01.02.2022 Aufrufe

67_next_06_2016

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>06</strong>‘16 Reisen<br />

Das Magazin für die Region<br />

Nancy – Die goldene Stadt<br />

Nancy, die Hauptstadt der Herzöge von Lothringen,<br />

ist weltbekannt für ihr architektonisches Ensemble aus dem<br />

18. Jahrhundert, welches seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt:<br />

den Place Stanislas, den Place de la Carrière sowie den Place d‘Alliance.<br />

1752 wurde mit dem Bau des Place Stanislas begonnen, der zu<br />

Ehren des französischen Königs Ludwigs XV., Schwiegersohn<br />

des ehemaligen polnischen Königs Stanilas, Herzog von Lothringen,<br />

errichtet werden sollte. Nach dem Tode Stanislas wurde<br />

der Platz ihm zu Ehren umbenannt. Der Platz besticht das ganze<br />

Jahr über durch seine Pracht und seine gastliche Atmosphäre,<br />

die dieser „Schönheit des Ostens” ein italienisches Ambiente<br />

verleihen. Der Place de la Carrière entstand bereits Mitte des<br />

16. Jahrhunderts und ersetzte die mittelalterlichen Stadtmauern.<br />

Sein Name geht auf seine Bedeutung als Austragungsort<br />

für Reitertuniere und Wettkämpfe zurück. Der dritte Teil des<br />

UNESCO-Ensembles, der Place d’Alliance wurde auf den Herzöglichen<br />

Gemüsegärten errichtet. In der Mitte des Platzes ist<br />

ein barocker Brunnen des Bildhauers Cyfflé angebracht, der<br />

ursprünglich für den Halbkreis der Carrière vorgesehen war.<br />

Er symbolisiert die Heilige Allianz zwischen Österreich-Ungarn<br />

und Frankreich und gab dem Platz den heutigen Namen. Neben<br />

dem städtebaulichen Ensemble glänzt Nancy auch mit seinem<br />

kulturellen Erbe, denn der französische Jugendstil, die Art<br />

nouveau-Stilrichtung, hat hier Schule gemacht. Entstanden ist<br />

die „Ecole de Nancy“ im Zuge des Deutsch-Französischen (bzw.<br />

preußisch-französischen) Krieges 1871. Im Zuge des deutschen<br />

Sieges wurden Elsass und das Departement Moselle durch die<br />

Deutschen annektiert. Viele Intellektuelle und Künstler lehnten<br />

die Annektion entschieden ab und flüchteten sich in die freie<br />

Stadt Nancy. In diesem besonderen Klima entstand die „Neue<br />

Kunst“, die Art nouveau. Noch heute lassen sich ihre Spuren<br />

durch die ganze Stadt verfolgen: Die Villa Majorelle, dieBrasserie<br />

Flo Excelsior, die Handelskammer, Banken, Geschäfte, Stadtvillen<br />

sind nur ein paar der unzähligen sehenswerten Zwischenstopps<br />

auf dem Weg zum Museum der Ecole de Nancy und<br />

zumMusée des Beaux-Arts (Kunstmuseum), die einen Eindruck<br />

von der kreativen Kraft dieser Bewegung vermitteln.<br />

In der Neustadt aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert sind<br />

die Hauptgeschäftsstraßen schnurgerade angelegt: rund um<br />

Point Central und Place Charles III herrscht durch den Hauptmarkt,<br />

die Geschäfte der großen Handelsketten, Boutiquen<br />

und Restaurants ständig reges Leben. Auch die Art-déco-Architektur<br />

ist hier sehr präsent, oft neben Art-nouveau-Gebäuden<br />

der Ecole de Nancy! Im Gebiet des Stadtverbands Grand<br />

Nancy zeugen einige wunderschöne alte Ortschaften von der<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!