Leo Juli | August 2022
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MÜNCHEN<br />
JULI / AUGUST <strong>2022</strong> І HEFT 180<br />
MÜNCHEN<br />
KUNST und<br />
KULTUR<br />
im Sommer<br />
REISE<br />
Lust auf<br />
URLAUB<br />
MÜNCHEN<br />
PrideWeek<br />
und<br />
CSD<br />
INTERVIEWS: HOLGA, LIZZO, LAUV, EMMA THOMPSON
Ihre Wohlfühl-Apotheke in München<br />
Schwerpunkt HIV<br />
• Seit über 10 Jahren geben wir unser Bestes für die Beratung und<br />
pharmazeutische Versorgung von HIV-Patienten. Wir haben Ihre<br />
HIV-Medikamente auf Lager!<br />
• Wir haben den „1. Preis für Gesundheitsvorsorge in der Apotheke<br />
bei Beratung von HIV-Patienten“ vom WIPIG (Wissenschaftliches Institut für<br />
Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer, www.wipig.de)<br />
im November 2011 verliehen bekommen.<br />
• Wir sind Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft HIV- und<br />
Hepatitis-kompetenter Apotheken e.V. (DAHKA)<br />
Wittelsbacher Apotheke<br />
Lindwurmstr. 97, 80337 München, Tel. 089-53 78 44<br />
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8.00 bis 20.00 Uhr<br />
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Intro 3<br />
Inhalt<br />
CSD<br />
SZENE<br />
REGIONAL<br />
4 Szene<br />
28 Party<br />
32 Stadtplan<br />
34 Eyecandy<br />
36 Gesellschaft<br />
44 Politik<br />
46 Kultur<br />
LEBEN<br />
Musik<br />
Buch<br />
Film<br />
Diversity<br />
Reise<br />
Gesundheit<br />
epaper.männer.media<br />
Alle Magazine kostenlos<br />
und digital!<br />
Servus,<br />
einen schönen CSD wünschen wir euch! Zeigt euch bunt, sorgt<br />
für notwendige Sichtbarkeit der verschiedenen LGBTIQ*-<br />
Communitys, besucht uns und andere Community-Institutionen<br />
auf der Demonstration und auf den Partys nach der Parade und<br />
während des PrideWeek! Wir freuen uns mit euch auf alles, was<br />
wir gemeinsam feiern, erreichen und schaffen können.<br />
Viel Spaß mit der <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong>-Ausgabe des LEO Magazins!<br />
Deine LEO und Männer*Redaktion<br />
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4 Szene<br />
CSD MÜNCHEN 2. – 17. JULI<br />
LESS ME, MORE WE<br />
Wenn schon lange vor Geschäftsöffnung eine<br />
Menschenschlange vor dem Erotik-Store Spexter<br />
steht, muss es nicht um Schnäppchen für Fetischoder<br />
Erotik-Artikel gehen. Es könnte auch der erste<br />
Vorverkaufstag für das CSD-Rathausclubbing sein, denn<br />
Spexter ist eine der Ticketstellen. So gesehen am 11. Juni um<br />
9:30 Uhr morgens. Und da wir so etwas in den letzten beiden<br />
Jahren nicht beobachtet haben, kann das nur bedeuten:<br />
Der CSD ist wieder da – und zwar mit allem Drum und Dran!<br />
Dreh- und Angelpunkt für alle Informationen ist die Website,<br />
die wir euch hiermit ans Herz legen möchten:<br />
www.csdmuenchen.de<br />
Nach den coronabedingten Ausflügen 2020 und<br />
2021 mit aufwendigen Livestreams im Internet<br />
oder vorsichtigen Versuchen, sich mit temporären<br />
Demospots wieder in die Öffentlichkeit zu wagen,<br />
wird der CSD in diesem Jahr die Innenstadt<br />
