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50 Jahre im Dienste Deutschlands - MTU Aero Engines

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Eine Frage des Antriebs<br />

34 REPORT<br />

Eine Ära geht zu Ende: Als erste Fluglinie weltweit hat die Lufthansa 1972 Boeing 747-Maschinen als<br />

Frachter eingesetzt. Nach über 30 <strong>Jahre</strong>n <strong>im</strong> <strong>Dienste</strong> der Kranich-Airline werden die Flugzeuge jetzt ausgemustert.<br />

Die Frachttochter Lufthansa Cargo stellt ihre komplette Flotte auf Boeing MD-11 um und verspricht<br />

sich davon wirtschaftliche Vorteile. Effizienzsteigerungen erwartet man auch von den modernen<br />

CF6-80-Antrieben, die die MD-11-Maschinen in die Luft bringen.<br />

Der Generationenwechsel ist vollzogen: Seit<br />

Anfang 2005 besteht die Lufthansa Cargo-<br />

Flotte ausschließlich aus Frachtern eines einzigen<br />

Typs – der Boeing MD-11F mit je drei<br />

CF6-80C2-Triebwerken von General Electric,<br />

an denen die <strong>MTU</strong> <strong>Aero</strong> <strong>Engines</strong> <strong>im</strong> Bereich<br />

der Hochdruckturbinen beteiligt ist. Die letzten<br />

vier der ehemals elf von der Lufthansa-<br />

Frachttochter betriebenen Boeing 747-200 –<br />

einige von ihnen mit der charakteristischen<br />

Klappnase – sind verkauft worden. Der bisherige<br />

747-Flottenchef Jörg Wolkenhauer<br />

spricht vielen Piloten aus der Seele: „Es tut<br />

weh, dass die 747 rausgeht.“<br />

Andreas Spaeth<br />

Ein Leistungsvergleich spricht allerdings eine<br />

deutliche Sprache: „Die MD-11 ist das beste<br />

und wirtschaftlichste Flugzeug“, betont Vorstandschef<br />

Jean-Peter Jansen, „wir wollen<br />

mit der Vereinheitlichung Komplexität abbauen,<br />

Treibstoff sparen und die Lärmemission<br />

verringern.“ Für die 747-200F mit ihren lauten<br />

General Electric CF6-<strong>50</strong>-Triebwerken<br />

zahlte die Gesellschaft zuletzt in Frankfurt<br />

erhöhte Gebühren; ab 2009 hätte sie damit<br />

auf europäischen Flughäfen gar nicht mehr<br />

landen dürfen. Die MD-11F mit ihren modernen<br />

Antrieben ist erheblich leiser und gehört<br />

zur fortschrittlichsten Lärmkategorie.<br />

Thema Gewicht: Die Frachtjumbos konnten<br />

zwar 20 Tonnen mehr Zuladung fliegen als<br />

die MD-11, die 85 Tonnen transportieren<br />

kann, verbrauchten aber auch 20 Prozent<br />

mehr Kerosin. Auch bei der Reichweite lässt<br />

die MD-11 ihre Boeing-Schwester hinter sich:<br />

Die geringere Reichweite der Frachtjumbos<br />

erlaubte nur Nonstop-Flüge von achteinhalb<br />

Stunden Dauer, während die MD-11 rund<br />

zehn Stunden in der Luft bleiben kann. „Die<br />

MD-11-Frachter haben sich bei Lufthansa<br />

Cargo als kosten- und umwelteffiziente Flugzeuge<br />

erwiesen“, lobt Vorstandschef Jansen.<br />

Die 747F ist bei Lufthansa Geschichte.<br />

Die fünf zusätzlich als Ersatz für die 747F<br />

benötigten Exemplare des Dreistrahlers zu bekommen,<br />

war nicht einfach, denn die MD-11<br />

wird seit fünf <strong>Jahre</strong>n nicht mehr gebaut. Die<br />

beiden letzten von insgesamt 200 in Long<br />

Beach/Kalifornien gebauten Exemplare<br />

kamen Anfang 2001 zu Lufthansa Cargo. Als<br />

Passagierflugzeug wurde die MD-11, eine<br />

gestreckte Version der erfolgreichen DC-10<br />

aus den 1970er-<strong>Jahre</strong>n, nie ein Verkaufsschlager;<br />

um so erfolgreicher aber ist das<br />

von den später mit Boeing fusionierten<br />

McDonnell Douglas-Werken auf den Markt<br />

gebrachte Flugzeug als Frachter.<br />

Mangels werksneuer Exemplare bediente<br />

sich Lufthansa Cargo gebrauchter Passagierflugzeuge<br />

und ließ sie zu Frachtern umbauen<br />

– ein in der Branche weit verbreitetes und<br />

kostengünstiges Verfahren. Die ab Ende<br />

1990 erstmals ausgelieferte MD-11 gehört<br />

keineswegs zum alten Eisen. Selbst wenn es<br />

noch werksneue Exemplare gäbe – der mit<br />

rund zehn Millionen Dollar zu Buche schlagende<br />

Umbau ist wesentlich günstiger als ein<br />

Neuflugzeug: Frisch aus dem Werk kostet ein<br />

Großraumfrachter heute zwischen 80 und<br />

100 Millionen Dollar, eine wie neu hergerichtete<br />

umgebaute MD-11-Version dagegen insgesamt<br />

rund 30 Millionen Dollar.<br />

Die CF6-Triebwerksfamilie mit ihrem hohen<br />

Nebenstromverhältnis hat seit ihrer Einführung<br />

1971 mehr Flugstunden absolviert als<br />

jedes andere Triebwerk dieser Kategorie:<br />

etwa 260 Millionen. General Electric entwickelt<br />

diesen Antrieb ständig weiter – etwa<br />

mit neuen Hochdruckturbinen und Brennkammern<br />

mit sehr geringen Emissionen. „Die<br />

Ein CF6-Triebwerk <strong>im</strong> Prüfstand der <strong>MTU</strong> Maintenance<br />

Hannover.<br />

In der MD-11 können 85 Tonnen Fracht in die Luft gehen.<br />

werden noch weit ins 21. Jahrhundert hinein<br />

<strong>im</strong> Einsatz sein“, sagt Elisabeth Jordan von<br />

der <strong>MTU</strong>-Vertretung be<strong>im</strong> Hersteller General<br />

Electric in Ohio. Die heute in rund 1.900<br />

Flugzeugen weltweit fliegenden CF6-80C2-<br />

Versionen wurden 1985 erstmals eingesetzt<br />

und sind heute für elf Typen von Großraumflugzeugen<br />

zertifiziert. Sogar der amerikanische<br />

Präsident setzt auf die bewährten Triebwerke:<br />

Sie sorgen für Schub in der Air Force<br />

One, einer modifizierten Boeing 747-400.<br />

Für nähere Informationen steht Ihnen<br />

Elisabeth Jordan gerne zur Verfügung:<br />

+1 513 552-2643<br />

Weitere Informationen finden Sie <strong>im</strong><br />

Internet unter www.mtu.de/report<br />

REPORT 35

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