SchlossMagazin Ausgabe April/Mai 2022
SchlossMagazin – Das Lifestyle-Magazin für Augsburg und Umgebung
SchlossMagazin – Das Lifestyle-Magazin für Augsburg und Umgebung
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04/05<br />
22<br />
Das Lifestyle-Magazin<br />
für Augsburg und Umgebung<br />
Preis: unbezahlbar<br />
www.schlossmagazin.com<br />
Schönes Leben in der Region<br />
Kultur schlägt<br />
neue Töne an<br />
„State of the Art“,<br />
Mozartfest Augsburg<br />
Spargelzeit<br />
Lukullisches<br />
Nahe Ziele<br />
Reisen + Erleben<br />
Outdoor-Trends<br />
Wohnen + Design
Freiheit am See!<br />
Idyllisch gelegen<br />
am Augsburger Autobahnsee<br />
lädt das Lauterbacher am See<br />
zum Verweilen ein.<br />
Bei einem traumhaften Blick<br />
übers Wasser und einem kühlen<br />
Lauterbacher Bier lässt sich<br />
der Frühling genießen!<br />
Reservierung & Infos unter: Autobahnsee Augsburg · Mühlhauser Str. 54d · Telefon 0821 74 82 19 20 · info@lauterbacheramsee.de · lauterbacheramsee.de
Editorial | 3<br />
Gönn’ dir was!<br />
Sich selbst etwas Gutes tun –<br />
dafür ist eigentlich immer Zeit.<br />
Und mittlerweile haben wir mehr<br />
und mehr Gelegenheit dazu. Der<br />
Frühling lädt uns nach draußen<br />
ein, macht Lust auf Ausflüge in<br />
die Natur, kulinarische Genüsse –<br />
Stichwort Spargel! – aber auch auf<br />
kulturelle Erlebnisse, die endlich<br />
wieder realistisch sind. So lädt<br />
das Schwäbische Jugendsinfonieorchester<br />
zu einer Reise in musikalische<br />
„Neue Welten“ ein. Augsburger<br />
Fassaden werden nicht<br />
nur beleuchtet, sondern filmisch<br />
bespielt. Und Unternehmen öffnen<br />
ihre Türen für einen Blick hinter die Kulissen. Im <strong>Mai</strong> demonstriert<br />
das Mozartfest auf vielfältige Weise, was „State of the Art“ ist und die<br />
Staats- und Stadtbibliothek geht derzeit den Spuren der „Tulpomanie“ in<br />
Augsburg nach.<br />
Aber auch in der Nachbarschaft locken besondere Ereignisse ihr Publikum<br />
an. So bieten die Kreiskulturtage in Landsberg und Umgebung den<br />
verschiedenen Ausdrucksformen von „Sehnsucht“ eine Plattform. In<br />
Dießen am Ammersee können beim Keramikfestival wieder die von Tausenden<br />
von Besuchern sehnlichst erwarteten Töpfer aus ganz Europa<br />
ihre Waren präsentieren und im Allgäu findet das 6. Allgäuer Literaturfestival<br />
statt, bei dem drei Wochen lang große Erzählerinnen und<br />
Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur ihre aktuellen Werke vorstellen<br />
– oft an besonders erlebenswerten Orten.<br />
Aber auch zuhause sollten wir es uns schön machen. Die Terrasse ist<br />
längst zum Outdoor-Wohnzimmer geworden und hat es verdient, ansprechend<br />
und gemütlich gestaltet zu werden – am besten mit den neuen<br />
Draußen-Möbeln, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.<br />
Zu allen Events trägt Frau natürlich die aktuellsten Outfits und – Achtung:<br />
Pulsbeschleuniger! – die dazu passenden Schuhe und Taschen. Was auf<br />
dem Markt der Accessoires gerade Trend ist, haben wir Ihnen auf unseren<br />
Modeseiten zusammengestellt.<br />
Mit diesen Themen und noch vielen anderen versüßen wir Ihnen den<br />
Frühling. Worauf warten Sie noch? Viel Spaß bei der Lektüre dieser <strong>Ausgabe</strong><br />
des <strong>SchlossMagazin</strong>s wünscht<br />
Ihre<br />
Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
Chefredaktion<br />
persönliche<br />
Beratung<br />
Peter Dallmaier & Heinz Dallmaier<br />
Geschäftsführer<br />
www.kueche-wohnkultur.de<br />
Dallmaier GmbH
4 | Inhalt<br />
Inhalt<br />
Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />
auch auf der Website<br />
www.schlossmagazin.com<br />
Titelfoto<br />
Avi Avital beim Mozartfest Augsburg<br />
Foto Christoph Köstlin<br />
Region aktuell<br />
6 Kurz gefasst<br />
Meldungen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft<br />
28<br />
12 Musikalische Reise in „Neue Welten“<br />
Die Leiterin des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters<br />
im Interview<br />
14 „Design Goals“ im tim<br />
DeSIGNerinnen setzen Zeichen für textile Nachhaltigkeit<br />
16 Europäische Fotografinnen zeigen Stärke<br />
Ausstellung: European Trails<br />
17 Choreoloop spricht die Sprache des Tanzes<br />
Augsburger Verein bietet Plattform<br />
für zeitgenössische Tanzschaffende.<br />
18 Augsburg Open ♦ Ein Blick hinter die Kulissen<br />
19 AWIAS in Augsburg ♦ Kurzfilme setzen Fassaden neu in Szene.<br />
24<br />
Bild des Monats<br />
20 Der Duft der Narzissen ♦ Foto pixabay Nick115<br />
Lukullisches<br />
22 Köstlich in Weiß und Grün ♦ Es ist soweit: Spargelzeit<br />
24 Spargel und MEER ♦ Rezepte mit Fisch und Meeresfrüchten<br />
Beauty + Fashion<br />
28 Pulsbeschleuniger ♦ Die neuen Schuhe und Taschen<br />
Gesundheit + Wellness<br />
32 Körperbilder ♦ Wann reicht Ultraschall? Wann muss eine CT sein?<br />
Kunst + Kultur<br />
36<br />
36 „Manchmal kann die Sehnsucht auch schmerzen.“<br />
Was die Menschen im Landkreis mit dem Motto<br />
der Kreiskulturtage Landsberg verbinden
Inhalt | 5<br />
40<br />
60<br />
38 Keramikfestival am See<br />
Endlich wieder Töpfermarkt in Dießen<br />
vom 26. bis 29. <strong>Mai</strong><br />
40 „State of the Art“<br />
Mozartfest Augsburg vom 5. bis 28. <strong>Mai</strong><br />
42 Tulpenschau im Gartenbau<br />
Historische Zeugnisse der „Tulpomanie“<br />
in Augsburg<br />
Geben Sie Ihrer Familie und<br />
Ihrem Leben das Wertvollste,<br />
was Sie haben und das Zuhause,<br />
das es verdient.<br />
Wir für Sie – hochwertige Qualität<br />
aus Inning am Ammersee.<br />
44 6. Allgäuer Literaturfestival<br />
26 Lesungen an spannenden Locations<br />
47 PiepArt ♦ Schräge Vögel von Anne Huber<br />
Reisen + Erleben<br />
48 Warum in die Ferne schweifen…<br />
Ausflugsziele ohne lange Anreise<br />
49 Kolumne: Grüner wird’s nimmer<br />
Ab in den Umwelt-Urlaub<br />
Wirtschaft + Finanzen<br />
54 50 Jahre Begegnung. Austausch. Inspiration. Erlebnis.<br />
Von der Kongresshalle zum Kongress am Park<br />
massiv<br />
wertig<br />
energieeffizient<br />
elegant<br />
zeitlos<br />
56 Neue Rahmenbedingungen<br />
Zeitgemäße Baufinanzierung<br />
Natur + Garten<br />
58 Den Lieblingsteilen Farbe verleihen<br />
Ideen fürs DIY-Textilfärben<br />
60 Wohnen im Garten ♦ Die neuesten Outdoormöbel-Trends<br />
Promotions<br />
35 3D-Röntgen trifft auf Robotertechnik<br />
Hightech macht bei Hessing Knie-OPs besonders präzise.<br />
66 Vorschau + Impressum<br />
Billerberg 9 • 82266 Inning a. A.<br />
Tel. 08143 - 444 05 - 0<br />
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seit 1994<br />
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6 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
Heinz<br />
hört auf!<br />
www.mos.bezirk-schwaben.de<br />
Di. bis So.<br />
10–17 Uhr<br />
verlängert<br />
bis 15.8.<br />
Von Drechslern, Schreinern<br />
und einem Neuanfang.<br />
Es war einmal …<br />
13. bis 22. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
13. kommen bis 22. – erleben <strong>Mai</strong> – staunen <strong>2022</strong><br />
kommen – erleben – staunen<br />
. <strong>Mai</strong> 13. <strong>2022</strong> bis 22. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
13. bis 22. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
Neu: Kulturfestival<br />
Lech-Wertach<br />
Von Rapunzel bis Cosplay: Im Begegnungsland Lech-<br />
Wertach startet das erste gemeinsame Kulturfestival<br />
unter dem Motto „Es war einmal...“ mit mehr als 70<br />
Veranstaltungen zu Märchen, Mythen und Sagen. Vom<br />
13. bis 22. <strong>Mai</strong> laden die Kommunen Bobingen, Graben,<br />
Königsbrunn, Langerringen und Schwabmünchen an<br />
zwei Wochenenden zu einem bunten Programm ein,<br />
das Märchenfreunde und andere Interessierte begeistern<br />
will. Die Palette reicht von Theaterstücken, Lesungen<br />
bis zu Konzerten und Virtual-Reality-Erlebnissen.<br />
Die Veranstaltungen spre chen dabei nahezu alle<br />
Altersgruppen an und decken ein breites Kulturspektrum<br />
ab: vom wissenschaftlichen Märchen-Fachvortrag<br />
oder schwäbischen Schwank mit der Theaterschmiede<br />
Bobingen über frei erzählte Mär chen im Märchenzelt<br />
Graben bis hin zu einem Cosplay-Tag in Schwabmünchen.<br />
Doch auch die Freunde der kulinarischen Genüsse<br />
kommen beim Dampfnudelabend in Langerringen<br />
auf ihre Kosten. In Königsbrunn hingegen stehen<br />
„Fernweh nach Meer“ mit dem Seemannschor und ein<br />
historischer Schulbesuch im Lechfeldmuseum auf dem<br />
Programm.<br />
Bereits vor zwei Jahren war die Idee für ein gemeinsames<br />
Kulturfestival in der Region entstanden, das<br />
… eintauchen in die Welt von Märchen, Mythen und Sagen<br />
nun alle zwei Jahre unter einem wechselnden Motto<br />
stattfinden soll. Konkretisiert wurde das Projekt im<br />
Rahmen der gemeinsamen runden Tische der Kulturbüros<br />
im Begegnungsland. Jede der fünf beteiligten<br />
… eintauchen in die Welt von Märchen, Mythen Kommunen und hat Sagen in enger Zusammenarbeit mit lokalen<br />
13. bis 22. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />
Vereinen und engagierten Kulturschaffenden zum<br />
Gesamtprogramm beigetragen, wobei zahlreiche Angebote<br />
kostenfrei besucht werden können und sich<br />
kommen – erleben an die – ganze staunen<br />
Familie richten. Viele Veranstaltungen<br />
finden zudem im Freien statt und können bereits mit<br />
… eintauchen in die Welt von Märchen, Mythen und 13.<br />
Kindern ab zwei Jahren besucht werden.<br />
… eintauchen bis in die Welt 22. von Märchen, Mythen <strong>Mai</strong> und Sagen<strong>2022</strong><br />
Informationen www.kulturfestival-lech-wertach.de<br />
Es war einmal …<br />
Es war einmal nmal Es war<br />
Es war … einmal …<br />
Es war einmal einmal …<br />
kommen – erleben – staunen<br />
ie Welt von Märchen, … eintauchen Mythen in und die Sagen Welt von Märchen, Mythen und Sagen<br />
… eintauchen in die Welt von Märchen, Mythen und Sagen<br />
rleben – kommen staunen– erleben – staunen<br />
kommen – erleben – staunen<br />
Im Bild Hexe Mania · Foto Maria Dick<br />
www.kulturfestival-lech-wertach.de<br />
www.kulturfestival-lech-wertach.de<br />
www.kulturfestival-lech-wertach.de<br />
www.kulturfestival-lech-wertach.de<br />
www.kulturfestival-lech-wertach.de
Region aktuell | 7<br />
Sonderausstellungen<br />
in Oberschönenfeld<br />
Wegen des großen Zuspruchs verlängert das Museum<br />
Oberschönenfeld die Ausstellung „Heinz hört auf!<br />
Von Drechslern, Schreinern und einem Neuanfang“<br />
bis zum 15. August. Die Ausstellung thematisiert die<br />
Geschichte der Firma Heinz aus Waal (Lkr. Ostallgäu),<br />
die sich im 20. Jahrhundert von einer kleinen<br />
Drechslerwerkstatt zu einem modernen Handwerksbetrieb<br />
entwickelte. Noch bis 24. <strong>April</strong> ergänzen zwei<br />
Studioausstellungen in der Schwäbischen Galerie das<br />
Thema Holz um künstlerische und zeitgenössische Aspekte:<br />
Im Erdgeschoss gibt „Zwischen Funktion und<br />
Abstraktion. Gedrechselte Gefäße“ Einblicke in die<br />
moderne Drechselkunst. Im Oberschoss zeigt die Ausstellung<br />
„Möbel: Die Gute Form. Eine Auswahl aus der<br />
Region“ prämierte Stücke junger Schrei ner*in nen, die<br />
am Wettbewerb „Die Gute Form“ teilgenommen haben.<br />
Die Ausstellungen bereichert ein umfangreiches<br />
Begleitprogramm rund um das Thema Holz: Geplant<br />
sind Führungen, Workshops und Ferienkurse.<br />
Informationen www.mos.bezirk-schwaben.de<br />
Im Bild Blick in die Ausstellung „Heinz hört auf!”<br />
Foto Andreas Wening, Gilching<br />
Genannt Gospodin<br />
Ab 14. <strong>April</strong> steht im sensemble Theater Augsburg<br />
die Tragikomödie „Genannt Gospodin“ von Philipp<br />
Löhle auf dem Programm. Gospodin „will den Kapitalismus<br />
an den Eiern packen“ und völlig ohne Geld<br />
leben. Doch so einfach ist das natürlich nicht und ein<br />
unerwarteter Geldsegen macht alles noch komplizierter.<br />
Unter der Regie von Gianna Formicone spielen<br />
gleich drei „Neue“ in dieser Aufführung mit viel<br />
skurrilem Witz: Marina Lötschert, Patrick Schlegel<br />
und Martin Schülke.<br />
Informationen www.sensemble.de<br />
CAMERON CARPENTER<br />
CHAMBER ORCHESTRA OF<br />
EUROPE | AVI AVITAL<br />
DANISH STRING QUARTET<br />
U.V.A.<br />
5. – 28. MAI<br />
MOZARTSTADT.DE
28. APRIL BIS 30. OKTOBER <strong>2022</strong><br />
IM SISI-SCHLOSS UNTERWITTELSBACH<br />
Kaiserin &<br />
Elisabeth<br />
DIE LIEBE<br />
VERWANDT-<br />
SCHAFT<br />
WWW.SISISCHLOSS.BAYERN<br />
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8 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
Michelin-Sterne<br />
Vor kurzem wurden die neuen<br />
Michelin-Sterne vergeben; unter<br />
den glücklichen Empfängern<br />
waren wieder Restaurants aus der<br />
Region. Das Gourmetrestaurant<br />
Aubergine, hauseigenes Sternelokal<br />
des Hotel Vier Jahreszeiten<br />
Starnberg und gleichzeitig einziges<br />
seiner Art im oberbayerischen<br />
Fünfseenland, darf sich<br />
auch weiterhin als solches bezeichnen.<br />
Bei der Preisverleihung<br />
am 9. März <strong>2022</strong> in Hamburg<br />
belohnte der „Guide Michelin“<br />
die Arbeit von Chefkoch Maximilian<br />
Moser und seinem Team mit einem der renommierten<br />
Michelin-Sterne – und das bereits zum achten<br />
Mal in Folge.<br />
Auch die „Alte Liebe“ im Augsburger Bismarckviertel<br />
unter Chef Benjamin Mitschele darf sich jetzt erstmals<br />
Sternelokal nennen. Das Restaurant ist nun neben<br />
dem „August“ (2 Sterne) und dem „Sartory“ im Hotel<br />
Maximilian’s das dritte Sternerestaurant in Augsburg.<br />
Der grüne Michelin-Stern für gute Gastronomie gepaart<br />
mit Nachhaltigkeit geht auch in diesem Jahr wieder an<br />
das Gasthaus „Goldener Stern“ in Friedberg-Rohrbach.<br />
Im Bild Maximilian Moser, Kulinarischer Direktor im Aubergine<br />
Starnberg<br />
Foto Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg<br />
Greg is Back – am Muttertag<br />
Am 8. <strong>Mai</strong> um 18:00 Uhr ist es endlich soweit: Greg is<br />
Back zum Muttertagskonzert in der Gersthofener<br />
Stadthalle. Die preisgekrönten a cappella Lokalhelden<br />
setzen heuer ihre aus Coronagründen zwei Jahre lang<br />
ausgesetzte Konzertreihe fort mit „A cappella XXL“.<br />
Informationen und Tickets www.stadthalle-gersthofen.de<br />
Foto Roland Schnell<br />
Mi 13-17 Uhr<br />
Do 10-18 Uhr, Fr 13-17 Uhr<br />
Sa, So, Feiertage 10-17 Uhr<br />
WEITERE INFOS UNTER:<br />
www.ballonmuseum-gersthofen.de<br />
AKTIONEN FÜR<br />
KINDER UND<br />
ERWACHSENE
Donauwörth:<br />
„…ich wollte<br />
ja malen…!<br />
Die Malerin Annemarie Kruse<br />
(1889–1977) war eine Tochter aus<br />
der ersten Ehe des Bildhauers<br />
Max Kruse, der später mit der<br />
Puppengestalterin Käthe Kruse<br />
verheiratet war. Annemarie erbte<br />
die künstlerische Begabung<br />
der Kruse-Familie und war mit<br />
vielen bekannten Künstlerinnen<br />
und Künstlern ihrer Zeit in<br />
Kontakt. In der neuen Son derausstellung<br />
im Käthe Kruse<br />
Pup penmuseum werden nun<br />
vom 7. <strong>Mai</strong> bis 25. September<br />
werden viele ihrer ausdrucksstarken<br />
Porträts, beispielsweise<br />
ihrer Kinder, gezeigt. Außerdem<br />
hinterließ die Künstlerin sehr<br />
stimmungsvolle Landschaftsaquarelle,<br />
die auf Hiddensee,<br />
im Odenwald oder in der Heidelberger<br />
Umgebung entstanden sind. Außerdem<br />
werden einige Arbeiten künstlerischer Weggefährt*innen<br />
gezeigt.<br />
Informationen www.kaethe-kruse-puppenmuseum.de<br />
Im Bild (o.) Annemarie Kruse 1912 in Paris, auf dem Dach<br />
sitzend und malend ♦ Foto Archiv Dr. Julia Lehfeldt<br />
(u.) Im Garten des Malers Hans Purrmann, 1930,<br />
Öl auf Leinwand ♦ Foto Goebner<br />
