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SOLiNZ Juni 2022

Editorial SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen. Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

Editorial

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.
Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

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17 Klima - Stadtentwicklung<br />

Anti-Klimaprojekt Quadrill wird<br />

von Gewessler mit Gütesiegel belohnt<br />

Seit drei Jahren beschäftigt sich die Bürgerinitiative „Tabakfabrik – wir reden mit“ intensiv mit dem Projekt „Quadrill“.<br />

Trotz aller offensichtlichen Mängel und stadtklimatisch katastrophalen Auswirkungen hat dieses Megaprojekt<br />

nun vom Bundesministerium den Klimaaktiv-Preis erhalten.<br />

„<br />

Das Projekt ist schädlich<br />

für unser Stadtklima. Es<br />

ist für uns absurd, dass gerade<br />

so ein Bauwerk mit einem<br />

Klima-Gütesiegel quasi belohnt<br />

wird.“ so Brita Piovesan,<br />

Kopf der Bürgerinitiative. „Ich<br />

frage mich, was dieses grüne<br />

Gütesiegel “klimaaktiv” des<br />

Bundesministeriums für Klimaschutz<br />

und Umwelt wirklich<br />

wert ist? Da wurden aus einem<br />

Mega-Hochhauskomplex die<br />

zwei kleinsten Bauteile für eine<br />

getrennte Beurteilung herausgenommen<br />

und der Rest einfach<br />

verschwiegen. Durch diese<br />

ignorante Vorgehensweise<br />

wird schlechter Städtebau und<br />

mittelmäßige Architektur grün<br />

gewaschen! Das bringt weder<br />

den Preis noch das Stadtklima<br />

weiter.“<br />

Mit dem Preis des Ministeriums wird ein Anti-Klimaprojekt grün gewaschen.<br />

Ministerium betreibt<br />

Greenwashing<br />

Beim Klimapreis des Ministeriums<br />

werden Bauprojekte nach<br />

Aspekten wie Gesundheit,<br />

Komfort und umweltverträglichen<br />

Baustoffen bewertet. Der<br />

Lebenszyklus des Gebäudes<br />

wird ebenso betrachtet wie<br />

Standortqualität und Maßnahmen<br />

für eine umweltverträgliche<br />

Mobilität. Diese Aspekte<br />

scheinen im konkreten Fall kein<br />

Kriterium gewesen zu sein,<br />

denn die ausgezeichneten<br />

Bauteile gehören zu einem Gesamtprojekt,<br />

• bei dem mithilfe einer<br />

Nachsicht von 42% der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen<br />

Parkplätze ein UVP-Verfahren<br />

umgangen wurde.<br />

• das wegen einer riesigen<br />

Tiefgarage und fehlendem<br />

leistungsfähigen ÖV täglich<br />

autoabhängig ist und<br />

daher rund 4000 Fahrten<br />

Individualverkehr erzeugen<br />

wird.<br />

• das in einer (laut eigenem<br />

Klimaanalysebericht der<br />

Stadt Linz 2020) ausgewiesenen<br />

klimatisch bedenklichen<br />

Zone (Hitzeinsel, Frischluftschneise)<br />

gebaut wird.<br />

• bei dem der gesamte Bauplatz<br />

100% ausgenutzt wird<br />

und nur noch versiegelter<br />

Boden (und somit kein einziger<br />

m3 Wurzelraum für<br />

Bäume) übrig bleiben wird.<br />

• bei dem der öffentliche<br />

Verkehr (die geplante 2.<br />

Schienenachse wurde gestrichen)<br />

wegfällt und das<br />

Volumen der Baumaßnahmen<br />

dennoch um 25% gewachsen<br />

ist.<br />

• bei dem es auch nach 3<br />

Jahren Insistierens von<br />

Seiten der Bürgerinitiative<br />

noch kein nachhaltiges und<br />

zukunftstaugliches Mobilitätskonzept<br />

für das Umfeld<br />

gibt.<br />

• bei dem die Fußgänger- und<br />

Radfahrverbindungen im<br />

Viertel sich verschlechtern.<br />

• bei dem deutlich zu wenige<br />

Radabstellplätze an der<br />

Oberfläche sind.<br />

• bei dem der öffentliche<br />

Raum verringert statt erweitert<br />

wird.<br />

• bei dem vier sehr große,<br />

fünfzig Jahre alte, stadtklimatisch<br />

wirksame Bäume<br />

ohne Notwendigkeit gefällt<br />

wurden und kein echter<br />

Ersatz (kein gewachsener<br />

Boden, keine Erdkoffer<br />

in der Tiefgarage) erfolgt.<br />

Topfpflanzen, die stadtklimatisch<br />

ohne Wirkung<br />

bleiben werden, sind kein<br />

Ersatz.<br />

• bei dem die Nachbarschaft<br />

mit zusätzlichem Verkehr<br />

belastet werden wird.<br />

• bei dem eine dreijährige<br />

Baustelle zu einer sehr<br />

hohen Belastung des Viertels<br />

führt (Fällen von zusätzlichen<br />

Bäumen, unterbundene<br />

Querungen für<br />

Fußgänger und Radfahrer,<br />

tausende LKW’S, Staubund<br />

Lärmbelastung,…)<br />

Negative Vorbildwirkung<br />

„Eine Beurteilung solcher<br />

großen Projekte macht doch<br />

nur ganzheitlich Sinn. Einzelne<br />

Bauwerke und technische<br />

Aspekte zu beurteilen ist wie<br />

ein „Ökohaus“ aus Lehm und<br />

Stroh mit PV-Anlage am Dach<br />

zu bauen aber wegen fehlender<br />

öffentlicher Anbindung<br />

mit mehreren Autos täglich<br />

weit in die Arbeit zu pendeln.“<br />

Die „Auszeichnung“ dieses<br />

Projekts verfehlt das Ziel des<br />

Preises und ist kontraproduktiv.<br />

Ein Anti-Klimaprojekt wird<br />

damit grün gewaschen und legitimiert.<br />

Das hat negative Vorbildwirkung.<br />

Zur Homepage der Initiative:<br />

Tabakfabrik – wir reden mit

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