faktorAZUBI 2022 01
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„Dieser Zusammenhalt ist etwas<br />
ganz Besonderes.“<br />
bewerben. „Auch ich war nervös, schließlich geht<br />
es ja auch um etwas. Aber es war in Ordnung, ich<br />
habe versucht, möglichst locker zu bleiben. Und es<br />
hat funk tioniert und lief zu meiner Überraschung<br />
total gut. Das hat sich sehr gut angefühlt.“ Direkt<br />
im Anschluss hat sie ihre vorläufige Zusage<br />
bekommen.<br />
Kurze Zeit später beginnt die Ausbildung in<br />
Hann. Münden. Zuvor checkt allerdings ein Amtsarzt<br />
noch den gesundheitlichen Zustand der Bewerber.<br />
Los geht es dann fast immer am 1. Oktober.<br />
Am ersten Tag gilt es, sich kennenzulernen und zu<br />
orientieren. „Wir wurden begrüßt und den Gruppen<br />
zugeteilt, es folgte viel Organisatorisches und<br />
dann ging es schon los“, erzählt Charline. In ihrem<br />
Fall waren die ersten Monate durch Onlinekurse<br />
geprägt. Ab und zu gab es auch praktische Trainings,<br />
aber das war die Ausnahme. Die Auszubildenden<br />
selbst hätten seit dem ersten Tag eine enge<br />
Verbindung zueinander aufgebaut und sich als<br />
Team zusammengerauft – eine Gruppe ist etwa 25<br />
Personen stark. „Dieser Zusammenhalt ist etwas<br />
ganz Besonderes.“<br />
Charline Reinecke ist inzwischen im zweiten von<br />
drei Akademiejahren. Während es im ersten Jahr<br />
vor allem darum geht, Rechtswissen aufzutanken,<br />
darf sie im zweiten Jahr auch erstmals in Praktika<br />
den Streifendienst begleiten. Zwischendurch gibt<br />
es wieder Blockunterricht an der Akademie, theoretische<br />
und praktische Prüfungen. Im dritten Jahr<br />
stehen Prüfungen und Facharbeiten im Mittelpunkt.<br />
Nach der Ausbildung bewerben sich die<br />
Absolventen bei den Dienststellen, in denen sie<br />
gern arbeiten wollen. Einige gehen auch zur<br />
Bereitschaftspolizei.<br />
An ihrer Überzeugung, den Weg gehen zu wollen,<br />
hat sich bisher nichts geändert. Auch die Dinge,<br />
die Polizeibeamte im Alltag sehen, schrecken sie<br />
nicht ab. Dass sie dabei immer eine Waffe trägt,<br />
erfüllt sie mit Respekt. „Ich bin jetzt niemand, den<br />
das verändert oder der deswegen unbedingt zur<br />
Polizei wollte“, sagt sie. Schon im ersten Lehrjahr<br />
lernen die Polizeianwärter den Umgang mit der<br />
Waffe, lange, bevor ein erster echter Schuss auf<br />
dem Übungsgelände abgefeuert wird. Charline hat<br />
eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft. Nach<br />
dem Einsatz im Streifendienst möchte sie sich bei<br />
der Reiterstaffel bewerben, einer Spezialeinheit der<br />
Polizei. Vor allem aber will sie eines sein: Freund<br />
und Helfer. ‹‹<br />
Du solltest Polizist/-in werden, wenn …<br />
• du ein ausgeprägtes Rechtsempfinden hast<br />
• du auch in brenzligen Situationen einen klaren<br />
Kopf behältst<br />
• du dich gut durchsetzen kannst und hinter<br />
dem stehst, was du tust<br />
Du solltest auf keinen Fall Polizist/-in werden,<br />
wenn …<br />
• du ein Gewohnheitstier bist und jeden Tag die<br />
gleichen Abläufe haben möchtest<br />
• Sport für dich Mord ist<br />
• du gern schneller Auto fährst, als die Polizei erlaubt<br />
AZUBI 1/<strong>2022</strong>