Prädikat für Barrierefreiheit<br />
Kulturerlebnisse für alle schaffen – dieses Ziel verfolgt<br />
das Museum Oberschönenfeld so erfolgreich, dass es<br />
mit dem Prädikat „Reisen für Alle“ zertifiziert wurde.<br />
Um die deutschlandweit gültige Kennzeichnung im<br />
Bereich Barrierefreiheit zu erhalten, war das Museum<br />
im vergangenen Sommer umfassend auf seine Zugänglichkeit<br />
für verschiedene Zielgruppen geprüft worden.<br />
Es ist nun offiziell barrierefrei für Menschen mit Hörbehinderung<br />
und Gehörlose,<br />
für Menschen mit kognitiven<br />
Beeinträchtigungen, teilweise<br />
auch für Menschen mit Gehbehinderung<br />
und Rollstuhlfahrer<br />
sowie Menschen mit<br />
Sehbehinderung und Blinde.<br />
Informationen<br />
www.reisen-fuer-alle.de<br />
Im Bild Der Mediaguide<br />
Foto MOS<br />
Region aktuell | 9<br />
Annemarie Jakimow-Kruse:<br />
„… ich wollte ja malen!“<br />
Sonderausstellung im<br />
Käthe-Kruse-Puppen-Museum<br />
7. <strong>Mai</strong> – 25. September <strong>2022</strong><br />
Di - So 11:00 bis 18:00 Uhr<br />
Käthe-Kruse-<br />
Puppen-Museum<br />
86609 Donauwörth,<br />
Pfl egstr. 21 a<br />
www.donauwoerth.de<br />
donauwörth<br />
THEMA: SEHNSUCHT<br />
KULTURTAGE IM LANDKREIS<br />
LANDSBERG AM LECH<br />
14. MAI BIS 4. JUNI <strong>2022</strong><br />
MIT KREIS-<br />
JUGEND-<br />
KULTURTAGE<br />
www.kreiskulturtage-landsberg.de<br />
Titelbild: Selbstbildnis mit Sohn Igor, Öl auf Leinwand, 1917, Foto Lehfeldt
10 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />
DIESSENER TÖPFERMARKT<br />
26. MAI – 29. MAI <strong>2022</strong><br />
Keramik am See<br />
150 Aussteller aus Europa<br />
Diessener Keramikpreis<br />
im historischen Traidtcasten<br />
Keramikweg durch<br />
Diessen<br />
Keramikakzente<br />
Markt Diessen am Ammersee<br />
Christi Himmelfahrt bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr<br />
Kaiserin Elisabeth<br />
und die liebe Verwandtschaft<br />
Die diesjährige Sonderausstellung im Sisi-Schloss in<br />
Aichach-Unterwittelsbach beschäftigt sich mit Sisis<br />
Familie, Eltern, Geschwistern und Kindern. Zu sehen<br />
sind Originalexponate wie Zither und Wanderstab von<br />
Herzog Max in Bayern, viele Porträts und Büsten, Gemälde,<br />
die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich<br />
sind, Familienfotos der Kaiserin, Urkunden und Briefe.<br />
Sie alle geben Aufschluss über das Leben und Wirken<br />
dieser Wittelsbacher und Habsburger, beleuchten teils<br />
tragische Schick sale, aber auch<br />
bemerkenswerte Leistungen. Parallel<br />
zur Sonderausstellung ermöglicht<br />
auch die Dauerausstellung<br />
facet tenreiche Einblicke in<br />
Elisabeths Leben. Die Ausstellungen<br />
sind vom 28. <strong>April</strong> bis 30.<br />
Oktober geöffnet.<br />
Informationen www.aichach.de<br />
Öffnungszeiten Di – Fr 10:00 bis<br />
17:00 Uhr; Sa, So + Feiertag 10:00<br />
bis 18:00 Uhr<br />
Foto Stadt Aichach<br />
Christine Kaufmann<br />
in Kempfenhausen<br />
Vom 22. <strong>Mai</strong> bis 19. Juni sind die wichtigsten<br />
Weggefährten des Foto grafen, Filmers und<br />
Autors Hans-Günther Kaufmann „zu Gast“ im<br />
Schloss Kempfenhausen am Starnberger See. Die<br />
große Theater- und Filmschauspielerin Christine<br />
Kaufmann und Abt Odilo Lechner – die kleine<br />
Schwester und der große Freund. Beide Lichter<br />
sind bereits erloschen. Deutlich zu spüren ist jedoch,<br />
wie sie weiter, anders, von woanders her<br />
leuchten. Zu der von den „KunstRäumen am See“<br />
von Elisabeth Carr veranstalteten Ausstellung stehen<br />
Lesungen und sehr persönliche Führungen<br />
mit Hans-Günther Kaufmann auf dem Programm.<br />
Außerdem wird ein Filmdokument von Abt Odilo<br />
präsentiert. Christine Kaufmann hatte einen besonderen<br />
Bezug zum Schloss Kempfenhausen.<br />
Kurz vor ihrem Tod besuchte die Schauspielerin<br />
diesen Ort. Sie plante dort eine Lesung. Dazu kam<br />
es jedoch nicht mehr.<br />
In Kempfenhausen werden nun Bilder gezeigt, die<br />
teils noch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen<br />
waren. Das Zeitfenster umspannt die Jugend bis<br />
hin zum frühen Alter von Christine Kaufmann.<br />
Beide Weggefährten von Hans-Günther Kaufmann<br />
zeichnen sich durch starke Gegensätze aus. Seine<br />
Schwester Christine im Geheimnis und sehnsuchtsvollem<br />
Chaos, außerhalb sich selbst, Abt Odilo in<br />
tiefer Besonnenheit und Weitsicht, geordnet und<br />
in sich ruhend. Die Fotoausstellung wird eröffnet<br />
am 22. <strong>Mai</strong> um 17:00 Uhr.<br />
Informationen www.kunstraeume-am-see.de<br />
Im Bild Die jungen Geschwister Christine und Hans-<br />
Günther Kaufmann bei ihrer Motorradfahrt durch München<br />
Foto H.-G. Kaufmann
Region aktuell | 11<br />
Kunstpreis<br />
Gersthofen<br />
Nach zwei Jahren, bei denen der<br />
Kunstpreis der Stadt Gersthofen<br />
reduziert ohne große Preisverleihung<br />
(2020) stattfand bzw. komplett<br />
in die virtuelle Welt verlegt<br />
wurde (2021), findet er nun wieder<br />
in der gewohnten Form statt. Zur<br />
Teilnahme berechtigt sind Kunstschaffende<br />
aus Gersthofen, den benachbarten<br />
Landkreisen sowie Künstlerinnen und Künstler, die einen<br />
besonderen Bezug zu Gersthofen haben oder in Gersthofen bereits<br />
ausgestellt haben. Bewerbungen sind bis zum 27. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong> möglich.<br />
Die Bekanntgabe des/der Preisträger/-in findet im Rahmen der Preisverleihung<br />
am 1. Juli im Ballonmuseum um 19:30 Uhr statt. Die Gewinner<br />
des 37. Kunstpreises 2021 „Neue digitale Wege zum Thema<br />
Nachhaltigkeit“: 1. Platz Celia Meißner aus Kissing, künstlerisches<br />
Endeder<br />
Soundprojekt „!regenerate! – Wie klingt Nachhaltigkeit?“; 2. Platz<br />
Sebastian Bühler aus Augsburg, Bilderserie „The Art of Broken Glas“;<br />
3. Platz Anna Köber aus Inningen, Fotografie mit digitaler Nachbearbeitung<br />
„Canyon“<br />
Informationen und Bewerbung www.kunstpreis-gersthofen.de<br />
Im Bild Celia Meißner, Gewinnerin des 1. Preises 2021<br />
Foto Bruno Tenschert<br />
Gersthofen summt!<br />
Der bundesweite Pflanz wettbewerb<br />
„Wir tun was für Bienen!“ startet<br />
in die nächste Runde. Prämiert<br />
werden insektenfreundliche Gärten<br />
und inspirierende Aktionen. Es gibt<br />
Preise im Gesamtwert von über<br />
10.000,- Euro. Jetzt ist die richtige<br />
Zeit, Pflanzaktionen für Wildbienen<br />
zu starten. Gesucht werden<br />
nicht nur insektenfreundlich umgestaltete<br />
Privatgärten und Balkone,<br />
sondern auch Gärten von<br />
Schulen, Kitas, Firmen und Kleingärtnern.<br />
„Die Pflanzaktion für die Wildbienen passt perfekt zu unserem<br />
Thema ,Klimaschutz und Nachhaltigkeit‘, in dem wir uns als<br />
Stadt ehrgeizige Ziele gesetzt haben…“, so der Erste Bürgermeister<br />
der Stadt Gersthofen, Michael Wörle. Unter den Gewinnern war im<br />
letzten Jahr der Gersthofer Stadtrat Wolfgang Hadwiger, der mit seinem<br />
Siedlungsgarten den 3. Platz in der Kategorie „Privatgärten und<br />
Gärten von Mietwohnungen“ belegte. Wer heuer mitmachen möchte,<br />
kann bis zum 31. Juli unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de Bilder<br />
und Texte hochladen.<br />
Foto Diana Zapf-Deniz<br />
Ende der<br />
Zeitzeugenschaft?<br />
schaft?<br />
1. Dez 2O21 -<br />
5. Jun 2O22<br />
Ehemalige<br />
Synagoge<br />
Kriegshaber
12 | Region aktuell | Interview Carolin Nordmeyer<br />
Musikalische Reise<br />
in „Neue Welten“<br />
Die Leiterin des Schwäbischen<br />
Jugendsinfonieorchesters im Interview<br />
Am 24. <strong>April</strong> präsentiert das Schwäbische Jugendsinfonieorchester unter<br />
der Leitung von Carolin Nordmeyer ein Programm, das mit „Neue Welten“<br />
übertitelt ist und auch eine Welturaufführung der jungen Komponistin<br />
Carolin Pook umfasst. Grund genug, die sjso-Dirigentin zu ihrer Motivation<br />
und ihren Zielen zu befragen.<br />
Interview Renate Baumiller-Guggenberger<br />
Foto Ute Laux<br />
Die gebürtige Freiburgerin Carolin Nordmeyer<br />
hat gemeinsam mit erfolgreichen<br />
Kolleginnen den Ruf als „Exotin“ am Pult<br />
längst hinter sich gelassen. Sie lebt mit<br />
ihrer Familie in Augsburg, wo sie auch als Kapellmeisterin<br />
am damaligen Stadttheater Augsburg (2009 –<br />
2016) engagiert war. Mit dem Bezirk Schwaben ist<br />
sie seit 2018 durch ihre Position als Leiterin des<br />
Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters verbunden.<br />
Am 24. <strong>April</strong> präsentiert sie im Kongress am Park gemeinsam<br />
mit dem jungen Klangkörper das Programm<br />
„Neue Welten“. Neben Antonin Dvořáks Sinfonie Nr. 9<br />
steht mit „About Time“ von Carolin Pook (*1981) eine<br />
Welturaufführung auf dem Programm. Den Solopart<br />
übernimmt die Geigerin Hannah Weirich, die früher<br />
selbst Mitglied im Jugendorchester war.<br />
<strong>SchlossMagazin</strong>: Noch immer ist die weibliche Führung<br />
von Spitzen-Orchestern überschaubar. Wie selbstverständlich<br />
empfinden Sie es selber, am Pult zu stehen?<br />
Gibt es für Sie einen Unterschied von „weiblichem“ und<br />
„männlichem“ Dirigieren?<br />
Nordmeyer: Für mich war und ist es absolut selbstverständlich,<br />
selbst am Pult zu stehen und auch<br />
Kolleginnen am Pult stehen zu sehen. Da hat sich<br />
glücklicherweise viel getan in den letzten 10 bis<br />
20 Jahren – jetzt heißt’s „dranbleiben“, denn von<br />
wirklicher Parität sind wir wie in den meisten Führungspositionen<br />
noch deutlich entfernt. Einen geschlechtsspezifischen<br />
Unterschied im Dirigieren kann<br />
ich mir nicht vorstellen – ich lese, schreibe, gehe,<br />
esse ja auch nicht „weiblich“. Es kommt auf die<br />
Person an, die vorne steht, mit ihrer individuellen
Region aktuell | 13<br />
mich der größte Unterschied zur Arbeit mit Profis,<br />
die eben auf erwachsene Art und Weise in der Musik<br />
brennen.<br />
Führungskompetenz, all ihren musikalischen Vorstellungen<br />
und persönlichen Charaktereigenschaften.<br />
Wie erleben Sie die Arbeit mit dem Schwäbischen Jugendsinfonieorchester<br />
(sjso)? Was ist das Besondere<br />
daran auch im Unterschied zur Führung eines professionellen<br />
Berufsorchesters?<br />
Die Arbeit mit den Jugendlichen ist einfach herrlich!<br />
Die unbändige Lust aufs Musizieren, aufs<br />
Gemeinschaft-Erleben, aufs miteinander Grenzen<br />
überwinden ist ein grandioser Motor für tolle Arbeit.<br />
Dass naturgemäß – anders als bei Profis – auch<br />
spieltechnische Klippen zu überwinden sind, gehört<br />
zu diesem Prozess dazu. Im sjso wird da die<br />
gegenseitige Unterstützung auch besonders großgeschrieben.<br />
Die Erfahrenen nehmen die Jüngeren<br />
unter ihre Fittiche, geben Tipps und helfen beim<br />
Ankommen im großen Orchester. Für mich ein ganz<br />
klarer Beweis, dass harte Arbeit und hoher musikalischer<br />
Anspruch eben nicht auf Kosten der Gemeinschaft<br />
gehen müssen. Dieser „Teamspirit“ – auch im<br />
Dozententeam – zeichnet das sjso für mich aus. Die<br />
Jugendlichen tauchen einfach völlig ein in die Musik,<br />
von morgens bis abends pfeift oder singt’s einem da<br />
auch auf den Gängen entgegen. Dieses „ganz und<br />
gar“, was diese aufregende Altersgruppe (14 – 24)<br />
so herausfordernd für alle Beteiligten macht, ist für<br />
Ende <strong>April</strong> gibt es im Anschluss an die einwöchige Arbeitsphase<br />
traditionell drei Abschluss-Konzerte. Diesmal<br />
steht neben der populären Sinfonie Nr. 9 von Antonin<br />
Dvořák auch eine moderne Auftragskomposition auf<br />
dem Programm. Was macht den Reiz dieser Uraufführung<br />
aus? Und wieviel Einfluss haben Sie als Dirigentin<br />
auf die Werkauswahl?<br />
Die Programmgestaltung liegt ganz klar bei mir, wobei<br />
der Blick auf die naturgemäß fluktuierende Orchesterbesetzung<br />
wichtig ist – manchmal braucht<br />
es z. B. an bestimmten herausgehobenen Positionen<br />
ganz besonders „fitte“ Orchestermitglieder und da<br />
ist es hilfreich, gemeinsam mit dem Dozententeam<br />
etwas genauer hinzuschauen. Auf die Uraufführung<br />
freue ich mich ganz besonders. Die musikalische<br />
Sprache von Carolin Pook reizt mich sehr, ihre eigenen<br />
Wurzeln in Jazz und Klassik, im „konventionellen“<br />
wie im experimentellen Konzertbereich. Ich<br />
freue mich wahnsinnig darauf, gemeinsam mit den<br />
Jugendlichen viel auszuprobieren, was wir alle noch<br />
nie gemacht haben. Die improvisatorischen Teile<br />
fordern uns heraus, es gilt auszuloten, wieviel Freiheit<br />
der/des Einzelnen möglich ist, wo Grenzen nötig<br />
sind. Es gilt, wirklich den Moment wahrzunehmen.<br />
Es gilt, sich auf eine Reise einzulassen, bei der wir<br />
eben nicht schon vorher genau wissen, was am Ende<br />
steht. Das Ganze mit einer so großartigen Geigerin<br />
wie Hannah Weirich zu wagen, finde ich sehr aufregend!<br />
Mir kribbelt es in den Fingern vor Vorfreude!<br />
Wer Sie live am Pult erlebt, spürt Ihr persönliches und<br />
musikalisches Credo einer wertschätzenden Zusammenarbeit<br />
mit den von Ihnen geleiteten Musizierenden. Auf<br />
Ihrer Homepage findet sich eine bezeichnende Aussage<br />
von Ihnen: „Die Musik ist und bleibt der Chef. Sie<br />
geht durch mich hindurch und bringt in mir etwas zum<br />
Schwingen. Diese Schwingung gebe ich dann über den<br />
Taktstock wieder an das Orchester weiter.“ Wann empfinden<br />
Sie ein Konzert als wirklich gelungen?<br />
Ich erlebe die Momente als gelungen, wenn zwischen<br />
Orchester und mir diese unbeschreibliche<br />
Energie fließt, die nur die Musik selbst hat. Wenn<br />
alle wagen, ihre normalen Schutzhüllen abzustreifen,<br />
wenn sich alle durchlässig machen. Wenn wir<br />
gemeinsam durch die Musik den Bogen zu unserem<br />
Publikum schlagen können. Das klingt groß. Ist es<br />
auch.<br />
<br />
Informationen und Tickets<br />
www.sjso.de
14 | Region aktuell | Design Goals<br />
Foto Celine<br />
Belinski<br />
Fotos aus der Kollektion „DNAir“ von Melissa Grustat aus<br />
dem Jahr 2021. Die Textilien bestehen zu 100 Prozent<br />
aus recyceltem Airbaggewebe. Das Material ist Ausschussware<br />
aus der Industrie. Zudem verwendet Grustat Airbags<br />
von Schrottplätzen, die ebenso wie die Ausschussware<br />
noch völlig unbenutzt sind. ♦ Foto Julie Becquart/ILLURE<br />
management<br />
Faszinierende Modeentwürfe aus Airbag-Stoffen, Textilresten, Flusen, Orangen<br />
oder Herbstlaub – unter dem Motto „the future is design“ zeigt das die Ausstellung<br />
von Designerinnen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik<br />
an der Hochschule Mönchengladbach ab 6. <strong>Mai</strong> im tim.<br />
„Design Goals“ im tim<br />
DeSIGNerinnen setzen Zeichen für textile Nachhaltigkeit<br />
Saftig – der Orangen Sneaker. Die Textilingenieurin Elise Esser<br />
hat einen nachhaltigen Schuh aus einem neuentwickelten<br />
Orangenleder gefertigt. Dazu verwendet sie neben Biobaumwolle,<br />
Kautschuk und Kork vor allem Orangenschalen,<br />
die jährlich tonnenweise als Abfallprodukt in der Saft- und<br />
Lebensmittelindustrie anfallen. Die gelbe Farbe des Schuhs<br />
kommt ausschließlich durch die Verwendung von Orangen<br />
zustande. ♦ Foto Elise Esse<br />
Vor dem Hintergrund endlicher Ressourcen<br />
liegt der Fokus ihrer zukunftsweisenden<br />
Arbeiten auf einem nachhaltigen Umgang<br />
mit dem Material Textil. So demonstriert<br />
die erste Ausstellung der Designerinnen den kreativen<br />
Prozess hinter vielversprechenden Innovationen<br />
und gibt Einblicke in analoge und digitale Abläufe<br />
des Gestaltens in einer nachhaltigen Welt von<br />
morgen. Design Goals beziehen sich auf die Sustainable<br />
Development Goals der Vereinten Nationen<br />
(https://sdgs.un.org/goals) und zeigen Design-Lösungen<br />
