AUTOINSIDE Ausgabe 1 – Januar 2022
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AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2022</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Alternative Antriebe<br />
Von E-Mobilität bis E-Fuel:<br />
was Garagisten beschäftigt<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 31<br />
Marketing & Kommunikation<br />
Die Garage Gautschi AG in<br />
Langenthal macht klar, warum<br />
99 Prozent nicht genügen.<br />
Seiten 32 <strong>–</strong> 34<br />
100 Tage im Einsatz<br />
Thomas Hurter zieht erste<br />
Bilanz und freut sich auf den<br />
«Tag der Schweizer Garagisten».<br />
Seiten 42 <strong>–</strong> 44<br />
Politik<br />
Avenergy-Suisse-Geschäftsführer<br />
Roland Bilang warnt vor<br />
den Folgen der aktuellen Politik.<br />
Seiten 62 <strong>–</strong> 64
Wasserstoff<br />
in der Mobilität<br />
Jetzt im<br />
Verkehrshaus der<br />
Schweiz erleben<br />
quz.swiss
INHALT<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 1<br />
Ihr Partner für das<br />
kundenfreundliche<br />
Autohaus:<br />
AWS Architekten AG<br />
AWS Architekten AG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
5 Vorwort<br />
6 Kurz notiert<br />
Fokus Alternative Technologien<br />
& Antriebe<br />
8 Arbeiten im Hochvoltbereich <strong>–</strong> jetzt<br />
Fachwissen aneignen<br />
10 Neue Module für die E-Mobilität<br />
12 Datenschutz: Wofür sich der AGVS einsetzt<br />
14 Zulieferer Mahle schafft den<br />
wirtschaftlichen Turnaround<br />
16 Was der Garagist beim Ausbau der<br />
Ladeinfrastruktur beachten muss<br />
18 VW-Experten zur Elektrotransformation<br />
20 Die Welt hat ein CO 2<br />
-Problem<br />
24 Vom Mechatroniker zum Robotik-Spezialist<br />
26 Webfleet Solutions verwandelt Daten<br />
in Informationen<br />
28 Werden synthetische Treibstoffe<br />
bezahlbar?<br />
AUTO<br />
AUSGABE 1 <strong>–</strong> JANUAR <strong>2022</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
Fokus Marketing & Kommunikation<br />
32 Garage Gautschi mit weltmeisterlicher<br />
Einstellung<br />
36 Amag Emmen: Wie die Arbeitsplätze<br />
für Kunden ankommen<br />
38 Imposanter Ferrari-Showroom der<br />
Niki Hasler AG<br />
40 Garantieprodukte sind in schwierigen<br />
Zeiten gefragt<br />
100 Tage im Einsatz<br />
42 Thomas Hurter über seine ersten<br />
100 Tage als AGVS-Zentralpräsident<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
45 Interview: Marc Kessler, CEO Quality1 AG<br />
46 Eine Maturitätsarbeit für Garagisten<br />
Bildung<br />
48 Die Branche braucht Betriebswirte<br />
52 Die 200. Berufsprüfung für<br />
Automobildiagnostiker/-innen<br />
54 Leonie Zellweger motiviert Frauen<br />
für Autoberufe<br />
56 Traumberuf Automobil-Verkaufsberater<br />
58 Business Academy<br />
60 Regionale Infoveranstaltungen<br />
Politik<br />
62 Interview mit Roland Bilang,<br />
Geschäftsführer Avenergy Suisse<br />
Profitieren Sie von unserer langjährigen<br />
Erfahrung:<br />
<strong>–</strong> Beratung und Planung beim Neu- und<br />
Umbau von Autohäusern und Garagen<br />
<strong>–</strong> Bedarfs- und Standortabklärungen<br />
sowie Analysen<br />
<strong>–</strong> Massgeschneiderte Lösungen<br />
mit klarem Kostendach<br />
<strong>–</strong> Betriebsablauf-Optimierungen<br />
<strong>–</strong> Kosten-Evaluation, Verkehrswertschätzungen,<br />
Nutzungsstudien<br />
Gerne stehen wir Ihnen für ein unverbindliches<br />
Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />
Alternative Antriebe<br />
Von E-Mobilität bis E-Fuel:<br />
was Garagisten beschäftigt<br />
Seiten 8 <strong>–</strong> 31<br />
Marketing & Kommunikation<br />
Die Garage Gautschi AG in<br />
Langenthal macht klar, warum<br />
99 Prozent nicht genügen.<br />
Seiten 32 <strong>–</strong> 34<br />
100 Tage im Einsatz<br />
Thomas Hurter zieht erste<br />
Bilanz und freut sich auf den<br />
«Tag der Schweizer Garagisten».<br />
Seiten 42 <strong>–</strong> 44<br />
Politik<br />
Avenergy-Suisse-Geschäftsführer<br />
Roland Bilang warnt vor<br />
den Folgen der aktuellen Politik.<br />
Seiten 62 <strong>–</strong> 64<br />
Titelseite: Auch vor Legenden wie dem VW<br />
Käfer macht der alternative Antrieb nicht Halt:<br />
Antrieb des e-Käfer. Foto: VW<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
Verband & Sektionen<br />
67 Wo U-Nummern anzubringen sind<br />
69 Die RBV-Zwischenbilanz<br />
71 Gefahr Tagfahrlicht<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
72 «Autotechnik Days» <strong>2022</strong>:<br />
Planung läuft auf Hochtouren<br />
80 Garagenwelt<br />
82 Vorschau und Impressum<br />
AWS Architekten AG<br />
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VORWORT<br />
Ein neues Jahr mit neuen Chancen<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Drei Viertel aller Personenkilometer werden in der Schweiz mit<br />
dem Auto zurückgelegt. Das eigene Fahrzeug ist und bleibt für<br />
viele Menschen in unserem Land unverzichtbar <strong>–</strong> sei es für den<br />
täglichen Weg zur Arbeit, sei es für Freizeitaktivitäten oder einfach<br />
nur, weil man emotional mit ihm verbunden ist. Walter Röhrl,<br />
Rallye-Weltmeister der Jahre 1980 und 1982 und bekannt für seinen<br />
knochentrockenen Humor, sagte einst: «Man kann ein Auto nicht<br />
wie ein menschliches Wesen behandeln, ein Auto braucht Liebe.»<br />
Natürlich ist dies überspitzt, aber die Liebe zum Auto zeichnet<br />
nicht nur uns im Autogewerbe aus, sondern Millionen von Menschen,<br />
die auf Sie als Garagistinnen und Garagisten und auf Ihre Arbeit<br />
angewiesen sind.<br />
Es sind diese Menschen, auf die wir auch in unserer politischen<br />
Arbeit setzen. Dass wir als Branchen- und Berufsverband eine<br />
starke Stimme sein können, haben wir im letzten Jahr gemeinsam<br />
mit Partnerverbänden mit dem erfolgreichen Referendum<br />
zum CO 2<br />
-Gesetz bewiesen. In diesem Jahr werden wir uns mit<br />
einer Neuauflage des Gesetzes befassen, das auf neue Abgaben<br />
verzichten will. Frau Bundesrätin Sommaruga hat versichert, dass<br />
das Gesetz vor allem die Forschung und Innovation begünstigen<br />
soll, um unsere Klimaziele, die auch der AGVS mitträgt, zu erreichen.<br />
Wir werden genau hinschauen.<br />
Das gilt auch für die Bestrebungen, insbesondere in links-grün<br />
dominierten Städten, flächendeckend Tempo 30 einzuführen. Je<br />
länger desto mehr stellen wir fest, dass die Automobilität aus dem<br />
urbanen Bereich verdrängt werden soll. Tempo 30 kann eingeführt<br />
werden, wo ein Sicherheitsgewinn resultiert <strong>–</strong> aber nur dort.<br />
Ein weiteres politisches Thema der nächsten Jahre ist die Frage<br />
der Finanzierung unserer Mobilitätsinfrastrukturen: Natürlich<br />
müssen wir mit der Zunahme von batterieelektrisch angetriebenen<br />
Autos und rückläufigen Mineralölsteuern die Finanzierung der<br />
Strasseninfrastruktur neu regeln. Aber wir werden uns zur Wehr<br />
setzen, wenn unter dem Deckmantel von Mobility Pricing ein<br />
Road Pricing eingeführt werden soll. Die Neufinanzierung muss<br />
alle Verkehrsträger miteinbeziehen.<br />
Ganz konkret wird das neue Datenschutzgesetz unsere tägliche<br />
Arbeit beeinflussen. Ich kann Ihnen versprechen, dass wir Sie bei<br />
der Umsetzung dieses komplexen Gesetzes nicht allein lassen.<br />
Wir sind derzeit daran, Factsheets, Checklisten und weiteres<br />
Informationsmaterial zu erstellen, das Ihnen helfen wird, die<br />
neuen Regelungen in Ihrem Betrieb umzusetzen.<br />
Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr, viel Freude an Ihrer<br />
Arbeit und uns allen viel Erfolg in einer spannenden automobilen<br />
Zukunft. Vielen Dank für Ihr Vertrauen in den AGVS!<br />
Herzliche Grüsse<br />
Thomas Hurter<br />
Zentralpräsident<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>5
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Der Pirelli-Kalender <strong>2022</strong><br />
ist da<br />
Nach einem Jahr Unterbruch ist<br />
der Pirelli-Kalender zurück. Die<br />
Fotos stammen vom kanadischen<br />
Rockstar Bryan Adams. Der Titel<br />
des Kult-Kalenders lautet «On the<br />
Road» und zeigt das Leben von<br />
Künstlerinnen und Künstlern auf<br />
Tournee. Zum ersten Mal in der<br />
Geschichte des Kalenders ist der<br />
Fotograf auch Teil der Besetzung. In<br />
der 48. <strong>Ausgabe</strong> von «The Cal» wird<br />
er unter anderen von Cher, Jennifer<br />
Hudson, Rita Ora oder auch Iggy<br />
Pop begleitet.<br />
Lokale Verankerung (v.l.): Bertrand Pellet (Direktor, Garage Guex), Vincent<br />
Steinmann (Vize-Prösident FC Lausanne-Sport), Daniel Guex (Inhaber Garage<br />
Guex). Foto: Hyundai<br />
Lausanne-Sport, Garage Guex SA und Hyundai werden Partner<br />
Die Spieler und das Management des FC Lausanne-Sport sind ab sofort mit<br />
den neusten Modellen von Hyundai unterwegs. Offiziell gemacht wurde die<br />
Verlängerung der Partnerschaft des Super-League-Klubs mit der Garage<br />
Guex SA vor dem Derby gegen Servette Genf, indem ein neuer Hyundai<br />
Kona Electric über den Kunstrasen im Stade de la Tuilière glitt. «Das passt<br />
einfach perfekt. Und der Kona Electric rollt so sanft, dass es unser Rasen<br />
aushält...», sagte Vincent Steinmann, Vize-Präsident von Lausanne-Sport.<br />
Roberto Delvecchio neuer<br />
Geschäftsführer von Hertz<br />
Die Herold Fahrzeugvermietung AG,<br />
eine Tochter der Emil Frey Gruppe,<br />
hat sich als Schweizer Lizenznehmerin<br />
von Hertz International<br />
unter der Leitung von Markus<br />
Thiem als kompetente Mobilitätsdienstleisterin<br />
etabliert. Nun hat<br />
sich Markus Thiem entschieden,<br />
nach über 40-jähriger Berufstätigkeit<br />
eine neue Lebensphase<br />
ausserhalb des Unternehmens zu<br />
beginnen. Per <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> heisst<br />
der Geschäftsführer von Hertz<br />
Schweiz Roberto Delvecchio. Der<br />
38-jährige Schweizer hat in den<br />
letzten 15 Jahren mehrere verantwortungsvolle<br />
Positionen bei<br />
Hertz Schweiz besetzt.<br />
Rita Ora erfreut das Auge des Betrachters<br />
im November. Foto: Pirelli<br />
Kalender <strong>2022</strong>, Bryan Adams<br />
Maserati lanciert neues Retail-Projekt<br />
Maserati geht mit einem neuen Handelsmodell an den Start: In enger Zusammenarbeit<br />
mit den Autohäusern bietet das OTO Retail Project («OTO»<br />
steht dabei für «online to offline» und umgekehrt) neue Möglichkeiten für<br />
den Vertrieb sowie ein innovatives Kaufangebot für Kundinnen und Kunden.<br />
Digitale Hilfsmittel unterstützen den Vertrieb, während die Autohäuser<br />
ihre zentrale Rolle beibehalten. Den Kunden wird die Möglichkeit gegeben,<br />
selbst zu entscheiden, welche Aspekte vor Ort beim Händler zu besprechen<br />
sind und welche sich digital ausführen lassen.<br />
Roberto Delvecchio. Foto: Hertz<br />
Wechsel an der Spitze der<br />
Auto-i-Dat AG<br />
Wolfgang Schinagl ist per Ende<br />
2021 als CEO der Auto-i-Dat zurückgetreten.<br />
Schinagl hatte die Firma<br />
während acht Jahren geleitet und<br />
will sich künftig um das Projekt<br />
Cardossier sowie Innovationen<br />
im Automotive- und ICT-Bereich<br />
kümmern. Für ihn übernehmen COO<br />
Pascal Holzer und Verkaufsleister<br />
Eric Besch interimistisch.<br />
Ein DS 5 für das ÜK-Zentrum Lenzburg der AGVS-Sektion Aargau<br />
Die Fahrzeugflotte im ÜK-Zentrum<br />
Lenzburg hat eine willkommene<br />
Erweiterung erhalten. DS Automobile<br />
stellt der AGVS-Sektion<br />
Aargau einen DS 5 für die Schulung<br />
an Assistenzsystemen zur Verfügung.<br />
Dusan Radic, PR & Event<br />
Manager, von DS Automobiles:<br />
«Gerne unterstützen wir mit diesem<br />
DS 5 die AGVS-Berufsbildung und<br />
bringen den Lernenden damit die<br />
DS-Welt näher.»<br />
Oliver Kalt (AGVS-Sektion Aargau), Martin Sollberger (Präsident AGVS-Sektion<br />
Aargau), Peter Freiburghaus (DS Automobiles), Urs Baumann (Leiter ÜK-Zentrum<br />
Lenzburg) und Dušan Radic (DS Automobiles). Foto: crc<br />
DAS SYMPATHISCHE<br />
GARAGENKONZEPT IHRER ESA.
KURZ NOTIERT<br />
Täglich aktuelle News:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Neue Mitglieder<br />
Der AGVS konnte im Oktober<br />
und November insgesamt 28<br />
neue Mitglieder begrüssen. Sie<br />
beschäftigen 191 Mitarbeitende.<br />
Wir heissen die neuen Mitgliederbetriebe<br />
herzlich willkommen.<br />
Sektion Aargau<br />
<strong>–</strong> Garage Tiefenwaag GmbH,<br />
Ehrendingen<br />
<strong>–</strong> Garage Di Prisco Werkstatt<br />
GmbH, Kölliken<br />
<strong>–</strong> Garage M. Walega, Rietheim<br />
Sektion beider Basel<br />
<strong>–</strong> Auto Recher AG, Bubendorf<br />
Untergruppe BE Berner Oberland<br />
<strong>–</strong> Auto Schenk GmbH, Seftigen<br />
Untergruppe BE Emmental/<br />
Oberaargau<br />
<strong>–</strong> Pneu & Garage Aeschlimann AG,<br />
Zollbrück<br />
<strong>–</strong> Yours Oldtimer GmbH,<br />
Kirchberg BE<br />
<strong>–</strong> Kronen Garage Ernst<br />
Scheidegger, Rohrbach<br />
<strong>–</strong> Bädli-Garage Blaser GmbH,<br />
Langnau i. E.<br />
<strong>–</strong> Auto-Garage Schenk GmbH,<br />
Lützelflüh-Goldb<br />
<strong>–</strong> BRW Garage Langnau AG,<br />
Langnau i. E.<br />
Sektion Freiburg<br />
<strong>–</strong> Fondation PROF-in, Courtepin<br />
Sektion Genf<br />
<strong>–</strong> SEDRA Garage Daytona SA,<br />
Genf<br />
<strong>–</strong> Rupteur SA, Aire<br />
<strong>–</strong> Garage AD Vilela SA, Meyrin<br />
<strong>–</strong> CAR Avenue Genève SA, Genève<br />
Sektion Neuenburg<br />
<strong>–</strong> Auto-Moto Nostalgie SA,<br />
Ponts-de-Martel<br />
Sektion Schwyz<br />
<strong>–</strong> Seegarage Gersau AG, Gersau<br />
<strong>–</strong> k-k racing garage gmbh, Gross<br />
Sektion Tessin<br />
<strong>–</strong> MioGarage Sagl, Chiasso<br />
Sektion Waadt<br />
<strong>–</strong> Garage du Rond-Point Yens Sàrl,<br />
Yens<br />
Sektion Zug<br />
<strong>–</strong> Garage Bircher Ägeri AG,<br />
Unterägeri<br />
Sektion Zürich<br />
<strong>–</strong> Auto-Center Thalwil GmbH,<br />
Thalwil<br />
<strong>–</strong> Linda Garage und Autospritzwerk<br />
GmbH, Eglisau<br />
<strong>–</strong> TMS-Performance GmbH,<br />
Regensdorf<br />
<strong>–</strong> Garage mobilhotz AG,<br />
Unterengstringen<br />
<strong>–</strong> Garage Eichmann GmbH, Opfikon<br />
<strong>–</strong> Furthof Garage GmbH, Buchs ZH<br />
Nach alternative Antrieben<br />
wird gesucht<br />
2021 war auf der Plattform von<br />
AutoScout24 Benzin zwar immer<br />
noch die am häufigsten angebotene<br />
und nachgefragte Antriebsart,<br />
doch alternative Treibstoffe, allen<br />
voran Elektro, Plug-in-Hybrid und<br />
Voll-Hybrid, verdrängen vermehrt<br />
die konventionellen Verbrenner.<br />
«Der Anteil an Fahrzeugen mit<br />
Benzin sank innerhalb der letzten<br />
zwei Jahren um ein Viertel», sagt<br />
Maurice Acker, National Sales<br />
Director von AutoScout24. Auch der<br />
Diesel gerät ins Stottern: War er<br />
Ende 2019 noch am zweithäufigsten<br />
auf der Plattform vertreten, ist<br />
heute nur noch jeder zwölfte Neuwagen<br />
ein Dieselfahrzeug. Mittlerweile<br />
haben fast alle alternativen<br />
Antriebsarten den Diesel überholt.<br />
Noah Veraguth ist neuer Ambassador von BMW. Foto: BMW<br />
Pegasus-Sänger Noah Veraguth neuer BMW-Ambassador<br />
Die BMW (Schweiz) AG verstärkt ihr Engagement im Bereich der nationalen<br />
Musikszene und beruft einen weiteren Markenbotschafter mit grossem<br />
Hit-Potenzial. Noah Veraguth, Frontman der Schweizer Band Pegasus, wird<br />
neuer BMW Ambassador. «Mit seiner Musik und seiner positiven Ausstrahlung<br />
begeistert Noah Veraguth schon seit vielen Jahren ein breites<br />
Publikum in der Schweiz und darüber hinaus», sagt Stèphanie Borge,<br />
Direktorin Markenführung BMW der BMW (Schweiz) AG.<br />
Peugeot mit «Car Design<br />
Award» ausgezeichnet<br />
Der «Car Design Award», der<br />
1984 auf Initiative der Zeitschrift<br />
Auto & Design ins Leben gerufen<br />
wurde, zeichnet in diesem Jahr<br />
Peugeot in der Kategorie «Brand<br />
Design Language» aus. Prämiert<br />
wird die segmentübergreifende<br />
Designsprache, die sich durch die<br />
gesamte Produktpalette zieht.<br />
Auto Meter und Kirchhoff<br />
Mobility werden Partner<br />
Die Kirchhoff Mobility AG arbeitet<br />
neu mit der Auto Meter AG zusammen<br />
und deckt die bedürfnisgerechte<br />
Fahrzeuganpassung ab.<br />
Vom Drehknopf am Lenkrad bis hin<br />
zu komplexen Karrosseriearbeiten<br />
bietet Kirchhoff ein schweizweites<br />
Netzwerk an.
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />
Christoph Grob mit einem Ford Mustang Mach-E im Service Training Center der amerikanischen Marke in Oftringen AG. Fotos: AGVS-Medien<br />
Elektrowissen für die Werkstatt<br />
Den bewussten Umgang schulen<br />
Bei Ford kümmert sich Christoph Grob im Service Training Center in Oftringen um die Aus- und Weiterbildung<br />
der Händler. Der 36-Jährige will Händler und deren Werkstätten fitmachen für die neuen Herausforderungen bei<br />
Arbeiten im Hochvoltbereich, aber auch bezüglich Konnektivität. Ein Augenschein vor Ort. Jürg A. Stettler<br />
In einem unscheinbaren, etwas älteren Gebäude<br />
im Industriequartier von Oftringen AG<br />
soll die Elektrozukunft von Ford liegen?<br />
Durchaus, denn hier macht Technical Trainer<br />
Christoph Grob die Schweizer Ford-Vertreter<br />
fit für den Antrieb der Zukunft. Mit<br />
dem Mustang Mach-E lancieren die Amerikaner<br />
hierzulande gerade ein wichtiges<br />
Elektromodell. Zudem nimmt der Anteil<br />
an Plug-in-Hybriden innerhalb ihrer Palette<br />
ebenfalls stetig zu. Das heisst: Nicht nur der<br />
Verkauf muss fit sein für Kundenfragen zu<br />
Lademöglichkeiten, Ladeinfrastruktur, etc.,<br />
sondern <strong>–</strong> besser früher als später <strong>–</strong>auch die<br />
Werkstatt. Und hier kommt Grob ins Spiel.<br />
Der 36-Jährige hat Automechaniker gelernt<br />
und sich zum Diagnostiker und zum Betriebswirt<br />
im Automobilgewerbe weitergebildet:<br />
«Meine Arbeit hat mir viel Spass gemacht,<br />
doch dann brauchte ich eine Pause<br />
und bin weg aus der Branche.» Die Faszination<br />
fürs Automobil liessen ihn aber nicht<br />
los und mit dem Job im Service Training<br />
Center in Oftringen hat er nun seine Berufung<br />
gefunden. Rund 2000 Mannstage Aufwand<br />
investiert er mit seinem Team jährlich<br />
in die Aus- und Weiterbildung der gegen<br />
600 Werkstattmitarbeitenden in den Ford-<br />
Betrieben schweizweit. Für einen Kurs zu<br />
einer Modelleinführung benötigt er jeweils<br />
zwei bis drei Wochen Vorbereitung, bis die<br />
ganzen Unterlagen und das Material stehen.<br />
Aktuell stehen Kurse zur Elektromobilität<br />
im Vordergrund: «Mit dem Ford Focus Electric<br />
sind wir in Europa bereits 2012 gestartet<br />
und haben schon seit damals Schulungen,<br />
die sich nahe an den zweitägigen AGVS-Kurs<br />
für sicheres Arbeiten an Hochvoltsystemen<br />
in Elektro- und Hybridfahrzeuge anlehnen,<br />
im Angebot.» Ähnliche Kurse werden mittlerweile<br />
übrigens von über 100 Bildungsinstituten<br />
<strong>–</strong> dazu gehören genau wie bei Ford<br />
auch viele Importeure <strong>–</strong> angeboten und<br />
schliessen auf Stufe Hochvolt 1 (Instruktion/<br />
Unterweisung) mit einem AGVS-Electrosuisse-Kompetenzausweis<br />
ab, der gegenseitig<br />
anerkannt wird.<br />
Um in den Werkstätten das Bewusstsein für die<br />
Arbeiten mit Hochvolt-Komponenten zu fördern, nutzt<br />
Ford simple Aufkleber für seine E-Fahrzeuge.<br />
8<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Elektromodelle bergen Herausforderungen,<br />
die mit so banalen Dingen wie dem Fahren<br />
auf den Lift und dem Anheben anfangen <strong>–</strong><br />
schon hier kann einiges falsch laufen. «Es<br />
muss in der Werkstatt unbedingt das Bewusstsein<br />
vorhanden sein, dass man ein solches<br />
Modell mit Sorgfalt zu behandeln hat»,<br />
so Grob, selbst wenn nur ein Rad gewechselt<br />
werden müsse. Die Batterien machen<br />
die Fahrzeuge nicht nur schwerer, sondern<br />
auch heikler, da die Batterie oder bei den<br />
Plug-in-Hybriden das teure Ladegerät meist<br />
in der Nähe des Unterbodens untergebracht<br />
sind. Daher müssen die Liftarme genau an<br />
den Vorgegebenem Stellen positioniert werden,<br />
um beim Anheben keinen Schaden zu<br />
verursachen. «Wir lösen das bei Ford mit<br />
simplen Warnschildern, die man an den<br />
Fahrzeugen anbringen kann, das hilft die<br />
Mitarbeitenden zu sensibilisieren und ihre<br />
Aufmerksamkeit zu erhöhen.» Nicht nur<br />
das sorgfältige und bewusste Arbeiten an<br />
den Elektrobauteilen schult der Experte, er<br />
gibt den Garagisten auch Tipps zur Kundenkommunikation<br />
mit auf den Weg: «Durch<br />
Apps wie den ‹FordPass› wissen Kunden<br />
heute ganz genau, was mit ihrem Fahrzeug<br />
<strong>–</strong> auch in der Werkstatt passiert. Daher rate<br />
ich stets transparent zu kommunizieren und<br />
dem Kunden zu sagen, dass vielleicht eine<br />
ausgiebigere Probefahrt nötig ist. Die Daten<br />
auf der App verraten es ihm sowieso.»<br />
Arbeiten am offenen Herz: Eine für die Schulung bereitgestellte Batterie eines Ford Mustang Mach-E.<br />
Doch viel wichtiger als clevere Tools und<br />
Werkzeuge sei bei E-Modellen vor allem das<br />
Bewusstsein für Hochvoltarbeiten zu schulen.<br />
Der Ford-Techniker ergänzt: «Spannungsfrei<br />
zu schalten und an Hochvoltsystemen<br />
zu arbeiten, ist keine Hexerei, aber<br />
man muss einiges beachten. Wir haben daher<br />
schon Kurse speziell für Betriebschefs<br />
angeboten. Sie sind als Unternehmer für die<br />
Sicherheit ihrer Mitarbeitenden verantwortlich<br />
und brauchen das Hintergrundwissen.»<br />
Etwa, wie viel Platz Arbeiten an einem Elektro-<br />
oder Plug-in-Hybrid-Modell benötigen.<br />
Zum einen gelte es, den Bereich abzusperren,<br />
und zum anderen könne ein Zellenausgleich<br />
durchaus zwei bis drei Tage in Anspruch<br />
nehmen und in dieser Zeit einen<br />
Arbeitsplatz blockieren. «Ausserdem muss<br />
eine gewisse Ruhe herrschen <strong>–</strong> trotz Hektik<br />
im Werkstattalltag.» Er ergänzt: «Die Diagnose<br />
des Problems ist zu diesem Zeitpunkt<br />
meist schon abgeschlossen. Das bedeutet für<br />
den Werkstattchef auch, dass er seine Kräfte<br />
optimal einsetzen muss. Vielleicht muss<br />
er deshalb keinen Diagnostiker darauf ansetzen,<br />
sondern einen anderen für Hochvoltarbeiten<br />
qualifizierten Mitarbeitenden, der<br />
sich nicht ablenken lässt, sorgfältig arbeitet<br />
und die Vorgaben genau einhält.»<br />
Nun das nötige Wissen aneignen!<br />
Anhand von diversen Schnittmodellen erläutert Grob<br />
den Kursteilnehmenden technische Details.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt bei den Arbeiten<br />
mit E-Autos ist <strong>–</strong> genau wie bei den anderen<br />
Motorisierungen ebenfalls <strong>–</strong> die Nachvollziehbarkeit<br />
der Diagnose und Arbeiten<br />
für die ganze Garantieabwicklung. Dies vermittelt<br />
Grob den Kursteilnehmenden genauso<br />
wie, welche Komponenten man beim<br />
Ford Mustang Mach-E problemlos ersetzen<br />
darf und welche nicht. «Auch Elektromodelle<br />
verfügen über ein 12V-Ladesystem für die<br />
Bordelektronik, welches in der Funktion mit<br />
der eines herkömmlichen Fahrzeuges verglichen<br />
und entsprechend geprüft werden<br />
kann. Bei uns in der Schulung geben wir genau<br />
solches Wissen weiter.» Entscheidend<br />
sei, den Teilnehmern die Systemkenntnisse<br />
zu vermitteln, damit dieses Wissen auf welchen<br />
Komponenten in welchem Fahrzeugzustand<br />
Spannung anliegt. Abschliessend<br />
ergänzt der Experte: «Man muss beispielsweise<br />
eine Serienschaltung erkennen und<br />
die Grundregeln kennen, wo eine solche Serienschaltung<br />
am besten zu trennen ist. Ein<br />
sauberes Arbeiten und das Bewusstsein für<br />
Hochvolt ist und bleibt das A und O!» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
de.ford.ch<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Branchenvertretung, unterstreicht Christoph<br />
Grobs Aussagen: «Der Trend zur Elektromobilität wird sich bei nahezu allen Marken fortsetzen.<br />
Das sich die Garagisten dazu das nötige Wissen aneignen, ist deshalb zwingend.» Bereits seit<br />
über 10 Jahren bietet der AGVS, seine Sektionen und inzwischen über 100 Bildungspartner Kurse<br />
für einen sicheren Umgang mit HV-Systemen an. Dank der Integration in die Grundbildung zum Automobil-Mechatroniker/-in<br />
und zukünftig auch zum Automobil-Fachmann/-frau werden die Grundlagen<br />
an breiter Front vermittelt und mit dem gemeinsam durch die AGVS-HV-Bildungspartner<br />
anerkannten Kompetenzausweis auf Stufe Instruktion (HV 1) abgeschlossen. Mit der Integration<br />
«Alternative Antriebssysteme» beim Automobildiagnostiker/-in, mit Spezialisten Lehrgänge und<br />
spezifischen Angeboten für den Kundendienst und den Verkauf werden die Fachkräfte fit in Sachen<br />
E-Mobilität. Nicht zuletzt unterstützt der AGVS als Partner zusammen mit der Schweizerischen<br />
Vereinigung der Berufsschullehrer SVBA, dem A&W-Verlag und dem Autorenteam die Entwicklung<br />
eines Lehrmittels zum Thema alternative Antriebe für alle interessierten Fachkräfte.<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/alternative-antriebe<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>9
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />
E-Konzepte und E-Module<br />
Wie ESA, Hostettler und SAG<br />
die Garagisten elektrifizieren<br />
Die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen steigen<br />
steil an. Während die Markenhändler auf die Unterstützung<br />
der Hersteller und Importeure zählen dürfen, stehen<br />
viele markenunabhängige Garagisten vor einer grossen<br />
Herausforderung. Sandro Compagno<br />
ESA: E-Motion-Point<br />
SAG: EV-Service<br />
Hostettler: E-Garage<br />
Die «Big 3» im Schweizer Aftermarket bieten allesamt Lösungen<br />
für die Elektromobilität. Während ESA und SAG ihre Partnergaragen<br />
mit jeweils einem E-Modul unterstützen, ist die Hostettler Autotechnik<br />
AG einen Schritt weitergegangen und bietet interessierten Garagisten<br />
seit knapp zwei Jahren das Werkstattkonzept «E-Garage» an.<br />
Vor allem im Bereich der Aus- und Weiterbildung setze man eine Referenzmarke,<br />
sagt Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler, und<br />
nennt dabei das umfangreiche Schulungsprogramm, das neben dem<br />
obligatorischen Arbeitssicherheitskurs vier weiterführende Hochvoltkurse<br />
sowie einen spezifischen Kurs für Carrosseriebetriebe umfasst:<br />
«Wir stärken gezielt die Beratungskompetenz, bieten weiterführende<br />
technische Praxistrainings an und Zugang zu weiteren Mobilitätsformen<br />
wie E-Scooter.» In diesem Bereich seien auch spannende Partnerschaften<br />
im Bereich der Ladeinfrastruktur oder bei Batterietests<br />
eingegangen worden. Ausgesuchte E-Garage-Partner sind zudem für<br />
den Aftersales-Service der chinesischen Elektromarke JAC zuständig,<br />
die seit einem Jahr in der Schweiz präsent ist.<br />
Kein Konzept, sondern ein Modul als Ergänzung zu den bestehenden<br />
Garagenkonzepten bieten die ESA und die SAG ihren Partnern<br />
an. Matthias Krummen, Leiter Management Services und Kommunikation<br />
bei der ESA sagt: «Es ist Aufgabe der ESA, Garagisten mit<br />
Produkten und Dienstleistungen zu unterstützen, um ihr Geschäft<br />
erfolgreich betreiben zu können.» Dazu gehöre auch, dass die Garagisten<br />
ihr Fachwissen im Bereich Elektromobilität erweitern und diese<br />
Kompetenz auch nach aussen tragen können.<br />
Für die SAG stand die Einführung des Kernkompetenzmoduls ebenfalls<br />
ausser Frage. «Viele unserer Kunden sind bereits mit der E-<br />
Mobilität konfrontiert. Dazu kommt die bereits vorhandene hohe technische<br />
Kompetenz unserer Partnergaragen», sagt Sébastien Moix,<br />
SAG-Marketingdirektor. Mit dem Zertifikat der technischen Abteilung<br />
von Derendinger und Technomag belegen Garagen, dass sie die<br />
entsprechenden Kurse besucht haben («Hochvolt-Techniker», «Hochvolt-Sicherheit»<br />
und «Hochvolt-Experte») und in ihrer Werkstatt über<br />
die erforderliche Ausrüstung verfügen. <<br />
10<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Mindestumsätze bei Teile-/Warenbezug?<br />
ESA: Ja<br />
Hostettler: Nein<br />
SAG: Nein<br />
Vertragslaufzeit?<br />
ESA: 1 Jahr<br />
Hostettler: Unbefristet, jederzeit unter Einhaltung<br />
der Kündigungsfrist kündbar<br />
SAG: 2 Jahre, danach automatische Verlängerung<br />
Kündigungsfrist?<br />
ESA: 6 Monate<br />
Hostettler: 3 Monate<br />
SAG: 3 Monate<br />
Art der Mitgliedschaft?<br />
ESA: Franchising<br />
Hostettler: Vereinbarung<br />
SAG: Vereinbarung<br />
Kosten bei Eintritt?<br />
ESA: 0 Franken<br />
Hostettler: 0 Franken, gegenebenfalls muss in elektrospezifische<br />
Werkstattausrüstung investiert werden,<br />
SAG: 0 Franken<br />
Kosten pro Jahr?<br />
ESA: 480 Franken bzw. 240 Franken für<br />
Le- Garage- und Sympacar-Partner<br />
Hostettler: 1400 Franken bzw. 800 Franken für<br />
Autofit- oder Autopro-Partner<br />
SAG: 0 Franken<br />
Ist das Konzept/Modul mit anderen Konzepten/Modulen<br />
kombinierbar?<br />
ESA: Ja<br />
Hostettler: Ja<br />
SAG: Ja<br />
Steht das Konzept/Modul auch Markenhändlern offen?<br />
ESA: Ja<br />
Hostettler: Ja<br />
SAG: Ja. Sie müssen jedoch ein Werkstattkonzept von<br />
Derendinger/Technomag haben.<br />
Gibt es kostenlosen technischen Support für Partnergaragen?<br />
ESA: Nein<br />
Hostettler: Ja<br />
SAG: Ja<br />
Kostenlose Schulungen für Partnergaragen?<br />
ESA: Ja<br />
Hostettler: Ja<br />
SAG: Nein<br />
Umbau/Logos/Beschriftung auf Kosten der Garage?<br />
ESA: Kostenlose Modultafel und Beachflag, weitere<br />
Beschriftung auf Kosten der Garage<br />
Hostettler: Kostenlose Logo-Tafel, weitere Beschriftung<br />
optional erhältlich<br />
SAG: Kostenlose Tafeln zur Selbstmontage<br />
Finanzielle Beteiligung beim Auf- und/oder Ausbau<br />
der Ladeinfrastruktur?<br />
ESA: Nein. Zur Zeit nicht<br />
Hostettler: Nein<br />
SAG: Nein<br />
Umfasst das Modul/Konzept auch die Reparatur/<br />
Entsorgung der Batterien?<br />
ESA: Zur Zeit nicht<br />
Hostettler: Nein<br />
SAG: Nein<br />
Anzahl Konzept- resp. Modulpartner?<br />
ESA: Im Aufbau<br />
Hostettler: 128<br />
SAG: bislang 65<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>11
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Die Zeiten, als Autos nur ein Fortbewegungsmittel waren, sind vorbei. Foto: Continental<br />
Autohersteller sammeln Unmengen an Daten<br />
Big Brother is driving you<br />
Spion auf vier Rädern: Moderne Autos zeichnen unzählige Daten auf und übermitteln diese an die Hersteller.<br />
Was diese damit machen, bleibt unklar <strong>–</strong> Datenschützer und Verbrauchermagazine fordern seit Jahren eine klare<br />
gesetzliche Regelung. Dave Schneider<br />
Schöne neue Welt. Mit ein paar Klicks auf dem<br />
Smartphone bestellt man sich den Wunschartikel<br />
im Internet, und mit zwei weiteren<br />
Klicks lässt sich die Route zur Abholadresse direkt<br />
ins Auto schicken. Das Navi führt den<br />
Fahrer dann hin, in dem es Staus erkennt<br />
und gekonnt umfährt. Doch damit einher<br />
geht unweigerlich das stille Einverständnis,<br />
dass Konzerne unsere Daten sammeln dürfen<br />
<strong>–</strong> und die produzieren wir alle in Hülle<br />
und Fülle. Das geschieht auch bei Aktivitäten,<br />
bei denen wir uns das gar nicht bewusst<br />
sind, wie beim Autofahren. Moderne Autos<br />
tragen eine Unmenge an Daten zusammen<br />
und übermitteln diese laufend an den Autohersteller.<br />
Um beim Shopping-Beispiel zu bleiben: Da<br />
wird nicht nur im Internet aufgezeichnet,<br />
welche Artikel wir wo gesucht und mit welcher<br />
Zahlungsmethode bei wem gekauft haben,<br />
sondern auch das Auto schreibt aufmerksam<br />
mit. Wann fährt man von wo nach wo?<br />
Wie schnell? War das Licht eingeschaltet, ein<br />
Fenster geöffnet? Solche und ähnliche Daten<br />
werden von einem modernen Auto laufend ermittelt<br />
<strong>–</strong> es ist mit zahlreichen Sensoren ausgestattet,<br />
die diese Werte liefern und dank<br />
entsprechender Software sind Auswertungen<br />
möglich. Zwei Beispiele unter vielen sind Kameras<br />
und Mikrophone im Innenraum. Via<br />
GPS-Sender und dank eingebauter SIM- Karte<br />
auch über das Mobilfunknetz werden die<br />
Daten an die Autohersteller übermittelt.<br />
Was da für Daten gesammelt werden, ist<br />
von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.<br />
Transparenz gibt es nicht <strong>–</strong> der Kunde erfährt<br />
nur auf Nachdruck, was mit seinen Daten passiert<br />
und wo sie allenfalls gespeichert werden.<br />
Die Autohersteller unterstehen zwar auch den<br />
Datenschutzgesetzen, doch sie verweisen gerne<br />
darauf, dass das Einverständnis zur Datenerhebung<br />
in jedem Kaufvertrag geregelt sei.<br />
Das ist wie beim Smartphone: Theoretisch<br />
kann der Kunde das Einverständnis zwar verweigern,<br />
nur funktionieren dann grundlegende<br />
