24.12.2012 Aufrufe

Hanfjournal 01/04

Hanfjournal 01/04

Hanfjournal 01/04

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16<br />

Wanted<br />

Seed west<br />

Roberts Kampf um den Führerschein<br />

Robert Jarosch aus Offenbach verschenkte Hanf (4,5 g THC). Dafür<br />

musste er 2500 Euro Strafe zahlen. Nicht genug für die Führerscheinstelle,<br />

sie ordnete eine MPU an: 566 Euro! Immer noch nicht genug? Verkehrsmedizinische<br />

Untersuchung: 266 Euro! Ergebnis: keinerlei physische<br />

oder psychische Mängel, aber der Urin-Test ergab Cannabis-Abbauprodukte<br />

- kein Wunder, denn Robert ist bekennender Kiffer - außerdem<br />

wurden angebliche Opiat-Abbauprodukte gefunden. Am <strong>04</strong>.03.2003<br />

wurde deswegen sein Führerschein eingezogen.<br />

Robert sieht sich durchaus in der Lage, Cannabis-Konsum und Autofahren<br />

zu trennen und legte (auf Grundlage des BGH-Urteils von Juni 2002:<br />

„Keine MPU ohne Bezug zum Straßenverkehr“) Widerspruch ein. Als<br />

Grund für die Opiat-Abbauprodukte sieht er Mohnkuchenverzehr. Die<br />

Führerscheinstelle gab an, dass er zu Mohnkuchen- oder Brötchen Verzehr<br />

befragt worden sei. Robert hatte allerdings einen Zeugen zur Untersuchung<br />

mitgenommen, der bestätigt, dass nicht nachgefragt wurde.<br />

Turnt der neue Ananda-Tee?<br />

In den vergangenen Tagen erreichten uns viele Anfragen wegen des neuen<br />

Ananda-Tees von der Firma Meßmer. Wie die aufgeklärten Kiffer wissen,<br />

produziert unser Körper eigene Cannabinoide, das Anandamin, abgeleitet<br />

aus dem Sanskritwort für Glückseligkeit. Wenn wir uns besonders gut<br />

fühlen, rollt sich unser Kopf quasi seinen eigenen Joint. Deswegen gibt es<br />

zahlreiche Stellen im Körper mit den so genannten Anandamin-Rezeptoren,<br />

an denen auch die Cannabinoide des Marihuanas andocken können. Wir<br />

müssen Mutter Natur also dankbar sein, denn ohne diese Rezeptoren gäbe<br />

es vermutlich keine Joints, Bongs oder Chillums.<br />

Das Hanf Journal hat bei den Herstellern von Ananda-Tee nachgefragt und<br />

erfahren, dass keine Hanfblüten oder sonstige Teile der Cannabis Sativa-Pflanze<br />

in den Aufguss-Beuteln enthalten sind. Offenbar kann für diese Namensgebung<br />

kein aufgeklärter Kiffer verantwortlich sein und diese Vermutung bestätigte<br />

sich in dem Gespräch. Wir müssen euch also warnen: Rauchen von<br />

Ananda-Tee schädigt eure Lungen und macht nicht „glückselig“.<br />

Wir haben den Tee für euch sogar getrunken. Leider konnte<br />

wir auch dabei keinerlei „erhighternde“ Wirkung<br />

feststellen.<br />

Wir bleiben bei dem guten, alten Eistee mit Waldbeeren-<br />

Aroma<br />

Infos zu Ananadamin:<br />

http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/endocannabinoidsystem.htm<br />

