Quality1 sagt von sich, mit rund 10 000 Kundenbesuchen pro Jahr<br />

näher am Garagisten zu sein als die Konkurrenz. Wie stark hat die<br />

Pandemie den Kundenkontakt erschwert?<br />

Wir haben die Kundenbesuche unter Berücksichtigung der geltenden<br />

Schutzkonzepte weitergeführt. Solange unsere Kunden, die Garagisten,<br />

für die Fahrzeughalter verfügbar sind, stellen wir die Beratung<br />

und die Unterstützung jederzeit sicher. Gerade in herausfordernden<br />

Zeiten sind Kontaktpunkte wichtig <strong>–</strong> ob physisch oder digital.<br />

Mit welchen Produkten reagieren Sie auf den Boom an E-Fahrzeugen,<br />

der früher oder später auch den Occasionsmarkt erfassen wird?<br />

Wir sind nahe am Markt. Mit über 10 000 Kundenbesuchen und im<br />

regelmässigen Austausch mit unseren Partnern, den Importeuren und<br />

auch dem AGVS, beobachten wir die Entwicklung sehr genau. Als<br />

erste Massnahme werden bis im zweiten Quartal <strong>2022</strong> alle Hubraumprodukte<br />

auf Kilowatt umgestellt. Unsere Produkte werden modularisiert:<br />

Elemente wie Selbstbehalt oder Materialkostenbeteiligungen<br />

können bei Bedarf ausgeklammert werden. Auch die «AGVS-Garantie<br />

by Quality1» wird im Frühjahr diesem Facelift unterzogen.<br />

Am 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> findet der «Tag der Schweizer Garagisten» in<br />

Bern statt. Die Quality1 AG ist erneut Hauptsponsor. Weshalb dieses<br />

Engagement?<br />

Ich schätze die Begegnungen und Gespräche an dieser Fachtagung sehr.<br />

Es ist für die Branche wichtig, ausserhalb der eigenen Unternehmung<br />

einen Austausch zu haben und neue Impulse für die nächsten Schritte<br />

im eigenen Umfeld zu sammeln. Die Zusammenarbeit und der Austausch<br />

mit der Branche ist auch für uns von Quality1 sehr wichtig, daher<br />

freut es uns, am 18. <strong>Januar</strong> wieder als Hauptsponsor vertreten zu sein.<br />

Was wünschen Sie sich persönlich für den 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>?<br />

Eine Auszeit von dem täglichem Geschehen mit vielen tollen Gesprächen<br />

in einer angenehmen und inspirierenden Umgebung. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

quality1.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>45


TAG DER SCHWEIZER TEMPLATES GARAGISTEN LAYOUT<br />

Fotos: AGVS-Medien<br />

«Persönliches Engagement und Charakter kann niemand exakt imitieren»<br />

Das Alleinstellungsmerkmal<br />

finden<br />

Sich als Unternehmer im Markt eigenständig zu positionieren, ist ein Schlüsselfaktor für den Geschäftserfolg.<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» stellt diese Herausforderung thematisch ins Zentrum und geht der Frage<br />

nach, was es dazu alles braucht. Reinhard Kronenberg<br />

Alexandra Müller, Maturandin.<br />

den Grossteil meiner Kindheit im Showroom verbracht», sagt die<br />

Tochter von Garagist Christian Müller und seiner Frau Regula. Unter<br />

dem Titel «Autohäuser als starke Marken» hat sie ihre Maturitätsarbeit<br />

zu diesem Thema geschrieben. Ein bemerkenswertes Werk, in<br />

dessen Rahmen sie mit verschiedenen Garagisten zum Thema «eigene<br />

Marke» gesprochen hat. Im Zentrum ihrer Arbeit: Welche Faktoren<br />

für ein Autohaus relevant sind, um sich im Schweizer Autohandel<br />

stark zu positionieren.<br />

«Der Garagist <strong>–</strong> eine Marke für sich.»: unter diesem Motto wird am<br />

18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> die Frage erörtert, wie sich der Garagist noch stärker<br />

als eigene Marke positionieren kann. Dies unabhängig davon,<br />

ob er eine oder mehrere Marken vertritt oder markenunabhängig<br />

ist. «Eine Marke für sich» bedeutet in Ergänzung und nicht als<br />

Konkurrenz zu seiner Handelsmarke. Die persönliche Beziehung<br />

zu seinen Kunden, zusammen mit einer ausgeprägten Dienstleistungsorientierung<br />

als grundsätzliche Haltung, ist ein Differenzierungsmerkmal<br />

und hat entscheidenden Einfluss auf den Geschäftserfolg.<br />

Das Programm des «Tag der Schweizer Garagisten» nimmt<br />

die verschiedenen Aspekte des Themas «Eine Marke für sich» auf,<br />

die sowohl für das einzelne Mitglied als auch für den Verband von<br />

zentraler Bedeutung sind.<br />

Mit dieser Differenzierung beschäftigen sich nicht nur die Garagisten<br />

selbst, sondern auch deren Nachwuchs. Alexandra Müller ist dafür<br />

ein Beispiel. «Als Tochter von Inhabern eines Autohauses habe ich<br />

Zusammen mit ihren Interviewpartnern und zum Thema inspiriert<br />

von Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung, hat Alexandra Müller<br />

die Herausforderungen analysiert, die sich für den Garagisten<br />

bei der Stärkung der eigenen Marke stellen. Eine der grössten dabei:<br />

Die Produktmarken der Automobilbranche verlangen immer<br />

mehr eine Vereinheitlichung des Auftritts. Der Einfluss der Importeure<br />

engt den Spielraum einer solchen Positionierung teilweise<br />

massiv ein. Finanzielle Mittel für Werbung sind in aller Regel zwingend<br />

an Produktewerbung gebunden. Um parallel dazu die Unternehmensmarke<br />

zu bewerben, wären finanzielle Mittel notwendig,<br />

die bei den meist tiefen Margen der Handelsbetriebe kaum<br />

vorhanden sind.<br />

Am «Tag der Schweizer Garagisten» vom 18. <strong>Januar</strong> erörtert Moderator<br />

Röbi Koller mit der Unternehmerin Alice Tognetti und den beiden<br />

Unternehmern Marc Weber und Steeve Guillemin all jene Faktoren,<br />

die relevant sind, um sich als Garagenbetrieb zu positionieren und<br />

46<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TEMPLATES TAG DER SCHWEIZER LAYOUT GARAGISTEN<br />

Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />

Marke für sich.<br />

der eigenen Marke eine Bedeutung, idealerweise ein «Alleinstellungsmerkmal»<br />

zu verleihen und sich damit gegenüber anderen Marken zu<br />

unterscheiden. Das kann über einen zusätzlichen Nutzen gehen, über<br />

Convenience, über den Preis oder über die Qualität von Beratung im<br />

Verkauf und von Arbeiten in der Werkstatt. So gesehen ist die eigene<br />

Marke eine Art Leistungsversprechen gegenüber dem Kunden; die bei<br />

der Wahl eines Produkts oder einer Dienstleistung eine entscheidende<br />

Rolle spielen kann oder, besser: soll.<br />

Zusammen mit ihren Interviewpartnern hat Alexandra Müller einen<br />

weiteren, nicht unwesentlichen Faktor für die eigene Marke identifiziert:<br />

die Mitarbeitenden im Betrieb. Eine Marke zu sein, hängt direkt<br />

mit den Unternehmenswerten zusammen <strong>–</strong> und die werden primär<br />

durch zufriedene, fachlich qualifizierte und loyale Mitarbeitende<br />

verkörpert. Orientierung dafür bietet das Leitbild des Unternehmens.<br />

Dieses legt die Basis für Fairness, Genderfairness, Zuverlässigkeit,<br />

Compliance, Nachhaltigkeit, sowie Sozial- und Umweltverträglichkeit<br />

als wichtige Faktoren der Markenbildung. Hier trifft sie den Kern,<br />

wenn sie ihre Mutter und Unternehmerin im Autogewerbe Regula<br />

Müller zitiert, die sie im Rahmen der Arbeit ebenfalls befragt hat:<br />

«Dinge, wie das persönliche Engagement und der Charakter jedes<br />

Einzelnen in einem Unternehmen sind das Einzige, was kein zweites<br />

Unternehmen exakt imitieren kann.» <<br />

Der «Tag der Schweizer Garagisten» und das «Dîner des garagistes» werden von folgenden Partnern unterstützt:<br />

Presentingpartner Tagesprogramm<br />

Presentingpartner<br />

«Dîner des garagistes»<br />

Goldpartner Shuttle<br />

Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />

Bronzepartner für Tagesprogramm<br />

und «Dîner des garagistes»<br />

Medienpartner<br />

Sicher unterwegs in die Zukunft<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>47


BILDUNG<br />

AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter (rechts im Bild) liess es sich nicht nehmen, den frisch diplomierten Betriebswirten zu ihrer Leistung zu gratulieren. Foto: AGVS-Medien<br />

Diplomfeier Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />

Zu Unternehmern gereift<br />

Die Herausforderung erfolgreich gemeistert: 24 Berufsleute haben die zweijährige Ausbildung zum/zur<br />

diplomierte/-n Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe absolviert. Sie sind nun unter anderem fähig,<br />

Unternehmensstrategien festzulegen, Prozesse im Autohaus zu leiten oder die Finanzen sowie das Controlling zu<br />

steuern. «Die Branche braucht euch», sagte AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter an der Diplomfeier. Cynthia Mira<br />

Der AGVS hiess im Panoramarestaurant<br />

Hertenstein in Ennetbaden AG 19 der insgesamt<br />

24 neuen Fachleute willkommen. Das<br />

wohlverdiente Diplom gab es aber nur für<br />

jene, die im Anzug erschienen. Um die Einhaltung<br />

dieser Regel war der Präsident der<br />

Kommission HFP Peter Baschnagel persönlich<br />

besorgt. Er schickte bei der Diplomübergabe<br />

glatt einen der Absolventen zurück an<br />

den Tisch, damit dieser anständig gekleidet,<br />

sprich im Sakko, zurückkehrte. Die Lacher<br />

der Gäste waren ihm damit auf sicher. «Ich<br />

freue mich ausserordentlich, dass ich dabei<br />

sein kann», sagte der neue AGVS-Zentralpräsident<br />

und Nationalrat Thomas Hurter. «Was<br />

Sie in den letzten Monaten gelernt haben,<br />

war wesentlich spannender als das, was früher<br />

in der Automobilbranche gelehrt wurde.»<br />

Die Mobilität sei einer der innovativsten Bereiche<br />

und es gehe oft vergessen, dass es die<br />

Berufsbildung mit einer Ausbildung im IT-<br />

Bereich durchaus aufnehmen könne. Sie bilde<br />

äusserst breit aus. «Ein Auto ist heute wie<br />

ein Handy auf vier Rädern, topmodern und<br />

sehr innovativ.» Er würde sich wünschen,<br />

dass noch mehr Leute diesen Weg einschlagen<br />

würden. Und: Es sei klar, dass sich der<br />

Beruf des Garagisten weiter verändern werde.<br />

«Garagisten sind in Zukunft Mobilitätsberater<br />

und ein Freund fürs Leben. Die Branche<br />

wird euch brauchen.»<br />

Die Erleichterung über das erhaltene Diplom<br />

war manchen Absolventen ins Gesicht geschrieben.<br />

Als Gratwanderung bezeichnet<br />

Reto Lanz aus Langenthal BE die Ausbildung.<br />

Er habe Respekt vor seinen Mitstudenten,<br />

denn der Weg bis zum Diplom sei manchmal<br />

hart. «Besonders neben einer eigenen kleinen<br />

Familie und der beruflichen Tätigkeit.»<br />

Der 31-Jährige konnte sein Diplom im zweiten<br />

Anlauf entgegennehmen: «Wir haben<br />

nun alle einen Rucksack mit viel Wissen.»<br />

Genauso wie er will auch Matthias Nyffenegger<br />

aus Lyss BE bald ein Unternehmen übernehmen.<br />

«Die Ausbildung war eine spezielle<br />

Erfahrung, weil einiges in kleinen Gruppen<br />

oder im Homeschooling gemacht werden<br />

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BILDUNG<br />

musste, was nicht immer einfach war», sagt<br />

er. Der 38-Jährige wechselte für seinen erfolgreichen<br />

Abschluss sogar seinen Arbeitsplatz:<br />

«Ich war immer in der Werkstatt tätig, aber<br />

ich habe während der Ausbildung gemerkt,<br />

dass ich in den Verkauf wechseln will.» Es sei<br />

eine ganz andere Nähe zu den Kunden.<br />

Die offizielle Begrüssung übernahm Thomas<br />

Jäggi, AGVS-Sekretär der Prüfungskommission.<br />

«Euch wurde nichts geschenkt», sagte<br />

er an die Absolventen gewandt und betonte,<br />

dass sie der Stolz des Verbandes und der<br />

Branche seien. «Womöglich sind bei Ihnen<br />

beim Lernen Tränen geflossen und auch Ihre<br />

Familie und Freunde haben in den vergangenen<br />

Monaten auf vieles verzichtet.» Jäggi<br />

gratulierte zum Durchhaltewillen und zum<br />

Erfolg <strong>–</strong> und bat nach dem Apéro zum Drei-<br />

Gänge-Menu der Extraklasse. Nach der Vorspeise<br />

folgten drei Ansprache und die offizielle<br />

Diplomübergabe.<br />

«Wir sind heute hier, um Sie zu ehren und Ihnen<br />

mit dieser Feier die Wertschätzung entgegenzubringen,<br />

die Sie sich redlich verdient<br />

haben», sagte Peter Baschnagel. Der Anlass<br />

sei auch für den AGVS ein besonderes Ereignis.<br />

«Mit der erfolgreichen Prüfung haben Sie<br />

bewiesen, dass sie wohlüberlegt und richtig<br />

reagiert haben», sagte er. Es sei eine Auszeichnung,<br />

auf die man stolz sein könne. «Sie<br />

besitzen nun das Know-how, um ein Unternehmen<br />

als Führungskraft erfolgreich in die<br />

Zukunft zu führen. Treffen sie ihre eigenen<br />

Entscheidungen, reagieren sie überlegt und<br />

bleiben Sie neugierig auf alles: auf die Zukunft,<br />

auf die Politik und auf die Welt.» Und<br />

noch einen Tipp gab er mit auf den Weg: «Lesen<br />

Sie die Zeitung.» Sie biete stets wichtige<br />

Neuigkeiten und wertvolle Hintergrundinformationen.<br />

Ein besonderer Dank ging an<br />

die Prüfungsexperten und die Lehrpersonen.<br />

Zudem wurde dem abwesenden Gast Roland<br />

Graf applaudiert. Er ist Leiter der Pensionsund<br />

Ausgleichskasse des Schweizer Mobilgewerbes<br />

PK & AK Mobil,die einen Teil zum<br />

Aperitif beigetragen hat.<br />

Danach folgte Charles-Albert Hediger, Präsident<br />

der Berufsbildungskommission und<br />

Mitglied des AGVS-Zentralvorstands. Er leitete<br />

seine Ansprache mit einem Zitat ein:<br />

«Erfolg besteht in erster Linie darin, zu arbeiten,<br />

wenn andere angeln.» Die berufliche<br />

Weiterbildung sei bei den Absolventen vor<br />

dem Angeln gekommen. Hediger erinnerte<br />

daran, dass die Mobilität die Voraussetzung<br />

für Wohlstand und ein wichtiger Treiber für<br />

wirtschaftliches Wachstum sei.<br />

Nach dem Hauptgang folgte der zweite Teil<br />

des Abends. Dieser war von zwei Verabschiedungen<br />

geprägt. Denn Peter Baschnagel und<br />

der langjähriger Prüfungsexperte Jürg Fluri<br />

legten beide ihre Ämter nieder (Siehe Box).<br />

Charles-Albert Hediger übernahm auch hier<br />

eine wertschätzende Verabschiedung. Zudem<br />

richteten Fluri und Baschnagel gegenseitig<br />

ein paar Worte aneinander. «Jürg Fluri ist<br />

ein Experte, der für die Höhere Fachprüfung<br />

Grosses geleistet hat», lobte Peter Baschnagel.<br />

Er habe 2016, nachdem er viele Jahre als<br />

Leiter der AGVS-Berufsbildung tätig war, seine<br />

Arbeit als Prüfungsexperte angenommen.<br />

«Du hast deine Arbeit immer sehr ernst genommen<br />

und wir entlassen dich mit grossem<br />

Respekt aus dem Expertengremium in ruhigere<br />

Gewässer.» <<br />

Die Absolventen<br />

Alain Bonani (Baar)<br />

Stefan Brülhart (Wünnewil FR)<br />

Patrick Flammer (Glarus)<br />

Simon Freunbichler (Gümmenen BE)<br />

Simon Gerber (Algetshausen SG)<br />

Nicola Gioia (Schaffhausen)<br />

Hélder Gomes (Kloten)<br />

Roland Heiz (Eiken AG)<br />

Marco Hofer (Dagmersellen LU)<br />

Marco Jesus (Zürich)<br />

Manuel Kiener (Buttisholz LU)<br />

Reto Lanz (Langenthal)<br />

Dominik Lichtsteiner (Brittnau AG)<br />

Ludwig Maienfisch-Zahradnik (Büren a.A.)<br />

Sandro Margraf (Knonau ZH)<br />

Matthias Nyffenegger (Lyss BE)<br />

Albert Palokaj (Baar)<br />

Flamur Qehaja (Fläsch GR)<br />

Vitus Schärer (Linthal GL)<br />

Moritz Spychiger (Pfaffnau LU)<br />

Dominik Steiner (Luzern)<br />

Mathias von Atzigen (Alpnach Dorf OW)<br />

Eugen Wachter (Conters GR)<br />

Benjamin Zgraggen (Dierikon LU)<br />

Die höhere Berufsbildung des AGVS geprägt: Ehrung für Peter Baschnagel<br />

Jürg Fluri (l.), Thomas Jäggi und Peter Baschnagel (r.).<br />

Für Peter Baschnagel war es die letzte Diplomfeier.<br />

Charles-Alber Hediger eröffnete im letzten<br />

Akt die emotionsgeladene Verabschiedung und die<br />

Übergabe des Präsidiums. Baschnagel übernahm<br />

vor 31 Jahren beim AGVS das Amt des Präsidenten<br />

der Höheren Fachprüfung. Damals hiess diese<br />

Position noch Meisterprüfungskommission. Davor<br />

war er zehn Jahre als Prüfungsexperte tätig. Er<br />

hat insgesamt drei Berufsrevisionen miterlebt<br />

und geprägt. «Wir haben 26 Jahre zusammengearbeitet.<br />

Du hattest schon als Präsident der<br />

Meisterprüfungskommission stets die Nase vorn»,<br />

sagte Jürg Fluri, ebenfalls langjähriger Prüfungsexperte.<br />

Peter Baschnagel war stets bestrebt, das<br />

Image und die Anerkennung der AGVS-Bildung zu<br />

festigen und zu verankern.<br />

Sein Grossvater Ernst Baschnagel-Käufeler hatte<br />

1918 die Garage Baschnagel gegründet. 1977 übernahm<br />

Peter Baschnagel die Leitung in Windisch<br />

und baute die Garage zu einem erfolgreichen<br />

Unternehmen aus. Heute führen die Kinder das<br />

über 100-jährige Geschäft in vierter Generation<br />

und an drei Standorten weiter. «Lieber Peter, für<br />

Zukunft alles Gute und bleib, wie du bist», schloss<br />

Jürg Fluri.<br />

Baschnagels Nachfolge tritt Martin Bärchtold an.<br />

Dieser lobte die herausfordernden Veränderungen,<br />

die Baschnagel stets angenommen habe. Er habe<br />

die Höhere Berufsbildung des AGVS zu dem gemacht,<br />

was sie heute sei. «Du warst stets am Puls<br />

der Zeit und hast alles gegeben, um eine solche<br />

Ausbildung anzubieten.» Es sei die Krönung des<br />

AGVS-Bildungswesens. Dieses Lob gehe runter<br />

wie Butter und sei Balsam für die Ohren, konterte<br />

anschliessend der abtretende Präsident. Er wolle<br />

nochmals zwei Minuten seine Worte an die Gäste<br />

richten. «Verteilt auf meine Tätigkeit sind das<br />

pro Jahr 3,87 Sekunden, soviel Zeit muss sein.»<br />

Baschnagel zeigte sich überwältigt, aber das<br />

Lob sei auch etwas übertrieben. Zudem seien die<br />

Fehler grosszügig übersehen worden. «Ein intaktes<br />

Gremium, das zusammenhält, ist wichtig und<br />

wir haben in die richtige Richtung gezogen.»<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>49


