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Sommerabend in Balga - Stadtgemeinschaft Tilsit eV

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Von 1525 bis zu se<strong>in</strong>em Tode im Jahre 1550 wohnte Georg von Polenz, Preußens erster<br />

evangelischer Bischof <strong>in</strong> <strong>Balga</strong>. Herzog Albrecht hatte ihm das Amt <strong>Balga</strong> mit allen E<strong>in</strong>künften<br />

auf Lebenszeit verschrieben. Dem Bischof wird vorgeworfen, bey dem baue des hauses <strong>Balga</strong><br />

nachlessig und unachtsam gewesen zu se<strong>in</strong>.<br />

Um 1565 war <strong>Balga</strong> aber immer noch e<strong>in</strong> trefflich fest gebautes Haus; aber der Verfall hatte<br />

bereits e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Im Jahre 1584 zeigte der Haffflügel des Haupthauses starke Risse; der im Haff stehende<br />

Danzker war stark beschädigt; 1620 drohte die Hauptmauer nach dem Haff abzus<strong>in</strong>ken.<br />

Georg von Schlubhut ließ die größten Mängel beseitigen; aber 1687 diente der Remter nur<br />

noch als Rumpelkammer, und 1699 waren verschiedene Gewölbe des Haupthauses arg<br />

verfallen. Der Amtshauptmann und der Amtsschreiber wohnten damals bereits <strong>in</strong> der<br />

Vorburg.<br />

Die endgültige Zerstörung der Burg <strong>in</strong> <strong>Balga</strong> setzte e<strong>in</strong>, als nach dem königlichen Befehl vom<br />

28. Januar 1701 Tausende von Ste<strong>in</strong>en für den Festungsbau <strong>in</strong> Pillau gebrochen wurden;<br />

dabei s<strong>in</strong>d auch große Mengen von Ziegeln zum Bau von Gebäuden <strong>in</strong> <strong>Balga</strong> und an andren<br />

Orten des Kreises Heiligenbeil verwendet worden. Bald war das Haupthaus bis auf e<strong>in</strong><br />

Gebäude, die Amtsbrauerei, verschwunden. Im Jahre 1806 war es total baufällig, und 1810<br />

war es nicht mehr vorhanden.<br />

Von 1525 bis 1752 wohnten im <strong>Balga</strong>er Schlosse die Amtshauptleute bzw. ihre Vertreter, die<br />

Verweser, die das Hauptamt <strong>Balga</strong> verwalteten. Auch Amtsschreiber, Korn‐ und<br />

Gerichtsschreiber wohnten hier (Liste Amtshauptleute weiter h<strong>in</strong>ten). Die Amtshauptleute<br />

bzw. ihre Vertreter, die Verweser, die das Hauptamt <strong>Balga</strong> verwalteten waren über die<br />

Amts<strong>in</strong>sassen, die Zivil‐ Krim<strong>in</strong>al‐ und Polizeigerichtsbarkeit, und auch zugleich für die<br />

Wirtschaft der Vorwerke im Amte verantwortlich.<br />

Die Amtshauptleute sollten nach e<strong>in</strong>er Verfügung König Friedrich Wilhelms I. von Ihrem<br />

Gehalt, das jährlich nur 500 Taler betrug, die von ihnen bewohnten Schlösser ausbessern<br />

und unterhalten. Nur besonders große Schäden sollten mit Hilfe der Staatskasse beseitigt<br />

werden. In <strong>Balga</strong> konnten sie nichts tun, da der Verfall des Haupthauses bereits zu weit<br />

vorgeschritten war. Auch die Vorburg verfiel immer mehr. In den Jahren 1718 und 1741<br />

beschädigten heftige Stürme den Vorburgflügel am Haff, 1753 war er altershalber ganz<br />

verfallen. Im Jahre 1811 war das Dach heruntergerissen und die Balken verkauft worden. Der<br />

Wartturm, der Ende des 17. Und 18. Jahrhunderts Uhr und Glocke hatte, hieß der<br />

Seegerthurm (Uhrturm); <strong>in</strong> ihm wurden 1807 Tra<strong>in</strong>pferde, später Vieh e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Im Zeitalter der Romantik hat sich dann der Kammerpräsident von Auerswald dafür<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, daß die Ru<strong>in</strong>e erhalten blieb. Wahrsche<strong>in</strong>lich ist es auch dem Baumeister Karl<br />

Friedrich Sch<strong>in</strong>kel zu danken, daß die Ru<strong>in</strong>e bestehen blieb und 1836 e<strong>in</strong> neues Dach erhielt.<br />

Sch<strong>in</strong>kel besuchte auf e<strong>in</strong>er Dienstreise durch Preußen auch <strong>Balga</strong> und schrieb <strong>in</strong> se<strong>in</strong><br />

Tagebuch:<br />

© Fördervere<strong>in</strong> Burg und Kirche <strong>Balga</strong> e.V. ‐ www.balga.de<br />

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