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Handwerk in Bremen - Handwerkskammer Bremen

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HANDWERKSKAMMER<br />

„FACHKRÄFTEMANGEL VORBEUGEN,<br />

AUSZUBILDENDE ÜBERNEHMEN“<br />

Geme<strong>in</strong>samer Apell zur Ausbildung von <strong>Handwerk</strong>skammer, Handelskammer,<br />

Kreishandwerkerschaft, DGB und Agentur für Arbeit.<br />

Viele junge Menschen beenden <strong>in</strong> diesen<br />

Wochen ihre Ausbildung. Mit dem Berufsabschlusszeugnis<br />

<strong>in</strong> der Tasche stellt sich für sie die<br />

Frage nach der weiteren beruflichen Zukunft <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em konjunkturell schwierigen Umfeld. <strong>Handwerk</strong>skammer<br />

<strong>Bremen</strong>, Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Bremen</strong>, Handelskammer <strong>Bremen</strong>, DGB und<br />

Agentur für Arbeit haben an die Wirtschaft appelliert,<br />

sich im H<strong>in</strong>blick auf den drohenden Fachkräftemangel<br />

diese Fachkräfte bereits jetzt zu sichern.<br />

„Viele junge Menschen stehen derzeit am Übergang<br />

vom Ausbildungssystem <strong>in</strong>s Arbeitsleben.<br />

Wegen der damit oft verbundenen Schwierigkeiten<br />

wird dieser Übergang unter Fachleuten als „2.<br />

Schwelle“ bezeichnet. Nicht alle ausgelernten<br />

Fachkräfte können oder wollen aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen <strong>in</strong> ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

bleiben. Sie treffen aktuell auf e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>folge<br />

der Krise angespannte Arbeitsmarktlage.Vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund der demografischen Entwicklung<br />

s<strong>in</strong>d Betriebe gut beraten, genau zu prüfen, ob sie<br />

ihre Ausbildungs<strong>in</strong>vestitionen kurzfristig e<strong>in</strong>fach<br />

abschreiben, <strong>in</strong>dem sie Ausbildungsabsolventen<br />

entlassen, oder sich weitsichtig verhalten und<br />

langfristig knapper werdende Fachkräfte frühzeitig<br />

an sich b<strong>in</strong>den. Ob durch Vertragsverlängerung<br />

eigener Auszubildender oder Neue<strong>in</strong>stellung<br />

junger Ausbildungsabsolvent<strong>in</strong>nen und<br />

–absolventen vom Arbeitsmarkt ist dabei zweitrangig.<br />

E<strong>in</strong> Beitrag zur Sicherung der eigenen<br />

Wettbewerbsfähigkeit ist dies auf jeden Fall. Und:<br />

Junge Menschen, denen wir vermittelt haben,<br />

dass es wichtig ist, sich für e<strong>in</strong>en Ausbildungsabschluss<br />

anzustrengen, dürfen nach der Ausbildung<br />

nicht an der 2. Schwelle scheitern, nur weil<br />

die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen aktuell nicht so günstig<br />

s<strong>in</strong>d wie sonst“ , me<strong>in</strong>t Hans-Uwe Stern,<br />

Geschäftsführer Agentur für Arbeit <strong>Bremen</strong>:<br />

<strong>Handwerk</strong> ist <strong>in</strong>novativ, <strong>Handwerk</strong> ist stark,<br />

<strong>Handwerk</strong> ist stabil! Kurz gesagt: <strong>Handwerk</strong><br />

macht Spaß! Moderne Technologien, Kreativität<br />

12 | <strong>Handwerk</strong> <strong>in</strong> <strong>Bremen</strong> 3/2010<br />

und Team-Arbeit von jungen mit erfahrenen Kollegen<br />

machen die Ausbildung und Arbeit im<br />

<strong>Handwerk</strong> unglaublich vielfältig und spannend.<br />

Zusätzlich waren die Arbeitsplätze im bremischen<br />

<strong>Handwerk</strong> während des vergangenen Krisenjahres<br />

auch sicherer, als <strong>in</strong> vielen anderen<br />

bremischen Wirtschaftsbereichen.<br />

Doch <strong>in</strong> den nächsten Jahren s<strong>in</strong>ken die Schülerzahlen.<br />

Dann werden sich weniger junge Menschen<br />

um Ausbildungsplätze bei den bremischen<br />

<strong>Handwerk</strong>ern bewerben. „Schon jetzt f<strong>in</strong>det nicht<br />

jeder Betrieb geeigneten Nachwuchs. Dazu<br />

kommt, dass <strong>in</strong> Kürze auch noch viele Alt-Gesellen<br />

der geburtenstarken Jahrgänge <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

gehen werden. Gut ausgebildete junge Kräfte<br />

werden dann rar und s<strong>in</strong>d Gold wert! Darum wissen<br />

die meisten handwerklichen Betriebs<strong>in</strong>haber,<br />

dass sie ausbilden und übernehmen müssen,<br />

wenn sie auch <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e ausreichende Zahl<br />

qualifizierter Fachkräfte haben wollen“, sagt Re<strong>in</strong>hard<br />

Bröker, Referent für Ausbildung bei der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Bremen</strong>.<br />