Sokratis Zacharopoulos<br />

Gesucht: Plattenläden ohne Hanf Journale<br />

Ziel: zukünftige Auslage des Hanf Journals<br />

Methode: Anzeigen (beim Hanf Journal, auf keinen<br />

Fall bei der Polizei)<br />

Wo: zentrale@hanfjournal.de<br />

Belohnung: kleine Geschenke (z.B.: Drehmaschiene,<br />

Grinder, CDs, ...)<br />

Im Eilverfahren wurde dann die Beschwerde vom<br />

Hessischen Verwaltungsgerichtshof Kassel abgelehnt,<br />

wobei die Begründung jedoch Hoffnung für das Hauptverfahren<br />

lässt: „. . . bezogen auf den regelmäßigen<br />

Cannabis-Konsum ist diese Aussage des Gutachtens<br />

allein keine sichere Grundlage für die Beurteilung der<br />

Frage, ob der Antragsteller geeignet ist, ein Kfz sicher<br />

im Straßenverkehr zu führen . . . die Frage des Opiat-<br />

/Mohnkuchen-Konsums ist im Hauptsacheverfahren<br />

zu klären.“<br />

Roberts Anwalt Dr. Teuter zum aktuellen Stand des<br />

Verfahrens: „Wir sind jetzt im Widerspruchsverfahren<br />

beim Regierungspräsidium Darmstadt. Die bisherige<br />

Grundlage reicht weder rechtlich noch sachlich für eine<br />

Entziehung der Fahrerlaubnis aus. Es muss geklärt<br />

werden, ob die gefundenen Messwerte auf Drogenoder<br />

Mohnkuchenkonsum zurückzuführen sind. Hintergrund<br />

dieser Entscheidung ist eine regelmäßig auftretende<br />

Schwäche von Gutachten des TÜV Hessen,<br />

der beispielsweise bei Cannabis nicht zwischen THC,<br />

Hydroxy-THC als rauschwirksame Stoffe und THC-<br />

Carbonsäure als rauschunwirksames Abbauprodukt<br />

unterscheidet und nur von Cannabinoiden spricht.<br />

Diese Bezeichnung trifft auf alle drei genannten Stoffe<br />

und lässt keinerlei Rückschlüsse über den Termin des<br />

Konsums zu. Ob diese Ungenauigkeit gewollt oder auf<br />

Unkenntnis zurückzuführen ist, kann und will ich nicht<br />

beurteilen.“<br />

Der Kreis Offenbach hat eine Anhörung vor dem Widerspruchsausschuss<br />

abgelehnt, weil „die Sach- und<br />

Rechtslage hinreichend geklärt ist“. Diese Einschätzung<br />

ist natürlich falsch, hat aber Zeit erspart. Also ging die<br />

Sache zum Regierungspräsidium Darmstadt. Dort hat<br />

man sich erkundigt und erfahren, dass durch eine<br />

Haaranalyse unterschieden werden kann, ob Opiate<br />

oder Mohnbrötchen konsumiert wurden, was von Prof.<br />

Dr. Dr. Kauert vom Institut für Forensische Medizin in<br />

Frankfurt bestätigt wurdet.<br />

Um seine Unschuld zu beweisen hat Robert dem Test<br />

zugestimmt. Nun könnte vielleicht schon das Regierungspräsidium<br />

dem Widerspruch stattgeben und<br />

Robert würde seinen Führerschein zurück bekommen.<br />

Aber das bleibt abzuwarten. Das Hanf Journal bleibt<br />

auf jeden Fall für euch am Ball.<br />

Infos: www.gruene-hilfe.de<br />

Das Hanf Journal sucht Head- und Growshops die noch keine Hanf Journale auslegen. Kennt ihr einen Shop der<br />

das noch nicht tut, dann gibt uns die Adresse und wir kümmern uns darum das ihr auch in diesem Shop Hanf<br />

Journale bekommt. Für fachdienliche Hinweise warten kifferfreundliche Belohnungen.<br />