BILDUNG<br />

Leadership und Mitarbeiterbindung<br />

«Gute Führung<br />

kann man lernen»<br />

Die Kurse der AGVS Business Academy zum Thema Leadership und Mitarbeitergespräche von Roland Gasche<br />

sind beliebt. Das zeigen die Umfragewerte des AGVS zu seinen Kursen. Im Gespräch zeigt er auf, was eine gute<br />

Führungskraft auszeichnet und wie es gelingt, Mitarbeitende langfristig zu binden. Cynthia Mira<br />

Gute Führung kann man lernen. Davon ist Roland Gasche überzeugt.<br />

Er ist Mitinhaber der Beratungsfirma Ashanti AG in Kirchberg BE<br />

und führt seit 2016 respektive 2018 die beiden AGVS-Kurse «Dialog<br />

<strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch» und «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/-r».<br />

Gasche weiss, wo in Sachen Mitarbeiterführung<br />

in den meisten Betrieben die Stärken und Schwächen liegen. Er sagt:<br />

«Bei Garagisten ist es oft so, dass gute Mechatroniker irgendwann<br />

zum Werkstattleiter aufsteigen, ohne sich aber zusätzliche Kompetenzen<br />

für die neue Führungsposition anzueignen. Die Mitarbeiter<br />

mögen in der Werkstatt hervorragend und durch ihre operativen Fähigkeiten<br />

gewachsen sein, aber ihnen fehlen oft die Fähigkeiten, um<br />

ebenso erfolgreich Führungsaufgaben übernehmen und ausführen zu<br />

können.» Dabei müssten sie ihre Rolle und die Verantwortung diesbezüglich<br />

kennen.<br />

Ob Mitarbeitende im Betrieb bleiben oder nicht, hänge<br />

oft auch mit einer guten Führung zusammen, erklärt<br />

Gasche. «Du kannst Menschen nicht motivieren,<br />

aber man kann einen Raum schaffen, um sie nicht zu<br />

demotivieren.» Manchmal seien es Kleinigkeiten. Man<br />

könne den Tag mit einem Wettbewerb starten oder den<br />

Pausenraum gemeinsam auf Vordermann bringen. Es<br />

sei ein Irrglaube, die Motivation der Mitarbeitenden längerfristig<br />

erhöhen zu wollen, indem man eine Lohnerhöhung gutheisse.<br />

«Das Umfeld muss stimmen.» Und: «Intransparenz geht gar<br />

nicht.» Führung muss durchlässig und transparent sein. Eine klare<br />

Ansage, dass man als Führungsperson zum Beispiel für zwei Stunden<br />

weg sei, würden Mitarbeitende verstehen. «Man kann sagen,<br />

dass man in dieser Zeit nur erreichbar ist, wenn die Hütte brennt,<br />

und dass man danach wieder da ist, eine solche klare Kommunikation<br />

ist wichtig.»<br />

Gasche beginnt seinen Kurs gerne mit der Frage über die Ziele und<br />

die Werte in den Betrieben, aus denen die Führungskräfte kommen.<br />

Nur wenige Teilnehmende würden diese Frage beantworten können.<br />

Seine Antwort dazu: «Wie will man den Mitarbeitenden die<br />

Ziele und die Visionen des eigenen Unternehmens vermitteln,<br />

wenn man sie nicht kennt oder keine hat? Und wie soll man<br />

die Arbeitskräfte für jene Aufgaben sensibilisieren, die sie<br />

zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen können?»<br />

Gute Kommunikation sei zentral. «Die Mitarbeitenden<br />

haben grosse Erwartungen an ihre Chefs und als Führungsperson<br />

steht man ständig unter ihrer Beobachtung.»<br />

Nur produktiv zu sein, reiche nicht aus. Man<br />

müsse das grosse Ganze in der Werkstatt überblicken.<br />

Zudem habe man als Führungsperson eine Holschuld.<br />

«Man muss die eigenen Vorgesetzten fragen,<br />

wenn man beispielsweise die Ziele nicht kennt.»<br />

«Als Führungsperson steht man<br />

ständig unter Beobachtung»:<br />

Roland Gasche. Foto: AGVS-Medien<br />

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<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Das gelte auch für Mitarbeitergespräche. Im zweiten Kurs «Dialog<br />

<strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch» bringen die Teilnehmenden ihre<br />

Unterlagen für ein Feedback mit. «Oft ähneln diese Dokumente einer<br />

Checkliste aus der Werkstatt», sagt Gasche. «Eine Checkliste mag in<br />

der Werkstatt für Technisches funktionieren, aber nicht für ein Mitarbeitergespräch.»<br />

Es gehe um Menschen. Gasche rät deshalb: «Man<br />

soll mehr fragen, anstatt reden.» Der Dialog sei wichtig. Zudem sei<br />

generell Flexibilität gefragt. Vielleicht könne man auch auf flexible<br />

Arbeitswünsche eingehen. «Ein Mitarbeiter möchte vielleicht neun<br />

Monate arbeiten und drei Monate am Stück weg, warum soll das<br />

nicht gehen?» Dies sei auch eine Generationenfrage. «Die Welt ist anders<br />

als vor 60 Jahren.»<br />

Solche und weitere Inputs kommen bei Kursteilnehmenden äusserst<br />

gut an, wie eine interne AGVS-Umfrage zeigt. Besonders Gasche als<br />

Referent wird darin gelobt. Seine Erfahrung schöpft der 65-Jährige<br />

aus einer langjährigen Karriere. Er kommt ursprünglich aus der Hotellerie<br />

und verbrachte einige Jahre als Geschäftsleiter verschiedener<br />

Hotels im Ausland. Zurück in der Schweiz war er als Berater für ausländische<br />

Arbeitskräfte in einer amerikanischen Firma tätig und als<br />

Dozent in ganz Europa unterwegs. Heute gibt er sein Wissen auch als<br />

Lehrgangsleiter beim Verband Hotellerie Suisse weiter.<br />

«Ich habe mir immer eine Arbeit gesucht, die mir Spass macht», sagt<br />

er. Er könne gar nicht anders. Das Leben sei zu kurz für eine Tätigkeit,<br />

die man nur widerwillig ausführe. «Es ist doch tragisch, wie viele<br />

Menschen jeden Tag mit trauriger Miene zur Arbeit fahren.» Ihm<br />

gefalle an seiner Beratungstätigkeit besonders die Kommunikation<br />

mit den Menschen, die aus den unterschiedlichsten Betrieben und<br />

Branchen kommen. Er sagt: «Ich kann etwas dazu beitragen, das ihr<br />

Leben im Betrieb etwas einfacher macht, das ist doch wunderbar.» <<br />

Nächste Termine:<br />

2. März <strong>2022</strong>, «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r»,<br />

AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

14. April <strong>2022</strong>, «Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch», Bern Mobilcity<br />

6. September <strong>2022</strong>, «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r»,<br />

Bern Mobilcity<br />

Für die Kurse hat es noch freie Plätze!<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/agvs-business-academy<br />

Be part of the<br />

Christ Group<br />

INNOVATION ist unsere Leidenschaft.<br />

Tel. +41 56 648 70 80 • verkauf-ch@christ-ag.com<br />

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BILDUNG<br />

Konzentriert auf Fehlersuche: Ein angehender Automobildiagnostiker während der Berufsprüfung. Fotos: AGVS-Medien<br />

Automobildiagnostiker/-innen<br />

Ein Jubiläum<br />

der besonderen Art<br />

«Selbstständig, entscheidungsfreudig und hartnäckig.» Mit diesen drei Adjektiven umschreibt Werner Bieli<br />

das Wesen eines Automobildiagnostikers. Zum bereits 200. Mal in der Geschichte des AGVS fand eine<br />

Berufsprüfung dieser höheren Berufsbildung statt. Sandro Compagno<br />

Die Geschichte des Lehrgangs reicht bis ins<br />

Jahr 1991 zurück. Nicht ganz so lang, aber immerhin<br />

seit 20 Jahren prägt Werner Bieli den<br />

Lehrgang zum/zur Automobildiagnostiker/-in<br />

mit eidgenössischem Fachausweis. Von 2002<br />

bis 2014 als Mitglied der Prüfungskommission,<br />

seither als deren Präsident. Zwei oder<br />

drei Jahre wird er noch anhängen. «Bis die<br />

neue Prüfungsordnung und die dazugehörende<br />

Wegleitung erstellt sind. Ich hoffe, meine<br />

Kommissionskollegen können mich noch so<br />

lange ertragen…», scherzt Werner Bieli.<br />

Werner Bieli, Präsident Prüfungskommission<br />

Automobildiagnostiker.<br />

Werfen wir einen Blick zurück ins Jahr 1991:<br />

Die Sowjetunion löst sich auf, Flavio Cotti<br />

ist Schweizer Bundespräsident, der britische<br />

Informatiker Tim Berners-Lee vom CERN in<br />

Genf startet das World Wide Web und Fahrzeuge<br />

wie der Opel Frontera, der Hyundai<br />

Lantra und der VW Golf III kommen auf den<br />

Markt. Keine Autos, die als besonders revolutionär<br />

in die Automobil-Geschichte eingehen<br />

werden. Trotzdem wachsen der Umfang<br />

und die Komplexität der Technik in diesen<br />

Jahren derart, dass ein neues Berufsbild geschaffen<br />

werden muss. Werner Bieli: «Die<br />

Diagnosesystematik am Auto hat durch die<br />

Einführung der Elektronik stark an Bedeutung<br />

zugenommen und die Mechanik wur-<br />

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<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

de etwas in den Hintergrund verdrängt. Will<br />

heissen, dass die Ausbildung des Automobildiagnostikers<br />

eben spezifisch auf die Diagnose<br />

zugeschnitten wurde. Eine gezielte, systematische<br />

Fehlersuche an den Teilsystemen<br />

eines Fahrzeuges stand und steht im Mittelpunkt<br />

der Ausbildung eines Diagnostikers.»<br />

In den mehr als 30 Jahren wurde der Lehrgang<br />

laufend an die aktuellen Erfordernisse<br />

angepasst. Einen «Meilenstein» nennt Werner<br />

Bieli die neue Prüfungsordnung 2004,<br />

mit der die Ausbildung modularisiert wurde.<br />

Die insgesamt zwölf Module beschrieben<br />

die Ausbildungsinhalte der einzelnen Teilsysteme:<br />

die Module 1 bis 6 mit Grundlagenkenntnissen,<br />

Module 7 bis 9 mit Teilsystemkenntnissen<br />

von Personenwagen. Und für<br />

die Lastwagen wurden die Module 10 bis 12<br />

erarbeitet. «Somit fand erstmals in der Geschichte<br />

des Diagnostikers eine echte Spezialisierung<br />

und Trennung von Personenwagentechnik<br />

und Nutzfahrzeugtechnik statt.»<br />

Zehn Jahre später wurde diese modulare Ausbildung<br />

von einer an Kompetenzbereichen<br />

orientierten Ausbildung abgelöst. Die Berufsprüfung<br />

konnte nicht mehr durch Bestehen<br />

von einzelnen Modulen, sondern durch Absolvieren<br />

einer vernetzten Schlussprüfung<br />

kompakt abgeschlossen werden. Zusätzlich<br />

wurde die Berufsprüfung Werkstattkoordinator/-in<br />

EFA realisiert. Werner Bieli: «Eine Analyse<br />

zeigte damals auf, dass nicht-technische<br />

Kenntnisse in die Ausbildung integriert werden<br />

mussten. Man kam zum Schluss, dass<br />

eine Integration von methodisch-didaktischem<br />

Fachwissen sowie von Führungs- und<br />

Werkstattprozesskenntnissen zusätzlich zum<br />

bestehenden technischen Ausbildungsinhalt<br />

den Rahmen sprengen würde.»<br />

Mittlerweile arbeiten Werner Bieli und seine<br />

Kommissionskollegen wieder an einer neuen<br />

Prüfungsordnung. «Das Schwergewicht der<br />

Antriebstechnologien hat sich sprunghaft verändert.<br />

Die fossilen Treibstoffe werden durch<br />

Elektro-, Hybrid oder auch Gasantriebe verdrängt.<br />

Diese Tatsache bedingt auch eine Verschiebung<br />

von Ausbildungsschwergewichten.<br />

Ab <strong>2022</strong> werden angehende Diagnostiker und<br />

Werkstattkoordinatoren im Bereich der alternativen<br />

Antriebssysteme ausgebildet und geprüft.<br />

Dadurch muss auch eine Teilrevision der<br />

bestehenden Prüfungsordnung stattfinden.»<br />

Rund 170 Automobildiagnostiker und Werkstattkoordinatoren<br />

legen jährlich die Berufsprüfung<br />

ab. Dennoch bleibt die Fachkräftesituation<br />

auch in diesem Bereich angespannt. Durch ihre<br />

breit gefächerte, fundierte Ausbildung sind diese<br />

Berufsleute auch in anderen Branchen sehr<br />

begehrt. «Das bedeutet, dass sich nicht wenige<br />

für andere Berufssparten interessieren und<br />

dann leider für unser Gewerbe verloren gehen.<br />

Darum ist es wichtiger denn je, dass unsere<br />

Ausbildung zeitgemäss, fundiert und interessant<br />

angeboten wird. Nur so können wir gute<br />

Diagnostiker und Werkstattkoordinatoren für<br />

uns gewinnen», sagt Werner Bieli.<br />

Prüfungsexperten gesucht<br />

Ohne Experten keine Berufsprüfung.<br />

Jedes Jahr sind rund 300 Experten an den<br />

Prüfungen zum/zur Automobildiagnostiker/-<br />

in mit eidgenössischem Fachausweis für<br />

den AGVS im Einsatz. Der Verband sucht<br />

daher laufend Prüfungsexperten für diese<br />

höhere Berufsbildung.<br />

Voraussetzung ist ein Abschluss als<br />

Automobildiagnostiker/-in EFA sowie<br />

mindestens drei Jahre Erfahrung als<br />

Experte an Lehrabschlussprüfungen.<br />

Der zeitliche Aufwand liegt zwischen<br />

zwei und fünf Tagen pro Jahr.<br />

Interessierte melden sich bei Hansruedi<br />

Ruchti: hansruedi.ruchti@agvs-upsa.ch<br />

Denn auf diese Allrounder und Generalisten<br />

mit ausgezeichnetem technischem Fachwissen<br />

ist die Branche angewiesen. Das war 1991<br />

so und das wird 2031 nicht anders sein. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

Ohne Experten keine Prüfung: Die Prüfungsexperten der 200. Berufsprüfung «Automobildiagnostiker/-in EFA».<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>53


