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Hanfjournal 01/04

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16<br />

berlin<br />

Float for a better way of life Das Schwebebad<br />

Im letzten „Hanf Journal“ stellten wir euch eine neue Art der<br />

Entspannung vor, das Floaten. Nachdem die Redaktion nach<br />

einigen Versuchen vom Floaten sehr angetan war, interviewten<br />

wir Scott Larkman, der das Floaten nach Berlin brachte.<br />

Hanf Journal: Als erstes würde mich interessieren, wie man<br />

auf die Idee kommen sollte, sich eine Stunde in einen dunklen<br />

Tank zu legen, wo nichts passiert!<br />

Scott Larkman: Wenn du in der Stadt wie Berlin lebst, erfährt<br />

dein Körper echt viel Stress. Die ganzen Geräusche, der Verkehr,<br />

die Hektik. Es ist echt hart, was so eine Stadt mit sich bringt.<br />

Und so ein Tank ist dann einfach eine Insel der Erholung für<br />

mich. Ich war nun zwei Jahre in Berlin und hab mir gedacht,<br />

ich muss unbedingt eine Möglichkeit zum Floaten hier schaffen.<br />

Denn zu diesem Zeitpunkt gab es in dieser Stadt noch keine<br />

Möglichkeit. Und so habe ich einfach meinen eigenen Erholungstempel<br />

aufgemacht. Ich habe schon zehn Jahre lang davor<br />

gefloatet, in Sydney oder auch in Amerika, aber in Deutschland<br />

ist das bisher noch sehr unbekannt. Aber nun bin ich ja hier.<br />

Hanf Journal: Also geht es bei dem ganzen Floaten nur um<br />

Entspannung?<br />

Scott Larkman: Im Prinzip schon, aber es ist auch ein bisschen<br />

mehr dabei. Zu Beginn, wenn man es also zum ersten Mal<br />

macht, ist es einfach eine sehr sehr tiefe Entspannung. Aber in<br />

einem Tank kann man auch in sich gehen, sich innerlich ein<br />

bisschen sauber machen, sich reinigen. Die medizinische Seite<br />

beruht darauf, dass es dort einfach keinen Input gibt und dass<br />

das Magnesiumsalz den Körper säubert. Für deinen Brain gibt<br />

es im Tank keine andere Möglichkeiten. Du musst einfach in<br />

dich gehen.<br />

Hanf Journal: Wie floatet man denn im Tank?<br />

Scott Larkman: Im Tank sind 500 Liter Wasser und 500 kg Salz,<br />

das heißt, du liegst auf dem Wasser. Das Wasser hat die selbe<br />

Temperatur wie deine Haut, auch die Luft um dich herum.<br />

Darum spürst du irgendwann keinen Unterschied mehr zwischen<br />

Wasser, Haut, Luft. Und da es im Tank absolut dunkel<br />

ist, du auch nichts hörst und deine Schwerkraft aufgehoben<br />

ist, fällt das ganze Koordinationssystem flach, an dem du dich<br />

draußen normalerweise orientierst.<br />

Hanf Journal: Wo hast du das Floaten kennen gelernt?<br />

Scott Larkman: Ich bin Tauchlehrer und nach den meisten<br />

Tauchgängen hab ich einen Tank benutzt. Das schon seit über<br />

zehn Jahre. In Sydney ist das vollkommen normal, es wird<br />

sogar von der Krankenkasse gezahlt. Das Salz ist medizinisches<br />

Magnesiumsalz und das reinigt wirklich. Es nimmt oder kann<br />

ich besser sagen es lutscht das Gift und den Dreck aus deiner<br />

Haut heraus. Ja, und auch aus den Haaren und Nägeln – es ist<br />

einfach sehr gesund.<br />

Außerdem ist es ein wahres Wundermittel gegen Depressionen,<br />

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, ja<br />

eigentlich gegen alle Phänomene von Unausgeglichenheit. Der<br />

Tank ist wie ein Neutralisator. Du erlebst das, was du gerade<br />

brauchst.<br />

Hanf Journal: Was ist nun der Grund Nummer eins in den<br />

Tank zu gehen?<br />

Scott Larkman: Also mir geht es um Erholung und Ruhe.<br />

Einfach einmal keine Inputs zu bekommen. Einmal komplett<br />

runterfahren – mit all unseren Sinnen. Also dem Körper, dem<br />

Geist, den Gedanken einmal eine Auszeit, eine Pause geben.<br />

Den ganzen Tag haben wir nur Input Input Input. Im Tank ist<br />

gar nichts. Das tut dem Körper wirklich sehr gut. Die medizinischen<br />

Untersuchungen haben ergeben, dass es für den Körper<br />

gut ist mindestens einmal die Woche zu floaten.<br />

Hanf Journal: Was würde mit Berlin passieren, wenn alle einmal<br />

die Woche floaten würden?<br />

Scott Larkman: Na, sie wären alle glücklich, happy, würden<br />

lachen und wären ausgeglichen. Ich sag immer gerne: Flaot for<br />

a better life!<br />

Hanf Journal: Wenn ich nun floaten will, was muss ich da<br />

beachten. Darf ich davor irgendwas nicht machen oder was<br />

darf man nicht vergessen?<br />

Scott Larkman: Am besten ist es, danach nicht zu arbeiten,<br />

also nur keinen Stress nach dem Floaten. Also mittags eine<br />

Flaot-Session und dann den ganzen Tag entspannen, das ist<br />