Dienste nicht. Faktisch hat man keine andere<br />
Wahl, als mitzuspielen.<br />
Für den AGVS und seine Garagisten sei der<br />
Datenschutz und der Zugang zu den Daten<br />
ein wichtiges Thema, sagt Markus Peter, zuständig<br />
für Technik & Umwelt im Bereich<br />
Branchenvertretung. Auch der AGVS setzt<br />
sich dafür ein, dass der Fahrzeugnutzer die<br />
Wahlfreiheit darüber hat, wohin seine Daten<br />
übermittelt werden. «Trotzdem müssen wir<br />
uns bewusst sein, dass viele gute Dienstleistungen<br />
ohne Datenübertragung gar nicht<br />
möglich wären <strong>–</strong> beispielweise die Staumeldungen<br />
in Echtzeit oder die automatische<br />
Übermittlung der Position im Falle eines Un-<br />
12<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
falls oder einer Panne inklusive Alarmierung<br />
der Rettungskräfte», erklärt Peter. Einen speziellen<br />
Fokus richtet er auf die Arbeit in der<br />
Werkstatt. In der Vergangenheit konnte in<br />
gedruckten Handbüchern oder mit Hilfe<br />
elektronischer Speichermedien nachgelesen<br />
werden, wie Reparaturen am Fahrzeug vorzunehmen<br />
sind. Heute sind die laufend aktualisierten<br />
Reparaturinformationen der Fahrzeughersteller<br />
über einen kostenpflichtigen<br />
Onlinezugang erhältlich. «Für Markenvertreter<br />
mit vertraglich geregelten Zugängen zu<br />
den Herstellerportalen sieht das auf den ersten<br />
Blick unkritisch aus, aber die Herausforderung<br />
beginnt bei einzutauschenden Fahrzeugen<br />
von Fremdmarken», so Peter.<br />
Um direkten Zugang zu erhalten, müsste sich<br />
ein Betrieb zuerst beim Hersteller registrieren.<br />
«Damit Mehrmarkenbetriebe Wartungen und<br />
Reparaturen mit vertretbarem Aufwand anbieten<br />
können, wäre eine einheitlichere Gestaltung<br />
der Schnittstellen bzw. Zugänge zu<br />
den Herstellerportalen hilfreich. Eine Alternative<br />
bieten Mehrmarken-Diagnosegeräte<br />
oder spezifische Schnittstellen-Adapter. Diese<br />
«übersetzen» die Informationen der unterschiedlichen<br />
Hersteller in eine einheitliche<br />
Darstellung und ermöglichen mit einem einzigen<br />
Zugang den Zugriff auf mehrere Herstellerportale.<br />
Eine weitere interessante Möglichkeit<br />
stellen Systeme dar, die das Fahrzeug mit<br />
einem externen Spezialisten verbinden und<br />
damit eine Diagnose oder das Freischalten<br />
von bestimmten Funktionen aus der Ferne<br />
ermöglichen.»<br />
Der deutsche ADAC hat übrigens in einem<br />
Test ermittelt, welche Daten die Autohersteller<br />
sammeln. Die getesteten Modelle übermittelten<br />
laufend die GPS-Position des Fahrzeugs<br />
und Statusdaten wie Kilometerstand,<br />
Verbrauch oder Tankfüllung. Kombiniert mit<br />
den Daten über die gefahrenen Strecken sowie<br />
über die Betriebszeiten des Autos entsteht<br />
ein ausführliches Nutzungsprofil. Hinzu kommen<br />
Daten, die Rückschlüsse auf den Fahrstil<br />
liefern, etwa die Gurtstraffungen bei starken<br />
Bremsungen oder die Drehzahl des Motors.<br />
Auch die Navi-Ziele werden übermittelt. Das<br />
Auto hat sogar Zugriff auf Kontaktdaten und<br />
Textnachrichten auf dem Handy, sofern man<br />
beim Koppeln des Geräts via Bluetooth oder<br />
beim Verbinden via Apple Carplay oder Android<br />
Auto diese Berechtigung erteilt.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
Wozu diese Datensammelwut? Einige Daten<br />
sind sinnvoll, etwa um den Besitzer auf bevorstehende<br />
Wartungsarbeiten hinzuweisen<br />
oder um Informationen für Verkehrsmeldungen<br />
zu liefern. Auch können sie für die Strafverfolgung<br />
hilfreich sein: In den USA werden<br />
Autodaten längst zur Aufklärung von Straftaten<br />
verwendet. Hierzulande passiert das zwar<br />
noch nicht, doch können nach einem Unfall<br />
die Daten der beteiligten Fahrzeuge ausgewertet<br />
werden, um die letzten Sekunden vor dem<br />
Unfall zu rekonstruieren. Dadurch lässt sich<br />
oft auch die Schuldfrage klären.<br />
Doch für Datenschützer Stefan Brink ist klar:<br />
«Für die Autohersteller ist die Datennutzung<br />
das zweite grosse Geschäftsfeld geworden.»<br />
Abnehmer solcher Daten können zum Beispiel<br />
die Versicherungsgesellschaften sein, da<br />
sie interessante Möglichkeiten zur Gestaltung<br />
der Prämien bieten: Wenn Herr Müller sehr<br />
viel und schnell fährt, dabei gerne den Motor<br />
hochdreht und abrupt bremst, wird sein Vertrag<br />
bei einem risikobasierten Prämienmodell<br />
deutlich teurer sein als für Frau Müller, die<br />
nur wenig und vorsichtig fährt.<br />
Es lassen sich aber noch mehr Rückschlüsse<br />
aus unseren Autodaten ziehen. Wo geht jemand<br />
gerne essen oder einkaufen? Was macht<br />
ein Kunde in seiner Freizeit, wo verbringt er<br />
seinen Urlaub? Dank solcher Daten kann gezielte<br />
Werbung geschaltet werden. Das kennt<br />
jeder vom Surfen im Internet: Man schaut sich<br />
eine Daunenjacke an und bekommt anschliessend<br />
nur noch Werbung von passenden Internetshops<br />
angezeigt. Doch damit nicht genug:<br />
Ein Test des ZDF-Magazins «Frontal» hat<br />
gezeigt, dass Tesla sogar die Bilder aus den<br />
rund um das Fahrzeug angebrachten Kameras<br />
auf ihren Servern speichert <strong>–</strong> trotz gegenteiliger<br />
Beteuerungen.<br />
Datenschützer fordern deshalb seit Jahren<br />
Transparenz. «Wir brauchen eine gesetzliche<br />
Regelung, die sicherstellt, dass Fahrzeugbesitzer<br />
selbstbestimmt über ihre Daten verfügen<br />
und die Freigabe an Dritte steuern», fordert<br />
Karsten Schulze vom ADAC. Die Zeit<br />
drängt, denn bereits gibt es Infotainmentsysteme,<br />
die mit Spracheingabediensten wie<br />
Alexa von Amazon oder Google Assistant verknüpft<br />
sind <strong>–</strong> diese Systeme übermitteln in<br />
die Daten-Cloud, was im Fahrzeuginnenraum<br />
gesprochen wird. Und für die immer autonomer<br />
agierenden Fahrassistenten, für die die<br />
Autos mit der Umwelt kommunizieren müssen,<br />
ist eine konstante Datenübermittlung unabdingbar.<br />
Die Datenströme werden künftig<br />
also noch deutlich anwachsen. <<br />
Südo AG<br />
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FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS& ANTRIEBE<br />
Zulieferer Mahle legt den Schalter um<br />
Entwicklungssprünge für die<br />
Werkstatt von morgen<br />
Zulieferer Mahle hat turbulente Zeiten hinter sich, schaffte letztes Jahr aber den wirtschaftlichen Turnaround<br />
und hat seit Anfang <strong>2022</strong> mit Matthias Arleth einen neuen CEO. Der 53-Jährige wechselt von Webasto SE nach<br />
Stuttgart und soll Mahles Transformation weiter vorantrieben. Jürg A. Stettler<br />
Motorkolben, Pumpen und Filter bestimmten<br />
über Jahrzehnte das Geschäft bei Zulieferer<br />
Mahle, doch mit dem Mobilitätswandel<br />
hat auch der Wandel bei den Stuttgartern<br />
längst begonnen. Die Erschliessung neuer<br />
Geschäftsfelder für Werkstätten, alternative<br />
Antriebe, Kalibrierungen von Fahrassistenzsystemen,<br />
Elektromobilität genauso wie<br />
Schnellladelösungen treibt Mahle inzwischen<br />
an. Kein Wunder, werden lediglich<br />
noch 40 Prozent des Konzernumsatzes mit<br />
Teilen für Verbrennungsmotoren von Autos<br />
erwirtschaftet. Bis 2030 soll dieser Anteil<br />
sogar auf 25 Prozent sinken. Die bewährten<br />
Kolben weichen mehr und mehr Komponenten<br />
und Produkten für alternative Antriebe.<br />
Eine der tragenden Säulen der Zukunftsstrategie<br />
von Mahle Aftermarket ist dabei<br />
<strong>–</strong> wenig überraschend <strong>–</strong> die Digitalisierung.<br />
Bereits heute erleichtert Mahle den Werkstätten<br />
mit digitalen Informationsangeboten<br />
den Alltag. Zudem baut der Konzern die<br />
Geschäftsfelder Thermomanagement und<br />
Werkstattausrüstung konsequent aus. So<br />
will er Garagen helfen, sinkende Volumina<br />
rund um den Service von Fahrzeugen mit<br />
Verbrennungsmotoren zu kompensieren.<br />
Oder neue Geschäftsfelder zu erschliessen,<br />
wie beispielsweise die Wartung von Batterie-<br />
Temperierungssystemen, die Kalibrierung<br />
von Fahrassistenzsystemen oder den erweiterten<br />
Klimaservice. Schliesslich dürften bei<br />
den nächsten Fahrzeuggenerationen und somit<br />
auch bei den Arbeiten in den Werkstätten,<br />
die Kühlung von Elektromotoren, die<br />
Leistungselektronik und die Batterien eine<br />
immer gewichtigere Rolle spielen. Genauso<br />
wie die unterschiedlichen Formen des teilautonomen<br />
Fahrens mit all den dazu nötigen<br />
Sensoren, Assistenten sowie deren Kalibrierung<br />
nach einem Werkstattbesuch.<br />
Mitarbeitende bei der Elektromotoren-Produktion im Mahle-Werk in Šempeter pri Gorici in Slowenien. Foto: Mahle<br />
Matthias Arleth, CEO und Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung des Mahle-Konzerns.<br />
Mit dem Kalibrierungstool Techpro Digital<br />
Adas 2.0 zeigte Mahle an der Automechanika<br />
eindrucksvoll auf, welche Entwicklungssprünge<br />
im Bereich Werkstattausrüstung<br />
möglich sind. Die neue Version erlaubt eine<br />
vollautomatische Kalibrierung der Fahrassistenzsysteme<br />
mit automatischer Fahrzeugerkennung<br />
und zwar in unter einer Minute.<br />
Bei konventionellen Methoden sind dafür<br />
schnell bis zu dreissig Minuten verstrichen.<br />
Durch Spurhalte- oder Bremsassistenten<br />
und das in immer mehr Modellen ebenfalls<br />
verfügbare teilautonome Fahren wird die<br />
Kalibrierung im Garagenalltag weiter an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Mahle hat sich zudem bezüglich alternativer<br />
Antriebe sehr breit aufgestellt und legt<br />
den Entwicklungsfokus neben E-Motoren<br />
auch auf Wasserstoffantriebe, wo man beispielsweise<br />
eine neuartige Beschichtung für<br />
Brennstoffzellenkühler entwickelte. Und obwohl<br />
der Konzern den Schalter Richtung E-<br />
Motoren umlegte, glaubt man hier weiter an<br />
den Verbrennungsmotor und arbeitet an intelligenten,<br />
mit nicht-fossilen Treibstoffen betriebenen<br />
Antrieben. Die Ergebnisse aus der<br />
Konzernforschung und -entwicklung fliessen<br />
ausserdem direkt in die Entwicklung künftiger<br />
Aftermarketlösungen ein, so dass auch die<br />
Garagisten davon profitieren können. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
mahle-aftermarket.com<br />
14<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Kein Auto ohne Bosch<br />
www.bosch-werkstattwelt.ch
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Komplettlösungen und Schulungsangebote<br />
Ladeinfrastruktur: Wie der<br />
Garagist unterstützt wird<br />
Die passende Ladeinfrastruktur bereitzustellen, ist kein einfaches Unterfangen. Mit ein paar neuen elektrischen<br />
Leitungen allein ist es nicht getan. Die vorhandenen Voraussetzungen am Standort wie Gebäudestruktur oder<br />
Energielandschaft müssen berücksichtigt werden. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat bei Anbietern von Ladeinfrastrukturen<br />
nachgefragt. Mike Gadient<br />
Was muss der Garagist beim Ausbau der Ladeinfrastruktur beachten?<br />
Arian Rohs, Leiter Netz Services.<br />
Marco Rotondo, Abteilungsleiter.<br />
Damian Arnold, Leiter E-Mobilität.<br />
AEW Energie AG<br />
Der Grossteil der Garagisten hat bereits eine oder<br />
mehrere Ladestationen im Einsatz, darunter sind<br />
teilweise auch Schnellladestationen (DC). Diese<br />
eignen sich optimal, um Fahrzeuge mit hoher<br />
Leistung in kurzer Zeit aufzuladen. Eine Anschlusserhöhung<br />
ist dabei oftmals noch nicht notwendig,<br />
vor allem dann nicht, wenn ein Lademanagement<br />
bei der Installation integriert wurde. Denn hier gilt<br />
es zu beachten, dass der Netzanschluss zum Elektrizitätswerk<br />
nicht überlastet wird und auch das<br />
notwendige Lastmanagement gemäss den Werkvorschriften<br />
eingesetzt wird. Die AEW Energie AG<br />
bietet für diesen Zweck Komplettlösungen an. Die<br />
Garagisten werden nicht nur in puncto Auswahl<br />
der richtigen Ladeinfrastruktur, sondern auch hinsichtlich<br />
der Machbarkeit des bestehenden Netzanschlusses<br />
beraten. Die AEW führt dazu auch<br />
Schulungen in ihrem Showroom für Garagisten und<br />
Lernende durch.<br />
Weitere Infos unter:<br />
aew.ch<br />
Bouygues Energies & Services<br />
Strom und Verkehr müssen fliessen. Bouygues<br />
Energies & Services hat in der Schweiz, Frankreich<br />
und Grossbritannien eine Installationserfahrung<br />
von mehr als 12 000 Ladestationen. Von der<br />
strategischen Beratung über die Installation der<br />
Ladestation bis zu intelligentem User Management<br />
unterstützen wir den Garagisten. Mit einem Lastmanagement<br />
oder einer Photovoltaikanlage können<br />
zudem mögliche Infrastruktur- und Netzkosten<br />
reduziert werden. Für die Planung ist es wichtig, die<br />
Bedürfnisse zu kennen, denn in der Umsetzung ist<br />
heutzutage fast alles möglich. Zu unterscheiden ist<br />
zwischen den AC-und DC-Ladestationen. Letztgenannte<br />
eignen sich dann, wenn Fahrzeuge mit einer<br />
hohen Leistung rasch aufgeladen werden sollen.<br />
Der Preisunterschied zwischen diesen beiden Lösungen<br />
ist allerdings gross und die Stromkapazität<br />
bei DC-Schnellladestationen knapp bemessen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bouygues-es.ch<br />
Centralschweizerische Kraftwerke AG<br />
Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur ist zu klären,<br />
was künftig für das operative Geschäft benötigt<br />
wird <strong>–</strong> und wie den Kundenbedürfnissen entsprochen<br />
werden kann. Braucht es eine mobile<br />
Ladestation für die Werkstatt? Werden Ladestationen<br />
auf Kundenparkplätzen benötigt? In<br />
welcher Zeit müssen Fahrzeuge geladen werden<br />
und was erlauben die vorhandenen Zuleitungen?<br />
Ein intelligentes Lademanagement kann nicht<br />
nur den Energieverbrauch optimal steuern und<br />
Kosten senken, sondern bildet auch die Basis<br />
einer skalierbaren Lösung für die Zukunft. CKW<br />
analysiert mit dem Garagisten vor Ort die Bedürfnisse,<br />
prüft Gegebenheiten wie die Leistung<br />
des bestehenden Netzanschlusses und schlägt<br />
individuelle Lösungen vor. Als Expertin für<br />
E-Mobilität bietet CKW von der Beratung, über<br />
die Planung, bis hin zur Installation und Wartung<br />
von Ladeinfrastrukturen alles aus einer Hand.<br />
Weitere Infos unter:<br />
ckw.ch<br />
16<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Dominik Treichler, Business Development.<br />
Gotthard Fastcharge AG<br />
Um sich als kompetenter E-Mobilitätsansprechpartner<br />
zu positionieren, kann eine eigene Schnellladeinfrastruktur<br />
(grösser als 100 kW) für Garagen in einem<br />
Gebiet mit hohem Verkehrsaufkommen Sinn machen.<br />
Dies ist allerdings mit grösseren Investitionen in die<br />
Stromzufuhr, Hardware sowie Netzanbindung und<br />
Wartung verbunden. Eine öffentliche Schnellladestation<br />
hat aber Signalwirkung und schafft dank E-Autofahrenden,<br />
die fürs Laden vorbeikommen, auch zusätzlichen<br />
Traffic im Showroom. Gofast erarbeitet unter<br />
anderem basierend auf dem Standort, dem Bedürfnis<br />
und der elektrischen Erschliessung Lösungen, die<br />
für beide Seiten passen. Abhängig von der Lage und<br />
Frequenz eines Garagenbetriebs, trägt Gofast einen<br />
grösseren oder kleineren Anteil der Kosten für Bau<br />
und Installation. In jedem Fall wird Betrieb, Wartung<br />
und Support der Schnelllader immer sichergestellt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
gofast.swiss<br />
Christopher Gewohn, Head of Business Development.<br />
Juice Technology<br />
In Garagen und Werkstätten stehen Sicherheit und<br />
Flexibilität an erster Stelle. Hier müssen Ladestationen<br />
robust, sicher und intuitiv zu bedienen, nachweislich<br />
normenkonform und flexibel einsetzbar sein. Der Juice<br />
Booster 2 ist gegen Staub, Dreck und Spritzwasser<br />
geschützt und hat sich im Werkstattalltag vielfach<br />
bewährt, vor allem weil er auch überfahrsicher ist.<br />
Dank Verlängerungskabeln oder den fahrzeugseitig<br />
wechselbaren Adaptern in der Pro-Version ist die<br />
mobile 22-kW-Ladestation jeder Situation gewachsen.<br />
Erst kürzlich hat sich der Juice Booster 2 in einem<br />
Ausschreibungsverfahren gegen die Produkte anderer<br />
Mitbewerber durchgesetzt und wurde bei Mercedes<br />
Customer Solutions, der Zubehör-Sparte von Daimler,<br />
aufgenommen. Damit folgt Daimler dem Beispiel von<br />
BMW und Stellantis, welche die mobile Wallbox bereits<br />
für Entwicklung, Produktion und Kunden nutzen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
juice-world.com<br />
Michi Keel, Geschäftsführer.<br />
Simplee AG<br />
Für Garagisten ist es essenziell, jetzt in das richtige<br />
AC-Ladesystem für ihr Elektroauto-Angebot zu investieren.<br />
Das wichtigste Kriterium ist ein flexibles<br />
und skalierbares Lademanagement, damit die<br />
Ladeinfrastruktur mit der Nachfrage mitwachsen<br />
kann und das System nicht aufgrund lademanagement-seitigen<br />
Kapazitätsgrenzen in ein bis zwei<br />
Jahren ausgetauscht werden muss. Bei grösseren<br />
Garagen sollte unbedingt ein übergreifendes<br />
Konzept erstellt werden, das sowohl AC- als auch<br />
DC-Ladestationen berücksichtigt, da dann ein<br />
übergeordnetes Lastmanagement notwendig wird.<br />
Die Simplee AG ist Produkt- und Knowhow-Partner<br />
rund um das Thema Elektromobilität, kann durch<br />
ihre Erfahrung kompetente Erstauskunft geben<br />
und die Garagisten mit den passenden Partnern<br />
vernetzen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
simplee-energy.ch<br />
Georg Huber, Geschäftsführer Verkauf/Einkauf.<br />
Südo AG<br />
Die Südo AG berät Sie vor Ort und erarbeitet individuelle<br />
Lösungskonzepte: Von der Offerte über die<br />
Koordination mit dem zuständigen Hauselektriker<br />
sowie der Lieferung der EV-Stationen bis zur Aftersales-Betreuung.<br />
Für verschiedene Konzepte werden<br />
ausserdem kostenlose Einführungen und Schulungen<br />
angeboten. Im Rahmen der Beratung wird unter<br />
anderem besprochen, welche Strommenge zur Verfügung<br />
steht und ob ein Lastenmanagement notwendig<br />
ist. Zur Bedürfnisabklärung gehört die Frage, ob die<br />
Ladeinfrastruktur im Showroom, in der Werkstatt<br />
oder auf dem Parkplatz gewährleistet ist. Ausserdem:<br />
Soll der Ladestrom dem Endkunden weiterverrechnet<br />
werden? Mit den zwei Geräten Njord Go und Chargestorm<br />
Connected können wir Ihnen massgeschneiderte<br />
und optimierte Lösungen für das Laden Ihrer<br />
elektrischen Fahrzeuge anbieten.<br />
Weitere Infos unter:<br />
suedo.ch<br />
Christian Müller, General Manager Schweiz.<br />
The Mobility House AG<br />
The Mobility House unterstützt Garagisten auf ihrem<br />
Weg in die Elektromobilität <strong>–</strong> angefangen bei der<br />
Planung über den Aufbau bis hin zum Betrieb der<br />
optimalen Ladeinfrastruktur. Als herstellerneutraler<br />
Anbieter intelligenter Ladeinfrastrukturlösungen wird<br />
genau dafür ein breites Produktportfolio angeboten,<br />
um allen Anforderungen in einem ganzheitlichen<br />
Konzept gerecht zu werden. Garantiert wird maximale<br />
Zukunftssicherheit und Skalierbarkeit. Das herstellerneutrale<br />
Lade- und Energiemanagementsystem<br />
Charge Pilot von The Mobility House ermöglicht eine<br />
effiziente Einbettung der Ladeinfrastruktur (AC- und<br />
DC-Ladepunkte) in bereits bestehende Energielandschaften.<br />
Durch die intelligente Steuerung der Ladevorgänge<br />
wird ein oftmals teurer Netzanschlussausbau<br />
verhindert. Zusätzlich werden die Betriebskosten<br />
für Stromspitzen um bis zu 70 Prozent gesenkt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
mobilityhouse.com<br />
Foto: Skoda<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>17
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN FOKUS & ANTRIEBE<br />
VW-Experten verraten Details zur Elektrotransformation<br />
35 Milliarden für Elektromodelle<br />
Felix Schell vom VW-Exterieur-Designteam und Andreas Krüger, Leiter der ID-Baureihe und Elektromobilität,<br />
erläutern, wie der VW-Konzern bei den reinen Elektromodellen bis 2030 einen Anteil von 55 Prozent erreichen<br />
will. Die E-Transformation umfasst in einer ersten Welle nicht weniger als 70 Elektromodelle. Jürg A. Stettler<br />
Selbst wenn die Aussichten auf dem automobilen<br />
Weltmarkt durch Rohstoff- und Chipmangel<br />
sowie die Pandemie und deren Auswirkungen<br />
alles andere als rosig sind, gibt der<br />
VW-Konzern bei der Elektromobilität weiter<br />
unbeirrt Vollgas. Andreas Krüger, Leiter der<br />
ID-Baureihe und Elektromobilität, betont sogar:<br />
«Wir müssen und dürfen nicht auf Entscheide<br />
der Politiker und den ‹Green Deal›<br />
warten, sondern als VW-Konzern unseren Systemwechsel<br />
beschleunigen und unser Innovationstempo<br />
erhöhen. Unser neues Geschäftsmodell<br />
ist die konsequente Ausrichtung auf<br />
die E-Mobilität», so Krüger. Da für die VW-<br />
Experten selbst bei einer Well-to-Wheel-<br />
Energiebilanz mit synthetischem Treibstoff<br />
der Verbrenner keine Option mehr ist, setzt<br />
man konsequent auf die BEV-Technologie und<br />
will deren Anteil bis 2030 auf 55 Prozent erhöhen.<br />
«Dafür haben wir 35 Milliarden Euro investiert»,<br />
rechnet Krüger nüchtern vor. Die Elektro-Offensive<br />
beim VW-Konzern umfasst<br />
weltweit 70 Modelle mit reinem Elektroantrieb<br />
und soll in einer ersten Welle 26 Millionen<br />
E-Fahrzeuge auf die Strassen bringen.<br />
Hauptmärkte sind neben Europa die USA und<br />
China. Der VW-Konzern plant dafür den Bau<br />
von speziellen Elektro-Werken. «Wir werden<br />
im VW-Konzern bis Ende nächsten Jahres<br />
acht Standorte für den modularen E-Antriebsbaukasten<br />
<strong>–</strong> kurz MEB <strong>–</strong> aufbauen.<br />
Die Produktionswerke müssen dazu auch<br />
von den Anlagen her komplett umgekrempelt<br />
werden», gibt Krüger zu bedenken. Der<br />
schrittweise Umbau der Werke geht rasant<br />
voran. Zwickau wurde innert nur drei Jahren<br />
von einem Produktionswerk für Verbrenner<br />
zum reinen E-Werk umgerüstet. Dabei ging<br />
es nicht allein um die Umstellung zu BEV, die<br />
nun vom Band rollen, sondern auch um die<br />
Produktion und die Lieferketten. Diese wurden<br />
auf Grünstrom umgestellt, da man<br />
Kunden der E-Modelle verspricht, dass sie<br />
den Wagen ohne belastenden CO 2<br />
-Rucksack<br />
kaufen, sprich bilanziell CO 2<br />
-neutral.<br />
«Lange gab es drei zentrale Hürden bei der<br />
Elektromobilität: Preis, Reichweite und Laden»,<br />
ergänzt Krüger. «Doch diese Vorbehalte<br />
sind gefallen und unsere ID-Modelle<br />
überzeugen inzwischen durch Vernetzung<br />
und Update-Fähigkeit.» Daher kümmert sich<br />
der VW-Konzern nun ebenfalls um die Nutzungsszenarios<br />
und versucht seinen Kunden,<br />
eine möglichst komfortable Ladelösung anzubieten.<br />
«Den typischen Elektro-Kunden gibt<br />
es nicht. Das zeigt sich vor allem beim Laden:<br />
50 Prozent lädt zuhause, 20 Prozent bei<br />
der Arbeit, 25 Prozent im öffentlichen Raum<br />
und nur gerade 5 Prozent entlang der Autobahnen.»<br />
Das bedeutet für den VW-Konzern,<br />
Andreas Krüger, Leiter der<br />
ID-Baureihe und Elektromobilität<br />
im VW-Konzern,<br />
zeigt eindrücklich auf, wie<br />
viel Elektro-Power in den<br />
nächsten Jahren von den<br />
Wolfsburgern weltweit<br />
noch auf die Strassen<br />
kommen wird.<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
18<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
dass man sich nicht nur um Schnelllademöglichkeiten<br />
entlang der Autobahn kümmern<br />
müsse, sondern viel dringender um Schnellladeparks<br />
in Städten, wo viele Fahrzeuge<br />
ohne festen Stellplatz einen Ort zum Laden<br />
brauchen. «Das ist ein Muss und wird auch<br />
kommen», ist Krüger sicher. Genauso wie die<br />
Weiterentwicklung des jetzigen MEB. VW<br />
arbeitet hier beispielsweise am bidirektionalen<br />
Laden <strong>–</strong> das heisst: die aufgetankte Energie<br />
kann auch wieder ans Netz abgeben werden<br />
<strong>–</strong> genauso wie an einer klaren Erhöhung<br />
der Reichweite auf 700 Kilometer, einer verbesserten<br />
Ladeleistung auf rund 250 kW und<br />
zudem viel Fahrspass. Denn die neue Elektroplattform<br />
soll Beschleunigungen von 5,5 Sekunden<br />
für den Paradesprint von 0 auf 100<br />
km/h und Allradantrieb ermöglichen.<br />
Felix Schell vom VW-Exterieur-Designteam erläutert wichtige Erkennungsmerkmale der VW-Elektromodelle.<br />
Nicht nur der Elektroantrieb wird bei der ID-<br />
Familie wichtig sein, sondern auch die Software.<br />
«Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass<br />
wir alle zwölf Wochen ein Software-Update<br />
rausgeben und dabei sprechen wir jetzt nicht<br />
von ‹Bug-Fixes›, um allfällige Fehler zu eliminieren.<br />
Ein Update soll jeweils neue Funktionen<br />
und einen Mehrwert für die Kunden umfassen.<br />
Bereits sind Ausstattungsmerkmale<br />
wie ‹Augmented Reality› in den ID-Modellen<br />
abgebildet, Updates sowie Dienstleistungen<br />
‹Over the Air› sind genauso wie das Dazubuchen<br />
von einzelnen Funktionen ‹Functionson-Demand›<br />
angedacht», erläutert der VW-<br />
Experte. «Die Transformation wird nicht nur<br />
im Elektrobereich, sondern auch bezüglich<br />
Software klar beschleunigt. Schliesslich wollen<br />
wir 2026 mit ‹Trinity› mit dem autonomen<br />
Fahren starten.»<br />
Der Elektroantrieb ist auch beim Design bei<br />
VW mit einem Paradigma-Wechsel verbunden,<br />
was besonders Felix Schell vom VW-Exterieur-<br />
Designteam freut: «Wir können das Auto anders<br />
denken und es muss nicht mehr nur auf<br />
den Fahrer bezogen sein. Wir können ein Auto<br />
von innen nach aussen neu entwerfen und gestalten.»<br />
Entstanden ist daraus beim neusten<br />
Elektromodell aus Wolfsburg, dem VW<br />
ID.5 GTX, ein sportliches Coupé mit Dualmotor<br />
und Allradantrieb, das gleichzeitig muskulös<br />
und aerodynamisch wirkt. «Der Wagen<br />
besitzt zum ersten Mal wieder durchfliessende<br />
Heckleuchten, das hatten wir wohl das letzte<br />
Mal beim VW Scirocco. Und die plakativen<br />
Drei-Leucht-Punkte in der Front, welche das<br />
ID-Modell als die sportliche GTX-Version erkennbar<br />
machen, genau wie die typische Wabenstruktur<br />
des Grills», führt Schell aus. «Im<br />
Innern braucht es natürlich auch Alleinstellungsmerkmale<br />
<strong>–</strong> wie einst beim Golf GTI <strong>–</strong><br />
hier im GTX sind es die rote Doppelnaht und<br />
eine rote Spange am Lenkrad.»<br />
Der Wandel hin zu mehr Elektromodellen bei<br />
VW hat auch in der Schweiz längst begonnen:<br />
2018 betrug der Anteil der Steckerfahrzeuge<br />
bei den VW-Neuwagen noch 1,1 Prozent.<br />
«Heute sind es 19,8 Prozent, damit hat<br />
beinahe jedes fünfte neue VW-Modell einen<br />
Stecker und ist somit ein BEV oder ein Plugin-Hybridmodell»,<br />
erklärt Markenchef Claude<br />
Gregorini zufrieden. Dieses Jahr hat VW in<br />
der Schweiz fünf reine Elektromodelle, sieben<br />
Plug-in-Hybride und 15 Verbrenner im Angebot.<br />
Weitere Streckerfahrzeuge folgen in Kürze,<br />
was der Marke helfen sollte, die schärferen<br />
CO 2<br />
-Ziele der nächsten Jahre zu erreichen.<br />
Gregorinis Plan sieht vor, dass der Anteil der<br />
BEV und PHEV bis 2026 auf satte 50 ansteigt.<br />
«Die grösste Herausforderung ist aktuell jedoch<br />
sicher die Halbleiterkrise. Da sehen wir<br />
wohl erst im dritten Quartal <strong>2022</strong> eine wirkliche<br />
Entspannung und zudem nimmt natürlich<br />
die Gefahr einer Inflation zu», resümiert<br />
der VW-Markenchef die durchzogenen<br />
Aussichten für dieses Jahr. Da nicht nur<br />
die Chips aktuell Mangelware sind, sondern<br />
auch Magnesium knapp wird, das für die Alulegierungen<br />
benötigt wird, könnte sogar ein<br />
neues Schreckgespenst die Automobilindustrie<br />
<strong>2022</strong> beschäftigen, schliesslich sind pro<br />
Fahrzeug rund 200 Kilo Alu verbaut. «Magnesium<br />
kommt zudem zu 95 Prozent aus China.<br />
Nur dort wurde die Herstellung wegen der<br />
zu strengen CO 2<br />
-Vorgaben zum Teil gestoppt.<br />
Also abwarten, was uns von dieser Seite her<br />
noch für Ungemacht blüht», gibt Claude Gregorini<br />
zu bedenken, aber hofft natürlich dennoch<br />
auf ein erfolgreiches <strong>2022</strong>. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
volkswagen.ch<br />
Der Schweizer VW-Markenchef Claude Gregorini mit<br />
dem sportlichen Elektromodell ID.5 GTX.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>19
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
SSM-Tagung - Studienforum Schweiz für mobile Antriebstechnik<br />
Genug Energie, zu viel CO 2<br />
Die Welt hat kein Energieproblem, sondern ein CO 2<br />
-Problem. Unter diesem Titel referierten Experten und zeigten<br />
auf, welche technischen Herausforderungen auf die Fahrzeugbranche und damit auf den Garagisten zukommen.<br />
Beunruhigend: Um den Verkehr künftig fossilfrei und CO 2<br />
-frei zu gestalten, bräuchte es mehr elek trische Bandenergie.<br />
Ohne regenerativen Strom gelingt die Energiewende in der Mobilität kaum. Andreas Senger<br />
Im Podiumsgespräch mit Moderator Christian Bach (rechts, Empa) diskutierten (v.l.): Christian Schaffner (ETH Zürich), Patrick Dümmler (Avenir Suisse), Fabian Bilger (Avenergy<br />
Suisse) und Urs Cabalzar (H 2<br />
Energy). Foto: Se<br />
Meinrad Signer, der Präsident des Studienforums<br />
Schweiz für mobile Antriebtechnik<br />
(SSM), sparte bei seiner Begrüssungsrede<br />
nicht mit Spitzen: Der Verbrenner soll in<br />
Europa verboten werden, die Ladeinfrastruktur<br />
hinkt dem E-Fahrzeugbestand hinterher,<br />
der Ausbau der elektrischen Bandenergieproduktion<br />
wird zu wenig forciert und Fakten<br />
und Wissenschaft sind im Bereich Mobilität<br />
oft nicht mehr relevant. Dafür werden<br />
an Klimakonferenzen von politischen Amtsträgern<br />
und Amtsträgerinnen Versprechen<br />
abgegeben, die sich nur schwerlich oder gar<br />
nicht erreichen lassen. Für Signer schwingt<br />
aber auch Wehmut mit: «Zeit meines beruflichen<br />
Lebens habe ich mich der Entwicklung<br />
und Forschung des Verbrennungsmotors<br />
verschrieben, den wir jetzt trotz gewaltigen<br />
Fortschritten ins Museum stellen.»<br />
Während der Tagung fand ein Wort bei fast<br />
allen Referenten Anwendung: Technologieoffenheit.<br />
Während die EU sich aufgrund der<br />
gesetzlichen Vorgaben auf das batterieelektrische<br />
Fahrzeug (BEV) konzentriert und dieses<br />
dadurch bevorzugt, sind sich eigentlich<br />
alle Referenten einig, dass es auf die Anwendung<br />
des Verkehrsträgers ankommt. Vom<br />
Flug- über den Schiffsverkehr bis zur strassengebundenen<br />
Mobilität oder Offroad-Anwendungen<br />
wie Baumaschinen gilt es je nach<br />
Anwendungsfall die ideale Antriebslösung<br />
zu finden und weiterzuentwickeln.<br />
Dass in der politschen Diskussion oft der<br />
Strassenverkehr eher zurückgedrängt und<br />
sicher nicht ausgebaut werden möchte, zeigt<br />
die Verneinung der Fakten: In der Schweiz<br />
werden über 70 Prozent der zurückgelegten<br />
Personenkilometer mit dem Auto gefahren.<br />
Der ÖV weist einen Anteil von 20 Prozent<br />
auf und zu Fuss und per Velo legen Herr<br />
und Frau Schweizer rund 6 Prozent der Wege<br />
zurück.<br />
Dass der Strassenverkehr für ein Drittel<br />
der Schweizer CO 2<br />
-Emissionen verantwortlich<br />
zeichnet, ist eine logische Konsequenz.<br />
Der Anteil sinkt trotz Bevölkerungswachstum<br />
und mehr immatrikulierten Fahrzeugen<br />
stetig. Die alternativen Antriebssysteme im<br />
Auto weisen erfreuliche Zuwachsraten auf.<br />
Und im globalen Zusammenhang sind die<br />
CO 2<br />
-Emissionen marginal. Der Anteil der<br />
Schweiz beträgt rund ein Promille.<br />
Nichtsdestotrotz sind sich die Referenten aus<br />
Forschungsstätten (ETH Zürich), aus Branchen-<br />
oder Interessensverbänden (Avenergy<br />
Suisse, eFuel Alliance, H 2<br />
Energy), der Industrie<br />
(Liebherr) sowie der Denkfabrik Avenir<br />
Suisse einig: Die Schweiz hat die Möglichkeiten,<br />
Technologien zur Dekarbonisierung<br />
und Defossilisierung voranzubringen und im<br />
Markt zu etablieren.<br />
Die Politik als Taktgeberin verlangt den<br />
Schritt weg von kohlenstoffbasierten Treibstoffen<br />
wie Erdöl bis 2050. Dieser grosse<br />
Schritt wird nur gelingen, wenn auch viele<br />
Technologiepfade verfolgt und «negative»<br />
Emissionen möglich sind. Der Gebäudepark<br />
soll künftig nicht nur passiv sein, sondern<br />
als aktives Element Überschussenergie erzeugen,<br />
die für andere Anwendungen zur Verfügung<br />
steht. Insbesondere der elektrischen<br />
Energie wird künftig eine tragende Rolle zukommen.<br />
Die Herkulesaufgabe besteht da<br />
20<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
rin, rund drei Viertel des schweizerischen<br />
Energiemixes durch regenerativen, umweltfreundlichen<br />
Strom zu ersetzen. Kernkraft,<br />
Kohle, Erdgas und Erdöl sollen bis 2050 nicht<br />
mehr eingesetzt werden. Aktuell wird mehr<br />
Energie für die Mobilität eingesetzt, als<br />