BILDUNG<br />

Ostschweizer Fachhochschule in Buchs SG<br />

5.1 ist ihre Zahl<br />

Leonie Zellweger will mehr Frauen für einen Beruf in der<br />

Automobilbranche motivieren. Nicht zuletzt deshalb wirbt sie<br />

auf dem Grundbildungsflyer des AGVS für Autoberufe. Zur<br />

Zeit sitzt sie an ihrer Bachelorarbeit und sagt, sie profitiere<br />

nach wie vor von ihrer Mechatronikerlehre. Cynthia Mira<br />

Leonie Zellweger erfüllt im<br />

Rahmen ihrer Bachelorarbeit an<br />

der Ostschweizer Fachhochschule<br />

in Buchs SG einen anspruchsvollen<br />

Auftrag der Firma Durot Electric in<br />

Mörschwil SG. Foto: AGVS-Medien.<br />

Sie ist erst 23 Jahre alt und absolviert bereits<br />

ihre vierte Ausbildung: Leonie Zellweger<br />

startete ihre Karriere mit 15 Jahren als Automobil-Fachfrau<br />

EFZ, Fachrichtung Personenwagen.<br />

Danach liess sie sich in einer zweiten<br />

Lehre zur Automobil-Mechatronikerin ausbilden<br />

und schloss in der Folge die Berufsmaturität<br />

ab. Seit eigenen Wochen sitzt sie<br />

nun an ihrer Bachelorarbeit für das Studium<br />

in Systemtechnik an der Ostschweizer Fachhochschule<br />

(OST) in Buchs SG. «Ich bin gerne<br />

ein Vorbild», sagt sie und spricht damit jene<br />

Frauen an, die sich einen solchen Weg in der<br />

Automobilbranche nicht zutrauen.<br />

«Als ich mit der ersten Ausbildung zur Automobil-Fachfrau<br />

startete, hatte ich ebenfalls<br />

Respekt vor den Herausforderungen», sagt<br />

sie. Damals sei sie zu wenig selbstsicher gewesen,<br />

um direkt bei der Stern Garage AG in<br />

Heerbrugg SG mit der Lehre als Automobil-<br />

Mechatronikerin zu beginnen. «Diese Herangehensweise<br />

in Etappen erleichterte mir<br />

zwar den Einstieg, aber wenn ich nochmals<br />

wählen könnte, würde ich diese erste Ausbildung<br />

überspringen.» Der Schulstoff zur<br />

Mechatronikerin sei zwar schwieriger, aber<br />

die Kapazitäten wären vorhanden gewesen.<br />

Zellweger wuchs in Rebstein SG auf. Das<br />

Herzblut für die Garagenwelt wurde ihr nicht<br />

direkt in die Wiege gelegt. Ihr Vater habe<br />

sie manchmal zu einer Ausstellung mit Oldtimern<br />

mitgenommen, aber ausschlaggebend<br />

für die Berufswahl sei ihre Faszination für<br />

die Technik und das Handwerkliche gewesen.<br />

Für sie steht fest: «Um mehr Frauen für<br />

einen Beruf in der Automobilbranche zu begeistern,<br />

muss man früher ansetzen.» Sie erinnere<br />

sich gut an die Zeit in der Oberstufe.<br />

Dort entscheide man, wie es nach der Schule<br />

weitergehen soll. Man müsse die Mädchen<br />

dort abholen. «Ich habe nach einer Schnup-<br />

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<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

perwoche gespürt, dass mir die Arbeit gefällt.<br />

Mich hat Technik immer interessiert»,<br />

sagt sie. Diese Faszination schimmert durch,<br />

als sie vor ihrem PC im Campus der Ostschweizer<br />

Fachhochschule in Buchs sitzt,<br />

und auf dem Bildschirm einen Schaltplan<br />

aus einer ihrer Seminararbeiten aufleuchtet.<br />

«In der Ausbildung zur Automobil-Mechatronikerin<br />

habe ich gelernt, Schaltpläne zu<br />

lesen, jetzt entwickle ich sie selbst», sagt<br />

sie. Sie profitiere enorm von der Grundbildung,<br />

die sie in der Lehre mitbekommen<br />

habe. «Ich habe ein Verständnis für Elektronik,<br />

aber auch für die Mechanik.» Das sei<br />

speziell, denn viele Studienkollegen würden<br />

sich nur in einem der beiden Bereichen auskennen.<br />

Dafür habe sie in der Informatik bei<br />

null anfangen müssen.<br />

Ihr Wissen setzt Zellweger ein, um mit zwei<br />

Mitstudenten im Rahmen ihrer Bachelorarbeit<br />

einen anspruchsvollen Auftrag der<br />

Firma Durot Electric in Mörschwil SG zu<br />

erfüllen. Es soll mit Hilfe eines Prototyps<br />

eine Technologie entwickelt werden, mit<br />

der elektrifizierte Nutzfahrzeuge auf einem<br />

Fabrikgelände völlig autonom und selbständig<br />

Transportaufgaben übernehmen könnten.<br />

Einen ersten Prototyp realisierten bereits<br />

Studierende des letzten Jahrgangs,<br />

jetzt geht es aber darum, den Prototyp zu<br />

überarbeiten und weiterzuentwickeln: «Er<br />

soll Hindernissen ausweichen und nicht vor<br />

ihnen stehen bleiben, wie beim letzten Prototyp»,<br />

sagt sie. Zudem müsse er Paletten<br />

von einem Ort zum anderen transportieren<br />

können. Dafür muss er eine Palette erkennen,<br />

sie aufladen, mit Hilfe der Satellitennavigation<br />

an die Zielposition bringen und<br />

die Palette mithilfe verschiedener Sensoren<br />

exakt an der richtigen Zielposition abladen.<br />

Leonie Zellweger sieht dabei ihre Aufgabe<br />

vor allem in ihrem Spezialgebiet, der Elektronik,<br />

aber auch in der Sensorik und der<br />

Sensorauswertung. Die von ihr entwickelten<br />

Leiterplatten lässt sie dabei bei spezialisierten<br />

Firmen produzieren, bestückt sie<br />

und nimmt sie in Betrieb.<br />

Der Abschluss der Arbeit ist für September<br />

<strong>2022</strong> vorgesehen. Gut möglich, dass Leonie<br />

Zellweger auch ihre vierte Ausbildung mit<br />

der Note 5,1 abschliessen wird. Denn diese<br />

Note hatte sie in der Lehre zur Automobil-<br />

Fachfrau und zur Automobil-Mechatronikerin<br />

erreicht. Die Berufsmaturität meisterte<br />

sie ebenfalls mit einer 5.1. «Es deutet alles<br />

darauf hin, mein Schnitt während des Studiums<br />

bewegt sich wieder zwischen der Note<br />

4.9 und 5.2», sagt sie und lacht. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ost.ch<br />

viva.ch<br />

AUTO-<br />

BERUFE<br />

HABEN<br />

ZUKUNFT<br />

Willkommen in der faszinierenden Welt des Automobils! Das Autogewerbe ist auf der Suche nach Talenten, die Spass an modernster<br />

Technik haben. In einer Garage findest du täglich Abwechslung, herausfordernde Tätigkeiten und Menschen mit derselben Leidenschaft<br />

für Autos. Die berufliche Grundbildung in einem der sechs Autoberufe ist das Sprungbrett für deine Karriere in einer vielseitigen und<br />

spannenden Branche. Autoberufe haben Zukunft. www.autoberufe.ch


BILDUNG<br />

Traumberuf Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Werden Sie Verkaufsprofi!<br />

Lieben Sie Menschen und können Sie sich vorstellen, als Vertrauensperson zwischen Garagenbetrieb und<br />

Kundschaft zu agieren? Dann ergreifen Sie sofort die Initiative und melden sich für das Basisseminar <strong>2022</strong><br />

für Automobil-Verkaufsberater/-innen oder den Lehrgang zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg.<br />

Fachausweis an <strong>–</strong> noch hat es Plätze frei. Carla Stampfli<br />

«Der Verkauf eines Autos ist nicht der Abschluss<br />

eines Geschäftes, sondern der Beginn<br />

einer Beziehung». Bereits dem US-Automobilpionier<br />

Henry Ford war bewusst, welche<br />

Bedeutung langfristige Kundenbeziehungen<br />

für den Automobilhandel haben. In dieser<br />

Beziehung spielen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />

und -berater eine fundamentale Rolle.<br />

Sie sind umfassend informierte und flexible<br />

Ansprechpartner für eine Kundschaft,<br />

die immer anspruchsvoller wird. Mit ihrem<br />

freundlichen und kompetenten Auftreten<br />

schaffen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />

und -berater Vertrauen und legen so den<br />

Grundstein für eine langfristige und erfolgreiche<br />

Kundenbeziehung.<br />

Die Verkaufsausbildungen der AGVS Business Academy stehen für Sie bereit. Foto: Istock<br />

Damit Automobil-Verkaufsberaterinnen und<br />

-berater in der Lage sind, als Bindeglied und<br />

Vertrauensperson zwischen dem Garagenbetrieb<br />

und der Kundschaft zu agieren, müssen<br />

sie seriös eingearbeitet werden und sich weiterbilden.<br />

Ziel ist es, dass das Verkaufspersonal<br />

die täglichen Arbeiten verkaufs- und<br />

marktorientiert ausführen kann und für betriebswirtschaftliches<br />

Denken und Handeln<br />

im Garagenbetrieb sensibilisiert wird. Hierfür<br />

bietet der AGVS mit den branchenspezifischen<br />

Bildungsangeboten <strong>–</strong> «Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater/-innen»<br />

und «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

mit eidg. Fachausweis»<br />

Unterstützung.<br />

Die Weiterbildung zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

dauert drei Semester und<br />

umfasst acht Module, die jeweils einzeln mit<br />

einer Prüfung abgeschlossen werden. Während<br />

des Lehrgangs eignen sich die Teilnehmenden<br />

umfassende Kenntnisse im Bereich<br />

Verkaufspsychologie und Persönlichkeitsschulung,<br />

Verkaufsmethodik und -kommunikation,<br />

Administration und Informatik, Arbeits- und<br />

Betriebsorganisation, Occasionshandel, Rechnungswesen,<br />

Recht und Versicherungen, verkaufsbezogene<br />

Produktkenntnisse sowie Marketingpraxis<br />

und Automobilmarkt an. Zur<br />

Abschlussprüfung wird zugelassen, wer das<br />

eidg. Fähigkeitszeugnis einer Grundbildung<br />

oder einen mindestens gleichwertigen anderen<br />

Ausweis besitzt; nach der Grundbildung mindestens<br />

zwei Jahre im Automobilverkauf in der<br />

Schweiz tätig war oder ohne bestandenes Qualifikationsverfahren<br />

(Lehrabschlussprüfung)<br />

sieben Jahre Praxis in der Schweiz, davon mindestens<br />

vier Jahre im Automobilverkauf, nachweisen<br />

kann; und natürlich den Nachweis über<br />

acht Modulabschlüsse erbringen kann.<br />

Für Automobil-Verkaufsberater/-innen mit bis<br />

zu maximal einem Jahr Praxiserfahrung sowie<br />

Personen aus dem Garagengewerbe oder<br />

aus anderen Branchen, die in den Automobilhandel<br />

einsteigen möchten, bietet sich dagegen<br />

das Basisseminar <strong>2022</strong> für Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

an. Während zehn Tagen werden<br />

Grundkenntnisse des Automobilverkaufs<br />

übermittelt, von der Verkaufspsychologie über<br />

die Kommunikation bis hin zur Verkaufsmethodik.<br />

Nach Seminarende wissen die Teilnehmenden,<br />

was vom ersten Kundenkontakt<br />

bis zum Abliefern des Fahrzeuges sowie zum<br />

«Service après-vente» zu tun ist, und sie sind<br />

in der Lage, die Kundschaft kompetent und zuvorkommend<br />

zu beraten. Profitieren auch Sie<br />

und Ihr Betrieb von einem der Ausbildungsangebote<br />

für Ihr Verkaufspersonal <strong>–</strong> noch hat es<br />

Plätze frei! <<br />

Basisseminar<br />

Das Basisseminar für Neueinsteiger im<br />

Automobilverkauf findet vom 31. <strong>Januar</strong> bis<br />

11. Februar <strong>2022</strong> und vom 22. August bis<br />

2. September <strong>2022</strong> in Bern statt.<br />

Zu weiteren Infos und zum<br />

Anmeldeformular gelangen<br />

Sie über diesen QR-Code:<br />

Lehrgang<br />

Der Lehrgang «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

mit eidg. Fachausweis» startet im<br />

August <strong>2022</strong> in Bern und Winterthur. Nicht<br />

verpassen und an den Infoabenden in der<br />

Mobilcity in Bern oder via MS Teams teilnehmen:<br />

17. März, 4. Mai oder 29. Juni <strong>2022</strong><br />

Jetzt anmelden:<br />

56<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Die erste Klasse in der Romandie: Die angehenden Fahrzeugrestaurator/-innen mit eidg. Fachausweis wurden willkommen geheissen durch Georges Tardin (ganz links), Roland<br />

Bandieri (hinten links), Beat Schmid (vorne links), Gilles van Mesdag (hinten rechts) und Thomas Jäggi (vorne rechts). Foto: AGVS-Medien<br />

«Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis <strong>–</strong> Fachrichtung Automobiltechnik»<br />

Gelungene Premiere in der Romandie<br />

Das volle Klassenzimmer mit 15 Teilnehmern und einer Teilnehmerin spricht für sich: Der prüfungsvorbereitende<br />

Lehrgang «Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis <strong>–</strong> Fachrichtung Automobiltechnik» ist zum ersten Mal<br />

auch in der Westschweiz erfolgreich gestartet. Gilles van Mesdag und Mike Gadient<br />

Im Centre de Formation Fribourg hat die Interessensgemeinschaft<br />

Fahrzeugrestaurator<br />

Schweiz (IgFS) den Lehrgang für angehende<br />

Fahrzeugrestauratoren/-innen mit grosser<br />

Freude erstmals angeboten. Die Teilnehmenden<br />

wurden Mitte November begrüsst durch<br />

Beat Schmid (IgFS), Roland Bandieri (Präsident<br />

VCCR <strong>–</strong> Veteran Car Club Romandie &<br />

IgFS Romandie), Thomas Jäggi (AGVS & Geschäftsstelle<br />

IgFS), Gilles van Mesdag (Lehrgangsverantwortlicher<br />

IgFS Romandie) und<br />

Georges Tardin (Modulverantwortlicher im<br />

CFP Fribourg).<br />

Roland Bandieri betonte, dass der Fortbestand<br />

und der Erhalt der alten Autos stark<br />

von denjenigen Fachleuten abhängig ist,<br />

die weiterhin die Wartungs- und Restaurierungsarbeiten<br />

an den Young- und Oldtimern<br />

durchführen können. Da der technische<br />

Fortschritt schnell voranschreite, bräuchte es<br />

diese neuen Berufsleute dringend, da sonst<br />

die Gefahr drohe, dass das technische Fachwissen<br />

der Automobil-Reparaturbranche für<br />

Veteranenfahrzeuge verloren gehe. «Für viele<br />

Garagisten, die in diesem Bereich tätig sind,<br />

rückt der Ruhestand mit grossen Schritten<br />

näher», erläuterte der Präsident des VCCR<br />

in seiner Ansprache. Es sei zwingend erforderlich,<br />

dass die Kompetenzen an eine neue<br />

Generation weitergegeben werden. «Wenn<br />

man bedenkt, dass rund 80 000 Oldtimer auf<br />

unseren Strassen in der Schweiz unterwegs<br />

sind, gibt es keine Zeit mehr zu verlieren, um<br />

die Kontinuität zu gewährleisten.»<br />

Der Lehrgangsverantwortliche Gilles van<br />

Mesdag informierte im Anschluss über den<br />

Ablauf der Ausbildung. Die Erfahrungen in<br />

der Deutschschweiz hätten gezeigt, dass ein<br />

reges Interesse an diesem eidgenössischen<br />

Abschluss bestehe. Der Lehrgang findet in<br />

verschiedenen Modulen an den Standorten<br />

Freiburg, Yverdon-les-Bains und Genf statt.<br />

Je nach Interesse können auch nur einzelne<br />

Module absolviert werden.<br />

Für die erste Durchführung des Lehrgangs<br />

konnte die Klasse mit 15 Teilnehmern und<br />

einer Teilnehmerin vollständig gefüllt werden.<br />

Das Alter liegt zwischen 20 und 55 Jahren.<br />

Die meisten Teilnehmenden greifen auf<br />

eine technische Grundbildung im Autogewerbe<br />

zurück <strong>–</strong> wie es durch die Prüfungsordnung<br />

vorgeschrieben wird. Nur durch<br />

eine Gleichwertigkeitsanerkennung können<br />

Branchenfremde an der Ausbildung<br />

teilnehmen. Beim AGVS wird diese höhere<br />

Berufsbildung gegenüber den Berufsprüfungen<br />

Automobil-Serviceberater/-in eidg. FA,<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in eidg. FA,<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in eidg. FA<br />

und Automobildiagnostiker/-in eidg. FA als<br />

gleichwertig anerkannt. Das gibt den Absolventinnen<br />

und Absolventen mehr Planungssicherheit<br />

für den beruflichen Werdegang. <<br />

Alle Infos über den Traumberuf<br />

Fahrzeugrestaurator/-innen sind spezialisierte<br />

Berufsleute für die Instandhaltung,<br />

Wartung und Pflege sowie für die Erhaltung,<br />

Konservierung, Restaurierung, Reparatur,<br />

Renovierung und Rekonstruktion von fahrzeugtechnischen<br />

Komponenten und Carrosserien<br />

von historischen Fahrzeugen.<br />

Jetzt anmelden<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>57


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />

einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />

Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />

in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was es<br />

dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />

und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />

im Büro, um dem Kurs ungestört zu folgen.<br />

A G V S<br />

DIDAKTIKMODULE<br />

Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />

vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />

für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />

und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />

und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />

«Lernende selektieren»<br />

Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />

Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />

Phasen des Selektionsprozesses und den<br />

AGVS-Eignungstests. Danach sind die Teilnehmenden<br />

in der Lage, den Selektionsprozess<br />

mit geeigneten Instrumenten zu planen und durchzuführen;<br />

sie können ein geeignetes Programm<br />

für eine Schnupperlehre zusammenstellen sowie<br />

Lernende auswählen, die zum Betrieb passen und<br />

den Anforderungen des Berufs entsprechen.<br />

> > 19. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, online<br />

> > 4. Mai <strong>2022</strong>, Bern<br />

«Junge Erwachsene führen<br />

und Krisen überwinden»<br />

> > 14. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, Sissach<br />

> > 4. April <strong>2022</strong>, Mülenen<br />

> > 21. September <strong>2022</strong>, Lenzburg<br />

> > 11. November <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />

«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />

einsetzen»<br />

> > 8. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />

> > 9. Februar <strong>2022</strong>, online<br />

Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />

UPSA module didactique<br />

« Diriger de jeunes adultes et<br />

surmonter les crises »<br />

La direction de personnes en formation est<br />

un défi à maints égards. Les formateurs<br />

professionnels investissent souvent beaucoup<br />

de temps et d’engagement dans la formation<br />

de leurs jeunes. Néanmoins, ils doivent parfois<br />

surmonter de petits ou de grands obstacles.<br />

Quand les jeunes sont en plus en crise, cela<br />

se reflète souvent dans des prestations insuffisantes,<br />

des absences ou un comportement<br />

déplacé. Comment réussir à relancer la motivation<br />

et leur permettre de déployer leur potentiel<br />

pour atteindre les objectifs de formation ?<br />

> > 22 mars <strong>2022</strong>, Yverdon<br />

> > 3 mai <strong>2022</strong>, Fribourg<br />

UPSA modulo di didattica Usare in<br />

modo competente gli strumenti della<br />

nuova OFor<br />

> > 11 marzo <strong>2022</strong>, Biasca<br />

> > 24 marzo <strong>2022</strong>, Biasca<br />

> > 7 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />

> > 14 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />

> > 20 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />

JANUAR<br />

Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />

Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

> > 11. / 12. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, Horw<br />

> > 16./17. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

> > 15./16. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />

> > 24./25. Februar <strong>2022</strong>, St. Gallen<br />

> > 25. / 26. Februar <strong>2022</strong>, wbz Lenzburg<br />

> > 3./4. März <strong>2022</strong>, BBZG Goldau<br />

> > 4./5. März <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />

Weitere Daten online.<br />

Basisseminar für Automobil-<br />

Verkaufsberater/-in<br />

In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />

mit den eigentlichen Vekaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />

Kommunikation, Verkaufsmethodik)<br />

auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />

> > 31. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> bis 11. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />

Formation turbo pour vendeur auto<br />

La communication avec l’autre, la conquête<br />

et la fidélisation de la clientèle ainsi que<br />

la technique de vente constituent l’essentiel<br />

de cette formation intensive. Il s’agit d’une<br />

formation moderne, vivante, animée par<br />

des intervenants qui sont tous professionnels<br />

de leur branche.<br />

> > 24 janvier au 4 février <strong>2022</strong>, Puidoux<br />

Seminario di base per consulente<br />

di vendidta d’automobili<br />

> > 11° seminario Gennaio / Febbraio <strong>2022</strong>,<br />

UPSA Biasca<br />

58<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

MÄRZ<br />

Meine Wirkung als<br />

Führungsverantwortliche/r<br />

Führungspersonen setzen sich mit ihren<br />

aktuellen Situationen und Rollen konkret auseinander<br />

und erarbeiten zielführende Lösungen.<br />

> > 2. März <strong>2022</strong>, St. Gallen<br />

> > 6. September <strong>2022</strong>, Bern<br />

Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung<br />

in der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012).<br />

> > 9. März <strong>2022</strong>, online<br />

APRIL<br />

Dialog - das neue Mitarbeitergespräch<br />

Nach dem Kurs sind Sie in der Lage auch heikle<br />

Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

> > 14. April <strong>2022</strong>, Bern<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />

mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />

> > 19. April <strong>2022</strong>, BBZG Goldau<br />

> > 20. April <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

> > 22. April <strong>2022</strong>, Sissach<br />

> > 2. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />

NOVEMBER<br />

MWST-Grundkurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />

Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />

haben.<br />

> > 3. November <strong>2022</strong>, Bern<br />

> > 8. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

MWST-Fortsetzungs- und<br />

Vertiefungskurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />

vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />

aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />

besucht haben.<br />

> > 4. November <strong>2022</strong>, Bern<br />

> > 9. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />

Diese und weitere interessante Themen finden<br />

Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende<br />

Kurs-Updates finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />

Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />

D’autres cours seront proposés ultérieurement.<br />

Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: Formation, UPSA Business Academy<br />

JETZT SAFETY BAG<br />

BESTELLEN!<br />

Safety Bag mit Sicherheitsschuhen:<br />

BAZ-Mitglieder 121.<strong>–</strong><br />

Nichtmitglieder 169.<strong>–</strong><br />

Safety Bag ohne Sicherheitsschuhen:<br />

BAZ-Mitglieder 39.<strong>–</strong><br />

Nichtmitglieder 59.<strong>–</strong><br />

Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich<br />

vorgeschriebene persönliche<br />

Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />

Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen und<br />

Schutzhandschuhe. Geliefert in einem praktischen<br />

Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch<br />

ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />

Weitere Infos und Bestellformular auf<br />

www.safetyweb.ch, Rubrik: Mitgliedschaft<br />

/ Vorteile.<br />

be safe!


BILDUNG<br />

Ihre Gesundheit ist uns<br />

wichtig! Aufgrund der<br />

aktuellen Situation können<br />

geplante Kurse verschoben<br />

werden oder im Fernunterricht<br />

stattfinden. Wir informieren<br />

Kursteilnehmende rechtzeitig<br />

per E-Mail.<br />

Foto: AGVS-Medien<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 25. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Mittwoch, 27. April <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/<br />

automobiltechnik/automobildiagnostikermit-eidg-fachausweis/<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 7. September <strong>2022</strong><br />

Spezialist/-in für alternative<br />

Fahrzeugantriebe mit Zertifikat wbz<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 3. März <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/automobiltechnik/spezialist-fuer-alternativefahrzeugantriebe-mit-zertifikat-wbz/<br />

Start Lehrgang: Montag, 12. September <strong>2022</strong><br />

Die Lehrgänge finden am<br />

Weiterbildungszentrum Lenzburg statt.<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Serviceberater/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 26. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr (online)<br />

> > gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik/<br />

kurse/automobil-serviceberaterin-bp<br />

Nächster Studienbeginn am 28. April <strong>2022</strong><br />

gibb.ch<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Nächster Studienbeginn im August <strong>2022</strong><br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP<br />

Nächster Studienbeginn im August 2023<br />

> > gibb.ch<br />

Höhere Berufsbildung BP und HFP im<br />

Automobilgewerbe<br />

Informationsabende mit Dozierenden und Vertretern<br />

des AGVS:<br />

Dienstag, 1. März <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Berner Oberland<br />

Dienstag, 8. März <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />

Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />

> > gibb.ch<br />

Fahrzeugrestaurator/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 22. März <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Donnerstag, 30. Juni <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

Dienstag, 23. August <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch<br />

Die Infoveranstaltung findet im<br />

GerolagCenter Olten statt.<br />

> > gerolagcenter.ch<br />

Start Lehrgang: Oktober <strong>2022</strong><br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />

> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />

HORW<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2022</strong><br />

Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />

> > agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />

Spezialist/-in alternative Antriebe<br />

Informationsabend: Dienstag, 25. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

(online)<br />

> > app.umfrageonline.ch/s/inf_LG22<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabende:<br />

Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />

Donnerstag, 19. Mai <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />

Donnerstag, 23. Juni <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />

> > agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />

Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />

Die Lehrgänge finden am AGVS-<br />

Ausbildungszentrum St. Gallen statt,<br />

neu mit Einführungstagen.<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Automobil-Serviceberater/-in<br />

Informationsabende:<br />

Dienstag, 8. Februar <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, 7. April <strong>2022</strong><br />

> > stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/automobil-serviceberaterinmit-eidg-fachausweis/<br />

Start Lehrgang: Samstag, 23. April <strong>2022</strong><br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 23. August 2023<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

60<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Automobildiagnostiker/-in und<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Fachrichtung Nutzfahrzeuge/Personenwagen<br />

Start Lehrgang: 7. September <strong>2022</strong><br />

Informationsabende für die Weiterbildungen:<br />

Dienstag, 8. Februar <strong>2022</strong><br />

Donnerstag, 7. April <strong>2022</strong><br />

Dienstag, 14. Juni <strong>2022</strong><br />

Die Informationsveranstaltungen finden<br />

jeweils von 19 bis 20.30 Uhr statt.<br />

> > stfw.ch/de/meta/veranstaltungen/<br />

Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />

Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />

> > stfw.ch<br />

ZÜRICH<br />

Betriebswirt/-in im<br />

Automobilgewerbe<br />

Start Lehrgang: 22. August <strong>2022</strong>,<br />

jeweils montags oder freitags<br />

> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-in-im-automobilgewerbe-hfp/<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Start Lehrgang: 19. September <strong>2022</strong><br />

> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator-in-mit-agvs-zertifikat/<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit eidgenössischem Fachausweis<br />

Start Lehrgang: 19. September <strong>2022</strong><br />

> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator/<br />

Informationsabende Weiterbildung in der<br />

Automobiltechnik:<br />

Donnerstag, 27. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

Jeweils 18.30 bis zirka 20 Uhr.<br />

> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/informationsveranstaltungen-automobiltechnik-2021/<br />

ZUG<br />

Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />

Start Lehrgang: 28. Oktober <strong>2022</strong><br />

> > kurse-gibz.lqc.ch/ad<br />

Der Lehrgang findet am gewerblich, industriellen<br />

Bildungszentrum Zug statt.<br />

PAUDEX<br />

Coordinateur(-trice) d’atelier<br />

automobile<br />

> > romandieformation.ch<br />

Restaurateur(-trice) de véhicules<br />

Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />

> > fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />

SION<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Début de la formation :<br />

Printemps/Automne <strong>2022</strong><br />

> > formationcontinuevalais.ch<br />

GENÈVE<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Centre de formation UPSA Genève<br />

> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />

formations-4-2/<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien-ne d’automobiles<br />

Cours : Début en <strong>2022</strong> ou 2023<br />

Centre de formation UPSA Vaud,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation-upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch


POLITIK & RECHT<br />

Interview mit Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse<br />

«Aus meiner Sicht einseitig<br />

und verantwortungslos»<br />

«Entsorgt den Verbrennungsmotor nicht zu früh, das wäre der grösste Fehler, den man machen kann»:<br />

Im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> warnt Avenergy-Suisse-Geschäftsführer Roland Bilang vor den Folgen der<br />

aktuellen Politik, relativiert den Elektro-Boom und sagt, welche Rolle synthetische Treibstoffe in Zukunft spielen<br />

können. Reinhard Kronenberg<br />

Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse.<br />

Zum Einstieg eine Frage, die wohl nicht nur<br />

die Garagisten, sondern alle Autofahrer im<br />

Land interessiert: Wann werden die Preise<br />

für Benzin und Diesel wieder sinken?<br />

Roland Bilang: Eine verlässliche Prognose<br />

abzugeben ist grundsätzlich schwierig,<br />

selbst für professionelle Analysten, weil die<br />

Entwicklung des Benzinpreises von unterschiedlichen<br />

Faktoren abhängt, die meisten<br />

davon sind wirtschaftspolitischer und globaler<br />

Natur. Ein Beispiel: Ende November gaben<br />

die USA strategische Reserven frei, was<br />

niemand kommen sah und was einen erheblichen<br />

Einfluss auf den Markt hatte. Aktuell<br />

hängt die Entwicklung auch davon ab, wie<br />

sich die Nachfrage im laufenden Winter entwickelt,<br />

weil sich die Entwicklung der Preise<br />

primär an der Nachfrage orientiert. Wir gehen<br />

aber davon aus, dass die Preise kurzfristig<br />

nicht erheblich steigen.<br />

Auf der einen Seite wächst die Schweizer<br />

Bevölkerung, damit auch die Zahl an Autos.<br />

Und Corona führt dazu, dass die Menschen<br />

vom ÖV aufs Auto umsteigen. Auf der anderen<br />

Seite werden die Autos immer energieeffizienter,<br />

besonders in Form der Elektromobilität.<br />

Wie wirken sich diese Trends auf<br />

das Geschäft an der Tankstelle aus?<br />

Obwohl in den vergangenen zehn Jahren<br />

im Vergleich zu vorher massiv mehr Kilometer<br />

gefahren wurden, verzeichnen wir einen<br />

praktisch konstant stabilen Treibstoffabsatz.<br />

Grund dafür ist primär die effizientere Motortechnik<br />

und nicht die Elektromobilität <strong>–</strong><br />

zumindest noch nicht. Nun haben wir mit<br />

der Covid-Pandemie seit knapp zwei Jahren<br />

eine neue Situation. Dazu kommt, dass die<br />

dynamisierte Entwicklung bei den Elektrofahrzeugen<br />

erste Auswirkungen zeigen wird.<br />

Aus diesen Gründen gehen wir davon aus,<br />

dass der Absatz von Treibstoff im kommenden<br />

Jahr leicht zurückgehen wird <strong>–</strong> allerdings<br />

im tiefen einstelligen Bereich.<br />

Ist eine Tankstelle nach wie vor ein gutes<br />

Geschäft? Wie sieht die «Tankstelle der<br />

Zukunft» aus?<br />

Es ist in der Tat nach wie vor ein gutes Geschäft,<br />

auch wenn sich der Markt weiter konsolidieren<br />

wird, in Zukunft vermutlich sogar etwas beschleunigt.<br />

Diese Entwicklung ist abhängig<br />

von den Strategien der grossen Unternehmen<br />

und diese wiederum von den internationalen<br />

Entwicklungen. Solche Phasen gab es schon immer.<br />

Zur Tankstelle der Zukunft hatten wir einmal<br />

einen Wettbewerb, als es den Auto-Salon in<br />

Genf noch gab. Das Siegerprojekt kam unseren<br />

Vorstellungen sehr nahe: Grundsätzlich werden<br />

es weniger, dafür grössere Tankstellen sein, die<br />

als Hotspots in ein umfassendes Mobilitäts-<br />

Ökosystem eingebunden sind.<br />

«In der Politik wie in der Automobilbranche<br />

spricht man von einer unterwartet raschen<br />

Trendwende. Für viele scheint die Sache<br />

aus umweltpolitischer Sicht schon fast<br />

euphorisch begrüsst. Ist das Ende des Verbrennungsmotors<br />

tatsächlich besiegelt?»<br />

Sie haben diese Frage letzthin selbst<br />

gestellt. Wie lautet Ihre Antwort?<br />

Meiner Meinung nach ist das eine gängige,<br />

aber oberflächliche Betrachtungsweise und<br />

ich halte es für dringend nötig, sie auf Basis<br />

von statistischem Material zu relativieren.<br />

Klar ist: Wir verzeichnen einen starken Anstieg<br />

der Verkaufszahlen von elektrisch angetriebenen<br />

Autos. Die von Ihnen erwähnte<br />

Betrachtungsweise stützt sich allein darauf<br />

und blendet aus, was auf der anderen Seite<br />

der Skala passiert, nämlich: Gleichzeitig<br />

werden auch immer mehr grosse Autos verkauft,<br />

die mit Benzin angetrieben werden. In<br />

vielen Fällen ist das Elektrofahrzeug heute<br />

ein Zweitfahrzeug <strong>–</strong> als Ergänzung zu einem<br />

thermisch angetriebenen Auto. Wenn der<br />

Nachbar zusätzlich zu seinem Offroader ein<br />

Elektromobil einlöst, mit dem er zwischendurch<br />

in die Stadt fährt, hat das kaum Einfluss<br />

auf den Treibstoffabsatz. Vor diesem<br />

Hintergrund sagt das überhaupt nichts aus<br />

über die Zukunft der Verbrennungsmotoren.<br />

62<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

«Über der Elektromobilität hängt zudem seit<br />

Kurzem das Damoklesschwert der fehlenden<br />

Energieversorgung. In den aktuellen<br />

Schlagwörtern wie ‘Ladeangst’ und ‘Recht<br />

auf Laden’ ist die Gretchenfrage zu erkennen:<br />

Wird es ebenso rasch, wie die Elektromobilität<br />

nun Einzug in unseren mobilen<br />

Alltag halten soll, auch möglich sein, sie mit<br />

erneuerbarem Strom zu versorgen?» Das ist<br />

die zweite Frage, die Sie sich stellen. Wie<br />

lautet hier Ihre Antwort?<br />

Man diskutiert die Frage, ob es künftig im<br />

Winter genügend Strom haben wird, erst seit<br />

Kurzem öffentlich. Ich habe an der letztjährigen<br />

Olma in St. Gallen ein Gespräch verfolgt,<br />

wo Kunden ein Elektrofahrzeug angeschaut<br />

und sich gleichzeitig gefragt haben,<br />

ob sie das später überhaupt laden können.<br />

Mir scheint, die Konsumenten sind heute in<br />

dieser Frage schon viel weiter als die Hersteller,<br />

die diese Autos in den Markt drücken.<br />

Klar, das sind keine Stromhändler, genausowenig,<br />

wie die Stromversorger Autohändler<br />

sind. Diese beiden Welten sind getrennt. Als<br />

Aussenstehender fragt man sich, ob es nicht<br />

unverantwortlich ist, den Stromverbrauch<br />

zu forcieren <strong>–</strong> notabene nicht nur im Mobilitäts-,<br />

sondern auch im Gebäudebereich <strong>–</strong> aber<br />

keine Antwort auf die Frage zu haben, woher<br />

der Strom dann tatsächlich kommen soll, vor<br />

allem der nötige CO 2<br />

-freie. Die aktuelle politische<br />

Stossrichtung lautet schlicht und einfach:<br />

Super, wir haben die Elektromobilität,<br />

jetzt retten wir das Klima. Aus meiner Sicht<br />

ist das sehr einseitig, um nicht zu sagen verantwortungslos.<br />

Die Verkaufszahlen von E-Autos steigen<br />

schon fast sprunghaft. Muss man die Wirkung<br />

auf die Umwelt nicht insofern relativieren,<br />

als dass mit ihnen eher weniger Kilometer<br />

gefahren werden <strong>–</strong> und Langstrecken<br />

nach wie vor mit Benzin oder Diesel?<br />

Es ist keine Herausforderung, herauszufinden,<br />

wie viele Kilometer ein Tesla gefahren<br />

werden muss, bis sich das ökologisch<br />

auszahlt. Die Herausforderung liegt vielmehr<br />

darin, diesen Umstand in eine vernünftige<br />

Diskussion einzubringen. Selbstverständlich<br />

hat die Elektromobilität ihre<br />

Vorteile, das ist keine Frage. Der ökologische<br />

Vorteil ist einfach überschaubar; zumindest<br />

so lange, als dass wir zumindest im Winter<br />

auch noch mit Strom aus deutschen Kohlekraftwerken<br />

herumfahren und die E-Autos<br />

nur für kurze Strecken bewegen. Damit<br />

sind wir weit entfernt von den zehntausenden<br />

von Kilometern, die es braucht, um die<br />

Umweltbilanz ins Positive zu drehen. Bei<br />

Fahrzeugen, die im Schnitt pro Woche 100<br />

Kilometer fahren, dauert das lange, das ist<br />

für viele Leute eher weniger spannend. Als<br />

ich vor 10 Jahren bei der Erdölvereinigung<br />

zu arbeiten angefangen habe, war das mein<br />

erstes Editorial: Dass ein Dieselfahrzeug,<br />

das einen effizienten Motor hat, ebenso ökologisch<br />

ist wie ein Batteriefahrzeug. Das ist<br />

heute keine News, bemerkenswert ist einfach<br />

die Frage, warum solche Fakten nicht in<br />

die gesamte Diskussion einfliessen.<br />

Fortsetzung Seite 64<br />

«Es ist keine Herausforderung, herauszufinden, wie<br />

viele Kilometer ein Tesla gefahren werden muss,<br />

bis sich das ökologisch auszahlt. Die Herausforderung<br />

liegt vielmehr darin, diesen Umstand in eine<br />

vernünftige Diskussion einzubringen.»<br />

Roland Bilang<br />

Foto: Tesla<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>63


POLITIK & RECHT<br />

Zahlreiche Ihrer Mitglieder sind auch Mitglied im Förderverein<br />

«H2Mobility». Ist Wasserstoff die Zukunft des Geschäfts modells<br />

Tankstelle? Wo liegen hier Ihrer Ansicht nach die grössten Herausforderungen?<br />