zurückerobern. Und ja, es soll wieder so werden<br />
wie vor Corona: große Parade, Rathausclubbing,<br />
Showbühne am Marienplatz, Talkbühne in der<br />
Fußgängerzone, Partyzone am Rindermarkt und<br />
Regenbogenfamilien-Area vor der Frauenkirche.<br />
Doch die zwei Jahre Zwangspause haben dem Veranstalterteam<br />
um Orga-Chef Alexander Kluge auch<br />
Gelegenheit gegeben, ein paar Dinge zu überdenken<br />
und vorsichtige Neuerungen anzugehen.<br />
FOTO: ERWIN HARBECK/KORNELIJA RADE<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
DAS IST NEU BEIM<br />
CSD <strong>2022</strong><br />
DAS MOTTO<br />
Das ist bekanntlich jedes Jahr neu, sorgt aber auch<br />
jedes Jahr für Diskussionen – gut so! <strong>2022</strong> hat sich<br />
unter 37 Einsendungen das Motto „LESS ME, MORE<br />
WE“ durchgesetzt, ein Vorschlag der Münchner<br />
Drags Robin Ring und Sabine Maultäschle. Sie wollen<br />
damit für weniger Egoismus, mehr Miteinander und<br />
stärkere Solidarität gegenüber allen Mitgliedern der<br />
Community aufrufen. Ein Wunsch, der sich übrigens in<br />
zahlreichen Einreichungen widerspiegelte und offenbar<br />
die aktuelle Gefühlslage vieler Menschen trifft.<br />
PARADESTRECKE<br />
In diesem Jahr startet der bunte Zug nicht am Marienplatz,<br />
sondern am Mariahilfplatz in der Au. So will man<br />
den CSD in andere Stadtviertel tragen und neue Strecken<br />
etablieren. Optisch schöner Effekt: Die Parade<br />
wird über die Reichenbachbrücke laufen. Von der<br />
Fraunhoferstraße geht’s über den Gärtnerplatz und<br />
die Müllerstraße Richtung Oberanger zum Endpunkt<br />
Marienplatz/Tal. Auch die Spitze der Parade ist anders<br />
formiert: Zwar werden die Dykes on Bikes wie immer<br />
vorausfahren, danach aber übernimmt eine Gruppe<br />
diverser Repräsentant*innen der Community die Führung,<br />
natürlich mit Oberbürgermeister Dieter Reiter.<br />
Diese werden allerdings nicht von „D’Schwuhplattler“<br />
begleitet, der schwule Trachtenverein hat seine<br />
Poleposition abgegeben und reiht sich in den Zug.
Szene 5<br />
ZWEI PRIDEWEEKS<br />
Offiziell beginnen die CSD-Feierlichkeiten<br />
mit dem DykeMarch, der<br />
am Samstag, 2. <strong>Juli</strong> als Radldemo<br />
ab 15:30 Uhr von der Theresienwiese<br />
Richtung queeres Viertel<br />
startet. Bis zum CSD-Höhepunkt<br />
am 16./17. <strong>Juli</strong> gibt es jeden Tag<br />
mehrere Veranstaltungen von<br />
und für die LGBTIQ*-Community:<br />
Lesungen, Kinoabende, Führungen,<br />
Diskussionsrunden oder Partys –<br />
hier ist für alle etwas dabei!<br />
TINQMARCH<br />
Erstmals gibt es eine eigene<br />
Demo, um die Sichtbarkeit für<br />
trans*, inter*, nicht-binäre und<br />
genderqueere Menschen und<br />
ihre Allies zu erhöhen. Organisiert<br />
vom TINQnet, dem Netzwerk<br />
Münchner trans*, inter, nonbinärer<br />
und queerer Gruppen,<br />
soll die Premiere dieses Events<br />
am Freitag 15.7. ab 18 Uhr vom<br />
Stachus Richtung Marienplatz<br />
führen, wo es gegen 19 Uhr<br />
eine Abschlusskundgebung mit<br />
Kulturbeiträgen geben wird.<br />