Strom konsumiert wird. Der Zubau von so<br />
viel elektrischer Energieproduktion ist hierzulande<br />
technisch und auch politisch kaum<br />
umsetzbar. Deshalb wird die Schweiz künftig<br />
weiterhin abhängig vom Ausland sein<br />
und Energie importieren müssen.<br />
Holz<br />
übrige Erneuerbare<br />
Wasser<br />
Abfälle<br />
Kernbrennstoff<br />
Kohle<br />
Gas<br />
Erdöl<br />
Gesucht:<br />
Ersatz für 72,5%<br />
oder 726'460 TJ<br />
des Brutto energieverbrauchs<br />
der<br />
Schweiz<br />
Mit dem Strom und dessen Überschüssen<br />
in der Produktion sollen vermehrt alternative<br />
Treibstoffe den aktuellen Energiemix<br />
substituieren. Mit Power-to-X-Technologie,<br />
mit der Strom in einen anderen Energieträger<br />
umgewandelt wird, soll die Dekarbonisierung<br />
und Defossilisierung eingeleitet werden.<br />
Drei Energiepfade sehen die Referenten<br />
für die Zukunft sowohl für den Fahrzeugpark<br />
wie für Baumaschinen: direkte, elektrische<br />
Antriebe mit Batterien als Energiespeicher an<br />
Bord, Wasserstoff (H 2<br />
) für die Umwandlung<br />
in Verbrennungsmotoren oder in Brennstoffzellen<br />
sowie E-Fuels, also synthetische Treibstoffe<br />
(gasförmig wie auch flüssig).<br />
Rund drei Viertel der Energie sollen bis 2050 ersetzt werden. Die fossilen Energieträger sollen verschwinden und<br />
auch der Ausbau der Kernkraft zur quasi CO 2<br />
-freien Stromproduktion ist politisch aktuell undenkbar. Foto: Dümmler<br />
Jährliche CO 2<br />
-Emissionen (in Milliarden Tonnen)<br />
Während die Stromproduktion lokal oder bedingt<br />
in Europa erfolgen kann (Transport via<br />
Hochspannungsleitungen), sind die Alternativen<br />
Wasserstoff und E-Fuel ortsunabhängiger<br />
und global transportierbar. Die Idee, in sonnenreichen<br />
Ländern riesige Photovoltaikanlagen<br />
zu installieren, aus Elektrolyse Wasserstoff<br />
und gegebenenfalls mit weiteren chemischen<br />
Prozessen und CO 2<br />
aus der Luft Methan, Benzin<br />
oder Diesel synthetisch herzustellen, ist<br />
technisch realisierbar. Die gasförmigen oder<br />
flüssigen Treibstoffe lassen sich einfach transportieren<br />
und für die Mobilität und für andere<br />
Anwendungen einsetzen. Die zum Teil poli-<br />
Die CO 2<br />
-Emissionen zeigen einen progressiven Verlauf auf und ein Ende des Trends ist trotz Umweltkonferenzen nicht<br />
zu erwarten. Die Schweiz hat einen Anteil von einem Promille der globalen CO 2<br />
-Emissionen. Foto: Avenir, Dümmler<br />
Personenwagen<br />
Busse und Trams<br />
Eisenbahn<br />
zu Fuss<br />
Velos<br />
übrige<br />
Hinweis: Die Kategorie «übrige» umfasst<br />
neben Reisecars, Motorrädern, Motorfahrrädern<br />
und Zahnradbahnen auch Standund<br />
Luftseilbahnen.<br />
Fortsetzung Seite 22<br />
Die Anteile der Verkehrsmittel an den zurückgelegten Personenkilometer aus dem Jahre 2017. Foto: Avenergy Bilger<br />
SCHWEIZER QUALITÄT<br />
SEIT 1880. MIDLAND.CH
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
tisch instabile Lage in vielen der potenziellen<br />
Länder und die fehlende Bereitschaft zu inverstieren,<br />
hemmen diese Ideen aktuell.<br />
Aktuelle emissionsfreie Antriebe<br />
H 2<br />
-Verbrenner<br />
Kohlenstofffreie Anwendung<br />
Zukünftiger, emissionsfreier Antrieb<br />
Für Urs Cabalzar von H 2<br />
Energy gibt es aber<br />
umsetzbare Möglichkeiten für den Import<br />
von «sauberer» Energie. In einer Studie konnte<br />
nachgewiesen werden, dass synthetisch<br />
hergestelltes Methan aus Island hauptsächlich<br />
umweltneutral und zu vernünftigen Preisen<br />
in Wechselcontainer-Transporten importiert<br />
werden könnte. «Der Transport kostet<br />
nach unseren Berechnungen rund 3 Rappen<br />
pro kWh Energie und entspricht damit etwa<br />
dem Aufpreis von Erdgas zu Biogas in der<br />
Schweiz», rechnet Cabalzar vor. Der CNG-Antrieb<br />
für Fahrzeuge würde dadurch eine deutliche<br />
CO 2<br />
-Optimierung erfahren.<br />
Brennstoffzelle<br />
Elektroantrieb<br />
Verbrennungsmotor mit CO 2<br />
-<br />
neutralem Treibstoff<br />
Auch Offroad-Maschinen sollen künftig dekarbonisiert und defossilisiert werden. Für Liebherr sind aktuell in<br />
Wasserstoff-Verbrennungsmotoren, aber auch Brennstoffzellen und E-Antrieb im Vordergrund. Foto: Liebherr, Seba<br />
ansteigende Beimischung von E-Fuels<br />
Eine unter dem Aspekt Wirkungsgrad eher<br />
belächelte, aber im Gesamtkontext sinnvolle<br />
Variante stellen E-Fuels dar. Die Sonne<br />
sendet in einer halben Stunde so viel Energie<br />
auf die Erde, wie in einem Jahr global verbraucht<br />
wird. Mit regenerativem Überschussstrom,<br />
den es aktuell weltweit noch nicht<br />
gibt, könnten Benzin-, Diesel- und Kerosinähnliche<br />
Treibstoffe synthetisch hergestellt<br />
werden. Durch Beimischung an der Tankstelle,<br />
die notabene eine vorhandene Infrastruktur<br />
darstellt, könnte die CO 2<br />
-Freundlichkeit<br />
von Benzin und Diesel kontinuierlich erhöht<br />
werden. Der bestehende Fahrzeugpark stetig<br />
umweltfreundlicher betrieben und dank<br />
Erhöhung der Produktionskapazitäten auch<br />
der Preis gesenkt werden. Auch für den Flugverkehr<br />
stellt diese Möglichkeit die einzige,<br />
technisch sinnvolle und umsetzbare Variante<br />
dar. Ein eminenter Nachteil hemmt den Vormarsch<br />
von E-Fuels in Europa empfindlich:<br />
Die synthetischen Treibstoffe werden von<br />
der EU-Kommission für die Anrechnung zur<br />
CO 2<br />
-Reduktion nicht anerkannt. Die EU setzt<br />
aktuell einzig auf die Elektrifizierung der individuellen<br />
Mobilität.<br />
sinkende Produktionskosten<br />
untere und<br />
obere angenommene<br />
Produktionskosten<br />
in<br />
Euro<br />
Power-to-Fuel, also strombasierte Treibstoffe E-Fuel, sind eine Schlüsseltechnologie zum CO 2<br />
-ärmeren (Beimischung<br />
zu konventionellen, fossilen Treibstoffen) oder gar CO 2<br />
-freien Antrieb (reine E-Fuels). Foto: eFuel Alliance, Block<br />
E-Fuels, fristen bisher ein Nischendasein. Der Ausbau von Produktionskapazitäten sollen aber massiv ausgebaut<br />
werden. Hauptherausforderung ist, dass genügend regenerativer Überschussstrom vorhanden ist. Foto: Block<br />
Der Konjunktiv wie hätte, würde usw. dominierte<br />
in vielen Referaten. Die Technologien<br />
sind grösstenteils erforscht oder werden<br />
intensiv weiterentwickelt. Entsprechend ist<br />
es jetzt an den politischen Entscheidungsträgern,<br />
die Technologieoffenheit durch entsprechende<br />
Leitplanken und Rahmenbedingungen<br />
zu fördern und den Markt und damit<br />
die Konsumenten entscheiden zu lassen, welche<br />
der alternativen Antriebe für ihren Anwendungszweck<br />
der Sinnvollste ist. Auch<br />
herrschte unter den Referenten Konsens, dass<br />
der Energiewandel nicht auf Kosten des Wohlstands<br />
erfolgen darf und es nur zielführend<br />
ist, wenn nicht nur Europa am Projekt CO 2<br />
-<br />
Reduktion arbeitet, sondern sich alle Länder<br />
dieser Herausforderung stellen. Betrachtet<br />
man die Grafik der Entwicklung der globalen<br />
CO 2<br />
-Emmissionen auf der vorangehenden Seite,<br />
dann wird deutlich, dass die Schweiz in<br />
den Bereichen Technologieführerschaft und<br />
Entwicklungsschwerpunkte Akzente setzen<br />
kann. Ist die Weltgemeinschaft nicht bereit,<br />
am selben Strang zu ziehen, dann hilft dies<br />
dem Weltklima leider wenig. Erfreulich ist<br />
aber die Tatsache, dass die Innovationskraft<br />
der Schweizer Industrie, Forschungsstätten<br />
und Entwicklungseinrichtungen noch viele<br />
Ideen für Lösungen im Köcher hat.<br />
Die Referate können hier eingesehen<br />
werden<br />
22<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SPONSORED CONTENT<br />
Foto: Istock<br />
JobCloud<br />
10 Gründe, warum Bewerbende<br />
abspringen<br />
Erhalten Sie für Ihre offenen Stellen oft unpassende Bewerbungen oder passende Kandidat*innen springen<br />
dann wieder ab? Hier einige mögliche Gründe, warum sich Bewerbende im Endeffekt gegen Sie als Arbeitgeber<br />
entscheiden, und was Sie dagegen tun können.<br />
1. Der Bewerbungsprozess ist zu<br />
langwierig<br />
Wenn Kandidat*innen wochenlang nichts<br />
von einem Unternehmen hören oder der Bewerbungsprozess<br />
zu lange dauert, dann ist<br />
es nicht unwahrscheinlich, dass sie bereits<br />
eine andere Stelle gefunden haben. Es sollte<br />
daher nicht zu viele Bewerbungsrunden<br />
geben und der gesamte Bewerbungsverlauf<br />
sollte sich nicht über Monate hinziehen.<br />
2. Die Unternehmenskultur<br />
stimmt nicht<br />
Nicht nur der/die Mitarbeitende soll zum<br />
Unternehmen passen, sondern auch das<br />
Unternehmen zum/zur Mitarbeitenden.<br />
Wenn jemand also beim Jobinterview feststellt,<br />
dass ihm die Firmenkultur nicht gefällt,<br />
ist ein Rückzieher legitim. Um solche<br />
Absprünge zu vermeiden, ist es ratsam,<br />
die Arbeitsatmosphäre bereits im Stelleninserat<br />
zu beschreiben oder auf der eigenen<br />
Karrierewebsite aufzuzeigen, wie das<br />
Arbeiten in Ihrem Unternehmen so ist.<br />
3. Zu schlechter Lohn<br />
Für mehr als 70% der Befragten ist laut<br />
JobCloud-Arbeitsmarkt-Studie das<br />
Salär entscheidend, wenn es darum<br />
geht, sich für oder gegen einen Job zu<br />
entscheiden. Bieten Sie also eine marktkonforme<br />
Bezahlung an. Eine Möglichkeit,<br />
um Bewerberabsprünge zu vermeiden,<br />
könnte darin bestehen, den Lohn<br />
bereits im Stelleninserat anzugeben.<br />
4. Schlechte oder fehlende<br />
Arbeitgeberbewertungen<br />
Arbeitgeberbewertungen auf diverseren<br />
Portalen spielen eine immer grössere Rolle.<br />
Animieren Sie also Ihre zufriedenen Mitarbeitenden,<br />
das Unternehmen als Arbeitgeber<br />
zu bewerten und so den Kandidat*innen<br />
näherzubringen, wodurch sich<br />
Ihr Unternehmen auszeichnet.<br />
5. Das Unternehmen bietet zu<br />
wenig Flexibilität<br />
Flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice<br />
werden heute in vielen Bereichen nicht nur<br />
gewünscht, sondern sind eine Bedingung.<br />
Auch wenn Homeoffice nicht möglich ist,<br />
sollten Sie Ihren Mitarbeitenden auf alle<br />
Fälle eine gewisse Flexibilität ermöglichen,<br />
beispielsweise regelmässig längere Mittagspausen<br />
oder die Möglichkeit, auch mal<br />
früher den Arbeitsplatz zu verlassen.<br />
6. Zu langer Anfahrtsweg<br />
Die JobCloud-Arbeitsmarkt-Studie zeigt,<br />
dass der Anfahrtsweg nach der Anstellungsart<br />
der zweitwichtigste Faktor bei<br />
der Jobsuche ist. Dem können Sie entgegensteuern,<br />
indem Sie den Mitarbeitenden<br />
genügend Möglichkeiten zu<br />
Remote Work ermöglichen oder beispielsweise<br />
die Pendelzeit im Zug auch<br />
als Arbeitszeit anrechnen.<br />
7. Die Benefits sind nicht mehr<br />
zeitgemäss<br />
Wenn Bewerbende im Laufe des Bewerbungsprozess<br />
erfahren, dass Sie weder<br />
Vergünstigungen/Rabatte oder Zulagen<br />
für die Anreise zum Arbeitsplatz noch<br />
unbezahlte Ferien oder Team-Events<br />
anbieten, könnte es sein, dass sie sich für<br />
einen anderen Arbeitgeber entscheiden.<br />
8. Die Stelle entspricht nicht den<br />
Angaben im Stelleninserat<br />
In vielen Fällen wird die Stelle im Stelleninserat<br />
zu positiv beschrieben. Viel besser<br />
fahren Sie als Arbeitgeber, wenn Sie die<br />
Stelle im Jobinserat und das Unternehmen<br />
mit Ihrer Unternehmenskultur authentisch<br />
darstellen, ohne zu übertreiben.<br />
9. Keine Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Wenn Sie den potenziellen Mitarbeitenden<br />
keine Aufstiegsmöglichkeiten bieten<br />
können, sollten Sie ihnen zumindest die<br />
Möglichkeit geben, jobrelevante Fortbildungen<br />
in den Arbeitszeiten zu absolvieren<br />
bzw. diese (teilweise) zu finanzieren.<br />
10. Das Versenden der Bewerbungsunterlagen<br />
ist zu umständlich<br />
Wenn Bewerbende im Bewerbungsformular<br />
unzählige Fragen beantworten<br />
müssen und womöglich noch einmal extra<br />
ihre Erfahrungen und Ausbildungen<br />
angeben müssen, dann kann das für Bewerbende<br />
anstrengend sein und Grund<br />
dafür sein, dass Kandidat*innen die Bewerbung<br />
abbrechen.<br />
JobCloud ist das führende digitale Unternehmen<br />
im Schweizer Rekrutierungsmarkt, bekannt<br />
für die Jobportale jobs.ch und jobup.ch,<br />
die täglich Tausende von Bewerbenden mit<br />
dem richtigen Job verbinden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
jobcloud.ch/blog<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>23
FOKUS ALTERNATIVE ANTRIEBE & TECHNOLOGIEN<br />
Ehemaliger Automobil-Mechatroniker<br />
Dieser Robotik-Spezialist denkt<br />
auch an die Garagisten<br />
Zwischen 300 000 und 400 000 Motorfahrzeugschäden werden der Axa jährlich gemeldet. Um den zeitlichen<br />
und administrativen Aufwand zu minimieren, setzen Roger Heiz und sein Team auf automatisierte Prozesse.<br />
Dabei hilft ihm seine Vergangenheit in der Garagenwerkstatt. Mike Gadient<br />
Seine Faszination für Autos ist ungebrochen: Roger Heiz repariert seinen Oldtimer nach wie vor selbst. Fotos: AGVS-Medien<br />
24<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE ANTRIEBE & TECHNOLOGIEN<br />
Roger Heiz in einer Lounge an seinem Arbeitsort in<br />
Winterthur.<br />
Während seiner Berufslehre zum Automobil-<br />
Mechatroniker dokumentierte Roger Heiz auf<br />
der Auftragskarte, wie viel Zeit die Service- und<br />
Reparaturarbeiten in Anspruch nahmen. Heute<br />
ist sein Berufsalltag bei der Axa Versicherung<br />
papierlos. Als Leiter des Robotics-Teams innerhalb<br />
der Schadensversicherungsabteilung lädt<br />
er jeweils zur morgendlichen Sitzung. Es wird<br />
besprochen, wer für welchen digitalen Prozess<br />
die Tagesverantwortung hat und welche Abläufe<br />
neu automatisiert werden können.<br />
Bei diesen Prozessen ist der Garagist nicht<br />
direkt involviert. Er spürt sie insofern, dass<br />
zum Beispiel die Reparaturrechnungen schneller<br />
bezahlt werden. Heiz erklärt: «Unser Roboter<br />
unterstützt den Sachbearbeiter, damit<br />
dieser sich nicht mehr durch das gesamte<br />
System klicken muss.» In Zahlen exemplarisch<br />
ausgedrückt: Wo früher 30 Klicks notwendig<br />
waren, benötigt es heute nur noch<br />
drei. Die Zahlungsbestätigung wird beispielsweise<br />
automatisch versandt. «All diese Faktoren<br />
führen zu verkürzten und effizienteren<br />
Abläufen.» Der Roboter nimmt den Sachbearbeitenden<br />
dabei keine Arbeit weg, sondern<br />
unterstützt sie. Ein weiteres Beispiel dafür bietet<br />
die Schadensmeldung: Die Sachbearbeiter<br />
aktivieren den Roboter, der dann zum Beispiel<br />
den Selbstbehalt auswählt. Danach kann<br />
der Roboter den Fall registrieren und eine<br />
Empfangsbestätigung versenden.<br />
Von Autos ist Roger Heiz seit klein auf begeistert.<br />
«Ich kann die Finger nicht von ihnen lassen»,<br />
sagt der 32-Jährige, der die Reparaturen<br />
an seinem VW Golf Cabriolet selbst vornimmt.<br />
Bereits während seiner Berufslehre und auch<br />
in den Jahren danach hat er die Fortschritte innerhalb<br />
der Automobilbranche gespannt mitverfolgt.<br />
Er war gleichermassen begeistert von<br />
den ersten Einparkhilfen wie von den aktuellen<br />
Elektroautos auf dem Markt. «Diese neuen<br />
technologischen Möglichkeiten sind faszinierend»,<br />
so Heiz, bei dem sich diese Aussage<br />
nicht nur aufs Auto beschränkt. Für die Informatik<br />
hat er sich seit jeher interessiert und sich<br />
mittels Youtube-Tutorials selbst erstes Programmierwissen<br />
angeeignet. Sein Werdegang<br />
und seine Interessen führten ihn zur Axa, wo<br />
er in der Abteilung für Motorfahrzeugschäden<br />
seine Karriere startete und vor vier Jahren ins<br />
Robotics-Projektteam geholt wurde. «Ich konnte<br />
gerade in der Startphase mein Fachwissen<br />
als Automobil-Mechatroniker ideal einbringen<br />
und meine Programmier- sowie Prozessanalysenkenntnisse<br />
erweitern.»<br />
Worin sieht Roger Heiz eigentlich den Unterschied<br />
zwischen künstlicher Intelligenz und<br />
Robotik? «Beim Themengebiet der Robotik<br />
brauchst du immer einen Menschen im Hintergrund,<br />
einen Business Analysten wie mich, der<br />
den fixen Prozess definiert. Bei der künstlichen<br />
Intelligenz lernen die Systeme selbstständig und<br />
entwickeln sich weiter.» Er ist der Meinung,<br />
dass es in absehbarer Zeit noch stärker in Richtung<br />
Chatbots gehen wird, die die Kommunikationsmöglichkeiten<br />
eines Unternehmens rund<br />
um die Uhr ausschöpfen können (siehe Infobox).<br />
Die Garagisten ihrerseits haben ihre Arbeitsabläufe<br />
schon seit geraumer Zeit dem digitalen<br />
Fortschritt angepasst, um bei einem Schadenfall<br />
den administrativen Aufwand schneller<br />
und effizienter bewältigen zu können. So können<br />
sie für die Kunden und Versicherer wie<br />
die Axa rasch eine digitale Dokumentation erstellen,<br />
die den Zustand des Fahrzeugs und<br />
auch eine Kalkulation des Schadens umfasst.<br />
Der Garagist trifft auf<br />
künstliche Intelligenz<br />
Noimos <strong>–</strong> so heisst das im Herbst neu<br />
gegründete Technologieunternehmen der<br />
Axa. Schadenprozesse sollen durch den<br />
Einsatz von Technologien wie Computer<br />
Vision und Machine Learning optimiert<br />
werden. In einer ersten Phase wird die<br />
Abwicklung von Motorfahrzeugschäden<br />
digitalisiert. «Wir bauen auf technologische<br />
Innovationen, um unseren Kunden und<br />
Partnern, den Garagisten, eine schnelle,<br />
einfache und kosteneffiziente Hilfe im<br />
Schadenfall zu bieten», erklärt Dominique<br />
Kasper, Leiter Property & Casualty bei<br />
der Axa Schweiz. Welchen Nutzen den<br />
Garagisten dank dem Einsatz von künstlicher<br />
Intelligenz im Detail erwartet, wird<br />
die Versicherung kommunizieren, sobald<br />
erste Services verfügbar sind.<br />
Die Axa setzt einerseits auf künstliche<br />
Intelligenz, um Kundenanliegen möglichst<br />
einfach und nahtlos abwickeln zu können.<br />
Gemeint sind beispielsweise Self-Service-<br />
Bots, die Fragen rund um die Schadenabwicklung<br />
täglich und rund um die Uhr<br />
beantworten. Auch können Versicherungsbausteine<br />
modular angeboten und somit<br />
auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst<br />
werden. Andererseits unterstützt künstliche<br />
Intelligenz die interne Automation. Die<br />
Axa kann damit ihre Prozesse schneller<br />
und effizienter steuern.<br />
Je aussagekräftiger dabei die Schadenfotos<br />
sind, desto schneller gehen Beurteilung, Schadenabwicklung<br />
und Auszahlung vonstatten.<br />
Wenn sich Heiz an seine Zeit in der Werkstatt<br />
erinnert, dann sieht er nicht nur die Auftragskarte<br />
vor seinem geistigen Auge, sondern<br />
auch das für Teilebestellungen benutzte Faxgerät.<br />
«Ich empfehle, mutig zu sein, und bestehende<br />
analoge Prozesse zu hinterfragen»,<br />
so Heiz. Manch ein Garagist, der die Veränderung<br />
derzeit noch kritisch betrachtet, werde<br />
überrascht sein, welche Vorteile digitalisierte<br />
Abläufe mit sich bringen. <<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>25
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Telematiklösungen unterstützten<br />
Fahrer, Fuhrparkmanager<br />
<strong>–</strong> und auch die<br />
involvierten Garagisten.<br />
Foto: Webfleet Solutions<br />
Aus Daten werden Informationen<br />
Nutzfahrzeuge und Flotten<br />
elektrifizieren <strong>–</strong> geht das?<br />
Fuhrhalter und Flottenmanager stehen vor ähnlichen Fragen wie Otto Normalverbraucher. Umstellen auf Elektro?<br />
Oder doch auf Nummer sicher gehen und weiter mit Benzin und Diesel <strong>–</strong> allenfalls als Hybrid <strong>–</strong> garantiert ans Ziel<br />
kommen? Telematik-Lösungen liefern eine solide Basis für solche Entscheidungen. Sandro Compagno<br />
Wolfgang Schmid, Sales Director DACH<br />
Webfleet Solutions.<br />
«Natürlich kann man aus dem Bauch heraus<br />
entscheiden», sagt Wolfgang Schmid, Sales<br />
Director DACH bei Webfleet Solutions. «Nur<br />
läuft man dann Gefahr, auch auf Selbigem<br />
zu landen.» Schmid und sein Team haben<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, Flottenmanager<br />
und Transporteure für strategische wie<br />
für operative Entscheidungen eine belastbare,<br />
solide Datenbasis zur Verfügung zu stellen.<br />
«Früher hiess Telematik: ‹Ich weiss, wo<br />
dein Auto steht.› Heute liefern wir Daten und<br />
Funktionalitäten, um unseren Kunden Entscheidungen<br />
für ihren individuellen, grösstmöglichen<br />
Nutzen zu ermöglichen.»<br />
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FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Bei der Elektrifizierung der Flotten können<br />
die wenigsten Fuhrparkmanager auf etablierte<br />
Prozesse zurückgreifen. Sie befahren<br />
Neuland. Die zu berücksichtigenden Faktoren<br />
sind zahlreich: Es gilt, die passenden Fahrzeuge<br />
zu finden, ihre Ladeanforderungen<br />
einzuschätzen, die Finanzierungsoptionen<br />
abzuwägen, eine interne Ladeinfrastruktur<br />
aufzubauen, allenfalls auch entsprechend<br />
den Anforderungen der Fahrzeuge Änderungen<br />
an der Gestaltung des Standorts (und<br />
potenziell auch der Wohnorte der Mitarbeitenden)<br />
zu planen und die nötigen Zulassungen<br />
zu beantragen. Es ist ein komplett neues<br />
Ökosystem mit neuen Partnern und Akteuren,<br />
das es aufzubauen und zu betreiben gilt.<br />
Marc Jehli, Account Manager Switzerland bei<br />
Webfleet Solutions, erklärt es mit einem Beispiel<br />
aus seinem Alltag: «Wir haben einen<br />
Kunden im Tessin mit 160 Fahrzeugen. Erklärtes<br />
Ziel der Geschäftsleitung ist die Elektrifizierung<br />
der Flotte. Dem Flottenmanager<br />
wurde gesagt: ‹Mach mal.›» Mittlerweile hat<br />
Webfleet Solutions die ersten Fahrzeuge mit<br />
der entsprechenden Telematiklösung ausgerüstet.<br />
Der Algorithmus berücksichtigt den<br />
Treibstoffverbrauch, das Fahrverhalten, die<br />
bisherigen Fahrten, die gefahrenen Kilometer<br />
und weitere Datenpunkte. Durch die Analyse<br />
dieser Daten ergibt sich ein klares Bild,<br />
ob ein Elektrofahrzeug ein guter Ersatz wäre<br />
oder ob ein neues Fahrzeug mit Verbrennungsmotor<br />
doch die praxistauglichere und<br />
kostengünstigere Wahl ist.<br />
Dass der Einsatz von E-Fahrzeugen in kommerziellen<br />
Flotten über ein enormes Potenzial<br />
verfügt, hat Webfleet Solutions In einer<br />
spannenden Studie mit Daten von 100 000<br />
vernetzten Fahrzeugen von mehr als 5000<br />
Flottenkunden in ganz Europa erhoben. Resultat:<br />
61 Prozent der Fahrzeuge von Unternehmen<br />
in Europa <strong>–</strong> PW und Transporter <strong>–</strong><br />
könnten durch E-Autos ersetzt werden. Und<br />
mehr als ein Drittel der Flotten mit PW und<br />
leichten Nutzfahrzeugen könnten vollständig<br />
aus batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV)<br />
bestehen.<br />
Wolfgang Schmid: «Noch immer sind gerade<br />
mit der E-Mobilität Ängste verbunden.<br />
Genügt die Reichweite? In welchem Bereich<br />
können wir E-Fahrzeuge einsetzen? Welche<br />
zusätzlichen Aufgaben kommen auf mich<br />
zu? Wie muss ich meinen Fuhrpark gestalten?<br />
Wo habe ich Ladepunkte? Wo lade ich<br />
günstigen Strom? Webfleet Solutions stellt<br />
die Datengrundlage für Entscheidungen zur<br />
Verfügung.»<br />
Mit den entsprechenden Reportings lässt<br />
sich aufgrund der Fahrzeugprofile berechnen,<br />
wo sich die Elektromobilität anbietet<br />
und wo nicht. Schmid: «Das ist bei einem<br />
LKW komplexer als bei einem PW: Hier<br />
spielen Faktoren wie die Ladung oder auch<br />
Nebenantriebe mit rein.» Aber auch dies lasse<br />
sich berechnen und bilde schliesslich eine<br />
belastbare Datengrundlage, wo sich E-Mobilität<br />
lohnt und wo nicht.<br />
Schmid spricht hier nicht nur von Ökologie,<br />
sondern vor allem von Ökonomie. Schliesslich<br />
rechnen Flottenmanager und Fuhrhalter<br />
mit spitzem Bleistift. Eine entscheidende<br />
Rolle spielt die Frage, wo und wann das<br />
Fahrzeug geladen wird: «Wenn Sie ständig<br />
am Super-Charger laden müssen, dann lohnt<br />
sich das wirtschaftlich nicht. Wenn Sie aber<br />
zuhause laden können <strong>–</strong> und dann, wenn der<br />
Strom zum Niedertarif fliesst, sieht das wieder<br />
ganz anders aus.»<br />
Telematik unterstützt die Flottenmanager<br />
nicht nur bei der grundsätzlichen, strategischen<br />
Wahl der passenden Antriebstechnologie.<br />
Sie vereinfacht auch den Alltag der Fahrer<br />
und der Manager. Verschiedene Systeme liefern<br />
in Echtzeit Fahrzeugdaten an die Zentrale<br />
und auch an den Fahrer. Wolfgang Schmid:<br />
«Ein Thema ist die Reifendruckkontrolle. Das<br />
wird noch manuell gemacht. Aber welcher<br />
LKW-Fahrer hat die Zeit, vor der Abfahrt rund<br />
um seinen Truck zu gehen und jeden Reifen<br />
zu kontrollieren? Hier hilft unser RDKS, das in<br />
Echtzeit den Druck in allen Reifen überprüft.»<br />
Stellt das System einen Druckabfall fest, sendet<br />
es eine Fehlermeldung an den Fahrer und<br />
die Zentrale. Schmid: «Der Kunde hat ausserdem<br />
die Möglichkeit, seine Daten mit dem Garagisten<br />
zu teilen, der mit dem Unterhalt der<br />
Flotte betraut ist. Die Fehlermeldung löst den<br />
Prozess in der Garage aus <strong>–</strong> von der Bestellung<br />
der benötigten Teile bis zum Timing in der<br />
Werkstatt. Der Fahrer erhält über das System<br />
die Information, wie weit er noch fahren kann<br />
und wird zur Garage navigiert, wo das Problem<br />
behoben wird.» So findet auch der Garagist<br />
seinen Platz in der Wertschöpfungskette.<br />
Ein weiteres, für den Garagisten interessantes<br />
Thema ist die sogenannte «Predictive Maintenance»,<br />
die Planung der Instandhaltung und<br />
Wartung. Wolfgang Schmid erklärt: «Mit ihr<br />
kann der Garagist seine Auslastung steuern<br />
und allenfalls auch Zusatzdienstleistungen<br />
anbieten. Die MFK beispielsweise ist zeit- und<br />
kilometerabhängig. Hier ist der Garagist mit<br />
im Boot und kann frühzeitig planen.»<br />
Viel sei heute von «IoT», dem Internet of<br />
Things, die Rede, sagt Wolfgang Schmid:<br />
«Ein Reifen ist ein Ding, ein Fahrzeug ebenfalls.<br />
Mit Daten kann man so viel mehr aus<br />
diesen Dingen rausholen. Wir machen aus<br />
Daten Informationen.» Damit Entscheidungen<br />
mit dem Kopf getroffen werden und nicht<br />
mit dem Bauch. <<br />
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FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Sonnenenergie in der israelischen Negev-Wüste: Kosten von weniger als einem Eurocent pro Kilowattstunde sind schon heute möglich. Foto: Shutterstock<br />
Aus Sonne und Wind<br />
Werden synthetische<br />
Treibstoffe bezahlbar?<br />
Die direkte Elektrifizierung allein kann unser Klima nicht retten. Neue Ansätze sind gefragt. Seit Jahren forscht<br />
Christian Bach an der Empa zu synthetischen Treibstoffen. Er ist überzeugt, dass diese sogenannten E-Fuels<br />
über kurz oder lang bezahlbar werden. Sandro Compagno<br />
«Neben der direkten Elektrifizierung der<br />
Antriebe braucht es auch die Elektrifizierung<br />
der Treibstoffe», sagt Christian Bach,<br />
Leiter der Abteilung Fahrzeugantriebssysteme<br />
an der Empa in Dübendorf. Dass das<br />
funktionieren kann, zeigen die Beispiele<br />
zweier deutscher Automobilhersteller. Audi<br />
beispielsweise produzierte in Werlte im deutschen<br />
Bundesland Niedersachsen schon seit<br />
2012 synthetisches Methan für seine G-Tron-<br />
Modelle mit Gasmotor. Mittlerweile hat sich<br />
Audi als Antwort auf die Elektrifizierungsstrategie<br />
der Muttergesellschaft Volkswagen<br />
aus dem Projekt zurückgezogen.<br />
Doch in Werlte wird weiterhin Ökostrom<br />
genutzt, um mittels Elektrolyse Wasserstoff<br />
zu erzeugen. In einem weiteren Schritt wird<br />
dieser Wasserstoff (H 2<br />
) unter Zuführung<br />
von Kohlendioxid (CO 2<br />
) in Methan (CH 4<br />
)<br />
umgewandelt. Auf diese Weise schafft die<br />
Power-to-Gas-Anlage einen geschlossenen<br />
CO 2<br />
-Kreislauf, der eine umweltschonende<br />
Langstreckenmobilität ermöglicht. Das E-<br />
Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme<br />
bei der Empa.<br />
Gas-Projekt trägt ausserdem dazu bei, das<br />
Problem der Speicherung von überschüssigem<br />
Wind- oder Solarstrom zu lösen.<br />
Auf Windkraft setzt ein Projekt von Porsche<br />
und Siemens Energy, die im chilenischen<br />
Teil Patagoniens eine Industrieanlage erstellen,<br />
in der synthetisches Benzin hergestellt<br />
werden soll. Schon in diesem Jahr soll die<br />
Pilotanlage in Punta Arenas fertig werden,<br />
die jährlich 130 000 Liter E-Fuels liefert. In<br />
zwei Stufen soll die Kapazität bis 2024 auf<br />
55 Millionen Liter und bis 2026 auf 550 Millionen<br />
Liter E-Fuels erweitert werden. Der<br />
Treibstoff von der Südspitze Südamerikas<br />
soll mit Tankern nach Europa gebracht werden.<br />
Denn ein grosser Vorteil von E-Fuels ist,<br />
dass man sie sehr einfach und kostengünstig<br />
über grosse Distanzen transportieren kann.<br />
Dass Porsche und Siemens Energy die Anlage<br />
im fernen Patagonien bauen, hat gute<br />
Gründe. «Die Windanlage wird jedes Jahr<br />
rund 7000 Volllaststunden erreichen», erklärt<br />
Christian Bach, der das spannende Projekt<br />
intensiv verfolgt. Der chilenische Teil<br />
Patagoniens ist mehr als dreimal so gross wie<br />
die Schweiz, mit rund 170 000 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern aber sehr dünn besiedelt.<br />
Das aus gutem Grund: Die Region zeichnet<br />
sich durch ein ausgesprochen garstiges<br />
Wetter aus <strong>–</strong> mit viel Wind, der nun genutzt<br />
werden soll, um klimaneutralen Treibstoff<br />
herzustellen. Die in Patagonien produzierten<br />
E-Fuels will Porsche vor allem im Motorsport<br />
einsetzen. Dort stören die (noch) hohen Herstellungskosten<br />
weniger und werden durch<br />
den Imagegewinn mehr als kompensiert.<br />
28<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Wenn von E-Fuels die Rede ist, sind der bescheidene Wirkungsgrad<br />
und die hohen Kosten stets ein Thema. In der Tat erreichen E-Fuels<br />
in der Well-to-Wheel-Betrachtung (also von der Energiegewinnung<br />
bis zum Antrieb) Wirkungsgrade zwischen 15 und 25 Prozent. Zudem<br />
geht Christian Bach davon aus, dass die Kosten von synthetischen<br />
Treibstoffen ab Grenze Schweiz heute noch rund achtmal höher<br />
sind als die Kosten fossiler Treibstoffe. In einem Beitrag für die<br />
Publikation «Avenir Spezial», dem Themenmagazin des Thinktanks<br />
Avenir Suisse, hat er im Sommer 2020 aufgezeigt, dass erwartet werden<br />
kann, dass sich diese Kosten aufgrund von Skaleneffekten und<br />
Lernkurve stark senken lassen: auf den Faktor 2 bis 4 über denjenigen<br />
von Benzin, Diesel und Erdgas. Das klingt immer noch nach viel:<br />
Doch diese höheren Energiekosten wirken sich nur teilweise auf die<br />
Preise an der Zapfsäule aus. Die Energiekosten der fossilen Treibstoffe<br />
machen heute nur rund einen Viertel der Säulenpreise aus. Rund<br />
die Hälfte des Literpreises besteht aus Steuern und Abgaben, der Rest<br />
fliesst in Verteilung, Tankstelle und Marge.<br />
E-Fuels, die heute um den Faktor 8 teurer sind als fossile Treibstoffe,<br />
ergäben Säulenpreise von 3,90 Franken pro Liter (ohne Mineralölsteuer)<br />
respektive 4,60 Franken (mit MinÖst). Bis 2050 wäre es aber<br />
über ein einfaches Umlagemodell möglich, die verbleibenden fossilen<br />
Treibstoffe vollständig auf erneuerbare E-Fuels umzustellen.<br />
Dies bei nur moderatem Preisanstieg von heute 1,80 Fr./l auf 2,40 Fr/l<br />
(inkl. MinÖst) bis 2050.<br />
So ist Solarstrom inzwischen weltweit fast überall am günstigsten.<br />
In der Wüste von Saudi-Arabien wird er für 0,9 Eurocent pro die Kilowattstunde<br />
(kWh) erzeugt, in Portugal für 1,2 Eurocent. Das ist vierbis<br />
fünfmal billiger als in der Schweiz. Während eine PV-Anlage in<br />
der Schweiz auf rund 1000 Stunden Volllast kommt, erhöht sich dieser<br />
Wert in einer Wüstenregion auf 2000 bis 3000 Stunden. Bach:<br />
«Und wenn man das in Küstenregionen noch mit Windenergie verbinden<br />
kann, wird es noch interessanter.»<br />
Zurück nach Chile mit seinen perfekten klimatischen Bedingungen<br />
für die Windenergie: Das Land hat sich im Rahmen seiner nationalen<br />
grünen Wasserstoffstrategie ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2025 ist<br />
dort eine Elektrolyseur-Kapazität von 5 Gigawatt geplant, die bis 2030<br />
auf 25 GW ansteigen soll. Damit will Chile den weltweit günstigsten<br />
grünen Wasserstoff erzeugen und das Land zu einem führenden<br />
Exporteur von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten, wie E-<br />
Fuels, entwickeln. Empa-Forscher Christian Bach: «Das Potenzial ist<br />
enorm.»<br />
Was synthetische Treibstoffe aus klimapolitischer Sicht sehr<br />
vorteilhaft macht: Sie wirken sich nicht nur auf die Neuwagen aus,<br />
sondern auf den gesamten Fahrzeugbestand <strong>–</strong> weltweit. Auf diese<br />
Weise liesse sich der CO 2<br />
-Gehalt im Treibstoffsystem kontinuierlich<br />