Das ist sicher ein Teil der Zukunft. Die Herausforderung liegt in übergeordneten<br />

Fragen wie beispielsweise, ob wir genügend sogenannt<br />

«grünen» Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zur Verfügung haben.<br />

Und wie wir mit Wasserstoff umgehen, der mit nuklearem<br />

Strom hergestellt wird und daher ebenfalls CO 2<br />

-neutral ist. Spätestens<br />

im Rahmen einer angespannten Versorgungssituation werden<br />

diese Fragen beantwortet werden müssen. Wenn wir nur noch grünen<br />

Wasserstoff akzeptieren, würde dies die weitere Entwicklung<br />

der Technologie bald abwürgen. Aber klar: Wasserstoff ist per se<br />

eine faszinierende Technologie, selbst wenn noch einige Details zu<br />

lösen sind, was seine Zeit braucht. Im Transportbereich bin ich offen<br />

gestanden optimistischer als bei den Personenwagen, weil dort die<br />

deutschen Hersteller nicht mitziehen. Im Transportbereich werden<br />

wir aber in den nächsten Jahren erheblichen Fortschritt sehen. Konfrontiert<br />

mit der Frage, bis wann es wie viele Wasserstoff-Tankstellen<br />

geben wird, bin ich deshalb etwas zurückhaltend.<br />

Biogene oder synthetische Treibstoffe spielen in den Szenarien von<br />

Avenergy eine grosse Rolle. Nur kostet ein Liter synthetisch hergestellter<br />

Treibstoff aktuell rund 4 Franken. Wie sieht Ihre Lösung aus?<br />

Die Empa hat sich dazu schon sehr viele Gedanken gemacht und sie<br />

vor über einem Jahr in einer Broschüre von Avenir Suisse publiziert. Es<br />

kann aufgehen. Der Trick liegt unter anderem darin, dass man diesen<br />

synthetischen Treibstoff dem herkömmlichen Treibstoff beimischen<br />

kann. Mitunter das Faszinierende an diesen sogenannten «Drop-in Fuels»<br />

ist nicht nur die Mischung aus Bio und Synthetisch, sondern auch,<br />

dass man sich keine Gedanken über die Infrastruktur machen muss,<br />

weil diese vorhanden ist. Auf dieser Basis und mit einem Horizont von<br />

30 Jahren lässt sich aufbauen und anfangen, die sechs Milliarden Liter<br />

Treibstoff, die jährlich in der Schweiz verbraucht werden, sukzessive zu<br />

ersetzen. Es laufen bereits viele Projekte dazu, auch wenn wir hier klar<br />

noch von einer Art «Ergänzung» sprechen müssen. Wir können auch<br />

nicht davon ausgehen, dass wir das alles alleine in der Schweiz produzieren.<br />

Man kann diese Synfuels im Ausland produzieren, wo genügend<br />

erneuerbare Energie gewonnen werden kann, und dann in die Schweiz<br />

bringen, wie man das heute mit dem Mineralöl macht. Deshalb auch<br />

mein Appell: Entsorgt die Verbrennungsmotoren nicht zu früh. Das<br />

wäre der grösste Fehler, den man machen kann.<br />

Am Branchentag von Avenergy Suisse und Strasseschweiz war<br />

Mobility Pricing ein Hauptthema. Wie steht Avenergy Suisse zu<br />

Mobility Pricing?<br />

Wir wollen kein steuerndes Element. Grundsätzlich sollten alle Strassenbenützer<br />

eine Gebühr zahlen. Es ist auch in unserem Interesse,<br />

dass das auf Dauer nicht nur auf den Schultern der Mineralöl-Konsumenten<br />

lastet, sondern fair auch auf der Elektromobilität. Es ist nicht<br />

akzeptabel, die Elektromobilität zu pushen, sich aber gleichzeitig keine<br />

konkreten Gedanken dazu zu machen, wie die Ausfälle beim Mineralölzuschlag<br />

kompensiert werden. Wie schnell das gehen kann, hat man<br />

jetzt im Rahmen der Covid-Pandemie gesehen, wo über die Mineralölsteuer<br />

knapp eine Milliarde Franken weniger eingenommen wurde.<br />

Das ist schon besorgniserregend. Und was wir ebenfalls auf keinen<br />

Fall möchten, ist ein System, welches das eingenommene Geld anschliessend<br />

nach ökologischen Kriterien umverteilt. Diese Gefahr erachten<br />

wir als gross, aber das kann nicht der Zweck der Übung sein.<br />

Am Schluss geht es darum, die Strasseninfrastruktur zu finanzieren.<br />

Am Branchentag Ihrer Organisation bezeichnete Ökonomieprofessor<br />

Reiner Eichenberger die heutige Verkehrspolitik als «krank».<br />

Würden Sie auch so weit gehen? Was muss sich ändern?<br />

Auf Basis seiner Analysen war das sein Fazit. Klar ist: Wir müssen die<br />

Verkehrsinfrastruktur nicht nur erhalten, sondern ausbauen, und zwar<br />

überall: auf dem Land und in den Städten und Agglomerationen. Da<br />

sind wir uns über alle Verbände, die mit Mobilität zu tun haben, einig.<br />

Die Mentalität, wonach eine Stadt nun fertig gebaut ist, funktioniert<br />

bei unserem Wachstum nicht. Ich würde die Verkehrs- und Raumplanung<br />

nicht als krank bezeichnen, aber der Handlungsbedarf ist definitiv<br />

gegeben, das sehen alle, die mit dem Auto unterwegs sind. Das<br />

Abwürgen der individuellen Mobilität in den Städten ist in der Tat zu<br />

einem inakzeptablen Zustand geworden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

avenergy.ch<br />

«Das neue CO 2<br />

-Gesetz war ein<br />

Chaos und das Gesetz, das man<br />

heute hat, ist gut genug.»<br />

Roland Bilang<br />

Sie haben sich gegen das CO 2<br />

-Gesetz eingesetzt, das vom Schweizer<br />

Stimmvolk am 13. Juni 2021 bachab geschickt wurde. Wie muss ein<br />

CO 2<br />

-Gesetz aussehen, mit dem sich auch Avenergy Suisse identifizieren<br />

kann?<br />

Kurz gesagt, war das neue Gesetz ein Chaos und das Gesetz, das man<br />

heute hat, ist gut genug. Wir sind auf dem richtigen Weg, auch, weil<br />

wir den CO 2<br />

-Ausstoss im Verkehr laufend reduzieren. Trotz der immer<br />

heftigeren Diskussionen, dass das nicht genügt, sind wir wenig<br />

skeptisch, was das Ziel 2050 betrifft. Wir plädieren hier auch für etwas<br />

Flexibilität. Wir werden Richtung Null kommen können, wenn<br />

man das richtig anpackt. Das neue CO 2<br />

-Gesetz bot hier aus unserer<br />

Sicht schlicht keine sinnvollen Lösungen.<br />

64<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


SCHUTZ UND HYGIENE<br />

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● Disinfettanti per mani e superfici<br />

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POLITIK & RECHT<br />

Garagisten dürfen sich freuen<br />

Historisch tiefe Suva-Prämien <strong>2022</strong><br />

Aufgrund der Pandemiemassnahmen ist die Anzahl der Berufsunfälle merklich gesunken. Das kommt den<br />

Versicherten in Form von tieferen Prämien für <strong>2022</strong> zugute.<br />

pd. Die Coronapandemie führte im vergangenen<br />

Jahr in vielen Branchen zu weniger Unfällen.<br />

Zwar stiegen die durchschnittlichen<br />

Kosten pro Fall leicht an, aber insgesamt resultiert<br />

ein deutlicher Überschuss in der versicherungstechnischen<br />

Rechnung. Da Überschüsse<br />

der Suva direkt den versicherten Betrieben zu<br />

Gute kommen, profitieren <strong>2022</strong> viele Kunden<br />

von tieferen Prämien. Die Art der Erstattung<br />

dieser Überschüsse ist durch die gesetzlichen<br />

Grundlagen bestimmt: Sie erfolgt durch einen<br />

Abzug auf den Prämien für das Jahr <strong>2022</strong>.<br />

Die Höhe dieses Abzuges wird in Prozent der<br />

Nettoprämien bestimmt. Diese Prozentsätze<br />

werden für jede Klasse der Berufsunfallversicherung<br />

(BUV) und der Nichtberufsunfallversicherung<br />

(NBUV) in Abhängigkeit ihrer Betroffenheit<br />

individuell festgelegt. Innerhalb<br />

einer Klasse ist der Prozentsatz für alle versicherten<br />

Betriebe gleich. In der Klasse 13D, die<br />

Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung»<br />

umfasst, werden insgesamt ausserordentliche<br />

Prämienüberschüsse in der Höhe<br />

von rund 6,3 Millionen Franken erstattet. Der<br />

Abzug beträgt in der BUV rund 5 Prozent und<br />

in der NBUV rund 4 Prozent der erwarteten<br />

Nettoprämie <strong>2022</strong>.<br />

Darüber hinaus hat die Suva trotz Krise erfreuliche<br />

Anlageerträge erzielt. Dadurch kann sie,<br />

wie in früheren Jahren, eine ausserordentliche<br />

Prämienreduktion gewähren. Die Höhe der Erstattung<br />

beträgt 15 Prozent der Nettoprämien<br />

<strong>2022</strong> und ist für alle Klassen der Berufs- und<br />

der Nichtberufsunfallversicherung gleich. Insgesamt<br />

entlastet die Suva ihre versicherten Betriebe<br />

per <strong>2022</strong> um 779 Millionen Franken.<br />

Senkung des technischen Zinssatzes per<br />

1. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />

Mit dem technischen Zinssatz werden die zukünftigen<br />

Rentenzahlungen auf den gegenwärtigen<br />

Barwert diskontiert und bilden so<br />

das Rentendeckungskapital. Sinkt der technische<br />

Zinssatz, so erhöht sich im Gegenzug das<br />

benötigte Rentendeckungskapital.<br />

Der technische Zinssatz, der für alle Unfallversicherer<br />

verbindlich ist, wird per 1. <strong>Januar</strong><br />

<strong>2022</strong> von 1,5 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt.<br />

Die dadurch stark steigenden Kosten<br />

pro neugesprochener Rente machen eine Anpassung<br />

der Nettoprämiensätze um durchschnittlich<br />

3 Prozent notwendig.<br />

Entwicklung Berufsunfallversicherung<br />

(BUV)<br />

Die Basisprämiensätze <strong>2022</strong> in den beiden<br />

verbandsnahen Unterklassenteilen 13D A0<br />

(Unterhalt von leichten Motorfahrzeugen) und<br />

13D B0 (Unterhalt von schweren Motorfahrzeugen<br />

und Hubstaplern) verhalten sich unterschiedlich.<br />

Während der Basissatz im Unterklassenteil<br />

13D A0 um eine Stufe angehoben<br />

werden musste, bleibt der Basissatz im Unterklassenteil<br />

13D B0 gegenüber dem Vorjahr unverändert.<br />

BUV-Basisprämiensatz<br />

<strong>2022</strong><br />

(in % netto)<br />

Veränderung BUV-<br />

Basisprämiensatz<br />

<strong>2022</strong> zu 2021<br />

in Stufen<br />

Unterhalt von<br />

leichten Motorfahrzeugen<br />

A0<br />

Unterhalt<br />

von schweren<br />

Motorfahrzeugen<br />

A0<br />

0.8150 0.9910<br />

+1 0<br />

Je nach individuellem Risikoverlauf werden<br />

die Nettoprämien von einigen Betrieben<br />

nach oben bzw. nach unten angepasst. Für<br />

die Prämiensätze <strong>2022</strong> in der BUV zeichnet<br />

sich damit folgende Verteilung ab: Von den<br />

rund 8200 in den beiden Unterklassenteilen<br />

A0 und B0 versicherten Betrieben erfahren <strong>–</strong><br />

ohne Berücksichtigung der Ausschüttung der<br />

ausserordentlichen Anlageerträge so wie der<br />

Rückerstattung von Covid-19 Überschüssen<br />

<strong>–</strong> rund 3 Prozent in der Berufsunfallversicherung<br />

(BUV) eine Senkung ihrer Prämiensätze.<br />

Für 15 Prozent bleiben die Prämiensätze unverändert.<br />

Mit höheren Prämiensätzen müssen<br />

rund 82 Prozent der Betriebe rechnen<br />

(Stand: November 2021).<br />

Entwicklung Nichtberufsunfallversicherung<br />

(NBUV)<br />

Das Risiko in der NBUV ist angestiegen. Der<br />

Basisprämiensatz der Klasse 13D (Landfahrzeuge<br />

und Baumaschinen «Instandhaltung»)<br />

musste für <strong>2022</strong> gegenüber Vorjahr um 2 Stufen<br />

angehoben werden.<br />

NBUV-<br />

Basisprämien satz<br />

<strong>2022</strong> (in % netto)<br />

Veränderung NBUV-<br />

Basisprämiensatz<br />

<strong>2022</strong> zu 2021 in<br />

Stufen<br />

Unterklasse A<br />

Unterhalt von<br />

leichten Motorfahrzeugen<br />

(A0)<br />

Kassendienst<br />

(AK)<br />

Unterklasse B<br />

Unterhalt von<br />

schweren<br />

Motorfahrzeugen<br />

und Hubstaplern<br />

(B0)<br />

1.9630 1.9630<br />

+2 +2<br />

Auch in der NBUV werden die Nettoprämien<br />

einiger Betriebe, abhängig von ihrem individuellem<br />

Risikoverlauf, nach oben bzw. nach<br />

unten angepasst.<br />

Annähernd 92 Prozent aller im Kollektiv<br />

13D versicherten Betriebe erfahren im Jahr<br />

<strong>2022</strong> in der NBUV eine Nettoprämiensatzerhöhung<br />

(Stand: November 2021). Jedoch liegt<br />

die Bruttoprämie bei den allermeisten Betrieben,<br />

dank den ausserordentlichen Prämienreduktionen<br />

aufgrund der Covid-19-Rückerstattung<br />

und der guten Anlageerträge, unter<br />

dem Wert der Nettoprämie. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

suva.ch/praemien<br />

66<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


POLITIK & RECHT<br />

Windschutzscheibe nicht zulässig<br />

U-Nummer korrekt anbringen<br />

Zeit, um einen Blick in die Verordnung über technische Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) zu werfen.<br />

Darin ist geregelt, wie die Kontrollschilder und damit auch die Händlerschilder vorschriftsgemäss montiert werden.<br />

Mike Gadient<br />

Das Wichtigste: Kontrollschilder gut<br />

sichtbar anbringen<br />

Wie die Garagisten die U-Nummern richtig<br />

am Fahrzeug anzubringen haben, regelt Artikel<br />

45 Absatz 2 VTS. Demnach sind U-Nummern<br />

genauso wie die «normalen» Kontrollschilder<br />

gut lesbar und möglichst senkrecht<br />

anzubringen. Werden sie nach oben geneigt<br />

angebracht, so darf der Winkel maximal 30°<br />

betragen. Bei einer Neigung nach unten sind<br />

maximal 15° erlaubt. Die Schilder müssen<br />

sich in einer Höhe zwischen 0.20 m (unterer<br />

Rand) und 1.50 m (oberer Rand) ab der<br />

Fahrbahnoberfläche befinden, wenn nicht<br />

technische oder betriebliche Gründe entgegenstehen.<br />

Blickt man von hinten auf das<br />

Fahrzeug, so muss das hintere Kontrollschild<br />

ausgehend von der Längsachse des Fahrzeuges<br />

beidseits davon innerhalb eines Winkels<br />

von 30° lesbar sein.<br />

Darf ich das Kontrollschild von innen an<br />

die Scheibe heften?<br />

Nein. Je nach Lichtverhältnissen sowie Neigung<br />

und Tönung der Windschutzscheiben<br />

kann die Lesbarkeit der U-Nummer erheblich<br />

erschwert oder sogar verunmöglicht werden.<br />

Aus diesem Grund wird das Anbringen der<br />

Kontrollschilder hinter der Heckscheibe oder<br />

Windschutzscheibe als nicht zulässig erachtet.<br />

Praxisbezogene Fragestellung: Bei<br />

einem Fahrzeug passt baulich bedingt<br />

nur das Langformat der hinteren<br />

Wechselnummer, beim anderen das<br />

Hochformat. Welche Lösung gibt es,<br />

um das Kontrollschild trotzdem gut<br />

lesbar aussen am Fahrzeug anzubringen?<br />

Die Kontrollschilder dürfen zwar gemäss Artikel<br />

45 Absatz 3 VTS nicht verändert, verbogen,<br />

zerschnitten oder unleserlich gemacht<br />

werden. Das Bohren von feinen Löchern für<br />

das Anbringen an einem Fahrzeug beziehungsweise<br />

zur Befestigung auf einer Adaptervorrichtung<br />

ist jedoch erlaubt <strong>–</strong> sofern<br />

diese klug platziert sind und die Lesbarkeit<br />

nicht beeinträchtigen. Das heisst, sie dürfen<br />

nicht im Bereich der Zahlen, Buchstaben<br />

oder Wappen angebracht werden.<br />

Obwohl das Strassenverkehrsrecht keine explizite<br />

Aussage enthält, wonach Kontrollschilder<br />

von Motorwagen nur aussen am<br />

Fahrzeug angebracht werden dürfen, wird in<br />

Artikel 45 verlangt, dass die Kontrollschilder<br />

gut lesbar sein müssen.<br />

Bussen vermeiden<br />

Der Vollzug des Strassenverkehrsrechts fällt<br />

in die Zuständigkeit der kantonalen Behörden<br />

(Art. 106 SVG). Die Beurteilung der vorschriftskonformen<br />

Anbringung der Kontrollschilder<br />

obliegt somit der entsprechenden<br />

kantonalen Behörde (Strassenverkehrsamt<br />

oder Polizei). Aufgrund eines Vorfalls im<br />

Kanton Bern ist beispielsweise bekannt, dass<br />

die Busse für ein nicht gesetzeskonform angebrachtes<br />

U-Schild 140 Franken beträgt.<br />

Gewusst? Das korrekte Format der<br />

Kontrollschilder<br />

Gemäss Artikel 96 VTS müssen Motorwagen<br />

vorn und hinten das für diese Stellen bestimmte<br />

Kontrollschild tragen.<br />

Artikel 83 Abs. 3 Buchstabe a und b der Verkehrszulassungsverordnung<br />

(VZV, SR 741.51)<br />

definiert die Formate der beiden Kontrollschilder.<br />

Das vordere Schild weist eine Länge<br />

von 30cm und eine Höhe von 8cm auf. Das<br />

hintere Schild kann entweder im Hochformat<br />

(Länge von 30 cm und Höhe von 16 cm) oder<br />

im Langformat (Länge von 50 cm und Höhe<br />

von 11 cm) gewählt werden. Die Möglichkeit,<br />

gleichzeitig zwei hintere Kontrollschilder in<br />

unterschiedlichem Format zu beziehen, sieht<br />

das Gesetz nicht vor. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>67


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Kolumne Dario Cologna<br />

Veränderung<br />

bringt neue<br />

Perspektiven<br />

Dario Cologna hat im Langlauf alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Der 35-jährige Bündner<br />

ist mehrfacher Olympiasieger, mehrfacher Sieger des Gesamtweltcups und Weltmeister. Er wird als<br />

einer der besten Langläufer aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Für den AGVS amtet Cologna<br />

als «Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen». In einer vierteiligen Serie teilt der «Schweizer<br />

