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Alnatura Magazin Juli 2022

Lasst uns Brot backen // Gut zu wissen Bienen - klein, fleißig, unersetzlich // Regionale Vielfalt Handwerkliche Backkunst erleben

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ZU BESUCH IN DER GLÄSERNEN MOLKEREI<br />

Dem Bauern über<br />

die Schulter schauen<br />

Die Gläserne Molkerei wurde 2001 mit dem Ziel gegründet,<br />

die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern transparenter zu<br />

machen und Molkereibetriebe und Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher näher zusammen zubringen. Dabei geht die<br />

Gläserne Molkerei gemeinsam mit ihren Partnerhöfen weit<br />

über die Bio-Verordnung hinaus.<br />

I<br />

n der ländlichen Region in Brandenburg<br />

und in Mecklenburg-Vorpommern gibt<br />

es viel Weideland und Platz für Kühe<br />

zum Grasen. Dort können die Tiere nicht<br />

nur fressen, sondern auch ungestört ihr Sozialverhalten<br />

ausleben. Sie sind den natürlichen<br />

Witterungsverhältnissen ausgesetzt,<br />

trainieren so ihr Immunsystem sowie ihren<br />

Muskel- und Bewegungsapparat. Der regelmäßige<br />

Zugang zu Weideflächen gilt daher<br />

als besonders tiergerechte Form der Rinderhaltung.<br />

Laut Weidemilchstandard müssen<br />

die Kühe nachweislich an mindestens 120<br />

Tagen im Jahr für mindestens sechs Stunden<br />

täglich auf der Weide grasen dürfen,<br />

damit ihre Milch als Weidemilch verkauft<br />

werden darf. Die Gläserne Molkerei beziehungsweise<br />

ihre Partner- Landwirt schaftsbetriebe<br />

gehen noch weit darüber hinaus:<br />

Die Tiere genießen im Durchschnitt an rund<br />

230 Tagen im Jahr für täglich<br />

zwölf Stunden frische Luft auf<br />

der Weide und fressen viel frisches Gras<br />

und Kräuter. Und auch im Stall können sie<br />

sich stets frei bewegen, da alle Betriebe<br />

konsequent auf das Anbinden verzichten.<br />

HEU STATT SILAGE<br />

Zu den rund 120 Milchlieferanten der Gläsernen<br />

Molkerei zählen sehr kleine Betriebe<br />

mit 15 Milchkühen, aber auch relativ große<br />

Höfe mit gut 500 Tieren. Noch größere Betriebe<br />

können für ihre Kühe den Weidegang<br />

oft nur mit Abstrichen realisieren und werden<br />

deswegen nicht als Lieferanten in Betracht<br />

gezogen.<br />

Ein Teil der Bio-Höfe erfüllt neben den<br />

Vorgaben für Weidemilch auch die Anforderungen<br />

für Heumilch. 2009 war die Gläserne<br />

Molkerei sogar eine der ersten Molkereien<br />

in Deutschland, die Heumilch auch als solche<br />

vermarktet hat. Das bedeutet, dass die Kühe<br />

auf den Bio-<br />

Höfen vor allem<br />

Gras und Kräuter<br />

fressen – im<br />

Sommer frisch,<br />

im Winter getrocknet<br />

als Heu.<br />

Zusätzlich sind<br />

geringe Mengen<br />

Durch die zwei Produktions stätten<br />

in Münchehofe und Dechow<br />

können die Transport wege zwischen<br />

den Bauern höfen und den Molkereien<br />

so kurz wie möglich gehalten werden.<br />

An circa 230 Tagen im Jahr<br />

werden die Kühe auf<br />

die Weide geführt.<br />

an Getreide oder Lupinen erlaubt, in der<br />

Regel aus eigenem Bio-An bau. Komplett<br />

verboten ist dagegen die Verfütterung von<br />

Gras- oder Maissilage. Der ursprüngliche<br />

Grund dafür ist, dass Milch von mit Silage<br />

gefütterten Kühen einen entscheidenden<br />

Nachteil für Käsereien mit einem hochwertigen<br />

Sortiment an länger gereiften Käsesorten<br />

hat: Als Folge der Vergärung unter<br />

Luftabschluss enthält diese Milch nämlich<br />

oftmals einen höheren Anteil an bestimmten<br />

Buttersäurebakterien, deren Sporen<br />

während der Käsereifung auskeimen, Gase<br />

bilden und zu sogenannter Spätblähung<br />

des Käses führen. Dies bleibt bei Heumilch<br />

aus, die überdies viele weitere Vorzüge hat.<br />

In der Jahreszeit, in der kein frisches Gras<br />

auf den Wiesen und Weiden wächst, ist<br />

gutes Heu das ideal auf die Anforderungen<br />

der Kuh als Wiederkäuer abgestimmte<br />

Futter. Die Landwirtinnen und Landwirte<br />

berichten, dass sich mit der Umstellung auf<br />

Bio-Heumilch der Gesundheitsstatus ihrer<br />

42 <strong>Alnatura</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong>

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