Hanfjournal 01/04
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Die Hanfberatung im Hanf Journal<br />
>>Erste Hilfe für Kiffer<br />
Ein neues Jahr ist angebrochen, doch all die Fragen<br />
unserer treuen Leser sind immer noch nicht erschöpft<br />
und so heißt es auch in diesem Jahr wieder: Leser fragen<br />
– Kascha antwortet. Und wenn euch Fragen rund um<br />
Hanf, Kiffen oder Drogen auf den Fingern brennen,<br />
dann schreibt einfach eine Mail an<br />
hanfberatung@hanfjournal.de<br />
Franzi (17) aus Dortmund fragt:<br />
„Hey Kascha,<br />
erst einmal ein großes Lob, das „Hanf Journal“ ist genial<br />
und ich bemühe mich jeden Monat, eine neue Ausgabe<br />
erbeuten zu können. Aber ich habe eine Frage: Weil ich<br />
lieber Joints rauche, kenne ich mich mit Bongs nicht so<br />
gut aus, habe aber schon oft gesehen, dass etwa in der<br />
Mitte der Bong oft das Rohr eher etwas verdreht oder<br />
eingebeult ist. Ein Freund hat mir erklärt, dass das das<br />
Eisfach ist. Aber wozu ist das gut? Oder ist das nur so<br />
ein Modeding? Und was ist (abgesehen vom Material)<br />
der Unterschied zwischen Glas- und Acrylbongs?“<br />
Kascha weiß Bescheid:<br />
„Hi Franzi,<br />
danke für dein Lob. Über positives Feedback freuen wir<br />
uns immer :-) Dein Freund hatte Recht, das ist das<br />
„Eisfach“. Das hat sogar einen Nutzen, abgesehen von<br />
der Optik, die durch das verdrehte Glas bzw. Acryl<br />
entsteht: Wenn man oben Eiswürfel reinwirft, bleiben<br />
die dort hängen und der Rauch muss, bevor man ihn<br />
da durch einatmet. Wenn der Rauch aber beim Einatmen<br />
kühl ist (die Verbrennungstemperatur im „Kopf“ der<br />
Bong liegt bei über 200 °C), kann man ihn tiefer einatmen<br />
ohne dabei so ein ekliges Kratzen im Hals zu haben<br />
oder husten zu müssen. Das soll dann angeblich besser<br />
knallen. Und ist eben angenehmer im Hals, was aber<br />
nicht heißen muss, dass es gesünder ist (im Gegenteil:<br />
man inhaliert schließlich ziemlich tief).<br />
Zu deiner zweiten Frage: Im Gegensatz zu Glasbongs<br />
sind Acrylbongs (meist) billiger, bunter und stabiler<br />
(können auch mal runterfallen). Glasbongs dagegen<br />
halten insgesamt (wenn man sie nicht runterschmeißt)<br />
länger, schmecken (so sagt man) besser, lassen sich oft<br />
besser reinigen (z. B. Geschirrspüler) und gefallen vielen<br />
auch optisch besser. Hat halt alles so seine Vor- und Nachteile<br />
und es ist geschmacks- und situationsabhängig, welche Bong<br />
man mehr mag.“<br />
Richard (18) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich kiffe eigentlich ganz gerne und auch nicht wenig. Hab auch<br />
keine wirklichen Probleme dabei, außer dass ich mich gerade<br />
im Winter ziemlich schnell erkälte. Darauf hab ich natürlich<br />
keinen Bock und wollte mal wissen, ob das Kiffen damit was<br />
zu tun hat bzw. ob es eher gut oder schlecht ist, wenn man<br />
erkältet ist, einen zu rauchen? Hab mal was gelesen, dass es<br />
für das Immunsystem nicht so gut ist?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Richard,<br />
in der Tat kann Dauerkiffen das Immunsystem schwächen.<br />
Daher ist es gerade in der Erkältungszeit wichtig, genug zu<br />
fun+action<br />
trinken, genug zu schlafen und auch Obst zu essen um<br />
den Körper mit Vitaminen zu versorgen (vor allem<br />
Vitamin C). Weniger kiffen ist natürlich auch eine<br />
Variante, aber das muss ich ja denk ich mal nicht dazu<br />
sagen. Außerdem kennst du ja die Baumwollfresse, die<br />
man nach dem Kiffen oft hat, derartig trockene<br />
Schleimhäute sind auch schneller angreifbar für Viren<br />
und Erreger aller Art. Bonbons helfen, lecker sind z. B.<br />
gefüllte Honigbonbons.<br />