Sportler des Jahres» 2013 seine Erfahrungen mit jungen und bereits gestandenen Berufsleuten.<br />

Heute: Welche Bedeutung hat das Umfeld, um Leistung zu erbringen?<br />

«Eines Vorneweg: Veränderungen sind eine<br />

Konstante im Sport wie im Berufsleben. Ein<br />

‹Gäng wie gäng›, wie es die Berner so schön<br />

sagen, bringt niemanden weiter. Aus dieser<br />

Perspektive sehe ich Veränderungen stets<br />

als eine positive Herausforderung an. Veränderung<br />

führt immer auch zu neuen Sichtweisen.<br />

Im Sport ist Veränderung oft mit einem<br />

Trainerwechsel verbunden. In Sportarten<br />

wie Fussball kann das sehr schnell gehen,<br />

im Langlauf bleiben Trainer in aller Regel<br />

mehrere Jahre. Als Langläufer bin ich zwar<br />

ein Einzelsportler, trotzdem ist der Trainer<br />

unseres Nationalkaders eine wichtige<br />

Ansprechperson. Ich denke, seine Rolle ist<br />

vergleichbar mit der eines Vorgesetzten in<br />

der Berufswelt. Der Trainer ist eine wichtige<br />

Feedback-Quelle. Er unterstützt mich<br />

dabei, Veränderungen <strong>–</strong> die immer Verbesserungen<br />

mit sich bringen sollen <strong>–</strong> aktiv<br />

herbeizuführen. Wenn etwas nicht funktioniert,<br />

wie ich mir das wünsche, besprechen<br />

wir das Thema. Der Austausch und<br />

die Kommunikation untereinander sind<br />

unerlässlich. So gelingt es, effizient auf ein<br />

Ziel hinzuarbeiten und dieses auch zu erreichen.<br />

Gemeinsam suchen wir nach Lösungen.<br />

Ich bin nicht die Person, die<br />

gleich alles auf den Kopf stellt, wenn es<br />

einmal nicht so gut läuft. Wir analysieren<br />

das Problem und schauen nach vorne. Dabei<br />

nehmen wir mit, was sich in der Vergangenheit<br />

bewährt hat, und bringen dort<br />

Verbesserungen an, wo es nötig und sinnvoll<br />

erscheint.<br />

Allerdings bin ich mittlerweile so lange im<br />

Geschäft, dass ich mich nicht sklavisch an<br />

die Vorstellungen des Trainers halte. Ich<br />

weiss, was ich kann und was mir guttut,<br />

und passe die Trainingspläne schon mal<br />

nach meinem Gutdünken an. Der Erfolg<br />

der letzten Jahre gibt mir recht in diesem<br />

selbstständigen Ansatz.<br />

Neben der Feedback-Quelle kann und soll<br />

ein Trainer auch ein Motivator sein. Ein<br />

guter Trainer lebt für den Sport und uns<br />

Sportler. Er nimmt uns ab, was möglich ist,<br />

steht uns zur Seite und gibt uns Sicherheit.<br />

Es ist wichtig, das zu spüren. Mein Arbeitsplatz<br />

ist die Loipe. Wenn ich an meinem<br />

Arbeitsplatz hilfreiches Feedback und Motivation<br />

vermittelt erhalte, fördert das meine<br />

Leistung.<br />

Veränderungen kommen auch im Team<br />

vor. Mittlerweile bin ich der älteste in unserem<br />

Kader. Frisches Blut tut gut. Mit 25 ist<br />

man unbeschwerter als ich mit 35 Jahren <strong>–</strong><br />

die Jungen halten mich jung. Diese Jungen<br />

bedeuten gleichzeitig auch neue Konkurrenz.<br />

Vor allem im Training sind sie mittlerweile<br />

eine echte Challenge <strong>–</strong> aber diese<br />

Herausforderung nehme ich gerne an. Das<br />

spornt mich an und motiviert mich. Denn<br />

auch das bringt mich, und wahrscheinlich<br />

die meisten Berufsleute, letztlich wieder<br />

einen Schritt weiter.» <<br />

68<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Reparaturbestätigungs- und Nachkontroll-Verfahren im Kanton Zürich<br />

Erfolgreicher Start<br />

samt unerwartetem Vorteil<br />

Seit dem August 2021 können Autofahrer für eine Reparaturbestätigung oder eine Nachkontrolle ihres Fahrzeugs<br />

im Kanton Zürich auch zum Garagisten und müssen nicht extra nochmals zum Strassenverkehrsamt <strong>–</strong> eine<br />

Zwischenbilanz. Jürg A. Stettler<br />

Wie bereits in anderen Kantonen hat sich<br />

auch die AGVS-Sektion Zürich für Garagisten<br />

stark gemacht, damit auditierte Betriebe<br />

ein Reparaturbestätigungs-Verfahren (RBV)<br />

oder Nachkontroll-Verfahren (NK) durchführen<br />

können, wenn sie bestimmte Mindestanforderungen<br />

erfüllen. «Wir haben aktuell<br />

290 auditierte RBV-Mitglieder, davon sind 45<br />

im Zweirad-Bereich und 18 im LKW-Bereich<br />

zugelassen», erklärt Ronald F. Betschart, Auditor<br />

und Vorstandsmitglied der AGVS-Sektion<br />

Zürich. Er spricht dabei explizit von RBV-<br />

Mitgliedern, da das Verfahren im Sinne der<br />

Gleichbehandlung sowohl AGVS-Mitgliedern<br />

als auch Nicht-Mitgliedern offensteht. «Rund<br />

90 Prozent der teilnehmenden Betriebe sind<br />

jedoch AGVS-Mitglieder und wir haben im<br />

Zuge der Audits auch noch weitere Mitglieder<br />

für den AGVS gewinnen können», ergänzt<br />

Betschart zufrieden.<br />

Zufrieden ist man beim AGVS und beim<br />

Strassenverkehrsamt auch mit dem Start der<br />

Zusammenarbeit und mit der Softwarelösung.<br />

«Wir konnten eine saubere Dokumentation<br />

ausarbeiten, die dem Garagisten eine<br />

genaue Wegleitung liefert, was er beim Reparaturbestätigungs-Verfahren<br />

alles zu<br />

beachten hat», erläutert Betschart. Die einzelnen<br />

Betriebe sind nicht nur auditiert, um<br />

die Qualität zu garantieren, sondern jeder<br />

Mitarbeiter erhält auch ein separates Login,<br />

damit man genau nachvollziehen kann,<br />

wer die Daten zum RBV oder NK eingegeben<br />

hat. Dies sorgt für Transparenz und half in<br />

der Startphase auch, Fehler gezielt auszumerzen.<br />

«Wir hatten bei rund 2000 Fällen<br />

höchstens zehn bis 15 Fälle, die man nochmals<br />

begutachten musste», so der AGVS-Experte.<br />

Dabei ging es um so simple Dinge wie<br />

zu grossen Datenmengen, fehlende Unterschriften<br />

oder auch nicht ideal lesbare Punkte<br />

auf dem Prüfbescheid.<br />

RBV und NK als Chance für bessere Auslastung für die<br />

Zürcher Garagisten. Foto: AGVS-Medien<br />

Positiv: In Zürich ist für Garagisten von Anfang<br />

an eine digitale Erfassung des RBV möglich.<br />

Das minimiert den Aufwand erheblich.<br />

Aktuell werden die Prüfberichte noch auf<br />

einem Server gesammelt und einmal am Tag<br />

ans System des Strassenverkehrsamts übermittelt.<br />

Das Clevere an der absolut intuitiv zu<br />

bedienenden Softwarelösung <strong>–</strong> sie läuft nicht<br />

nur äusserst stabil, sondern ist bereits so ausgelegt,<br />

dass das Update der Software seitens<br />

des Zürcher Strassenverkehrsamts schon angedacht<br />

ist. «Alle Schnittstellen sind vorhanden,<br />

sodass unsere Lösung auch mit dem<br />

neuen System <strong>–</strong> egal, wann es kommt <strong>–</strong> kompatibel<br />

ist», erläutert Ronald F. Betschart<br />

stolz. «Wir sind im ständigen Austausch mit<br />

dem Strassenverkehrsamt und auch bei Problemen<br />

sehr lösungsorientiert unterwegs»,<br />

lobt er die Zusammenarbeit.<br />

Für die Garagisten zahlt sich die Teilnahme<br />

am Reparaturbestätigungs- und Nachkontroll-Verfahren<br />

aus. Sie können sich die Wege<br />

zum und vom Strassenverkehrsamt sparen,<br />

allfällige Wartezeiten vermeiden und sind so<br />

flexibler in ihrer Planung. Ausserdem können<br />

sie durch die RBV und die NK die eigene<br />

Auslastung verbessern. Das neue Verfahren<br />

hat sogar die Zusammenarbeit unter einzelnen<br />

Betrieben verstärkt <strong>–</strong> ein weiterer Vorteil<br />

für die Garagisten. Da nicht alle Betriebe<br />

über einen Brems- oder Stossdämpferprüfstand<br />

verfügen, aber über eine Nutzungsvereinbarung<br />

mit einem anderen, in der Nähe<br />

gelegen Betrieb konnten sie trotzdem Teil der<br />

RBV-Gemeinschaft werden.<br />

Auch bei den Kunden stösst das Verfahren bislang<br />

auf ein positives Echo. «Sie erhalten über<br />

einen QR-Code auf dem Prüfbericht oder die<br />

Homepage klare Hinweise, wie sie ein RBV<br />

oder ein NK bei einem zugelassenen Garagisten<br />

durchführen können.» Der Fahrzeughalter<br />

sucht dann unter www.agvs-zh.ch/de/rbvpruefbetriebe<br />

nach einem passenden Betrieb,<br />

selektiert auf der Homepage die Garagen<br />

gleich nach dem jeweiligen Fahrzeugtypen<br />

<strong>–</strong> simpel, einfach und praktisch. «Die RBV-<br />

Betriebe können anders als das Strassenverkehrsamt<br />

zwar keinen Stempel auf den<br />

Ausweisen anbringen», erklärt Betschart.<br />

«In der Regel wird der alte gleich eingezogen<br />

und der Kunde erhält das offizielle Dokument<br />

dann innert weniger Tage zugeschickt.<br />

Will der den alten Ausweis behalten, muss er<br />

sich selbst um die Rückgabe kümmern.» Dieser<br />

kleine Unterschied ist im Vergleich zum<br />

Komfort- und Zeitgewinn für Fahrzeughalter<br />

und Garagist jedoch höchstens eine Randnotiz.<br />

Wichtig dagegen: Zürcher Garagisten<br />

haben immer noch die Möglichkeit, auf<br />

den RBV-Zug aufzuspringen und sich so die<br />

Chance auf Prozessoptimierungen und einen<br />

Zusatzverdienst zu sichern. Einfach beim<br />

AGVS-Zürich für weitere Details melden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-zh.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>69


BRANCHENVERTRETUNG<br />

Serie «Blick in die Regionen»<br />

Schon ab einem Fahrzeug ist<br />

der Garagist mit dabei<br />

Fünf Kundenberater sind schweizweit für den AGVS und dessen Garagisten im Einsatz. Sie informieren über<br />

wertvolle Dienstleistungen und nehmen Anliegen an den Verband entgegen. Heute berichtet René Schoch<br />

über sein spannendes Einsatzgebiet, welches die Ostschweiz umfasst. René Schoch<br />

Nach seiner Lehre war René Schoch als Lagerleiter in<br />

einer grösseren Garage tätig. Danach wechselte er als<br />

Districtmanager für verschiedene Marken in den kaufmännischen<br />

Bereich. Foto: AGVS-Medien<br />

«Mein Entscheid vor fünf Jahren, die Tätigkeit<br />

als AGVS-Kundenberater anzunehmen,<br />

war goldrichtig. Ich geniesse die Abwechslung<br />

und die Gespräche mit den Garagisten.<br />

Von Anfang an war es mein Ziel, das<br />

Gebiet kontinuierlich auszubauen und neue<br />

AGVS-Mitglieder in den Kantonen Appenzell<br />

Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden,<br />

Glarus, Schaffhausen, St. Gallen, Zürich und<br />

Thurgau zu gewinnen. Bei meinen Besuchen<br />

informiere ich über die Vorteile einer Mitgliedschaft<br />

beim AGVS, dessen oberstes strategisches<br />

Ziel es ist, im Sinn und Geist der<br />

Garagisten zu handeln.<br />

Eine Mitgliedschaft wirkt sich positiv auf das<br />

Image des Betriebs aus, denn die Werte des<br />

Berufs- und Branchenverbands können für<br />

die Kunden gut sichtbar auf einer Urkunde in<br />

der Werkstatt aufgehängt werden. Der Kunde<br />

erkennt eine vertrauensvolle und breit abgestützte<br />

Zusammenarbeit im Autogewerbe.<br />

Ein wichtiges Gesprächsthema ist jeweils die<br />

Bildung, einerseits die AGVS Business Academy<br />

wegen den Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für die Mitarbeitenden und den Vergünstigungen<br />

für die Ausbildung von Lernenden.<br />

Andererseits melden die Garagisten in meiner<br />

Region, dass die Suche nach geeigneten<br />

Auszubildenden in den vergangenen Jahren<br />

nicht einfacher geworden sei, ebenso die Suche<br />

nach qualifiziertem Werkstattpersonal.<br />

Zudem gilt es, den Unterschied zwischen den<br />

Beiträgen an den Berufsbildungsfonds (BBF)<br />

und für eine AGVS-Mitgliedschaft aufzuzeigen.<br />

Seit Anfang 2007 besteht innerhalb der<br />

Automobilbranche die gesetzliche Grundlage<br />

zur Erhebung von solidarischen Beitragszahlungen<br />

für den Berufsbildungsfonds. Davon<br />

betroffen sind nicht nur die Mitglieder des<br />

AGVS, sondern alle der Automobilbranche<br />

angehörenden Betriebe, die nicht bereits<br />

gleichwertige Beiträge an die Berufsbildung<br />

auf nationaler Ebene leisten.<br />

Beim Berufsbildungsfonds geht es darum,<br />

dass die Branche für Leistungen entschädigt<br />

wird, die im Interesse aller zählen. Mit einer<br />

AGVS-Mitgliedschaft wiederum erhält der<br />

Garagist beispielsweise Unterstützung bei<br />

Rechtsfragen und kann attraktive Dienstleistungsangebote<br />

nutzen. In meiner Region<br />

wird erkannt, dass das Mietgeschäft mittelfristig<br />

zunehmen wird. Deshalb kommt<br />

der Abo-Anbieter Carify gut an. Mit Carify<br />

hat der AGVS einen Partner gefunden, der<br />

auf das Fahrzeugangebot der Garagisten zurückgreift<br />

und Fahrzeuge zur Miete anbietet,<br />

die auf Platz und sofort verfügbar sind.<br />

Es braucht keinen grossen Wagenpark beim<br />

Garagisten, um mit dem Abo-Angebot zu starten<br />

<strong>–</strong> schon ab einem Fahrzeug ist man mit<br />

dabei.<br />

Bei meinen Besuchen erhält der Garagist verschiedenste<br />

Informationen über das Marktgeschehen.<br />

Gefordert sind unter anderem<br />

die Markenvertreter wegen den hohen Standards<br />

der Importeure. Bei einem Markenverlust<br />

unterbreite ich gerne Lösungsvorschläge<br />

und verweise auf die attraktiven Werkstattkonzepte.<br />

Es ist das beste Beispiel dafür,<br />

wie man gemeinsam mit einer starken Stimme<br />

im Verbund agiert.» <<br />

Mehrwert für AGVS-Mitglieder<br />

Der AGVS unterstützt seine Mitglieder nachhaltig,<br />

indem er sich für optimale Rahmenbedingungen<br />

einsetzt. Dank verschiedener<br />

Partnerschaften mit namhaften Organisationen<br />

profitieren AGVS-Mitglieder von<br />

Sonderkonditionen und Ermässigungen in<br />

diversen Bereichen.<br />

Termin buchen<br />

Fünf Kundenberater stehen täglich für die<br />

AGVS-Mitglieder im Einsatz. Ein Termin kann<br />

hier gebucht werden:<br />

70<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BRANCHENVERTRETUNG: TECHNIK & UMWELT<br />

Gefahr Tagfahrlicht<br />

Klären Sie Ihre Kunden auf<br />

Die Tage sind grau, der Nebel hängt tief <strong>–</strong> ja, liebe Bündner und Walliser Garagisten, wir wissen es: bei Ihnen nicht!<br />

<strong>–</strong> und trotzdem sind viele Automobilistinnen und Automobilisten auch bei diffusen Lichtverhältnissen mit Tagfahrlicht<br />

unterwegs. Machen Sie als Mobilitätsberater Ihre Kunden auf diesen häufigen Fehler aufmerksam! Sandro Compagno<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />

