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Unternehmen Österreich 01/2022

Das Magazin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich

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aktuell<br />

Yes, we can. Wer sich für Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft oder<br />

Technik interessiert, sollte in die vielfältigen<br />

Berufsfelder der MINT-Ausbildung<br />

eintauchen. Sich für einen MINT-Beruf zu<br />

interessieren, ist aus vielerlei Gründen<br />

eine sehr gute Entscheidung. Zum einen<br />

sind Fachkräfte in diesen Bereichen sehr<br />

begehrt, zum anderen zählen viele MINT-<br />

Berufe zu den gut bezahlten Berufen. Sei<br />

es mit einem fundierten Lehr- oder einem<br />

FH-Studienlehrgangsabschluss: Vor allem<br />

Frauen werden dringend gebraucht!<br />

Weitere Infos: oegb.at/themen/jugendund-bildung/lehre-und-ausbildung;<br />

mint-ist-zukunft.at/mint-ausbildung/<br />

demnach, dass der Mangel an Fachkräften künftig sehr<br />

stark zunehmen wird. Jeder fünfte meint, dass dieser<br />

etwas zunehmen wird. Aktuell sind vom Personalmangel<br />

allein in Wien besonders betroffene Branchen:<br />

* Handwerksberufe (36 Prozent der Betriebe sind selbst<br />

stark betroffen)<br />

* Techniker und Technikerinnen allgemein (24 Prozent<br />

der Betriebe)<br />

* Techniker und Technikerinnen im IT/IKT-Bereich<br />

(26 Prozent der Betriebe). Hier ist der Mangel in Wien<br />

eklatant höher als im <strong>Österreich</strong>schnitt mit 13 Prozent<br />

* Verkauf/Handel (15 Prozent der Betriebe).<br />

* Gastgewerbe/Fremdenverkehr (8 Prozent der Betriebe)<br />

Praxis in der Kochausbildung bemerkbar: So stellte die<br />

Gastgewerbefachschule Wien (GAFA) unlängst fest,<br />

dass sich viele Betriebe durch den langen Lockdown<br />

und den steten Arbeitskräftemangel auf den Einsatz<br />

von Convenience-Produkten eingelassen haben. Damit<br />

steige aber auch der Ausbildungsmangel an künftig<br />

versierten Köchinnen und Köchen, denn Lehrlinge<br />

würden so nicht wie früher „von der Pike auf“ kochen<br />

lernen. Eine lückenhafte Ausbildung erschwere auch<br />

in Zukunft die Suche nach versierten, kundigen und<br />

motivierten Arbeitskräften, so die Gastgewerbeschule<br />

Wien. Insgesamt bleibt der Arbeits- und Fachkräftemangel<br />

auch <strong>2022</strong> die größte Herausforderung für den<br />

Arbeitsmarkt.<br />

•<br />

iStock by Getty Images (3)<br />

Wenig Nachfolger für kleine Betriebe<br />

Nach Branchen gerechnet gibt es also am häufigsten im<br />

Handwerk und in technischen Berufen ein Überangebot<br />

an Stellen. In Wien ist es speziell die IT-Technik,<br />

wo man verzweifelt nach Personal sucht. Der wirkliche<br />

und auch reale und statistisch belegbare Grund für<br />

einen Fachkräftemangel ist laut Wirtschaftskammer<br />

die demografische Entwicklung der österreichischen<br />

Bevölkerung. Diese sei weder wegzudiskutieren noch<br />

kurzfristig lösbar.<br />

Konkret bedeutet dies, dass die Baby-Boomer, also die<br />

geburtenstarken Jahrgänge, nun kurz vor der Pension<br />

stehen. Aktuell aber kommen nur wenige Fachkräfte<br />

nach. Wirtschaftsforscher machen dafür auch die Hireand-fire-Mentalität<br />

mancher größerer Betriebe verantwortlich,<br />

die sich nun eben räche. Aber das Problem<br />

sei prinzipiell lösbar. Man müsse das Personal eben gut<br />

aus- und weiterbilden sowie langfristig an die Betriebe<br />

binden. Nur: Wie das im Einzelnen gehen soll, bleibt<br />

dabei offen. Denn allein in der gebeutelten Gastronomie<br />

macht sich nunmehr auch eine eingeschränkte<br />

<strong>Unternehmen</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2022</strong> 15

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