Jo Biermanski<br />

Cannabis Cup 2003<br />

in Amsterdam<br />

Das Event für Kiffer, Grower und Hanfaktivisten? Eine Misswahl<br />

der besten Cannabis Sativa-Weibchen? Weit gefehlt, aber wer<br />

hat das denn überhaupt behauptet? Niemand! Wie bereits der<br />

Domainname der CC-Homepage 420tours.com ahnen lässt,<br />

handelt es sich vielmehr um eine Coffee-Fahrt. Eine Reiseveranstaltung<br />

für gutbetuchte, von der Prohibition gebeutelte<br />

Amerikaner. Wer eine solche Reise bucht, bezahlt eben seine<br />

800 bis 1000 € und bekommt dafür ein Sorglospaket inklusive<br />

Flug, Hotel, Shuttlebus und einen Judges-Pass. Mit diesem<br />

Pass hat man Zutritt zu allen Veranstaltungen. Kann, wenn<br />

man will, die aufgelisteten Coffeeshops abklappern, dort das<br />

zu bewertende Grass oder Haschisch zum Vorzugspreis<br />

erstehen, sich ein Stempelchen ins Büchlein machen lassen und<br />

die Probe und den Shop bewerten. Und wer brav alle Stempelchen<br />

gesammelt hat, bekommt als Dankeschön ein T-Shirt, mit<br />

dem man zu Hause prahlen kann. Nein, Disneyland oder Las<br />

Vegas können da nicht mithalten . . .<br />

Aber was gibt uns Europäern diese Veranstaltung? Wir waren<br />

dort und bereits vor Betreten der „heiligen Hallen“ ist mir die<br />

Security aufgefallen. Nanu? – dachte ich mir. Ok, ich wusste,<br />

dass der Judges-Pass allein 250 Euro kostet. Ein hoher Preis,<br />

aber vielleicht ist er es ja wert. Ich schlich mich zum Seiteneingang<br />

hinein, um nicht „die Katze im Sack“ zu kaufen und wen<br />

erblickten meine geröteten Augen – wir waren tags zuvor<br />

angekommen: Jack Herer. Wow – er ist´s wirklich, sitzt da und<br />

signiert seine Bücher. Ob ich mir eins kaufen sollte? Nee . . . er<br />

ist zwar in meinen Augen ein Held, aber Heldenverehrung?<br />

Nein, danke! Typisch amerikanisch auch die „Talkshow“ im<br />

gleichen Raum, ein Moderator mit Wrigleys-Lächeln begutachtet<br />

gerade einen Joint: „Where are you from?“ „France!“ erstauntes<br />

Raunen: „Oh, ein Ausländer auf amerikanischem Hoheitsgebiet!“<br />

Ich machte auf dem Absatz kehrt und sah mich weiter um. Im<br />

zweiten Raum auf zwei Stockwerken dicht gedrängt alles was<br />

Rang und Namen hat. Sensiseeds, Roor und hast du nicht<br />

gesehen . . . Aber im Gedränge anstehen um einen Vaporizer<br />

zu testen? Naja, vielleicht ist es ja eine neue Weiterentwicklung?<br />

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um meine 1,89 m effektiv<br />

einzusetzen – keine Chance – nichts zu sehen. Mir wurde klar:<br />

ich bin auf der falschen Veranstaltung. Und entschloss mich<br />

lieber mit meinen Freunden ein gemütliches Wochenende in<br />

Amsterdam zu verbringen. Da wurde ich auch schon von der<br />

Seite angeblafft: „Where is your Judges-Pass?“ „Sorry, I don´t<br />

have one.” Ich wurde raus gebeten und auf die Kasse aufmerksam<br />

gemacht. Die Türsteher waren, verglichen mit den<br />

deutschen „Wasguckstdus“, wirklich freundlich. Wir hätten<br />

sogar als Halboffizielle Karten zum halben Preis bekommen,<br />

aber danke! Ich hatte bereits gesehen was ich sehen wollte.<br />

Amsterdam hat doch so viel mehr zu bieten.<br />

Hawaiian Snow (24 % THC) wurde übrigens zum besten Grass<br />

gekürt. Hatte auch die schönste Verpackung und „nur“ über<br />

Geschmack lässt sich vortrefflich streiten . . .<br />

Infos: www.420tours.com<br />

Mangas

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!