Regelmässig erreichen den AGVS dieser Tage<br />

E-Mails von Autofahrerinnen und Autofahrern,<br />

die sich (zurecht) über Verkehrsteilnehmer<br />

im «Blindflug» ärgern. Stellvertretend das<br />

Schreiben einer Dame aus dem Kanton Aargau:<br />

«Einmal mehr ist heute ein äusserst nebliger<br />

Tag im Raum Baden/Aargau. Die Sichtweite<br />

ist auf bestimmten Streckenabschnitten<br />

so tief, dass auch mit Nebellicht hätte gefahren<br />

werden können. Unterwegs bin ich (einmal<br />

mehr) etlichen Fahrzeugen begegnet, welche<br />

mit Tagfahrlicht unterwegs waren. Sprich<br />

vorne knapp, hinten gar nicht beleuchtet. In<br />

der heutigen Zeit, wo die meisten Autos mit<br />

allen möglichen und unmöglichen Sicherheitsassistenten<br />

ausgestattet sind, reibe ich<br />

mir die Augen, wenn ich diese Dunkelfahrer<br />

unterwegs antreffe.»<br />

seit Einführung der Lichtautomatik und der<br />

serienmässig verbauten Tagfahrleuchten auf<br />

die automatische Steuerung verlassen.» Das<br />

Fahren am Tag mit Licht ist in der Schweiz<br />

seit dem 1. <strong>Januar</strong> 2014 Pflicht. Das Bundesamt<br />

für Strassen (Astra) definiert das Tagfahrlicht<br />

als «ein nach vorne gerichtetes Licht, welches<br />

das Fahrzeug leichter erkennbar macht,<br />

wenn es bei Tageslicht fährt». Dass die Rücklichter<br />

dabei bei vielen Fahrzeugen nicht eingeschaltet<br />

sind, geht oft vergessen.<br />

Die Lichtsensoren in modernen Fahrzeugen<br />

erkennen, wenn sie bei Dunkelheit <strong>–</strong> abends<br />

oder auch bei der Einfahrt in einen Tunnel <strong>–</strong><br />

vom Tagfahrlicht auf Abblendlicht umstellen<br />

müssen; damit sind auch die Heckleuchten<br />

eingeschaltet. Markus Aegerter: «Beim Erkennen<br />

von Nebel jedoch ist die Sensorik noch<br />

nicht so weit fortgeschritten. Hier muss der<br />

Autofahrer oder die Autofahrerin zwingend<br />

selbst auf Abblendlicht wechseln. Die Tagfahrleuchten<br />

bieten bei Nebel und auch bei Regen<br />

im Vergleich zu Abblend- und Nebelleuchten<br />

keine ausreichende Sicht. Und vor allem<br />

bleiben die Rückleuchten aus, was in dichtem<br />

Nebel fatale Folgen haben kann.»<br />

Markus Aegerter verbindet diesen Umstand<br />

mit einem Aufruf an die AGVS-Garagisten:<br />

«Vielen Autofahrerinnen und Autofahrern ist<br />

schlicht nicht bewusst, dass die Lichtautomatik<br />

im Nebel nicht ausreicht. Machen Sie sie darauf<br />

aufmerksam, bei diffusen Lichtverhältnissen<br />

manuell auf Abblendlicht umzuschalten.»<br />

Eine ungenügende Fahrzeugbeleuchtung ist<br />

nicht nur gefährlich, sondern kann auch ins<br />

Geld gehen. Wer bei schlechten Sichtverhältnissen<br />

nicht vom Tagfahr- auf das Abblendlicht<br />

umschaltet, verstösst gegen Art.<br />

30 Abs. 1 der Verkehrsregelnverordnung<br />

(VRV). Wird man von der Polizei erwischt,<br />

droht eine Busse von 40 Franken. Das ist<br />

zwar nicht viel Geld, aber es lässt sich Gescheiteres<br />

damit anstellen. <<br />

Verbunden sind diese E-Mails in aller Regel<br />

mit der Aufforderung an den AGVS, mehr<br />

Aufklärungsarbeit zu leisten. Wie die Zuschrift,<br />

die uns via Autoratgeber auf «20 Minuten»<br />

erreicht hat: «Vielen Autofahrenden<br />

ist offensichtlich nicht bewusst, dass das<br />

Tagfahrlicht bei diffusen Lichtverhältnissen<br />

nicht ausreicht. Erst kürzlich ist mir bei Nebel<br />

aufgefallen, dass bei jedem zweiten Auto das<br />

Rücklicht nicht an war. Könnt ihr das nicht<br />

mal im Ratgeber thematisieren?»<br />

Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />

zuständig für Branchenvertretung, antwortete<br />

in der Ratgeberrubrik des grössten Newsportals<br />

der Schweiz: «Es ist tatsächlich so, dass<br />

sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer<br />

Die Sensoren sind auch in modernen Fahrzeugen noch nicht soweit fortgeschritten, dass sie Nebel erkennen.<br />

Hier muss der Autofahrer manuell das Abblendlicht einschalten. Foto: Shutterstock<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>71


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Kein doppelter Boden, aber immerhin ein Geländer, um sich festzuhalten: Marcel Stocker an den «Autotechnik Days» im Jahr 2020. Foto: AGVS-Medien<br />

«Autotechnik Days»<br />

Ohne Netz und doppelten<br />

Boden<br />

Vom 3. bis 5. März <strong>2022</strong> findet die zweite Austragung der «Autotechnik Days» in der Messe Luzern statt. Die<br />

Fachmesse der Hostettler Autotechnik AG ist ein Forum, das neben einem breiten Mix aus Themen und<br />

Informationsformaten aus dem Aftermarket auch Raum für Geselligkeit bietet. Marcel Stocker, Leiter Automotive<br />

bei Hostettler, organisiert den dreitägigen Event gemeinsam mit seinem Team. Sandro Compagno<br />

Marcel Stocker, sprechen wir zuerst über<br />

die Rahmenbedingungen. Nach einem Jahr<br />

pandemiebedingtem Unterbruch sind die<br />

«Autotechnik Days» vom 3. bis 5. März <strong>2022</strong><br />

in der Messe Luzern angesetzt. Was gibt<br />

Ihnen die Sicherheit, dass Sie die Fachmesse<br />

durchführen können?<br />

Marcel Stocker, Leiter Automotive<br />

Hostettler Autotechnik AG: Eine Absolute<br />

Sicherheit kann uns leider niemand geben.<br />

Was die bald zwei Jahre Pandemie aber bewirkt<br />

haben, ist der Fakt, dass man sich einigermassen<br />

mit der Situation arrangiert hat<br />

und Massnahmen besser absehbar sind. So<br />

bin ich ziemlich überzeugt davon, dass wir<br />

den Event durchführen können <strong>–</strong> halt mit<br />

den Auflagen, die im März gelten werden.<br />

Arbeiten Sie mit Szenarien?<br />

Ein wirkliches Alternativ-Szenario haben<br />

wir nicht <strong>–</strong> ausser natürlich die Absage. Entscheidend<br />

wird sein, ob unsere Partner, die<br />

zu einem grossen Teil aus dem Ausland kommen,<br />

zu uns reisen dürfen. Das Konzept ist<br />

flexibel genug, um einige Ausfälle kompensieren<br />

zu können. Sollten wir aber auf zu viele<br />

Partner verzichten müssen, würde uns nur<br />

die Absage bzw. Verschiebung bleiben.<br />

Eine indiskrete Frage: Die Organisation<br />

eines solchen Events ist mit grossen<br />

personellen und finanziellen Aufwendungen<br />

verbunden. Sind Sie abgesichert, falls Sie<br />

aufgrund behördlicher Covid-Massnahmen<br />

doch absagen müssen?<br />

Nein, wir arbeiten hier ohne Netz und doppelten<br />

Boden... Natürlich besteht das Risiko,<br />

die Investitionen bei einer Absage in<br />

den Sand zu setzen. Dieses Risiko gehen wir<br />

aber in der Hoffnung auf eine Wiederholung<br />

des Erfolges der ersten «Autotechnik Days»<br />

gerne ein.<br />

72<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

2020 fand die Premiere der «Autotechnik Days»<br />

an zwei Tagen statt, <strong>2022</strong> ist ein dreitägiger<br />

Event geplant. Was sind die Gründe?<br />

Trotz den Wirren der ersten Corona-Tage<br />

durften wir 2020 an beiden Tagen je fast<br />

1000 Besucherinnen und Besucher begrüssen.<br />

Dabei waren die Feedbacks durchwegs<br />

äusserst positiv. Deshalb glauben wir, dieses<br />

Jahr noch etwas mehr Leute in Luzern begrüssen<br />

zu dürfen. Die Erfahrung aus dem<br />

ersten Jahr hat aber auch gezeigt, dass die<br />

Tageskapazität bei rund 1000 Personen erschöpft<br />

sein wird <strong>–</strong> auch weil uns der persönliche<br />

Kontakt mit den Besuchern sehr wichtig<br />

ist. Deshalb haben wir uns entschlossen,<br />

mit einem zusätzlichen Tag das Potenzial für<br />

weiteres Wachstum zu schaffen.<br />

2020 gab es Podiumsdiskussionen, Vorführungen<br />

und eine breite Auswahl an Workshops.<br />

Halten Sie an diesem Konzept fest<br />

oder nehmen Sie Anpassungen vor?<br />

Der Mix der verschiedenen Formate kam<br />

sehr gut an und machte unserer Meinung<br />

nach auch den Erfolg des Events aus. Deshalb<br />

halten wir mit wenigen Anpassungen<br />

daran fest: Wir geben den einzelnen Podien<br />

und Workshops jeweils etwas mehr Zeit und<br />

werden alle Teilnehmenden mit einem persönlichen<br />

Kopfhörer ausrüsten. So können<br />

wir die teilweisen Akustik-Probleme vom<br />

letzten Mal verhindern.<br />

Vor zwei Jahren hatten Sie gesagt, es sei<br />

nicht einfach gewesen, Ihren Lieferanten<br />

das Konzept zu erklären und sie von einer<br />

Teilnahme zu überzeugen. War das dieses<br />

Mal einfacher? Haben Sie mehr Aussteller<br />

als 2020?<br />

Ja, das hat sich tatsächlich komplett gedreht.<br />

Die teilnehmenden Lieferanten haben<br />

das Konzept sehr geschätzt <strong>–</strong> nicht<br />

wenige waren regelrecht begeistert. <strong>2022</strong><br />

sind alle bisherigen Partner wieder mit dabei<br />

und wir haben punktuell weitere Lieferanten<br />

integriert. Auch das Konzept der<br />

Workshops wurde jetzt verstanden: Wir bekamen<br />

sehr gute Vorschläge seitens der Lieferanten.<br />

Daraus konnten die Besucher des<br />

letzten Events in einer Online-Abstimmung<br />

die attraktivsten Themen wählen <strong>–</strong> so haben<br />

wir das Workshop-Programm für <strong>2022</strong><br />

zusammengestellt.<br />

Vor zwei Jahren gab es auch einen Zweirad-<br />

Bereich, wo Hostettler ja sehr aktiv ist. Wird<br />

das wieder so sein?<br />

Wir sind stolzes Mitglied der Hostettler<br />

Group und zeigen auch dieses Mal wieder<br />

unsere Kompetenz im Zweirad-Bereich. Da<br />

unsere Kolleginnen und Kollegen aber an der<br />

gleichzeitig in Bern stattfindenden Motorrad-<br />

Messe absorbiert sein werden, fällt dieser Bereich<br />

diesmal etwas kleiner aus.<br />

Welche sind die Highlights aus Ihrer<br />

persönlichen Sicht? Was darf der Garagist<br />

auf keinen Fall verpassen?<br />

Themenschwerpunkt in diesem Jahr wird<br />

die Diagnose-Technik sein. Hier lancieren<br />

wir neu die Produkte von Mahle-Brainbee<br />

und zeigen das erste Mal unser Remote Diagnose<br />

System live. Aber auch die bekannten<br />

Produkte von Texa, Delphi und Euro DFT<br />

zeigen wir. So kann der Besucher die verschiedensten<br />

Geräte und Anwendungsmöglichkeiten<br />

praxisnah erleben und sich den<br />

Überblick verschaffen, welche Kombination<br />

an Diagnose-Lösungen für seinen Betrieb optimal<br />

sind. Bei den Workshops haben wir das<br />

Angebot um einen Raum erweitert, die Themen<br />

wurden von den Teilnehmenden des<br />

letzten Events gewählt. Und bei den Podien<br />

freue ich mich sehr auf den Zukunftsforscher<br />

Stefan Sigrist. Er wird uns aufzeigen, wohin<br />

sich die Mobilität in Zukunft entwickelt, indem<br />

er die vielen aktuellen Trends einem<br />

Realitäts-Check unterzieht. Spannend werden<br />

auch die Podiumsdiskussionen verschiedener<br />

Garagisten zu aktuellen Themen sein.<br />

Emotionen wecken dann die drei «Schweizer<br />

Autobauer» ganz unterschiedlicher Prägung:<br />

Motorenbauer Mario Illien, Drift-Car Bauer<br />

Patrick Müller und Garagist Dominic Schneider,<br />

der sich einen K.I.T.T. aufgebaut hat. Als<br />

Kind der 1980er-Jahre und Fan von «Knight<br />

Rider» freue ich mich, dass wir dieses Auto<br />

auch live in Luzern zeigen werden.<br />

2020 waren auch viele Besucher aus der<br />

Romandie im Luzern <strong>–</strong> viele Workshops<br />

wurden auf Französisch geführt. Ist das<br />

wieder der Fall?<br />

Ja, auch dieses Jahr werden wieder alle Workshops<br />

und Podien in zwei Sprachen durchgeführt<br />

oder simultan übersetzt.<br />

«Autotechnik Days» <strong>2022</strong><br />

Ort: Messe Luzern, Halle 3 und 4<br />

Datum: 3. bis 5. März <strong>2022</strong><br />

Öffnungszeiten: 9.00 bis 17.00 Uhr, mit<br />

anschliessendem Barbetrieb mit Musik<br />

Anreise: Mit dem Auto ab A2:<br />

Verlassen Sie die Autobahn A2 bei der<br />

Ausfahrt «Luzern-Horw» und folgen Sie der<br />

Ausschilderung «Allmend/Messe». Hier<br />

finden Sie diverse Parkmöglichkeiten.<br />

Mit dem öffentlichen Verkehr:<br />

Mit der S-Bahn ab Bahnhof Luzern (Abfahrt<br />

im Viertelstundentakt) fahren Sie zur Haltestelle<br />

«Allmend/Messe» in nur zwei Minuten.<br />

Mit der Buslinie 20 ab Bahnhof Luzern beträgt<br />

Ihre Fahrzeit kurze acht Minuten.<br />

Wie müssen die drei Tage in Luzern ablaufen,<br />

dass Sie den Abend des 5. März mit<br />

einem Glas Rotwein zufrieden ausklingen<br />

lassen können?<br />

Ich bin zufrieden, wenn wir die «Autotechnik<br />

Days» ohne allzugrosse Einschränkungen<br />

durchführen konnten und alle, die uns<br />

in Luzern besuchen wollten, dies auch tun<br />

konnten. Dann werde ich in die erschöpften,<br />

aber ebenfalls zufriedenen Gesichter unseres<br />

Teams blicken. Gemeinsam werden wir noch<br />

lange von den spannenden Bekanntschaften,<br />

interessanten Gesprächen und geselligen Momenten<br />

mit unseren Besuchern und Partnern<br />

zehren können.<br />

Blicken wir in die fernere Zukunft: Die Pandemie<br />

hat Sie zu diesem 2-Jahres-Rhythmus<br />

gezwungen. Sind die übernächsten<br />

«Autotechnik Days» im Jahr 2023 oder ist<br />

ein 2-Jahres-Rhythmus denkbar?<br />

Diese Frage stellen wir uns nach der pandemiebedingten<br />

Pause ebenfalls. Einerseits<br />

sind wir begeistert vom Erfolg der ersten<br />

Durchführung und den guten Begegnungen,<br />

welche wir mit unseren Garagisten erleben<br />

durften. Das möchten wir natürlich möglichst<br />

oft, also jedes Jahr wieder erleben.<br />

Andererseits wollen wir auch, dass die ATD<br />

für unsere Besucher immer wieder Neues bieten<br />

und interessant bleiben. Da birgt der Einjahres-Rhythmus<br />

gewisse Abnutzungs-Risiken.<br />

Nun freuen wir uns erst mal auf den<br />

diesjährigen Event und werden uns im Anschluss<br />

entscheiden, wann die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

stattfinden soll. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autotechnikdaysch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>73


HANDEL & AFTERSALES FOKUS<br />

An der Zürcher Bahnhofstrasse, wo Passanten diverse Laden für Luxusgüter vorfinden, können nun auch Genesis-Modelle bewundert und gekauft werden. Fotos: AGVS-Medien<br />

Die koreanische Premiummarke Genesis<br />

Gekommen, um zu bleiben<br />

Direkt an der noblen Zürcher Bahnhofstrasse, inmitten von Läden der Luxusmarken IWC oder Tag Heuer liegt die<br />

neue Heimat von Genesis. Die koreanischen Automodelle im Flagship-Store sorgen für Aufsehen. Vor allem die<br />

fairen Preise werden stets wohlwollend registriert <strong>–</strong> doch was genau steckt eigentlich hinter der Marke Genesis?<br />

Was sind ihre Pläne und welche Rolle kann dabei ein Schweizer Garagist spielen? Jürg A. Stettler<br />