Wenn es einen erst mal erwischt hat, muss man noch<br />
mehr trinken (aber: Kaffee, Cola, Bier etc. sind dabei<br />
nicht hilfreich), mehr schlafen und noch mehr Vitamine<br />
zu sich nehmen. Gerade wenn der Hals angegriffen ist,<br />
ist es nicht gut, zu rauchen. Alternativen zu gar nicht<br />
kiffen wären dann Vaporizer und Kekse, oft wird aber<br />
berichtet, dass eigentlich gar nichts so richtig knallt,<br />
wenn man krank ist. Na ja und gesund macht’s auch<br />
viel mehr Spaß, und wenn man sich zusammenreißt,<br />
müsste eine Erkältung innerhalb von etwa einer Woche<br />
vorbei sein.“<br />
Claudia (17) aus Regensburg möchte<br />
wissen:<br />
„Hiya Kascha,<br />
ich selbst habe zwar noch keine schlechten Erfahrungen<br />
damit gemacht, aber eine Freundin von mir hat letztens<br />
nach einem anscheinend ziemlich gut gefüllten Spliff<br />
(mit Haschisch) auf einmal ziemlich komische<br />
Reaktionen gezeigt. Sie wurde blass, war nur wenig<br />
ansprechbar, hat ein wenig gezittert und plötzlich<br />
losgereihert. Ist so etwas normal? Ist das eine<br />
„Überdosis“, wie man sagt? Nach einer guten Stunde<br />
ging es ihr wieder gut, deshalb haben wir keinen Arzt<br />
gerufen. Wie kommt so etwas? Und was kann man da<br />
machen?“<br />
Kascha gibt Rat:<br />
„Hi Claudia,<br />
Es kann schon sein, dass sie etwas mehr geraucht hat<br />
als ihr gut tat. Das kann man auch meist nicht so genau<br />
abschätzen, aber es gibt auf jeden Fall nur wenige, die<br />
z. B. mehr als 1 g auf einmal vertragen (gute Qualität<br />
vorausgesetzt). Ihre Reaktion ist typisch: Der Kreislauf<br />
ist down gewesen, das Herzrasen schiebt einen zusätzlich<br />
auf einen komischen Film und man ist meist eher<br />
in sich gekehrt, weil man Panik darauf schiebt, der erste<br />
Haschischtote zu sein (kein Witz, die Panik gehört zu<br />
einer Überdosis dazu!) und außerdem meistens sehr<br />
breit ist. Was dann hilft ist: Ruhe (nicht nur Musik und<br />
Krach, sondern auch Hektik seitens der anderen<br />
Beteiligten macht einen dann ziemlich fertig), frische<br />
Luft, Wasser oder auch Cola (Zucker und Koffein regen<br />
den Kreislauf wieder an), Vitamin C (also mal schnell<br />
’ne Mandarine abpellen oder ’ne Orange und dem<br />
armen Filmeschieber anbieten. Merke: Wer nicht will,<br />
sollte auch nicht gezwungen werden. Sonst sieht man<br />
das Obst zu schnell wieder.), auf den Rücken legen und<br />
die Beine leicht anwinkeln (außer bei Erbrechen, dann<br />
lieber stabile Seitenlage oder nach vorne gebeugt [z. B.<br />
über einen Eimer] sitzen). Dabei immer schön ruhig<br />
mit der Person reden, spätestens nach zwei bis drei<br />
Stunden ist der Schreck vorbei.<br />
Wenn es aber schlimmer wird, die Person ohnmächtig<br />
wird oder sonstigen Anlass zur Sorge gibt oder man<br />
nicht sicher ist, ob nur Cannabis oder auch andere<br />
Drogen genommen wurden, sollte man ruhig einen<br />
Notarzt rufen. Besser ein mal mehr umsonst den Stress<br />
mit Arzt anrufen und komischen Erklärungen<br />
durchgemacht als einen Freund zu verlieren. Der Arzt<br />
hat natürlich Schweigepflicht und kann alles erfahren,<br />
was die Person genommen hat.“<br />
Und wie sollte man das Jahr besser beginnen, als mit<br />
dieser alles entscheidenden Frage (und dazugehöriger<br />
Antwort), eingesendet von einem treuen Leser:<br />
Fliegen zwei sechsmotorige U-Boote von links nach<br />
grün über die Alpen. Wie viele Eier haben die dabei??<br />
25, weil Jogurt keine Gräten hat!<br />
Eure Kascha R.<br />
21<br />
Das Eckthema:<br />
Bekiffte Prominente<br />
Jeanette<br />
Biedermann: „Ich<br />
habe gekifft, geklaut<br />
und gelogen.“ (aus<br />
einem Interview mit<br />
der Zeitschrift Yaam)