MEHR VIELFALT, MEHR<br />
DEMOKRATIE<br />
Der CSD <strong>2022</strong> war im Vorfeld so<br />
offen wie noch nie. Zur Mottosuche<br />
wurde auf allen Kanälen aufgefordert,<br />
die Gewinner nicht im Zirkel<br />
der Veranstalter*innen, sondern<br />
in einer öffentlichen Abstimmung<br />
ermittelt. Auch der PrideGuide, das<br />
Magazin des CSD, lud zu öffentlichen<br />
Redaktionssitzungen ein, um<br />
eine möglichst vielfältige Teilnahme<br />
und Themensetzung zu garantieren.<br />
ZUSAMMENSETZUNG<br />
DER CSD GMBH<br />
Der CSD wird wirtschaftlich und<br />
politisch geleitet von der CSD<br />
GmbH, die sich aus den sozialpolitischen<br />
Vereinen Münchner<br />
Aids-Hilfe, Sub, LesCommunity und<br />
Rosa Liste zusammensetzt. Neu<br />
hinzugestoßen in diesen illustren<br />
Kreis ist die queere Jugendorganisation<br />
„diversity“, die für frischen<br />
Wind sorgen und vor allem die<br />
Themen der jüngeren Generation in<br />
den CSD einbringen soll.<br />
PRIDEGUIDE<br />
Bereits seit einigen Wochen erhältlich: das Magazin<br />
zum CSD München. Hier gibt es Infos zu allen<br />
Aspekten des großen Events, Kalender, Pläne<br />
und Infos zu Künstler*innen und den Inhalten der<br />
PrideWeeks. Außerdem Interviews, Reportagen<br />
und Themen aus der Community. Der PrideGuide<br />
liegt an vielen Dutzend Stellen in der Stadt, in Bars,<br />
Restaurants oder Zentren aus. Auf der Webseite des<br />
CSD München findet ihr ihn auch zum Download.<br />
www.csdmuenchen.de/de/prideguide-22.html<br />
Für Updates empfiehlt sich die zentrale Webseite<br />
des CSD München.<br />
Less me,<br />
more we<br />
und das seit 1862.<br />
#herzensbank
6 Szene<br />
HIGHLIGHTS<br />
DER PRIDEWEEKS<br />
QUEERES KINO: „HOLY TRINITY“<br />
FOTO: FULL SPECTRUM FEATURES<br />
Erstmals erstreckt sich das Warmup<br />
zum CSD-Wochenende über<br />
zwei Wochen. Erste Befürchtungen, dieser<br />
lange Zeitraum könne nicht mit guten<br />
Veranstaltungen gefüllt werden, haben<br />
sich schnell in Luft aufgelöst. Die Pride-<br />
Weeks sind voller spannender Events. Wir<br />
können hier nur eine Auswahl präsentieren,<br />
quasi als subjektive Appetizer der<br />
Redaktion. Alle Veranstaltungen gibt’s<br />
im PrideGuide und immer topaktuell auf<br />
www.csdmuenchen.de.<br />
DYKEMARCH<br />
Den Auftakt zu den PrideWeeks machen<br />
die Frauen mit einer Radldemo von der<br />
Theresienwiese in die Innenstadt. Dort<br />
erwartet sie ein lesbisches Straßenfest<br />
auf dem idyllischen Stephansplatz, das<br />
von den DJanes Doro und Eleni beschallt<br />
wird.<br />
2. <strong>Juli</strong>, 15:30 Uhr, Theresienwiese/<br />
Stephansplatz<br />
QUEER:RAUM<br />
Der queer:raum bietet zwanzig queeren<br />
Kunst- und Kreativschaffenden eine<br />
Plattform, die zu mehr Sichtbarkeit<br />
beitragen, Identitäten öffentlich und so<br />
unsere Gesellschaft toleranter machen<br />
wollen. Den Rahmen bilden zwanzig<br />
Künstler*innen-Porträts von Francesco<br />
Giordano. Viele dieser Fotografierten<br />
sind anwesend und stellen sich mit ihren<br />
Projekten vor.<br />
