50 Jahre im Dienste Deutschlands - MTU Aero Engines
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Titelthema<br />
Ein europäisches Meisterstück erster Güte ist das Viernationen-Triebwerk EJ200 für den Eurofighter. Die <strong>MTU</strong> ist dabei der deutsche Partner.<br />
liche Modelle. Da es anfangs keine Reparaturverfahrenfür<br />
dieseBauteile gab, entwickelten<br />
die <strong>MTU</strong>-Spezialisten ein weltweit einzigartiges<br />
Herstellungsverfahren, das Lineare<br />
Reibschweißen. Das Besondere: Die Schaufeln<br />
werden einzeln auf die Scheibe geschweißt,<br />
was Reparaturen beziehungsweise<br />
den Austausch beschädigter Schaufeln erst<br />
möglich macht. Mittlerweile steht das Verfahren<br />
schon <strong>im</strong> Serieneinsatz.<br />
Auch bei der Instandhaltung des Eurofighter-<br />
Antriebs geht die <strong>MTU</strong> neue Wege. Die Betreuung<br />
erfolgt gemeinsam mit der Bundeswehr<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Kooperativen Modells<br />
an nur mehr einem Ort – bei der <strong>MTU</strong> in<br />
München. Das neue Instandhaltungskonzept<br />
ist so überzeugend, dass es auf andere<br />
Triebwerke ausgeweitet werden soll.<br />
Ende des vergangenen <strong>Jahre</strong>s fiel mit der<br />
Entscheidung für die Beschaffung der zweiten<br />
Eurofighter-Tranche ein wichtiger Beschluss,<br />
der den Fortbestand des Programms sichert.<br />
Die <strong>MTU</strong> stattet die Maschinen der zweiten<br />
Tranche mit einer neuen digitalen Regelung<br />
aus. Das neuentwickelte Gerät – die DECMU<br />
(Digital Engine Control and Monitoring Unit)<br />
– übern<strong>im</strong>mt neben der Regelung die komplette<br />
Überwachung des Triebwerks. Die<br />
Kontrolleinheit trägt maßgeblich zur Einsatzopt<strong>im</strong>ierung<br />
des Jägers bei, erleichtert<br />
Wartung und Instandhaltung und spart der<br />
Truppe Zeit und Kosten.<br />
Praktisch nur eine Platine muss getauscht werden und schon wird aus einer DECU (Digital<br />
Engine Control Unit) eine DECMU (Digital Engine Control and Monitoring Unit). Die EJ200-<br />
Triebwerke der Tranche 2 erhalten die von der <strong>MTU</strong> entwickelte DECMU serienmäßig.<br />
Kooperatives Modell<br />
Mit dem Kooperativen Modell haben die<br />
Bundeswehr und die <strong>MTU</strong> ein innovatives<br />
Instandhaltungskonzept entwickelt, das<br />
weltweit einmalig ist. Die Vereinbarung<br />
regelt die gemeinsame Betreuung des<br />
Eurofighters und seiner Ausrüstung. Der<br />
Vorteil: Im Vergleich zu früheren Waffensystemen<br />
werden bis zu 20 Prozent des<br />
Systemzuschlags, der unter anderem die<br />
Instandhaltungskosten einschließt, eingespart.<br />
Kernpunkt des Konzepts ist die Konzentration<br />
der Arbeiten an einem Ort: Das<br />
EJ200-Triebwerk wird nur mehr bei der<br />
<strong>MTU</strong> in München betreut. Das verhindert<br />
Doppelkapazitäten, garantiert eine opt<strong>im</strong>ale<br />
Ressourcennutzung, spart Zeit und<br />
Kosten. Obwohl die Instandhaltung unter<br />
der Regie und Verantwortung der Industrie<br />
läuft, bleibt die Luftwaffe in den Gesamtprozess<br />
eng eingebunden.<br />
Seit Anfang des <strong>Jahre</strong>s 2003 arbeiten<br />
Soldaten und <strong>MTU</strong>ler Seite an Seite zu-<br />
sammen. Die Bundeswehrangehörigen kamen<br />
von verschiedenen Verbänden aus<br />
dem ganzen Bundesgebiet nach München<br />
und sind mittlerweile in nahezu allen<br />
Bereichen der EJ200-Instandsetzung tätig.<br />
Die Zusammenarbeit hat sich für die<br />
Zukunft empfohlen. Sie ist so erfolgreich,<br />
dass das Kooperative Modell auf andere<br />
Luftfahrtantriebe der Bundeswehr ausgedehnt<br />
werden soll; <strong>im</strong> Visier haben die<br />
Partner den Tornado-Antrieb RB199.<br />
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