in Form von Produkten, Materialien und Konzepten<br />
für die Zukunft: kreative und technische Lösungen<br />
aus bisher ungenutzten Ressourcen. Die jungen Expertinnen<br />
setzen so als „complex problem solver“ nachhaltige,<br />
gesellschaftlich relevante Statements im Design und<br />
Ingenieurwesen. Die Ausstellung wird vom 6. <strong>Mai</strong> bis 30.<br />
September <strong>2022</strong> im Foyer des tim zu sehen sein. <br />
Informationen www.timbayern.de
CALICO<br />
Textilmuster interaktiv<br />
entdecken. erleben. entwerfen.<br />
calico.timbayern.de<br />
Programm für digitale<br />
Interaktionen<br />
Gefördert durch
16 | Region aktuell | European Trails<br />
Katharina Sieverding, Ausschnitt aus dem monumentalen Stauffenberg-Block,<br />
Digitaldruck,1969 ♦ Foto Klaus Mettig, VG Bild-Kunst<br />
In der Ausstellung „European Trails“ im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im<br />
Glaspalast dokumentieren 15 Fotokünstlerinnen ihre jeweiligen Positionen und<br />
zeigen Perspektiven auf. Die Fotos sind bis zum 18. September zu sehen.<br />
Europäische Fotografinnen<br />
zeigen Stärke<br />
Ausstellung: European Trails<br />
In eindrucksvollen fotografischen Bildern und raumbezogenen<br />
installativen Arbeiten präsentiert die<br />
Ausstellung Werke heraus ragender zeitgenössischer<br />
Künstlerinnen. Ihre Konzeptionen stellen maßgebliche<br />
Beiträge einer sich in Europa vollziehenden Debatte<br />
dar. Dabei geht es zentral um Fragen von Herkunft, Erinnerung<br />
und Identität. Die persönliche eigene Geschichte<br />
und deren Überlagerung und künstlerische Transzendierung<br />
in die jeweils aktuellen sozialen und politischen Zustände<br />
werden zum Spiegel einer wesentlichen Auseinandersetzung<br />
mit Machtverhältnissen zwischen Individuen,<br />
wie im gesellschaftlichen Raum insgesamt. Die Konzeption<br />
der Ausstellung und Auswahl aller Arbeiten erfolgte lange<br />
vor dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine<br />
am 24. Februar <strong>2022</strong>, welcher neue, dramatische Entwicklungen<br />
und Fluchtbewegungen in Europa in Gang gesetzt<br />
hat. Dass der Ausstellungszusammenhang nun auch vor<br />
diesem Horizont erfahren wird, war nicht vorherzusehen.<br />
Blick in die Ausstellung mit Werken aus der Serie „Schlafzimmer“<br />
von Herlinde Koelbl ♦ Foto Susanne Friedla, KMA<br />
Werke folgender Fotokünstlerinnen sind vertreten:<br />
Letizia Battaglia ♦ Johanna Diehl ♦ Kathrin Ganser ♦<br />
Andrea Geyer ♦ Candida Höfer ♦ Magdalena Jetelová<br />
♦ Herlinde Koelbl ♦ Anastasia Khoroshilova ♦ Youqine<br />
Lefèvre ♦ Tina Modotti ♦ Loredana Nemes ♦ Beate Passow<br />
♦ Leta Peer ♦ Joanna Piotrowska ♦ Katharina Sieverding <br />
Informationen www.kmaugsburg.de
Choreoloop | Region aktuell | 17<br />
Choreoloop spricht<br />
die Sprache des Tanzes<br />
Augsburger Verein bietet Plattform für zeitgenössische Tanzschaffende.<br />
Seit 2017 gibt es den Verein „Choreoloop“ mit Sitz in Augsburg, der freischaffenden<br />
Tänzer*innen aus der ganzen Welt eine Plattform bietet, sich mit ihrem<br />
Publikum über die internationale Sprache des Tanzes zu verständigen. Erst kürzlich<br />
waren sieben junge Tänzer*innen mit der Performance „Nimm Platz!“ auf<br />
der brechtbühne im Gaswerk zu Gast.<br />
Foto Nikolaos Doede<br />
In der international besetzten, zeitgenössischen<br />
Darbietung setzte sich das siebenköpfige Ensemble<br />
mit den Facetten menschlicher Unsicherheiten<br />
auseinander. Bin ich richtig, so wie ich<br />
bin? Zieh dich nicht zurück. Nimm (dir) Platz! Dabei<br />
zeigte sich die Gruppe nicht nur vielsprachig, wie in<br />
der Schlusssequenz deutlich wurde, sondern auch inklusiv.<br />
Sozusagen nahtlos integriert ins Geschehen auf<br />
der Bühne war Dergin „Stix“ Tokmak, der sich mit Rollstuhl<br />
und Krücken in tänzerischer, ja artistischer Präzision<br />
als absolut gleichwertiger Teil des Ensembles<br />
erwies. Vereinsgründerin (zusammen mit Korbinian<br />
Grabmeier) und Choreografin Diana Wöhrl, selbst in<br />
Wien ausgebildete Tänzerin mit Wohnsitz in Augsburg,<br />
hatte den ebenfalls aus Augsburg stammenden<br />
und international agierenden Tokmak per Zufall kennengelernt,<br />
woraus eine Idee und eine beispielhafte<br />
Choreografie entstand, wie auch behinderte Akteur*innen<br />
eine tänzerische Darbietung bereichern können.<br />
Aber auch dem Nachwuchs bietet Diana Wöhrl die so<br />
wichtige Gelegenheit, auf der professionellen Bühne<br />
Erfahrungen sammeln zu können, wie z. B. der Mitwirkenden<br />
Anna Zesakes, die kurz vor Beendigung<br />
ihres Tanzstudiums steht. Diana Wöhrls Intention ist<br />
die Bildung eines unterstützenden Netzwerks: „Es ist<br />
mir ein besonderes Anliegen, mit Choreoloop einen<br />
wegweisenden Beitrag für die Tanzszene, vor allem<br />
für die Freie Tanzszene zu leisten. Ich wünsche mir<br />
eine Stärkung der Freien Szene und eine größere Vernetzung<br />
der Tanzkünstler*innen, national wie international.<br />
Ein Arbeiten in respektvollem Umgang auf<br />
Augenhöhe, in dem man sich gegenseitig empowert …“<br />
Die Realisierung der Performance „Nimm Platz!“<br />
wurde durch das großzügige Entgegenkommen des<br />
Staatstheater Augsburg, staatliche Förderprogramme<br />
und andere Sponsoren ermöglicht. Wer zur weiteren<br />
Unterstützung beitragen möchte, kann gerne über<br />
contact@choreoloop.com Kontakt aufnehmen. (hea) <br />
Informationen<br />
www.choreoloop.com
18 | Region aktuell | Augsburg Open<br />
Oben: Blick vom Müllberg bei Sonnenaufgang<br />
Unten: Blick in die Biobäckerei Schubert<br />
Augsburg Open<br />
Ein Blick hinter die Kulissen<br />
Bei der beliebten Veranstaltung Augsburg Open öffnen jedes Jahr mehr als 100<br />
Firmen, Vereine und Institutionen aus Augsburg ihre Türen und lassen interessierte<br />
Bürger die Dinge entdecken, die normalerweise im Verborgenen liegen.<br />
Fotos Augsburg Marketing, Ingo Hinrichs<br />
Augsburg von einer anderen Seite kennenlernen<br />
und hinter die Türen von Augsburger<br />
Unternehmen, Firmen, Kultureinrichtungen<br />
oder Vereinen schauen – das ist bei<br />
Augsburg Open vom 5. bis 8. <strong>Mai</strong> endlich wieder möglich.<br />
Nach zwei Jahren Pause bietet Augsburg Marketing<br />
zusammen mit über 100 Kooperationspartnern<br />
ein abwechslungsreiches Programm mit mehr als 250<br />
Führungen, Vorträgen und Workshops. Sie sind für<br />
alle geeignet, die sich für die Geschichte und Vielfalt<br />
Augsburgs interessieren oder schon immer erfahren<br />
wollten, wie Radio gemacht wird oder wie die Breze<br />
auf den Frühstückstisch kommt. Aber auch wer sich<br />
für Technik, Sport, Natur oder Soziales etc. interessiert,<br />
kommt bei Augsburg Open nicht zu kurz.<br />
Um an Augsburg Open teilnehmen zu können, müssen<br />
Interessenten auf www.augsburg-open.de vom<br />
11. bis 25. <strong>April</strong> ein Eintrittsbändchen erwerben und<br />
dieses bei jeder Führung und Aktion um das Handgelenk<br />
tragen. Das Programm ist auf der Website einsehbar.<br />
Gleichzeitig mit dem Kauf der Bändchen findet die<br />
Anmeldung für die Führungen statt. Es ist zu beachten,<br />
dass es keine sog. offenen Führungen gibt, zu denen<br />
man unangemeldet gehen kann. Eine nachträgliche Anmeldung<br />
zu Führungen nach dem Kauf der Bändchen<br />
ist nicht möglich. Erwachsene und Kinder ab 15 Jahren<br />
zahlen 12.- Euro, kleinere Kinder 6.- Euro (Kinder bis<br />
2 Jahre kostenfrei). Pro Kaufvorgang kann man max.<br />
fünf Bändchen erwerben. Das Bändchen muss während<br />
der Führungen und Aktionen dauerhaft um das Handgelenk<br />
getragen werden; ebenso bei der Nutzung des<br />
ÖPNV im Innenraum. Nur dann gilt das Bändchen als<br />
Eintrittskarte und Fahrschein. Es gelten die aktuellen<br />
Hygienevorgaben. Über die Bezahlungsoptionen bzw.<br />
Lieferung der Bändchen etc. informiert die Website. <br />
Informationen www.augsburg-open.de
Projekt AWIAS | Region aktuell | 19<br />
AWIAS in<br />
Augsburg<br />
Kurzfilme setzen Fassaden<br />
neu in Szene.<br />
Fassaden bieten oft optimale „Angriffsflächen“ für<br />
Kunst aller Art. Augsburg Marketing nutzt nun die<br />
Wände einiger Häuser der Augsburger Innenstadt, um<br />
neue Wege zu beschreiten. Die Abteilung der Regio<br />
Augsburg Wirtschaft GmbH holt am 14. <strong>Mai</strong> erstmals<br />
das Hamburger Künstlerkollektiv „A Wall is a Screen“<br />
(AWIAS) in die Stadt, das eine spannende Kurzfilmwanderung<br />
von Fassade zu Fassade möglich macht.<br />
A<br />
Wall<br />
is<br />
Foto Nadine Mayer<br />
Unter dem Begriff Kurzfilmwanderung ist eine Kombination<br />
von Filmnacht und Stadtführung zu verstehen.<br />
Ekkehart Schmölz, Leiter von Augsburg<br />
Marketing, erläutert das Konzept folgendermaßen:<br />
„Man sieht sich die Filme beim abendlichen Spaziergang durch<br />
die Innenstadt an und tauscht sich mit anderen darüber aus.“<br />
Bei dem Format verschwimmen Stadtführung und Kurzfilmprogramm<br />
zu einer einzigartigen Kurzfilmwanderung: von Wand zu<br />
Wand und Film zu Film. Was schon fast wie ein Filmtitel selbst<br />
klingt, ist das Prinzip des Künstlerkollektivs, die Hauswände in<br />
Pop-Up-Kinos zu verwandeln. Im Vorfeld wird nur der Startort<br />
der Tour öffentlich bekannt gegeben, die Route an sich bleibt<br />
geheim. Das Projektionsteam übernimmt die Führung. Der Verein<br />
„A Wall is a Screen“ tritt international in Aktion und war<br />
in diesem Jahr u. a. beim Internationalen Kurzfilmfestivals in<br />
Nijmegen/Niederlande bzw. Québec/Kanada zu Gast.<br />
An jeder Wand wird ein anderer Kurzfilm gezeigt, der mit<br />
dem jeweiligen Ort in Interaktion tritt. Insgesamt finden<br />
sieben Präsentationen von Filmen unterschiedlicher Genres<br />
statt. Ziel dieser besonderen Filmromantik ist es, nicht nur<br />
Orte in der Stadt in ein neues Licht zu rücken, sondern auch<br />
gemeinsam mit den Besuchern neue Perspektiven zu erleben.<br />
„Damit kann man den öffentlichen Raum einmal von einer<br />
ganz anderen Seite wahrnehmen“, sagt Schmölz.<br />
Die Teilnahme an dem Kurzfilmspaziergang ist kostenlos.<br />
Die Tour dauert ca. 90 Minuten und findet bei jedem Wetter<br />
statt. Gestartet wird um 21:15 Uhr am Augustusbrunnen am<br />
Rathausplatz. Momentan ist keine Wiederholung geplant. <br />
Informationen www.augsburg-city.de/awias<br />
a Screen<br />
KURZFILMWANDERUNG 90 MIN<br />
14. MAI — 21:15 UHR — EINTRITT FREI<br />
TREFFPUNKT RATHAUSPLATZ AUGUSTUSBRUNNEN<br />
AUGSBURG-CITY.DE/AWIAS<br />
Freundlich unterstützt durch:<br />
Inszeniert von:
20 | Bild des Monats | Der Duft der Narzissen
Bild des Monats | 21<br />
Der Duft<br />
der Narzissen<br />
Der Duft der Narzissen<br />
ist herb im Grund und dennoch zart,<br />
wenn er mit Erdgeruch gepaart,<br />
vom lauen Mittagswind gefasst,<br />
durchs Fenster kommt als stiller Gast.<br />
Ich habe drüber nachgedacht –<br />
das ist’s, was ihn so köstlich macht:<br />
dass er der Erstling jedes Jahr<br />
im Garten meiner Mutter war.<br />
Hermann Hesse<br />
Deutsch-schweizerischer Schriftsteller,<br />
Dichter und Maler, 1877 – 1962<br />
Foto pixabay Nick115
22 | Lukullisches | Spargel<br />
Köstlich<br />
in Weiß und Grün<br />
Es ist soweit: Spargelzeit!<br />
Auf dieser und den nächsten Seiten präsentieren<br />
wir interessante Fakten und köstliche Rezepte<br />
rund um das königliche Gemüse.<br />
Fotos pixabay
Lukullisches | 23<br />
Weißer und grüner Spargel – gleiche Pflanze?<br />
Botanisch gesehen kann man auf diese Frage mit Ja antworten. Der<br />
Unterschied liegt im Wesentlichen im Geschmack, hervorgerufen<br />
durch verschiedene Farbstoffe (Anthozyane, Chlorophyll), sowie<br />
in der Anbaumethode und Sortenwahl. Der Grünspargel wächst unter<br />
natürlicher Lichteinwirkung auf und bildet dadurch eine entsprechende<br />
Farbe (hellgrün bis violett) aus. Dies führt zu einem höheren<br />
Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen und zu einem etwas<br />
würzigeren Geschmack. Bevorzugt werden im Anbau von Grünspargel<br />
die anthozyanfreien Sorten, die einen mild würzigen Geschmack<br />
haben. Es gibt auch noch eine besondere Variante des Grünspargels,<br />
den Violetta. Dieser ist ein Grünspargel, dem man die grüne Farbe<br />
weggezüchtet hat. Der Grünspargel muss nur im unteren Drittel geschält<br />
werden.<br />
Der weiße Spargel ist in Deutschland der beliebteste. Bevor der<br />
Bleichspargel geerntet wird, müssen die Dämme über den Pflanzen<br />
aufgehäufelt werden, damit der Spross immer mit Erde bedeckt ist<br />
und weiß bleibt. Wird zu spät geerntet, verfärbt sich der Spargel<br />
violett und später grün. Deshalb gibt es auch beim Bleichspargel<br />
violetten Spargel (Violettfärbung des Kopfes). Die Ernte ist reine<br />
Handarbeit. Jede einzelne Stange muss, bevor sie die Erde durchbricht,<br />
mit der Hand gestochen werden. Weißer Spargel ist besonders<br />
zart und zeichnet sich durch seinen milden Geschmack aus.<br />
Bleichspargel muss vor dem Verzehr geschält werden.<br />
Fördert der Verzehr von Spargel die Gesundheit?<br />
Die Antwort: ein ganz klares Ja. Der Spargel enthält vor allem Saponine<br />
und Kohlenhydrate wie Fructose, Glucose, Saccharose, einen<br />
hohen Anteil an Mineralstoffen, besonders Kalium, Asparaginsäure<br />
sowie 94 % Wasser plus ätherische Öle. Der hohe Kaliumgehalt sowie<br />
der Asparaginsäure-Anteil regen die Niere zur Entwässerung an.<br />
Vitamine des B-Komplexes, z. B. Vitamin B1 und B2, unterstützen<br />
die Funktion des Nervensystems und wirken Müdigkeit und Konzentrationsstörungen<br />
entgegen. Die Folsäure, die Spargel in hohen<br />
Konzentrationen aufweist, ist an vielen Stoffwechselvorgängen im<br />
Körper beteiligt und wirkt beim Ungeborenen Fehlbildungen entgegen.<br />
Vitamin C und E fangen aggressive, zellschädigende Substanzen<br />
ein, die sich im Stoffwechsel bilden oder von außen in den<br />
Körper gelangen. Betacarotin, die Vorstufe des Vitamin A, ist ebenfalls<br />
ein Radikalfänger, der aggressive, zellschädigende Moleküle<br />
entschärft.<br />
Warum ist mancher Spargel bitter?<br />
Bitterstoffe in der Spargelstange sind normal. Verantwortlich für<br />
den bitteren Geschmack ist Asparasaponin. Durch das Kochen werden<br />
die Bitterstoffe herausgelöst. Witterungsschwankungen wie<br />
plötzlicher Kälteeinbruch und rasch darauffolgende Hitze können<br />
Ursache sein, dass vereinzelt Stangen nach vorgegebener Kochzeit<br />
noch bitter sind.<br />
<br />
Informationen spargel.de<br />
Spargel-Mythen<br />
Mythos 1:<br />
Spargel ist eigentlich giftig.<br />
Ja, das ist teilweise richtig. Aber<br />
der Teil des Spargels, den wir verzehren,<br />
kann uns nichts anhaben.<br />
Lediglich die roten Beeren des<br />
Spargellaubs sind leicht toxisch.<br />
Mythos 2:<br />
Grüner Spargel ist gesünder.<br />
Nein. Er enthält zwar mehr Vitamin<br />
C, weil er über der Erde wächst und<br />
so Photosynthese betreiben kann.<br />
Ansonsten ähnelt er in seinen Mineralstoffen<br />
und Spurenelementen<br />
der weißen Stange sehr.<br />
Mythos 3:<br />
Man kann auf Spargel allergisch<br />
sein.<br />
Die Spargel-Allergie, auch „Spargelkrätze"<br />
genannt, ist zum Glück<br />
selten, aber sie kommt vor. Bei<br />
entsprechend empfindlichen Menschen<br />
können die rohen Stangen<br />
eine allergische Reaktionen auslösen,<br />
etwa wenn sie den Spargel<br />
schälen oder mit dem Spargelsaft<br />
in Berührung kommen. Dann können<br />
Reizungen der Haut oder der<br />
Augen und allergischer Schnupfen<br />
auftreten. Selbst Asthmaanfälle<br />
sind in Einzelfällen beschrieben<br />
worden.<br />
Mythos 4:<br />
Spargel wirkt aphrodisierend.<br />
Nein. Eine Spargelstange mag an<br />
ein Phallussymbol erinnern, aber<br />
das war es auch schon.