senken - genau gleich, wie es beim Strom derzeit der Fall ist. <<br />
Forschung bedeutet ein stetiges Überprüfen der Ergebnisse. Das gilt<br />
auch für Christian Bach und seine Berechnung von 2020: «Wir haben<br />
bei der Berechnung der Kosten damals einen vorsichtigen Ansatz gewählt<br />
<strong>–</strong> auch weil es vor zwei Jahren noch kaum Pilotanlagen gab.»<br />
Mittlerweile sind weltweit verschiedene Demo-Anlagen in Betrieb.<br />
«Dabei zeigt sich, dass die realen Kosten auch niedriger sein können»,<br />
stellt der Empa-Forscher fest.<br />
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Windenergie in Patagonien: Schon in diesem Jahr will Porsche in einer Pilotanlage 130 000<br />
Liter synthetischen Treibstoff produzieren. Foto: Porsche<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>29
FOKUS ALTERNATIVE TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
«Scania wäre ohne intelligente Vernetzung nicht da, wo wir heute sind», sagt Philip Kupschina, Scania Schweiz. Fotos: Scania<br />
Den Wert von vernetzten Fahrzeugen erkannt<br />
Auf dem Weg zu nachhaltigen<br />
Transportlösungen<br />
Es handelt sich um eine stolze Zahl: Mehr als 500 000 Scania-Fahrzeuge tauschen auf den Strassen weltweit<br />
ihre Daten aus. Die verbauten Telematik-Einheiten ermöglichen es, den Treibstoffverbrauch und den prozentualen<br />
Leerlaufanteil zu analysieren. Für Scania ist dieser Fortschritt erst eine Zwischenetappe. Mike Gadient<br />
Scania blickt auf ein ereignisreiches letztes<br />
Quartal im Jahr 2021 zurück. An der Messe<br />
Transport-CH/Aftermarket-CH in Bern generierte<br />
ein neuer Antriebsstrang Aufmerksamkeit,<br />
der für die Euro-6-Modelle zwischen<br />
420 und 560 PS entwickelt wurde. Der Antriebsstrang<br />
verspricht Treibstoffeinsparungen<br />
von acht Prozent und umfasst auch neue<br />
Getriebe sowie Achsen. Weitere Modellvarianten<br />
sind für die Märkte ausserhalb Europas<br />
und für Biogas-Lösungen geplant. «Wir<br />
sind wieder einmal sehr stolz auf die Leistung<br />
unserer Ingenieure. Mit der gesteigerten<br />
Effizienz bringen sie Umweltverträglichkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit in Einklang»,<br />
sagt Gerhard Waser, bis Ende 2021 Generaldirektor<br />
Scania Schweiz AG und nun Verantwortlicher<br />
für die neue Scania-Region<br />
«Zentraleuropa». Ein Anbieter für nachhaltige<br />
Transportlösungen zu werden <strong>–</strong> dies<br />
ist das erklärte Ziel von Scania. Eine Etappe<br />
auf diesem Weg stellen die mehr als 500 000<br />
vernetzten Scania-Fahrzeuge dar, die weltweit<br />
kontinuierlich Daten austauschen. «Man<br />
darf die Wichtigkeit von vernetzten Fahrzeugen<br />
und die daraus gewonnenen Daten nicht<br />
unterschätzen. Das sind essenzielle Indikatoren<br />
für das Transportwesen», sagt Philip<br />
Kupschina, Leiter Scania Solution Sales &<br />
Training bei Scania Schweiz.<br />
Derzeit können die Kunden von Scania ihre<br />
Fahrzeuge auf Basis von Motor- oder Treibstoffparametern<br />
analysieren. Mit der zunehmenden<br />
Elektrifizierung von Schwertransporten<br />
erlauben Hard- und Softwareupdates<br />
auch bei batterieelektrischen Fahrzeugen<br />
eine Leistungsauswertung. «Eine neue Hardund<br />
Softwaregeneration wird Einzug halten,<br />
was eine schnellere und fortschrittlichere<br />
Datenerfassung und -analyse ermöglicht»,<br />
erklärt Kupschina und ergänzt: «Das führt<br />
zu mehr modularen und massgeschneiderten<br />
Dienstleistungen und ist ein wichtiger, zukunftsweisender<br />
Schritt hin zu mehr nachhaltigem<br />
Transport.»<br />
Seit zehn Jahren verlassen alle Neufahrzeuge<br />
das Werk mit einem sogenannten Communicator.<br />
Im Jahr 2014 erreichte Scania die<br />
Zahl von 100 000 vernetzten Fahrzeugen und<br />
seitdem stieg diese jährlich um fast 60 000<br />
an. Seit 2019 können auch die Industrie- und<br />
Schiffsmotoren vernetzt werden, wobei die<br />
30<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS ALTERNATIVE FOKUSTECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Marke von einer halben Million weltweit mittlerweile überschritten<br />
wurde. Um die Daten der eigenen Flotte auswerten zu können,<br />
bietet Scania verschiedene Servicepakete zur Auswahl an, wie beispielsweise<br />
das Monitoring-Paket. Dieses liefert dem Flottenbesitzer<br />
wöchentlich Berichte über seinen Fuhrpark mit unter anderem grundlegenden<br />
Fahrzeugdaten: Durchschnittsgeschwindigkeit, Verbrauch<br />
oder prozentualer Leerlaufanteil.<br />
Kupschina ist sich sicher: «Scania wäre ohne intelligente Vernetzung<br />
nicht da, wo wir heute sind, wenn nicht vor etwa 20 Jahren die ersten<br />
Fahrzeuge vernetzt worden wären.» <<br />
E-Highway für LKW<br />
Auf einer Autobahn in Baden-Württemberg in Deutschland wurde<br />
die neueste, 18 Kilometer lange Teststrecke für Elektro-LKW in<br />
Betrieb genommen. Der Sensor am Lastwagen erkennt die Oberleitungen<br />
und lässt den Stromabnehmer automatisch oder manuell<br />
ausfahren. Gleichzeitig wird eine Batterie geladen, die es ermöglicht,<br />
nach dem Ende der Oberleitung emissionsfrei weiterzufahren.<br />
Die Testphase dauert bis Juni 2024. Die Kosten für das Projekt<br />
belaufen sich auf rund 29 Millionen Franken.<br />
Das Oberleitungssystem ähnelt jenem im Schienenverkehr. Zu den<br />
Projektpartnern gehört deshalb neben Scania auch Siemens. Seit<br />
Sommer bündelt Siemens Mobility, spezialisiert für Bahnelektrifizierung,<br />
sein Fachwissen mit Continental Engineering Services,<br />
deren Steckenpferd Automotive-Technologien sind. Beide Unternehmen<br />
wollen zeitnah eine Serienfertigung von Stromabnehmern<br />
realisieren und für einen flächendeckenden Einsatz in Europa zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Die E-Strasse in Baden-Württemberg ist das dritte derartige Projekt<br />
in Deutschland. Allerdings verläuft der E-Highway diesmal über<br />
Brücken und Kreuzungen und beinhaltet ebenso Kurven. Auch<br />
Daimler beteiligt sich mit dem rein batterieelektrischen eActros am<br />
Versuch. Iveco teilt mit, dass sowohl ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-LKW<br />
als auch ein mit verflüssigtem Biomethan betriebener<br />
LNG-LKW getestet werden. Von Scania sind mit Stromabnehmern<br />
ausgestattete Hybrid-Trucks im Einsatz, um Daten zu sammeln.<br />
Nahe der französischen<br />
Grenze befindet sich<br />
die dritte E-Teststrecke.<br />
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nicht. Mit dem Fleet-Management-Tool von autoSense haben<br />
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FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Garagistenzmorge bei der Garage Gautschi AG in Langenthal<br />
99 Prozent genügen nicht<br />
Eine weltmeisterliche Einstellung lässt die Mitarbeitenden der Garage Gautschi AG beinahe jede Hürde<br />
überspringen und bei den Kunden punkten. Die umgesetzte 6-Marken-Strategie, der Triumph am Audi eTwin<br />
Cup und ein imposantes Neubauprojekt sprechen für sich. Mike Gadient<br />
Die Garage Gautschi AG scheut keine Herausforderung.<br />
«Wir haben es einfach lieber,<br />
wenn wir selbst für die Lösung verantwortlich<br />
sind», sagt Geschäftsleitungsmitglied<br />
Marco Borer. Betreffend Coronavirus und<br />
Chipkrise sind dem AGVS-Mitglied naturgemäss<br />
die Hände gebunden. Wenn die Fahrzeuge<br />
nicht verfügbar sind, dann kann die<br />
Nachfrage seitens Kunden und das Fachwissen<br />
der Mitarbeitenden noch so gross sein.<br />
Stehen bei der Garage Gautschi normalerweise<br />
800 Neuwagen bereit, sind es aktuell in<br />
den sich leerenden Showrooms noch unter<br />
100. Trotz dieser ungemütlichen Ausgangslage<br />
wird an den Standorten in Lyssach und<br />
Langenthal kein Trübsal geblasen. Die Energie<br />
wird auf eine transparente Kundeninformation<br />
und das Reparaturgeschäft von bestehenden<br />
Fahrzeugen gelenkt. Das hängt<br />
mitunter mit der Denkweise von Marco Borer<br />
zusammen: «Ich gehe gerne fokussiert<br />
voraus und bin überzeugt, dass Erfolg reine<br />
Kopfsache ist.»<br />
Der Fokus richtete sich in den vergangenen<br />
Monaten auf ein imposantes Neubauprojekt.<br />
Die Herausforderung bestand darin, dass die<br />
an der Zweigniederlassung in Lyssach zugemieteten<br />
Park- und Ausstellflächen in absehbarer<br />
Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />
Die Einkaufs- und Logistikorganisation<br />
Landi machte für ihr eigenes Neubauprojekt<br />
ihren Eigenbedarf für dieses Grundstück geltend.<br />
An der Hauptstrasse zwischen Kirchberg<br />
und Burgdorf bietet die Garage Gautschi<br />
seit 2006 ihre Dienstleistungen an <strong>–</strong> nun<br />
standen zum dritten Mal bauliche Massnahmen<br />
an. Und die Garage entschied sich dafür,<br />
auf ihrem eigenen Gelände in die Höhe<br />
zu bauen. Ein zwölf Meter hohes und dreistöckiges<br />
Parkdeck entstand. Pro Deck sind<br />
44 Neuwagen ausgestellt, die Elektrifizierten<br />
können an den Stationen von Zaptec aufgeladen<br />
werden. Der Strom wird von der hauseigenen<br />
Photovoltaikanlage bezogen.<br />
Nico Müller, DTM-Werksfahrer bei Audi (ganz rechts), überreichte im Oktober 2021 den Pokal<br />
des Audi eTwin Cup an einer Feier in Lyssach. Von links: Philipp Lüchinger (Head Aftersales Audi Schweiz), Kevin Beck<br />
(Automobil-Mechatroniker), Marco Borer (Geschäftsführer), Samidini Elshani (Betriebsleiter) Sandro Aebi (Serviceberater),<br />
Dominik Ingold (Werkstattleiter), Andreas Wälti (Stv. Werkstattleiter) und Nico Müller.<br />
Foto: Garage Gautschi AG<br />
32<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Der Spatenstich mit Partnern aus der Region erfolgte Anfang 2021. Prunkstück des Neubaus ist das dreistöckige<br />
Parkdeck. Fotos: Garage Gautschi AG<br />
Das Bauprojekt kam insofern zu einem günstigen<br />
Zeitpunkt, weil schon seit geraumer<br />
Zeit eine 6-Markenstrategie für Verkauf und<br />
Service verfolgt wurde <strong>–</strong> in der Region Emmental<br />
ein starkes Differenzierungsmerkmal.<br />
In Lyssach werden die Konzernmarken<br />
VW Personenwagen, VW Nutzfahrzeuge,<br />
Skoda und neu auch Seat, Cupra und Audi<br />
präsentiert. Borer ist begeistert: «Dieses breite<br />
Angebot an sechs Marken ermöglicht es,<br />
jedem Mobilitätsbedürfnis gerecht zu werden.<br />
Und das Verständnis für die Markenwelt<br />
von Audi und Seat haben wir uns am<br />
Standort in Langenthal bereits angeeignet.»<br />
Die neuen Showrooms sind unter dem Parkdeck<br />
integriert. Die Wabenstruktur wird<br />
in der Verglasung des Audi-Showrooms<br />
markenwirksam abgebildet und ist von der<br />
Hauptstrasse aus gut sichtbar. «Seit zehn Jahren<br />
ist es ein Wunsch von uns, Audi-Modelle<br />
zu verkaufen. Dank dem Ausbau geht er in<br />
Erfüllung», so der 40-Jährige. Auf 250 Quadratmetern<br />
erhält Seat mit seiner Sportwagenmarke<br />
Cupra noch etwas mehr Platz. Die<br />
Cupra-Welt wird dabei nach den neusten Vorgaben<br />
des Herstellers abgebildet: Der Kunde<br />
taucht in eine Werkstattwelt ein, soll sich aktiver<br />
im Raum bewegen können und die Preise<br />
werden beispielsweise digital auf einem<br />
iPad angezeigt. Das Büro fürs Verkaufspersonal<br />
wurde in einen separaten Raum verlegt,<br />
so dass sie sich mit den Interessenten<br />
in einer Sitzecke austauschen können. «Allein<br />
die Innenausstattung dieses Showrooms<br />
hat einen namhaften Betrag gekostet», verrät<br />
Borer, der die Garage Gautschi gemeinsam<br />
mit seinen Geschäftsleitungskollegen Remo<br />
Heiniger und Markus Odermatt per 1. <strong>Januar</strong><br />
<strong>2022</strong> von Andreas Gautschi übernommen<br />
hat (siehe Infobox).<br />
Wie für die Neuwagen konnte auch für die<br />
Occasionen eine neue Heimat gefunden werden.<br />
Die Fahrzeuge stehen auf einem Ausstellungsplatz<br />
in Burgdorf und sind mit den<br />
Kontaktdaten der Gautschi-Filialen sowie<br />
einem QR-Code für das Inserat auf Autoscout<br />
24 ausgestattet. Wenn sich der Kunde<br />
für eine Testfahrt interessiert, wird ihm der<br />
Schlüssel entweder nach Burgdorf gebracht<br />
oder bei einer Voranmeldung gleich das Fahrzeug<br />
in Lyssach zur Verfügung gestellt.<br />
Die Pandemie tangierte auch dieses Bauprojekt,<br />
zum Beispiel mit hohen Eisenpreisen<br />
oder einer Lieferverzögerung bei den Fensterscheiben<br />
für die Doppelverglasung der<br />
Showrooms. Diese Umstände konnten mitunter<br />
deshalb gemeistert werden, weil auf<br />
lokale Partner zurückgegriffen wurde. Die<br />
kurzen Wege halfen, damit andere Arbeiten<br />
vorgezogen und der ursprüngliche Zeitplan<br />
nur um wenige Wochen verfehlt wurde. Das<br />
lokale Beziehungsnetz habe man bewusst<br />
stärken wollen, um in der Region Emmental<br />
noch besser Fuss fassen zu können, sagt<br />
Borer. «Nur zwei der über zehn beteiligten<br />
Unternehmen haben uns in ihrem Bereich<br />
das günstigste Angebot unterbreitet. Wichtiger<br />
war uns der Auftritt und die zu erwartende<br />
Qualität unserer Partner.»<br />
Geplant ist, dass im Frühling ein Tag der offenen<br />
Tür stattfindet, um bestehende Kunden<br />
und die gesamte Bevölkerung in den<br />
Neubau einladen zu können. Wie der Anlass<br />
genau aussehen wird, wird aufgrund<br />
der neuen Marken unter anderem noch mit<br />
der Amag abgesprochen. Die Botschaft aber,<br />
die ist klar: Mit der Garage Gautschi lädt der<br />
kompetente Automobilpartner für die Region<br />
Emmental zum gemeinsamen Austausch ein.<br />
Fortsetzung Seite 34<br />
Nachfolge mustergültig<br />
vollzogen<br />
Die Garage Gautschi wurde 1958 von<br />
Rudolf und Rita Gautschi als VW-Vertretung<br />
gegründet. In zweiter Generation<br />
übernahm Andreas Gautschi das Familienunternehmen<br />
1995. Die eigene Nachfolgeregelung<br />
hat er vorausschauend vor drei<br />
Jahren in die Wege geleitet. Weil sich<br />
familienintern keine Lösung abzeichnete,<br />
verkaufte Andreas Gautschi das Unternehmen<br />
an seine langjährigen Mitarbeiter<br />
Marco Borer, Remo Heiniger und Markus<br />
Odermatt. «In den vergangenen drei<br />
Jahren durften wir uns zu 100 Prozent<br />
in sämtliche Prozesse einbringen», sagt<br />
Marco Borer. Er schätzte in dieser Phase<br />
die Offenheit von Andreas Gautschi, auch<br />
andere Wege zuzulassen.<br />
Der Besitzerwechsel erfolgte per 1. <strong>Januar</strong><br />
<strong>2022</strong>. Andreas Gautschi bleibt Mitglied im<br />
Verwaltungsrat. Zum Übernahmepaket<br />
gehören die Standorte in Langenthal und<br />
Lyssach, die Lorenz Nutzfahrzeuge AG in<br />
Lyssach und der Carrosseriebetrieb ACG<br />
Autohaus AG in Thörigen. Für die Kunden<br />
und die über 200 Mitarbeitenden aus<br />
allen Betrieben ändert sich aufgrund des<br />
Wechsels nichts. «Als langjährige Mitarbeiter<br />
haben wir die Werte verinnerlicht.<br />
Es handelt sich nicht um die Philosophie<br />
der Garage Gautschi, sondern um unsere<br />
eigene Überzeugung», so Borer. Diese<br />
Haltung ist ein wichtiges Fundament,<br />
um neue Ideen zu entwickeln, die in Anbetracht<br />
von neuen Mobilitätslösungen<br />
und geplanten Direktvertriebsmodellen<br />
notwendig sind. «Zukunftsgerichtete<br />
Entscheide sind gefragt, die automatisch<br />
einen neuen Drive mit sich bringen.»<br />
Als Beispiel dafür steht die 2019 getätigte<br />
Übernahme der Lorenz Nutfahrzeuge AG.<br />
Mit LKW und Campern bis zu 40 Tonnen<br />
ergänzt Mercedes Nutzfahrzeuge das<br />
Gautschi-Sortiment. Nutzfahrzeuge und<br />
Camper ziehen ein Klientel an, das bisher<br />
nicht bedient werden konnte. Und, dass<br />
Corona einen Run auf Camper auslöst,<br />
ist das Glück des Tüchtigen. «Fünf Jahre<br />
lang verfolgten wir die Idee, Freizeitmobile<br />
anzubieten», sagt Borer. Am Caravan<br />
Salon in Bern habe er gespürt, wie enorm<br />
der Wunsch nach Freizeitmobilen mit<br />
all ihren Zubehören gewachsen sei.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>33
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Borer selbst nahm vor acht Jahren zum ersten<br />
Mal am Audi Twin Cup teil. Anschliessend<br />
wurden laufend neue Fachkräfte für<br />
die optimale Teamzusammensetzung dazu<br />
geholt. Trainings fanden unter anderem an<br />
einem Sonntagmorgen in der Werkstatt statt.<br />
Ein Team baute die Fehler ein und beobachtete<br />
danach, wie diese von der anderen Gruppe<br />
gelöst wurden.<br />
Teamspirit: Am Audi eTwin Cup überzeugte die Garage Gautschi mit Fachwissen und guter Stimmung. Foto: Audi<br />
Mit dem Ausbau sind nicht nur neue Parkflächen<br />
und Showrooms entstanden, sondern es<br />
wurden auch fünf neue Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Die Garage Gautschi zählt rund 170 Mitarbeitende.<br />
«Wir sind bereit, auf jeder Stufe,<br />
vom Lernenden bis zum angehenden Betriebswirt,<br />
in die Aus- und Weiterbildung zu investieren»,<br />
sagt Borer. Die Voraussetzung für das<br />
betriebliche Engagement sei der spürbare Wille<br />
des Angestellten. «Unsere Unterstützung an<br />
die Weiterbildung kann finanzieller Art sein,<br />
vor allem aber im persönlichen Austausch mit<br />
Teammitgliedern, die diese Erfahrung bereits<br />
erworben haben.» Zudem wird dafür gesorgt,<br />
dass das theoretische Wissen sogleich in die<br />
Praxis umgesetzt werden kann. Beispielsweise<br />
dürfen neue Aufgabengebiete erprobt<br />
oder Vorträge gehalten werden, um Rückmeldungen<br />
von den Arbeitskollegen zu erhalten.<br />
«Wenn wir etwas machen, dann mit 100 Prozent<br />
und einem konkreten Ziel. Eine Überzeugung<br />
zu 99 Prozent passt nicht zu unserer<br />
Denkhaltung», sagt Borer.<br />
Ein Bekenntnis ohne Wenn und Aber geniesst<br />
der Audi Twin Cup. An diesem Wettkampf<br />
mit anderen Garagen wurde in den Jahren<br />
2015, 2017, 2019 und 2021 der Schweizermeistertitel<br />
gewonnen und die Qualifikation fürs<br />
internationale Kräftemessen sichergestellt.<br />
Trotz erstmaliger virtueller <strong>Ausgabe</strong> wurde<br />
das bisher Erreichte mit dem Weltmeistertitel<br />
im letzten Herbst noch einmal übertroffen.<br />
«Weil wir den Sieg als gemeinsames Ziel definierten,<br />
zu dem sich jede und jeder bekannte,<br />
kam es nie zu Diskussionen. Das hat mich<br />
enorm beeindruckt und auch für den Alltag<br />
aufgezeigt, wie wichtig klar formulierte und<br />
messbare Ziele sind.» Positiver Nebenaspekt:<br />
Die Auswirkungen auf den Teamgeist und die<br />
Erkenntnis, «dass wer bereit ist zu investieren,<br />
der kann auch von Lyssach aus Weltmeister<br />
werden».<br />
Beim internationalen Finale stellten schliesslich<br />
96 Servicemitarbeitende und -techniker<br />
aus 16 Ländern ihr Können unter Beweis.<br />
Unter anderem mussten die AGVS-Garagisten<br />
von Lyssach aus, einen Roboter und eine<br />
Person mit VR-Brille in Deutschland steuern.<br />
Eine neuartige Herausforderung, der es sich zu<br />
stellen galt. Und aus dieser zieht Borer für den<br />
Berufsalltag folgende Gewissheit: «Wir sind es<br />
uns in der Automobilbranche gewohnt, dass<br />
wir einem permanenten Wechsel unterliegen.<br />
Bei uns haben wir ausreichend Kompetenz,<br />
um diesem selbstbewusst gegenüberzutreten.»<br />
Die Garage Gautschi versteht es, aus<br />
jeder Herausforderung das Beste machen... <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gautschi.ch<br />
«Die Margenerosionen bei Neuwagen können wir nicht beeinflussen», sagt Marco Borer und fügt an: «Dafür haben<br />
wir es in der Hand, ein anderes Marktumfeld aufzubauen, um einen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. Zum Beispiel<br />
im Bereich der Nutzfahrzeuge und Campern.» Foto: AGVS-Medien<br />
34<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Ein Blick auf die Customer Journey hilft,<br />
um festzustellen, wo Videos nützlich sein<br />
können. Foto: Transport-CH<br />
Videos unterstützen den Verkaufsprozess<br />
Das Rezept gegen die immer<br />
gleichen Kundenfragen<br />
Wo im Verkaufsprozess geht am meisten Zeit verloren? Die Antwort darauf kann in einem Video umgesetzt<br />
werden, das den Kunden besser vorinformiert und sein Vertrauen in den Garagisten stärkt. Mike Gadient<br />
Auch ein Garagist kann Videos als zusätzlichen<br />
Kommunikationskanal einsetzen. Der<br />
Stellenwert von bewegten Bildern und Ton<br />
ist nicht zuletzt wegen den sozialen Netzwerken<br />
rasant gewachsen. Der Vorteil: Videos<br />
vermitteln mehr Emotionen, als es Texte<br />
und Bilder können. Aber welche Herausforderung<br />
löst der Garagist mit Videoformaten<br />
wie Erklärvideos, Imagefilm und Produktvideos?<br />
«Er verliert keine unnötige Zeit», sagt<br />
Beat Jenny, Verkaufstrainer und Kursleiter<br />
der AGVS Business Academy. Er rechnet vor:<br />
«Die klassische Ablieferung bei einem Autokauf<br />
nimmt eine oder anderthalb Stunden<br />
in Anspruch, dazu kommen die Minuten für<br />
die Vor- und Nachbearbeitung. Wenn 100<br />
Autos verkauft werden, dann ist der Garagist<br />
hochgerechnet schnell einmal einen Monat<br />
nur mit der Ablieferung beschäftigt.»<br />
Den Stellenwert der Ablieferung möchte Jenny<br />
in keiner Weise schmälern, denn in diesem<br />
Moment entstehe Kundenbindung. Vorproduzierte<br />
Erklärvideos, zum Beispiel über<br />
das Multimediasystem, können helfen, dass<br />
der Kunde besser informiert zum Termin erscheint<br />
und der Garagist nicht immer die<br />
gleichen Fragen beantworten muss.<br />
Bevor man sich an die Videoproduktion heranwagt,<br />
gibt es gemäss Jenny folgende Frage<br />
zu klären: «Wo verliere ich im Verkaufsprozess<br />
am meisten Zeit? Müssen App-Anwendungen<br />
häufig erklärt werden oder fehlen den<br />
Kunden Informationen betreffend Garantieverlängerung<br />
oder Ladeinfrastruktur?» Mit<br />
kurzen und verständlichen Videos können<br />
die Kunden besser abgeholt werden. Wichtig<br />
dabei ist, dass die Mitarbeitenden des Garagenbetriebs<br />
selbst im Video vorkommen.<br />
Das ist authentisch und steigert das Vertrauen<br />
der Kunden.<br />
Ist das Videothema definiert, gilt es, sich mit<br />
der Zielgruppe auseinanderzusetzen und ein<br />
massgeschneidertes Drehbuch auszuarbeiten.<br />
«Was wird im Video wann durch wen<br />
gezeigt? Welche Botschaft wird platziert?», so<br />
Beat Jenny. Sind diese Fragen beantwortet,<br />
kann der Garagist loslegen <strong>–</strong> entweder mit<br />
dem eigenen Smartphone oder mit professioneller,<br />
externer Unterstützung, die dann<br />
gleich noch den Schnitt des Videos übernimmt.<br />
<<br />
Weitere Infos unter:<br />
trepos-productions.ch<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
agvs-business-academy<br />
Mögliche Videothemen<br />
Kommunikation allgemein: Image- und<br />
Produktvideos, Experteninterviews<br />
Aftersales: Ansprechpartner vorstellen,<br />
Service- und Garantieleistungen erklären<br />
Webseite: Teamvorstellung, Videos über<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Kundenberatung: Gesprächsablauf vorgängig<br />
erklären, Beratungsgespräch im<br />
Video zusammenfassen<br />
Offerte: Finanzierungs- und Leasingprozess<br />
erklären<br />
Ablieferung: Erklärvideos über Ladevorgang,<br />
Multimedia und Apps.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>35
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Hell, modern, ruhig: Bei der Amag in Emmen können Kundinnen und Kunden arbeiten, während ihr Fahrzeug in der Werkstatt ist. Fotos: Amag<br />
Amag-Neubau im luzernischen Emmen<br />
Aus Wartezeit wird Arbeitszeit<br />
In Emmen wurde das Amag-Gebäude komplett erneuert. Der Autohändler setzte beim Neubau auf das<br />
Skoda-Motto «Simply Clever». Will heissen: Der Standort ist unter anderem mit acht modernen Arbeitsplätzen<br />
für die Kundschaft ausgerüstet. Aber werden diese auch genutzt? Cynthia Mira<br />
Sechs Monate nach der Einweihung zieht die<br />
Amag auf Anfrage ein positives Fazit. «Gemäss<br />
verlässlichen Rückmeldungen wird die<br />
Möglichkeit, den Fahrzeugservice mit der<br />
Arbeit zu kombinieren, von den Kundinnen<br />
und Kunden regelmässig genutzt und sehr<br />
geschätzt», sagt Amag-Sprecher Emanuel<br />
Steinbeck. Mobiles Arbeiten sei ein Kundenbedürfnis.<br />
«In Ruhe arbeiten zu können,<br />
kommt einerseits dem heutigen Zeitgeist<br />
des mobilen Arbeitens entgegen, andererseits<br />
sparen die Kundinnen und Kunden so<br />
den Ersatzwagen und vor allem wertvolle<br />
Zeit.»<br />
Die modernen Arbeitsplätze verfügen über<br />
einen Stromanschluss sowie gratis WLAN<br />
und stehen den Kundinnen und Kunden zur<br />
Verfügung, während sich ihr Fahrzeug in der<br />
Werkstatt befindet. Zudem ist der Raum mit<br />
Akustik-Bildern an den Wänden ausgestattet,<br />
die den Schall schlucken. Dies sei bei<br />
der Beton-Bauweise für Büroräume besonders<br />
wichtig, so Emanuel Steinbeck. «Die Bilder<br />
verströmen zudem durch originelle Motive<br />
ein einladendes Ambiente.» Ob dieses<br />
Angebot freier Arbeitsplätze auch an anderen<br />
Amag-Standorten eingeführt wird, werde<br />
zurzeit geprüft <strong>–</strong> das Interesse sei auf jeden<br />
Fall gegeben.<br />
Amag ist seit 20 Jahren die regionale Anlaufstelle<br />
rund um die Marke Skoda in Emmen.<br />
«Die grosszügigen Platzverhältnisse im<br />
neuen Betrieb tragen dem stetig wachsenden<br />
Kundenstamm Rechnung», so Emanuel<br />
Steinbeck weiter. Der Neubau an der Mooshüslistrasse<br />
32 erstreckt sich über drei Geschosse.<br />
Bei der Planung des Baus wurde<br />
Wert auf möglichst kurze Wege gelegt. Zudem<br />
ist der Standort auch für die Elektromobilität<br />
gerüstet: An den verschiedenen<br />
Ladestationen können zehn Elektroautos<br />
gleichzeitig aufgeladen werden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
amag.ch<br />
Seit 1. Juli 2021 ist die Amag in Emmen am neuen Standort an der Mooshüslistrasse zu finden.<br />
36<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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Wir sagen<br />
DANKE!<br />
Unserer Kundschaft, die dazu beigetragen hat, dass unser<br />
letztjähriges Firmenjubiläum erfolgreich verlaufen ist.<br />
Wir wünschen Ihnen allen einen guten Start ins <strong>2022</strong>!<br />
Danke auch unseren Lieferanten, welche unsere Jubiläumsaktionen unterstützt haben.<br />
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FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
FOKUS<br />
Vier Einstellhallen, mehrere Showrooms, ein Atelier und eine spektakuläre Dachterrasse: Das ist die Niki Hasler AG in Basel.<br />
Nun wird dies um einen Classiche Showroom im Nebengebäude ergänzt. Fotos: Niki Hasler AG<br />
Niki Hasler AG investiert in speziellen Showroom<br />
Mit Leidenschaft und Fürsorge<br />
Niki Hasler AG in Basel ist nicht irgendein Ferrari-Händler. Als eine von nur 30 weltweit<br />
trägt die Garage den offiziellen Titel «Officina Ferrari Classiche». Nun hat die Firma einen<br />
sehenswerten neuen Showroom eröffnet, der allein den Klassikern gewidmet ist. Dave Schneider<br />
Logischerweise darf auch ein Ferrari F40 nicht fehlen.<br />
Ferrari und Hasler <strong>–</strong> die beiden Namen gehören<br />
zusammen. Vor über 38 Jahren startete<br />
Walter Hasler in Frick BL den Import der<br />
Sportwagen aus Maranello in die Schweiz.<br />
Seit 2002 führt sein Sohn Niki den Betrieb<br />
weiter, der inzwischen Niki Hasler AG heisst<br />
und an der Hardstrasse 15 in Basel sein Quartier<br />
hat. Neben dem Neuwagengeschäft hat<br />
der Betrieb noch ein weiteres Standbein: Als<br />
einziger Händler in der Schweiz und als einer<br />
von nur 30 weltweit trägt die Niki Hasler AG<br />
den offiziellen Titel «Officina Ferrari Classiche».<br />
Neben der Restaurierung, der Wartung<br />
und der Pflege von klassischen Fahrzeugen<br />
sind deshalb auch Zertifizierungsdienste<br />
für eine grosse Zahl historischer Ferrari-<br />
Modelle ein Spezialgebiet des Hauses.<br />
Dazu gehört eine Bibliothek mit originalen<br />
Werkstattbüchern, Katalogen und alten<br />
Farb- und Ledermustern. Ausserdem pflegt<br />
der Betrieb gute Beziehungen zu führenden<br />
Ferrari-Historikern.<br />
«Natürlich sind wir stolz auf die gute Beziehung,<br />
die wir mit dem Ferrari-Werk pflegen»,<br />
sagt Firmenchef Niki Hasler. «Wir sind einer<br />
der am besten performenden Händlerbetriebe<br />
der Welt, sowohl im Verkauf wie auch im<br />
Kundendienst, und wurden dafür vom Werk<br />
auch schon einige Male ausgezeichnet». Hasler<br />
ist von Kindesbeinen an ein «Ferrarista», hat<br />
bereits mit acht Jahren im Betrieb des Vaters<br />
sein erstes Auto verkauft und besuchte mit<br />
zwölf das Werk in Maranello. «Spätestens<br />
dann war ich hoffnungslos dem Ferrari-Virus<br />
verfallen.» Deshalb hat sich auch sein Betrieb<br />
exklusiv dieser Marke verschrieben, ohne zusätzliche<br />
Markenvertretung. «Dafür decken<br />
wir das Thema 360 Grad ab: Von der Restauration<br />
eines Ferrari-Klassikers und dem Handel<br />
mit Klassikern über Neuwagen und Service<br />
bis hin zum Rennsport.»<br />
Um dem Thema Classic Cars <strong>–</strong> oder eben Ferrari<br />
Classiche <strong>–</strong> noch mehr Rechnung zu tragen,<br />
hat die Niki Hasler AG im September einen<br />
neuen Showroom nur für klassische Ferrari-<br />
38<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Modelle eröffnet. Dazu wurde vor drei Jahren<br />
das Gebäude neben dem 2018 errichteten<br />
Neubau des Unternehmens erworben<br />
und anschliessend in einen «ursprungsnahen»<br />
Zustand von etwa 1920 zurückversetzt.<br />
Neben den mehreren Schauräumen für Neuwagen<br />
samt drehbarem Autolift, den vier Einstellhallen<br />
und einem Atelier verfügt der Betrieb<br />
in Basel nun also über einen zusätzlichen<br />
Classiche-Showroom, in dem mehr als<br />
20 klassische Ferraris stehen.<br />
Das «neue» Gebäude soll die tiefe Leidenschaft<br />
und das Wissen der Niki Hasler AG für<br />
klassische Ferrari-Modelle verkörpern. «Die<br />
Idee hinter dem Showroom war es, unsere bestehende<br />
Werkstatt zu erweitern sowie unsere<br />
Passion und Kompetenz für Ferrari Classiche<br />
und deren Restaurationen in einem eigenen<br />
Gebäude zu präsentieren», sagt Marketing-Leiter<br />
Oliver Mettauer. Das sieht man schon von<br />
aussen, mit dem modernen, weissen Monolith<br />
für die aktuellen Modelle zur Linken und dem<br />
Gebäude von 1920 zur Rechten für die klassischen<br />
Fahrzeuge. «Die Architektur wiederspiegelt<br />
die Epochen der ausgestellten Ferraris.»<br />
Einfach hineingehen und umsehen geht<br />
übrigens nicht, da der Zugang nur durch die<br />
Werkstatt möglich ist. Interessenten werden<br />
nach Anmeldung persönlich durch den Showroom<br />
geführt.<br />
Im Showroom gibt es die weltweit einzigartige Farbmusterwand mit über 200 historischen Ferrari-Farben.<br />
Das Gebäude an der Hardstrasse 21 wurde<br />
nicht nur äusserlich renoviert, sondern auch<br />
im Innern aufwendig umgebaut. Highlight<br />
ist eine Wand aus gelben Fliesen mit dem bekannten<br />
«Cavallino Rampante», dem steigenden<br />
Pferd im Ferrari-Logo. Es handelt sich<br />
dabei um dieselben Keramikkacheln, die in<br />
Enzo Ferraris Büro verwendet wurden <strong>–</strong> eine<br />
Sonderanfertigung, die aufwendig geplant<br />
und umgesetzt wurde. Genauso wie ein weiterer<br />
Blickfang: «Unsere weltweit einzigartige<br />
Farbwand mit über 240 historischen Ferrari-<br />
Farben. Sie wurde von einem pensionierten<br />
Lackierer aus der Region Modena von Hand<br />
geschaffen.» Es sind auch zahlreiche originale<br />
Karosserieteile von historischen Ferraris ausgestellt<br />
<strong>–</strong> «alles pure, italienische Handarbeit<br />
von Meistern, die heute schwer zu finden<br />
sind», wie Mettauer betont. Auch ein Formel-<br />
1-Motor von 1984 ist zu bestaunen. Natürlich<br />
sind die Stars im neuen Classiche-Showroom<br />
aber die ausgestellten Autos. Herrliche<br />
Stücke wie der 250 GT Lusso, von dem<br />
bis 1964 nur 350 Stück gebaut wurden. Oder<br />
der F40, der ab 1987 der Motorwelt den Kopf<br />
Das «Ferrari Classiche»-Programm gewährleistet die Originalität eines Ferraris und schützt den Wert und den<br />
ordnungsgemässen Zustand des Autos.<br />
verdrehte <strong>–</strong> der Supersportwagen mit V8-<br />
Biturbo-Motor und offiziellen 478 PS Leistung<br />
pulverisierte damals alles bisher Dagewesene.<br />
«Der grösste Teil der ausgestellten Fahrzeuge<br />
steht zum Verkauf», erklärt Oliver Mettauer.<br />
«Diese werden durch Ausstellungstücke ergänzt,<br />
die wegen ihrer Einmaligkeit und Rarität<br />
hervorstechen.» Und welches ist das teuerste<br />
Stück in der Ausstellung, und wie viel<br />
kostet es? «Über Preise sprechen wir nicht»,<br />
lautet da leider die schon erwartete Antwort.<br />
In der Welt der klassischen Ferrari geht es<br />
eben nicht in erster Linie um Geld. Es geht um<br />
Emotionen, um Leidenschaft, um Geschichte<br />
und Heritage. Und daran lässt sich nur<br />
schwer ein Preisschild heften. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
nikihasler.com<br />
Autoträume im Kleinformat: edle Ferrari-Modellautos.