super. Des weiteren keinen Kaffee. Nichts, was dich hibbelig<br />

macht. Auch Grass ist nicht so gut. Besser ist halt immer etwas<br />

ruhigeres.<br />

Manche sagen, mit Hasch sei es gut im Tank, weil es erdet.<br />

Natürlich ist es gut, wenn du den Kopf aus dem Tank rauslassen<br />

kannst. Und als kleinen Tipp: eine Massage nach dem Tank ist<br />

der absolute Überhammer. Du bist locker und schon entspannt<br />

und dann noch eine Massage, da bist du wirklich sensibel<br />

genug dafür. Für mich das Beste.<br />

Hanf Journal: Und was passiert, wenn ich im Tank einschlafe?<br />

Scott Larkman: Dann schläfst du wie ein Bambino! Eine Stunde<br />

Schlaf im Tank ist wie acht Stunden Schlaf im Bett. Ich gehe<br />

gerne in den Tank, wenn ich müde bin, wenn mir mein Körper<br />

sagt, bitte gib mir eine Pause, lass mich relaxen. Dann lege ich<br />

mich in den Tank und schlafe. Das ist super. Das ist sogar am<br />

besten. Ich weiß, viele denken sich, dass ist ein bisschen bescheuert,<br />

45 Euro zahlen und dann schläfst du und dir kommt<br />

alles vor wie zehn Minuten, man denkt schon, wo ist nun mein<br />

Geld hingegangen, aber ich kann dir sagen, dein Geld ist gut<br />

investiert. Dein Körper wird dir dafür danken.<br />

Mehr Informationen unter www.the-float.de<br />

Der „Hanf Journal“-Clubtest<br />

So sollte es immer sein!<br />

Endlich ist er da: der „Hanf Journal“-Clubtest. Wir checken für<br />

euch, welche Location unsere Bedürfnisse am besten deckt.<br />

Doch so einfach ist das gar nicht. In irgendeiner Form werden<br />

wir in öffentlichen Locations immer diskriminiert. Selbst im<br />

SO 36 hängt ein Plakat, das in wirren Sätzen umschreibt, dass<br />

Drogen irgendwie doch nicht so gut sind. Mit so etwas können<br />

wir natürlich nicht starten. Da sind unsere Leser bloß verwirrt<br />

und trauen sich nicht mehr wegzugehen. Deshalb benutzen<br />

wir diese erste Folge um euch mal Mut zu machen. Nicht jede<br />

Location ist angemeldet und somit unterliegt auch nicht jede<br />

Location den Zwängen und Kontrollen des Ordnungsamtes<br />

und der Polizei. Dort geht es wesentlich relaxter zu:<br />

Stellt euch vor, ihr kommt auf eine Party, zahlt keinen Eintritt,<br />

kennt jede zweite Fresse und kriegt gleich mal ’ne Bong angeboten.<br />

Tanzen ist natürlich auch drin und der Alkohol ist phänomenal<br />

billig. Die Klos sind ständig von kleinen Grüppchen<br />

besetzt und andere kleine Grüppchen machen sich noch nicht<br />

mal mehr die Mühe aufs Klo zu gehen. Das ist Rock’n’Roll!<br />

Sowas gibt’s nicht? Na, dann kennt ihr Berlin noch nicht richtig.<br />

Das gibt es durchaus! Es nennt sich WG-Party und ist die<br />

Standardalternative zu eintrittspflichtigen Party-Locations. So<br />

sollte es überall sein – absolute Toleranz gegenüber allem und<br />

jedem. In der Realität sieht das allerdings oft anders aus. Die<br />

Partys, auf denen man einzelne Fliesen leihen kann (großes<br />

Ratespiel: Wozu benutzt man eine einzelne Fliese?) finden nur<br />

im Untergrund statt. Und in den öffentlichen Party-Locations<br />

kann man schon fürs Kiffen rausgeschmissen werden.<br />

Ganz schön tragisch! Deshalb gibt es diese Spezialfolge des<br />

„Hanf Journal“-Clubtest direkt vorab. Wir wollen euch Mut<br />

machen. Wer genug sucht, der wird auch finden. Wer eine<br />

wirklich drogenfreundliche Party sucht, sollte einfach mal<br />

durch Berlin spazieren und drauf achten, aus welchen Häusern<br />

die Musik stammt. Da geht ihr hin und behauptet XY hätte<br />

euch eingeladen (hilfreicher Tipp: Die häufigsten deutschen<br />

Vornamen sind Maria und Max – da stehen die Chancen gar<br />

nicht schlecht). Das funktioniert wirklich! Die sollen euch erst<br />

mal beweisen, dass es auf dieser Party weder eine Maria noch<br />

einen Max gibt. Noch besser ist: „Ich hab den Namen vergessen,<br />

aber es war irgendwas mit M!“<br />

So finden sich wilde Partys – und wem selbst da langweilig<br />

wird, der kann’s ja mal mit dem beliebten Partyspiel „Such<br />

den Psycho im Schrank“ probieren. Den gibt es nämlich immer.<br />

Und wenn er nicht gefunden wird, sitzt er noch Wochen später<br />

in seinem Schrank und guckt wahnsinnig.<br />

Und ab nächsten Monat geht’s dann richtig los. Öffentliche,<br />

eintrittspflichtige Party-Locations mit all ihren Nachteilen<br />

werden unser Thema sein. Aber diesmal konnten wir nicht<br />

anders: Zu erschreckend waren die ersten Ergebnisse.

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