2./3.7. 10 – 22 Uhr, Münchner Aids-<br />
Hilfe, Lindwurmstr. 71<br />
LESBISCHES FILMEVENT<br />
Der LesCommunity e. V. zeigt in diesem<br />
Jahr den Streifen „Nico“ um eine deutschpersische<br />
Frau, die nach einem gewalttätigen<br />
Überfall ihr Leben umkrempelt, in<br />
das auch noch die Mazedonierin Ronnie<br />
eintritt. Nach dem Film gibt es eine Party<br />
in der 35mm 2 -Lounge.<br />
8.7., Mathäser-Filmpalast, Bayerstr. 3 –<br />
5, 20 Uhr<br />
VERNISSAGE<br />
„WEIBLICH*. WAS SONST.“<br />
Die Ulmer Künstlerin Martina Dach<br />
fotografiert weiblich gelesene Menschen<br />
unterschiedlichen Alters, aus unterschiedlichen<br />
sozialen Konstrukten und mit den<br />
unterschiedlichsten Vorstellungen von<br />
Weiblichkeit – frei gewählt, gewachsen oder<br />
aufgezwungen.<br />
9.7. LeZ – lesbisch-queres Zentrum,<br />
Müllerstr. 26, 18 Uhr<br />
QUEERES KINO: „HOLY TRINITY“<br />
Ein schräges Feelgood-Movie um eine<br />
Domina, die zu Toten spricht. In ihrem sex-,<br />
kink- und misfits-positiven Kosmos der<br />
Heiligen Dreifaltigkeit wird alternative Kultur<br />
und Sexualität zur Norm! Eine Veranstaltung<br />
des Queeren FilmFest München und<br />
der Münchner Aids-Hilfe. Frei ab 18 Jahren.<br />
11.7., Studio, Lindwurmstr. 71, 19:30 Uhr,<br />
Eintritt frei<br />
FETISCH ALS KUNST<br />
Taco D. Smit ist eine der international<br />
bekannten Größen der Fetischfotografie.<br />
Der von ihm begründete und kuratierte<br />
„MorepiXX Award“ fördert Fotografen, die<br />
den Mut finden, Fetisch zum künstlerischen<br />
Projekt zu machen. Heute: Vernissage mit<br />
Diskussion. Die Ausstellung ist bis 23.7. zu<br />
sehen.<br />
11. – 23.7., Sub-Zentrum, Müllerstr. 14,<br />
19 – 23 Uhr<br />
TUNTITUNT – DIE SHOW<br />
Das queere Jugendzentrum diversity<br />
lädt heute zur „Tuntgebung“. Endlich<br />
wieder Tunten auf der Bühne und ein<br />
Mix politischer Beiträge, übergalaktischer<br />
Performances aus Gesang, Lipsync, Theater<br />
und Show. Offen für alle, auch über 27.<br />
12.7., diversity Café, Blumenstr. 29,<br />
18:30 Uhr, Eintritt frei<br />
AN IMPERFECT UTOPIA<br />
„Eine Show über die Lügen, auf denen<br />
das Leben basiert“, so kündigen die<br />
Kammerspiele diesen Abend an, der sich<br />
in der Regie von Noémi Olaf Berkowitz mit<br />
konstruierten Geschlechter-, Verhaltensund<br />
Sexualitätsnormen auseinandersetzt.<br />
14.7., Kammerspiele, Maximilianstr. 26,<br />
20 Uhr<br />
QUEER_THINGS<br />
Ob Kinderbücher, Romane oder Fachliteratur:<br />
Zwei Wochen lang liegt der Fokus auf<br />
Queer-Sein aus literarischer Perspektive<br />
– und das in entspannter Atmosphäre. Hier<br />
gibt es Bücher für alle sowie zahlreiche<br />
Mitmachaktionen.<br />
Täglich 11 – 16 Uhr, Pixel2, Rosental 16
Szene 7<br />
EXTRA PRIDE <strong>2022</strong><br />
„NOTHING ABOUT US WITHOUT US“<br />
Man könnte diesen Tag als Alternativveranstaltung zum CSD<br />
betrachten – und auch als Ausdruck der Unzufriedenheit darüber,<br />
dass sich die Community nicht ausreichend mit den Belangen<br />
von Menschen, die auch innerhalb der Community oft unter Marginalisierung<br />