Das <strong>Handwerk</strong> begegnet dem sich abzeichnenden<br />

Fachkräftemangel durch e<strong>in</strong>e weiterh<strong>in</strong><br />

hohe Ausbildungsbereitschaft und Ausbildungsqualität.<br />

So haben im Jahr 2008 im Bezirk der<br />

<strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Bremen</strong> zirka 1.050 junge<br />

Menschen die Berufsausbildung erfolgreich<br />

beendet und stehen dem Arbeitsmarkt als<br />

junge, motivierte Fachkräfte zur Verfügung.<br />

2009 haben weitere 1.000 Auszubildende die<br />

Berufsabschlussprüfung bestanden und <strong>in</strong> der<br />

W<strong>in</strong>terprüfung 2010 wurden erneut 400<br />

Abschluss- und Gesellenprüfungen durchgeführt.<br />

Andreas Meyer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Bremen</strong> bekommt <strong>in</strong> vielen<br />

Gesprächen von Inhaber der Innungsbetriebe<br />

gesagt: „Wir setzen auf die Zukunft – und dafür<br />

brauchen wir unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter!“<br />

GmbH & Co. KG<br />

Malerarbeiten · Wärmedämmsysteme · Korrosionsschutz · Betonsanierung<br />

Bessere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen gefordert<br />

KH-Geschäftsführer Andreas Meyer empfiehlt,<br />

die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für das <strong>Handwerk</strong> und<br />

den Mittelstand zu verbessern: „Damit die<br />

<strong>Handwerk</strong>sbetriebe auch <strong>in</strong> der weiter anhaltenden<br />

Krise stabil bleiben, sollte das Land <strong>Bremen</strong><br />

auch künftig die B<strong>in</strong>nenkonjunktur ankurbeln“,<br />

sagt er und sieht weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> bremischen<br />

Schulen, K<strong>in</strong>dergärten sowie Krankenhäusern<br />

Bedarf für energetische Sanierungen.<br />

Auch <strong>in</strong> der bremischen Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

gibt es aus se<strong>in</strong>er Sicht Handlungsbedarf. „Zahlreiche<br />

Straßen müssen <strong>in</strong>stand gesetzt werden,<br />

wenn das Land weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> attraktiver Logistikund<br />

Tourismus-Standort bleiben soll“, betont<br />

Andreas Meyer und sieht <strong>in</strong> solchen Aufträgen<br />

an Bremer Betriebe e<strong>in</strong>en Beitrag zur Sicherung<br />

der Ausbildungsquote und der Beschäftigung.<br />

Zusätzlich fordert er langfristig bessere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

fürs <strong>Handwerk</strong>: „Die Schwarzarbeit<br />

<strong>in</strong> Deutschland hat im Krisenjahr 2009<br />

um fünf bis sechs Milliarden Euro auf <strong>in</strong>sgesamt<br />

rund 253 Milliarden Euro zugenommen. 2010<br />

wird e<strong>in</strong>e weitere Steigerung zwischen fünf und<br />

acht Milliarden Euro erwartet. Um die Schwarzarbeit<br />

zu senken, muss die steuerliche Absetzbarkeit<br />

von <strong>Handwerk</strong>errechnungen verbessert<br />

werden. Die Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister der<br />

EU haben schon vor e<strong>in</strong>em dreiviertel Jahr e<strong>in</strong>en<br />

Richtl<strong>in</strong>ientext zur dauerhaften E<strong>in</strong>führung<br />

reduzierter Mehrwertsteuer-Sätze auf arbeits<strong>in</strong>tensive<br />

Dienstleistungen angenommen. Damit<br />

könnten auch die deutschen Mehrwertsteuer-<br />

Sätze auf Friseurdienstleistungen, kle<strong>in</strong>e Reparaturdienstleistungen<br />

wie Ausbesserungen und<br />

Änderungen an Fahrrädern, Schuhen und Lederwaren,<br />

Kleidung und Haushaltswäsche, Re<strong>in</strong>igung<br />

von Fenstern und Re<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> privaten<br />

Haushalten Renovierung und Reparatur von Privatwohnungen,<br />

mit Ausnahme von Materialien,<br />

die e<strong>in</strong>en bedeutenden Teil des Wertes der<br />

Dienstleistung ausmachen gesenkt werden.<br />

„Das wäre e<strong>in</strong> gutes Programm um letztlich<br />

auch das Vertrauen <strong>in</strong> die Zukunft, die Ausbildungsbereitschaft<br />

bzw. die Übernahme von ausgelernten<br />

Lehrl<strong>in</strong>gen zu erhöhen“, betont Meyer.<br />

Innsbrucker Straße 96 · 28215 <strong>Bremen</strong><br />

Tel. 0421/37 76 50 · Fax 0421/37 76 5-30<br />

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<strong>in</strong>fo@aug-hespenheide.de

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