Hanfjournal 01/04
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Wanted<br />
Seed west<br />
Roberts Kampf um den Führerschein<br />
Robert Jarosch aus Offenbach verschenkte Hanf (4,5 g THC). Dafür<br />
musste er 2500 Euro Strafe zahlen. Nicht genug für die Führerscheinstelle,<br />
sie ordnete eine MPU an: 566 Euro! Immer noch nicht genug? Verkehrsmedizinische<br />
Untersuchung: 266 Euro! Ergebnis: keinerlei physische<br />
oder psychische Mängel, aber der Urin-Test ergab Cannabis-Abbauprodukte<br />
- kein Wunder, denn Robert ist bekennender Kiffer - außerdem<br />
wurden angebliche Opiat-Abbauprodukte gefunden. Am <strong>04</strong>.03.2003<br />
wurde deswegen sein Führerschein eingezogen.<br />
Robert sieht sich durchaus in der Lage, Cannabis-Konsum und Autofahren<br />
zu trennen und legte (auf Grundlage des BGH-Urteils von Juni 2002:<br />
„Keine MPU ohne Bezug zum Straßenverkehr“) Widerspruch ein. Als<br />
Grund für die Opiat-Abbauprodukte sieht er Mohnkuchenverzehr. Die<br />
Führerscheinstelle gab an, dass er zu Mohnkuchen- oder Brötchen Verzehr<br />
befragt worden sei. Robert hatte allerdings einen Zeugen zur Untersuchung<br />
mitgenommen, der bestätigt, dass nicht nachgefragt wurde.<br />
Turnt der neue Ananda-Tee?<br />
In den vergangenen Tagen erreichten uns viele Anfragen wegen des neuen<br />
Ananda-Tees von der Firma Meßmer. Wie die aufgeklärten Kiffer wissen,<br />
produziert unser Körper eigene Cannabinoide, das Anandamin, abgeleitet<br />
aus dem Sanskritwort für Glückseligkeit. Wenn wir uns besonders gut<br />
fühlen, rollt sich unser Kopf quasi seinen eigenen Joint. Deswegen gibt es<br />
zahlreiche Stellen im Körper mit den so genannten Anandamin-Rezeptoren,<br />
an denen auch die Cannabinoide des Marihuanas andocken können. Wir<br />
müssen Mutter Natur also dankbar sein, denn ohne diese Rezeptoren gäbe<br />
es vermutlich keine Joints, Bongs oder Chillums.<br />
Das Hanf Journal hat bei den Herstellern von Ananda-Tee nachgefragt und<br />
erfahren, dass keine Hanfblüten oder sonstige Teile der Cannabis Sativa-Pflanze<br />
in den Aufguss-Beuteln enthalten sind. Offenbar kann für diese Namensgebung<br />
kein aufgeklärter Kiffer verantwortlich sein und diese Vermutung bestätigte<br />
sich in dem Gespräch. Wir müssen euch also warnen: Rauchen von<br />
Ananda-Tee schädigt eure Lungen und macht nicht „glückselig“.<br />
Wir haben den Tee für euch sogar getrunken. Leider konnte<br />
wir auch dabei keinerlei „erhighternde“ Wirkung<br />
feststellen.<br />
Wir bleiben bei dem guten, alten Eistee mit Waldbeeren-<br />
Aroma<br />
Infos zu Ananadamin:<br />
http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/endocannabinoidsystem.htm<br />
Sokratis Zacharopoulos<br />
Gesucht: Plattenläden ohne Hanf Journale<br />
Ziel: zukünftige Auslage des Hanf Journals<br />
Methode: Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen<br />
Fall bei der Polizei)<br />
Wo: zentrale@hanfjournal.de<br />
Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene,<br />
Grinder, CDs, ...)<br />
Im Eilverfahren wurde dann die Beschwerde vom<br />
Hessischen Verwaltungsgerichtshof Kassel abgelehnt,<br />
wobei die Begründung jedoch Hoffnung für das Hauptverfahren<br />
lässt: „. . . bezogen auf den regelmäßigen<br />
Cannabis-Konsum ist diese Aussage des Gutachtens<br />
allein keine sichere Grundlage für die Beurteilung der<br />
Frage, ob der Antragsteller geeignet ist, ein Kfz sicher<br />
im Straßenverkehr zu führen . . . die Frage des Opiat-<br />
/Mohnkuchen-Konsums ist im Hauptsacheverfahren<br />
zu klären.“<br />
Roberts Anwalt Dr. Teuter zum aktuellen Stand des<br />
Verfahrens: „Wir sind jetzt im Widerspruchsverfahren<br />
beim Regierungspräsidium Darmstadt. Die bisherige<br />
Grundlage reicht weder rechtlich noch sachlich für eine<br />
Entziehung der Fahrerlaubnis aus. Es muss geklärt<br />
werden, ob die gefundenen Messwerte auf Drogenoder<br />
Mohnkuchenkonsum zurückzuführen sind. Hintergrund<br />
dieser Entscheidung ist eine regelmäßig auftretende<br />
Schwäche von Gutachten des TÜV Hessen,<br />
der beispielsweise bei Cannabis nicht zwischen THC,<br />
Hydroxy-THC als rauschwirksame Stoffe und THC-<br />
Carbonsäure als rauschunwirksames Abbauprodukt<br />
unterscheidet und nur von Cannabinoiden spricht.<br />
Diese Bezeichnung trifft auf alle drei genannten Stoffe<br />
und lässt keinerlei Rückschlüsse über den Termin des<br />
Konsums zu. Ob diese Ungenauigkeit gewollt oder auf<br />
Unkenntnis zurückzuführen ist, kann und will ich nicht<br />