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Interview mit Dr. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CG Car-Garantie Versicherungs-AG<br />
«Gerade in schwierigen Zeiten<br />
sind Garantieprodukte gefragt»<br />
Fahrzeuggarantien sichern Autokäufer vor Reparaturkosten und stärken das Vertrauen<br />
zwischen Garagist und Kunde. Marcus Söldner von CG Car-Garantie stellt ein<br />
verstärktes Bedürfnis nach Langzeitgarantien fest und verspricht neue Produkte,<br />
um Hemmschwellen beim Kauf von E-Occasionen abzubauen. Sandro Compagno<br />
«Auch wenn sich Car-Garantie sehr stark international<br />
organisiert, bleibt für uns der Schweizer Markt sehr wichtig.»<br />
Dr. Marcus Söldner. Foto: CG Car-Garantie<br />
Herr Söldner, 2020 und 2021 waren sehr<br />
herausfordernde Jahre für den Fahrzeughandel.<br />
Wie hat sich die Pandemie auf<br />
Car-Garantie ausgewirkt?<br />
Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender<br />
CG Car-Garantie Versicherungs-AG: Wir<br />
sind mit den zurückliegenden Jahren trotz aller<br />
Schwierigkeiten zufrieden. Wir konnten<br />
sowohl 2020 als auch 2021 unsere internationalen<br />
Herstellerkooperationen erfolgreich<br />
intensivieren. Der Trend geht weiter zu europäischen<br />
Garantiekonzepten. Trotz der widrigen<br />
Umstände ist es uns in diesem Jahr sogar<br />
gelungen, das Vertriebsergebnis von 2020<br />
noch einmal deutlich zu steigern. Die Erfahrung<br />
zeigt generell, dass gerade in schwierigen<br />
Zeiten stärker auf Garantieprodukte zurückgegriffen<br />
wird.<br />
Wie stark haben die verschiedenen Lockdowns<br />
in Deutschland, wo sich Ihr Hauptsitz<br />
befindet, und in der Schweiz die Kontakte zu<br />
Ihren Kunden, den Garagisten, erschwert?<br />
Der persönliche Kontakt und das Vertrauen<br />
unserer Vertragspartner, das wir uns über die<br />
Jahre aufgebaut haben, sind für uns extrem<br />
wichtig. Die Verfügbarkeit aller Car-Garantie-Abteilungen<br />
inklusive Garantiebearbeitung<br />
und Servicecenter über die gewohnten<br />
Servicenummern war und ist in jeder Situation<br />
gewährleistet. Wo für das Aussendienst-<br />
Team ein persönlicher Besuch nicht möglich<br />
ist, greifen wir auf digitale Meetings zurück,<br />
um den Kontakt zu unseren Partnern zu pflegen.<br />
Diesen Austausch nutzen wir unter anderem<br />
für Schulungen, zum Beantworten von<br />
Fragen oder als Informationskanal über spezielle<br />
neue Programme, die gerade in diesen<br />
Zeiten den Handel unterstützen sollen.<br />
Das A und O im Fahrzeughandel ist das<br />
Vertrauen des Kunden in den Verkäufer<br />
und ins Fahrzeug. Inwieweit können Sie<br />
den Garagisten hier unterstützen?<br />
Gerade Garantieprogramme wirken als Vertrauenssignal,<br />
da sie die Kundinnen und<br />
Kunden nach dem Fahrzeugkauf vor Reparaturkosten<br />
absichern. Das zeigt sich unter anderem<br />
in einer wachsenden Nachfrage nach<br />
Langzeitgarantien, die langfristig vor Reparaturkosten<br />
schützen, bestenfalls sogar bis zum<br />
nächsten Fahrzeugkauf. Für Garagisten ist das<br />
natürlich eine ideale Chance, da sie mit einer<br />
solchen Langzeitgarantie ihre Kundschaft<br />
dauerhaft an sich binden können.<br />
40<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
FOKUS MARKETING & KOMMUNIKATION<br />
Zunehmend kommen Fahrzeuge mit alternativen<br />
Antriebstechnologien auch auf den<br />
Gebrauchtwagenmarkt. Welchen Einfluss<br />
hat dies auf die Garantieprodukte von<br />
Car-Garantie?<br />
Aufgrund der steigenden Relevanz der Elektro-<br />
und Hybridfahrzeuge <strong>–</strong> teilweise mit<br />
ausgelaufenen Batteriezertifikaten der Hersteller<br />
<strong>–</strong> im Gebrauchtwagenmarkt erweitern<br />
wir zeitnah den hochwertigen Leistungsumfang<br />
im Bereich der Hybrid-/Elektrokomponenten<br />
um die Fahrbatterie. Ziel ist, hier eine<br />
maximale Transparenz zu schaffen bezüglich<br />
der Klassifizierung von Defekt beziehungswiese<br />
Verschleiss bei den Fahrbatterien. Hier<br />
sind wir in enger Abstimmung mit unseren<br />
Kooperationspartnern und integrieren auch<br />
unabhängige Prüforganisationen zur Gestaltung<br />
von marktgerechten Prämien und einer<br />
transparenten Schadensabwicklung beziehungsweise<br />
Schadensdefinition. Weitere diverse<br />
Programme sind intern bereits kurz<br />
vor der Validierung und vor der Umsetzung<br />
im Markt. Die Versicherung von elektrifizierten<br />
Fahrzeugen inklusive der Batterien<br />
und die damit verbundene Qualitätsaussage<br />
bieten enorme Chancen zur Sicherung des<br />
Fahrzeugabsatzes. Wenn die Kundinnen und<br />
Kunden wissen, dass sie mit einer Garantie<br />
abgesichert sind, ist die Hemmschwelle<br />
auch geringer, sich für ein gebrauchtes Elektrofahrzeug<br />
zu entscheiden.<br />
Sind für <strong>2022</strong> neue Produkte geplant?<br />
Unsere Schwerpunkte in <strong>2022</strong> liegen auf<br />
der Intensivierung unserer Kooperationen<br />
im Handel, längeren Garantielaufzeiten und<br />
starker Kundenbindungsprodukte. Lange<br />
Garantielaufzeiten, Garantieverlängerungsprodukte<br />
und Kombinationsprodukte, die<br />
die Finanzierung mit einer Garantie beziehungsweise<br />
Reparaturkostenversicherung<br />
verbindet und die Kunden über die gesamte<br />
Finanzierungsdauer schützen, werden immer<br />
beliebter, da langfristige Kostensicherheit<br />
und Kostentransparenz gewünscht wird.<br />
Car-Garantie ist seit 2021 nach der Norm<br />
ISO-27001 zertifiziert, eine Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme.<br />
Können Sie dieses Unwort etwas konkretisieren?<br />
Das ISMS ist ein ganzheitliches Konzept für<br />
ein funktionierendes und in die Organisation<br />
integriertes Sicherheitsmanagement für<br />
Geschäftsprozesse, Daten, IT-Systeme, Mitarbeitende,<br />
Räume etc. Das Ziel ist der Schutz<br />
von Daten und Informationen im Unternehmen<br />
auf Papier, in IT-Systemen und in den<br />
Köpfen der Mitarbeitenden. Bei der weltweit<br />
anerkannten Zertifizierung nach der ISO-<br />
27001-Norm handelt es sich um die international<br />
führende Norm für Informationssicherheits-Managementsysteme.<br />
Welchen Nutzen hat der Garagist von<br />
dieser Zertifizierung?<br />
Car-Garantie stellt die eigenen Qualitätsstandards<br />
extern wie intern immer wieder auf<br />
den Prüfstand. Unser Anspruch ist es, auch<br />
im Bereich der Informationssicherheit und<br />
Sicherheitsprozesse weiter Dienstleister erster<br />
Wahl zu sein. Die Zertifizierung unterstreicht<br />
unser kontinuierliches Engagement<br />
in den Bereichen Umsetzung, Überwachung<br />
und Verbesserung der Informationssicherheit.<br />
Sie feierten 2021 das 50-Jahr-Jubiläum.<br />
Konnten Sie dieses Jubiläum mit den rund<br />
23 000 Garagen, die europaweit auf Ihre<br />
Dienstleistungen setzen, und Ihren Mitarbeitenden<br />
überhaupt feiern?<br />
Aufgrund der aktuellen Situation war eine<br />
Feier mit unseren Kunden und Mitarbeitenden<br />
leider nicht möglich. Stattdessen haben<br />
wir mehrere Aktionen durchgeführt, um<br />
unseren Dank auszudrücken. Intern über virtuelle<br />
Meetings und Kommunikationsinstrumente,<br />
extern über unser Aussendienst-Team<br />
sowie eine internationale Medienkampagne<br />
und unsere Kundenzeitschriften. Entscheidend<br />
für unseren Erfolg in den letzten<br />
50 Jahren waren die langjährigen Partnerschaften,<br />
die Zusammenarbeit mit unseren<br />
Partnern und die Unterstützung, die wir von<br />
Seiten unserer Vertragspartner erfahren haben.<br />
Daher sage ich auch an dieser Stelle<br />
noch einmal von Herzen Danke für das langjährige<br />
Vertrauen!<br />
Sie wollen bis 2025 Marktführer sein, das<br />
bedeutet Wachstum: Wo sehen Sie dafür<br />
noch Potenzial?<br />
Wir wachsen gerade sehr stark im Occasionsbereich<br />
in ganz Europa. Einerseits durch neue<br />
Kooperationen mit Herstellern und Importeuren,<br />
andererseits durch die aktuelle Situation.<br />
Die Lieferengpässe der Hersteller haben<br />
zu einer erhöhten Nachfrage nach Occasionen<br />
geführt. Beim Occasionsverkauf ist die<br />
Garantie ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />
Daher setzen wir hier auf neue Produkte, beispielsweise<br />
mit längeren Garantielaufzeiten.<br />
Das wird vom Handel sehr gut angenommen.<br />
Hinzu kommt die neue EU-Richtlinie zur Umsetzung<br />
eines neuen Gewährleistungsrechts,<br />
in dem der Verbraucherschutz in den EU-<br />
Staaten deutlich gestärkt wird. Hier gewinnt<br />
die Occasionsgarantie ebenfalls an Bedeutung,<br />
denn nur so kann das finanzielle Risiko<br />
der Garagisten minimiert werden.<br />
Das ist jetzt alles sehr europäisch...<br />
Auch wenn sich Car-Garantie sehr stark international<br />
engagiert, bleibt für uns der Schweizer<br />
Markt sehr wichtig. Deshalb unterhalten<br />
wir in der Schweiz neben einem starken Vertriebsteam<br />
ein Service-Center und eine lokale<br />
Schadenabteilung. Zu unseren Stärken zählt<br />
die Entwicklung internationaler Konzepte,<br />
die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen<br />
lokalen Märkte zugeschnitten sind.<br />
Somit spielt die Schweiz für uns eine tragende<br />
Rolle. Entsprechend dieser Wertung werden<br />
wir auch zukünftig konzentriert an der<br />
weiteren Optimierung unserer Produkte und<br />
Services für die Schweiz arbeiten. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
cargarantie.com<br />
CarNet Management AG <strong>–</strong> Zürcherstrasse 6 <strong>–</strong> CH-8952 Schlieren Tel. +41 44 733 60 10 <strong>–</strong> www.car-net.com <strong>–</strong> info@car-net.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>41
100 TAGE IM EINSATZ<br />
Interview mit AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter<br />
«Der AGVS ist professionell,<br />
innovativ und wichtig»<br />
Seit Oktober 2021 ist Nationalrat Thomas Hurter Zentralpräsident des AGVS. Er ist angetreten mit dem<br />
Anspruch, der Autobranche und damit dem Autogewerbe politisch mehr Gewicht zu verleihen. Nach 100 Tagen<br />
ist die Zeit da, erstmals den Puls zu fühlen. Reinhard Kronenberg<br />
Herr Hurter, Sie sind jetzt Ihre ersten<br />
100 Tage im Amt. Wenn Sie diese Zeit in<br />
3 Wörtern zusammenfassen müssen, welche<br />
kommen Ihnen in den Sinn?<br />
Thomas Hurter, AGVS-Zentralpräsident:<br />
Aus den vielen, die mir spontan in den Sinn<br />
kommen, wähle ich: professionell, innovativ<br />
und wichtig.<br />
Was genau war oder ist professionell,<br />
innovativ und wichtig?<br />
Mit professionell meine ich, dass der AGVS<br />
sehr gut und professionell aufgestellt ist.<br />
Das bezieht sich sowohl darauf, wie gearbeitet<br />
wird, als auch auf die Organisation selbst.<br />
Zum Begriff professionell gehört auch mein<br />
Eindruck, dass sich die beiden Geschäftsbereiche<br />
Bildung und Branchenvertretung stark<br />
an den Bedürfnissen der AGVS-Mitglieder<br />
orientieren. Innovativ bezieht sich auf die<br />
Agilität der Autobranche und damit auch des<br />
Autogewerbes ganz generell. Es ist beeindruckend,<br />
wie immer wieder innovative Lösungen<br />
gefunden und umgesetzt werden. Und<br />
wichtig bezieht sich auf das, was die AGVS-<br />
Mitglieder täglich sicherstellen: den für<br />
unsere Gesellschaft und Wirtschaft wichtigen<br />
motorisierten Individualverkehr (MIV).<br />
Als ACS-Präsident und Präsident von<br />
Aerosuisse sind Sie mit der Führung von<br />
Verbänden vertraut. Worin unterscheidet<br />
sich Ihr AGVS-Mandat von diesen beiden?<br />
Sie unterscheiden sich primär inhaltlich. Aerosuisse<br />
befasst sich als Dachverband mit der<br />
Luft- und Raumfahrt, der ACS hingegen ist ein<br />
klassischer Automobilclub. Aber bei beiden<br />
geht es, wie beim AGVS ebenfalls, um Mobilität.<br />
Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sowohl<br />
die Luft- und Raumfahrtbranche wie auch<br />
die Mobilitätsbranche sehr innovativ unterwegs<br />
sind. Das wird in breiten Kreisen leider<br />
nach wie vor zu wenig gewürdigt. Hier sehe ich<br />
Potenzial, das wir besser erschliessen müssen.<br />
Ganz grundsätzlich: Sie sind Berufspilot, Sie<br />
sind Nationalrat, Sie sitzen in verschiedenen<br />
Verbandsführungsgremien. Was waren Ihre<br />
Beweggründe, AGVS-Präsident zu werden?<br />
Dafür gab es eine ganze Reihe von guten Gründen.<br />
Zunächst einmal habe ich persönlich<br />
grosse Freude am Auto und am Autofahren.<br />
Ich halte die motorisierte Mobilität für absolut<br />
systemrelevant. Mich für sie einzusetzen, auch<br />
und gerade als AGVS-Zentralpräsident, halte<br />
ich deshalb für folgerichtig. Kommt dazu, dass<br />
es einfach eine spannende Branche ist und ich<br />
42<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TEMPLATES 100 TAGE IM LAYOUT EINSATZ<br />
will ihre Innovationsfähigkeit auch und gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />
der Politik vermitteln. Ich bin dem Autogewerbe aber auch noch anderweitig<br />
verbunden, weil ich mit vielen tollen Persönlichkeiten aus dem<br />
Autogewerbe freundschaftlich verbunden bin.<br />
<strong>2022</strong> steht unter anderem mit der Neuauflage des CO 2<br />
-Gesetzes ein<br />
politisch kontroverses Thema auf der politischen Traktandenliste.<br />
Wie positioniert sich der AGVS zusammen mit seinen<br />
Partnerverbänden in dieser Frage? Wo ziehen Sie<br />
die «rote Linie»?<br />
Grundsätzlich unterstützt das Autogewerbe<br />
die Bemühungen, den CO 2<br />
-Absenkpfad weiterzuführen.<br />
klimaneutral zu werden und<br />
ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten.<br />
Die rote Linie wird von uns aus gesehen<br />
dort überschritten, wo es nur noch um<br />
irgendeine Ideologie geht.<br />
Fortsetzung Seite 44<br />
Foto: AGVS-Medien/ACS.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> 43
100 TEMPLATES TAGE IM EINSATZ LAYOUT<br />
Was sind Ihre Ziele für den AGVS im Jahr <strong>2022</strong>?<br />
Seitens AGVS konzen trieren wir uns auf zwei Hauptaufgaben: Die<br />
Berufsbildung weiter zu stärken und über unsere Branchenvertretung<br />
unseren Mitgliedern bei deren Transformation zum<br />
Mobilitätsanbieter tatkräftig zur Seite zu stehen. Darüber hinaus geht<br />
es auch darum, das Bewusstsein der Politik und der Bevölkerung für<br />
unsere innovative Branche zu stärken. Der MIV gerät politisch zunehmend<br />
unter Druck: so zum Beispiel Flächendeckend Tempo 30,<br />
weniger Parkplätze in den Städten, dies auch zulasten des lokalen<br />
Gewerbes neben vielen anderen Begehrlichkeiten und Einschränkungen.<br />
Von links-grüner Seite wird zum Teil noch mehr gefordert. Hier<br />
werden wir zusammen mit unseren Partnern über Aufklärung Gegensteuer<br />
geben.<br />
Täuscht unser Eindruck oder spielt die Antriebstechnologie in der<br />
Diskussion über den MIV bereits keine Rolle mehr? So nach dem<br />
Motto: Egal, ob Diesel oder Elektro: MIV ist per se schlecht…<br />
Ja, das ist leider teilweise so, nicht zuletzt auch aufgrund der manchmal<br />
einseitigen Berichterstattungen in den Medien. Vieles davon ist<br />
politisch motiviert. In Bezug auf die Antriebsfrage bin ich aber überzeugt,<br />
dass es eine Technologieoffenheit braucht und wir uns die<br />
Möglichkeiten, die andere Technologien zur CO 2<br />
-Reduktion beitragen<br />
können, nicht verbauen sollten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen,<br />
dass gerade die vergangenen Monate gezeigt haben, wie innovativ<br />
die gesamte Automobilbranche reagieren kann.<br />
Mit dem Aufkommen der Elektromobilität sinken die Einnahmen<br />
über die Mineralölsteuern. Das Astra arbeitet an Mobility Pricing,<br />
um die Finanzierung der Strasseninfrastruktur sicherzustellen. Wie<br />
muss ein Mobility-Pricing-Modell aussehen, das die Unterstützung<br />
der Autobranche erhält?<br />
Die Finanzierung unserer Mobilitätsinfrastruktur <strong>–</strong> Bahn und Strasse,<br />
benötigt tatsächlich eine neue Betrachtung, weil sie aufgrund der rückläufigen<br />
Treibstoffzoll-Einnahmen durch die Elektromobilität sowie der<br />
Reduzierung der Treibstoffverbräuche der Fahrzeuge «in die Knie gehen<br />
wird», wie das Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamts für Strassen,<br />
formuliert. Eine mögliche Lösung ist jedoch mit Voraussetzungen<br />
gekoppelt: Eine davon ist, dass alle relevanten Kreise bereit sind, möglichst<br />
offen zu diskutieren. Eine zweite, dass totale Kostentransparenz<br />
geschaffen wird, bei der auch sämtliche Subventionen berücksichtigt<br />
sein müssen. Eine dritte Voraussetzung ist die Bereitschaft, Dinge zu<br />
überdenken, die uns lieb geworden sind, weil sie günstig sind oder<br />
auf Kosten der Allgemeinheit gehen. Die Frage, die es zu beantworten<br />
geben wird, lautet: Was wird künftig «need to have» sein und was ist<br />
bloss «nice to have»? Es gilt aber auch noch zu erwähnen, dass ein reines<br />
Roadpricing (Strassenzoll) keine Lösung sein wird, da die Gesamtbetrachtung<br />
ausser Acht gelassen würde. Es gilt, sämtliche Verkehrsträger<br />
in die Diskussion um Mobility Pricing einzubeziehen.<br />
Am 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> sind Sie erstmals Gastgeber des «Tag der<br />
Schweizer Garagisten». Die Tagung ist erneut ausverkauft. Worauf<br />
freuen Sie sich an diesem Tag am meisten?<br />
Am meisten freue ich mich darauf, viele spannende Persönlichkeiten<br />
zu treffen, die täglich unsere Mobilität garantieren und mit Mut,<br />
Unternehmergeist und Innovation die Krise der vergangenen zwei<br />
Jahre meisterten. Ich freue mich auf viele gute Gespräche, Freude zu<br />
haben und mit Zuversicht in die spannende Zukunft der Mobilität<br />
zu blicken. <<br />
44<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TAG TEMPLATES DER SCHWEIZER LAYOUTGARAGISTEN<br />
Interview mit Marc Kessler, CEO der Quality1 AG<br />
«Der Verbrenner<br />
wird uns noch lange<br />
beschäftigen»<br />
Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />
Marke für sich.<br />
Quality1 als langjähriger Partner des AGVS unterstützt den «Tag der Schweizer Garagisten» erneut als Hauptsponsor.<br />
CEO Marc Kessler verrät im Gespräch, wieso ihm die Fachtagung so viel bedeutet, wie die Elektrifizierung<br />
die Produkte und Dienstleistungen von Quality1 beeinflusst, und er verspricht ein Facelift. Sandro Compagno<br />
Die Elektromobilität nimmt auch in der Schweiz Fahrt auf. Auf<br />
Autoscout24 sind aktuell rund 2000 gebrauchte BEV ausgeschrieben,<br />
mehr als 800 sind zwei Jahre und älter. Wie beeinflusst die Elektrifizierung<br />
das Geschäftsmodell von Quality1?<br />
Die Elektromobilität verändert auch unser Geschäft in der Zukunft. Aktuelle<br />
Erfahrungen zeigen ein neues Schadenbild und eine Veränderung in<br />
der Abwicklung und Diagnose. Die von Ihnen angesprochenen Fahrzeuge<br />
auf Autoscout24 machen aktuell erst 1,6 Prozent des ausgeschriebenen Volumens<br />
aus. Natürlich sind Elektroautos im Aufschwung, jedoch wird uns<br />
der Verbrenner in den nächsten Jahren <strong>–</strong> vor allem im Aftersales <strong>–</strong> noch<br />
stark beschäftigen. Das aktuelle Volumen von versicherten batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen ist noch sehr bescheiden, daher ist eine Einschätzung<br />
von Schadenquoten und sonstigen Effekten noch nicht möglich.<br />
Wir beobachten die Entwicklung mit unserem Produktmanagement und<br />
Schadendienst genau. Als Dienstleister mit KMU-Struktur können wir die<br />
Branche gewohnt agil mit Produkten und Dienstleistungen unterstützen.<br />
«Dienstleister mit KMU-Struktur»: Marc Kessler. Foto: Quality1<br />
Herr Kessler, Neuwagen sind Mangelware, der Schweizer Fahrzeugpark<br />
wird immer älter. Welche Auswirkungen hatte das Jahr<br />
2021 auf Ihr Geschäft als Garantieversicherer?<br />
Marc Kessler, CEO Quality 1 AG: Der Zusammenhang ist simpel:<br />
Je älter ein Fahrzeug wird und je mehr Kilometer es auf dem<br />
Zähler hat, desto wahrscheinlicher sind technische Defekte. Für die<br />
Quality1 AG war 2021 ein positives Jahr. Da wir einen grossen Teil<br />
unseres Volumens mit Gebrauchtwagen generieren, waren wir von<br />
den Lieferverzögerungen, verursacht durch die weltweite Chipkrise,<br />
nur leicht betroffen. Allerdings verknappt der Mangel an Halbleitern<br />
zunehmend das Occasionsangebot. Den Effekt davon erwarten wir<br />
für das Jahr <strong>2022</strong>.<br />
Quality1 sagt von sich, mit rund 10 000 Kundenbesuchen pro Jahr<br />
näher am Garagisten zu sein als die Konkurrenz. Wie stark hat die<br />
Pandemie den Kundenkontakt erschwert?<br />
Wir haben die Kundenbesuche unter Berücksichtigung der geltenden<br />
Schutzkonzepte weitergeführt. Solange unsere Kunden, die Garagisten,<br />
für die Fahrzeughalter verfügbar sind, stellen wir die Beratung<br />
und die Unterstützung jederzeit sicher. Gerade in herausfordernden<br />
Zeiten sind Kontaktpunkte wichtig <strong>–</strong> ob physisch oder digital.<br />
Mit welchen Produkten reagieren Sie auf den Boom an E-Fahrzeugen,<br />
der früher oder später auch den Occasionsmarkt erfassen wird?<br />
Wir sind nahe am Markt. Mit über 10 000 Kundenbesuchen und im<br />
regelmässigen Austausch mit unseren Partnern, den Importeuren und<br />
auch dem AGVS, beobachten wir die Entwicklung sehr genau. Als<br />
erste Massnahme werden bis im zweiten Quartal <strong>2022</strong> alle Hubraumprodukte<br />
auf Kilowatt umgestellt. Unsere Produkte werden modularisiert:<br />
Elemente wie Selbstbehalt oder Materialkostenbeteiligungen<br />
können bei Bedarf ausgeklammert werden. Auch die «AGVS-Garantie<br />
by Quality1» wird im Frühjahr diesem Facelift unterzogen.<br />
Am 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> findet der «Tag der Schweizer Garagisten» in<br />
Bern statt. Die Quality1 AG ist erneut Hauptsponsor. Weshalb dieses<br />
Engagement?<br />
Ich schätze die Begegnungen und Gespräche an dieser Fachtagung sehr.<br />
Es ist für die Branche wichtig, ausserhalb der eigenen Unternehmung<br />
einen Austausch zu haben und neue Impulse für die nächsten Schritte<br />
im eigenen Umfeld zu sammeln. Die Zusammenarbeit und der Austausch<br />
mit der Branche ist auch für uns von Quality1 sehr wichtig, daher<br />
freut es uns, am 18. <strong>Januar</strong> wieder als Hauptsponsor vertreten zu sein.<br />
Was wünschen Sie sich persönlich für den 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>?<br />
Eine Auszeit von dem täglichem Geschehen mit vielen tollen Gesprächen<br />
in einer angenehmen und inspirierenden Umgebung. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
quality1.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>45
TAG DER SCHWEIZER TEMPLATES GARAGISTEN LAYOUT<br />
Fotos: AGVS-Medien<br />
«Persönliches Engagement und Charakter kann niemand exakt imitieren»<br />
Das Alleinstellungsmerkmal<br />
finden<br />
Sich als Unternehmer im Markt eigenständig zu positionieren, ist ein Schlüsselfaktor für den Geschäftserfolg.<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» stellt diese Herausforderung thematisch ins Zentrum und geht der Frage<br />
nach, was es dazu alles braucht. Reinhard Kronenberg<br />
Alexandra Müller, Maturandin.<br />
den Grossteil meiner Kindheit im Showroom verbracht», sagt die<br />
Tochter von Garagist Christian Müller und seiner Frau Regula. Unter<br />
dem Titel «Autohäuser als starke Marken» hat sie ihre Maturitätsarbeit<br />
zu diesem Thema geschrieben. Ein bemerkenswertes Werk, in<br />
dessen Rahmen sie mit verschiedenen Garagisten zum Thema «eigene<br />
Marke» gesprochen hat. Im Zentrum ihrer Arbeit: Welche Faktoren<br />
für ein Autohaus relevant sind, um sich im Schweizer Autohandel<br />
stark zu positionieren.<br />
«Der Garagist <strong>–</strong> eine Marke für sich.»: unter diesem Motto wird am<br />
18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> die Frage erörtert, wie sich der Garagist noch stärker<br />
als eigene Marke positionieren kann. Dies unabhängig davon,<br />
ob er eine oder mehrere Marken vertritt oder markenunabhängig<br />
ist. «Eine Marke für sich» bedeutet in Ergänzung und nicht als<br />
Konkurrenz zu seiner Handelsmarke. Die persönliche Beziehung<br />
zu seinen Kunden, zusammen mit einer ausgeprägten Dienstleistungsorientierung<br />
als grundsätzliche Haltung, ist ein Differenzierungsmerkmal<br />
und hat entscheidenden Einfluss auf den Geschäftserfolg.<br />
Das Programm des «Tag der Schweizer Garagisten» nimmt<br />
die verschiedenen Aspekte des Themas «Eine Marke für sich» auf,<br />
die sowohl für das einzelne Mitglied als auch für den Verband von<br />
zentraler Bedeutung sind.<br />
Mit dieser Differenzierung beschäftigen sich nicht nur die Garagisten<br />
selbst, sondern auch deren Nachwuchs. Alexandra Müller ist dafür<br />
ein Beispiel. «Als Tochter von Inhabern eines Autohauses habe ich<br />
Zusammen mit ihren Interviewpartnern und zum Thema inspiriert<br />
von Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung, hat Alexandra Müller<br />
die Herausforderungen analysiert, die sich für den Garagisten<br />
bei der Stärkung der eigenen Marke stellen. Eine der grössten dabei:<br />
Die Produktmarken der Automobilbranche verlangen immer<br />
mehr eine Vereinheitlichung des Auftritts. Der Einfluss der Importeure<br />
engt den Spielraum einer solchen Positionierung teilweise<br />
massiv ein. Finanzielle Mittel für Werbung sind in aller Regel zwingend<br />
an Produktewerbung gebunden. Um parallel dazu die Unternehmensmarke<br />
zu bewerben, wären finanzielle Mittel notwendig,<br />
die bei den meist tiefen Margen der Handelsbetriebe kaum<br />
vorhanden sind.<br />
Am «Tag der Schweizer Garagisten» vom 18. <strong>Januar</strong> erörtert Moderator<br />
Röbi Koller mit der Unternehmerin Alice Tognetti und den beiden<br />
Unternehmern Marc Weber und Steeve Guillemin all jene Faktoren,<br />
die relevant sind, um sich als Garagenbetrieb zu positionieren und<br />
46<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TEMPLATES TAG DER SCHWEIZER LAYOUT GARAGISTEN<br />
Der Garagist <strong>–</strong> eine<br />
Marke für sich.<br />
der eigenen Marke eine Bedeutung, idealerweise ein «Alleinstellungsmerkmal»<br />
zu verleihen und sich damit gegenüber anderen Marken zu<br />
unterscheiden. Das kann über einen zusätzlichen Nutzen gehen, über<br />
Convenience, über den Preis oder über die Qualität von Beratung im<br />
Verkauf und von Arbeiten in der Werkstatt. So gesehen ist die eigene<br />
Marke eine Art Leistungsversprechen gegenüber dem Kunden; die bei<br />
der Wahl eines Produkts oder einer Dienstleistung eine entscheidende<br />
Rolle spielen kann oder, besser: soll.<br />
Zusammen mit ihren Interviewpartnern hat Alexandra Müller einen<br />
weiteren, nicht unwesentlichen Faktor für die eigene Marke identifiziert:<br />
die Mitarbeitenden im Betrieb. Eine Marke zu sein, hängt direkt<br />
mit den Unternehmenswerten zusammen <strong>–</strong> und die werden primär<br />
durch zufriedene, fachlich qualifizierte und loyale Mitarbeitende<br />
verkörpert. Orientierung dafür bietet das Leitbild des Unternehmens.<br />
Dieses legt die Basis für Fairness, Genderfairness, Zuverlässigkeit,<br />
Compliance, Nachhaltigkeit, sowie Sozial- und Umweltverträglichkeit<br />
als wichtige Faktoren der Markenbildung. Hier trifft sie den Kern,<br />
wenn sie ihre Mutter und Unternehmerin im Autogewerbe Regula<br />
Müller zitiert, die sie im Rahmen der Arbeit ebenfalls befragt hat:<br />
«Dinge, wie das persönliche Engagement und der Charakter jedes<br />
Einzelnen in einem Unternehmen sind das Einzige, was kein zweites<br />
Unternehmen exakt imitieren kann.» <<br />
Der «Tag der Schweizer Garagisten» und das «Dîner des garagistes» werden von folgenden Partnern unterstützt:<br />
Presentingpartner Tagesprogramm<br />
Presentingpartner<br />
«Dîner des garagistes»<br />
Goldpartner Shuttle<br />
Silberpartner für Tagesprogramm und «Dîner des garagistes»<br />
Bronzepartner für Tagesprogramm<br />
und «Dîner des garagistes»<br />
Medienpartner<br />
Sicher unterwegs in die Zukunft<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>47
BILDUNG<br />
AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter (rechts im Bild) liess es sich nicht nehmen, den frisch diplomierten Betriebswirten zu ihrer Leistung zu gratulieren. Foto: AGVS-Medien<br />
Diplomfeier Betriebswirte im Automobilgewerbe<br />
Zu Unternehmern gereift<br />
Die Herausforderung erfolgreich gemeistert: 24 Berufsleute haben die zweijährige Ausbildung zum/zur<br />
diplomierte/-n Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe absolviert. Sie sind nun unter anderem fähig,<br />
Unternehmensstrategien festzulegen, Prozesse im Autohaus zu leiten oder die Finanzen sowie das Controlling zu<br />
steuern. «Die Branche braucht euch», sagte AGVS-Zentralpräsident Thomas Hurter an der Diplomfeier. Cynthia Mira<br />
Der AGVS hiess im Panoramarestaurant<br />
Hertenstein in Ennetbaden AG 19 der insgesamt<br />
24 neuen Fachleute willkommen. Das<br />
wohlverdiente Diplom gab es aber nur für<br />
jene, die im Anzug erschienen. Um die Einhaltung<br />
dieser Regel war der Präsident der<br />
Kommission HFP Peter Baschnagel persönlich<br />
besorgt. Er schickte bei der Diplomübergabe<br />
glatt einen der Absolventen zurück an<br />
den Tisch, damit dieser anständig gekleidet,<br />
sprich im Sakko, zurückkehrte. Die Lacher<br />
der Gäste waren ihm damit auf sicher. «Ich<br />
freue mich ausserordentlich, dass ich dabei<br />
sein kann», sagte der neue AGVS-Zentralpräsident<br />
und Nationalrat Thomas Hurter. «Was<br />
Sie in den letzten Monaten gelernt haben,<br />
war wesentlich spannender als das, was früher<br />
in der Automobilbranche gelehrt wurde.»<br />
Die Mobilität sei einer der innovativsten Bereiche<br />
und es gehe oft vergessen, dass es die<br />
Berufsbildung mit einer Ausbildung im IT-<br />
Bereich durchaus aufnehmen könne. Sie bilde<br />
äusserst breit aus. «Ein Auto ist heute wie<br />
ein Handy auf vier Rädern, topmodern und<br />
sehr innovativ.» Er würde sich wünschen,<br />
dass noch mehr Leute diesen Weg einschlagen<br />
würden. Und: Es sei klar, dass sich der<br />
Beruf des Garagisten weiter verändern werde.<br />
«Garagisten sind in Zukunft Mobilitätsberater<br />
und ein Freund fürs Leben. Die Branche<br />
wird euch brauchen.»<br />
Die Erleichterung über das erhaltene Diplom<br />
war manchen Absolventen ins Gesicht geschrieben.<br />
Als Gratwanderung bezeichnet<br />
Reto Lanz aus Langenthal BE die Ausbildung.<br />
Er habe Respekt vor seinen Mitstudenten,<br />
denn der Weg bis zum Diplom sei manchmal<br />
hart. «Besonders neben einer eigenen kleinen<br />
Familie und der beruflichen Tätigkeit.»<br />
Der 31-Jährige konnte sein Diplom im zweiten<br />
Anlauf entgegennehmen: «Wir haben<br />
nun alle einen Rucksack mit viel Wissen.»<br />
Genauso wie er will auch Matthias Nyffenegger<br />
aus Lyss BE bald ein Unternehmen übernehmen.<br />
«Die Ausbildung war eine spezielle<br />
Erfahrung, weil einiges in kleinen Gruppen<br />
oder im Homeschooling gemacht werden<br />
48<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
musste, was nicht immer einfach war», sagt<br />
er. Der 38-Jährige wechselte für seinen erfolgreichen<br />
Abschluss sogar seinen Arbeitsplatz:<br />
«Ich war immer in der Werkstatt tätig, aber<br />
ich habe während der Ausbildung gemerkt,<br />
dass ich in den Verkauf wechseln will.» Es sei<br />
eine ganz andere Nähe zu den Kunden.<br />
Die offizielle Begrüssung übernahm Thomas<br />
Jäggi, AGVS-Sekretär der Prüfungskommission.<br />
«Euch wurde nichts geschenkt», sagte<br />
er an die Absolventen gewandt und betonte,<br />
dass sie der Stolz des Verbandes und der<br />
Branche seien. «Womöglich sind bei Ihnen<br />
beim Lernen Tränen geflossen und auch Ihre<br />
Familie und Freunde haben in den vergangenen<br />
Monaten auf vieles verzichtet.» Jäggi<br />
gratulierte zum Durchhaltewillen und zum<br />
Erfolg <strong>–</strong> und bat nach dem Apéro zum Drei-<br />
Gänge-Menu der Extraklasse. Nach der Vorspeise<br />
folgten drei Ansprache und die offizielle<br />
Diplomübergabe.<br />
«Wir sind heute hier, um Sie zu ehren und Ihnen<br />
mit dieser Feier die Wertschätzung entgegenzubringen,<br />
die Sie sich redlich verdient<br />
haben», sagte Peter Baschnagel. Der Anlass<br />
sei auch für den AGVS ein besonderes Ereignis.<br />
«Mit der erfolgreichen Prüfung haben Sie<br />
bewiesen, dass sie wohlüberlegt und richtig<br />
reagiert haben», sagte er. Es sei eine Auszeichnung,<br />
auf die man stolz sein könne. «Sie<br />
besitzen nun das Know-how, um ein Unternehmen<br />
als Führungskraft erfolgreich in die<br />
Zukunft zu führen. Treffen sie ihre eigenen<br />
Entscheidungen, reagieren sie überlegt und<br />
bleiben Sie neugierig auf alles: auf die Zukunft,<br />
auf die Politik und auf die Welt.» Und<br />
noch einen Tipp gab er mit auf den Weg: «Lesen<br />
Sie die Zeitung.» Sie biete stets wichtige<br />
Neuigkeiten und wertvolle Hintergrundinformationen.<br />
Ein besonderer Dank ging an<br />
die Prüfungsexperten und die Lehrpersonen.<br />
Zudem wurde dem abwesenden Gast Roland<br />
Graf applaudiert. Er ist Leiter der Pensionsund<br />
Ausgleichskasse des Schweizer Mobilgewerbes<br />
PK & AK Mobil,die einen Teil zum<br />
Aperitif beigetragen hat.<br />
Danach folgte Charles-Albert Hediger, Präsident<br />
der Berufsbildungskommission und<br />
Mitglied des AGVS-Zentralvorstands. Er leitete<br />
seine Ansprache mit einem Zitat ein:<br />
«Erfolg besteht in erster Linie darin, zu arbeiten,<br />
wenn andere angeln.» Die berufliche<br />
Weiterbildung sei bei den Absolventen vor<br />
dem Angeln gekommen. Hediger erinnerte<br />
daran, dass die Mobilität die Voraussetzung<br />
für Wohlstand und ein wichtiger Treiber für<br />
wirtschaftliches Wachstum sei.<br />
Nach dem Hauptgang folgte der zweite Teil<br />
des Abends. Dieser war von zwei Verabschiedungen<br />
geprägt. Denn Peter Baschnagel und<br />
der langjähriger Prüfungsexperte Jürg Fluri<br />
legten beide ihre Ämter nieder (Siehe Box).<br />
Charles-Albert Hediger übernahm auch hier<br />
eine wertschätzende Verabschiedung. Zudem<br />
richteten Fluri und Baschnagel gegenseitig<br />
ein paar Worte aneinander. «Jürg Fluri ist<br />
ein Experte, der für die Höhere Fachprüfung<br />
Grosses geleistet hat», lobte Peter Baschnagel.<br />
Er habe 2016, nachdem er viele Jahre als<br />
Leiter der AGVS-Berufsbildung tätig war, seine<br />
Arbeit als Prüfungsexperte angenommen.<br />
«Du hast deine Arbeit immer sehr ernst genommen<br />
und wir entlassen dich mit grossem<br />
Respekt aus dem Expertengremium in ruhigere<br />
Gewässer.» <<br />
Die Absolventen<br />
Alain Bonani (Baar)<br />
Stefan Brülhart (Wünnewil FR)<br />
Patrick Flammer (Glarus)<br />
Simon Freunbichler (Gümmenen BE)<br />
Simon Gerber (Algetshausen SG)<br />
Nicola Gioia (Schaffhausen)<br />
Hélder Gomes (Kloten)<br />
Roland Heiz (Eiken AG)<br />
Marco Hofer (Dagmersellen LU)<br />
Marco Jesus (Zürich)<br />
Manuel Kiener (Buttisholz LU)<br />
Reto Lanz (Langenthal)<br />
Dominik Lichtsteiner (Brittnau AG)<br />
Ludwig Maienfisch-Zahradnik (Büren a.A.)<br />
Sandro Margraf (Knonau ZH)<br />
Matthias Nyffenegger (Lyss BE)<br />
Albert Palokaj (Baar)<br />
Flamur Qehaja (Fläsch GR)<br />
Vitus Schärer (Linthal GL)<br />
Moritz Spychiger (Pfaffnau LU)<br />
Dominik Steiner (Luzern)<br />
Mathias von Atzigen (Alpnach Dorf OW)<br />
Eugen Wachter (Conters GR)<br />
Benjamin Zgraggen (Dierikon LU)<br />
Die höhere Berufsbildung des AGVS geprägt: Ehrung für Peter Baschnagel<br />
Jürg Fluri (l.), Thomas Jäggi und Peter Baschnagel (r.).<br />
Für Peter Baschnagel war es die letzte Diplomfeier.<br />
Charles-Alber Hediger eröffnete im letzten<br />
Akt die emotionsgeladene Verabschiedung und die<br />
Übergabe des Präsidiums. Baschnagel übernahm<br />
vor 31 Jahren beim AGVS das Amt des Präsidenten<br />
der Höheren Fachprüfung. Damals hiess diese<br />
Position noch Meisterprüfungskommission. Davor<br />
war er zehn Jahre als Prüfungsexperte tätig. Er<br />
hat insgesamt drei Berufsrevisionen miterlebt<br />
und geprägt. «Wir haben 26 Jahre zusammengearbeitet.<br />
Du hattest schon als Präsident der<br />
Meisterprüfungskommission stets die Nase vorn»,<br />
sagte Jürg Fluri, ebenfalls langjähriger Prüfungsexperte.<br />
Peter Baschnagel war stets bestrebt, das<br />
Image und die Anerkennung der AGVS-Bildung zu<br />
festigen und zu verankern.<br />