24 | Lukullisches | Spargelrezepte mit Fisch<br />
Kombinieren<br />
Sie doch mal<br />
Spargel mit<br />
Delikatessen<br />
aus dem Meer<br />
zu lukullischen<br />
Highlights.<br />
Spargel und MEER<br />
Rezepte mit Fisch und Meeresfrüchten<br />
Spargel mit Lachs und Rhabarber<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
4 Lachsfilets in Sushi-Qualität à 200 g, aufgetaut ♦ 300 g Rhabarber ♦ 1 Bund<br />
grüner Spargel ♦ Meersalz ♦ 3 EL Olivenöl ♦ 2 EL Agavensirup ♦ Pfeffer ♦ Pflanzenöl<br />
zum Braten ♦ 1 Bio-Zitrone ♦ 1 rote Chili ♦ 1 Bund Bärlauch<br />
Zubereitung<br />
♦ Rhabarber schälen und in ca. 15<br />
Zentimeter lange Stücke schneiden.<br />
Die holzigen Enden des Spargels<br />
abschneiden und das untere<br />
Drittel schälen. Spargel zwei Minuten<br />
in Salzwasser kochen und<br />
anschließend kalt abschrecken.<br />
♦ Rhabarber und Spargel in eine<br />
Auflaufform geben, mit Olivenöl,<br />
Agavensirup, Salz und Pfeffer<br />
würzen, gut vermengen und ca.<br />
7 bis 8 Minuten im vorgeheizten<br />
Ofen bei 180 °C Umluft garen.<br />
♦ In der Zwischenzeit Zitrone heiß abwaschen<br />
und die Schale mit einem<br />
Zestenreißer abnehmen. Chilischote<br />
entkernen und in feine Ringe<br />
schneiden.<br />
♦ Lachsfilets mit Salz und Pfeffer<br />
würzen und in einer vorgeheizten<br />
Pfanne ca. ½ Minute pro Seite in Öl<br />
und bei sehr starker Hitze anbraten.<br />
♦ Den Lachs anschließend auf den<br />
Rhabarber und Spargel legen und<br />
mit Zitronenzesten, Chiliringen<br />
und gezupftem Bärlauch bestreuen.<br />
Nach weiteren ein bis zwei Minuten<br />
ist der Lachs innen glasig<br />
und fast roh. Wer den Lachs nicht<br />
ganz so roh mag, legt ihn 2 Minuten<br />
eher zum Gemüse in den Ofen.<br />
♦ Auflaufform aus dem Ofen nehmen,<br />
eventuell mit Salz und Pfeffer<br />
leicht nachwürzen und servieren.<br />
Dazu passen gekochte junge Kartoffeln<br />
aus neuer Ernte.<br />
Zubereitungszeit ca. 30 Min.<br />
Rezept + Foto Deutsche See
Lukullisches | 25<br />
Spargel mit Lachs und diversen Bierdressings<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
1 Bund weißer Spargel ♦ Olivenöl ♦ Salz, Pfeffer, Zucker ♦ Saisonsalat zum Garnieren<br />
♦ 4 Lachsstücke (Filets) ♦ 4 Speckscheiben ♦ 1 Sträußchen Rosmarin<br />
♦ 4 Zahnstocher<br />
Für das Kartoffel-Bier-Dressing: ♦ 1 mehlig kochende Kartoffel ♦ ca. 80 ml Brühe<br />
♦ ca. 80 ml Bayerisches Pils ♦ 5 EL Pflanzenöl ♦ 4 EL Sherryessig ♦ Salz, Pfeffer<br />
Für das Kresse-Bier-Dressing: 1 Bund Wasserkresse ♦ 1 Schälchen Gartenkresse<br />
♦ 1 Becher Crème fraîche ♦ Zitronensaft ♦ Salz, Cayennepfeffer ♦ Bayerisches<br />
Helles zum Abschmecken<br />
Für das Rote-Zwiebel-Bier-Dressing: 1 rote Zwiebel ♦ 10 EL Olivenöl ♦ 4 EL<br />
Bayerisches Exportbier ♦ 4 EL Rotweinessig ♦ Salz, Pfeffer ♦ 1 EL grober Senf ♦<br />
1 Sträußchen Schnittlauch<br />
Zubereitung<br />
♦ Spargel schälen. Die Spitzen ca.<br />
4 cm lang abschneiden und in Salzwasser<br />
bissfest kochen. Die Spargelenden<br />
in Stücke schneiden und in<br />
Olivenöl in einer Pfanne weich<br />
dünsten. Mit Salz, Pfeffer und etwas<br />
Zucker abschmecken. Blattsalate<br />
waschen und trockenschleudern.<br />
♦ Die Lachsfilets zu Medaillons zusammenlegen,<br />
mit dem Speck umwickeln<br />
und mit einem Zahnstocher<br />
fixieren. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
In einer Pfanne in etwas Öl mit<br />
dem Rosmarin vorsichtig braten.<br />
♦ Die Spargelstücke auf Tellern anrichten,<br />
mit den Blattsalaten garnieren<br />
und mit dem gewünschten Bierdressing<br />
marinieren. Die Lachs tourne<br />
dos auf den Spargelstücken anrichten<br />
(Zahnstocher entfernen).<br />
Mit den Spargelspitzen garnieren.<br />
Kartoffel-Bier-Dressing<br />
♦ Die Kartoffel schälen, weichkochen,<br />
abschütten und ausdampfen lassen.<br />
Durch die Kartoffelpresse drücken.<br />
Mit etwas Brühe und dem Pils verrühren.<br />
Dann das Pflanzenöl wie bei<br />
einer Mayonnaise in feinem Strahl<br />
zugießen und unterrühren. Abschmecken<br />
mit Essig, Salz und Pfeffer. Falls<br />
das Dressing zu dickflüssig ist, noch<br />
etwas Pils und Brühe zugeben.<br />
Kresse-Bier-Dressing<br />
♦ Gartenkresse und Wasserkresse<br />
ab schneiden und waschen. In kochendem<br />
Salzwasser blanchieren,<br />
in Eiswasser abkühlen und auf<br />
einem Sieb abtropfen lassen. Die<br />
Kresse ausdrücken und fein hacken.<br />
Anschließend mit etwas Crème<br />
fraîche fein mixen (z. B. im Blitzhacker).<br />
Die Sauce mit der restlichen<br />
Crème fraîche vermischen. Mit Zitronensaft,<br />
Salz, Cayennepfeffer<br />
und dem hellen Bier abschmecken.<br />
Rote-Zwiebel-Bier-Dressing<br />
♦ Die Zwiebel schälen und fein würfeln.<br />
In einem Topf mit etwas Olivenöl<br />
andünsten. Mit Exportbier<br />
und dem Rotweinessig ablöschen.<br />
Einkochen und abkühlen lassen.<br />
♦ Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Senf und das restliche Olivenöl unterrühren.<br />
Schnittlauch fein schneiden<br />
und einrühren.<br />
Tipp<br />
Dazu passen neue Petersilien- oder<br />
Pellkartoffeln mit etwas brauner<br />
Butter.<br />
Rezept + Foto<br />
Weltgenusserbe Bayern<br />
➵
26 | Lukullisches | Spargelrezepte mit Fisch<br />
Spargel-Erdbeer-Vinaigrette<br />
& Calamari<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
250 g Erdbeeren ♦ 16 Stangen weißer Spargel ♦ 8 kleine,<br />
frische Calamari, geputzt und quer in 2 cm dicke Streifen<br />
geschnitten ♦ 1 EL frisch gehackte Petersilie ♦ 2 EL Zucker ♦<br />
2 EL weißer Balsamico-Essig ♦ Salz, Cayennepfeffer ♦ 2 EL<br />
Walnussöl♦ 4 El Olivenöl ♦ Butterschmalz ♦ Abrieb und Saft<br />
von ½ Orange<br />
Zubereitung<br />
♦ Die Spargelstangen schälen und die Enden abschneiden.<br />
Mit den Schalen und Enden einen Fond ansetzen,<br />
indem sie mit 800 ml Wasser, 5 g Salz und 5 g<br />
Zucker aufgekocht werden. Alles maximal 15 Minuten<br />
offen köcheln lassen. Dann den Fond durch ein<br />
Sieb gießen und bereitstellen.<br />
♦ Die Erdbeeren zusammen mit dem Balsamico-Essig,<br />
1 TL Zucker, 1 Prise Salz und Cayennepfeffer mit dem<br />
Pürierstab mixen, dann durch ein Passiersieb streichen.<br />
Den Erdbeerfrucht-Coulis mit Walnuss- und Olivenöl<br />
zu einer Vinaigrette aufmixen und ggf. mit Salz,<br />
Cayenne und Zucker abschmecken; beiseitestellen.<br />
♦ Den Spargelfond aufkochen und die Spargelstangen darin<br />
8 Minuten kochen lassen, herausnehmen und in einer<br />
flachen Schale mit der Vinaigrette übergießen, mit<br />
Alufolie abdecken und 10 Minuten marinieren lassen.<br />
♦ In der Zwischenzeit in einer Pfanne etwas Butterschmalz<br />
erhitzen, die Calamari-Streifen mit Küchenpapier<br />
trocken tupfen und dann in die heiße Pfanne<br />
geben. Rasch durchschwenken und maximal 1 Minute<br />
(!!!) braten. Mit Orangenabrieb und -saft ablöschen,<br />
mit Salz, Cayennepfeffer und Petersilie würzen.<br />
♦ Je 4 Spargelstangen auf Teller anrichten, mit etwas<br />
Marinade benetzen und die Calamari danebenlegen.<br />
Dazu passt frisches Weißbrot.<br />
Rezept + Foto Weltgenusserbe Bayern<br />
Geräucherter Heilbutt<br />
auf Spargel-Risotto<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
2 Stück Schwarzer Heilbutt, geräuchert ♦ 600 ml Spargelfond<br />
♦ 500 g weißer Spargel ♦ 1 Zwiebel ♦ 2 EL Olivenöl zum<br />
Anbraten ♦ 200 g Risottoreis ♦ 100 ml Weißwein, trocken ♦<br />
Salz und Pfeffer ♦ 200 g TK-Erbsen, aufgetaut ♦ 50 g Butter<br />
♦ 50 g Parmesan, frisch gerieben ♦ 2 EL Kapern ♦ 4 EL Olivenöl<br />
zum Frittieren ♦ 50 g Erbsensprossen<br />
Zubereitung<br />
♦ Spargelfond aufkochen und immer leicht köcheln<br />
lassen. Spargel schälen und in 2 Zentimeter lange<br />
Stücke schneiden.<br />
♦ Zwiebel würfeln und in Olivenöl anschwitzen. Reis unter<br />
kaltem Wasser klarspülen und zu den Zwiebelwürfeln<br />
geben. Zusammen mit den Spargelstücken kurz<br />
mitschwitzen, mit dem Weißwein ablöschen und salzen<br />
und pfeffern. Nach und nach den köchelnden Spargelfond<br />
unter den Reis rühren.<br />
♦ Nach 15 Minuten die Erbsen in das Risotto geben.<br />
Nach 18 bis 20 Minuten prüfen ob der Reis gar ist.<br />
Dann die Butter unterrühren und als letztes den geriebenen<br />
Parmesan dazugeben. Risotto mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
♦ Die Kapern abspülen und auf Küchenkrepp trockenlegen.<br />
Kurz bevor das Risotto fertig ist, Olivenöl in einem<br />
kleinen Topf erhitzen und die Kapern darin für 1 bis 2<br />
Minuten frittieren.<br />
♦ Heilbutt von Haut und Gräten befreien und das<br />
Fleisch mit der Hand in mundgerechte Stücke zupfen.<br />
Das Risotto in 4 vorgewärmte Schalen geben.<br />
Den gezupften Heilbutt darauf verteilen und mit den<br />
Kapern und Erbsensprossen garnieren.<br />
Zubereitungszeit ca. 40 Min.<br />
Rezept + Foto Deutsche See
Lukullisches | 27<br />
Dorade gegrillt mit Spargel<br />
Zutaten für 4 Portionen<br />
4 Doraden, küchenfertig ♦ 2 Orangen ♦ 1 Bund Thymian ♦ 4 Zweige Rosmarin ♦ 1 rote<br />
Zwiebel ♦ 2 Knoblauchzehen ♦ Salz und Pfeffer ♦ 500 g grüner Spargel ♦ Meersalz<br />
und frisch gemahlener Pfeffer ♦ Olivenöl<br />
Für die Marinade: 1 rote Zwiebel ♦ 1 Zweig Thymian ♦ 3 EL grober Senf ♦ 3 EL<br />
mittelscharfer Senf ♦ 4 EL milder Honig ♦ Frisch gemahlener Pfeffer ♦ Meersalz<br />
Zubereitung<br />
♦ Die Orangen heiß waschen und mit Schale würfeln. Thymian und Rosmarinnadeln<br />
grob hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen und in Scheiben<br />
schneiden. Alle Zutaten miteinander vermengen und mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
♦ Spargel waschen, die holzigen Enden abschneiden und das untere Drittel<br />
der Stangen schälen.<br />
♦ Doraden mit der Orangenmischung füllen und ca. 6 Minuten je Seite (am<br />
besten in einer Fischzange) auf dem heißen Grill knusprig garen. Spargelstangen<br />
in eine Grillschale geben, mit Salz und Pfeffer würzen und<br />
mit etwas Olivenöl beträufeln. Ebenfalls auf dem Grill garen.<br />
♦ Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Thymian fein hacken und mit<br />
den Zwiebelwürfeln, Senf und Honig verrühren. Mit grob gemahlenem<br />
Pfeffer und Meersalz kräftig abschmecken.<br />
♦ Gegrillten Fisch auf Spargel anrichten. Fisch großzügig mit der Marinade,<br />
Spargel mit Olivenöl beträufeln.<br />
<br />
Zubereitungszeit ca. 30 Min.<br />
Rezept + Foto Deutsche See<br />
Unsere Besten<br />
im <strong>April</strong>: Dreifache Aromen-<br />
Wucht aus der Zott Destillerie!<br />
Katharina Zott ist längst über die Grenzen<br />
von Augsburg hinaus bekannt. Ihre Destillate<br />
finden sich nicht nur in Deutschlands besten<br />
Bars, sondern bringen auch geistreiche<br />
Ideen in die heimischen vier Wände.<br />
Ganz neu in der Destillerie Zott sind Wacholder,<br />
Gurke und Zitrone – drei Destillate mit<br />
unglaublicher Aromenwucht und dem puren<br />
Geschmack der Grundprodukte.<br />
Bio-Wacholder spiegelt die Seele des Gins<br />
wieder. Mit der herben Fruchtigkeit der Beeren<br />
und den typischen Aromen eines trockenen<br />
Gins kommen Liebhaber auf ihre Kosten.<br />
Frisch in der Region geerntete Gurken werden<br />
von Hand zu einem feinen Destillat verarbeitet,<br />
das nicht nur in der Küche als Aromengeber<br />
überzeugt, sondern auch in Longdrinks<br />
die Gurkenscheibe ersetzen kann. Direkt aus<br />
der sizilianischen Sonne kommen am Baum<br />
gereifte Zitronen nach Ustersbach, wo sie<br />
liebevoll weiter veredelt werden – neben<br />
feinem Limoncello auch zum neuen Zitronen-Destillat.<br />
Dessen fruchtig-feine, süße<br />
Aromen sind am Gaumen direkt präsent,<br />
durch die typische Säure im Abgang werden<br />
sie perfekt abgerundet.<br />
Probieren Sie diese Destillate mit einem trockenen<br />
Tonic aufgegossen: Jedes ergibt einen<br />
erfrischenden und leckeren Longdrink, der sich<br />
leicht mit jedem Gin & Tonic messen kann.<br />
Destillerie Zott<br />
Hauptstraße 32 • 86514 Ustersbach<br />
www.zott-destillerie.de
28 | Beauty + Fashion | Schuhe und Taschen<br />
Pulsbeschleuniger<br />
Die neuen Schuhe und Taschen<br />
Fotos Hersteller / Anbieter<br />
Kein Zweifel: Die bequemen Sneaker laufen weiter. Doch Frau<br />
will in Sachen Fußbekleidung mal wieder ein bisschen höher<br />
hinaus – auf Plateaus und Blockabsätzen. Und etwas zierlicher<br />
darf es hie und da auch werden, nach den vielen<br />
Chunky-Modellen der letzten Sommer-Saison. Bei sportlichen<br />
Looks und für gekonnte Stilbrüche gefallen nach wie vor dicke<br />
strukturierte Sohlen. Zum kompletten Outfit gehört natürlich<br />
die passende Tasche.<br />
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Beauty + Fashion | 29<br />
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30 | Beauty + Fashion | Schuhe und Taschen<br />
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Beauty + Fashion | 31<br />
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32 | Gesundheit + Wellness | Körperbilder<br />
Einzelne MRT-Darstellung eines Schädels<br />
In der modernen Medizin ist es häufig unumgänglich, sich im wahrsten Sinn<br />
des Wortes ein Bild vom Körperinneren zu machen, um Problemzonen zu erkennen<br />
und zu lokalisieren. Dazu gibt es verschiedene Verfahrenstechniken.<br />
Körperbilder<br />
Wann reicht ein Ultraschall? Wann muss eine CT sein?<br />
Fotos BAG Aschaffenburg, medondo, Wavebreak Media, Suttha Burawonk/Shutterstock, RADTOP<br />
Röntgen ist das am häufigsten verwendete<br />
bildgebende Verfahren. Für die Entdeckung<br />
der Röntgenstrahlen erhielt der Physiker<br />
Wilhelm Conrad Röntgen 1901 den Nobelpreis<br />
für Physik. Den Grundstein für die Ultraschalltechnik<br />
legten die Gebrüder Curie mit der Entdeckung<br />
des piezoelektrischen Effektes. Für diagnostische Zwecke<br />
wurde Ultraschall etwa ab den 1950er Jahren verwendet.<br />
Zur Magnet resonanztomographie, kurz MRT<br />
oder auch Kernspin, wurden als bildgebende Methode<br />
1977 erste Studien am Menschen publiziert. Eine Computertomographie<br />
oder CT wird auch als Schichtröntgen<br />
bezeichnet; dabei handelt es sich quasi um eine Weiterentwicklung<br />
des Röntgen unter Verwendung eines<br />
Computers. Die Methode wurde seit den 1970er Jahren<br />
kontinuierlich verbessert. Jedes Verfahren hat seine speziellen<br />
Einsatzgebiete. Hier die wichtigsten Kriterien<br />
Ultraschall<br />
Als Ultraschall bezeichnet man Schall mit Frequenzen<br />
oberhalb des Hörfrequenzbereichs des Menschen.<br />
Beim medizinischen Einsatz als „Sonografie“ werden<br />
aus den von den Organen reflektierten Schallwellen<br />
Bilder erzeugt. Bei der Untersuchung fährt der Arzt<br />
mit einem Schallkopf über die betreffende Körperstelle.<br />
Zuvor bestreicht er die Stelle mit einem Gel, wodurch<br />
störende Luft zwischen Haut und Schallkopf<br />
vermieden wird. Die Bilder werden auf einem Monitor<br />
angezeigt und können bei Bedarf ausgedruckt werden.<br />
Ultraschall eignet sich zur Untersuchung von Leber,<br />
Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Lymphknoten<br />
auf Tumore, Zysten und Steinleiden, ferner der<br />
Schilddrüse auf Vergrößerung bzw. Verkleinerung sowie<br />
des Herzens auf krankhafte Veränderungen. Viele<br />
wer dende Eltern sehen ihre noch ungeborenen Kinder
Gesundheit + Wellness | 33<br />
zum ersten Mal auf Ultraschallbildern. Nicht darstellbar<br />
sind mit diesem Verfahren Knochen und luftgefüllte<br />
Struktu ren wie die Lunge. Ultraschall ist grundsätzlich<br />
unbedenklich.<br />
Röntgen<br />
Hier kommen elektromagnetische Wellen zum Einsatz.<br />
Diese Strahlen durchdringen den Körper und werden<br />
je nach Gewebedichte unterschiedlich stark abgeschwächt.<br />
Sie treffen auf der anderen Seite auf einen<br />
Fotofilm oder digitalen Bildempfänger. Dichtes Gewebe<br />
(Knochen) wird heller dargestellt als weiches<br />
Gewebe (Muskeln, Lunge). Beim Röntgen wird die zu<br />
untersuchende Körperstelle zwischen Röntgenröhre<br />
und -detektor positioniert. Nachdem besonders strahlungsempfindliche<br />
Organe wie z. B. die Geschlechtsorgane<br />
mit Bleischürzen abgeschirmt wurden, muss<br />
der Patient für einen kurzen Moment stillhalten, damit<br />
die Aufnahme nicht verwackelt. Das Verfahren<br />
eignet sich besonders zur Untersuchung von Knochenbrüchen<br />
und des Gebisses. Spezielle Röntgengeräte<br />
erlauben die Darstellung von Blutgefäßen<br />
(Angiografie) oder der weiblichen Brust, bekannt unter<br />
dem Begriff Mammografie. Muskeln, Sehnen, Gelenkkapseln<br />
und Bänder werden von Röntgenbildern<br />
nicht oder nur schattenhaft erfasst. Zu starke Röntgenstrahlung<br />
ist für jeden Menschen schädlich. Besondere<br />
Vorsicht ist aber bei Jugendlichen, Kindern<br />
und Schwangeren geboten. Das sich entwickelnde<br />
Kind im Bauch der Mutter ist besonders anfällig für<br />
die gefährliche Strahlung, vor allem während der Organentwicklung.<br />
Deshalb sollte nicht zu oft geröntgt<br />
werden.<br />
Computertomographie (CT)<br />
Bei einer CT werden mithilfe einer Röntgenröhre viele<br />
Bilder einer Körperstelle aus verschiedenen Richtungen<br />
aufgenommen. Ein Computer berechnet dann<br />
aus ihnen präzise Querschnittsaufnahmen des Körperinneren.<br />
Die Bilder bieten im Gegensatz zu einer<br />
normalen Röntgenaufnahme eine überlagerungsfreie<br />
Darstellung der Körperstrukturen. Jedes CT-Gerät<br />
besteht aus einem Ringtunnel und einer beweglichen<br />
Liege, auf die sich der Patient legt. Bei der Untersuchung<br />
wird das entsprechende Körperteil im Ring<br />
positioniert. Die Bildgebung dauert oft nur wenige<br />
Minuten. Das errechnete Bild ist ein Transversalschnitt<br />
durch das Untersuchungsobjekt. Mit mehreren<br />
aufeinander folgenden Röhrenumläufen lassen<br />
sich angrenzende Schnitte erzeugen. Volumengrafiken<br />
setzen sich aus dutzenden bis zu mehreren hundert<br />
Einzelschnitten zusammen. Mit der CT können<br />
nicht nur Knochenbrüche, sondern auch Blutungen,<br />
➵<br />
Ultraschall-Bild eines Fötus in der Gebärmutter<br />
Röntgenbild eines menschlichen Gebisses<br />
Ist Strahlung ein Problem?<br />
Das größte gesundheitliche Problem für den Patienten<br />
ist bei einigen bildgebenden Verfahren die Strahlung.<br />
Röntgenstrahlung besitzt die Fähigkeit zu ionisieren, also<br />
Atome anzuregen. Das hat zur Folge, dass ionisierende<br />
Strahlung Moleküle in Zellen verändern kann, insbesondere<br />
die DNA. DNA-Schäden sind daher die häufigsten<br />
Strahlenfolgen. Besonders anfällig sind Zellen während<br />
der Kernteilung. Deshalb schaden ionisierende Strahlen<br />
besonders Gewebe mit hohem Zellumsatz. Dazu zählt<br />
beispielsweise der Darm. Die Strahlungsbelastung durch<br />
Röntgenaufnahmen ist heutzutage vergleichsweise gering,<br />
sodass gelegentliches Röntgen eher unbedenklich ist. Die<br />
Strahlung macht in dem Moment, in dem der Patient sie<br />
abbekommt, nicht unbedingt krank. Sie kann aber die<br />
Entstehung von Tumoren Jahre später begünstigen. Ein<br />
Sonderfall ist die Untersuchung von Schwangeren: Der<br />
Embryo ist sehr empfindlich gegenüber Strahlung. Eine<br />
Computertomografie kann zu Organfehlbildungen oder<br />
zum Tod des Ungeborenen führen. Röntgenaufnahmen<br />
bewegen sich an einer kritischen Grenze und ihr Nutzen<br />
muss abgewogen werden.<br />
Eindeutig am unproblematischsten ist die Magnetresonanztomografie<br />
(MRT). Lediglich für Patienten mit Prothesen<br />
oder einem Herzschrittmacher kann diese Methode zum<br />
Problem werden. Metallteile können sich erhitzen oder sogar<br />
wandern. Herzschrittmacher können durch das Magnetfeld<br />
beschädigt werden oder sogar ganz kaputt gehen. Da in<br />
der MRT aber nur mit einem Magnetfeld gearbeitet wird, ist<br />
der Körper keiner belastenden Strahlung ausgesetzt.<br />
Quelle Saskia Gerhard, Quark
34 | Gesundheit + Wellness | Körperbilder<br />
CT-Aufnahmen des Gehirns im Vergleich: Mit Kontrastmittel erscheinen bestimmte Strukturen heller (untere Bilderreihe), die<br />
ohne Kontrastmittel nicht sichtbar wären (obere Bildreihe).<br />
Geschwülste, Schwellungen (z. B. von Lymphknoten)<br />
oder Entzündungen erkannt werden. Jede CT birgt<br />
ein gewisses strahlenbedingtes Risiko, allerdings befinden<br />
sich die Strahlen im sog. Niedrigdosisbereich.<br />
Magnetresonanztomographie (MRT)<br />
Bei der MRT können Gewebe und Organe und darin<br />
krankhafte Veränderungen dargestellt bzw. erkannt<br />
werden. Eine MRT wird bevorzugt in der Tumordiagnostik,<br />
bei Untersuchungen des Gehirns, des Rückenmarks<br />
und der Bandscheiben eingesetzt. Starke Magnetfelder<br />
bringen die Wasserstoffatome im Körper zum Schwingen.<br />
So entstehen sehr detaillierte Schnittbilder des<br />
Körperinneren. Eine mobile Liege fährt den Patienten so<br />
weit in den Magnettunnel, bis sich der zu untersuchende<br />
Körperbereich in der Röhrenmitte befindet. Dort muss<br />
man manchmal eine halbe Stunde und länger möglichst<br />
regungslos verharren. Wegen der lauten Klopfgeräusche<br />
des Geräts erhält der Patient Kopfhörer. Im Gerät wird<br />
keine belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende<br />
Strahlung erzeugt oder genutzt. Allerdings sind<br />
die Wirkungen der magnetischen Wechselfelder auf lebendes<br />
Gewebe nicht vollständig erforscht. Der Patient<br />
darf keine Metallteile wie Piercings in oder am Körper<br />
tragen. Bei der Auswahl der Bildgebungsmethoden sind<br />
Ärzt*innen angehalten, Risiken und Nutzen gegeneinander<br />
abzuwägen. Doppelte oder unnötige Röntgenuntersuchungen<br />
sollten z. B. vermieden werden. Hilfreich<br />
sind dabei sog. Röntgenpässe. Auch mit modernen<br />
Ultraschallgeräten lassen sich viele medizinische Fragestellungen<br />
gut abklären – ohne Strahlenbelastung. <br />
Quelle AOK u. a.<br />
Blick in eine CT-Röhre<br />
MRT-Bilder des ganzen Körpers
Promotion<br />
Hessing Orthopädische Fachkliniken | Gesundheit + Wellness | 35<br />
Das Hessing Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie<br />
