Stahlreport 2022.04
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Dekarbonisierung der Stahlindustrie<br />
thyssenkrupp Steel vereinbart Wasserstofflieferung<br />
HydrOxy Walsum, das Wasserstoff-Projekt<br />
von STEAG im nordrhein-westfälischen<br />
Duisburg, nimmt Gestalt an: Auf<br />
Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie<br />
für eine Wasserelektrolyse mit<br />
einer Leistung von bis zu 520 MW, die die<br />
Projektpartner STEAG, fünftgrößter Stromerzeuger<br />
in Deutschland, und thyssenkrupp<br />
Steel gemeinsam erstellt haben, wurde nun<br />
ein Memorandum of Understanding über die<br />
Belieferung des thyssenkrupp Steel Standortes<br />
in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff<br />
vom benachbarten STEAG-Standort<br />
in Duisburg-Walsum geschlossen. Dabei<br />
garantiert STEAG, dass der in Walsum<br />
erzeugte Wasserstoff „grün“, das heißt klimaneutral,<br />
erzeugt wird.<br />
thyssenkrupp Steel möchte den Wasserstoff<br />
dazu nutzen, künftig bei der Roheisenerzeugung<br />
deutliche CO 2 -Einsparungen zu<br />
generieren. „Unser Ziel ist es, dass thyssenkrupp<br />
Steel bis 2045 klimaneutral ist.<br />
Als Zwischenschritt streben wir bereits bis<br />
2030 eine signifikante Reduzierung unserer<br />
Für thyssenkrupp Steel ist die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff eine wesentliche Voraussetzung<br />
für eine künftige klimaneutrale Stahlproduktion.<br />
Emissionen um 30 % an“, sagt Dr. Marie<br />
Jaroni, Head of Decarbonization bei thyssenkrupp<br />
Steel.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
Bild: thyssenkrupp<br />
thyssenkrupp – Neuausrichtung geht weiter<br />
Verkauf des Edelstahlwerks AST abgeschlossen<br />
thyssenkrupp hat Ende Januar den<br />
Verkauf der Acciai Speciali Terni (AST) inklusive<br />
der dazugehörigen Vertriebsorganisation<br />
in Deutschland, Italien und der Türkei an<br />
das italienische Unternehmen Arvedi erfolgreich<br />
abgeschlossen. Damit habe der Konzern<br />
ein weiteres Etappenziel der Transformation<br />
des Unternehmens in eine<br />
leistungsstarke „Group of Companies“<br />
erreicht. Der Verkauf war im September<br />
2021 vertraglich vereinbart worden. Über<br />
die finanziellen Details der Transaktion<br />
haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.<br />
Mit dem Erwerber Arvedi ist vereinbart,<br />
dass thyssenkrupp Anteile in Höhe von<br />
15 % an AST behält, um die schon heute<br />
bestehende operative Zusammenarbeit mit<br />
Arvedi durch eine solche Minderheitsbeteiligung<br />
zu stärken.<br />
Der Edelstahlproduzent AST beschäftigt<br />
rund 2.700 Mitarbeitende, die im Geschäftsjahr<br />
2020/2021 einen Umsatz von rund<br />
2 Mrd. € erwirtschaftet haben. Mit dem<br />
Verkauf trennt sich thyssenkrupp bereits<br />
von der vierten Portfoliogesellschaft im<br />
Segment Multi Tracks. Zuvor hat thyssenkrupp<br />
bereits die Verkäufe des Infrastructure-Geschäfts<br />
sowie der Carbon Components<br />
abgeschlossen und den Verkauf des<br />
Mining-Geschäfts angekündigt. Darüber<br />
hinaus wurde die Schließung des Grobblechwerks<br />
in Duisburg vollzogen. Durch<br />
den Zusammenschluss von AST und Arvedi<br />
entsteht ein europäisches Stahlunternehmen<br />
mit insgesamt 6.200 Mitarbeitenden.<br />
Arvedis Kerngeschäft ist die Primärstahlerzeugung<br />
und Verarbeitung von Stahlprodukten.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
<strong>Stahlreport</strong> 4|22<br />
27