Sein Grossvater Ernst Baschnagel-Käufeler hatte<br />
1918 die Garage Baschnagel gegründet. 1977 übernahm<br />
Peter Baschnagel die Leitung in Windisch<br />
und baute die Garage zu einem erfolgreichen<br />
Unternehmen aus. Heute führen die Kinder das<br />
über 100-jährige Geschäft in vierter Generation<br />
und an drei Standorten weiter. «Lieber Peter, für<br />
Zukunft alles Gute und bleib, wie du bist», schloss<br />
Jürg Fluri.<br />
Baschnagels Nachfolge tritt Martin Bärchtold an.<br />
Dieser lobte die herausfordernden Veränderungen,<br />
die Baschnagel stets angenommen habe. Er habe<br />
die Höhere Berufsbildung des AGVS zu dem gemacht,<br />
was sie heute sei. «Du warst stets am Puls<br />
der Zeit und hast alles gegeben, um eine solche<br />
Ausbildung anzubieten.» Es sei die Krönung des<br />
AGVS-Bildungswesens. Dieses Lob gehe runter<br />
wie Butter und sei Balsam für die Ohren, konterte<br />
anschliessend der abtretende Präsident. Er wolle<br />
nochmals zwei Minuten seine Worte an die Gäste<br />
richten. «Verteilt auf meine Tätigkeit sind das<br />
pro Jahr 3,87 Sekunden, soviel Zeit muss sein.»<br />
Baschnagel zeigte sich überwältigt, aber das<br />
Lob sei auch etwas übertrieben. Zudem seien die<br />
Fehler grosszügig übersehen worden. «Ein intaktes<br />
Gremium, das zusammenhält, ist wichtig und<br />
wir haben in die richtige Richtung gezogen.»<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>49
BILDUNG<br />
Leadership und Mitarbeiterbindung<br />
«Gute Führung<br />
kann man lernen»<br />
Die Kurse der AGVS Business Academy zum Thema Leadership und Mitarbeitergespräche von Roland Gasche<br />
sind beliebt. Das zeigen die Umfragewerte des AGVS zu seinen Kursen. Im Gespräch zeigt er auf, was eine gute<br />
Führungskraft auszeichnet und wie es gelingt, Mitarbeitende langfristig zu binden. Cynthia Mira<br />
Gute Führung kann man lernen. Davon ist Roland Gasche überzeugt.<br />
Er ist Mitinhaber der Beratungsfirma Ashanti AG in Kirchberg BE<br />
und führt seit 2016 respektive 2018 die beiden AGVS-Kurse «Dialog<br />
<strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch» und «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/-r».<br />
Gasche weiss, wo in Sachen Mitarbeiterführung<br />
in den meisten Betrieben die Stärken und Schwächen liegen. Er sagt:<br />
«Bei Garagisten ist es oft so, dass gute Mechatroniker irgendwann<br />
zum Werkstattleiter aufsteigen, ohne sich aber zusätzliche Kompetenzen<br />
für die neue Führungsposition anzueignen. Die Mitarbeiter<br />
mögen in der Werkstatt hervorragend und durch ihre operativen Fähigkeiten<br />
gewachsen sein, aber ihnen fehlen oft die Fähigkeiten, um<br />
ebenso erfolgreich Führungsaufgaben übernehmen und ausführen zu<br />
können.» Dabei müssten sie ihre Rolle und die Verantwortung diesbezüglich<br />
kennen.<br />
Ob Mitarbeitende im Betrieb bleiben oder nicht, hänge<br />
oft auch mit einer guten Führung zusammen, erklärt<br />
Gasche. «Du kannst Menschen nicht motivieren,<br />
aber man kann einen Raum schaffen, um sie nicht zu<br />
demotivieren.» Manchmal seien es Kleinigkeiten. Man<br />
könne den Tag mit einem Wettbewerb starten oder den<br />
Pausenraum gemeinsam auf Vordermann bringen. Es<br />
sei ein Irrglaube, die Motivation der Mitarbeitenden längerfristig<br />
erhöhen zu wollen, indem man eine Lohnerhöhung gutheisse.<br />
«Das Umfeld muss stimmen.» Und: «Intransparenz geht gar<br />
nicht.» Führung muss durchlässig und transparent sein. Eine klare<br />
Ansage, dass man als Führungsperson zum Beispiel für zwei Stunden<br />
weg sei, würden Mitarbeitende verstehen. «Man kann sagen,<br />
dass man in dieser Zeit nur erreichbar ist, wenn die Hütte brennt,<br />
und dass man danach wieder da ist, eine solche klare Kommunikation<br />
ist wichtig.»<br />
Gasche beginnt seinen Kurs gerne mit der Frage über die Ziele und<br />
die Werte in den Betrieben, aus denen die Führungskräfte kommen.<br />
Nur wenige Teilnehmende würden diese Frage beantworten können.<br />
Seine Antwort dazu: «Wie will man den Mitarbeitenden die<br />
Ziele und die Visionen des eigenen Unternehmens vermitteln,<br />
wenn man sie nicht kennt oder keine hat? Und wie soll man<br />
die Arbeitskräfte für jene Aufgaben sensibilisieren, die sie<br />
zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen können?»<br />
Gute Kommunikation sei zentral. «Die Mitarbeitenden<br />
haben grosse Erwartungen an ihre Chefs und als Führungsperson<br />
steht man ständig unter ihrer Beobachtung.»<br />
Nur produktiv zu sein, reiche nicht aus. Man<br />
müsse das grosse Ganze in der Werkstatt überblicken.<br />
Zudem habe man als Führungsperson eine Holschuld.<br />
«Man muss die eigenen Vorgesetzten fragen,<br />
wenn man beispielsweise die Ziele nicht kennt.»<br />
«Als Führungsperson steht man<br />
ständig unter Beobachtung»:<br />
Roland Gasche. Foto: AGVS-Medien<br />
50<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Das gelte auch für Mitarbeitergespräche. Im zweiten Kurs «Dialog<br />
<strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch» bringen die Teilnehmenden ihre<br />
Unterlagen für ein Feedback mit. «Oft ähneln diese Dokumente einer<br />
Checkliste aus der Werkstatt», sagt Gasche. «Eine Checkliste mag in<br />
der Werkstatt für Technisches funktionieren, aber nicht für ein Mitarbeitergespräch.»<br />
Es gehe um Menschen. Gasche rät deshalb: «Man<br />
soll mehr fragen, anstatt reden.» Der Dialog sei wichtig. Zudem sei<br />
generell Flexibilität gefragt. Vielleicht könne man auch auf flexible<br />
Arbeitswünsche eingehen. «Ein Mitarbeiter möchte vielleicht neun<br />
Monate arbeiten und drei Monate am Stück weg, warum soll das<br />
nicht gehen?» Dies sei auch eine Generationenfrage. «Die Welt ist anders<br />
als vor 60 Jahren.»<br />
Solche und weitere Inputs kommen bei Kursteilnehmenden äusserst<br />
gut an, wie eine interne AGVS-Umfrage zeigt. Besonders Gasche als<br />
Referent wird darin gelobt. Seine Erfahrung schöpft der 65-Jährige<br />
aus einer langjährigen Karriere. Er kommt ursprünglich aus der Hotellerie<br />
und verbrachte einige Jahre als Geschäftsleiter verschiedener<br />
Hotels im Ausland. Zurück in der Schweiz war er als Berater für ausländische<br />
Arbeitskräfte in einer amerikanischen Firma tätig und als<br />
Dozent in ganz Europa unterwegs. Heute gibt er sein Wissen auch als<br />
Lehrgangsleiter beim Verband Hotellerie Suisse weiter.<br />
«Ich habe mir immer eine Arbeit gesucht, die mir Spass macht», sagt<br />
er. Er könne gar nicht anders. Das Leben sei zu kurz für eine Tätigkeit,<br />
die man nur widerwillig ausführe. «Es ist doch tragisch, wie viele<br />
Menschen jeden Tag mit trauriger Miene zur Arbeit fahren.» Ihm<br />
gefalle an seiner Beratungstätigkeit besonders die Kommunikation<br />
mit den Menschen, die aus den unterschiedlichsten Betrieben und<br />
Branchen kommen. Er sagt: «Ich kann etwas dazu beitragen, das ihr<br />
Leben im Betrieb etwas einfacher macht, das ist doch wunderbar.» <<br />
Nächste Termine:<br />
2. März <strong>2022</strong>, «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r»,<br />
AGVS-Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
14. April <strong>2022</strong>, «Dialog <strong>–</strong> das neue Mitarbeitergespräch», Bern Mobilcity<br />
6. September <strong>2022</strong>, «Meine Wirkung als Führungsverantwortliche/r»,<br />
Bern Mobilcity<br />
Für die Kurse hat es noch freie Plätze!<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/agvs-business-academy<br />
Be part of the<br />
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BILDUNG<br />
Konzentriert auf Fehlersuche: Ein angehender Automobildiagnostiker während der Berufsprüfung. Fotos: AGVS-Medien<br />
Automobildiagnostiker/-innen<br />
Ein Jubiläum<br />
der besonderen Art<br />
«Selbstständig, entscheidungsfreudig und hartnäckig.» Mit diesen drei Adjektiven umschreibt Werner Bieli<br />
das Wesen eines Automobildiagnostikers. Zum bereits 200. Mal in der Geschichte des AGVS fand eine<br />
Berufsprüfung dieser höheren Berufsbildung statt. Sandro Compagno<br />
Die Geschichte des Lehrgangs reicht bis ins<br />
Jahr 1991 zurück. Nicht ganz so lang, aber immerhin<br />
seit 20 Jahren prägt Werner Bieli den<br />
Lehrgang zum/zur Automobildiagnostiker/-in<br />
mit eidgenössischem Fachausweis. Von 2002<br />
bis 2014 als Mitglied der Prüfungskommission,<br />
seither als deren Präsident. Zwei oder<br />
drei Jahre wird er noch anhängen. «Bis die<br />
neue Prüfungsordnung und die dazugehörende<br />
Wegleitung erstellt sind. Ich hoffe, meine<br />
Kommissionskollegen können mich noch so<br />
lange ertragen…», scherzt Werner Bieli.<br />
Werner Bieli, Präsident Prüfungskommission<br />
Automobildiagnostiker.<br />
Werfen wir einen Blick zurück ins Jahr 1991:<br />
Die Sowjetunion löst sich auf, Flavio Cotti<br />
ist Schweizer Bundespräsident, der britische<br />
Informatiker Tim Berners-Lee vom CERN in<br />
Genf startet das World Wide Web und Fahrzeuge<br />
wie der Opel Frontera, der Hyundai<br />
Lantra und der VW Golf III kommen auf den<br />
Markt. Keine Autos, die als besonders revolutionär<br />
in die Automobil-Geschichte eingehen<br />
werden. Trotzdem wachsen der Umfang<br />
und die Komplexität der Technik in diesen<br />
Jahren derart, dass ein neues Berufsbild geschaffen<br />
werden muss. Werner Bieli: «Die<br />
Diagnosesystematik am Auto hat durch die<br />
Einführung der Elektronik stark an Bedeutung<br />
zugenommen und die Mechanik wur-<br />
52<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
de etwas in den Hintergrund verdrängt. Will<br />
heissen, dass die Ausbildung des Automobildiagnostikers<br />
eben spezifisch auf die Diagnose<br />
zugeschnitten wurde. Eine gezielte, systematische<br />
Fehlersuche an den Teilsystemen<br />
eines Fahrzeuges stand und steht im Mittelpunkt<br />
der Ausbildung eines Diagnostikers.»<br />
In den mehr als 30 Jahren wurde der Lehrgang<br />
laufend an die aktuellen Erfordernisse<br />
angepasst. Einen «Meilenstein» nennt Werner<br />
Bieli die neue Prüfungsordnung 2004,<br />
mit der die Ausbildung modularisiert wurde.<br />
Die insgesamt zwölf Module beschrieben<br />
die Ausbildungsinhalte der einzelnen Teilsysteme:<br />
die Module 1 bis 6 mit Grundlagenkenntnissen,<br />
Module 7 bis 9 mit Teilsystemkenntnissen<br />
von Personenwagen. Und für<br />
die Lastwagen wurden die Module 10 bis 12<br />
erarbeitet. «Somit fand erstmals in der Geschichte<br />
des Diagnostikers eine echte Spezialisierung<br />
und Trennung von Personenwagentechnik<br />
und Nutzfahrzeugtechnik statt.»<br />
Zehn Jahre später wurde diese modulare Ausbildung<br />
von einer an Kompetenzbereichen<br />
orientierten Ausbildung abgelöst. Die Berufsprüfung<br />
konnte nicht mehr durch Bestehen<br />
von einzelnen Modulen, sondern durch Absolvieren<br />
einer vernetzten Schlussprüfung<br />
kompakt abgeschlossen werden. Zusätzlich<br />
wurde die Berufsprüfung Werkstattkoordinator/-in<br />
EFA realisiert. Werner Bieli: «Eine Analyse<br />
zeigte damals auf, dass nicht-technische<br />
Kenntnisse in die Ausbildung integriert werden<br />
mussten. Man kam zum Schluss, dass<br />
eine Integration von methodisch-didaktischem<br />
Fachwissen sowie von Führungs- und<br />
Werkstattprozesskenntnissen zusätzlich zum<br />
bestehenden technischen Ausbildungsinhalt<br />
den Rahmen sprengen würde.»<br />
Mittlerweile arbeiten Werner Bieli und seine<br />
Kommissionskollegen wieder an einer neuen<br />
Prüfungsordnung. «Das Schwergewicht der<br />
Antriebstechnologien hat sich sprunghaft verändert.<br />
Die fossilen Treibstoffe werden durch<br />
Elektro-, Hybrid oder auch Gasantriebe verdrängt.<br />
Diese Tatsache bedingt auch eine Verschiebung<br />
von Ausbildungsschwergewichten.<br />
Ab <strong>2022</strong> werden angehende Diagnostiker und<br />
Werkstattkoordinatoren im Bereich der alternativen<br />
Antriebssysteme ausgebildet und geprüft.<br />
Dadurch muss auch eine Teilrevision der<br />
bestehenden Prüfungsordnung stattfinden.»<br />
Rund 170 Automobildiagnostiker und Werkstattkoordinatoren<br />
legen jährlich die Berufsprüfung<br />
ab. Dennoch bleibt die Fachkräftesituation<br />
auch in diesem Bereich angespannt. Durch ihre<br />
breit gefächerte, fundierte Ausbildung sind diese<br />
Berufsleute auch in anderen Branchen sehr<br />
begehrt. «Das bedeutet, dass sich nicht wenige<br />
für andere Berufssparten interessieren und<br />
dann leider für unser Gewerbe verloren gehen.<br />
Darum ist es wichtiger denn je, dass unsere<br />
Ausbildung zeitgemäss, fundiert und interessant<br />
angeboten wird. Nur so können wir gute<br />
Diagnostiker und Werkstattkoordinatoren für<br />
uns gewinnen», sagt Werner Bieli.<br />
Prüfungsexperten gesucht<br />
Ohne Experten keine Berufsprüfung.<br />
Jedes Jahr sind rund 300 Experten an den<br />
Prüfungen zum/zur Automobildiagnostiker/-<br />
in mit eidgenössischem Fachausweis für<br />
den AGVS im Einsatz. Der Verband sucht<br />
daher laufend Prüfungsexperten für diese<br />
höhere Berufsbildung.<br />
Voraussetzung ist ein Abschluss als<br />
Automobildiagnostiker/-in EFA sowie<br />
mindestens drei Jahre Erfahrung als<br />
Experte an Lehrabschlussprüfungen.<br />
Der zeitliche Aufwand liegt zwischen<br />
zwei und fünf Tagen pro Jahr.<br />
Interessierte melden sich bei Hansruedi<br />
Ruchti: hansruedi.ruchti@agvs-upsa.ch<br />
Denn auf diese Allrounder und Generalisten<br />
mit ausgezeichnetem technischem Fachwissen<br />
ist die Branche angewiesen. Das war 1991<br />
so und das wird 2031 nicht anders sein. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch<br />
Ohne Experten keine Prüfung: Die Prüfungsexperten der 200. Berufsprüfung «Automobildiagnostiker/-in EFA».<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>53
BILDUNG<br />
Ostschweizer Fachhochschule in Buchs SG<br />
5.1 ist ihre Zahl<br />
Leonie Zellweger will mehr Frauen für einen Beruf in der<br />
Automobilbranche motivieren. Nicht zuletzt deshalb wirbt sie<br />
auf dem Grundbildungsflyer des AGVS für Autoberufe. Zur<br />
Zeit sitzt sie an ihrer Bachelorarbeit und sagt, sie profitiere<br />
nach wie vor von ihrer Mechatronikerlehre. Cynthia Mira<br />
Leonie Zellweger erfüllt im<br />
Rahmen ihrer Bachelorarbeit an<br />
der Ostschweizer Fachhochschule<br />
in Buchs SG einen anspruchsvollen<br />
Auftrag der Firma Durot Electric in<br />
Mörschwil SG. Foto: AGVS-Medien.<br />
Sie ist erst 23 Jahre alt und absolviert bereits<br />
ihre vierte Ausbildung: Leonie Zellweger<br />
startete ihre Karriere mit 15 Jahren als Automobil-Fachfrau<br />
EFZ, Fachrichtung Personenwagen.<br />
Danach liess sie sich in einer zweiten<br />
Lehre zur Automobil-Mechatronikerin ausbilden<br />
und schloss in der Folge die Berufsmaturität<br />
ab. Seit eigenen Wochen sitzt sie<br />
nun an ihrer Bachelorarbeit für das Studium<br />
in Systemtechnik an der Ostschweizer Fachhochschule<br />
(OST) in Buchs SG. «Ich bin gerne<br />
ein Vorbild», sagt sie und spricht damit jene<br />
Frauen an, die sich einen solchen Weg in der<br />
Automobilbranche nicht zutrauen.<br />
«Als ich mit der ersten Ausbildung zur Automobil-Fachfrau<br />
startete, hatte ich ebenfalls<br />
Respekt vor den Herausforderungen», sagt<br />
sie. Damals sei sie zu wenig selbstsicher gewesen,<br />
um direkt bei der Stern Garage AG in<br />
Heerbrugg SG mit der Lehre als Automobil-<br />
Mechatronikerin zu beginnen. «Diese Herangehensweise<br />
in Etappen erleichterte mir<br />
zwar den Einstieg, aber wenn ich nochmals<br />
wählen könnte, würde ich diese erste Ausbildung<br />
überspringen.» Der Schulstoff zur<br />
Mechatronikerin sei zwar schwieriger, aber<br />
die Kapazitäten wären vorhanden gewesen.<br />
Zellweger wuchs in Rebstein SG auf. Das<br />
Herzblut für die Garagenwelt wurde ihr nicht<br />
direkt in die Wiege gelegt. Ihr Vater habe<br />
sie manchmal zu einer Ausstellung mit Oldtimern<br />
mitgenommen, aber ausschlaggebend<br />
für die Berufswahl sei ihre Faszination für<br />
die Technik und das Handwerkliche gewesen.<br />
Für sie steht fest: «Um mehr Frauen für<br />
einen Beruf in der Automobilbranche zu begeistern,<br />
muss man früher ansetzen.» Sie erinnere<br />
sich gut an die Zeit in der Oberstufe.<br />
Dort entscheide man, wie es nach der Schule<br />
weitergehen soll. Man müsse die Mädchen<br />
dort abholen. «Ich habe nach einer Schnup-<br />
54<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
perwoche gespürt, dass mir die Arbeit gefällt.<br />
Mich hat Technik immer interessiert»,<br />
sagt sie. Diese Faszination schimmert durch,<br />
als sie vor ihrem PC im Campus der Ostschweizer<br />
Fachhochschule in Buchs sitzt,<br />
und auf dem Bildschirm einen Schaltplan<br />
aus einer ihrer Seminararbeiten aufleuchtet.<br />
«In der Ausbildung zur Automobil-Mechatronikerin<br />
habe ich gelernt, Schaltpläne zu<br />
lesen, jetzt entwickle ich sie selbst», sagt<br />
sie. Sie profitiere enorm von der Grundbildung,<br />
die sie in der Lehre mitbekommen<br />
habe. «Ich habe ein Verständnis für Elektronik,<br />
aber auch für die Mechanik.» Das sei<br />
speziell, denn viele Studienkollegen würden<br />
sich nur in einem der beiden Bereichen auskennen.<br />
Dafür habe sie in der Informatik bei<br />
null anfangen müssen.<br />
Ihr Wissen setzt Zellweger ein, um mit zwei<br />
Mitstudenten im Rahmen ihrer Bachelorarbeit<br />
einen anspruchsvollen Auftrag der<br />
Firma Durot Electric in Mörschwil SG zu<br />
erfüllen. Es soll mit Hilfe eines Prototyps<br />
eine Technologie entwickelt werden, mit<br />
der elektrifizierte Nutzfahrzeuge auf einem<br />
Fabrikgelände völlig autonom und selbständig<br />
Transportaufgaben übernehmen könnten.<br />
Einen ersten Prototyp realisierten bereits<br />
Studierende des letzten Jahrgangs,<br />
jetzt geht es aber darum, den Prototyp zu<br />
überarbeiten und weiterzuentwickeln: «Er<br />
soll Hindernissen ausweichen und nicht vor<br />
ihnen stehen bleiben, wie beim letzten Prototyp»,<br />
sagt sie. Zudem müsse er Paletten<br />
von einem Ort zum anderen transportieren<br />
können. Dafür muss er eine Palette erkennen,<br />
sie aufladen, mit Hilfe der Satellitennavigation<br />
an die Zielposition bringen und<br />
die Palette mithilfe verschiedener Sensoren<br />
exakt an der richtigen Zielposition abladen.<br />
Leonie Zellweger sieht dabei ihre Aufgabe<br />
vor allem in ihrem Spezialgebiet, der Elektronik,<br />
aber auch in der Sensorik und der<br />
Sensorauswertung. Die von ihr entwickelten<br />
Leiterplatten lässt sie dabei bei spezialisierten<br />
Firmen produzieren, bestückt sie<br />
und nimmt sie in Betrieb.<br />
Der Abschluss der Arbeit ist für September<br />
<strong>2022</strong> vorgesehen. Gut möglich, dass Leonie<br />
Zellweger auch ihre vierte Ausbildung mit<br />
der Note 5,1 abschliessen wird. Denn diese<br />
Note hatte sie in der Lehre zur Automobil-<br />
Fachfrau und zur Automobil-Mechatronikerin<br />
erreicht. Die Berufsmaturität meisterte<br />
sie ebenfalls mit einer 5.1. «Es deutet alles<br />
darauf hin, mein Schnitt während des Studiums<br />
bewegt sich wieder zwischen der Note<br />
4.9 und 5.2», sagt sie und lacht. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
ost.ch<br />
viva.ch<br />
AUTO-<br />
BERUFE<br />
HABEN<br />
ZUKUNFT<br />
Willkommen in der faszinierenden Welt des Automobils! Das Autogewerbe ist auf der Suche nach Talenten, die Spass an modernster<br />
Technik haben. In einer Garage findest du täglich Abwechslung, herausfordernde Tätigkeiten und Menschen mit derselben Leidenschaft<br />
für Autos. Die berufliche Grundbildung in einem der sechs Autoberufe ist das Sprungbrett für deine Karriere in einer vielseitigen und<br />
spannenden Branche. Autoberufe haben Zukunft. www.autoberufe.ch
BILDUNG<br />
Traumberuf Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Werden Sie Verkaufsprofi!<br />
Lieben Sie Menschen und können Sie sich vorstellen, als Vertrauensperson zwischen Garagenbetrieb und<br />
Kundschaft zu agieren? Dann ergreifen Sie sofort die Initiative und melden sich für das Basisseminar <strong>2022</strong><br />
für Automobil-Verkaufsberater/-innen oder den Lehrgang zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in mit eidg.<br />
Fachausweis an <strong>–</strong> noch hat es Plätze frei. Carla Stampfli<br />
«Der Verkauf eines Autos ist nicht der Abschluss<br />
eines Geschäftes, sondern der Beginn<br />
einer Beziehung». Bereits dem US-Automobilpionier<br />
Henry Ford war bewusst, welche<br />
Bedeutung langfristige Kundenbeziehungen<br />
für den Automobilhandel haben. In dieser<br />
Beziehung spielen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />
und -berater eine fundamentale Rolle.<br />
Sie sind umfassend informierte und flexible<br />
Ansprechpartner für eine Kundschaft,<br />
die immer anspruchsvoller wird. Mit ihrem<br />
freundlichen und kompetenten Auftreten<br />
schaffen Automobil-Verkaufsberaterinnen<br />
und -berater Vertrauen und legen so den<br />
Grundstein für eine langfristige und erfolgreiche<br />
Kundenbeziehung.<br />
Die Verkaufsausbildungen der AGVS Business Academy stehen für Sie bereit. Foto: Istock<br />
Damit Automobil-Verkaufsberaterinnen und<br />
-berater in der Lage sind, als Bindeglied und<br />
Vertrauensperson zwischen dem Garagenbetrieb<br />
und der Kundschaft zu agieren, müssen<br />
sie seriös eingearbeitet werden und sich weiterbilden.<br />
Ziel ist es, dass das Verkaufspersonal<br />
die täglichen Arbeiten verkaufs- und<br />
marktorientiert ausführen kann und für betriebswirtschaftliches<br />
Denken und Handeln<br />
im Garagenbetrieb sensibilisiert wird. Hierfür<br />
bietet der AGVS mit den branchenspezifischen<br />
Bildungsangeboten <strong>–</strong> «Basisseminar für Automobil-Verkaufsberater/-innen»<br />
und «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
mit eidg. Fachausweis»<br />
Unterstützung.<br />
Die Weiterbildung zum/zur Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
dauert drei Semester und<br />
umfasst acht Module, die jeweils einzeln mit<br />
einer Prüfung abgeschlossen werden. Während<br />
des Lehrgangs eignen sich die Teilnehmenden<br />
umfassende Kenntnisse im Bereich<br />
Verkaufspsychologie und Persönlichkeitsschulung,<br />
Verkaufsmethodik und -kommunikation,<br />
Administration und Informatik, Arbeits- und<br />
Betriebsorganisation, Occasionshandel, Rechnungswesen,<br />
Recht und Versicherungen, verkaufsbezogene<br />
Produktkenntnisse sowie Marketingpraxis<br />
und Automobilmarkt an. Zur<br />
Abschlussprüfung wird zugelassen, wer das<br />
eidg. Fähigkeitszeugnis einer Grundbildung<br />
oder einen mindestens gleichwertigen anderen<br />
Ausweis besitzt; nach der Grundbildung mindestens<br />
zwei Jahre im Automobilverkauf in der<br />
Schweiz tätig war oder ohne bestandenes Qualifikationsverfahren<br />
(Lehrabschlussprüfung)<br />
sieben Jahre Praxis in der Schweiz, davon mindestens<br />
vier Jahre im Automobilverkauf, nachweisen<br />
kann; und natürlich den Nachweis über<br />
acht Modulabschlüsse erbringen kann.<br />
Für Automobil-Verkaufsberater/-innen mit bis<br />
zu maximal einem Jahr Praxiserfahrung sowie<br />
Personen aus dem Garagengewerbe oder<br />
aus anderen Branchen, die in den Automobilhandel<br />
einsteigen möchten, bietet sich dagegen<br />
das Basisseminar <strong>2022</strong> für Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />
an. Während zehn Tagen werden<br />
Grundkenntnisse des Automobilverkaufs<br />
übermittelt, von der Verkaufspsychologie über<br />
die Kommunikation bis hin zur Verkaufsmethodik.<br />
Nach Seminarende wissen die Teilnehmenden,<br />
was vom ersten Kundenkontakt<br />
bis zum Abliefern des Fahrzeuges sowie zum<br />
«Service après-vente» zu tun ist, und sie sind<br />
in der Lage, die Kundschaft kompetent und zuvorkommend<br />
zu beraten. Profitieren auch Sie<br />
und Ihr Betrieb von einem der Ausbildungsangebote<br />
für Ihr Verkaufspersonal <strong>–</strong> noch hat es<br />
Plätze frei! <<br />
Basisseminar<br />
Das Basisseminar für Neueinsteiger im<br />
Automobilverkauf findet vom 31. <strong>Januar</strong> bis<br />
11. Februar <strong>2022</strong> und vom 22. August bis<br />
2. September <strong>2022</strong> in Bern statt.<br />
Zu weiteren Infos und zum<br />
Anmeldeformular gelangen<br />
Sie über diesen QR-Code:<br />
Lehrgang<br />
Der Lehrgang «Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
mit eidg. Fachausweis» startet im<br />
August <strong>2022</strong> in Bern und Winterthur. Nicht<br />
verpassen und an den Infoabenden in der<br />
Mobilcity in Bern oder via MS Teams teilnehmen:<br />
17. März, 4. Mai oder 29. Juni <strong>2022</strong><br />
Jetzt anmelden:<br />
56<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Die erste Klasse in der Romandie: Die angehenden Fahrzeugrestaurator/-innen mit eidg. Fachausweis wurden willkommen geheissen durch Georges Tardin (ganz links), Roland<br />
Bandieri (hinten links), Beat Schmid (vorne links), Gilles van Mesdag (hinten rechts) und Thomas Jäggi (vorne rechts). Foto: AGVS-Medien<br />
«Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis <strong>–</strong> Fachrichtung Automobiltechnik»<br />
Gelungene Premiere in der Romandie<br />
Das volle Klassenzimmer mit 15 Teilnehmern und einer Teilnehmerin spricht für sich: Der prüfungsvorbereitende<br />
Lehrgang «Fahrzeugrestaurator/-in mit eidg. Fachausweis <strong>–</strong> Fachrichtung Automobiltechnik» ist zum ersten Mal<br />
auch in der Westschweiz erfolgreich gestartet. Gilles van Mesdag und Mike Gadient<br />
Im Centre de Formation Fribourg hat die Interessensgemeinschaft<br />
Fahrzeugrestaurator<br />
Schweiz (IgFS) den Lehrgang für angehende<br />
Fahrzeugrestauratoren/-innen mit grosser<br />
Freude erstmals angeboten. Die Teilnehmenden<br />
wurden Mitte November begrüsst durch<br />
Beat Schmid (IgFS), Roland Bandieri (Präsident<br />
VCCR <strong>–</strong> Veteran Car Club Romandie &<br />
IgFS Romandie), Thomas Jäggi (AGVS & Geschäftsstelle<br />
IgFS), Gilles van Mesdag (Lehrgangsverantwortlicher<br />
IgFS Romandie) und<br />
Georges Tardin (Modulverantwortlicher im<br />
CFP Fribourg).<br />
Roland Bandieri betonte, dass der Fortbestand<br />
und der Erhalt der alten Autos stark<br />
von denjenigen Fachleuten abhängig ist,<br />
die weiterhin die Wartungs- und Restaurierungsarbeiten<br />
an den Young- und Oldtimern<br />
durchführen können. Da der technische<br />
Fortschritt schnell voranschreite, bräuchte es<br />
diese neuen Berufsleute dringend, da sonst<br />
die Gefahr drohe, dass das technische Fachwissen<br />
der Automobil-Reparaturbranche für<br />
Veteranenfahrzeuge verloren gehe. «Für viele<br />
Garagisten, die in diesem Bereich tätig sind,<br />
rückt der Ruhestand mit grossen Schritten<br />
näher», erläuterte der Präsident des VCCR<br />
in seiner Ansprache. Es sei zwingend erforderlich,<br />
dass die Kompetenzen an eine neue<br />
Generation weitergegeben werden. «Wenn<br />
man bedenkt, dass rund 80 000 Oldtimer auf<br />
unseren Strassen in der Schweiz unterwegs<br />
sind, gibt es keine Zeit mehr zu verlieren, um<br />
die Kontinuität zu gewährleisten.»<br />
Der Lehrgangsverantwortliche Gilles van<br />
Mesdag informierte im Anschluss über den<br />
Ablauf der Ausbildung. Die Erfahrungen in<br />
der Deutschschweiz hätten gezeigt, dass ein<br />
reges Interesse an diesem eidgenössischen<br />
Abschluss bestehe. Der Lehrgang findet in<br />
verschiedenen Modulen an den Standorten<br />
Freiburg, Yverdon-les-Bains und Genf statt.<br />
Je nach Interesse können auch nur einzelne<br />
Module absolviert werden.<br />
Für die erste Durchführung des Lehrgangs<br />
konnte die Klasse mit 15 Teilnehmern und<br />
einer Teilnehmerin vollständig gefüllt werden.<br />
Das Alter liegt zwischen 20 und 55 Jahren.<br />
Die meisten Teilnehmenden greifen auf<br />
eine technische Grundbildung im Autogewerbe<br />
zurück <strong>–</strong> wie es durch die Prüfungsordnung<br />
vorgeschrieben wird. Nur durch<br />
eine Gleichwertigkeitsanerkennung können<br />
Branchenfremde an der Ausbildung<br />
teilnehmen. Beim AGVS wird diese höhere<br />
Berufsbildung gegenüber den Berufsprüfungen<br />
Automobil-Serviceberater/-in eidg. FA,<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in eidg. FA,<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in eidg. FA<br />
und Automobildiagnostiker/-in eidg. FA als<br />
gleichwertig anerkannt. Das gibt den Absolventinnen<br />
und Absolventen mehr Planungssicherheit<br />
für den beruflichen Werdegang. <<br />
Alle Infos über den Traumberuf<br />
Fahrzeugrestaurator/-innen sind spezialisierte<br />
Berufsleute für die Instandhaltung,<br />
Wartung und Pflege sowie für die Erhaltung,<br />
Konservierung, Restaurierung, Reparatur,<br />
Renovierung und Rekonstruktion von fahrzeugtechnischen<br />
Komponenten und Carrosserien<br />
von historischen Fahrzeugen.<br />
Jetzt anmelden<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>57
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Aufgrund der aktuellen Situation bietet der AGVS<br />
einige Kurse auch als Webinare an. Bei einem<br />
Web-Seminar <strong>–</strong> kurz Webinar <strong>–</strong> wird der Klassenraum<br />
in die virtuelle Welt verlagert. Alles, was es<br />
dazu braucht, sind ein Computer mit Internetzugang<br />
und ein ruhiges Plätzchen zuhause oder<br />
im Büro, um dem Kurs ungestört zu folgen.<br />
A G V S<br />
DIDAKTIKMODULE<br />
Die eintägigen Didaktikmodule des AGVS<br />
vermitteln Berufsbildnern kompaktes Wissen<br />
für die konkrete Umsetzung in ihrem Betrieb<br />
und helfen mit, eine qualitativ hochstehende<br />
und zeitgemässe Grundbildung anzubieten.<br />
«Lernende selektieren»<br />
Das Tagesseminar geht auf verschiedene<br />
Themen ein, darunter Lehrstellenmarketing,<br />
Phasen des Selektionsprozesses und den<br />
AGVS-Eignungstests. Danach sind die Teilnehmenden<br />
in der Lage, den Selektionsprozess<br />
mit geeigneten Instrumenten zu planen und durchzuführen;<br />
sie können ein geeignetes Programm<br />
für eine Schnupperlehre zusammenstellen sowie<br />
Lernende auswählen, die zum Betrieb passen und<br />
den Anforderungen des Berufs entsprechen.<br />
> > 19. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, online<br />
> > 4. Mai <strong>2022</strong>, Bern<br />
«Junge Erwachsene führen<br />
und Krisen überwinden»<br />
> > 14. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, Sissach<br />
> > 4. April <strong>2022</strong>, Mülenen<br />
> > 21. September <strong>2022</strong>, Lenzburg<br />
> > 11. November <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />
«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />
einsetzen»<br />
> > 8. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />
> > 9. Februar <strong>2022</strong>, online<br />
Weitere Daten werden laufend online ergänzt.<br />
UPSA module didactique<br />
« Diriger de jeunes adultes et<br />
surmonter les crises »<br />
La direction de personnes en formation est<br />
un défi à maints égards. Les formateurs<br />
professionnels investissent souvent beaucoup<br />
de temps et d’engagement dans la formation<br />
de leurs jeunes. Néanmoins, ils doivent parfois<br />
surmonter de petits ou de grands obstacles.<br />
Quand les jeunes sont en plus en crise, cela<br />
se reflète souvent dans des prestations insuffisantes,<br />
des absences ou un comportement<br />
déplacé. Comment réussir à relancer la motivation<br />
et leur permettre de déployer leur potentiel<br />
pour atteindre les objectifs de formation ?<br />
> > 22 mars <strong>2022</strong>, Yverdon<br />
> > 3 mai <strong>2022</strong>, Fribourg<br />
UPSA modulo di didattica Usare in<br />
modo competente gli strumenti della<br />
nuova OFor<br />
> > 11 marzo <strong>2022</strong>, Biasca<br />
> > 24 marzo <strong>2022</strong>, Biasca<br />
> > 7 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />
> > 14 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />
> > 20 maggio <strong>2022</strong>, Biasca<br />
JANUAR<br />
Elektro-Instruktion für Hochvolt-<br />
Systeme in Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
> > 11. / 12. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, Horw<br />
> > 16./17. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
> > 15./16. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />
> > 24./25. Februar <strong>2022</strong>, St. Gallen<br />
> > 25. / 26. Februar <strong>2022</strong>, wbz Lenzburg<br />
> > 3./4. März <strong>2022</strong>, BBZG Goldau<br />
> > 4./5. März <strong>2022</strong>, ibW Chur<br />
Weitere Daten online.<br />
Basisseminar für Automobil-<br />
Verkaufsberater/-in<br />
In 10 Tagen werden die jungen oder angehenden<br />
Automobil-Verkaufsberater/-innen<br />
mit den eigentlichen Vekaufsbelangen (Verkaufspsychologie,<br />
Kommunikation, Verkaufsmethodik)<br />
auf ihre tägliche Arbeit vorbereitet.<br />
> > 31. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> bis 11. Februar <strong>2022</strong>, Bern<br />
Formation turbo pour vendeur auto<br />
La communication avec l’autre, la conquête<br />
et la fidélisation de la clientèle ainsi que<br />
la technique de vente constituent l’essentiel<br />
de cette formation intensive. Il s’agit d’une<br />
formation moderne, vivante, animée par<br />
des intervenants qui sont tous professionnels<br />
de leur branche.<br />
> > 24 janvier au 4 février <strong>2022</strong>, Puidoux<br />
Seminario di base per consulente<br />
di vendidta d’automobili<br />
> > 11° seminario Gennaio / Febbraio <strong>2022</strong>,<br />
UPSA Biasca<br />
58<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
MÄRZ<br />
Meine Wirkung als<br />
Führungsverantwortliche/r<br />
Führungspersonen setzen sich mit ihren<br />
aktuellen Situationen und Rollen konkret auseinander<br />
und erarbeiten zielführende Lösungen.<br />
> > 2. März <strong>2022</strong>, St. Gallen<br />
> > 6. September <strong>2022</strong>, Bern<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
Einführung in die kaufmännische Grundbildung<br />
in der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012).<br />
> > 9. März <strong>2022</strong>, online<br />
APRIL<br />
Dialog - das neue Mitarbeitergespräch<br />
Nach dem Kurs sind Sie in der Lage auch heikle<br />
Mitarbeitergespräche für beide Seiten erfolgreich<br />
zum Abschluss zu bringen.<br />
> > 14. April <strong>2022</strong>, Bern<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />
mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 19. April <strong>2022</strong>, BBZG Goldau<br />
> > 20. April <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
> > 22. April <strong>2022</strong>, Sissach<br />
> > 2. November <strong>2022</strong>, The Valley Kemptthal<br />
NOVEMBER<br />
MWST-Grundkurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />
Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />
haben.<br />
> > 3. November <strong>2022</strong>, Bern<br />
> > 8. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
MWST-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich<br />
vertiefte Kenntnisse über die Mehrwertsteuer<br />
aneignen möchten und bereits den Grundkurs<br />
besucht haben.<br />
> > 4. November <strong>2022</strong>, Bern<br />
> > 9. November <strong>2022</strong>, STFW Winterthur<br />
Diese und weitere interessante Themen finden<br />
Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende<br />
Kurs-Updates finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: Berufsbildung, AGVS Business<br />
Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue correspondante.<br />
D’autres cours seront proposés ultérieurement.<br />
Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: Formation, UPSA Business Academy<br />
JETZT SAFETY BAG<br />
BESTELLEN!<br />
Safety Bag mit Sicherheitsschuhen:<br />
BAZ-Mitglieder 121.<strong>–</strong><br />
Nichtmitglieder 169.<strong>–</strong><br />
Safety Bag ohne Sicherheitsschuhen:<br />
BAZ-Mitglieder 39.<strong>–</strong><br />
Nichtmitglieder 59.<strong>–</strong><br />
Der Safety Bag beinhaltet die gesetzlich<br />
vorgeschriebene persönliche<br />
Schutzausrüstung (PSA) wie Schutzbrille,<br />
Sicherheitsschuhe, Gehörschutzpfropfen und<br />
Schutzhandschuhe. Geliefert in einem praktischen<br />
Rucksack. Dieser Safety Bag kann auch<br />
ohne Sicherheitsschuhe bestellt werden.<br />
Weitere Infos und Bestellformular auf<br />
www.safetyweb.ch, Rubrik: Mitgliedschaft<br />
/ Vorteile.<br />
be safe!