in Augsburg setzt bei Implantationen von künstlichen Kniegelenken auf<br />
die Unterstützung des Robotersystems ROSA (Robotic Surgery Assistant) in<br />
Kombination mit einem dreidimensionalen Röntgenmodell.<br />
3D-Röntgen trifft auf<br />
Robotertechnik<br />
Hightech macht bei Hessing Knie-OPs besonders präzise.<br />
Text Ralf Beunink ♦ Foto Dr. Taro Beisler<br />
Jährlich werden in Deutschland<br />
rund 200.000 künstliche<br />
Kniegelenke eingesetzt.<br />
Sind alle kon servativen und<br />
gelenkerhaltenden Maßnahmen ausgeschöpft,<br />
ist dies oft die einzig verbleibende<br />
Option, um Abhilfe schaffen<br />
zu können. Ausgefeilte Hightech<br />
sorgt dabei für optimale Ergebnisse.<br />
ROSA bei der Arbeit<br />
Roboter und Operateur<br />
ergänzen sich perfekt<br />
Beim Einsetzen von neuen Kniegelenken sind für eine<br />
schmerzfreie und möglichst funktionale Mobilität des<br />
Gelenks oft Millimeter entscheidend. Mit Hilfe von ROSA<br />
kann dies individuell perfekt umgesetzt werden. Die enge<br />
Zusammenarbeit von Operateur und Roboter bietet dabei<br />
einen echten Mehrwert. Der Roboter unterstützt den<br />
Operateur, die einzelnen OP-Schritte werden jedoch vom<br />
erfahrenen Mediziner durchgeführt und überprüft. Solch<br />
ein Zusammenspiel ist in Augsburg und Umgebung bei der<br />
Implantation von künstlichen Kniegelenken einzigartig.<br />
Röntgenaufnahmen schaffen<br />
dreidimensionales Modell<br />
Im Vorfeld der Operation wird aufgrund mehrerer Röntgenaufnahmen<br />
ein dreidimensionales Modell der individuellen<br />
Knieanatomie erstellt. Dieses räumliche Bild<br />
macht es dem Operateur schon bei der Vorbereitung des<br />
Eingriffs möglich, auf etwaige Besonderheiten einzugehen<br />
und das Einsetzen des Kniegelenkersatzes genauestens<br />
zu planen. Das Modell hilft dem Roboter außerdem<br />
während der Operation bei der genauen Ausrichtung<br />
und Positionierung des neuen Gelenks.<br />
Eine Operation mit Beteiligung von ROSA ist einem herkömmlichen<br />
Eingriff sehr ähnlich, allerdings ist das<br />
Ergebnis noch präziser und zufriedenstellender. Der Ro<br />
boter arbeitet dabei jedoch zu keiner<br />
Zeit eigenständig, sondern nur durch<br />
Steuerung durch den Operateur. Die<br />
Kon trolle und Entscheidungsgewalt<br />
bleiben während des gesamten chirurgischen<br />
Eingriffs vollständig beim<br />
Menschen, der Roboter unterstützt<br />
lediglich.<br />
Exzellente Nachbehandlung<br />
Nach dem Eingriff verbringen Patientinnen<br />
und Patienten einige Tage bei Hessing in den Orthopädischen<br />
Fachkliniken, wo sie ganzheitlich betreut werden.<br />
Im Nachhinein besteht die Möglichkeit, in der Hessing Klinik<br />
für Orthopädische Rehabilitation eine um fassende Reha<br />
zu absolvieren. Nach der Entlassung werden Patientinnen<br />
und Patienten selbstverständlich auch weiterhin mit einer<br />
intensiven Nachsorge in Kooperation mit niedergelassenen<br />
Ärzten, Physiotherapeuten und Krankengymnasten begleitet.<br />
Vorteile durch 3D-Modell + Robotertechnik<br />
Neben einer besseren Beweglichkeit und weniger<br />
Schmerzen bietet ein robotergestützter Eingriff den<br />
Vorteil, dass sich die Klinikaufenthalte verkürzen und<br />
dass eine zügigere Belastbarkeit im Alltag wieder möglich<br />
ist. Weitere Pluspunkte sind eine schnellere Erholung und<br />
ein geringeres Risiko für Folgeoperationen. <br />
Hessing Orthopädische Fachkliniken<br />
Hessingstr. 17 ♦ 86199 Augsburg<br />
Tel. 0821-909-234 ♦ info@hessing-stiftung.de<br />
www.hessing-kliniken.de
36 | Kunst + Kultur | Kreiskulturtage Landsberg<br />
Kultur am Monopterus im Dießener<br />
Schacky-Park<br />
Die langen Pandemiemonate mit reduzierten sozialen Kontakten und sehr wenig<br />
Kunst und Kultur haben in vielen Menschen mehr Sehnsüchte geweckt als in<br />
normalen Zeiten. Die kommenden Kreiskulturtage greifen dieses Thema ganz<br />
bewusst auf. Vom 14. <strong>Mai</strong> bis 4. Juni werden sich unter dem Motto „Sehnsucht“<br />
Künstler*innen ganz unterschiedlicher Genres mit dem Motto auseinandersetzen.<br />
„Manchmal kann die<br />
Sehnsucht auch schmerzen.“<br />
Was die Menschen im Landkreis mit dem Motto<br />
der Kreiskulturtage Landsberg verbinden<br />
Interviews Maren Martell ♦ Fotos Presse u.a.<br />
Mit dem Begriff Sehnsucht haben die Menschen<br />
aber ganz unterschiedliche Assoziationen.<br />
Für Landrat und Theaterfreund<br />
Thomas Eichinger ist Sehnsucht „ein<br />
zweischneidiges Gefühl, da ich mich eigentlich bemühe,<br />
meine Zufriedenheit im Hier und Jetzt zu finden und<br />
die Sehnsucht die Zufriedenheit ja andernorts sucht.<br />
Zudem kann die Sehnsucht, je stärker sie ist, auch ein<br />
sehr schmerzhaftes Gefühl sein. Trotzdem gehört sie zu<br />
den sehr lebendigen Erfahrungen des Menschseins und<br />
kann uns helfen, unsere Energien auf ein Ziel zu fokussieren.“<br />
Sehnsüchte sind für Eichinger reale Gefühle,<br />
„die unsere bis dahin unbewussten Wünsche und Bedürfnisse<br />
offenlegen. Daher können sie auch sehr starke<br />
Antreiber sein, die uns helfen, Ziele zu erreichen. Insofern<br />
lohnt es sich immer wieder, Sehnsüchten nachzugehen.“<br />
Als inneres Sehnsuchtsziel sieht Eichinger die<br />
Unbeschwertheit und Leichtigkeit der Jugend.<br />
Für die künstlerische Leiterin der Kreiskulturtage, Annunciata<br />
Foresti, kann Sehnsucht ein Gefühlszustand,<br />
ein Mensch, ein Ort oder eine Situation sein, der „ich<br />
nah sein möchte.“ Für Foresti ist Sehnsucht etwas sehr<br />
Individuelles. „Ich verbinde Sehnsucht mit einem existenziellen<br />
Bedürfnis wie Hunger oder Durst. Dabei
Kunst + Kultur | 37<br />
gehören Romantik und Sehnsucht für mich immer zusammen,<br />
etwas was uns sicherlich antreibt und erfüllt.<br />
Sehnsucht ist für mich etwas Schönes, ist Vertrauen,<br />
Glauben und Hoffnung.“ Nach den Pandemiejahren hat<br />
Foresti die Sehnsucht, ohne Maske eine Kulturveranstaltung<br />
besuchen zu können oder wieder die Nähe von<br />
Freund*innen zu spüren. „Dieses Abstand halten ist<br />
nichts für mich.“<br />
Stefan Ehle vom Landsberger Kreisjugendring verbindet<br />
mit dem Thema Sehnsucht Aktionen oder Menschen, die<br />
einem gut tun bzw. die man gerne macht. „Meist kommt<br />
Sehnsucht auf, wenn man etwas schon zu lange nicht getan<br />
hat. Grundsätzlich ist Sehnsucht für mich ein eher<br />
positives Gefühl, manchmal kann die Sehnsucht aber<br />
auch schmerzen.“ Sehnsucht treibe einen immer wieder<br />
an, um gesteckte Ziele zu erreichen oder einfach Dinge<br />
zu tun, die einem gut tun. „Auf der anderen Seite wird<br />
die Sehnsucht immer wieder durch Gesetze oder Regelungen<br />
ausgebremst.“ Nach Corona hat er Sehnsucht<br />
nach Unbeschwertheit, danach, „endlich wieder alle Dinge<br />
tun zu können, auf die man Lust hat.“<br />
Für die Medienkünstlerin Manuela Hartel ist Sehnsucht<br />
„eine innere Verfasstheit, die eher als Idee<br />
schön ist denn als Zustand. In der Sehnsucht steckt<br />
ihrer Meinung nach die „Melancholie, die zwar künstlerisch<br />
interessant ist, für mich aber weniger Antrieb<br />
als Unzufriedenheit bedeutet.“ Nach der Pandemie<br />
hat Hartel Sehnsucht nach einer Wiederbelebung der<br />
Kunst- und Kulturszene. Der in Landsberg lebende<br />
Fotokünstler Peter Wilson verbindet mit Sehnsucht<br />
die Erneuerung aller Dinge, wenn Sünde, Zerbrochenheit,<br />
Ausbeutung und Tod nicht mehr sind. „Unsere<br />
größte Sehnsucht ist das Leben, denn unserer Schöpfer<br />
hat uns die Ewigkeit ins Herz gelegt.“ Nach den<br />
anstrengenden Corona-Jahren wünscht sich Wilson,<br />
dass die Menschen sich wieder ohne Einschränkungen<br />
treffen können.<br />
Der Urban-Artist ERWA.ONE hat Sehnsucht nach Erleben<br />
und Bewegung und will wieder neue Horizonte<br />
zu entdecken. „Somit verbinde ich mit dem Thema<br />
hauptsächlich Fernweh. Denn auf einer Reise lässt<br />
man ein Stück von sich zurück und füllt es mit Neuem:<br />
das Künstlerische in seiner kontinuierlichen Entwicklung.“<br />
Sehnsucht ist für den jungen Künstler eine<br />
treibende Kraft, die von Innen kommt und Impulse<br />
setzt. Nach Ende der Pandemie möchte er wieder reisen.<br />
„Die menschlichen Begegnungen während meiner<br />
Wandgestaltungen und Reisen erfüllen mich mit Sehnsucht<br />
nach Bewegungsfreiheit. Daumen raus, irgendwo<br />
einsteigen, mit wildfremden Menschen sprechen<br />
und Städte auf eigene Weise entdecken. Das Fernweh<br />
wird dabei zu einer Sehens-Sucht.“<br />
<br />
Informationen www.kreiskulturtage-landsberg.de<br />
Romantische Fahrten mit einer Venezianischen Gondel sind<br />
auch auf dem Wörthsee möglich.<br />
Annunciata Foresti und Landrat Thomas Eichinger<br />
♦ Foto Oliver Grüner<br />
Termin-Highlights<br />
14. <strong>Mai</strong> ♦ Eröffnungsgala ♦ Stadttheater Landsberg<br />
15. + 19. <strong>Mai</strong> ♦ Popkonzert trifft Videokunst mit Manuela<br />
Hartel und Maggie Jane ♦ Dießen<br />
19. + 20. <strong>Mai</strong> ♦ Mobiles Videomapping mit Vanessa<br />
Hafenbrädl und Anna Mc Carthy ♦ Utting-Holzhausen<br />
21. <strong>Mai</strong> ♦ Sehnsucht Heimat – Konzert mit Maria und<br />
Matthias Well ♦ Marienmünster Dießen<br />
28. <strong>Mai</strong> ♦ Sehnsuchtsfest für die ganze Familie direkt<br />
am Ammersee in Schondorf<br />
Infos im Web. Die Programmhefte der Kreiskulturtage<br />
liegen außerdem überall im Landkreis aus.
38 | Kunst + Kultur | Töpfermarkt Dießen<br />
Keramikfans können sich freuen: Nach zwei Jahren Pandemie-Pause wird der Dießener<br />
Töpfermarkt, einer der größten Keramikmärkte in Europa, heuer wieder<br />
traditionell an Christi Himmelfahrt veranstaltet. Das vier tägige Keramik-Festival<br />
bündelt direkt am oberbayerischen Ammersee rund 150 Keramiker aus 15 Ländern.<br />
Keramikfestival am See<br />
Endlich wieder Töpfermarkt in Dießen vom 26. bis 29. <strong>Mai</strong><br />
Vom 26. bis 29. <strong>Mai</strong> bieten Aussteller aus ganz<br />
Deutschland, aber auch aus Italien, Frankreich,<br />
Belgien, Spanien, Polen, Griechenland,<br />
Tschechien und Korea ihre Werke an. Von<br />
Gebrauchskeramik für Haus und Garten bis zu grandiosen<br />
und abstrakten Kunstwerken reicht die reiche<br />
Palette keramischer Vielfalt.<br />
„Aussteller, Besucher und die Marktgemeinde freuen<br />
sich gleichermaßen, dass der Markt in Dießen wieder<br />
stattfinden wird, denn es gilt das 20-jährige Jubilä<br />
um der Keramik am See zu feiern“, betont Marktleiter<br />
Wolfgang Lösche. Der Dießener Töpfermarkt beweise<br />
Jahr für Jahr, dass handwerkliche Keramik nichts an<br />
Attraktivität verloren habe, sondern im Gegenteil wieder<br />
viel stärkere Beachtung finde. Auch deshalb werde<br />
der Dießener Töpfermarkt mit Sehnsucht erwartet.<br />
Signal für europäisches Miteinander<br />
Für das Jahr <strong>2022</strong> wurden die Werkstätten eingeladen,<br />
die bereits für den Markt im Jahr 2021 angenommen
Kunst + Kultur | 39<br />
worden waren. „Den Veranstaltern ist es wichtig, den<br />
Markt international zu organisieren, um auch auf diesem<br />
Gebiet ein gemeinsames kulturelles, europäisches Miteinander<br />
zu signalisieren. Ein Akzent des diesjährigen<br />
Marktes sind daher neue Aussteller wie zum Beispiel<br />
die internationale Keramikklasse der Kunsthochschule<br />
Halle an der Saale, die erstmals in Dießen vertreten sein<br />
wird. Das Ausstellungszelt mit Keramikunikaten, das<br />
Informationszelt des Kalkspatzes mit Keramikliteraturbörse,<br />
der Barbos-Stiftung und dem Verlag Neue Keramik<br />
ergänzen den Markt ebenso wie die Keramikschulen<br />
aus Landshut und Höhr-Grenzhausen, die über die<br />
Ausbildungsmöglichkeiten in der Keramik berichten.<br />
Lebende Werkstätten von Stefan Jakobs zum Thema<br />
Raku und die Werkstatt des kretischen Töpfers Georgos<br />
Tziligkakis zeigen keramische Techniken.<br />
Top-Angebot und Top-Lage: der Dießener<br />
Töpfermarkt ♦ Foto Noah Cohen<br />
Jubiläumsausstellung im Blauen Haus<br />
Dem Thema „Jubiläumsbecher“ ist der zentrale Ausstellungspavillon<br />
inmitten des Marktes gewidmet. Ein<br />
weiterer Akzent ist zum Jubiläum die Sonderausstellung<br />
„20 Jahre Dießener Keramikpreis“ im Kulturforum<br />
Blaues Haus mit Arbeiten aller bisherigen Preisträger.<br />
Zudem werden dort die Bilder der Teilnehmer<br />
des ersten Fotowettbewerbs „Dießener Töpfermarkt“<br />
zu sehen sein.<br />
Auch die Verleihung des hoch geschätzten, von der<br />
Brennofen-Firma Rohde gestifteten Keramikpreises mit<br />
Ausstellung im historischen Traidtcasten neben dem<br />
Dießener Kirchenzentrum mit dem berühmten Marienmünster<br />
steht wieder auf dem Programm. Die mit<br />
4.000.- Euro dotierte Auszeichnung hat in diesem Jahr<br />
„Gefäß-Objekt-Gefäß“ zum Thema. Der traditionelle Keramikweg<br />
führt zu den Sonderausstellungen des Töpfermarktes<br />
sowie zu den Töpfer-Werkstätten, die in der<br />
Marktgemeinde produzieren. Zu besichtigen sind unter<br />
anderem der Keramikgarten und die Werkstatt von Lösche<br />
Keramik in Dießen-St. Georgen. Weitere Stationen<br />
am Keramikweg: der Pavillon der Arbeitsgemeinschaft<br />
Dießener Kunst sowie Galerien und Ateliers der heimischen<br />
Kunstschaffenden. Im Dießener Taubenturm<br />
veranstaltet der Heimatverein die Ausstellung „Zeichnung<br />
und Keramik“ von Georg Kleber und Jochen Rüth.<br />
Die tönerne Badefrau repräsentiert die vielen heiteren<br />
Objekte auf dem Markt. ♦ Foto Rohde<br />
Große Bedeutung für Fachbesucher<br />
Jedes Jahr lockt das Keramikfestival zwischen 50.000<br />
und 60.000 Besucher an den Ammersee. Die Keramikfans<br />
kommen nicht nur aus der Region, sondern auch<br />
aus Italien, Österreich und der Schweiz. Besondere Bedeutung<br />
hat der Töpfermarkt Dießen deswegen, weil<br />
auch Vertreter von bedeutenden Keramik-Galerien und<br />
Museen extra an den Ammersee reisen.<br />
<br />
Informationen www.diessener-toepfermarkt.de
40 | Kunst + Kultur | Mozartfest Augsburg <strong>2022</strong><br />
Zu Gast: die Bayerische Kammerphilharmonie<br />
Foto Christina Bleier<br />
„State of the Art“<br />
Mozartfest Augsburg vom 5. bis 28. <strong>Mai</strong><br />
Das internationale Festival in der Deutschen Mozartstadt Augsburg wagt<br />
den einen oder anderen Blick über Genregrenzen hinweg und setzt auf die<br />
Magie der Begegnung mit herausragenden Künstler*innen.<br />
Ein Mozartfest mit Boxhandschuhen!? Beim<br />
diesjährigen Mozartfest Augsburg beantworten<br />
vom 5. bis 28. <strong>Mai</strong> neben musikalischen<br />
Weltstars auch zwei Boxer die Frage,<br />
was im Jahr <strong>2022</strong> in der klassischen Musik „State of<br />
the Art“ ist. Zu Gast sind herausragende Künstler*innen<br />
wie Cameron Carpenter, das Chamber Orchestra of<br />
Europe, das Danish String Quartet, Avi Avital, François<br />
Leleux, Jess Gillam und viele andere.<br />
Mozart war in vieler Hinsicht das, was man heute<br />
als „State of the Art“ bezeichnen würde. Doch was ist<br />
im Jahr <strong>2022</strong> eigentlich zeitgemäß in der klassischen<br />
Musik? Was ist visionär, revolutionär, ergreifend? Was<br />
macht bewegende Live-Momente aus? Wann bringen<br />
neue Impulse wirklich neue Erkenntnisse und wann<br />
sind sie bloße Effekthascherei? Das Mozartfest Augsburg<br />
präsentiert besondere Persönlichkeiten und Ensembles,<br />
die in ihrem Bereich Maßstäbe setzen, die die<br />
Grenzen des Gewohnten erweitern und verschieben,<br />
und die ihre Kunst aus einem tiefgreifenden und sehr<br />
individuellen Verständnis der Musik heraus betreiben.<br />
Kunst der Performance und Kultur<br />
der Demokratie<br />
„Die große Kunst der ,Performance‘ ist es, in einem<br />
Konzert nicht nur die Musik zu spielen, sondern dabei<br />
ein unwiederbringliches Live-Ereignis entstehen zu<br />
lassen, das von der direkten Interaktion zwischen<br />
Aufführenden und Publikum lebt …“, erklärt Simon<br />
Pickel, der Künstlerische Leiter des Festivals. Augsburgs<br />
Kulturreferent Jürgen K. Enninger erkennt im<br />
diesjährigen Mozartfest-Motto noch eine andere Perspektive:<br />
„Mit ,State of the Art‘ beschreibt das Mozartfest<br />
in seinem doppeldeutigen Titel in diesem Jahr etwas,<br />
das man als Kultur der Demokratie bezeichnen<br />
könnte …“<br />
Weltelite zu Gast in Bayerisch-Schwaben<br />
Zu den prominentesten Namen im Programm zählt<br />
„Orgel-Rockstar“ Cameron Carpenter, der mit seinen<br />
fesselnden Auftritten zeigt, wie im wahrsten Wortsinn<br />
schillernd die Königin der Instrumente sein kann.<br />
In seinem Konzert, gespielt an der neuen Orgel im
Kunst + Kultur | 41<br />
Kongress am Park, erklingt neben Bachs Goldberg Variationen auch eine<br />
große Eigenkomposition, die alle Möglichkeiten des Instruments ausreizt.<br />
Mit dem Chamber Orchestra of Europe ist eines der besten Orchester<br />
der Welt in Augsburg zu Gast. Oboist François Leleux ist dabei gleichzeitig<br />
Solist und Dirigent in einem Programm mit Bearbeitungen aus<br />
Zauberflöte und Don Giovanni sowie Werken von Haydn und Widmann.<br />
Das Danish String Quartet zählt derzeit zu den innovativsten Ensembles<br />
der Streichquartett-Welt und definiert das Genre in seinen Auftritten<br />
völlig neu. Ihr Programm in Augsburg kombiniert Werke von Henry<br />
Purcell, Benjamin Britten und Wolfgang Amadeus Mozart. Der Chor<br />
des Bayerischen Rundfunks und die Akademie für Alte Musik Berlin<br />
(„Orchestra in Residence“ des Augsburger Mozartfests) bringen mit<br />
Mozarts Krönungsmesse eines der populärsten Werke Mozarts zu Gehör.<br />
Howard Arman ist dabei ein letztes Mal vor seinem Abschied als Chefdirigent<br />
des BR-Chors in Augsburg zu erleben.<br />
Mandoline und Saxophon<br />
Das Mozartfest Programm blickt bei der Erforschung dessen, was heute<br />
„State of the Art“ ist, auch über den Tellerrand des klassischen Konzerts<br />
hinaus. Etwa mit Avi Avital, dem ersten für den Grammy nominierten<br />
Künstler auf der Mandoline, der gemeinsam mit der Bayerischen Kammerphilharmonie<br />
neben eigenen Werken bekannte Konzerte von Mozart,<br />
Bach und Vivaldi auf seinem Instrument neu interpretiert. Oder mit der<br />
jungen britischen Saxophonistin Jess Gillam, der Sensation der „BBC<br />
Last Night of the Proms“ 2018, und ihrer bezaubernden und bezwingenden<br />
Art zu „performen“ und ihr Publikum dabei mitzureißen. In Augsburg<br />
steht Jess Gillam gemeinsam mit ihrem eigenen Kammerensemble<br />
auf der Bühne und hat dabei Musik von Björk, Meredith Monk, Will<br />
Gregory und Phillip Glass mit im Gepäck.<br />
Cameron Carpenter ♦ Foto Dovile Sermokas<br />
Ring frei! – für Musiktheater<br />
Apropos Boxhandschuhe: Mit dem wohl ungewöhnlichsten Programmpunkt<br />
wird das Mozartfest auf der brechtbühne im Gaswerk des Staatstheater<br />
Augsburg zu erleben sein: Der Hidalgo Box-Salon ist ein innovatives<br />
Musiktheater-Gastspiel, das 2020 beim Münchner Hidalgo-Festival<br />
für junge Klassik Premiere feierte und von der Kritik gefeiert wurde: In<br />
einem richtigen Boxring treten nicht nur die Sopranistin Andromahi<br />
Raptis (Staatstheater Nürnberg) und der Pianist und Bechstein-Preisträger<br />
Toni Ming Geiger gegeneinander an – sondern auch echte Boxer im<br />
Zweikampf samt Ringrichter. Entlang der Lieder von John Dowland und<br />
Kurt Weill ist die Produktion eine sinnliche inszenierte Umsetzung der<br />
Trauer und ihrer fünf Phasen (Verleugnung, Zorn, Verhandeln, Depression<br />
und Annahme) von Regisseur Tom Wilmersdörffer.<br />
Eröffnet wird das Mozartfest Augsburg von der fest im Programm etablierten<br />
Kammermusikreihe „Freistil“ von und mit Sarah Christian<br />
und Maximilian Hornung. Die beiden in Augsburg geborenen Weltstars<br />
präsentieren in ihrer Heimatstadt zwei eigens entwickelte Programme<br />
mit befreundeten Künstler*innen. Die aufgeführten Werke sprengen einmal<br />
mehr die Grenzen des Gewohnten und reichen vom intimen Mozart-<br />
Klaviertrio über Beethovens „Septett“ bis hin zur großen Symphonik:<br />
Die 15. Symphonie von Dmitri Schostakowitsch und Gustav Mahlers<br />
1. Symphonie erklingen in Kammermusik-Bearbeitungen. <br />
Informationen und Tickets www.mozartstadt.de<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
♦ Foto Uwe Arens<br />
Hidalgo Boxsalon ♦ Foto Max Ott
42 | Kunst + Kultur | Tulpenschau im Gartenbau<br />
‚Halder’sches Tulpenbuch‘, Deutschland,<br />
3. Viertel 17. Jh.(?); Gelb-rosa Tulpe,<br />
Gouache auf Pergament, silhouettiert<br />
Die erste dokumentierte in Augsburg<br />
blühende Tulpe, kolorierte Zeichnung 1557<br />
Foto Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg<br />
Tulpenschau im Gartenbau<br />
Historische Zeugnisse der „Tulpomanie“ in Augsburg<br />
Was kaum einer weiß: Augsburg ist auch Tulpenstadt! Die Staats- und Stadtbibliothek<br />
zeigt zu Ehren der wunderbaren Blume vom 8. <strong>April</strong> bis 8. Juli<br />
im Unteren Cimeliensaal bedeutende Zeugnisse aus der Blütezeit des Tulpenwahns<br />
mit Fokus auf Augsburg.<br />
Fotos Staats- und Stadtbibliothek Augsburg u.a.<br />
Augsburg ist nicht nur Römerstadt, Fuggerstadt, Renaissanceund<br />
Barockstadt, Wasser- und Welterbestadt: Hier hat sich<br />
auch der früheste Beleg einer blühenden, aus dem Osmanischen<br />
Reich importierten Tulpe im christlichen Europa erhalten.<br />
Ihr Aussehen überliefert ein auf 1557 datiertes Aquarell aus dem<br />
Besitz des Züricher Naturforschers und Botanikers Conrad Gessner<br />
(1516 – 1565). 1559, zwei Jahre nach Erhalt dieses Bildes aus Augsburg,<br />
sah Gessner im Garten des Augsburger Ratsherren Johann Heinrich<br />
Herwart (1520 – 1583) seine erste (und einzige) blühende Tulpe in natura,<br />
beschrieb diese zum ers ten Mal<br />
wissenschaftlich und publizier te<br />
sie 1561 im Druck mit einem illustrierenden<br />
Holzschnitt. 1959 wurde<br />
zum 400-jährigen Jubiläum eine<br />
Tulpe namens Augsburg neu gezüchtet,<br />
die sich heute aber trotz<br />
intensiver Suche nicht mehr nachweisen<br />
lässt.