und Diskriminierung leiden, auseinandersetzt. Nicht umsonst<br />
lautet das Motto dieses Tages: „Nothing about us without us“.<br />
Daher veranstaltet Beyond<br />
Color – eine Münchner Gruppe<br />
von Schwarzen und People of<br />
Colour (POC) sowie sich mit<br />
LGBTQIA+ identifizierenden Personen,<br />
die zudem Erfahrungen<br />
von Rassismus, Diskriminierung<br />
und einen Migrationshintergrund<br />
haben – erstmals den<br />
„Extra Pride“. Dabei nehmen<br />
Beyond Color und der Verein<br />
AfroDiaspora 2.0. nicht nur<br />
ihre Kernzielgruppe, sondern<br />
alle in den Blick, die von der<br />
Gesellschaft behindert werden:<br />
mehr- und schwergewichtige,<br />
ältere oder andere an den<br />
Rand gedrängte Menschen.<br />
Nach einem Frühstück starten<br />
Workshops zu Themen wie<br />
Empowerment für BIPoCs, HIV,<br />
Aktivismus, queer femme space,<br />
LGBTIQIA+ Human Rights,<br />
queeres Leben mit Behinderung<br />
und Sexwork. Am Nachmittag<br />
folgt ein Bühnenprogramm mit<br />
„Spoken Word Performances“<br />
und Livemusik. Den Abschluss<br />
des „Extra Pride“ bildet eine<br />
After-Party ab 22 Uhr. *bm<br />
2.7., Import Export, Schwere-<br />
Reiter-Str. 2 h, ab 10 Uhr,<br />
Eintritt: Spende 5 – 25 Euro,<br />
www.import-export.cc
8 Szene<br />
TALK- UND KULTURBÜHNE<br />
RATHAUSCLUBBING<br />
FOTOS: ERWIN HARBECK/KORNELIJA RADE<br />
HIGHLIGHTS<br />
AM WOCHENENDE 16./17. JULI<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
SHOWBÜHNE MARIENPLATZ<br />
PARADE<br />
Bei Redaktionsschluss waren bereits<br />
rund neunzig Gruppen angemeldet,<br />
um die vier Kilometer lange Strecke zu<br />
bestreiten – Rekord! Man spürt auch hier,<br />
dass die Coronapause lange gedauert<br />
hat und die Lust auf CSD wieder da ist.<br />
Die Parade, übrigens die größte ihrer Art<br />
in Süddeutschland, startet am 16.7. um<br />
12 Uhr erstmals am Mariahilfplatz in der<br />
Au und hat eine neue Streckenführung<br />
über die Reichenbachbrücke durchs<br />
Glockenbachviertel zum Marienplatz.<br />
Achtung: Stachus oder Sonnenstraße<br />
werden heuer nicht befahren – wer hier<br />
den Zug aus Gewohnheit beobachten will,<br />
wartet vergebens. Gegen 13:15 Uhr gibt es<br />
erst mal eine Zwischenkundgebung, zu der<br />
sich alle Wagen zusammenschalten. Ende<br />
ist gegen 15:30 Uhr am Marienplatz.<br />
SHOWBÜHNE MARIENPLATZ /<br />
STRASSENFEST<br />
Am Marienplatz erwarten nicht nur zahlreiche<br />
Gastronomen, sondern auch die große<br />
Showbühne alle Parade-Teilnehmer*innen.<br />
Rund 25 Musik-Acts mit queeren Wurzeln<br />
oder einer großen Portion Sympathie für<br />
die LGBTIQ*-Szene werden dort auftreten.<br />
Bekanntester Name und Abschluss-<br />
Gig am Sonntagabend ist die Band<br />
„Glasperlenspiel“. Zwischen Auftritten<br />
der Künstlerinnen und Künstler gibt es<br />
kurze Redebeiträge, Dragshows, aber auch<br />
Gedenkminuten an die Opfer von Gewalt,<br />
Aids oder des Ukraine-Krieges. Rund um<br />
den Marienplatz und in der gesamten<br />
Innenstadt befinden sich Dutzende<br />
Infostände von LGBTIQ*-Organisationen.<br />
