Hanfjournal 01/04
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berlin<br />
Float for a better way of life Das Schwebebad<br />
Im letzten „Hanf Journal“ stellten wir euch eine neue Art der<br />
Entspannung vor, das Floaten. Nachdem die Redaktion nach<br />
einigen Versuchen vom Floaten sehr angetan war, interviewten<br />
wir Scott Larkman, der das Floaten nach Berlin brachte.<br />
Hanf Journal: Als erstes würde mich interessieren, wie man<br />
auf die Idee kommen sollte, sich eine Stunde in einen dunklen<br />
Tank zu legen, wo nichts passiert!<br />
Scott Larkman: Wenn du in der Stadt wie Berlin lebst, erfährt<br />
dein Körper echt viel Stress. Die ganzen Geräusche, der Verkehr,<br />
die Hektik. Es ist echt hart, was so eine Stadt mit sich bringt.<br />
Und so ein Tank ist dann einfach eine Insel der Erholung für<br />
mich. Ich war nun zwei Jahre in Berlin und hab mir gedacht,<br />
ich muss unbedingt eine Möglichkeit zum Floaten hier schaffen.<br />
Denn zu diesem Zeitpunkt gab es in dieser Stadt noch keine<br />
Möglichkeit. Und so habe ich einfach meinen eigenen Erholungstempel<br />
aufgemacht. Ich habe schon zehn Jahre lang davor<br />
gefloatet, in Sydney oder auch in Amerika, aber in Deutschland<br />
ist das bisher noch sehr unbekannt. Aber nun bin ich ja hier.<br />
Hanf Journal: Also geht es bei dem ganzen Floaten nur um<br />
Entspannung?<br />
Scott Larkman: Im Prinzip schon, aber es ist auch ein bisschen<br />
mehr dabei. Zu Beginn, wenn man es also zum ersten Mal<br />
macht, ist es einfach eine sehr sehr tiefe Entspannung. Aber in<br />
einem Tank kann man auch in sich gehen, sich innerlich ein<br />
bisschen sauber machen, sich reinigen. Die medizinische Seite<br />
beruht darauf, dass es dort einfach keinen Input gibt und dass<br />
das Magnesiumsalz den Körper säubert. Für deinen Brain gibt<br />
es im Tank keine andere Möglichkeiten. Du musst einfach in<br />
dich gehen.<br />
Hanf Journal: Wie floatet man denn im Tank?<br />
Scott Larkman: Im Tank sind 500 Liter Wasser und 500 kg Salz,<br />
das heißt, du liegst auf dem Wasser. Das Wasser hat die selbe<br />
Temperatur wie deine Haut, auch die Luft um dich herum.<br />
Darum spürst du irgendwann keinen Unterschied mehr zwischen<br />
Wasser, Haut, Luft. Und da es im Tank absolut dunkel<br />
ist, du auch nichts hörst und deine Schwerkraft aufgehoben<br />
ist, fällt das ganze Koordinationssystem flach, an dem du dich<br />
draußen normalerweise orientierst.<br />
Hanf Journal: Wo hast du das Floaten kennen gelernt?<br />
Scott Larkman: Ich bin Tauchlehrer und nach den meisten<br />
Tauchgängen hab ich einen Tank benutzt. Das schon seit über<br />
zehn Jahre. In Sydney ist das vollkommen normal, es wird<br />
sogar von der Krankenkasse gezahlt. Das Salz ist medizinisches<br />
Magnesiumsalz und das reinigt wirklich. Es nimmt oder kann<br />
ich besser sagen es lutscht das Gift und den Dreck aus deiner<br />
Haut heraus. Ja, und auch aus den Haaren und Nägeln – es ist<br />
einfach sehr gesund.<br />
Außerdem ist es ein wahres Wundermittel gegen Depressionen,<br />
Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, ja<br />
eigentlich gegen alle Phänomene von Unausgeglichenheit. Der<br />
Tank ist wie ein Neutralisator. Du erlebst das, was du gerade<br />
brauchst.<br />
Hanf Journal: Was ist nun der Grund Nummer eins in den<br />
Tank zu gehen?<br />
Scott Larkman: Also mir geht es um Erholung und Ruhe.<br />
Einfach einmal keine Inputs zu bekommen. Einmal komplett<br />
runterfahren – mit all unseren Sinnen. Also dem Körper, dem<br />
Geist, den Gedanken einmal eine Auszeit, eine Pause geben.<br />
Den ganzen Tag haben wir nur Input Input Input. Im Tank ist<br />
gar nichts. Das tut dem Körper wirklich sehr gut. Die medizinischen<br />
Untersuchungen haben ergeben, dass es für den Körper<br />
gut ist mindestens einmal die Woche zu floaten.<br />
Hanf Journal: Was würde mit Berlin passieren, wenn alle einmal<br />
die Woche floaten würden?<br />
Scott Larkman: Na, sie wären alle glücklich, happy, würden<br />
lachen und wären ausgeglichen. Ich sag immer gerne: Flaot for<br />
a better life!<br />
Hanf Journal: Wenn ich nun floaten will, was muss ich da<br />
beachten. Darf ich davor irgendwas nicht machen oder was<br />
darf man nicht vergessen?<br />
Scott Larkman: Am besten ist es, danach nicht zu arbeiten,<br />
also nur keinen Stress nach dem Floaten. Also mittags eine<br />
Flaot-Session und dann den ganzen Tag entspannen, das ist<br />