Kunst + Kultur | 43<br />
Scheler’sches Gartenbuch, Augsburg 1615 bis 2. Hälfte 17.<br />
Jh. Der Blick in den Scheler’schen Garten 1615, kolorierte<br />
Zeichnung<br />
Wird die Zeichnung der ersten Augsburger Tulpe von<br />
1557 heute in der Universitätsbibliothek Erlangen-<br />
Nürnberg aufbewahrt, so hütet die Staats- und Stadtbibliothek<br />
Augsburg unter ihren reichen Beständen dennoch<br />
wichtige Blumen- und Pflanzenbücher aus dem 16.<br />
Jahrhundert bis in die aktuelle Zeit. Von diesen zeigt<br />
sie nun bedeutende Zeugnisse der Blütezeit des Tulpenwahns<br />
im historischen Ausstellungssaal. Die Schönheit<br />
der farbintensiven Tulpen-Aquarelle auf feinem Pergament<br />
und Papier und die Menge der schon im 17. Jahrhundert<br />
in Augsburg gehandelten Tulpenzwiebeln sind<br />
faszinierend. Selbst mit einem originalen Pflanzkübel<br />
der Augsburger Familie Andreas Scheler (1579 – 1637)<br />
wird der bayerisch-schwäbischen „Tulpomanie“ nachgegangen.<br />
„Die Schätze unserer Staats- und Stadtbibliothek Augsburg<br />
scheinen unermesslich! Immer noch kann der Allgemeinheit<br />
wie der Wissenschaft Unbekanntes vorgelegt<br />
werden – auch dieses Jahr wieder in einer Ausstellung<br />
mit wissenschaftlich bearbeitetem Begleitband und digitaler<br />
Aufbereitung“, so der Augsburger Landtagsabgeordnete<br />
und Staatssekretär a. D. Johannes Hintersberger<br />
in seinem Grußwort im Begleitbuch zur Ausstellung. Generalsekretär<br />
Dr. Martin Hoernes der Ernst von Siemens<br />
Kunststiftung im Grußwort: „Besondere Ausstellungen<br />
wie Tulpenschau im Gartenbau und die Dokumentation<br />
ihres wissenschaftlichen Ertrags waren ein großes Anliegen<br />
unseres Gründers.“<br />
Zur Ausstellung, die mit unterstützt wurde von der Augsburger<br />
Dr. Eugen Liedl Stiftung, erscheint ein reich bebilderter,<br />
104-seitiger Katalog im Wißner-Verlag Augsburg,<br />
gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung<br />
Berlin, in dem nun die neuesten Erkenntnisse zur Tulpe<br />
in Augsburg vorgestellt werden. Er ist bereits der achte<br />
Band in der Bibliotheksschätze-Reihe „Cimeliensaal“ und<br />
erhältlich oder bestellbar in der Bibliothek zum Preis von<br />
22.- Euro. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.<br />
Eine gleichnamige virtuelle Ausstellung ist übrigens in<br />
Vorbereitung. Sämtliche gezeigte Tulpenbilder und -bücher<br />
aus dem Besitz der Staats- und Stadtbibliothek<br />
Augsburg wurden komplett digitalisiert und sind zur<br />
Ausstellung und auch danach dauerhaft über den Katalog<br />
via QR-Code bequem vom individuellen Endgerät<br />
bzw. vom Computer am Schreibtisch kostenfrei weltweit<br />
durchblätterbar.<br />
<br />
Informationen<br />
https://www.sustb-augsburg.de/tulpenschau-im-gartenbau<br />
Tulpenschau<br />
im Gartenbau<br />
Historische Zeugnisse der Tulpomanie in Augsburg<br />
Ausstellung vom 8. <strong>April</strong> bis 8. Juli <strong>2022</strong>
44 | Kunst + Kultur | Allgäuer Literaturfestival<br />
Aussicht von der Buchenbergalm in Halblech<br />
6. Allgäuer<br />
Literaturfestival<br />
26 Lesungen an spannenden Locations<br />
Vom 12. <strong>Mai</strong> bis 4. Juni präsentieren große Er zäh lerinnen<br />
und Erzähler der deutschen Gegenwarts literatur<br />
ihre aktuellen Werke. Die Lesungen finden an unterschiedlichen<br />
Orten statt, teils umrahmt von kulinarischen<br />
und anderen Besonderheiten wie Schauspiel.<br />
Fotos Presse u.a.<br />
Carmen Rohrbach, Reiseschriftstellerin<br />
aus Schorndorf am Ammersee,<br />
berichtet von ihrem Kanada-Abenteuer<br />
♦ Foto Peter von Felbert<br />
Bereits zum sechsten Mal treten beim Allgäuer Literaturfestival<br />
renommierte Autorinnen und Autoren in unterschiedlichen<br />
Veranstaltungsformaten an. Die Lesungen, literarisch-musikalischen<br />
Aufführungen, Poetry Slams, Spoken Word-Auftritte<br />
und vieles andere finden vor den bayerischen Pfingstferien statt.<br />
Beste Ausflugsziele<br />
Als Veranstaltungsorte dienen architektonisch reizvolle, historisch bedeutsame,<br />
oft nur beschränkt zugängliche Schauplätze im gesamten Allgäu.<br />
Auch das macht das Festival zum willkommenen Anlass für eine<br />
Tagestour oder ein verlängertes Wochenende in der charmanten Region.<br />
Das Festival stellt eine außerordentliche Bereicherung des regionalen<br />
Kulturangebots dar und gilt im Kontext der kulturellen Profilierung des<br />
Allgäus als Leuchtturmprojekt. Kein Wunder, denn das literarische Programm<br />
ist künstlerisch anspruchsvoll und zugleich unterhaltsam. Vor Ort<br />
werden die Veranstaltungen von Kooperationspartnern organisiert und<br />
durchgeführt. Dies sind Kulturämter, Volkshochschulen, Bib liotheken, Museen<br />
und andere.<br />
Björn Kern mit Selbstironie: „Wo<br />
die wilden Väter wohnen – Eine<br />
Stadtfamilie wagt sich aufs Land“<br />
♦ Foto Suskia
Kunst + Kultur | 45<br />
Sönke Wortmann – jetzt auch<br />
Buchautor: Es gilt das gesprochene<br />
Wort ♦ Foto Till Broenner<br />
Katharina Thoma-Bregar und Klaus<br />
Fengler (u.) mit ihrem sagenhaften<br />
Bildband „Abenteuer Watzmann“<br />
♦ Foto M. Köppl, Klaus Fengler<br />
Hochkarätige Autoren<br />
Den Auftakt macht am 12. <strong>Mai</strong> der<br />
Filmemacher und Buchautor Sönke<br />
Wortmann in Lindenberg mit Passagen<br />
aus seinem Debütroman „Es<br />
gilt das gesprochene Wort“. Aus<br />
Augsburg stammt der unvergleichliche<br />
und mehrfach preisgekrönte<br />
Schriftsteller Georg Klein, der in<br />
der sog. Küfferei von Kloster Irsee<br />
sein neuestes Buch „Bruder aller<br />
Brüder“ vorstellt. In Memmingen<br />
liest Antje Rávik Strubel aus ihrem<br />
Werk „Blaue Frau“, das den Deutschen<br />
Buchpreis 2021 gewann. Norbert<br />
Scheuer stellt in Immenstadt seinen<br />
Roman „Winterbienen“ vor, für den<br />
er den bedeutenden Wilhelm Raabe-<br />
Preis erhielt.<br />
Vom Verreisen<br />
und Zurückkommen<br />
Viele Bücher im diesjährigen Programm<br />
handeln vom Reisen, vom Ziehen<br />
in die Ferne, von Abenteuern,<br />
aber auch vom Zurückkommen und<br />
Ankommen. In die schneebedeckten<br />
Berge entführt das Autorentrio<br />
Wagner-Dunker-Ahlbrand mit „Mountain<br />
Dreams“ im Panoramarestaurant<br />
Station Höfatsblick auf dem Nebelhorn;<br />
die Autoren Fengler und Thoma-<br />
Bregar stellen den sagenumwobenen<br />
Watzmann vor (in Bad Wörishofen).<br />
Sarah Bauer dagegen berichtet davon,<br />
wie es ist, allein 13.000 km<br />
durch die USA zu reisen (Wangen),<br />
und Carmen Rohrbach erlebt die<br />
rauen und faszinierenden Seiten eines<br />
Lebens in der Blockhütte in einsamen<br />
kanadischen Weiten (Pfron ten).<br />
Wie gefährlich Island sein kann, musste<br />
Gela Allmann schmerzhaft erfahren<br />
(Oberstaufen). Johannes Laubmeier<br />
(Weiler-Simmerberg), Tobias Friedrich<br />
(Fellheim) oder Anja Jonuleit (Bad<br />
Wurzach), Jasmin Schreiber (Wangen)<br />
und Björn Kern (Marktoberdorf)<br />
folgen dem Motiv des Reisens in literarischer<br />
Manier. Der renommierte<br />
Koch Vicent Klink reiht sich ebenfalls<br />
unter die literarisch Reisenden;<br />
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INSZENIERUNG<br />
SPOKEN WORD<br />
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LESUNGSKONZERT<br />
POETRY SLAM<br />
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Im Allgäu<br />
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LITERATURFESTIVAL.DE<br />
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LESUNG
46 | Kunst + Kultur | Allgäuer Literaturfestival<br />
sein Ziel: Venedig (Heimenkirch). Erstmals wird es auch<br />
eine Fantasy-Lesung geben mit Lew Marschall (Buchloe).<br />
Zwei Gäste haben sich einen Namen als Lyriker<br />
gemacht, kommen aber ins Allgäuer Literaturfes tival<br />
mit anderem: Andrea Heuser stellt ihren feinsinnigen<br />
Roman „Wenn wir heimkommen“ vor (Mindelheim),<br />
während Michael Lentz eine Hommage an Karl Valentin<br />
präsentiert (Kaufbeuren).<br />
Anja Jonuleit, Spiegel-Bestseller-Autorin, lüftet ein<br />
Familiengeheimnis in Norwegen ♦ Foto Martin Hangen<br />
Kolumnisten, Schauspieler * innen …<br />
Zum Kommen reizen auch Gäste, die sich entweder wie<br />
Axel Hacke durch originelle Kolumnen (Altusried) oder<br />
durch die Schauspielerei erworben haben, so Michaela<br />
May (Illerbeuren) oder die beiden Möhring-Brüder<br />
(Ottobeuren). Im Landestheater Schwaben treten nicht<br />
Schauspieler, sondern drei Dramatiker*innen mit<br />
ihren Vorstellungen von der Zukunft auf die Bühne;<br />
dabei sind Hannah Zufall, Lukas Hammerstein und<br />
Felicia Zeller (Memmingen). Ins Reich der Bildenden<br />
Künste entführen die Autoren Lagatz und Skwirblies<br />
mit ihrem Bildband zum Thema Kunstraub, der<br />
zugleich eine literarische Anthologie beinhaltet<br />
(Kempten). Visuell ebenso reizvoll entführt Bernd<br />
Brunner in die Welt der Früchte und Gärten (Lindau).<br />
Literarische Spannung vom Feinsten versprechen<br />
zwei Größen der Kriminalliteratur: Andreas Föhr<br />
(Bad Grönenbach) und Nicola Förg (Halblech), die<br />
gleichzeitig Botschafterin des Allgäuer Literaturfestivals<br />
ist.<br />
Bernd Brunner berichtet „Von der Kunst, die Früchte zu<br />
zähmen“ ♦ Foto José João Carvalho<br />
Besondere Literatur-Pakete<br />
Spannend macht Nicola Förg den Aufenthalt auf der<br />
Buchenberg-Alm in Halblech. Dort liest sie aus ihrem<br />
neuen Krimi „Hohe Wogen“, der am Starnberger See<br />
spielt, vor großartigem Alpenpanorama. Damit sich die<br />
Gäste nach dem Aufstieg stärken können, gibt es ein traditionelles<br />
Weißwurstfrühstück.<br />
Am Sonntag, dem deutschen Museumstag, führt der<br />
Dichter Michael Lentz bei gutem Wetter auf die Dachterrasse<br />
des Stadtmuseums Kaufbeuren. Dort liest, spricht,<br />
rezitiert und singt er Texte von Karl Valentin.<br />
Im Bräustüble des Meckatzer Löwenbräu in Heimenkirch<br />
lädt Vincent Klink ein, gemeinsam mit ihm Venedig<br />
kulturhistorisch und kulinarisch zu entdecken.<br />
Er liest aus seinem Buch „Ein Bauch spaziert durch<br />
Venedig“, ein neuer Band aus seiner literarischen<br />
Reihe der Spaziergänge. Die Gäste erwartet ein Drei-<br />
Gänge-Menü.<br />
<br />
Tobias Friedrich und seine brandneue wahre Geschichte<br />
„Der Flussregenpfeifer“ ♦ Foto Peter Rigaud<br />
Termine, Orte, Tickets und weitere Informationen<br />
www.allgaeuer-literaturfestival.de
Ausstellung PiepArt | Kunst + Kultur | 47<br />
PiepArt<br />
Schräge Vögel von Anne Huber<br />
In der Ateliergalerie Facette in Augsburg treiben sie es bis zum 7. <strong>Mai</strong> wahrlich bunt,<br />
die schrägen Vögel der Künstlerin Anne Huber, die am Starnberger See zuhause ist.<br />
Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Anne Huber, <strong>SchlossMagazin</strong><br />
Da gibt es den „Schmutzfink“, den „Schluckspecht“,<br />
das „Huhn, das sich nicht traut“<br />
und viele andere Piepmätze, die die Galerie<br />
bevölkern. Warum die Namen? Anne<br />
Huber ist (nicht nur) Meisterin in der Darstellung subtilen<br />
Humors mit Pinsel und Farbe. Ihre Vögel sind<br />
einzigartig und unverkennbar, schon allein wegen der<br />
besonderen Maltechnik, in der die Flattermänner zum<br />
Leben erweckt werden, wobei sich erst während des<br />
Malens unterschiedliche Vogelcharaktere herauskristallisieren.<br />
Anne Hubers Arbeitsprinzip: „Erst Schwarz,<br />
dann Kreide, dann Farbe – vom Kopf direkt auf die<br />
Leinwand“. Details werden zum Schluss angefügt. In<br />
dieser Technik bildet die gelernte Grafikerin und<br />
künstlerische Autodidaktin auch andere Motive ab.<br />
Ihr Werdegang als freie Künstlerin nahm Mitte der<br />
90er Jahre ihren Anfang, nachdem ihre Tochter geboren<br />
war. Anne Huber startete von zuhause aus mit<br />
Aquarellmalerei, gleich in großen Formaten und ohne<br />
Vorzeichnung. Zu ihrer eigenen Überraschung wurde<br />
ihre erste Ausstellung in einem Autopavillon (!) sofort<br />
ein voller Erfolg, denn ein wohlhabender Kunde, der<br />
eigentlich seinem Sohn ein Auto kaufen wollte, erstand<br />
noch vor der Vernissage die komplette Bildergalerie.<br />
Ihr Hang zu größeren Formaten ließ sie letztendlich<br />
die Maltechnik wechseln. An einem Sommerwochen<br />
ende verlegte sie ihren Arbeitsplatz kurzerhand in den<br />
Garten, da für die beiden neuen großen Leinwände der<br />
Platz im Haus nicht ausreichte. Dort legte sie mit einer<br />
Malerrolle los und improvisierte – wieder äußerst<br />
erfolgreich. Die beiden Bilder mit dem beziehungsreichen<br />
Titel „Vorhang auf … von der Rolle“ wurden<br />
von der Gemeinde Tutzing gekauft und hängen bis<br />
heute in der örtlichen Tenne.<br />
Die Chance auf ein eigenes Atelier nutzte Anne Huber,<br />
als die Diensträume des ehemaligen Bunkers Warnamt<br />
10 im Kerschlacher Forst vermietet wurden. Dort<br />
gründete sie mit drei weiteren Künstler*innen die Arbeitsgemeinschaft<br />
AUKIO. Derzeit sind dort rund 25<br />
künstlerische Kolleg*innen tätig. Mit ihren Bildern<br />
war und ist Anne Huber bereits auf zahlreichen Ausstellungen,<br />
Messen und in diversen Galerien vertreten.<br />
Die PiepArt, wie sie ihre Vogelbilder nennt, bildet momentan<br />
den Schwerpunkt ihrer Malerei. Den Tieren, die<br />
im Prinzip aus simplen Kreisen oder Ovalen bestehen,<br />
verleiht sie einen fast menschlichen Charakter, ob auf<br />
großer oder kleiner Leinwand festgehalten. Sie bringen<br />
die Betrachter*innen unwillkürlich zum Schmunzeln.<br />
Dies ist dann letztendlich auch ihre Vision …<br />
Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Humor zu vermitteln. <br />
Informationen www.ateliergalerie-facette.de<br />
www.annehuber-kunst.de
48 | Reisen + Erleben | Nahe Ausflugsziele<br />
Blick übers Schrobenhausener Land ♦ Foto Landkreis<br />
Neuburg-Schrobenhausen<br />
Um an freien Tagen bei einem Kurzurlaub oder einem Ausflug entspannen zu<br />
können, braucht es keine Ziele „weiß Gott wo“ in der Ferne. Die Heimat bietet<br />
so viele interessante Anlaufpunkte, die sich auch mit dem Fahrrad oder oft mit<br />
Nahverkehrsmitteln ansteuern lassen. Dabei kann schon der Weg das Ziel sein.<br />
Hier ein paar Anregungen, auch fürs nahe Mittel- und Oberfranken<br />
Warum in die Ferne<br />
schweifen …<br />
Ausflugsziele ohne lange Anreise<br />
Das Wittelsbacher Land<br />
Reizvolle Natur, altbairische Kultur und Lebensart –<br />
dafür steht das Wittelsbacher Land, die Heimat<br />
einer der bedeutendsten Dynastien Europas: das<br />
idyllische Paartal, barocke Wallfahrtskirchen und<br />
herrschaftliche Schlösser der Wittelsbacher in malerischer<br />
Landschaft. Durch die Gründung wichtiger<br />
Städte, Klöster und Residenzen trugen die<br />
Wittelsbacher maßgeblich zur Etablierung Bayerns<br />
als kulturellem und geistigem Brennpunkt Europas<br />
bei. Wer sich im Wittelsbacher Land heute auf Spurensuche<br />
begibt, trifft auf spannende Geschichte<br />
und Geschichten. Ihren Namen haben die Wittels<br />
Der Friedberger Marienplatz<br />
♦ Foto Stadt Friedberg
Kolumne | Reisen + Erleben | 49<br />
bacher, die ursprünglich in Scheyern lebten, von<br />
ihrer Stammburg in Oberwittelsbach übernommen.<br />
Die Burg, die 1209 völlig zerstört wurde, stand<br />
dort, wo sich heute die prachtvolle Burgkirche<br />
„Beatae Mariae Virginis“ befindet. Burgplatz und<br />
Burgkirche in Oberwittelsbach, das Wittelsbacher<br />
Schloss in Friedberg und das Sisi-Schloss in<br />
Unterwittelsbach sind Zeugen einer längst vergangenen<br />
Zeit.<br />
Nicht nur die Städtegründung der beiden Herzogstädte<br />
Aichach und Friedberg mit ihren hübschen<br />
historischen Stadtkernen ist auf das mächtige bayerische<br />
Herrschergeschlecht der Wittelsbacher<br />
zurückzuführen. Auch der Ort Kühbach spielte<br />
