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Zukunft Forschung 01/2022

Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

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Stubai – Kaserstattalm<br />

AFO – ALPINE FORSCHUNGSSTÄTTEN<br />

Im Jahr 1926 regte Georg Heinsheimer, der damalige Leiter der Rektoratskanzlei der Universität Innsbruck, den Bau<br />

eines alpinen Gartens in den Bergen um Innsbruck an. Als ideale Lage bot sich der Patscherkofel südlich von Innsbruck<br />

an, war doch die Seilbahn auf den Gipfel gerade in Planung. 1930, zwei Jahre nach der Eröffnung der Patscherkofelbahn,<br />

erhielt die Universität vom Land Tirol und von der Stadt Innsbruck Grund direkt neben der Bergstation,<br />

1935 wurde auf fast 2. 000 Meter Höhe die Anlage eröffnet. Heute ist der – großteils öffentlich zugängliche<br />

– Alpengarten Patscherkofel der höchstgelegene Botanische Garten Österreichs, inklusive einer modern ausgestatteten<br />

<strong>Forschung</strong>sstation. „Der Patscherkofel ist unsere älteste alpine <strong>Forschung</strong>sstätte“, erklärt Paul Illmer, Dekan<br />

der Fakultät für Biologie der Universität Innsbruck. Mit Obergurgl in den 1950ern und dem Piburger See in den<br />

1960ern etablierten sich zwei weitere „Außenpos ten“. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels kommt solchen<br />

Standorten große Bedeutung zu. Mit konstanter Messmethodik können über Jahre und Jahrzehnte Daten erhoben<br />

werden. Als Biologen interessieren uns primär biologische Veränderungen, wir sind in der Zwischenzeit auch an einer<br />

Reihe von internationalen Netzwerken, wie etwa LTER – Long-Term Ecological Research, maßgeblich beteiligt“,<br />

erläutert Illmer. Im Laufe der Zeit wurden es immer mehr „Freiluftlabore“, die älteren waren, so Illmer, „innerhalb<br />

der ganzen Fakultät bekannt.“ Die neueren Versuchsflächen hingegen wurden oft von jungen Forscher*innen über<br />

Einzelprojekte initiiert und finanziert, „da wusste der eine nichts vom anderen.“ Daher entstand die Idee, die acht<br />

Freiluftlabore in einer eigenen Einrichtung zusammenzufassen, die „AFO – Alpine <strong>Forschung</strong>sstätten“ war geboren.<br />

Die neue Einrichtung soll die Sichtbarkeit und Bekanntheit der Standorte erhöhen, „gemeinsame Treffen sollen den<br />

Austausch untereinander fördern und Synergien aufzeigen.“ Illmer denkt dabei an (engere) Kooperation innerhalb<br />

der sieben Institute der Fakultät, aber auch über die eigene Fakultät und die Universität hinaus. „Wir haben Interesse,<br />

dass auch andere <strong>Forschung</strong>sgruppen zu uns kommen, um hier vor Ort zu arbeiten und die Kooperationen mit<br />

unseren Innsbrucker Kolleginnen und Kollegen vertiefen – und das geschieht auch schon“, sagt Illmer.<br />

Zudem will man über Social Media die Bevölkerung über die Standorte und die dortige <strong>Forschung</strong> informieren.<br />

Der wissenschaftliche Output ist tatsächlich beträchtlich, wie auf der AFO-Homepage<br />

zu sehen ist: https://www.uibk.ac.at/fakultaeten/biologie/alpine-forschungsstaetten/<br />

Fotos: Nikolaus Schallhart (3), Birgit Sattler (1), Johannes Ingrisch (1), Institut für Ökologie/Georg Leitinger (1), Institut für Ökologie (1), Institut für Botanik (1)<br />

Limnologische <strong>Forschung</strong>sstation Gossenköllesee<br />

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zukunft forschung <strong>01</strong>/22

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