16.7. 15:30 – 24 Uhr, 17.7. 14 – 22 Uhr<br />
(Gastro-Opening jeweils zwei Stunden<br />
zuvor)<br />
PARTYAREA RINDERMARKT<br />
Viele Jahre hat es gedauert, mehrfach<br />
musste das beliebte Partyareal umziehen<br />
– doch <strong>2022</strong> wird wieder dort gefeiert, wo<br />
alles begann: am Rindermarkt, gleich hinter<br />
dem Marienplatz. Zwei Tage lang wird ein<br />
beeindruckendes, zehn Mann und Frau<br />
starkes DJ-Set für tollen Sound und somit<br />
beste Stimmung sorgen. Umrahmt wird<br />
das Ganze von zahlreichen Gastroständen.<br />
Mehr braucht’s nicht!<br />
16.7. 12 – 24 Uhr, 17.7. 11 – 22 Uhr<br />
TALK- UND KULTURBÜHNE<br />
Erst 2019 feierte die kleine (aber feine!)<br />
Schwester der Marienplatz-Showbühne in<br />
der Kaufingerstraße Premiere. Sie bietet<br />
mitten in der Fußgängerzone ausführliche<br />
Gesprächsrunden, Diskussionen und<br />
Plaudereien zu vielfältigen Themen des<br />
queeren Lebens. So bunt wie die Themen<br />
ist auch die Besetzung: ob Ex-Fußball-<br />
Nationalspieler Thomas Hitzlsperger oder<br />
Politiker*innen aus Stadtrat und Landtag,<br />
ob Drags, Regenbogenfamilien, trans* und<br />
inter Menschen, katholische Queers und<br />
viele mehr. Sie alle talken mit Moderator<br />
und LEO-Chefredakteur Bernd Müller.<br />
Dazu gibt es Auftritte von Bands und<br />
Künstler*innen, Chören oder Dragshows.<br />
Vor der Bühne steht ein Biergarten, sodass<br />
man das Geschehen in Ruhe verfolgen und<br />
sich Zeit für die Inhalte nehmen kann.<br />
16.7. 15:30 – 24 Uhr, 17.7. 14 – 22 Uhr<br />
(DJ-Sets jeweils zwei Stunden zuvor)<br />
RATHAUSCLUBBING<br />
Bayerns größte queere Party steigt in<br />
den altehrwürdigen Gemäuern des<br />
Neuen Rathauses am Marienplatz. Sechs<br />
Dancefloors, unter anderem eine Outdoor-<br />
Area im Prunkhof, der Women’s Floor und<br />
der Big Ballroom für Paartänzer*innen,<br />
erwarten die Gäste. Dazu Bars und<br />
Lounges, die zu Zwischenstopps beim<br />
sportlichen Dancefloor-Hopping durch die<br />
verschiedenen Stockwerke einladen. Der<br />
Kampf um die Tickets dürfte bei Erscheinen<br />
dieser Ausgabe bereits beendet sein,<br />
doch keine Sorge: Ein großes Kontingent<br />
an Restkarten wird am CSD-Samstag am<br />
Infopoint/Marienplatz verkauft.<br />
16.7. 22 – 5 Uhr, Marienplatz<br />
REGENBOGENFAMILIEN-AREA<br />
Vor der Frauenkirche machen es sich<br />
diesmal die Regenbogenfamilien und<br />
ihre Freund*innen gemütlich: Die Kids<br />
können sich an Spielgeräten austoben,<br />
die Erwachsenen verschnaufen derweil.<br />
Mit dabei: eine LEGO-Bau-Stelle, der<br />
Mobilspiel e. V., das Regenbogenfamilienzentrum,<br />
die Gruppe LesMamas sowie das<br />
Stadtjugendamt.<br />
16.7. 12 – 19 Uhr, Frauenplatz
DIVERSITY GROUPS<br />
zeigen Flagge zum<br />
Christopher Street Day <strong>2022</strong><br />
powered by<br />
HOGAN LOVELLS<br />
Ein respektvolles Arbeitsumfeld steht für Hogan Lovells an oberster Stelle. Gemeinsam<br />
mit unserem Netzwerk Pride+ gehen wir mit unseren Mitarbeitenden in den Dialog, z. B. in<br />