super. Des weiteren keinen Kaffee. Nichts, was dich hibbelig<br />
macht. Auch Grass ist nicht so gut. Besser ist halt immer etwas<br />
ruhigeres.<br />
Manche sagen, mit Hasch sei es gut im Tank, weil es erdet.<br />
Natürlich ist es gut, wenn du den Kopf aus dem Tank rauslassen<br />
kannst. Und als kleinen Tipp: eine Massage nach dem Tank ist<br />
der absolute Überhammer. Du bist locker und schon entspannt<br />
und dann noch eine Massage, da bist du wirklich sensibel<br />
genug dafür. Für mich das Beste.<br />
Hanf Journal: Und was passiert, wenn ich im Tank einschlafe?<br />
Scott Larkman: Dann schläfst du wie ein Bambino! Eine Stunde<br />
Schlaf im Tank ist wie acht Stunden Schlaf im Bett. Ich gehe<br />
gerne in den Tank, wenn ich müde bin, wenn mir mein Körper<br />
sagt, bitte gib mir eine Pause, lass mich relaxen. Dann lege ich<br />
mich in den Tank und schlafe. Das ist super. Das ist sogar am<br />
besten. Ich weiß, viele denken sich, dass ist ein bisschen bescheuert,<br />
45 Euro zahlen und dann schläfst du und dir kommt<br />
alles vor wie zehn Minuten, man denkt schon, wo ist nun mein<br />
Geld hingegangen, aber ich kann dir sagen, dein Geld ist gut<br />
investiert. Dein Körper wird dir dafür danken.<br />
Mehr Informationen unter www.the-float.de<br />
Der „Hanf Journal“-Clubtest<br />
So sollte es immer sein!<br />
Endlich ist er da: der „Hanf Journal“-Clubtest. Wir checken für<br />
euch, welche Location unsere Bedürfnisse am besten deckt.<br />
Doch so einfach ist das gar nicht. In irgendeiner Form werden<br />
wir in öffentlichen Locations immer diskriminiert. Selbst im<br />
SO 36 hängt ein Plakat, das in wirren Sätzen umschreibt, dass<br />
Drogen irgendwie doch nicht so gut sind. Mit so etwas können<br />
wir natürlich nicht starten. Da sind unsere Leser bloß verwirrt<br />
und trauen sich nicht mehr wegzugehen. Deshalb benutzen<br />
wir diese erste Folge um euch mal Mut zu machen. Nicht jede<br />
Location ist angemeldet und somit unterliegt auch nicht jede<br />
Location den Zwängen und Kontrollen des Ordnungsamtes<br />
und der Polizei. Dort geht es wesentlich relaxter zu:<br />
Stellt euch vor, ihr kommt auf eine Party, zahlt keinen Eintritt,<br />
kennt jede zweite Fresse und kriegt gleich mal ’ne Bong angeboten.<br />
Tanzen ist natürlich auch drin und der Alkohol ist phänomenal<br />
billig. Die Klos sind ständig von kleinen Grüppchen<br />
besetzt und andere kleine Grüppchen machen sich noch nicht<br />
mal mehr die Mühe aufs Klo zu gehen. Das ist Rock’n’Roll!<br />
Sowas gibt’s nicht? Na, dann kennt ihr Berlin noch nicht richtig.<br />
Das gibt es durchaus! Es nennt sich WG-Party und ist die<br />
Standardalternative zu eintrittspflichtigen Party-Locations. So<br />
sollte es überall sein – absolute Toleranz gegenüber allem und<br />
jedem. In der Realität sieht das allerdings oft anders aus. Die<br />
Partys, auf denen man einzelne Fliesen leihen kann (großes<br />
Ratespiel: Wozu benutzt man eine einzelne Fliese?) finden nur<br />
im Untergrund statt. Und in den öffentlichen Party-Locations<br />
kann man schon fürs Kiffen rausgeschmissen werden.<br />
Ganz schön tragisch! Deshalb gibt es diese Spezialfolge des<br />
„Hanf Journal“-Clubtest direkt vorab. Wir wollen euch Mut<br />
machen. Wer genug sucht, der wird auch finden. Wer eine<br />
wirklich drogenfreundliche Party sucht, sollte einfach mal<br />
durch Berlin spazieren und drauf achten, aus welchen Häusern<br />
die Musik stammt. Da geht ihr hin und behauptet XY hätte<br />
euch eingeladen (hilfreicher Tipp: Die häufigsten deutschen<br />
Vornamen sind Maria und Max – da stehen die Chancen gar<br />
nicht schlecht). Das funktioniert wirklich! Die sollen euch erst<br />
mal beweisen, dass es auf dieser Party weder eine Maria noch<br />
einen Max gibt. Noch besser ist: „Ich hab den Namen vergessen,<br />
aber es war irgendwas mit M!“<br />
So finden sich wilde Partys – und wem selbst da langweilig<br />
wird, der kann’s ja mal mit dem beliebten Partyspiel „Such<br />
den Psycho im Schrank“ probieren. Den gibt es nämlich immer.<br />
Und wenn er nicht gefunden wird, sitzt er noch Wochen später<br />
in seinem Schrank und guckt wahnsinnig.<br />
Und ab nächsten Monat geht’s dann richtig los. Öffentliche,<br />
eintrittspflichtige Party-Locations mit all ihren Nachteilen<br />
werden unser Thema sein. Aber diesmal konnten wir nicht<br />
anders: Zu erschreckend waren die ersten Ergebnisse.