BILDUNG<br />
Ihre Gesundheit ist uns<br />
wichtig! Aufgrund der<br />
aktuellen Situation können<br />
geplante Kurse verschoben<br />
werden oder im Fernunterricht<br />
stattfinden. Wir informieren<br />
Kursteilnehmende rechtzeitig<br />
per E-Mail.<br />
Foto: AGVS-Medien<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 25. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
Mittwoch, 27. April <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/<br />
automobiltechnik/automobildiagnostikermit-eidg-fachausweis/<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 7. September <strong>2022</strong><br />
Spezialist/-in für alternative<br />
Fahrzeugantriebe mit Zertifikat wbz<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 18. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 3. März <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
> > wbzlenzburg.ch/lehrgaenge-kurse/automobiltechnik/spezialist-fuer-alternativefahrzeugantriebe-mit-zertifikat-wbz/<br />
Start Lehrgang: Montag, 12. September <strong>2022</strong><br />
Die Lehrgänge finden am<br />
Weiterbildungszentrum Lenzburg statt.<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Serviceberater/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 26. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 18 Uhr (online)<br />
> > gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik/<br />
kurse/automobil-serviceberaterin-bp<br />
Nächster Studienbeginn am 28. April <strong>2022</strong><br />
gibb.ch<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Nächster Studienbeginn im August <strong>2022</strong><br />
> > gibb.ch<br />
Betriebswirt/-in im Automobilgewerbe HFP<br />
Nächster Studienbeginn im August 2023<br />
> > gibb.ch<br />
Höhere Berufsbildung BP und HFP im<br />
Automobilgewerbe<br />
Informationsabende mit Dozierenden und Vertretern<br />
des AGVS:<br />
Dienstag, 1. März <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: AGVS-Ausbildungszentrum Berner Oberland<br />
Dienstag, 8. März <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />
Ort: gibb Berufsfachschule Bern<br />
> > gibb.ch<br />
Fahrzeugrestaurator/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 22. März <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
Donnerstag, 30. Juni <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 23. August <strong>2022</strong>, 18 Uhr<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch<br />
Die Infoveranstaltung findet im<br />
GerolagCenter Olten statt.<br />
> > gerolagcenter.ch<br />
Start Lehrgang: Oktober <strong>2022</strong><br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />
> > ibw.ch/beratung/infoabende<br />
HORW<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Start Vorbereitungslehrgang: August <strong>2022</strong><br />
Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />
> > agvs-zs.ch/de/ausbildung-luzern<br />
Spezialist/-in alternative Antriebe<br />
Informationsabend: Dienstag, 25. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
(online)<br />
> > app.umfrageonline.ch/s/inf_LG22<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabende:<br />
Donnerstag, 13. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 19. Mai <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />
Donnerstag, 23. Juni <strong>2022</strong>, 19 Uhr<br />
> > agvs-abz.ch/jm/kursanmeldung<br />
Start Lehrgang: August <strong>2022</strong><br />
Die Lehrgänge finden am AGVS-<br />
Ausbildungszentrum St. Gallen statt,<br />
neu mit Einführungstagen.<br />
> > agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Automobil-Serviceberater/-in<br />
Informationsabende:<br />
Dienstag, 8. Februar <strong>2022</strong><br />
Donnerstag, 7. April <strong>2022</strong><br />
> > stfw.ch/de/angebot/kurse/fahrzeugtechnik/automobil-serviceberaterinmit-eidg-fachausweis/<br />
Start Lehrgang: Samstag, 23. April <strong>2022</strong><br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 23. August 2023<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
60<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Automobildiagnostiker/-in und<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Fachrichtung Nutzfahrzeuge/Personenwagen<br />
Start Lehrgang: 7. September <strong>2022</strong><br />
Informationsabende für die Weiterbildungen:<br />
Dienstag, 8. Februar <strong>2022</strong><br />
Donnerstag, 7. April <strong>2022</strong><br />
Dienstag, 14. Juni <strong>2022</strong><br />
Die Informationsveranstaltungen finden<br />
jeweils von 19 bis 20.30 Uhr statt.<br />
> > stfw.ch/de/meta/veranstaltungen/<br />
Alle Lehrgänge finden an der Schweizerischen<br />
Technischen Fachschule Winterthur STFW statt.<br />
> > stfw.ch<br />
ZÜRICH<br />
Betriebswirt/-in im<br />
Automobilgewerbe<br />
Start Lehrgang: 22. August <strong>2022</strong>,<br />
jeweils montags oder freitags<br />
> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/betriebswirt-in-im-automobilgewerbe-hfp/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
Start Lehrgang: 19. September <strong>2022</strong><br />
> > https://tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator-in-mit-agvs-zertifikat/<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit eidgenössischem Fachausweis<br />
Start Lehrgang: 19. September <strong>2022</strong><br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/automobilwerkstattkoordinator/<br />
Informationsabende Weiterbildung in der<br />
Automobiltechnik:<br />
Donnerstag, 27. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
Jeweils 18.30 bis zirka 20 Uhr.<br />
> > tbz.ch/weiterbildung-tbz/informationsveranstaltungen-automobiltechnik-2021/<br />
ZUG<br />
Lehrgang Automobildiagnostiker/-in<br />
Start Lehrgang: 28. Oktober <strong>2022</strong><br />
> > kurse-gibz.lqc.ch/ad<br />
Der Lehrgang findet am gewerblich, industriellen<br />
Bildungszentrum Zug statt.<br />
PAUDEX<br />
Coordinateur(-trice) d’atelier<br />
automobile<br />
> > romandieformation.ch<br />
Restaurateur(-trice) de véhicules<br />
Séance d’information pour restaurateur véhicule<br />
> > fahrzeugrestaurator.ch/fr<br />
SION<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Début de la formation :<br />
Printemps/Automne <strong>2022</strong><br />
> > formationcontinuevalais.ch<br />
GENÈVE<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Centre de formation UPSA Genève<br />
> > formation-upsa-ge.ch/web/<br />
formations-4-2/<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien-ne d’automobiles<br />
Cours : Début en <strong>2022</strong> ou 2023<br />
Centre de formation UPSA Vaud,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation-upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch
POLITIK & RECHT<br />
Interview mit Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse<br />
«Aus meiner Sicht einseitig<br />
und verantwortungslos»<br />
«Entsorgt den Verbrennungsmotor nicht zu früh, das wäre der grösste Fehler, den man machen kann»:<br />
Im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> warnt Avenergy-Suisse-Geschäftsführer Roland Bilang vor den Folgen der<br />
aktuellen Politik, relativiert den Elektro-Boom und sagt, welche Rolle synthetische Treibstoffe in Zukunft spielen<br />
können. Reinhard Kronenberg<br />
Roland Bilang, Geschäftsführer Avenergy Suisse.<br />
Zum Einstieg eine Frage, die wohl nicht nur<br />
die Garagisten, sondern alle Autofahrer im<br />
Land interessiert: Wann werden die Preise<br />
für Benzin und Diesel wieder sinken?<br />
Roland Bilang: Eine verlässliche Prognose<br />
abzugeben ist grundsätzlich schwierig,<br />
selbst für professionelle Analysten, weil die<br />
Entwicklung des Benzinpreises von unterschiedlichen<br />
Faktoren abhängt, die meisten<br />
davon sind wirtschaftspolitischer und globaler<br />
Natur. Ein Beispiel: Ende November gaben<br />
die USA strategische Reserven frei, was<br />
niemand kommen sah und was einen erheblichen<br />
Einfluss auf den Markt hatte. Aktuell<br />
hängt die Entwicklung auch davon ab, wie<br />
sich die Nachfrage im laufenden Winter entwickelt,<br />
weil sich die Entwicklung der Preise<br />
primär an der Nachfrage orientiert. Wir gehen<br />
aber davon aus, dass die Preise kurzfristig<br />
nicht erheblich steigen.<br />
Auf der einen Seite wächst die Schweizer<br />
Bevölkerung, damit auch die Zahl an Autos.<br />
Und Corona führt dazu, dass die Menschen<br />
vom ÖV aufs Auto umsteigen. Auf der anderen<br />
Seite werden die Autos immer energieeffizienter,<br />
besonders in Form der Elektromobilität.<br />
Wie wirken sich diese Trends auf<br />
das Geschäft an der Tankstelle aus?<br />
Obwohl in den vergangenen zehn Jahren<br />
im Vergleich zu vorher massiv mehr Kilometer<br />
gefahren wurden, verzeichnen wir einen<br />
praktisch konstant stabilen Treibstoffabsatz.<br />
Grund dafür ist primär die effizientere Motortechnik<br />
und nicht die Elektromobilität <strong>–</strong><br />
zumindest noch nicht. Nun haben wir mit<br />
der Covid-Pandemie seit knapp zwei Jahren<br />
eine neue Situation. Dazu kommt, dass die<br />
dynamisierte Entwicklung bei den Elektrofahrzeugen<br />
erste Auswirkungen zeigen wird.<br />
Aus diesen Gründen gehen wir davon aus,<br />
dass der Absatz von Treibstoff im kommenden<br />
Jahr leicht zurückgehen wird <strong>–</strong> allerdings<br />
im tiefen einstelligen Bereich.<br />
Ist eine Tankstelle nach wie vor ein gutes<br />
Geschäft? Wie sieht die «Tankstelle der<br />
Zukunft» aus?<br />
Es ist in der Tat nach wie vor ein gutes Geschäft,<br />
auch wenn sich der Markt weiter konsolidieren<br />
wird, in Zukunft vermutlich sogar etwas beschleunigt.<br />
Diese Entwicklung ist abhängig<br />
von den Strategien der grossen Unternehmen<br />
und diese wiederum von den internationalen<br />
Entwicklungen. Solche Phasen gab es schon immer.<br />
Zur Tankstelle der Zukunft hatten wir einmal<br />
einen Wettbewerb, als es den Auto-Salon in<br />
Genf noch gab. Das Siegerprojekt kam unseren<br />
Vorstellungen sehr nahe: Grundsätzlich werden<br />
es weniger, dafür grössere Tankstellen sein, die<br />
als Hotspots in ein umfassendes Mobilitäts-<br />
Ökosystem eingebunden sind.<br />
«In der Politik wie in der Automobilbranche<br />
spricht man von einer unterwartet raschen<br />
Trendwende. Für viele scheint die Sache<br />
aus umweltpolitischer Sicht schon fast<br />
euphorisch begrüsst. Ist das Ende des Verbrennungsmotors<br />
tatsächlich besiegelt?»<br />
Sie haben diese Frage letzthin selbst<br />
gestellt. Wie lautet Ihre Antwort?<br />
Meiner Meinung nach ist das eine gängige,<br />
aber oberflächliche Betrachtungsweise und<br />
ich halte es für dringend nötig, sie auf Basis<br />
von statistischem Material zu relativieren.<br />
Klar ist: Wir verzeichnen einen starken Anstieg<br />
der Verkaufszahlen von elektrisch angetriebenen<br />
Autos. Die von Ihnen erwähnte<br />
Betrachtungsweise stützt sich allein darauf<br />
und blendet aus, was auf der anderen Seite<br />
der Skala passiert, nämlich: Gleichzeitig<br />
werden auch immer mehr grosse Autos verkauft,<br />
die mit Benzin angetrieben werden. In<br />
vielen Fällen ist das Elektrofahrzeug heute<br />
ein Zweitfahrzeug <strong>–</strong> als Ergänzung zu einem<br />
thermisch angetriebenen Auto. Wenn der<br />
Nachbar zusätzlich zu seinem Offroader ein<br />
Elektromobil einlöst, mit dem er zwischendurch<br />
in die Stadt fährt, hat das kaum Einfluss<br />
auf den Treibstoffabsatz. Vor diesem<br />
Hintergrund sagt das überhaupt nichts aus<br />
über die Zukunft der Verbrennungsmotoren.<br />
62<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
«Über der Elektromobilität hängt zudem seit<br />
Kurzem das Damoklesschwert der fehlenden<br />
Energieversorgung. In den aktuellen<br />
Schlagwörtern wie ‘Ladeangst’ und ‘Recht<br />
auf Laden’ ist die Gretchenfrage zu erkennen:<br />
Wird es ebenso rasch, wie die Elektromobilität<br />
nun Einzug in unseren mobilen<br />
Alltag halten soll, auch möglich sein, sie mit<br />
erneuerbarem Strom zu versorgen?» Das ist<br />
die zweite Frage, die Sie sich stellen. Wie<br />
lautet hier Ihre Antwort?<br />
Man diskutiert die Frage, ob es künftig im<br />
Winter genügend Strom haben wird, erst seit<br />
Kurzem öffentlich. Ich habe an der letztjährigen<br />
Olma in St. Gallen ein Gespräch verfolgt,<br />
wo Kunden ein Elektrofahrzeug angeschaut<br />
und sich gleichzeitig gefragt haben,<br />
ob sie das später überhaupt laden können.<br />
Mir scheint, die Konsumenten sind heute in<br />
dieser Frage schon viel weiter als die Hersteller,<br />
die diese Autos in den Markt drücken.<br />
Klar, das sind keine Stromhändler, genausowenig,<br />
wie die Stromversorger Autohändler<br />
sind. Diese beiden Welten sind getrennt. Als<br />
Aussenstehender fragt man sich, ob es nicht<br />
unverantwortlich ist, den Stromverbrauch<br />
zu forcieren <strong>–</strong> notabene nicht nur im Mobilitäts-,<br />
sondern auch im Gebäudebereich <strong>–</strong> aber<br />
keine Antwort auf die Frage zu haben, woher<br />
der Strom dann tatsächlich kommen soll, vor<br />
allem der nötige CO 2<br />
-freie. Die aktuelle politische<br />
Stossrichtung lautet schlicht und einfach:<br />
Super, wir haben die Elektromobilität,<br />
jetzt retten wir das Klima. Aus meiner Sicht<br />
ist das sehr einseitig, um nicht zu sagen verantwortungslos.<br />
Die Verkaufszahlen von E-Autos steigen<br />
schon fast sprunghaft. Muss man die Wirkung<br />
auf die Umwelt nicht insofern relativieren,<br />
als dass mit ihnen eher weniger Kilometer<br />
gefahren werden <strong>–</strong> und Langstrecken<br />
nach wie vor mit Benzin oder Diesel?<br />
Es ist keine Herausforderung, herauszufinden,<br />
wie viele Kilometer ein Tesla gefahren<br />
werden muss, bis sich das ökologisch<br />
auszahlt. Die Herausforderung liegt vielmehr<br />
darin, diesen Umstand in eine vernünftige<br />
Diskussion einzubringen. Selbstverständlich<br />
hat die Elektromobilität ihre<br />
Vorteile, das ist keine Frage. Der ökologische<br />
Vorteil ist einfach überschaubar; zumindest<br />
so lange, als dass wir zumindest im Winter<br />
auch noch mit Strom aus deutschen Kohlekraftwerken<br />
herumfahren und die E-Autos<br />
nur für kurze Strecken bewegen. Damit<br />
sind wir weit entfernt von den zehntausenden<br />
von Kilometern, die es braucht, um die<br />
Umweltbilanz ins Positive zu drehen. Bei<br />
Fahrzeugen, die im Schnitt pro Woche 100<br />
Kilometer fahren, dauert das lange, das ist<br />
für viele Leute eher weniger spannend. Als<br />
ich vor 10 Jahren bei der Erdölvereinigung<br />
zu arbeiten angefangen habe, war das mein<br />
erstes Editorial: Dass ein Dieselfahrzeug,<br />
das einen effizienten Motor hat, ebenso ökologisch<br />
ist wie ein Batteriefahrzeug. Das ist<br />
heute keine News, bemerkenswert ist einfach<br />
die Frage, warum solche Fakten nicht in<br />
die gesamte Diskussion einfliessen.<br />
Fortsetzung Seite 64<br />
«Es ist keine Herausforderung, herauszufinden, wie<br />
viele Kilometer ein Tesla gefahren werden muss,<br />
bis sich das ökologisch auszahlt. Die Herausforderung<br />
liegt vielmehr darin, diesen Umstand in eine<br />
vernünftige Diskussion einzubringen.»<br />
Roland Bilang<br />
Foto: Tesla<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>63
POLITIK & RECHT<br />
Zahlreiche Ihrer Mitglieder sind auch Mitglied im Förderverein<br />
«H2Mobility». Ist Wasserstoff die Zukunft des Geschäfts modells<br />
Tankstelle? Wo liegen hier Ihrer Ansicht nach die grössten Herausforderungen?<br />
Das ist sicher ein Teil der Zukunft. Die Herausforderung liegt in übergeordneten<br />
Fragen wie beispielsweise, ob wir genügend sogenannt<br />
«grünen» Wasserstoff aus erneuerbarem Strom zur Verfügung haben.<br />
Und wie wir mit Wasserstoff umgehen, der mit nuklearem<br />
Strom hergestellt wird und daher ebenfalls CO 2<br />
-neutral ist. Spätestens<br />
im Rahmen einer angespannten Versorgungssituation werden<br />
diese Fragen beantwortet werden müssen. Wenn wir nur noch grünen<br />
Wasserstoff akzeptieren, würde dies die weitere Entwicklung<br />
der Technologie bald abwürgen. Aber klar: Wasserstoff ist per se<br />
eine faszinierende Technologie, selbst wenn noch einige Details zu<br />
lösen sind, was seine Zeit braucht. Im Transportbereich bin ich offen<br />
gestanden optimistischer als bei den Personenwagen, weil dort die<br />
deutschen Hersteller nicht mitziehen. Im Transportbereich werden<br />
wir aber in den nächsten Jahren erheblichen Fortschritt sehen. Konfrontiert<br />
mit der Frage, bis wann es wie viele Wasserstoff-Tankstellen<br />
geben wird, bin ich deshalb etwas zurückhaltend.<br />
Biogene oder synthetische Treibstoffe spielen in den Szenarien von<br />
Avenergy eine grosse Rolle. Nur kostet ein Liter synthetisch hergestellter<br />
Treibstoff aktuell rund 4 Franken. Wie sieht Ihre Lösung aus?<br />
Die Empa hat sich dazu schon sehr viele Gedanken gemacht und sie<br />
vor über einem Jahr in einer Broschüre von Avenir Suisse publiziert. Es<br />
kann aufgehen. Der Trick liegt unter anderem darin, dass man diesen<br />
synthetischen Treibstoff dem herkömmlichen Treibstoff beimischen<br />
kann. Mitunter das Faszinierende an diesen sogenannten «Drop-in Fuels»<br />
ist nicht nur die Mischung aus Bio und Synthetisch, sondern auch,<br />
dass man sich keine Gedanken über die Infrastruktur machen muss,<br />
weil diese vorhanden ist. Auf dieser Basis und mit einem Horizont von<br />
30 Jahren lässt sich aufbauen und anfangen, die sechs Milliarden Liter<br />
Treibstoff, die jährlich in der Schweiz verbraucht werden, sukzessive zu<br />
ersetzen. Es laufen bereits viele Projekte dazu, auch wenn wir hier klar<br />
noch von einer Art «Ergänzung» sprechen müssen. Wir können auch<br />
nicht davon ausgehen, dass wir das alles alleine in der Schweiz produzieren.<br />
Man kann diese Synfuels im Ausland produzieren, wo genügend<br />
erneuerbare Energie gewonnen werden kann, und dann in die Schweiz<br />
bringen, wie man das heute mit dem Mineralöl macht. Deshalb auch<br />
mein Appell: Entsorgt die Verbrennungsmotoren nicht zu früh. Das<br />
wäre der grösste Fehler, den man machen kann.<br />
Am Branchentag von Avenergy Suisse und Strasseschweiz war<br />
Mobility Pricing ein Hauptthema. Wie steht Avenergy Suisse zu<br />
Mobility Pricing?<br />
Wir wollen kein steuerndes Element. Grundsätzlich sollten alle Strassenbenützer<br />
eine Gebühr zahlen. Es ist auch in unserem Interesse,<br />
dass das auf Dauer nicht nur auf den Schultern der Mineralöl-Konsumenten<br />
lastet, sondern fair auch auf der Elektromobilität. Es ist nicht<br />
akzeptabel, die Elektromobilität zu pushen, sich aber gleichzeitig keine<br />
konkreten Gedanken dazu zu machen, wie die Ausfälle beim Mineralölzuschlag<br />
kompensiert werden. Wie schnell das gehen kann, hat man<br />
jetzt im Rahmen der Covid-Pandemie gesehen, wo über die Mineralölsteuer<br />
knapp eine Milliarde Franken weniger eingenommen wurde.<br />
Das ist schon besorgniserregend. Und was wir ebenfalls auf keinen<br />
Fall möchten, ist ein System, welches das eingenommene Geld anschliessend<br />
nach ökologischen Kriterien umverteilt. Diese Gefahr erachten<br />
wir als gross, aber das kann nicht der Zweck der Übung sein.<br />
Am Schluss geht es darum, die Strasseninfrastruktur zu finanzieren.<br />
Am Branchentag Ihrer Organisation bezeichnete Ökonomieprofessor<br />
Reiner Eichenberger die heutige Verkehrspolitik als «krank».<br />
Würden Sie auch so weit gehen? Was muss sich ändern?<br />
Auf Basis seiner Analysen war das sein Fazit. Klar ist: Wir müssen die<br />
Verkehrsinfrastruktur nicht nur erhalten, sondern ausbauen, und zwar<br />
überall: auf dem Land und in den Städten und Agglomerationen. Da<br />
sind wir uns über alle Verbände, die mit Mobilität zu tun haben, einig.<br />
Die Mentalität, wonach eine Stadt nun fertig gebaut ist, funktioniert<br />
bei unserem Wachstum nicht. Ich würde die Verkehrs- und Raumplanung<br />
nicht als krank bezeichnen, aber der Handlungsbedarf ist definitiv<br />
gegeben, das sehen alle, die mit dem Auto unterwegs sind. Das<br />
Abwürgen der individuellen Mobilität in den Städten ist in der Tat zu<br />
einem inakzeptablen Zustand geworden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
avenergy.ch<br />
«Das neue CO 2<br />
-Gesetz war ein<br />
Chaos und das Gesetz, das man<br />
heute hat, ist gut genug.»<br />
Roland Bilang<br />
Sie haben sich gegen das CO 2<br />
-Gesetz eingesetzt, das vom Schweizer<br />
Stimmvolk am 13. Juni 2021 bachab geschickt wurde. Wie muss ein<br />
CO 2<br />
-Gesetz aussehen, mit dem sich auch Avenergy Suisse identifizieren<br />
kann?<br />
Kurz gesagt, war das neue Gesetz ein Chaos und das Gesetz, das man<br />
heute hat, ist gut genug. Wir sind auf dem richtigen Weg, auch, weil<br />
wir den CO 2<br />
-Ausstoss im Verkehr laufend reduzieren. Trotz der immer<br />
heftigeren Diskussionen, dass das nicht genügt, sind wir wenig<br />
skeptisch, was das Ziel 2050 betrifft. Wir plädieren hier auch für etwas<br />
Flexibilität. Wir werden Richtung Null kommen können, wenn<br />
man das richtig anpackt. Das neue CO 2<br />
-Gesetz bot hier aus unserer<br />
Sicht schlicht keine sinnvollen Lösungen.<br />
64<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
SCHUTZ UND HYGIENE<br />
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● Disinfettanti per mani e superfici<br />
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POLITIK & RECHT<br />
Garagisten dürfen sich freuen<br />
Historisch tiefe Suva-Prämien <strong>2022</strong><br />
Aufgrund der Pandemiemassnahmen ist die Anzahl der Berufsunfälle merklich gesunken. Das kommt den<br />
Versicherten in Form von tieferen Prämien für <strong>2022</strong> zugute.<br />
pd. Die Coronapandemie führte im vergangenen<br />
Jahr in vielen Branchen zu weniger Unfällen.<br />
Zwar stiegen die durchschnittlichen<br />
Kosten pro Fall leicht an, aber insgesamt resultiert<br />
ein deutlicher Überschuss in der versicherungstechnischen<br />
Rechnung. Da Überschüsse<br />
der Suva direkt den versicherten Betrieben zu<br />
Gute kommen, profitieren <strong>2022</strong> viele Kunden<br />
von tieferen Prämien. Die Art der Erstattung<br />
dieser Überschüsse ist durch die gesetzlichen<br />
Grundlagen bestimmt: Sie erfolgt durch einen<br />
Abzug auf den Prämien für das Jahr <strong>2022</strong>.<br />
Die Höhe dieses Abzuges wird in Prozent der<br />
Nettoprämien bestimmt. Diese Prozentsätze<br />
werden für jede Klasse der Berufsunfallversicherung<br />
(BUV) und der Nichtberufsunfallversicherung<br />
(NBUV) in Abhängigkeit ihrer Betroffenheit<br />
individuell festgelegt. Innerhalb<br />
einer Klasse ist der Prozentsatz für alle versicherten<br />
Betriebe gleich. In der Klasse 13D, die<br />
Landfahrzeuge und Baumaschinen «Instandhaltung»<br />
umfasst, werden insgesamt ausserordentliche<br />
Prämienüberschüsse in der Höhe<br />
von rund 6,3 Millionen Franken erstattet. Der<br />
Abzug beträgt in der BUV rund 5 Prozent und<br />
in der NBUV rund 4 Prozent der erwarteten<br />
Nettoprämie <strong>2022</strong>.<br />
Darüber hinaus hat die Suva trotz Krise erfreuliche<br />
Anlageerträge erzielt. Dadurch kann sie,<br />
wie in früheren Jahren, eine ausserordentliche<br />
Prämienreduktion gewähren. Die Höhe der Erstattung<br />
beträgt 15 Prozent der Nettoprämien<br />
<strong>2022</strong> und ist für alle Klassen der Berufs- und<br />
der Nichtberufsunfallversicherung gleich. Insgesamt<br />
entlastet die Suva ihre versicherten Betriebe<br />
per <strong>2022</strong> um 779 Millionen Franken.<br />
Senkung des technischen Zinssatzes per<br />
1. <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong><br />
Mit dem technischen Zinssatz werden die zukünftigen<br />
Rentenzahlungen auf den gegenwärtigen<br />
Barwert diskontiert und bilden so<br />
das Rentendeckungskapital. Sinkt der technische<br />
Zinssatz, so erhöht sich im Gegenzug das<br />
benötigte Rentendeckungskapital.<br />
Der technische Zinssatz, der für alle Unfallversicherer<br />
verbindlich ist, wird per 1. <strong>Januar</strong><br />
<strong>2022</strong> von 1,5 Prozent auf 1,0 Prozent gesenkt.<br />
Die dadurch stark steigenden Kosten<br />
pro neugesprochener Rente machen eine Anpassung<br />
der Nettoprämiensätze um durchschnittlich<br />
3 Prozent notwendig.<br />
Entwicklung Berufsunfallversicherung<br />
(BUV)<br />
Die Basisprämiensätze <strong>2022</strong> in den beiden<br />
verbandsnahen Unterklassenteilen 13D A0<br />
(Unterhalt von leichten Motorfahrzeugen) und<br />
13D B0 (Unterhalt von schweren Motorfahrzeugen<br />
und Hubstaplern) verhalten sich unterschiedlich.<br />
Während der Basissatz im Unterklassenteil<br />
13D A0 um eine Stufe angehoben<br />
werden musste, bleibt der Basissatz im Unterklassenteil<br />
13D B0 gegenüber dem Vorjahr unverändert.<br />
BUV-Basisprämiensatz<br />
<strong>2022</strong><br />
(in % netto)<br />
Veränderung BUV-<br />
Basisprämiensatz<br />
<strong>2022</strong> zu 2021<br />
in Stufen<br />
Unterhalt von<br />
leichten Motorfahrzeugen<br />
A0<br />
Unterhalt<br />
von schweren<br />
Motorfahrzeugen<br />
A0<br />
0.8150 0.9910<br />
+1 0<br />
Je nach individuellem Risikoverlauf werden<br />
die Nettoprämien von einigen Betrieben<br />
nach oben bzw. nach unten angepasst. Für<br />
die Prämiensätze <strong>2022</strong> in der BUV zeichnet<br />
sich damit folgende Verteilung ab: Von den<br />
rund 8200 in den beiden Unterklassenteilen<br />
A0 und B0 versicherten Betrieben erfahren <strong>–</strong><br />
ohne Berücksichtigung der Ausschüttung der<br />
ausserordentlichen Anlageerträge so wie der<br />
Rückerstattung von Covid-19 Überschüssen<br />
<strong>–</strong> rund 3 Prozent in der Berufsunfallversicherung<br />
(BUV) eine Senkung ihrer Prämiensätze.<br />
Für 15 Prozent bleiben die Prämiensätze unverändert.<br />
Mit höheren Prämiensätzen müssen<br />
rund 82 Prozent der Betriebe rechnen<br />
(Stand: November 2021).<br />
Entwicklung Nichtberufsunfallversicherung<br />
(NBUV)<br />
Das Risiko in der NBUV ist angestiegen. Der<br />
Basisprämiensatz der Klasse 13D (Landfahrzeuge<br />
und Baumaschinen «Instandhaltung»)<br />
musste für <strong>2022</strong> gegenüber Vorjahr um 2 Stufen<br />
angehoben werden.<br />
NBUV-<br />
Basisprämien satz<br />
<strong>2022</strong> (in % netto)<br />
Veränderung NBUV-<br />
Basisprämiensatz<br />
<strong>2022</strong> zu 2021 in<br />
Stufen<br />
Unterklasse A<br />
Unterhalt von<br />
leichten Motorfahrzeugen<br />
(A0)<br />
Kassendienst<br />
(AK)<br />
Unterklasse B<br />
Unterhalt von<br />
schweren<br />
Motorfahrzeugen<br />
und Hubstaplern<br />
(B0)<br />
1.9630 1.9630<br />
+2 +2<br />
Auch in der NBUV werden die Nettoprämien<br />
einiger Betriebe, abhängig von ihrem individuellem<br />
Risikoverlauf, nach oben bzw. nach<br />
unten angepasst.<br />
Annähernd 92 Prozent aller im Kollektiv<br />
13D versicherten Betriebe erfahren im Jahr<br />
<strong>2022</strong> in der NBUV eine Nettoprämiensatzerhöhung<br />
(Stand: November 2021). Jedoch liegt<br />
die Bruttoprämie bei den allermeisten Betrieben,<br />
dank den ausserordentlichen Prämienreduktionen<br />
aufgrund der Covid-19-Rückerstattung<br />
und der guten Anlageerträge, unter<br />
dem Wert der Nettoprämie. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
suva.ch/praemien<br />
66<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
POLITIK & RECHT<br />
Windschutzscheibe nicht zulässig<br />
U-Nummer korrekt anbringen<br />
Zeit, um einen Blick in die Verordnung über technische Anforderungen an Strassenfahrzeuge (VTS) zu werfen.<br />
Darin ist geregelt, wie die Kontrollschilder und damit auch die Händlerschilder vorschriftsgemäss montiert werden.<br />
Mike Gadient<br />
Das Wichtigste: Kontrollschilder gut<br />
sichtbar anbringen<br />
Wie die Garagisten die U-Nummern richtig<br />
am Fahrzeug anzubringen haben, regelt Artikel<br />
45 Absatz 2 VTS. Demnach sind U-Nummern<br />
genauso wie die «normalen» Kontrollschilder<br />
gut lesbar und möglichst senkrecht<br />
anzubringen. Werden sie nach oben geneigt<br />
angebracht, so darf der Winkel maximal 30°<br />
betragen. Bei einer Neigung nach unten sind<br />
maximal 15° erlaubt. Die Schilder müssen<br />
sich in einer Höhe zwischen 0.20 m (unterer<br />
Rand) und 1.50 m (oberer Rand) ab der<br />
Fahrbahnoberfläche befinden, wenn nicht<br />
technische oder betriebliche Gründe entgegenstehen.<br />
Blickt man von hinten auf das<br />
Fahrzeug, so muss das hintere Kontrollschild<br />
ausgehend von der Längsachse des Fahrzeuges<br />
beidseits davon innerhalb eines Winkels<br />
von 30° lesbar sein.<br />
Darf ich das Kontrollschild von innen an<br />
die Scheibe heften?<br />
Nein. Je nach Lichtverhältnissen sowie Neigung<br />
und Tönung der Windschutzscheiben<br />
kann die Lesbarkeit der U-Nummer erheblich<br />
erschwert oder sogar verunmöglicht werden.<br />
Aus diesem Grund wird das Anbringen der<br />
Kontrollschilder hinter der Heckscheibe oder<br />
Windschutzscheibe als nicht zulässig erachtet.<br />
Praxisbezogene Fragestellung: Bei<br />
einem Fahrzeug passt baulich bedingt<br />
nur das Langformat der hinteren<br />
Wechselnummer, beim anderen das<br />
Hochformat. Welche Lösung gibt es,<br />
um das Kontrollschild trotzdem gut<br />
lesbar aussen am Fahrzeug anzubringen?<br />
Die Kontrollschilder dürfen zwar gemäss Artikel<br />
45 Absatz 3 VTS nicht verändert, verbogen,<br />
zerschnitten oder unleserlich gemacht<br />
werden. Das Bohren von feinen Löchern für<br />
das Anbringen an einem Fahrzeug beziehungsweise<br />
zur Befestigung auf einer Adaptervorrichtung<br />
ist jedoch erlaubt <strong>–</strong> sofern<br />
diese klug platziert sind und die Lesbarkeit<br />
nicht beeinträchtigen. Das heisst, sie dürfen<br />
nicht im Bereich der Zahlen, Buchstaben<br />
oder Wappen angebracht werden.<br />
Obwohl das Strassenverkehrsrecht keine explizite<br />
Aussage enthält, wonach Kontrollschilder<br />
von Motorwagen nur aussen am<br />
Fahrzeug angebracht werden dürfen, wird in<br />
Artikel 45 verlangt, dass die Kontrollschilder<br />
gut lesbar sein müssen.<br />
Bussen vermeiden<br />
Der Vollzug des Strassenverkehrsrechts fällt<br />
in die Zuständigkeit der kantonalen Behörden<br />
(Art. 106 SVG). Die Beurteilung der vorschriftskonformen<br />
Anbringung der Kontrollschilder<br />
obliegt somit der entsprechenden<br />
kantonalen Behörde (Strassenverkehrsamt<br />
oder Polizei). Aufgrund eines Vorfalls im<br />
Kanton Bern ist beispielsweise bekannt, dass<br />
die Busse für ein nicht gesetzeskonform angebrachtes<br />
U-Schild 140 Franken beträgt.<br />
Gewusst? Das korrekte Format der<br />
Kontrollschilder<br />
Gemäss Artikel 96 VTS müssen Motorwagen<br />
vorn und hinten das für diese Stellen bestimmte<br />
Kontrollschild tragen.<br />
Artikel 83 Abs. 3 Buchstabe a und b der Verkehrszulassungsverordnung<br />
(VZV, SR 741.51)<br />
definiert die Formate der beiden Kontrollschilder.<br />
Das vordere Schild weist eine Länge<br />
von 30cm und eine Höhe von 8cm auf. Das<br />
hintere Schild kann entweder im Hochformat<br />
(Länge von 30 cm und Höhe von 16 cm) oder<br />
im Langformat (Länge von 50 cm und Höhe<br />
von 11 cm) gewählt werden. Die Möglichkeit,<br />
gleichzeitig zwei hintere Kontrollschilder in<br />
unterschiedlichem Format zu beziehen, sieht<br />
das Gesetz nicht vor. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>67
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Kolumne Dario Cologna<br />
Veränderung<br />
bringt neue<br />
Perspektiven<br />
Dario Cologna hat im Langlauf alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Der 35-jährige Bündner<br />
ist mehrfacher Olympiasieger, mehrfacher Sieger des Gesamtweltcups und Weltmeister. Er wird als<br />
einer der besten Langläufer aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Für den AGVS amtet Cologna<br />
als «Botschafter für Effizienz und Spitzenleistungen». In einer vierteiligen Serie teilt der «Schweizer<br />
Sportler des Jahres» 2013 seine Erfahrungen mit jungen und bereits gestandenen Berufsleuten.<br />
Heute: Welche Bedeutung hat das Umfeld, um Leistung zu erbringen?<br />
«Eines Vorneweg: Veränderungen sind eine<br />
Konstante im Sport wie im Berufsleben. Ein<br />
‹Gäng wie gäng›, wie es die Berner so schön<br />
sagen, bringt niemanden weiter. Aus dieser<br />
Perspektive sehe ich Veränderungen stets<br />
als eine positive Herausforderung an. Veränderung<br />
führt immer auch zu neuen Sichtweisen.<br />
Im Sport ist Veränderung oft mit einem<br />
Trainerwechsel verbunden. In Sportarten<br />
wie Fussball kann das sehr schnell gehen,<br />
im Langlauf bleiben Trainer in aller Regel<br />
mehrere Jahre. Als Langläufer bin ich zwar<br />
ein Einzelsportler, trotzdem ist der Trainer<br />
unseres Nationalkaders eine wichtige<br />
Ansprechperson. Ich denke, seine Rolle ist<br />
vergleichbar mit der eines Vorgesetzten in<br />
der Berufswelt. Der Trainer ist eine wichtige<br />
Feedback-Quelle. Er unterstützt mich<br />
dabei, Veränderungen <strong>–</strong> die immer Verbesserungen<br />
mit sich bringen sollen <strong>–</strong> aktiv<br />
herbeizuführen. Wenn etwas nicht funktioniert,<br />
wie ich mir das wünsche, besprechen<br />
wir das Thema. Der Austausch und<br />
die Kommunikation untereinander sind<br />
unerlässlich. So gelingt es, effizient auf ein<br />
Ziel hinzuarbeiten und dieses auch zu erreichen.<br />
Gemeinsam suchen wir nach Lösungen.<br />
Ich bin nicht die Person, die<br />
gleich alles auf den Kopf stellt, wenn es<br />
einmal nicht so gut läuft. Wir analysieren<br />
das Problem und schauen nach vorne. Dabei<br />
nehmen wir mit, was sich in der Vergangenheit<br />
bewährt hat, und bringen dort<br />
Verbesserungen an, wo es nötig und sinnvoll<br />
erscheint.<br />
Allerdings bin ich mittlerweile so lange im<br />
Geschäft, dass ich mich nicht sklavisch an<br />
die Vorstellungen des Trainers halte. Ich<br />
weiss, was ich kann und was mir guttut,<br />
und passe die Trainingspläne schon mal<br />
nach meinem Gutdünken an. Der Erfolg<br />
der letzten Jahre gibt mir recht in diesem<br />
selbstständigen Ansatz.<br />
Neben der Feedback-Quelle kann und soll<br />
ein Trainer auch ein Motivator sein. Ein<br />
guter Trainer lebt für den Sport und uns<br />
Sportler. Er nimmt uns ab, was möglich ist,<br />
steht uns zur Seite und gibt uns Sicherheit.<br />
Es ist wichtig, das zu spüren. Mein Arbeitsplatz<br />
ist die Loipe. Wenn ich an meinem<br />
Arbeitsplatz hilfreiches Feedback und Motivation<br />
vermittelt erhalte, fördert das meine<br />
Leistung.<br />
Veränderungen kommen auch im Team<br />
vor. Mittlerweile bin ich der älteste in unserem<br />
Kader. Frisches Blut tut gut. Mit 25 ist<br />
man unbeschwerter als ich mit 35 Jahren <strong>–</strong><br />
die Jungen halten mich jung. Diese Jungen<br />
bedeuten gleichzeitig auch neue Konkurrenz.<br />
Vor allem im Training sind sie mittlerweile<br />
eine echte Challenge <strong>–</strong> aber diese<br />
Herausforderung nehme ich gerne an. Das<br />
spornt mich an und motiviert mich. Denn<br />
auch das bringt mich, und wahrscheinlich<br />
die meisten Berufsleute, letztlich wieder<br />
einen Schritt weiter.» <<br />
68<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Reparaturbestätigungs- und Nachkontroll-Verfahren im Kanton Zürich<br />
Erfolgreicher Start<br />
samt unerwartetem Vorteil<br />
Seit dem August 2021 können Autofahrer für eine Reparaturbestätigung oder eine Nachkontrolle ihres Fahrzeugs<br />
im Kanton Zürich auch zum Garagisten und müssen nicht extra nochmals zum Strassenverkehrsamt <strong>–</strong> eine<br />
Zwischenbilanz. Jürg A. Stettler<br />
Wie bereits in anderen Kantonen hat sich<br />
auch die AGVS-Sektion Zürich für Garagisten<br />
stark gemacht, damit auditierte Betriebe<br />
ein Reparaturbestätigungs-Verfahren (RBV)<br />
oder Nachkontroll-Verfahren (NK) durchführen<br />
können, wenn sie bestimmte Mindestanforderungen<br />
erfüllen. «Wir haben aktuell<br />
290 auditierte RBV-Mitglieder, davon sind 45<br />
im Zweirad-Bereich und 18 im LKW-Bereich<br />
zugelassen», erklärt Ronald F. Betschart, Auditor<br />
und Vorstandsmitglied der AGVS-Sektion<br />
Zürich. Er spricht dabei explizit von RBV-<br />
Mitgliedern, da das Verfahren im Sinne der<br />
Gleichbehandlung sowohl AGVS-Mitgliedern<br />
als auch Nicht-Mitgliedern offensteht. «Rund<br />
90 Prozent der teilnehmenden Betriebe sind<br />
jedoch AGVS-Mitglieder und wir haben im<br />
Zuge der Audits auch noch weitere Mitglieder<br />
für den AGVS gewinnen können», ergänzt<br />
Betschart zufrieden.<br />
Zufrieden ist man beim AGVS und beim<br />
Strassenverkehrsamt auch mit dem Start der<br />
Zusammenarbeit und mit der Softwarelösung.<br />
«Wir konnten eine saubere Dokumentation<br />
ausarbeiten, die dem Garagisten eine<br />
genaue Wegleitung liefert, was er beim Reparaturbestätigungs-Verfahren<br />
alles zu<br />
beachten hat», erläutert Betschart. Die einzelnen<br />
Betriebe sind nicht nur auditiert, um<br />
die Qualität zu garantieren, sondern jeder<br />
Mitarbeiter erhält auch ein separates Login,<br />
damit man genau nachvollziehen kann,<br />
wer die Daten zum RBV oder NK eingegeben<br />
hat. Dies sorgt für Transparenz und half in<br />
der Startphase auch, Fehler gezielt auszumerzen.<br />
«Wir hatten bei rund 2000 Fällen<br />
höchstens zehn bis 15 Fälle, die man nochmals<br />
begutachten musste», so der AGVS-Experte.<br />
Dabei ging es um so simple Dinge wie<br />
zu grossen Datenmengen, fehlende Unterschriften<br />
oder auch nicht ideal lesbare Punkte<br />
auf dem Prüfbescheid.<br />
RBV und NK als Chance für bessere Auslastung für die<br />
Zürcher Garagisten. Foto: AGVS-Medien<br />
Positiv: In Zürich ist für Garagisten von Anfang<br />
an eine digitale Erfassung des RBV möglich.<br />
Das minimiert den Aufwand erheblich.<br />
Aktuell werden die Prüfberichte noch auf<br />
einem Server gesammelt und einmal am Tag<br />
ans System des Strassenverkehrsamts übermittelt.<br />
Das Clevere an der absolut intuitiv zu<br />
bedienenden Softwarelösung <strong>–</strong> sie läuft nicht<br />
nur äusserst stabil, sondern ist bereits so ausgelegt,<br />
dass das Update der Software seitens<br />
des Zürcher Strassenverkehrsamts schon angedacht<br />
ist. «Alle Schnittstellen sind vorhanden,<br />
sodass unsere Lösung auch mit dem<br />
neuen System <strong>–</strong> egal, wann es kommt <strong>–</strong> kompatibel<br />
ist», erläutert Ronald F. Betschart<br />
stolz. «Wir sind im ständigen Austausch mit<br />
dem Strassenverkehrsamt und auch bei Problemen<br />
sehr lösungsorientiert unterwegs»,<br />
lobt er die Zusammenarbeit.<br />
Für die Garagisten zahlt sich die Teilnahme<br />
am Reparaturbestätigungs- und Nachkontroll-Verfahren<br />
aus. Sie können sich die Wege<br />
zum und vom Strassenverkehrsamt sparen,<br />
allfällige Wartezeiten vermeiden und sind so<br />
