LÜBECKER WEG 224
Das Nachrichtenblatt des Deutschen Alpenverein Sektion Lübeck e.V.
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lie. Die Kleinen haben gar keine Angst<br />
und kommen unbekümmert ganz in meine<br />
Nähe. Dann verlässt der Weg die Weiden<br />
und führt teilweise seilversichert steil<br />
hinauf in die Felsen. Beim Aufbruch vom<br />
Rastplatz wundere ich mich, was denn da<br />
an meinem linken Bergschuh hängt: Die<br />
Profilschicht hat sich am Hacken komplett<br />
von der Sohle gelöst! Kurzes Entsetzen,<br />
dann wird das Problem gelöst: Mittels<br />
Schnürsenkel binde ich die Profilsohle<br />
am Schuh fest und setzte den Aufstieg<br />
fort bis zu einem kleinen Joch auf 3034m.<br />
irgendwann geschafft, und ich stehe auf<br />
dem Gletscher. Für diesen Moment habe<br />
ich mir Grödeln zugelegt, die ich nun<br />
anschnalle. Inzwischen hat die Mittagssonne<br />
jedoch schon das Eis so aufgeweicht,<br />
dass Grödeln gar nicht nötig sind.<br />
Ich überquere den Gletscher, stapfe auf<br />
der anderen Seite zur Talstation des Eisjochlifts<br />
hoch und steige in der Lifttrasse<br />
hinauf zum Eisjoch.<br />
Auf der Hildesheimer Hütte treffe ich<br />
unter anderen fünf Nordlichter, von denen<br />
drei sogar aus der heimatlichen Sektion<br />
stammen (an dieser Stelle viele Grüße an<br />
Jörg, Uli und Michael )<br />
Abends türmen sich bedrohliche Wolken<br />
um die Wildspitze auf, die den für Morgen<br />
prognostizierten Wettereinbruch ankündigen.<br />
Tag 3:<br />
Hildesheimer Hütte – Siegerlandhütte<br />
2710m (400m ab, 590 auf)<br />
Nun liegt der Windachferner vor mir mit<br />
dem Eisjochlift, an dem Schaufelbagger<br />
die Pisten für den Skibetrieb herrichten.<br />
Der Abstieg zum Ferner ist unangenehm,<br />
da nicht auszumachen ist, ob sich Steine<br />
oder Löcher unter dem Harschschnee<br />
befinden. Aber auch diese Passage ist<br />
Wieder liegt eine unruhige Nacht hinter<br />
mir. Erstaunlicherweise gab es keine<br />
Schnarcher im Lager, dafür aber jede<br />
Menge Bergsteiger mit schwacher Blase<br />
(oder zu viel Biergenuss...). Zum Glück<br />
heizten die vielen Personen die Raumluft<br />
auf, was sich jedoch bei geschlossenen<br />
Fenstern negativ auf die Luftqualität auswirkte.<br />
So war ich wieder froh, als die<br />
Nacht zu Ende war.<br />
Erwartungsgemäß ging die Sonne heute<br />
hinter Wolken auf, die bald aus dem Tal<br />
hochstiegen und die Hütte einhüllten. Der<br />
patente Hüttenwirt nagelte meine Schuhsohle<br />
mit acht Nägeln an den Schuh und<br />
verabschiedete mich mit den Worten:<br />
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