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50 Jahre im Dienste Deutschlands - MTU Aero Engines

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Titelthema<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>im</strong> <strong>Dienste</strong><br />

<strong>Deutschlands</strong><br />

4 REPORT<br />

Odilo Mühling<br />

Man hört sie lange, bevor man sie sieht. In Sichtweite zischen sie mit ohrenbetäubendem<br />

Lärm über einen hinweg und verschwinden schneller, als sie gekommen sind. Die Kampfjets<br />

der Bundeswehr sind wendige Kraftpakete und können <strong>im</strong> Ernstfall brandgefährlich werden.<br />

Diesen Fall haben die Starfighter, Phantoms, Tornados und Eurofighter unter schwarz-rot-goldenem<br />

Kommando bisher nicht erlebt. Vielmehr tragen sie dazu bei, die längste deutsche<br />

Friedensphase zu sichern. Ihre Power erhalten sie von Antrieben made in Germany - made by<br />

<strong>MTU</strong>.<br />

Im Jubiläumsjahr der Bundeswehr feiert auch<br />

die Partnerschaft der Militärs und der <strong>MTU</strong><br />

<strong>Aero</strong> <strong>Engines</strong> <strong>50</strong>-jähriges Bestehen. Der<br />

Münchner Triebwerkshersteller und seine<br />

Vorgängergesellschaften standen der Truppe<br />

von ihrer Geburtsstunde an zur Seite. Zu<br />

jeder Zeit konnten sich die Kommandierenden<br />

darauf verlassen, mit den neuesten<br />

Antriebs- und Reparaturtechnologien, innovativen<br />

Instandhaltungspaketen und individuellem<br />

Kundenservice versorgt zu werden.<br />

In den zurückliegenden Jahrzehnten brachten<br />

<strong>MTU</strong>-Antriebe nicht nur die Kampfjet-<br />

Generationen in die Luft sondern sorgten<br />

auch bei den Hubschraubern, Militärtransportern<br />

und Seeaufklärern unter deutschem<br />

Kommando für die richtige Power. Klangvolle<br />

Namen wie Starfighter, Phantom, Tornado,<br />

Eurofighter, Breguet Atlantic, Transall und<br />

Tiger zieren die Geschichte der Bundeswehr<br />

genauso wie die der <strong>MTU</strong>.<br />

An der Seite ihres Hauptkunden entwickelte<br />

sich das Unternehmen zu <strong>Deutschlands</strong> führendem<br />

Triebwerkshersteller und einer wichtigen<br />

Branchengröße weltweit. Technologisch<br />

spielt das Unternehmen ganz vorne<br />

mit. Ihre Paradedisziplinen – Niederdruckturbinen-<br />

und Hochdruckverdichter-Technologien<br />

sowie Triebwerksregelungen – hat sie in<br />

der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit<br />

der Bundeswehr zur Blüte getrieben. Um die<br />

Anforderungen erfüllen zu können, musste<br />

die <strong>MTU</strong> <strong>im</strong>mer wieder neue Wege gehen –<br />

zum Wohle der Truppe und zum Wohle des<br />

Unternehmens, das weltweit über 7.400 Mitarbeiter<br />

beschäftigt und in Deutschland rund<br />

7.000 Hightech-Arbeitsplätze sichert.<br />

Historischer Rückblick<br />

Die Entstehung der Bundeswehr und die Wiederbelebung<br />

des deutschen Triebwerksbaus<br />

fallen in die gleiche Zeit: Am 12. November<br />

1955 erhielten 101 Freiwillige ihre Ernennungsurkunden<br />

und gingen als die ersten<br />

Soldaten der Bundeswehr in die Geschichte<br />

ein.<br />

Dieser Tag markierte das Ende einer Entwicklung,<br />

die etwa fünf <strong>Jahre</strong> zuvor begonnen<br />

hatte. 19<strong>50</strong> hatten westliche Alliierte die<br />

Wiederbewaffnung der jungen Bundesrepublik<br />

angeregt, um der drohenden kommunistischen<br />

Gefahr mit einer gemeinsamen europäischen<br />

Armee Paroli zu bieten.<br />

Dem Drängen der Westmächte trug die deutsche<br />

Regierung unter Konrad Adenauer <strong>im</strong><br />

Oktober 19<strong>50</strong> Rechnung. Der Bundestagsabgeordnete<br />

Theodor Blank wurde zum „Bevollmächtigten<br />

des Bundeskanzlers für die<br />

mit der Vermehrung der alliierten Truppen<br />

zusammenhängenden Fragen“ ernannt und<br />

mit dem Aufbau der Bundeswehr betraut.<br />

Fünf <strong>Jahre</strong> später ging aus dem „Amt Blank“<br />

das deutsche Verteidigungsministerium hervor;<br />

<strong>im</strong> gleichen Jahr wurde Deutschland als<br />

souveräner Staat in die NATO aufgenommen.<br />

1954 erwachten <strong>im</strong> Süden <strong>Deutschlands</strong> die<br />

Triebwerksaktivitäten zu neuem Leben. Die<br />

amerikanische Besatzungsmacht hatte nach<br />

Kriegsende alle Luftfahrtaktivitäten <strong>im</strong> Allacher<br />

Werk gestoppt und die Produktionsstätte<br />

für die Instandsetzung von Heeres-<br />

Fahrzeugen genutzt. Diese Ära ging 1954 zu<br />

Ende, als die BMW Studiengesellschaft für<br />

Triebwerksbau GmbH gegründet wurde und<br />

ihre Arbeit aufnahm; drei <strong>Jahre</strong> später ging<br />

sie in der BMW Triebwerksbau GmbH auf. In<br />

Deutschland hatte die Zeitrechnung der<br />

Triebwerksproduktion wieder eingesetzt.<br />

Hauptkunde der Münchner Triebwerksbauer<br />

wurde die Luftwaffe. Die Zusammenarbeit<br />

begann mit der Instandsetzung von Lycoming-Kolbenflugmotoren<br />

des leichten Verbindungsflugzeugs<br />

Piaggio sowie des<br />

Orenda-Antriebs der Kampfflugzeuge Sabre V<br />

und Sabre VI. Die Lycoming-Motoren wurden<br />

viele <strong>Jahre</strong> in München betreut. Mit dem<br />

Orenda-Auftrag erhielten die Ingenieure erstmals<br />

nach dem Krieg die Möglichkeit, sich<br />

wieder mit modernen Strahltriebwerken zu<br />

beschäftigen. Das Orenda war der modernste<br />

Strahlantrieb seiner Zeit.<br />

Mit der F-86 Sabre hielt der Jet-Antrieb Einzug in die<br />

noch junge Bundeswehr.<br />

REPORT 5

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