flexibler in ihrer Planung. Ausserdem können<br />
sie durch die RBV und die NK die eigene<br />
Auslastung verbessern. Das neue Verfahren<br />
hat sogar die Zusammenarbeit unter einzelnen<br />
Betrieben verstärkt <strong>–</strong> ein weiterer Vorteil<br />
für die Garagisten. Da nicht alle Betriebe<br />
über einen Brems- oder Stossdämpferprüfstand<br />
verfügen, aber über eine Nutzungsvereinbarung<br />
mit einem anderen, in der Nähe<br />
gelegen Betrieb konnten sie trotzdem Teil der<br />
RBV-Gemeinschaft werden.<br />
Auch bei den Kunden stösst das Verfahren bislang<br />
auf ein positives Echo. «Sie erhalten über<br />
einen QR-Code auf dem Prüfbericht oder die<br />
Homepage klare Hinweise, wie sie ein RBV<br />
oder ein NK bei einem zugelassenen Garagisten<br />
durchführen können.» Der Fahrzeughalter<br />
sucht dann unter www.agvs-zh.ch/de/rbvpruefbetriebe<br />
nach einem passenden Betrieb,<br />
selektiert auf der Homepage die Garagen<br />
gleich nach dem jeweiligen Fahrzeugtypen<br />
<strong>–</strong> simpel, einfach und praktisch. «Die RBV-<br />
Betriebe können anders als das Strassenverkehrsamt<br />
zwar keinen Stempel auf den<br />
Ausweisen anbringen», erklärt Betschart.<br />
«In der Regel wird der alte gleich eingezogen<br />
und der Kunde erhält das offizielle Dokument<br />
dann innert weniger Tage zugeschickt.<br />
Will der den alten Ausweis behalten, muss er<br />
sich selbst um die Rückgabe kümmern.» Dieser<br />
kleine Unterschied ist im Vergleich zum<br />
Komfort- und Zeitgewinn für Fahrzeughalter<br />
und Garagist jedoch höchstens eine Randnotiz.<br />
Wichtig dagegen: Zürcher Garagisten<br />
haben immer noch die Möglichkeit, auf<br />
den RBV-Zug aufzuspringen und sich so die<br />
Chance auf Prozessoptimierungen und einen<br />
Zusatzverdienst zu sichern. Einfach beim<br />
AGVS-Zürich für weitere Details melden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-zh.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>69
BRANCHENVERTRETUNG<br />
Serie «Blick in die Regionen»<br />
Schon ab einem Fahrzeug ist<br />
der Garagist mit dabei<br />
Fünf Kundenberater sind schweizweit für den AGVS und dessen Garagisten im Einsatz. Sie informieren über<br />
wertvolle Dienstleistungen und nehmen Anliegen an den Verband entgegen. Heute berichtet René Schoch<br />
über sein spannendes Einsatzgebiet, welches die Ostschweiz umfasst. René Schoch<br />
Nach seiner Lehre war René Schoch als Lagerleiter in<br />
einer grösseren Garage tätig. Danach wechselte er als<br />
Districtmanager für verschiedene Marken in den kaufmännischen<br />
Bereich. Foto: AGVS-Medien<br />
«Mein Entscheid vor fünf Jahren, die Tätigkeit<br />
als AGVS-Kundenberater anzunehmen,<br />
war goldrichtig. Ich geniesse die Abwechslung<br />
und die Gespräche mit den Garagisten.<br />
Von Anfang an war es mein Ziel, das<br />
Gebiet kontinuierlich auszubauen und neue<br />
AGVS-Mitglieder in den Kantonen Appenzell<br />
Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden,<br />
Glarus, Schaffhausen, St. Gallen, Zürich und<br />
Thurgau zu gewinnen. Bei meinen Besuchen<br />
informiere ich über die Vorteile einer Mitgliedschaft<br />
beim AGVS, dessen oberstes strategisches<br />
Ziel es ist, im Sinn und Geist der<br />
Garagisten zu handeln.<br />
Eine Mitgliedschaft wirkt sich positiv auf das<br />
Image des Betriebs aus, denn die Werte des<br />
Berufs- und Branchenverbands können für<br />
die Kunden gut sichtbar auf einer Urkunde in<br />
der Werkstatt aufgehängt werden. Der Kunde<br />
erkennt eine vertrauensvolle und breit abgestützte<br />
Zusammenarbeit im Autogewerbe.<br />
Ein wichtiges Gesprächsthema ist jeweils die<br />
Bildung, einerseits die AGVS Business Academy<br />
wegen den Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
für die Mitarbeitenden und den Vergünstigungen<br />
für die Ausbildung von Lernenden.<br />
Andererseits melden die Garagisten in meiner<br />
Region, dass die Suche nach geeigneten<br />
Auszubildenden in den vergangenen Jahren<br />
nicht einfacher geworden sei, ebenso die Suche<br />
nach qualifiziertem Werkstattpersonal.<br />
Zudem gilt es, den Unterschied zwischen den<br />
Beiträgen an den Berufsbildungsfonds (BBF)<br />
und für eine AGVS-Mitgliedschaft aufzuzeigen.<br />
Seit Anfang 2007 besteht innerhalb der<br />
Automobilbranche die gesetzliche Grundlage<br />
zur Erhebung von solidarischen Beitragszahlungen<br />
für den Berufsbildungsfonds. Davon<br />
betroffen sind nicht nur die Mitglieder des<br />
AGVS, sondern alle der Automobilbranche<br />
angehörenden Betriebe, die nicht bereits<br />
gleichwertige Beiträge an die Berufsbildung<br />
auf nationaler Ebene leisten.<br />
Beim Berufsbildungsfonds geht es darum,<br />
dass die Branche für Leistungen entschädigt<br />
wird, die im Interesse aller zählen. Mit einer<br />
AGVS-Mitgliedschaft wiederum erhält der<br />
Garagist beispielsweise Unterstützung bei<br />
Rechtsfragen und kann attraktive Dienstleistungsangebote<br />
nutzen. In meiner Region<br />
wird erkannt, dass das Mietgeschäft mittelfristig<br />
zunehmen wird. Deshalb kommt<br />
der Abo-Anbieter Carify gut an. Mit Carify<br />
hat der AGVS einen Partner gefunden, der<br />
auf das Fahrzeugangebot der Garagisten zurückgreift<br />
und Fahrzeuge zur Miete anbietet,<br />
die auf Platz und sofort verfügbar sind.<br />
Es braucht keinen grossen Wagenpark beim<br />
Garagisten, um mit dem Abo-Angebot zu starten<br />
<strong>–</strong> schon ab einem Fahrzeug ist man mit<br />
dabei.<br />
Bei meinen Besuchen erhält der Garagist verschiedenste<br />
Informationen über das Marktgeschehen.<br />
Gefordert sind unter anderem<br />
die Markenvertreter wegen den hohen Standards<br />
der Importeure. Bei einem Markenverlust<br />
unterbreite ich gerne Lösungsvorschläge<br />
und verweise auf die attraktiven Werkstattkonzepte.<br />
Es ist das beste Beispiel dafür,<br />
wie man gemeinsam mit einer starken Stimme<br />
im Verbund agiert.» <<br />
Mehrwert für AGVS-Mitglieder<br />
Der AGVS unterstützt seine Mitglieder nachhaltig,<br />
indem er sich für optimale Rahmenbedingungen<br />
einsetzt. Dank verschiedener<br />
Partnerschaften mit namhaften Organisationen<br />
profitieren AGVS-Mitglieder von<br />
Sonderkonditionen und Ermässigungen in<br />
diversen Bereichen.<br />
Termin buchen<br />
Fünf Kundenberater stehen täglich für die<br />
AGVS-Mitglieder im Einsatz. Ein Termin kann<br />
hier gebucht werden:<br />
70<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BRANCHENVERTRETUNG: TECHNIK & UMWELT<br />
Gefahr Tagfahrlicht<br />
Klären Sie Ihre Kunden auf<br />
Die Tage sind grau, der Nebel hängt tief <strong>–</strong> ja, liebe Bündner und Walliser Garagisten, wir wissen es: bei Ihnen nicht!<br />
<strong>–</strong> und trotzdem sind viele Automobilistinnen und Automobilisten auch bei diffusen Lichtverhältnissen mit Tagfahrlicht<br />
unterwegs. Machen Sie als Mobilitätsberater Ihre Kunden auf diesen häufigen Fehler aufmerksam! Sandro Compagno<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />
Regelmässig erreichen den AGVS dieser Tage<br />
E-Mails von Autofahrerinnen und Autofahrern,<br />
die sich (zurecht) über Verkehrsteilnehmer<br />
im «Blindflug» ärgern. Stellvertretend das<br />
Schreiben einer Dame aus dem Kanton Aargau:<br />
«Einmal mehr ist heute ein äusserst nebliger<br />
Tag im Raum Baden/Aargau. Die Sichtweite<br />
ist auf bestimmten Streckenabschnitten<br />
so tief, dass auch mit Nebellicht hätte gefahren<br />
werden können. Unterwegs bin ich (einmal<br />
mehr) etlichen Fahrzeugen begegnet, welche<br />
mit Tagfahrlicht unterwegs waren. Sprich<br />
vorne knapp, hinten gar nicht beleuchtet. In<br />
der heutigen Zeit, wo die meisten Autos mit<br />
allen möglichen und unmöglichen Sicherheitsassistenten<br />
ausgestattet sind, reibe ich<br />
mir die Augen, wenn ich diese Dunkelfahrer<br />
unterwegs antreffe.»<br />
seit Einführung der Lichtautomatik und der<br />
serienmässig verbauten Tagfahrleuchten auf<br />
die automatische Steuerung verlassen.» Das<br />
Fahren am Tag mit Licht ist in der Schweiz<br />
seit dem 1. <strong>Januar</strong> 2014 Pflicht. Das Bundesamt<br />
für Strassen (Astra) definiert das Tagfahrlicht<br />
als «ein nach vorne gerichtetes Licht, welches<br />
das Fahrzeug leichter erkennbar macht,<br />
wenn es bei Tageslicht fährt». Dass die Rücklichter<br />
dabei bei vielen Fahrzeugen nicht eingeschaltet<br />
sind, geht oft vergessen.<br />
Die Lichtsensoren in modernen Fahrzeugen<br />
erkennen, wenn sie bei Dunkelheit <strong>–</strong> abends<br />
oder auch bei der Einfahrt in einen Tunnel <strong>–</strong><br />
vom Tagfahrlicht auf Abblendlicht umstellen<br />
müssen; damit sind auch die Heckleuchten<br />
eingeschaltet. Markus Aegerter: «Beim Erkennen<br />
von Nebel jedoch ist die Sensorik noch<br />
nicht so weit fortgeschritten. Hier muss der<br />
Autofahrer oder die Autofahrerin zwingend<br />
selbst auf Abblendlicht wechseln. Die Tagfahrleuchten<br />
bieten bei Nebel und auch bei Regen<br />
im Vergleich zu Abblend- und Nebelleuchten<br />
keine ausreichende Sicht. Und vor allem<br />
bleiben die Rückleuchten aus, was in dichtem<br />
Nebel fatale Folgen haben kann.»<br />
Markus Aegerter verbindet diesen Umstand<br />
mit einem Aufruf an die AGVS-Garagisten:<br />
«Vielen Autofahrerinnen und Autofahrern ist<br />
schlicht nicht bewusst, dass die Lichtautomatik<br />
im Nebel nicht ausreicht. Machen Sie sie darauf<br />
aufmerksam, bei diffusen Lichtverhältnissen<br />
manuell auf Abblendlicht umzuschalten.»<br />
Eine ungenügende Fahrzeugbeleuchtung ist<br />
nicht nur gefährlich, sondern kann auch ins<br />
Geld gehen. Wer bei schlechten Sichtverhältnissen<br />
nicht vom Tagfahr- auf das Abblendlicht<br />
umschaltet, verstösst gegen Art.<br />
30 Abs. 1 der Verkehrsregelnverordnung<br />
(VRV). Wird man von der Polizei erwischt,<br />
droht eine Busse von 40 Franken. Das ist<br />
zwar nicht viel Geld, aber es lässt sich Gescheiteres<br />
damit anstellen. <<br />
Verbunden sind diese E-Mails in aller Regel<br />
mit der Aufforderung an den AGVS, mehr<br />
Aufklärungsarbeit zu leisten. Wie die Zuschrift,<br />
die uns via Autoratgeber auf «20 Minuten»<br />
erreicht hat: «Vielen Autofahrenden<br />
ist offensichtlich nicht bewusst, dass das<br />
Tagfahrlicht bei diffusen Lichtverhältnissen<br />
nicht ausreicht. Erst kürzlich ist mir bei Nebel<br />
aufgefallen, dass bei jedem zweiten Auto das<br />
Rücklicht nicht an war. Könnt ihr das nicht<br />
mal im Ratgeber thematisieren?»<br />
Markus Aegerter, AGVS-Geschäftsleitung<br />
zuständig für Branchenvertretung, antwortete<br />
in der Ratgeberrubrik des grössten Newsportals<br />
der Schweiz: «Es ist tatsächlich so, dass<br />
sich viele Autofahrerinnen und Autofahrer<br />
Die Sensoren sind auch in modernen Fahrzeugen noch nicht soweit fortgeschritten, dass sie Nebel erkennen.<br />
Hier muss der Autofahrer manuell das Abblendlicht einschalten. Foto: Shutterstock<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>71
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Kein doppelter Boden, aber immerhin ein Geländer, um sich festzuhalten: Marcel Stocker an den «Autotechnik Days» im Jahr 2020. Foto: AGVS-Medien<br />
«Autotechnik Days»<br />
Ohne Netz und doppelten<br />
Boden<br />
Vom 3. bis 5. März <strong>2022</strong> findet die zweite Austragung der «Autotechnik Days» in der Messe Luzern statt. Die<br />
Fachmesse der Hostettler Autotechnik AG ist ein Forum, das neben einem breiten Mix aus Themen und<br />
Informationsformaten aus dem Aftermarket auch Raum für Geselligkeit bietet. Marcel Stocker, Leiter Automotive<br />
bei Hostettler, organisiert den dreitägigen Event gemeinsam mit seinem Team. Sandro Compagno<br />
Marcel Stocker, sprechen wir zuerst über<br />
die Rahmenbedingungen. Nach einem Jahr<br />
pandemiebedingtem Unterbruch sind die<br />
«Autotechnik Days» vom 3. bis 5. März <strong>2022</strong><br />
in der Messe Luzern angesetzt. Was gibt<br />
Ihnen die Sicherheit, dass Sie die Fachmesse<br />
durchführen können?<br />
Marcel Stocker, Leiter Automotive<br />
Hostettler Autotechnik AG: Eine Absolute<br />
Sicherheit kann uns leider niemand geben.<br />
Was die bald zwei Jahre Pandemie aber bewirkt<br />
haben, ist der Fakt, dass man sich einigermassen<br />
mit der Situation arrangiert hat<br />
und Massnahmen besser absehbar sind. So<br />
bin ich ziemlich überzeugt davon, dass wir<br />
den Event durchführen können <strong>–</strong> halt mit<br />
den Auflagen, die im März gelten werden.<br />
Arbeiten Sie mit Szenarien?<br />
Ein wirkliches Alternativ-Szenario haben<br />
wir nicht <strong>–</strong> ausser natürlich die Absage. Entscheidend<br />
wird sein, ob unsere Partner, die<br />
zu einem grossen Teil aus dem Ausland kommen,<br />
zu uns reisen dürfen. Das Konzept ist<br />
flexibel genug, um einige Ausfälle kompensieren<br />
zu können. Sollten wir aber auf zu viele<br />
Partner verzichten müssen, würde uns nur<br />
die Absage bzw. Verschiebung bleiben.<br />
Eine indiskrete Frage: Die Organisation<br />
eines solchen Events ist mit grossen<br />
personellen und finanziellen Aufwendungen<br />
verbunden. Sind Sie abgesichert, falls Sie<br />
aufgrund behördlicher Covid-Massnahmen<br />
doch absagen müssen?<br />
Nein, wir arbeiten hier ohne Netz und doppelten<br />
Boden... Natürlich besteht das Risiko,<br />
die Investitionen bei einer Absage in<br />
den Sand zu setzen. Dieses Risiko gehen wir<br />
aber in der Hoffnung auf eine Wiederholung<br />
des Erfolges der ersten «Autotechnik Days»<br />
gerne ein.<br />
72<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
2020 fand die Premiere der «Autotechnik Days»<br />
an zwei Tagen statt, <strong>2022</strong> ist ein dreitägiger<br />
Event geplant. Was sind die Gründe?<br />
Trotz den Wirren der ersten Corona-Tage<br />
durften wir 2020 an beiden Tagen je fast<br />
1000 Besucherinnen und Besucher begrüssen.<br />
Dabei waren die Feedbacks durchwegs<br />
äusserst positiv. Deshalb glauben wir, dieses<br />
Jahr noch etwas mehr Leute in Luzern begrüssen<br />
zu dürfen. Die Erfahrung aus dem<br />
ersten Jahr hat aber auch gezeigt, dass die<br />
Tageskapazität bei rund 1000 Personen erschöpft<br />
sein wird <strong>–</strong> auch weil uns der persönliche<br />
Kontakt mit den Besuchern sehr wichtig<br />
ist. Deshalb haben wir uns entschlossen,<br />
mit einem zusätzlichen Tag das Potenzial für<br />
weiteres Wachstum zu schaffen.<br />
2020 gab es Podiumsdiskussionen, Vorführungen<br />
und eine breite Auswahl an Workshops.<br />
Halten Sie an diesem Konzept fest<br />
oder nehmen Sie Anpassungen vor?<br />
Der Mix der verschiedenen Formate kam<br />
sehr gut an und machte unserer Meinung<br />
nach auch den Erfolg des Events aus. Deshalb<br />
halten wir mit wenigen Anpassungen<br />
daran fest: Wir geben den einzelnen Podien<br />
und Workshops jeweils etwas mehr Zeit und<br />
werden alle Teilnehmenden mit einem persönlichen<br />
Kopfhörer ausrüsten. So können<br />
wir die teilweisen Akustik-Probleme vom<br />
letzten Mal verhindern.<br />
Vor zwei Jahren hatten Sie gesagt, es sei<br />
nicht einfach gewesen, Ihren Lieferanten<br />
das Konzept zu erklären und sie von einer<br />
Teilnahme zu überzeugen. War das dieses<br />
Mal einfacher? Haben Sie mehr Aussteller<br />
als 2020?<br />
Ja, das hat sich tatsächlich komplett gedreht.<br />
Die teilnehmenden Lieferanten haben<br />
das Konzept sehr geschätzt <strong>–</strong> nicht<br />
wenige waren regelrecht begeistert. <strong>2022</strong><br />
sind alle bisherigen Partner wieder mit dabei<br />
und wir haben punktuell weitere Lieferanten<br />
integriert. Auch das Konzept der<br />
Workshops wurde jetzt verstanden: Wir bekamen<br />
sehr gute Vorschläge seitens der Lieferanten.<br />
Daraus konnten die Besucher des<br />
letzten Events in einer Online-Abstimmung<br />
die attraktivsten Themen wählen <strong>–</strong> so haben<br />
wir das Workshop-Programm für <strong>2022</strong><br />
zusammengestellt.<br />
Vor zwei Jahren gab es auch einen Zweirad-<br />
Bereich, wo Hostettler ja sehr aktiv ist. Wird<br />
das wieder so sein?<br />
Wir sind stolzes Mitglied der Hostettler<br />
Group und zeigen auch dieses Mal wieder<br />
unsere Kompetenz im Zweirad-Bereich. Da<br />
unsere Kolleginnen und Kollegen aber an der<br />
gleichzeitig in Bern stattfindenden Motorrad-<br />
Messe absorbiert sein werden, fällt dieser Bereich<br />
diesmal etwas kleiner aus.<br />
Welche sind die Highlights aus Ihrer<br />
persönlichen Sicht? Was darf der Garagist<br />
auf keinen Fall verpassen?<br />
Themenschwerpunkt in diesem Jahr wird<br />
die Diagnose-Technik sein. Hier lancieren<br />
wir neu die Produkte von Mahle-Brainbee<br />
und zeigen das erste Mal unser Remote Diagnose<br />
System live. Aber auch die bekannten<br />
Produkte von Texa, Delphi und Euro DFT<br />
zeigen wir. So kann der Besucher die verschiedensten<br />
Geräte und Anwendungsmöglichkeiten<br />
praxisnah erleben und sich den<br />
Überblick verschaffen, welche Kombination<br />
an Diagnose-Lösungen für seinen Betrieb optimal<br />
sind. Bei den Workshops haben wir das<br />
Angebot um einen Raum erweitert, die Themen<br />
wurden von den Teilnehmenden des<br />
letzten Events gewählt. Und bei den Podien<br />
freue ich mich sehr auf den Zukunftsforscher<br />
Stefan Sigrist. Er wird uns aufzeigen, wohin<br />
sich die Mobilität in Zukunft entwickelt, indem<br />
er die vielen aktuellen Trends einem<br />
Realitäts-Check unterzieht. Spannend werden<br />
auch die Podiumsdiskussionen verschiedener<br />
Garagisten zu aktuellen Themen sein.<br />
Emotionen wecken dann die drei «Schweizer<br />
Autobauer» ganz unterschiedlicher Prägung:<br />
Motorenbauer Mario Illien, Drift-Car Bauer<br />
Patrick Müller und Garagist Dominic Schneider,<br />
der sich einen K.I.T.T. aufgebaut hat. Als<br />
Kind der 1980er-Jahre und Fan von «Knight<br />
Rider» freue ich mich, dass wir dieses Auto<br />
auch live in Luzern zeigen werden.<br />
2020 waren auch viele Besucher aus der<br />
Romandie im Luzern <strong>–</strong> viele Workshops<br />
wurden auf Französisch geführt. Ist das<br />
wieder der Fall?<br />
Ja, auch dieses Jahr werden wieder alle Workshops<br />
und Podien in zwei Sprachen durchgeführt<br />
oder simultan übersetzt.<br />
«Autotechnik Days» <strong>2022</strong><br />
Ort: Messe Luzern, Halle 3 und 4<br />
Datum: 3. bis 5. März <strong>2022</strong><br />
Öffnungszeiten: 9.00 bis 17.00 Uhr, mit<br />
anschliessendem Barbetrieb mit Musik<br />
Anreise: Mit dem Auto ab A2:<br />
Verlassen Sie die Autobahn A2 bei der<br />
Ausfahrt «Luzern-Horw» und folgen Sie der<br />
Ausschilderung «Allmend/Messe». Hier<br />
finden Sie diverse Parkmöglichkeiten.<br />
Mit dem öffentlichen Verkehr:<br />
Mit der S-Bahn ab Bahnhof Luzern (Abfahrt<br />
im Viertelstundentakt) fahren Sie zur Haltestelle<br />
«Allmend/Messe» in nur zwei Minuten.<br />
Mit der Buslinie 20 ab Bahnhof Luzern beträgt<br />
Ihre Fahrzeit kurze acht Minuten.<br />
Wie müssen die drei Tage in Luzern ablaufen,<br />
dass Sie den Abend des 5. März mit<br />
einem Glas Rotwein zufrieden ausklingen<br />
lassen können?<br />
Ich bin zufrieden, wenn wir die «Autotechnik<br />
Days» ohne allzugrosse Einschränkungen<br />
durchführen konnten und alle, die uns<br />
in Luzern besuchen wollten, dies auch tun<br />
konnten. Dann werde ich in die erschöpften,<br />
aber ebenfalls zufriedenen Gesichter unseres<br />
Teams blicken. Gemeinsam werden wir noch<br />
lange von den spannenden Bekanntschaften,<br />
interessanten Gesprächen und geselligen Momenten<br />
mit unseren Besuchern und Partnern<br />
zehren können.<br />
Blicken wir in die fernere Zukunft: Die Pandemie<br />
hat Sie zu diesem 2-Jahres-Rhythmus<br />
gezwungen. Sind die übernächsten<br />
«Autotechnik Days» im Jahr 2023 oder ist<br />
ein 2-Jahres-Rhythmus denkbar?<br />
Diese Frage stellen wir uns nach der pandemiebedingten<br />
Pause ebenfalls. Einerseits<br />
sind wir begeistert vom Erfolg der ersten<br />
Durchführung und den guten Begegnungen,<br />
welche wir mit unseren Garagisten erleben<br />
durften. Das möchten wir natürlich möglichst<br />
oft, also jedes Jahr wieder erleben.<br />
Andererseits wollen wir auch, dass die ATD<br />
für unsere Besucher immer wieder Neues bieten<br />
und interessant bleiben. Da birgt der Einjahres-Rhythmus<br />
gewisse Abnutzungs-Risiken.<br />
Nun freuen wir uns erst mal auf den<br />
diesjährigen Event und werden uns im Anschluss<br />
entscheiden, wann die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />
stattfinden soll. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autotechnikdaysch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>73
HANDEL & AFTERSALES FOKUS<br />
An der Zürcher Bahnhofstrasse, wo Passanten diverse Laden für Luxusgüter vorfinden, können nun auch Genesis-Modelle bewundert und gekauft werden. Fotos: AGVS-Medien<br />
Die koreanische Premiummarke Genesis<br />
Gekommen, um zu bleiben<br />
Direkt an der noblen Zürcher Bahnhofstrasse, inmitten von Läden der Luxusmarken IWC oder Tag Heuer liegt die<br />
neue Heimat von Genesis. Die koreanischen Automodelle im Flagship-Store sorgen für Aufsehen. Vor allem die<br />
fairen Preise werden stets wohlwollend registriert <strong>–</strong> doch was genau steckt eigentlich hinter der Marke Genesis?<br />
Was sind ihre Pläne und welche Rolle kann dabei ein Schweizer Garagist spielen? Jürg A. Stettler<br />
Wer im europäischen Premiumsegment reüssieren<br />
will, der muss sich von den etablierten<br />
Automarken wie Mercedes, BMW<br />
oder Audi abheben. Das weiss auch der Hyundai-Konzern,<br />
der die Marke Genesis 2015<br />
zuerst in der südkoreanischen Heimat und<br />
später in den USA, Kanada, Russland, dem<br />
Nahen Osten und Australien etablierte. Den<br />
Unterschied will Genesis nicht nur auf der<br />
Strasse machen, sondern auch mit seinem<br />
Kundenservice und seinem Auftritt.<br />
Dies wird schnell klar, wenn man das Genesis<br />
Studio Zürich an der Bahnhofstrasse<br />
besucht. Es ist ein Mix aus Lounge, Designgalerie<br />
und Showroom. Spezielle Spiegel erlauben<br />
einen einzigartigen Blick auf die Details<br />
der ausgestellten Genesis-Modelle,<br />
während im Hintergrund ein sanfter Klangteppich<br />
für eine entspannte Atmosphäre<br />
sorgt. Zehn Fahrzeugtüren an einer Wand<br />
ermöglichen einen Überblick über Carosseriefarben<br />
sowie Leder- und Verarbeitungsqualität<br />
im Interieur. Zudem hängen fünf<br />
Schnittmodelle der Motoren in Kupferoptik<br />
an der Wand. Wie Kunstwerke zeugen sie<br />
als ästhetische Highlights von der normalerweise<br />
unter der Karosserie versteckten Ingenieurleistung.<br />
«Bald werden wir zwei davon<br />
austauschen, wenn unsere ersten Elektromodelle<br />
auf den Markt kommen», verrät Diego<br />
Battiston, Head of Sales bei Genesis Motor<br />
Switzerland AG, zur Begrüssung. Die Marke<br />
will hierzulande nicht nur mit ihren Produkten,<br />
sondern vor allem mit ihrem kundenzentrierten<br />
Servicedenken überzeugen.<br />
«Diese Idee kommt von der koreanischen<br />
Philosophie von Son-Nim, die jede Kundin<br />
und jeden Kunden als Gast ansieht, den es<br />
zu pflegen gilt.»<br />
Damit sich diese Gäste wohl fühlen, arbeiten<br />
in der Schweiz mehr als 30 Personen für<br />
Genesis. Die meisten Mitarbeitenden sind<br />
sogenannte GPA <strong>–</strong> kurz für Genesis Personal<br />
Assistant. Diese erläutern nicht nur die<br />
Details zu den beiden SUV GV70 und GV80,<br />
zu den zwei Limousinen G70 und G80 sowie<br />
zum Kombi G70 Shooting Brake oder zum<br />
ersten Elektromodell, dem Electrified G80,<br />
sondern unterstützen die Kunden während<br />
des gesamten Kaufprozesses <strong>–</strong> und auch da-<br />
Spezielle Spiele ermöglichen den Blick auf alle Details<br />
der ausgestellten Genesis-Modelle.<br />
74<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
nach. «Der GPA nimmt bei uns auch den<br />
Kontakt zur Garage wahr. Wir kümmern<br />
uns um das Auto, garantieren unseren Kunden<br />
Mobilität, holen oder bringen ihm das<br />
Auto <strong>–</strong> nach Hause, ins Hotel oder wo er es<br />
gerade benötigt», erläutert Battiston. «Mobilität<br />
wird bei Genesis zu einer Annehmlichkeit,<br />
die man nicht mehr missen will.»<br />
Und wer kümmert sich um die edlen Koreaner,<br />
wenn doch einmal etwas daran repariert<br />
werden muss? Denn Genesis-Garagen<br />
gibt’s hierzulande bislang nicht. «Wir arbeiten<br />
hier mit einer renommierten Schweizer<br />
Logistikfirma und den Ingenieuren unseres<br />
Genesis Technical Center zusammen», verrät<br />
der 56-Jährige.<br />
Eine edle Oase der Ruhe: Das Genesis Studio Zürich ist einer der bislang drei Standorte der koreanischen Premiummarke<br />
in Europa, die jedoch rasch wächst. Foto: Genesis<br />
Auch den Verkauf selbst gibt Genesis nicht<br />
aus der Hand. «Wir verfolgen eine ‹One-Price-Policy›<br />
und wollen, dass unsere Kundinnen<br />
und Kunden die Gewissheit haben, dass<br />
sie überall gleich viel für ihr Modell und<br />
den speziellen Kundenservice zahlen», so<br />
Battiston. Einheitliche Preise sind Genesis<br />
wichtig, daher der Direktverkauf. Doch das<br />
Unternehmen geht zudem mit der Zeit und<br />
versteht Mobilität nicht allein als Besitz. Daher<br />
kann man die Modelle logischerweise<br />
auch leasen und abonnieren. «Mit ‹Flexibility›<br />
haben wir auch ein Abo-Angebot. Das<br />
entspricht dem Zeitgeist», erläutert Diego<br />
Battiston. «Die Kunden schätzen beim Abo<br />
vor allem die Kostenwahrheit. Und als neue<br />
Marke muss man sich exponieren, an Events<br />
genauso präsent sein, wie in neuen Segmenten,<br />
um Kunden zu gewinnen. Wichtig ist<br />
uns dabei immer, dass wir als Marke den direkten<br />
Draht zum Kunden haben.»<br />
Doch, wo bleibt da der Schweizer Garagist?<br />
Gibt es für diesen überhaupt Platz in der neuen<br />
Genesis-Welt? «Im Aftersales-Bereich gibt<br />
es bei weiterem Wachstum beispielsweise im<br />
Hinblick auf die Reifenwechselsaison noch<br />
Potenzial für Garagisten, um mit uns zusammenarbeiten»,<br />
erläutert der Head of Sales bei<br />
Genesis Motor Switzerland AG. Die Chance<br />
dafür stehen durchaus gut, rund 100 Fahrzeuge<br />
wurden 2021 in der Schweiz verkauft<br />
und die Koreaner wachsen rasch. Bald eröffnet<br />
in Genf an bester Lage ein weiteres Studio<br />
und Ende <strong>2022</strong> soll auch ein Standort in Basel<br />
folgen. «Wir wollen unsere Idee, auf unsere<br />
Kunden zuzugehen, und nicht einfach zu<br />
warten, bis sie bei uns im Studio landen oder<br />
eine Probefahrt vereinbaren, auch nächstes<br />
Jahr weiterverfolgen. Daher werden wir auch<br />
bei vielen Events präsent sein», so Battiston.<br />
Fahrzeugtüren ermöglichen einen Überblick über die verschiedenen Carosseriefarben sowie Leder- und Verarbeitungsqualität<br />
im Genesis-Interieur.<br />
Präsenz markiert die neue Premiummarke<br />
auch mit ihren Standorten in ganz Europa.<br />
In Grossbritannien ist man in einem Einkaufscenter<br />
vertreten. In München (D) setzt<br />
man auf einen hippen Lifestyle-Space mit<br />
einer Glasbox, in der ein Genesis-Modell<br />
zum Bewundern untergebracht ist. In Zürich<br />
hat man etwas mehr Platz, daher können im<br />
schicken Brandstudio mit edlem Holzboden<br />
und Sichtbeton gleich mehrere Genesis-Modelle<br />
ausgestellt werden. Zudem steht im<br />
Untergeschoss noch ein rund 300 Quadratmeter<br />
grosser Eventspace mit riesigem LED-<br />
Screen und im oberen Stock ein Lounge-Bereich<br />
zur Verfügung, in dem man sich in<br />
Ruhe über Ausstattungsdetails und Serviceangebote<br />
unterhalten kann. «Das Direktverkaufssystem<br />
ist für uns bei Genesis neu, daher<br />
sammeln wir nun wichtige Erfahrungen<br />
und implementieren dies gleich in den Ausbau<br />
unseres Europageschäfts.» Diego Battiston<br />
macht zum Abschied klar, dass Genesis<br />
im europäischen Autogeschäft sicher mehr<br />
als eine kurzfristige Modeerscheinung sein<br />
wird: «Wir haben für unsere Location an der<br />
Zürcher Bahnhofstrasse einen langjährigen<br />
Mietvertrag abgeschlossen. Bereits das zeigt,<br />
dass wir gekommen sind, um zu bleiben.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
genesis.com/ch<br />
Adele Bottoni, PR & Marketing Manager, und Diego<br />
Battiston, Head of Sales bei Genesis Motor Switzerland AG
HANDEL & AFTERSALES<br />
«Checkpoint powered by Hella Gutmann»<br />
Unterstützung für den freien<br />
Garagisten bei der Diagnose<br />
Die zunehmende Komplexität der Fahrzeugelektronik bringt für die Werkstätten knifflige Denksportaufgaben<br />
mit sich. Um unabhängiger von den Vorgaben der Fahrzeughersteller zu sein, greift ein neues Konzept den<br />
freien Garagisten unter die Arme: «Checkpoint powered by Hella Gutmann». Mike Gadient<br />
Neuerungen seitens der Fahrzeughersteller,<br />
wie Diagnoserestriktionen für nicht autorisierte<br />
Personen, verlangen nach neuen<br />
Arbeitsabläufen. Weitere Herausforderungen<br />
ergeben sich bei Komponentenfreischaltungen.<br />
Nicht alle Werkstätten haben sich bisher<br />
auf diese Themen vorbereitet oder sind dazu<br />
in der Lage. Deshalb bietet der Deutsche Diagnosespezialist<br />
Hella Gutmann gemeinsam<br />
mit der Desa Autoglass AG in Zofingen mit<br />
dem Konzept «Checkpoint» Unterstützung.<br />
Dabei handelt es sich um ein Kalibrier- und<br />
Diagnose-Center, das Hardware, Software<br />
und Know-how bündelt, um Werkstätten<br />
markenübergreifend für neue Anforderungen<br />
zu rüsten. In der Schweiz übernimmt die<br />
Desa Autoglass AG in Zofingen diesen Part.<br />
Anspruchsvolle Aufgaben im Bereich Kalibrierung<br />
werden von Desa unter dem Einsatz<br />
der Technologien aus dem Hause Hella<br />
Gutmann gelöst <strong>–</strong> darunter Remote-Services<br />
sowie das CSC-Tool Digital.<br />
Die Idee hinter dem Konzept: Alle freien<br />
Werkstätten sollen schnellen Zugang zu<br />
den Daten der Fahrzeughersteller erhalten,<br />
auch wenn deren Nutzung nur mit modernsten<br />
Mitteln möglich ist. Ziel ist es, durch die<br />
Gründung mehrerer «Checkpoints» zusammen<br />
mit Partnern aus dem Handel und mit<br />
leistungsstarken Werkstätten ein flächendeckendes<br />
Netz zu schaffen, das freie Werkstätten<br />
auf dem Weg in die Zukunft begleitet.<br />
Von einem solchen «Checkpoint» profitieren<br />
gleich mehrere Parteien: die «Checkpoint»-<br />
Werkstatt wie Desa Autoglass AG selbst und<br />
andere Multimarkenwerkstätten im Umkreis.<br />
«Checkpoint» <strong>–</strong> ein Diagnose- und Kalibrierzentrum, das auf besonders anspruchsvolle Arbeiten ausgerichtet ist.<br />
Foto: Desa<br />
Die Leistungen umfassen die Multimarkendiagnose,<br />
Kalibrierungen von kamera-, lidarund<br />
radargestützten Fahrerassistenzsystemen,<br />
Komponentenfreischaltungen bis zu<br />
Einstellungen adaptiver Lichtsysteme. Um<br />
diese auch an jüngsten Fahrzeugmodellen<br />
durchführen zu können, kommen Systeme<br />
wie das CSC-Tool mit digitalen Kalibriertafeln<br />
für Frontkameras zum Einsatz. Selbst<br />
neue Fahrzeuge, die noch nicht in der «Mega-<br />
Macs-Software» enthalten sind, können so<br />
über das Remote-Verfahren fachgerecht kalibriert<br />
werden <strong>–</strong> ein Mehrwert, insbesondere<br />
für Glas-, Karosserie- und Lackspezialisten.<br />
Werkstätten, die dem Netzwerk angehören<br />
wollen, müssen Standards erfüllen. Für die<br />
Räumlichkeiten definiert Hella Gutmann<br />
eine Mindestgrösse, besondere Lichtverhältnisse<br />
und thermische Bedingungen, nivellierte<br />
Aufstandsflächen für Fahrzeuge und<br />
spezifische IT-Voraussetzungen.<br />
Zur Sicherung stabiler Datenverbindungen<br />
begleitet ein IT-Spezialunternehmen den<br />
Aufbau leistungsfähiger IT-Strukturen für<br />
das Gesamtkonzept und jeden einzelnen<br />
«Checkpoint» <strong>–</strong> so geschehen bei der Desa<br />
Autoglass. Sie ersetzt Fahrzeugscheiben aller<br />
Fahrzeugmarken und Modelle. Sobald ein<br />
Fahrzeug, das mit Assistenzsystemen ausgestattet<br />
ist, mit einer neuen Windschutzscheibe<br />
ausgerüstet wurde, ist eine exakte Kalibrierung<br />
der hinter der Scheibe verbauten<br />
Kamera unverzichtbar und somit selbstverständlicher<br />
Prozessbestandteil beim Glasersatz.<br />
Nun erweitern die Glasprofis aus Zofingen<br />
ihr Spektrum und auch unabhängige<br />
Werkstätten in der Region nehmen die Hightech-Dienstleistungen<br />
des ersten Schweizer<br />
«Checkpoints» bereits in Anspruch. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
desa-autoglass.ch<br />
76<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTENEWS<br />
Südo<br />
suedo.ch<br />
Bahnbrechendes adaptives Batterielade- und Wartungsgerät<br />
pd. Keine Tasten, keine Modi <strong>–</strong> das CS One einfach an eine beliebige<br />
12-V-Batterie anschliessen und aufladen. Die APTO-Technologie erkennt<br />
automatisch den Batterietyp und aktiviert dann das passende<br />
Ladeprogramm, das die verbleibende Ladedauer bis zur Einsatzbereitschaft<br />
anzeigt. Die polaritätsfreien Klemmen ersparen das Überlegen,<br />
welche Klemme wo angeschlossen werden muss. Kein falsches<br />
Anschliessen mehr. Die Klemmen sind zudem auch funkengeschützt.<br />
Wenn sie einander doch versehentlich berühren, passiert nichts.<br />
Weitere Funktionen lassen sich mittels der Ctek-App mit Bluetooth<br />
freischalten. «Recond» wählen, um die Batterie wiederherzustellen<br />
und zu rekonditionieren. «Wake Up» für Lithium-Ionen-Batterien mit<br />
Unterspannungsschutz wählen, oder tiefentladene Blei-Säure-Batterien<br />
wieder zum Leben erwecken. «Supply» wählen, um das CS One in<br />
eine praktische 12-V-Quelle zu verwandeln. Auch die vom Ladegerät<br />
gelieferte Spannung und Stromstärke lässt sich überwachen. <<br />
Südo vertreibt mit der CS One das neue Batterieladegerät von Ctek. Foto: Südo<br />
Motiondata<br />
motiondata-vector.ch<br />
wie Website oder Online-Fahrzeugbörsen. Alle drei Module des<br />
Sales Managers sind komplett in das DMS integriert und beinhalten<br />
ein modernes und userfreundliches Interface.<br />
• CRM: Komplettansicht der Kundenkontakte zum Verwalten,<br />
Aufbau engerer Kundenbeziehungen durch gezielte Marketing-/<br />
Vertriebsaktivitäten sowie zur intelligenten Organisationen der<br />
Arbeit und Prozesse.<br />
Der Sales Manager ist auch für Schweizer Garagisten erhältlich. Foto: Motiondata<br />
• Fahrzeugverwaltung: Ortsunabhängig können Fahrzeuge bearbeitet<br />
und verwaltet werden. Automatische Verkaufsmeldungen,<br />
Datenqualitätsmanagement und viele weitere Funktionen ergänzen<br />
dieses Modul.<br />
Sales Manager <strong>–</strong> Durchstarten mit dem Powertool<br />
pd. Die Motiondata Vector Gruppe, IT-Spezialist für DMS, hat genau<br />
das richtige Tool für die Garagisten: Sales Manager, ein Fahrzeugverwaltungstool,<br />
das garantiert zum nachhaltigen Vertriebserfolg<br />
führt. Durch die modulare Aufbauweise kann der Sales Manager<br />
individuell auf die Bedürfnisse angepasst werden. Er unterstützt alle<br />
notwendigen Abläufe im Vertrieb: vom klassischen CRM bis hin zur<br />
Verteilung des Fahrzeugbestandes auf zusätzliche Verkaufskanäle<br />
• Probefahrten: Mit dieser App können einfach und unkompliziert<br />
Fahrzeuge für Probefahrten reserviert und sämtliche dazu benötigten<br />
Dokumente erstellt werden.<br />
Viele Kunden von Motiondata Vector in Österreich arbeiten bereits<br />
mit dem Tool und sind begeistert. Profitieren auch Sie von den<br />
Vorteilen des Sales Managers und werden Pilot für den Schweizer<br />
Markt. Kontaktadresse: office@motiondata-vector.ch. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>77
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78<br />
<strong>Januar</strong> <strong>2022</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2022</strong>81
UMFRAGE DES MONATS<br />
Sehr grosses Interesse für...<br />
Welche Themen interessieren die Lernenden?<br />
55 %*<br />
Weiterbildung<br />
52 %*<br />
Verbrennungsmotor<br />
Die AGVS-Medien haben Lernende im Automobilgewerbe befragt, mit<br />
welchen berufsbezogenen Themen sie sich am meisten auseinandersetzen<br />
wollen. Das Ergebnis der Umfrage zeigt, bei wie vielen Teilnehmenden das<br />
Interesse für das jeweilige Thema «sehr gross» ist. Mehrfachantworten<br />
waren möglich. Sehr grosses Interesse besteht beispielsweise für 55<br />
Prozent der jungen Fachkräfte an Weiterbildungsmöglichkeiten. Nur 16<br />
Prozent gaben an, an der Elektromobilität «sehr grosses Interesse» zu<br />
haben. Kein Grund zur Panik, denn immerhin 41 Prozent gaben an,<br />
«grosses Interesse» an der Elektromobilität zu verspüren.<br />
Stand: 13. Dezember 2021.<br />
19 %*<br />
Autonomes Fahren<br />
22 %*<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
*Mehrfachnennung möglich<br />
16 %*<br />
Elektromobilität<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 02 <strong>–</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 4. Februar <strong>2022</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Foto: Istock<br />
Foto: Istock Foto:AGVS-Medien Foto: Amag<br />
Fokus Service und Technik<br />
Wie tunt der Garagist ein E-Fahrzeug? Was sind<br />
die Auswirkungen von Euro 7 auf die Abgasnachbehandlung<br />
bei Otto- und Dieselmotoren?<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> geht diesen und weiteren Geschichten<br />
nach und lässt Experten zu Wort kommen.<br />
«Tag der Schweizer Garagisten»<br />
Die Unternehmer Alice Tognetti, Marc Weber<br />
und Steeve Guillemin erörtern jene Faktoren, die<br />
relevant sind, um sich als Garagenbetrieb als<br />
Marke zu positionieren. Alle Programmhighlights<br />
gibt es in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />
Zahlen und Pläne bei der Amag<br />
Die Automobilbranche ist im Wandel begriffen.<br />
Auch die Amag Gruppe hat die Weichen unter<br />
CEO Helmut Ruhl gestellt und präsentiert neben<br />
ersten Resultaten ihrer Klimastrategie die Zahlen<br />
für 2021 und die weiteren Pläne für <strong>2022</strong>.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
94. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2020: 12 558 Exemplare, davon 9507 in Deutsch, 3051 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
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Einzelnummer<br />
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Kontakt: Serina Danz<br />
Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />
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Redaktion<br />
AGVS-Medien<br />
Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />
Telefon: +41 (0)43 499 19 81<br />
newsdesk@agvs-upsa.ch<br />
Redaktionsteam: Sandro Compagno (sco,<br />
Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />
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