für den Aufstieg der Herrscherdynastie eine wichtige<br />
Rolle. Herzog Max in Bayern, Vater von Kaiserin<br />
Sisi, besaß um Unterwittelsbach, Kühbach<br />
und Rapperzell ein ausgedehntes Jagdrevier mit<br />
Schlössern. Und auch in Aichach oder Mering gibt<br />
es so einiges zu entdecken. Hier ein paar sehensund<br />
erlebenswerte Ziele<br />
Wittelsbacher Stadtgründungen per Rad<br />
Die Tour kann sowohl in Aichach als auch in Friedberg<br />
starten. Auf der Website der Regio Augsburg<br />
Tourismus wird die Tour ab Aichach beschrieben,<br />
denn hier, am Stammsitz der Wittelsbacher, begann<br />
die 900-jährige Geschichte des bayerischen Herrschergeschlechts.<br />
Die „Wittelsbacher Spuren-Tour",<br />
eine neue attraktive Radtour, lädt zur Erkundung ein:<br />
https://www.augsburg-tourismus.de/de/radeln-undwandern#/de/augsburg-tourismus/default/detail/<br />
Tour/t_100259487/wittelsbacher-spuren-tour<br />
Detailliertere Informationen finden sich im Flyer,<br />
den man auch downloaden kann:<br />
https://wittelsbacherland.de/service/publikationen<br />
Einkehrtipps unter www.wittelsbacherland.de<br />
Friedberg – per Lauschtour erkunden<br />
Die kleine Nachbarstadt Augsburgs, ehemalige<br />
Bas tion am Eintrittstor zu Bayern, entwickelte<br />
sich im 17. Jahrhundert zum pulsierenden Uhrmacherzentrum.<br />
Zu erleben sind eine malerische<br />
Altstadt, das Wittelsbacher Schloss und eine der<br />
prächtigsten Wallfahrtskirchen Bayerns, am besten<br />
per Lauschtour mit Audiobeiträgen auf dem eigenen<br />
Smartphone. Die kostenlose App lässt sich<br />
unter dem Stichwort „Bayerisch-Schwaben-Lauschtour“<br />
im Apple App Store oder auf Google Play<br />
herunterladen.<br />
https://www.bayerisch-schwaben.de/a-friedbergweisses-gold-tickende-uhren#/de/bayerisch-schwaben/<br />
default/detail/Tour/t_100178389/68141<br />
Fortsetzung auf Seite 50<br />
➵<br />
Sylvia Schaab ist Journalistin<br />
und „Weltverbesserin“. In<br />
Vorträgen und Workshops zeigt<br />
sie, wie einfach es ist, grüner und<br />
nachhaltig zu leben. Tipps zum<br />
Leben mit weniger Plastik und<br />
Müll gibt es unter<br />
www.gruenerwirdsnimmer.de.<br />
Foto privat<br />
Grüner wird’s nimmer<br />
Die Kolumne für mehr Nachhaltigkeit im Leben<br />
Ab in den<br />
Umwelt-Urlaub<br />
Gerade im Urlaub wollen wir uns an der<br />
Schönheit der Natur erfreuen. Da ist es<br />
nur fair, umweltfreundlich und sozialverträglich<br />
zu reisen. Das beginnt mit der<br />
Wahl des Verkehrsmittels, das sich nach der CO2-<br />
Emission ordnen lässt: Flugzeug, PKW, Zug, Reisebus.<br />
Weniger geht nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Also<br />
warum nicht übers Wochenende von zuhause loslaufen,<br />
losradeln oder lospaddeln und bei Freunden, im<br />
Zelt oder in einer Pension übernachten?<br />
Auch mit dem Zug kommt man ganz schön weit: in 10<br />
Stunden nach Rom, in 16 Stunden mit dem Nachtzug<br />
nach Malmö oder in 11 Stunden mit dem TGV in die<br />
Bretagne. Ganz ohne Stau entspannt auf einem bequemen<br />
Sitzplatz. Günstig wird das mit Frühbucherrabatt<br />
oder einem Interrail Ticket. Das ist auch eine<br />
umweltfreundliche Alternative zur Mittelmeer-Kreuzfahrt.<br />
Dabei lassen sich die schönsten Städte vom Land<br />
aus im eigenen Tempo besuchen und ganz emissionsfrei<br />
zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Mit eigener<br />
Trinkflasche, Brotzeitdose und Besteck lässt sich<br />
unterwegs völlig müllfrei schlemmen.<br />
Zertifizierte Hotels, Pensionen oder Campingplätze,<br />
wie etwa Bio-Hotels oder Eco-Camping achten auf gesunde<br />
Ernährung mit regionalen Lebensmitteln, vermeiden<br />
unnötiges Wäscheaufkommen, nutzen energiesparende<br />
Beleuchtung und Ökostrom. Ökologische<br />
Reiseanbieter im Netz oder vor Ort helfen dabei, den<br />
Urlaub rundum umweltverträglich zu gestalten. Und<br />
wenn es dann doch eine Flugreise in die Ferne geben<br />
soll, dann bitte das CO2 kompensieren.
50 | Reisen + Erleben | Nahe Ausflugsziele<br />
Stadtmuseum Aichach<br />
Es zeigt einen Querschnitt durch die Kunst- und<br />
Kulturgeschichte der alten Herzogstadt Aichach.<br />
Wechselnde Sonderausstellungen werden lebhaft<br />
und spannend präsentiert.<br />
https://www.stadtmuseum-aichach.de/<br />
Wittelsbacher Schloss ♦ Foto Stadt Friedberg<br />
Museum im Wittelsbacher Schloss<br />
Die aufwendig sanierte Schlossanlage ist heute ein<br />
Kulturzentrum mit großem Rittersaal und prächtigem<br />
Innenhof. Herzstück des Schlosses ist das Museum. Die<br />
Museumssammlung erstrahlt in neuem Glanz. Ihre<br />
Schwerpunkte: Schloss- und Stadtgeschichte, Friedberger<br />
Uhren, Fayencen, Archäologie, Wallfahrt und sakrale<br />
sowie zeitgenössische Kunst. Elegant, raffiniert – Mitmachstationen<br />
und Medienangebote, Schlossgarten<br />
und Museumscafe – all das macht das Schloss und das<br />
Museum besuchenswert. https://museum-friedberg.de/<br />
Burghügel & Nationaldenkmal<br />
Aichach-Oberwittelsbach<br />
Auf dem Burgplatz sind Mauerreste der Ruine zu sehen<br />
und auch das Wittelsbacher-Nationaldenkmal steht dort.<br />
Ein Geschichtsweg mit sechs Infostationen erläutert die<br />
Geschichte. Der alte Kirchweg verbindet reizvoll die<br />
Burgkirche mit dem Wasserschloss in Unterwittelsbach:<br />
https://www.aichach.de/Freizeit-G%C3%A4ste/<br />
Aichach-erleben/Sehensw%C3%BCrdigkeiten-und-<br />
Museen/Burgplatz-Oberwittelsbach/<br />
Wittelsbacher Museum Aichach<br />
Das um 1418 erbaute „Untere Tor“ war Teil der spätmittelalterlichen<br />
Aichacher Stadtmauer. Heute beherbergt<br />
der Torturm eine Ausstellung, die sich über vier Stockwerke<br />
erstreckt. Ein Museumsfilm zeigt eine Rekonstruktion<br />
der Burg um 1200. Einen herrlichen Blick auf<br />
die Stadt Aichach und das weitere Umland hat man vom<br />
obersten Stockwerk aus. Idealrekonstruktionen präsentieren<br />
hier, gleichsam als Fenster in die Geschichte, den<br />
Stadtplatz im Spätmittelalter, die Stadtmauer im 17.<br />
Jhdt., die Burg Wittelsbach um 1200 und das Bergbaugebiet<br />
im Grubet im 9./10. Jahrhundert.<br />
https://aichach.de/Freizeit-G%C3%A4ste/Aichacherleben/Sehensw%C3%BCrdigkeiten-und-Museen/<br />
Wittelsbacher-Museum/<br />
Sisi-Schloss Unterwittelsbach<br />
Die Ausstellung im kleinen Wasserschloss, dem ehemaligen<br />
Jagdschloss Herzog Max von Bayern und<br />
Vater der späteren Kaiserin Sisi, zeigt das Leben<br />
der außergewöhnlichen Monarchin und damit auch<br />
große europäische Geschichte aus zwei Zeitaltern.<br />
Multimedial inszenierte Einblicke in Elisabeths<br />
Leben von der Kindheit bis zum Tod erzählen von<br />
höfischen Zwängen, Sisis Schönheitskult und der<br />
Reiselust der Kaiserin. Jedes Jahr beleuchten Sonderausstellungen<br />
besondere Facetten ihres Daseins.<br />
https://aichach.de/tourismus/sehenswertes/sisi_<br />
schloss/. Ein Lauschtour-Audio-Guide per App auf<br />
Sisis Spuren führt auch durch die Parkanlage und<br />
das nahe Wäldchen.<br />
https://www.bayerisch-schwaben.de/a-rund-umssisi-schloss-aichach#/de/bayerisch-schwaben/<br />
default/detail/Tour/t_100178381/68149<br />
Regionale Schmankerln<br />
Zur Lebensart der Wittelsbacher gehörte Kunst und<br />
Genuss. Wer es dem berühmten Adelsgeschlecht<br />
gleichtun möchte, der verbindet den Kunstgenuss<br />
im Wittelsbacher Land mit einer genussvollen Pause.<br />
Die Wittelsbacher Spezialitäten Wirte offerieren<br />
regionale Genussvielfalt auf höchsten Niveau:<br />
https://spezialitaetenwirte.de/<br />
Informative Broschüren<br />
zum Downloaden<br />
Die Wittelsbacher im Wittelsbacher Land<br />
https://www.augsburg-tourismus.de/files/augsburgtourismus/<br />
media/infomaterial/pdf/2021/regio_flyer_wittelsbacher_2021_<br />
web.pdf<br />
Stadt, Land, Fluss:<br />
Wege im Wittelsbacher Land<br />
https://www.augsburg-tourismus.de/files/augsburgtourismus/media/infomaterial/img/2021/Brosch%C3%BCre%20<br />
context%20verlag%20_wege_im_wittelsbacher_land_2021.pdf<br />
Wanderung vom Sisi-Schloss<br />
zur Ruine der Stammburg<br />
https://wittelsbacherland.de/startseite/natur-aktiv/wandern/<br />
rundwanderwege/zum-stammsitz-der-wittelsbacher-und-zumsisi-schloss/
Reisen + Erleben | 51<br />
Spargel-Touren im Schrobenhausener Land<br />
Das Schrobenhausener Spargelland lädt dazu ein, die Landschaft, den<br />
Spargelanbau und die vielen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Als<br />
touristische Besonderheit sind u. a. das Europäische Spargelmuseum,<br />
die Asamkirche in Sandizell und das „Haus im Moos“, eine Freilicht-<br />
und Umweltbildungsstätte in Karlshuld, zu nennen. In diversen<br />
Flyern zum Herunterladen finden sich Tipps für Ausflüge, Angebote<br />
zu Gruppenführungen und Informationen sowie Tourbeschreibungen<br />
zum Spargelwanderweg und Spargelradwanderweg.<br />
https://spargel.de/genussregion/#ausfluege-wanderungen<br />
Im Bild Die Dächer von Schrobenhausen<br />
Foto Stadt SOB<br />
Neuer Walderlebnispfad in Ried<br />
Im Höglwald in Ried (zwischen Mering und Pfaffenhofen an der Glonn)<br />
wurde erst kürzlich ein Naturpfad mit 11 Wissens- und Mitmachstationen<br />
eröffnet. Hier werden die Ergebnisse der Weltklimaforschung für Alt und<br />
Jung sichtbarer gemacht. Wer den gesamten, ca. 2,5 km langen Pfad abläuft,<br />
ist rund 90 Minuten unterwegs und kommt an Tierbeobachtungsstationen,<br />
einer Klimamess-Station, einem Tümpel, einem grünen Klassenzimmer<br />
und mehr vorbei. Mittels QR-Codes an den Erklär-Tafeln kann<br />
man sich zusätzlich Infos aufs Smartphone laden.<br />
Informationen www.wittelsbacherland-verein.de<br />
Foto Gemeinde Ried<br />
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Wir bauen<br />
Ihr Zuhause.<br />
Zuverlässigkeit, Qualität und Termintreue<br />
bilden die Basis unseres Handelns.<br />
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telefonisch unter: 08234 - 908 90 90<br />
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52 | Reisen + Erleben | Nahe Ausflugsziele<br />
Der Gartentraum des Freiherrn von Schacky<br />
Am südlichen Ortsrand von Dießen am Ammersee liegt der kleine Landschaftspark<br />
aus der Zeit um 1900, der als vornehmer Landsitz im Stil<br />
eines Englischen Gartens dienen sollte. Von der Weilheimer Straße geht<br />
der Blick zu den mit gewaltigen Parkbäumen bestandenen Wiesen. Hier<br />
empfingen Julia und Ludwig von Schacky ihre Gäste und gaben in lauschigen<br />
Sommernächten schöne Feste. Der Park bot dazu vielfältige Möglichkeiten.<br />
Heute ist dieser Traum für jedermann zugänglich und entführt<br />
täglich von 8:00 bis 18:00 Uhr in ein Gartenparadies von verwunschener<br />
Schönheit. Auf verschlungenen Wegen trifft der Spaziergänger auf alte<br />
Skulpturen und Brunnen, ein Monopteros steht erhaben und das Entenhaus<br />
erinnert an die ländliche Idylle. Dichte Gehölzgruppen, lichte Haine<br />
und offene Gartenräume sind zu begehen. Zu allen Jahreszeiten beeindruckt<br />
der Park mit seiner malerischen Kulisse, ganz besonders in der<br />
warmen Jahreszeit. Und er ist stimmungsvolle Location für allerlei kulturelle<br />
Veranstaltungen. Im <strong>April</strong> und <strong>Mai</strong> finden dort klassische Konzerte,<br />
eine Steinskulpturen-Ausstellung und am Ostersonntag ein fröhliches<br />
Ostereiersuchen für Kinder statt. Mehr dazu erfährt man auf der Website.<br />
Informationen www.schacky-park.de ♦ Foto Presse<br />
Gartentage auf Schloss Dennenlohe<br />
Der Dennenloher Schlosspark im Fränkischen Seenland ist der beeindruckendste<br />
Landschaftspark Süddeutschlands und ein Botanischer<br />
Garten mit 26 Hektar und drei verschiedenen Parkteilen. Er wurde<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet. Schloss Dennenlohe wurde 1734 mit<br />
allen seinen Nebengebäuden erbaut und gilt als eines der schönsten<br />
Barockensembles in Bayern. Besichtigt werden kann der Park mit Tages-,<br />
Monats- oder Jahreskarten ohne Coronabeschränkungen. Es gibt<br />
auch besondere Termine wie den Privatgarten- oder Hundespieltag.<br />
Vom 26. bis 29. <strong>Mai</strong> finden wieder die beliebten Schloss- und Gartentage<br />
statt mit Konzerten, Führungen und Gastronomie im Parkcafé<br />
und im Gutshof. Im Schloss selbst kann man übrigens auch stilvoll<br />
übernachten; Vermietung über die Website oder über Airbnb.<br />
Informationen www.dennenlohe.de ♦ Foto Tripadvisor<br />
Schloss Erkersreuth<br />
Um Schloss Erkersreuth bei Selb in Oberfranken für die Allgemeinheit erlebbar<br />
zu machen, hat die Stiftung Kulturerbe Bayern das Schloss erworben.<br />
Es gehörte einst dem bekannten Porzellanunternehmer Philip Rosenthal.<br />
Das Schloss schlägt eine Brücke vom Barock zum modernen Design von<br />
Weltgeltung. Jeder Raum überrascht mit ungewöhnlichen Eindrücken<br />
und Perspektiven: Moderne Porzellankunst von internationalen Künstlern<br />
ihrer Zeit trifft auf fränkischen Barock – eine Mischung, die fasziniert und<br />
weltweit einzigartig ist. Willy Brandt war schon da. Franz Josef Strauß auch.<br />
Und Andy Warhol. Bei Besichtigungen lässt sich die Faszination dieses<br />
einzigartigen Ortes erleben. Das Schloss ist auch ein inspirierender Ort<br />
für Begegnungen und ungewöhnliche Erlebnisse wie die Aufführung von<br />
Open-Air-Opern. Für <strong>Mai</strong> und Juni hat der Förderverein heuer Konzerte auf dem<br />
Programm. Außerdem ist Schloss Erkersreuth ein idealer Ausgangspunkt<br />
für anregende Touren in der faszinierenden Natur des Fichtelgebirges. <br />
Informationen www.schloss-erkersreuth.org ♦ www.kulturerbebayern.de/termine.html<br />
Foto Stiftung Kulturerbe Bayern
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Chevrolet Corvette Stingray 6.2L V8 - Kraftstoffverbrauch, innerorts (l/100 km):<br />
24.3*, ausserorts (l/100 km): 9.6*, kombiniert (l/100 km): 12.1*. CO 2<br />
-Emissionen,<br />
kombiniert (g/km): 277. C0 2<br />
-Effizienzklasse: G.<br />
*Die gem. der noch in der bisherigen Form geltenden PKW-EnVKV anzugebenden Kraftstoffverbrauchs- und<br />
CO 2<br />
-Emissionswerte nach dem sog. „neuen europäischen Fahrzyklus“ (NEFZ) sind nicht mehr verfügbar, da<br />
dieser seit dem 01.09.2018 durch das weltweit harmonisierte Prüfverfahren WLTP ersetzt wurde. Wir geben für<br />
die Fahrzyklen „innerorts“ und „außerorts“ daher nicht die NEFZ-, sondern die WLTP-Werte an. Eine exakte<br />
Vergleichbarkeit mit den nach dem bisherigen NEFZ-Testzyklus gemessenen Werten ist nicht möglich. „Niedrig“<br />
entspricht aber in etwa dem„innerorts“-Teil und .„Hoch“ dem „außerorts“-Teil der alten NEFZ-Werte.<br />
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54 | Wirtschaft + Finanzen | 50 Jahre Kongress am Park<br />
50 Jahre Begegnung.<br />
Austausch.<br />
Inspiration. Erlebnis.<br />
Von der Kongresshalle zum Kongress am Park<br />
Der Haupteingang des Kongress am Park Augsburg ♦ Foto KaP /Norbert Liesz<br />
Kongress am Park ist zum kulturellen Treffpunkt in Schwaben geworden,<br />
strahlt über die bayerischen Grenzen hinaus und hat zum Imagegewinn der<br />
Stadt beigetragen. Am Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. <strong>Mai</strong> feiert<br />
Kongress am Park sein 50-jähriges Jubiläum mit einem Wochenende der<br />
offenen Türen und mit der Eröffnung der Jubiläumsausstellung.<br />
Am 17. Juni 1972 eröffnete<br />
die Kongresshalle<br />
Augsburg. Diese wurde<br />
zur gleichen Zeit wie<br />
der Hotelturm und die olympische<br />
Strecke am Eiskanal gebaut. 2009<br />
wurde das Sichtbetongebäude unter<br />
Denkmalschutz gestellt und<br />
2012 nach zwei Jahren energetischer<br />
und optischer Sanierung<br />
als Kongress am Park wiedereröffnet.<br />
Er ist auch ein wichtiger<br />
Impulsgeber für die Entwicklung<br />
Augsburgs als Kongress destination.<br />