Wer im europäischen Premiumsegment reüssieren<br />

will, der muss sich von den etablierten<br />

Automarken wie Mercedes, BMW<br />

oder Audi abheben. Das weiss auch der Hyundai-Konzern,<br />

der die Marke Genesis 2015<br />

zuerst in der südkoreanischen Heimat und<br />

später in den USA, Kanada, Russland, dem<br />

Nahen Osten und Australien etablierte. Den<br />

Unterschied will Genesis nicht nur auf der<br />

Strasse machen, sondern auch mit seinem<br />

Kundenservice und seinem Auftritt.<br />

Dies wird schnell klar, wenn man das Genesis<br />

Studio Zürich an der Bahnhofstrasse<br />

besucht. Es ist ein Mix aus Lounge, Designgalerie<br />

und Showroom. Spezielle Spiegel erlauben<br />

einen einzigartigen Blick auf die Details<br />

der ausgestellten Genesis-Modelle,<br />

während im Hintergrund ein sanfter Klangteppich<br />

für eine entspannte Atmosphäre<br />

sorgt. Zehn Fahrzeugtüren an einer Wand<br />

ermöglichen einen Überblick über Carosseriefarben<br />

sowie Leder- und Verarbeitungsqualität<br />

im Interieur. Zudem hängen fünf<br />

Schnittmodelle der Motoren in Kupferoptik<br />

an der Wand. Wie Kunstwerke zeugen sie<br />

als ästhetische Highlights von der normalerweise<br />

unter der Karosserie versteckten Ingenieurleistung.<br />

«Bald werden wir zwei davon<br />

austauschen, wenn unsere ersten Elektromodelle<br />

auf den Markt kommen», verrät Diego<br />

Battiston, Head of Sales bei Genesis Motor<br />

Switzerland AG, zur Begrüssung. Die Marke<br />

will hierzulande nicht nur mit ihren Produkten,<br />

sondern vor allem mit ihrem kundenzentrierten<br />

Servicedenken überzeugen.<br />

«Diese Idee kommt von der koreanischen<br />

Philosophie von Son-Nim, die jede Kundin<br />

und jeden Kunden als Gast ansieht, den es<br />

zu pflegen gilt.»<br />

Damit sich diese Gäste wohl fühlen, arbeiten<br />

in der Schweiz mehr als 30 Personen für<br />

Genesis. Die meisten Mitarbeitenden sind<br />

sogenannte GPA <strong>–</strong> kurz für Genesis Personal<br />

Assistant. Diese erläutern nicht nur die<br />

Details zu den beiden SUV GV70 und GV80,<br />

zu den zwei Limousinen G70 und G80 sowie<br />

zum Kombi G70 Shooting Brake oder zum<br />

ersten Elektromodell, dem Electrified G80,<br />

sondern unterstützen die Kunden während<br />

des gesamten Kaufprozesses <strong>–</strong> und auch da-<br />

Spezielle Spiele ermöglichen den Blick auf alle Details<br />

der ausgestellten Genesis-Modelle.<br />

74<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

nach. «Der GPA nimmt bei uns auch den<br />

Kontakt zur Garage wahr. Wir kümmern<br />

uns um das Auto, garantieren unseren Kunden<br />

Mobilität, holen oder bringen ihm das<br />

Auto <strong>–</strong> nach Hause, ins Hotel oder wo er es<br />

gerade benötigt», erläutert Battiston. «Mobilität<br />

wird bei Genesis zu einer Annehmlichkeit,<br />

die man nicht mehr missen will.»<br />

Und wer kümmert sich um die edlen Koreaner,<br />

wenn doch einmal etwas daran repariert<br />

werden muss? Denn Genesis-Garagen<br />

gibt’s hierzulande bislang nicht. «Wir arbeiten<br />

hier mit einer renommierten Schweizer<br />

Logistikfirma und den Ingenieuren unseres<br />

Genesis Technical Center zusammen», verrät<br />

der 56-Jährige.<br />

Eine edle Oase der Ruhe: Das Genesis Studio Zürich ist einer der bislang drei Standorte der koreanischen Premiummarke<br />

in Europa, die jedoch rasch wächst. Foto: Genesis<br />

Auch den Verkauf selbst gibt Genesis nicht<br />

aus der Hand. «Wir verfolgen eine ‹One-Price-Policy›<br />

und wollen, dass unsere Kundinnen<br />

und Kunden die Gewissheit haben, dass<br />

sie überall gleich viel für ihr Modell und<br />

den speziellen Kundenservice zahlen», so<br />

Battiston. Einheitliche Preise sind Genesis<br />

wichtig, daher der Direktverkauf. Doch das<br />

Unternehmen geht zudem mit der Zeit und<br />

versteht Mobilität nicht allein als Besitz. Daher<br />

kann man die Modelle logischerweise<br />

auch leasen und abonnieren. «Mit ‹Flexibility›<br />

haben wir auch ein Abo-Angebot. Das<br />

entspricht dem Zeitgeist», erläutert Diego<br />

Battiston. «Die Kunden schätzen beim Abo<br />

vor allem die Kostenwahrheit. Und als neue<br />

Marke muss man sich exponieren, an Events<br />

genauso präsent sein, wie in neuen Segmenten,<br />

um Kunden zu gewinnen. Wichtig ist<br />

uns dabei immer, dass wir als Marke den direkten<br />

Draht zum Kunden haben.»<br />

Doch, wo bleibt da der Schweizer Garagist?<br />

Gibt es für diesen überhaupt Platz in der neuen<br />

Genesis-Welt? «Im Aftersales-Bereich gibt<br />

es bei weiterem Wachstum beispielsweise im<br />

Hinblick auf die Reifenwechselsaison noch<br />

Potenzial für Garagisten, um mit uns zusammenarbeiten»,<br />

erläutert der Head of Sales bei<br />

Genesis Motor Switzerland AG. Die Chance<br />

dafür stehen durchaus gut, rund 100 Fahrzeuge<br />

wurden 2021 in der Schweiz verkauft<br />

und die Koreaner wachsen rasch. Bald eröffnet<br />

in Genf an bester Lage ein weiteres Studio<br />

und Ende <strong>2022</strong> soll auch ein Standort in Basel<br />

folgen. «Wir wollen unsere Idee, auf unsere<br />

Kunden zuzugehen, und nicht einfach zu<br />

warten, bis sie bei uns im Studio landen oder<br />

eine Probefahrt vereinbaren, auch nächstes<br />

Jahr weiterverfolgen. Daher werden wir auch<br />

bei vielen Events präsent sein», so Battiston.<br />

Fahrzeugtüren ermöglichen einen Überblick über die verschiedenen Carosseriefarben sowie Leder- und Verarbeitungsqualität<br />

im Genesis-Interieur.<br />

Präsenz markiert die neue Premiummarke<br />

auch mit ihren Standorten in ganz Europa.<br />

In Grossbritannien ist man in einem Einkaufscenter<br />

vertreten. In München (D) setzt<br />

man auf einen hippen Lifestyle-Space mit<br />

einer Glasbox, in der ein Genesis-Modell<br />

zum Bewundern untergebracht ist. In Zürich<br />

hat man etwas mehr Platz, daher können im<br />

schicken Brandstudio mit edlem Holzboden<br />

und Sichtbeton gleich mehrere Genesis-Modelle<br />

ausgestellt werden. Zudem steht im<br />

Untergeschoss noch ein rund 300 Quadratmeter<br />

grosser Eventspace mit riesigem LED-<br />

Screen und im oberen Stock ein Lounge-Bereich<br />

zur Verfügung, in dem man sich in<br />

Ruhe über Ausstattungsdetails und Serviceangebote<br />

unterhalten kann. «Das Direktverkaufssystem<br />

ist für uns bei Genesis neu, daher<br />

sammeln wir nun wichtige Erfahrungen<br />

und implementieren dies gleich in den Ausbau<br />

unseres Europageschäfts.» Diego Battiston<br />

macht zum Abschied klar, dass Genesis<br />

im europäischen Autogeschäft sicher mehr<br />

als eine kurzfristige Modeerscheinung sein<br />

wird: «Wir haben für unsere Location an der<br />

Zürcher Bahnhofstrasse einen langjährigen<br />

Mietvertrag abgeschlossen. Bereits das zeigt,<br />

dass wir gekommen sind, um zu bleiben.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

genesis.com/ch<br />

Adele Bottoni, PR & Marketing Manager, und Diego<br />

Battiston, Head of Sales bei Genesis Motor Switzerland AG


HANDEL & AFTERSALES<br />

«Checkpoint powered by Hella Gutmann»<br />

Unterstützung für den freien<br />

Garagisten bei der Diagnose<br />

Die zunehmende Komplexität der Fahrzeugelektronik bringt für die Werkstätten knifflige Denksportaufgaben<br />

mit sich. Um unabhängiger von den Vorgaben der Fahrzeughersteller zu sein, greift ein neues Konzept den<br />

freien Garagisten unter die Arme: «Checkpoint powered by Hella Gutmann». Mike Gadient<br />

Neuerungen seitens der Fahrzeughersteller,<br />

wie Diagnoserestriktionen für nicht autorisierte<br />

Personen, verlangen nach neuen<br />

Arbeitsabläufen. Weitere Herausforderungen<br />

ergeben sich bei Komponentenfreischaltungen.<br />

Nicht alle Werkstätten haben sich bisher<br />

auf diese Themen vorbereitet oder sind dazu<br />

in der Lage. Deshalb bietet der Deutsche Diagnosespezialist<br />

Hella Gutmann gemeinsam<br />

mit der Desa Autoglass AG in Zofingen mit<br />

dem Konzept «Checkpoint» Unterstützung.<br />

Dabei handelt es sich um ein Kalibrier- und<br />

Diagnose-Center, das Hardware, Software<br />

und Know-how bündelt, um Werkstätten<br />

markenübergreifend für neue Anforderungen<br />

zu rüsten. In der Schweiz übernimmt die<br />

Desa Autoglass AG in Zofingen diesen Part.<br />

Anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Kalibrierung<br />

werden von Desa unter dem Einsatz<br />

der Technologien aus dem Hause Hella<br />

Gutmann gelöst <strong>–</strong> darunter Remote-Services<br />

sowie das CSC-Tool Digital.<br />

Die Idee hinter dem Konzept: Alle freien<br />

Werkstätten sollen schnellen Zugang zu<br />

den Daten der Fahrzeughersteller erhalten,<br />

auch wenn deren Nutzung nur mit modernsten<br />

Mitteln möglich ist. Ziel ist es, durch die<br />

Gründung mehrerer «Checkpoints» zusammen<br />

mit Partnern aus dem Handel und mit<br />

leistungsstarken Werkstätten ein flächendeckendes<br />

Netz zu schaffen, das freie Werkstätten<br />

auf dem Weg in die Zukunft begleitet.<br />

Von einem solchen «Checkpoint» profitieren<br />

gleich mehrere Parteien: die «Checkpoint»-<br />

Werkstatt wie Desa Autoglass AG selbst und<br />

andere Multimarkenwerkstätten im Umkreis.<br />

«Checkpoint» <strong>–</strong> ein Diagnose- und Kalibrierzentrum, das auf besonders anspruchsvolle Arbeiten ausgerichtet ist.<br />

Foto: Desa<br />

Die Leistungen umfassen die Multimarkendiagnose,<br />

Kalibrierungen von kamera-, lidarund<br />

radargestützten Fahrerassistenzsystemen,<br />

Komponentenfreischaltungen bis zu<br />

Einstellungen adaptiver Lichtsysteme. Um<br />

diese auch an jüngsten Fahrzeugmodellen<br />

durchführen zu können, kommen Systeme<br />

wie das CSC-Tool mit digitalen Kalibriertafeln<br />

für Frontkameras zum Einsatz. Selbst<br />

neue Fahrzeuge, die noch nicht in der «Mega-<br />

Macs-Software» enthalten sind, können so<br />

über das Remote-Verfahren fachgerecht kalibriert<br />

werden <strong>–</strong> ein Mehrwert, insbesondere<br />

für Glas-, Karosserie- und Lackspezialisten.<br />

Werkstätten, die dem Netzwerk angehören<br />

wollen, müssen Standards erfüllen. Für die<br />

Räumlichkeiten definiert Hella Gutmann<br />

eine Mindestgrösse, besondere Lichtverhältnisse<br />

und thermische Bedingungen, nivellierte<br />

Aufstandsflächen für Fahrzeuge und<br />

spezifische IT-Voraussetzungen.<br />

Zur Sicherung stabiler Datenverbindungen<br />

begleitet ein IT-Spezialunternehmen den<br />

Aufbau leistungsfähiger IT-Strukturen für<br />

das Gesamtkonzept und jeden einzelnen<br />

«Checkpoint» <strong>–</strong> so geschehen bei der Desa<br />

Autoglass. Sie ersetzt Fahrzeugscheiben aller<br />

Fahrzeugmarken und Modelle. Sobald ein<br />

Fahrzeug, das mit Assistenzsystemen ausgestattet<br />

ist, mit einer neuen Windschutzscheibe<br />

ausgerüstet wurde, ist eine exakte Kalibrierung<br />

der hinter der Scheibe verbauten<br />

Kamera unverzichtbar und somit selbstverständlicher<br />

Prozessbestandteil beim Glasersatz.<br />

Nun erweitern die Glasprofis aus Zofingen<br />

ihr Spektrum und auch unabhängige<br />

Werkstätten in der Region nehmen die Hightech-Dienstleistungen<br />

des ersten Schweizer<br />

«Checkpoints» bereits in Anspruch. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

desa-autoglass.ch<br />

76<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTENEWS<br />

Südo<br />

suedo.ch<br />

Bahnbrechendes adaptives Batterielade- und Wartungsgerät<br />

pd. Keine Tasten, keine Modi <strong>–</strong> das CS One einfach an eine beliebige<br />

12-V-Batterie anschliessen und aufladen. Die APTO-Technologie erkennt<br />

automatisch den Batterietyp und aktiviert dann das passende<br />

Ladeprogramm, das die verbleibende Ladedauer bis zur Einsatzbereitschaft<br />

anzeigt. Die polaritätsfreien Klemmen ersparen das Überlegen,<br />

welche Klemme wo angeschlossen werden muss. Kein falsches<br />

Anschliessen mehr. Die Klemmen sind zudem auch funkengeschützt.<br />

Wenn sie einander doch versehentlich berühren, passiert nichts.<br />

Weitere Funktionen lassen sich mittels der Ctek-App mit Bluetooth<br />

freischalten. «Recond» wählen, um die Batterie wiederherzustellen<br />

und zu rekonditionieren. «Wake Up» für Lithium-Ionen-Batterien mit<br />

Unterspannungsschutz wählen, oder tiefentladene Blei-Säure-Batterien<br />

wieder zum Leben erwecken. «Supply» wählen, um das CS One in<br />

eine praktische 12-V-Quelle zu verwandeln. Auch die vom Ladegerät<br />

gelieferte Spannung und Stromstärke lässt sich überwachen. <<br />

Südo vertreibt mit der CS One das neue Batterieladegerät von Ctek. Foto: Südo<br />

Motiondata<br />

motiondata-vector.ch<br />

wie Website oder Online-Fahrzeugbörsen. Alle drei Module des<br />

Sales Managers sind komplett in das DMS integriert und beinhalten<br />

ein modernes und userfreundliches Interface.<br />

• CRM: Komplettansicht der Kundenkontakte zum Verwalten,<br />

Aufbau engerer Kundenbeziehungen durch gezielte Marketing-/<br />

Vertriebsaktivitäten sowie zur intelligenten Organisationen der<br />

Arbeit und Prozesse.<br />

Der Sales Manager ist auch für Schweizer Garagisten erhältlich. Foto: Motiondata<br />

• Fahrzeugverwaltung: Ortsunabhängig können Fahrzeuge bearbeitet<br />

und verwaltet werden. Automatische Verkaufsmeldungen,<br />

Datenqualitätsmanagement und viele weitere Funktionen ergänzen<br />

dieses Modul.<br />

Sales Manager <strong>–</strong> Durchstarten mit dem Powertool<br />

pd. Die Motiondata Vector Gruppe, IT-Spezialist für DMS, hat genau<br />

das richtige Tool für die Garagisten: Sales Manager, ein Fahrzeugverwaltungstool,<br />

das garantiert zum nachhaltigen Vertriebserfolg<br />

führt. Durch die modulare Aufbauweise kann der Sales Manager<br />

individuell auf die Bedürfnisse angepasst werden. Er unterstützt alle<br />

notwendigen Abläufe im Vertrieb: vom klassischen CRM bis hin zur<br />

Verteilung des Fahrzeugbestandes auf zusätzliche Verkaufskanäle<br />

• Probefahrten: Mit dieser App können einfach und unkompliziert<br />

Fahrzeuge für Probefahrten reserviert und sämtliche dazu benötigten<br />

Dokumente erstellt werden.<br />

Viele Kunden von Motiondata Vector in Österreich arbeiten bereits<br />

mit dem Tool und sind begeistert. Profitieren auch Sie von den<br />

Vorteilen des Sales Managers und werden Pilot für den Schweizer<br />

Markt. Kontaktadresse: office@motiondata-vector.ch. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>77


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

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78<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>79


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80<br />

<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>81


UMFRAGE DES MONATS<br />

Sehr grosses Interesse für...<br />

Welche Themen interessieren die Lernenden?<br />

55 %*<br />

Weiterbildung<br />

52 %*<br />

Verbrennungsmotor<br />

Die AGVS-Medien haben Lernende im Automobilgewerbe befragt, mit<br />

welchen berufsbezogenen Themen sie sich am meisten auseinandersetzen<br />

wollen. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, bei wie vielen Teilnehmenden das<br />

Interesse für das jeweilige Thema «sehr gross» ist. Mehrfachantworten<br />

waren möglich. Sehr grosses Interesse besteht beispielsweise für 55<br />

Prozent der jungen Fachkräfte an Weiterbildungsmöglichkeiten. Nur 16<br />

Prozent gaben an, an der Elektromobilität «sehr grosses Interesse» zu<br />

haben. Kein Grund zur Panik, denn immerhin 41 Prozent gaben an,<br />

«grosses Interesse» an der Elektromobilität zu verspüren.<br />

Stand: 13. Dezember 2021.<br />

19 %*<br />

Autonomes Fahren<br />

22 %*<br />

Fahrerassistenzsysteme<br />

*Mehrfachnennung möglich<br />

16 %*<br />

Elektromobilität<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 02 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Februar <strong>2022</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Foto: Istock<br />

Foto: Istock Foto:AGVS-Medien Foto: Amag<br />

Fokus Service und Technik<br />

Wie tunt der Garagist ein E-Fahrzeug? Was sind<br />

die Auswirkungen von Euro 7 auf die Abgasnachbehandlung<br />

bei Otto- und Dieselmotoren?<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> geht diesen und weiteren Geschichten<br />

nach und lässt Experten zu Wort kommen.<br />

«Tag der Schweizer Garagisten»<br />

Die Unternehmer Alice Tognetti, Marc Weber<br />

und Steeve Guillemin erörtern jene Faktoren, die<br />

relevant sind, um sich als Garagenbetrieb als<br />

Marke zu positionieren. Alle Programmhighlights<br />

gibt es in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Zahlen und Pläne bei der Amag<br />

Die Automobilbranche ist im Wandel begriffen.<br />

Auch die Amag Gruppe hat die Weichen unter<br />

CEO Helmut Ruhl gestellt und präsentiert neben<br />

ersten Resultaten ihrer Klimastrategie die Zahlen<br />

für 2021 und die weiteren Pläne für <strong>2022</strong>.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

94. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

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Wölflistrasse 5, CH-3006 Bern<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

CHF 11.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Kontakt: Serina Danz<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

serina.danz@agvs-upsa.ch<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Jetzt abonnieren unter<br />

www.agvs-upsa.ch/abo<br />

Redaktion<br />

AGVS-Medien<br />

Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />

newsdesk@agvs-upsa.ch<br />

Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />

Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

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