beurteilen.“<br />
Der Kreis Offenbach hat eine Anhörung vor dem Widerspruchsausschuss<br />
abgelehnt, weil „die Sach- und<br />
Rechtslage hinreichend geklärt ist“. Diese Einschätzung<br />
ist natürlich falsch, hat aber Zeit erspart. Also ging die<br />
Sache zum Regierungspräsidium Darmstadt. Dort hat<br />
man sich erkundigt und erfahren, dass durch eine<br />
Haaranalyse unterschieden werden kann, ob Opiate<br />
oder Mohnbrötchen konsumiert wurden, was von Prof.<br />
Dr. Dr. Kauert vom Institut für Forensische Medizin in<br />
Frankfurt bestätigt wurdet.<br />
Um seine Unschuld zu beweisen hat Robert dem Test<br />
zugestimmt. Nun könnte vielleicht schon das Regierungspräsidium<br />
dem Widerspruch stattgeben und<br />
Robert würde seinen Führerschein zurück bekommen.<br />
Aber das bleibt abzuwarten. Das Hanf Journal bleibt<br />
auf jeden Fall für euch am Ball.<br />
Infos: www.gruene-hilfe.de<br />
Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der<br />
das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf<br />
Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.<br />
Jo Biermanski<br />
Cannabis Cup 2003<br />
in Amsterdam<br />
Das Event für Kiffer, Grower und Hanfaktivisten? Eine Misswahl<br />
der besten Cannabis Sativa-Weibchen? Weit gefehlt, aber wer<br />
hat das denn überhaupt behauptet? Niemand! Wie bereits der<br />
Domainname der CC-Homepage 420tours.com ahnen lässt,<br />
handelt es sich vielmehr um eine Coffee-Fahrt. Eine Reiseveranstaltung<br />
für gutbetuchte, von der Prohibition gebeutelte<br />
Amerikaner. Wer eine solche Reise bucht, bezahlt eben seine<br />
800 bis 1000 € und bekommt dafür ein Sorglospaket inklusive<br />
Flug, Hotel, Shuttlebus und einen Judges-Pass. Mit diesem<br />
Pass hat man Zutritt zu allen Veranstaltungen. Kann, wenn<br />
man will, die aufgelisteten Coffeeshops abklappern, dort das<br />
zu bewertende Grass oder Haschisch zum Vorzugspreis<br />
erstehen, sich ein Stempelchen ins Büchlein machen lassen und<br />
die Probe und den Shop bewerten. Und wer brav alle Stempelchen<br />
gesammelt hat, bekommt als Dankeschön ein T-Shirt, mit<br />
dem man zu Hause prahlen kann. Nein, Disneyland oder Las<br />
Vegas können da nicht mithalten . . .<br />
Aber was gibt uns Europäern diese Veranstaltung? Wir waren<br />
dort und bereits vor Betreten der „heiligen Hallen“ ist mir die<br />
Security aufgefallen. Nanu? – dachte ich mir. Ok, ich wusste,<br />
dass der Judges-Pass allein 250 Euro kostet. Ein hoher Preis,<br />
aber vielleicht ist er es ja wert. Ich schlich mich zum Seiteneingang<br />
hinein, um nicht „die Katze im Sack“ zu kaufen und wen<br />
erblickten meine geröteten Augen – wir waren tags zuvor<br />
angekommen: Jack Herer. Wow – er ist´s wirklich, sitzt da und<br />
signiert seine Bücher. Ob ich mir eins kaufen sollte? Nee . . . er<br />
ist zwar in meinen Augen ein Held, aber Heldenverehrung?<br />
Nein, danke! Typisch amerikanisch auch die „Talkshow“ im<br />
gleichen Raum, ein Moderator mit Wrigleys-Lächeln begutachtet<br />
gerade einen Joint: „Where are you from?“ „France!“ erstauntes<br />
Raunen: „Oh, ein Ausländer auf amerikanischem Hoheitsgebiet!“<br />
Ich machte auf dem Absatz kehrt und sah mich weiter um. Im<br />
zweiten Raum auf zwei Stockwerken dicht gedrängt alles was<br />
Rang und Namen hat. Sensiseeds, Roor und hast du nicht<br />
gesehen . . . Aber im Gedränge anstehen um einen Vaporizer<br />
zu testen? Naja, vielleicht ist es ja eine neue Weiterentwicklung?<br />
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um meine 1,89 m effektiv<br />
einzusetzen – keine Chance – nichts zu sehen. Mir wurde klar:<br />
ich bin auf der falschen Veranstaltung. Und entschloss mich<br />
lieber mit meinen Freunden ein gemütliches Wochenende in<br />
Amsterdam zu verbringen. Da wurde ich auch schon von der<br />
Seite angeblafft: „Where is your Judges-Pass?“ „Sorry, I don´t<br />
have one.” Ich wurde raus gebeten und auf die Kasse aufmerksam<br />
gemacht. Die Türsteher waren, verglichen mit den<br />
deutschen „Wasguckstdus“, wirklich freundlich. Wir hätten<br />
sogar als Halboffizielle Karten zum halben Preis bekommen,<br />
aber danke! Ich hatte bereits gesehen was ich sehen wollte.<br />
Amsterdam hat doch so viel mehr zu bieten.<br />
Hawaiian Snow (24 % THC) wurde übrigens zum besten Grass<br />
gekürt. Hatte auch die schönste Verpackung und „nur“ über<br />
Geschmack lässt sich vortrefflich streiten . . .<br />
Infos: www.420tours.com<br />
Mangas