Für Götz Beck, Geschäftsführer<br />
der Kongress am Park Betriebs<br />
GmbH steht fest: „Gerade der Kon<br />
Impressionen vom Presseball ♦ Foto Kongress am Park
Wirtschaft + Finanzen | 55<br />
Das mit Designer-Klassikern möblierte Klassik Radio Foyer ♦ Foto KaP /Andreas J. Focke<br />
gress- und Tagungsmarkt wird maßgeblich zur touristischen Revitalisierung<br />
von Augsburg und Region beitragen“.<br />
Das Ensemble genießt in Fachkreisen einen Kultstatus als „Best-Practice“-<br />
Beispiel für die Wiederbelebung der Nachkriegsmoderne. Es ist ein<br />
Denkmal für den Brutalismus (béton brut) in Bayern, aber durch ein energieeffizientes<br />
Klimakonzept der Stadtwerke Augsburg auch ein „Monument<br />
for Future“ im Klimawandel, wo gebaute Architektur als Ressource für<br />
kulturelle, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit verstanden wird.<br />
Die von Max Speidel geschaffene, denkmalgeschützte „Béton brut“-<br />
Architektur wird seit 2012 von einem preisgekrönten Lichtkonzept<br />
in Szene gesetzt, das mit LEDs farbige Akzente setzt und auf Vintage-<br />
Beleuchtungselemente aus dem Baujahr zurückgreift.<br />
Stilgetreue Design-Klassiker aus den 1970er Jahren wie die orange Sitzschlange<br />
Pantonova von Verner Panton – inzwischen zum Kultobjekt<br />
avanciert – harmonieren mit dem<br />
Sichtbeton der Nachkriegsmoderne.<br />
Die besondere Wohlfühlkulisse beruht<br />
ebenso auf sorgfältig ausgewählten,<br />
neueren Design-Objekten<br />
wie den pinken „Plasma“ Sitzmöbeln<br />
der dänischen Designer Busk<br />
und Hertzog.<br />
Am letzten <strong>Mai</strong>-Wochenende können<br />
die Besucher*innen nun den Gebäudekomplex<br />
genau kennenlernen<br />
und im Rahmen der Jubiläumsausstellung<br />
„50 Jahre Begegnung.<br />
Austausch. Inspiration. Erlebnis.“ erstmals<br />
in seine Geschichte hineinspüren.<br />
Die Besucher*innen erwartet ein<br />
buntes Programm mit Führungen hinter<br />
die Kulissen, Konstantin Lukinov<br />
live am Klavier, Aktionen des FC<br />
Augsburg, die Ausstellung „Modular<br />
Festival im Kongress am Park“ und<br />
ein fulminantes Konzert mit Orgelkoryphäe<br />
Hansjörg Albrecht. <br />
Informationen<br />
www.kongress-augsburg.de<br />
KONGRESS AM PARK<br />
AUGSBURG<br />
50 Jahre<br />
Begegnung<br />
AUSTAUSCH.<br />
INSPIRATION.<br />
ERLEBNIS.<br />
Feiern Sie mit ab Samstag, 28. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>:<br />
• Tag der offenen Tür mit<br />
Eröffnung der Jubiläumsausstellung<br />
• Architektursymposium<br />
• Ausstellung »50 Jahre Olympische Spiele<br />
in Augsburg« im Rahmen der Kanuslalom-WM<br />
• mehr Infos auf www.kongress-augsburg.de
56 | Wirtschaft + Finanzen | Baufinanzierung<br />
Neue Rahmenbedingungen<br />
Zeitgemäße Baufinanzierung<br />
Wer jetzt eine Immobilie erwerben oder ein Eigenheim bauen will, muss die Baufinanzierung<br />
unter veränderten Rahmenbedingungen besonders sorgfältig planen.<br />
Foto jittima_kumruena/iStock<br />
Corona-Pandemie, steigende Inflation und<br />
der kriegerische Konflikt zwischen Russland<br />
und der Ukraine haben auch spürbare<br />
Auswirkungen auf langfristige Darlehen.<br />
Die Zinssätze für Baufinanzierungen stiegen <strong>2022</strong><br />
bereits deutlich an. Mitte März lagen die Zinsen für eine<br />
Baufinanzierung mit 10-jähriger Laufzeit bei einer Beleihung<br />
von 80 Prozent im Durchschnitt bei 1,7 Prozent.<br />
Viele gehen davon aus, dass es einen weiteren Zinsanstieg<br />
geben wird. Trotz steigender Zinssätze kann es<br />
möglicherweise sinnvoll sein, gerade jetzt ein Darlehen<br />
für eine Immobilie aufzunehmen. Aktuell liegt die Inflationsrate<br />
bei etwa 5 Prozent. Das heißt, Ihr Erspartes<br />
verliert deutlich an Kaufkraft. Darum denken viele über<br />
den Erwerb einer Immobilie als Geldanlage nach. Wegen<br />
der Unwägbarkeiten muss eine Baufinanzierung<br />
jetzt besonders gründlich vorbereitet werden.<br />
Eckdaten, die Sie kennen sollten<br />
♦ Welche finanzielle Belastung durch Zinsen und Tilgung<br />
können Sie über einen langen Zeitraum hinweg<br />
stemmen? Laut Faustformel gilt ein Drittel des Nettoeinkommens<br />
als vertretbar.<br />
♦ Planen Sie den Zeitpunkt, bis zu dem der Kredit spätestens<br />
abgezahlt sein sollte. Das könnte zum Beispiel<br />
der Eintritt ins Rentenalter sein.<br />
♦ Bestimmen Sie aus den obigen Werten die maximale<br />
Kreditsumme, mit der Sie sich finanziell nicht übernehmen.<br />
„Viele gehen davon aus, dass es<br />
einen weiteren Zinsanstieg geben wird.“<br />
Ein zentraler Punkt: Das Eigenkapital<br />
Schätzt eine Bank die Bonität des Kreditnehmers und<br />
die Verwertbarkeit des zu finanzierenden Objektes<br />
als sehr hoch ein, ist eine hundertprozentige Finanzierung<br />
durchaus möglich. Je mehr Eigenkapital Sie<br />
einbringen, desto günstigere Konditionen können Sie<br />
jedoch aushandeln, da das Ausfallrisiko für die Bank<br />
deutlich geringer ist. Zum Eigenkapital zählen zum<br />
Beispiel: Guthaben auf Sparbüchern, Giro- und Festgeldkonten,<br />
Bausparverträge (im Idealfall zuteilungsreif),<br />
Lebensversicherungen und Wertpapiere. Die Nebenkosten<br />
(bis zu 12 Prozent der Kaufsumme) sollten<br />
zumindest ohne Kredit finanzierbar sein.<br />
Angebote sorgfältig vergleichen<br />
Ob Sie eine besonders günstige oder ungünstige Baufinanzierung<br />
abschließen, kann einen Unterschied von<br />
mehreren Tausend Euro ausmachen. Gehen Sie darum<br />
gründlich vorbereitet in die Verhandlungen oder lassen<br />
Sie sich bei der Suche von einem erfahrenen unabhängigen<br />
Berater bei der Auswahl des Vertragspartners<br />
unterstützen. Holen Sie mehrere Angebote ein<br />
und vergleichen Sie diese penibel Punkt für Punkt. <br />
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Einfach für Sie nah.
58 | Natur + Garten | Textilien selbst färben<br />
Den Lieblingsteilen<br />
Farbe verleihen<br />
Ideen fürs DIY-Textilfärben<br />
Vintage-Deckchen oder -Kissenbezüge<br />
aus Omas Fundus lassen sich mit speziellen<br />
Textilfarben trendig aufpeppen. Auch vergilbte<br />
Stoff-Sneaker vom letzten Sommer tauchen<br />
per Farbbad in ein zweites Leben ein.<br />
Fotos simplicol<br />
Kissenbezug in Eisbatik-Technik<br />
Zum Batiken einer Kissenhülle aus weißer Naturfaser benötigt man simplicol<br />
Textilfarbe expert in <strong>Mai</strong>sgelb und Mohnrot, Farb-Fixierer expert,<br />
Gummi ringe sowie viele Eiswürfel.<br />
Vor dem Färben die Hülle wie eine Ziehharmonika falten und mit Gummiringen<br />
in gleichmäßigen Abständen abbinden. Den Bezug zwischen<br />
zwei Pappstreifen fixieren, auf ein Gitter über eine Schüssel setzen und<br />
mit Eiswürfeln bedecken. Die Farben abwechselnd in Streifen auf die<br />
Eiswürfel streuen und 24 Stunden einwirken lassen, wobei die Eiswürfel<br />
schmelzen und die Farbe auf dem Bezug verteilen. Abgebunden ausspülen<br />
und mit dem Farb-Fixerer fixieren.
Natur + Garten | 59<br />
Modernes<br />
Bauen und<br />
Leben mit Holz.<br />
Spitzendecke und Kissenhülle<br />
Beides wird in der Waschmaschine gefärbt. Man<br />
braucht eine Spitzendecke bzw. ein Kissen aus Naturfasern<br />
oder Mischgewebe, simplicol Textilfarbe<br />
intensiv in Rosa Magnolia (Kissen) bzw. Blaue Lagune<br />
(Spitzendecke).<br />
Kissen oder Decke nach Packungsanleitung zusammen<br />
mit der Farbe in die Waschtrommel geben und<br />
jeweils mit 40°C Pflegeleicht-Programm ohne Vorwäsche<br />
durchlaufen lassen. Gefärbte Textilien jeweils<br />
laut Wäscheetikett mit Waschmittel nachwaschen.<br />
Fadeout-Sneaker<br />
Die sauberen Sneaker aus Baumwolle oder Leinen<br />
werden in Tauchtechnik gefärbt. Dazu braucht<br />
man simplicol Textilfarbe expert in Efeugrün sowie<br />
Vaseline und simplicol Farbfixierer expert.<br />
Schnürsenkel aus den Schuhen entfernen. Lose Einlegesohlen<br />
ebenfalls herausnehmen. Kappen und Sohlen<br />
sorgfältig mit Vaseline einfetten, damit sie keine<br />
Farbe annehmen. Das Farbpulver der Textilfarbe in 6<br />
Litern 60°C heißem Wasser auflösen (= 4 l kochendes<br />
+ 2 l kaltes Wasser). Die Schuhe mit der Spitze zuerst<br />
vorsichtig ganz eintauchen und für den Ombré-Effekt<br />
innerhalb 30 Sekunden wieder langsam aus dem<br />
Farbbad ziehen. Anschließend klar ausspülen und mit<br />
dem simplicol Farb-Fixierer expert fixieren. <br />
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spürbar mehr Qualität, dank innovativer Wandsysteme<br />
mit hohem Massivholzanteil. Das ist unser Anspruch an<br />
modernes, individuelles Bauen und Leben mit Holz.
60 | Natur + Garten | Gartenmöbel<br />
Wohnen im Garten<br />
Die neuesten Outdoormöbel-Trends<br />
Die Terrasse ersetzt im Sommer<br />
das Wohnzimmer – bei schönem Wetter<br />
natürlich. Dank des Einfalls reichtums der<br />
Möbelhersteller gleichen Draußenmöbel<br />
auch zunehmend stärker ihren Indoor-<br />
Pendants. Hier die wichtigsten Trends<br />
Fotos Hersteller / Anbieter<br />
Freifrau Hängesessel<br />
Leya Swing
Natur + Garten | 61<br />
Musola Zeitlose verstellbare<br />
Liege Nao<br />
Nardi Daybeds Ombra<br />
Relax-Möbel wie im Spa<br />
Outdoormöbel, wie man sie aus Hotel-Spas oder von Poolanlagen<br />
kennt, halten vermehrt Einzug in privaten Gärten. Daybeds, hängende<br />
„Vogelnester“ oder luxuriöse Poolliegen sorgen nicht nur für maximalen<br />
Komfort, sondern machen auch optisch einiges her.<br />
Musola Modulsystem Salinas<br />
Leichte Optik<br />
Es fällt auf, dass derzeit auch<br />
schwere bequeme Polster auf leichten<br />
Gestellen ruhen, die meist aus<br />
Alu, zierlich geformtem Stahl oder<br />
wetterfestem Geflecht bestehen.<br />
Neben neutralen Farbtönen wie<br />
Beige oder Grau stechen etliche farbige<br />
Teile ins Auge und setzen<br />
Akzente, wie z. B. knallige Kissen<br />
oder Stühle in starken Farben.<br />
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Kettler Sofa Ocean Skid mit zum<br />
Kopfteil umgestalteter Seitenlehne<br />
Musola Stühle Nansa
62 | Natur + Garten | Gartenmöbel<br />
Ethimo Calipso – das Wohnzimmer auf der Terrasse<br />
Lafuma Sphinx Allure<br />
W. Schillig Variable Kissen beim System Lagoona<br />
Musterring Stühle Stockholm<br />
Serax Superleichtes Sofa Fontainebleau Jose<br />
Ethimo Gartenlounge Venexia
Natur + Garten | 63<br />
Kerum Pouf Divano mit Lehne<br />
Nardi Komodo Poufs<br />
Mehr als Sitzmöbel und Tische<br />
Wer up-to-date sein möchte, stattet seine Terrasse<br />
nicht nur mit Lounge sesseln, Sofas und Couchtischen<br />
aus, sondern ergänzt sie gleich noch mit<br />
witterungsbeständigen Outdoor-Teppichen, praktischen<br />
Ablagen und natürlich Beleuchtungskörpern.<br />
Diesem Trend folgend entwerfen immer mehr<br />
Polstermöbelwerke neuerdings Gartenmöbel und<br />
sogar die Lampenindustrie ist längst auf den Zug<br />
aufgesprungen.<br />
Module machen flexibel<br />
Dank modularer Einheiten lassen sich viele Möbel<br />
variabel aufbauen und an den jeweiligen Standort<br />
anpassen. Auch Rücken- und Armkissen können<br />
oftmals immer wieder anders angeordnet werden,<br />
so dass neue Optiken entstehen. Anstelle von einem<br />
Tisch können dazu mehrere Tischeinheiten wechselnd<br />
positioniert werden – je nach Bedarf. Sog.<br />
Poufs lassen sich mal als Sitzhocker und mal als<br />
Fußablage nutzen.<br />
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Lange Gwand 1 • 86682 Genderkingen<br />
Telefon: 09090 574 90-0<br />
info@garten-und-freizeit.de
64 | Natur + Garten | Gartenmöbel<br />
W. Schillig Kissenvielfalt<br />
Stern Gartenlounge Taavi Flower<br />
Sompex LED Hook<br />
zum Stellen und Hängen<br />
Nedgis Outdoor-Stehlampe Hue<br />
Fast Daybed Ria<br />
Ethimo Tisch und Sessel Etna
Natur + Garten | 65<br />
Nardi Kunststoffmöbel<br />
Doga<br />
Houe Gartenliege Click<br />
Rolf Benz Outdoor-<br />
Schaukelstuhl<br />
Raffinierte Details<br />
Die Hersteller lassen sich laufend etwas Neues einfallen,<br />
um das private Outdoor-Leben noch komfortabler<br />
zu gestalten. Es gibt inzwischen Loungemöbel<br />
mit neigbaren Armlehnen, so dass aus einem Sofa<br />
auch mal eine Sonnenliege wird. Ein Anbieter liefert<br />
bei einer Serie zwei verschiedene Kissen – festere<br />
als Sitzpolster und weichere für die Rücken- und<br />
Armlehnen.<br />
Es werde Licht<br />
Dank LED-Technik kennen die Outdoor-Beleuchtungsvarianten<br />
fast keine Grenzen mehr. Im Stil<br />
von Laternen oder Windlichtern lassen kabellose<br />
Beleuchtungskörper in lauen Sommernächten nicht<br />
nur den Sitzplatz in bestem Licht erscheinen, sondern<br />
dienen tagsüber mit ihrer modernen Optik als<br />
Dekoration.<br />
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Bubble, ein Markenzeichen von Roche Bobois<br />
Stilmanufaktur | Maximilianstraße 30 | 86150 Augsburg | Parkhaus: Hotel Maximilian´s<br />
0821 - 50 87 18 60 | hallo@stilmanufaktur.de | www.stilmanufaktur.de
66 | Vorschau + Impressum<br />
Vorschau<br />
Fotos<br />
wbtourisme, pixabay/fietzfotos, shutterstock,<br />
Steinbauer/akz-o<br />
Abtauchen 1: Thermen + Spas<br />
Outdoor-<br />
Gastronomie<br />
Impressum<br />
MedienFusion<br />
Verlag<br />
Hochzeit Abtauchen 2: Garten-Pools<br />
Das regionale Lifestylemagazin<br />
8. Jahrgang ♦ www.schlossmagazin.com<br />
MedienFusion<br />
Verlag<br />
Verlag:<br />
MedienFusion Verlag KG<br />
Am Aichberg 3 ♦ D - 86573 Obergriesbach<br />
Tel. 08251 - 8 88 08 - 52 ♦ Fax 08251 - 8 88 08 - 53<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10,<br />
gültig seit 1. Februar <strong>2022</strong><br />
Layout:<br />
Martina Vodermayer<br />
www.mavograph.com<br />
MedienFusion<br />
Verlag<br />
Druck:<br />
Kössinger AG<br />
Fruehaufstraße 21<br />
D-84069 Schierling<br />
www.koessinger.de<br />
Herausgeber:<br />
Raimund T. Arntzen<br />
Tel. 08251 - 8 88 08 - 52 ♦ arntzen@medienfusion-online.de<br />
Social Media:<br />
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Abonnement:<br />
Chefredaktion / Geschäftsleitung:<br />
MedienFusion<br />
Das <strong>SchlossMagazin</strong> erscheint monatlich jeweils zum Anfang<br />
Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />
des Monats. Der Preis für ein Jahres abonnement beträgt<br />
Tel. 08251 - 5 1059 ♦ eberhardt.arntzen@medienfusion-online.de 48.– € inkl. MwSt und Versandkosten (Inland).<br />
Weitere Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Urheber- und Verlagsrecht:<br />
Renate Baumiller-Guggenberger, Ralf<br />
Verlag<br />
Beunink, Maren Martell, Copyright © <strong>2022</strong> für alle Beiträge bei MedienFusion Verlag<br />
Sylvia Schaab<br />
KG. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
Online-Redaktion: onlineredaktion@medienfusion-online.de<br />
Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck und<br />
Anzeigenmarketing:<br />
die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />
Raimund T. Arntzen<br />
in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf<br />
Tel. 08251 - 8 88 08 - 52 ♦ arntzen@medienfusion-online.de elektronischen Datenträgern.<br />
MedienFusion
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20:00<br />
26.04.<br />
DI<br />
19:30<br />
Max Mutzke<br />
& Band Live <strong>2022</strong><br />
28.04.<br />
DO<br />
19:30<br />
Helmut A. Binser<br />
Bavarian Influencer<br />
05.08.<br />
FR<br />
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Münchener Freiheit<br />
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The Presley Family<br />
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Zirkus ist Berlin Panama<br />
06.05.<br />
FR<br />
19:30<br />
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Live - Leben in Concert<br />
BALLONMUSEUM<br />
07.08.<br />
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Greg is Back<br />
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