Workshops zu wertschätzender Sprache und Live-Diskussionen mit Role Models aus der<br />
LGBT*IQ-Community. Unser Engagement wurde von Stonewall.org anerkannt: Als eines von<br />
nur 17 Unternehmen weltweit sind wir Top Global Employer 2020 für LGBT*IQ-Menschen!<br />
Und darauf sind wir stolz! www.hoganlovells.com<br />
DEUTSCHE BANK<br />
Das Netzwerk dbPride, ursprünglich als Rainbow Group Germany im Jahr 2000 gegründet, hat das Ziel,<br />
eine offene und respektvolle Haltung gegenüber allen Mitarbeiter*innen zu unterstützen – unabhängig von<br />
ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Deswegen gehört zu unseren Kerninitiativen<br />
das Botschafter*innenprogramm – wir laden alle unsere Mitarbeiter*innen ein, dem Netzwerk beizutreten,<br />
um gemeinsam innerhalb der Deutschen Bank und in der Öffentlichkeit Flagge für Vielfalt und die LSBTQI-<br />
Community zu zeigen. www.db.com/vielfalt<br />
DEUTSCHE POST DHL GROUP<br />
RainbowNet ist das LGBTIQ+ Netzwerk im Konzern Deutsche Post DHL Group. Es setzt<br />
sich für Vielfalt & Inklusion sowie einen offenen Umgang in der Arbeitswelt ein, sensibilisiert<br />
und informiert. Zusätzlich bietet das Netzwerk Hilfestellung für Beschäftigte und<br />
Führungskräfte bei Fragen zum Thema LGBTIQ+ an. RainbowNet engagiert sich intern<br />
ebenso wie extern und ist weltweit offen für alle Konzernangehörigen.<br />
Kontakt: rainbownet@dpdhl.com www.dpdhl.com<br />
INFINEON TECHNOLOGIES AG<br />
Engagierte Mitarbeiter*innen gründeten das LGBTandFriends-Netzwerk zum Diversity<br />
Tag 2017. Infineon setzt sich für eine gleichberechtigte Arbeitsatmosphäre ein, mit<br />
dem Ziel dass sich alle Mitarbeiter*innen ihre persönliche und professionelle Potenziale<br />
voll entfalten können. Das Netzwerk gibt LGBTIQ+ Personen bei Infineon eine Plattform<br />
zum Austausch und für Sichtbarkeit. Kontakt: LGBTandFriends@infineon.com<br />
www.infineon.com/diversity<br />
PROCTER & GAMBLE<br />
Mehr als 5000 P&G-Mitarbeiter:innen engagieren sich in unseren GABLE-Teams (Gay, Ally,<br />
Bisexual, Lesbian, Transgender), die es in 49 Ländern gibt. Das macht uns stolz. Ziel des<br />
Netzwerks ist es, eine Atmosphäre am Arbeitsplatz zu schaffen, in der alle Mitarbeiter:innen<br />
ihr ganzes Potenzial einbringen können. Wir feiern Vielfalt auch außerhalb von P&G, 2017<br />
z.B. als Sponsor der World Pride-Parade in Madrid und alljählich als Teilnehmer an einer<br />
Vielzahl von Pride Parades weltweit. www.de.pg.com/gleichstellung-und-inklusion<br />
ARCO@COMMERZBANK<br />
ARCO ist spanisch und bedeutet (Regen-)Bogen. Seit genau 20 Jahren setzt sich das Beschäftigten-<br />
Netzwerk für einen gerechteren und offeneren Umgang mit dem Thema sexuelle Orientierung und geschlechtliche<br />
Identität ein. Mit ihren Initiativen baut das Netzwerk Vorurteile ab und trägt zu einem<br />
Arbeitsumfeld bei, in dem alle willkommen sind. ARCO ist Ansprechpartner für LGBT*IQ-Themen in der Bank<br />
und fördert die Vernetzung untereinander. Mit anderen LGBT*IQ-Netzwerken ist ARCO eng verbunden.<br />
Kontakt: arco@commerzbank.com Willkommen - so wie Du bist! (commerzbank.de)
10 Szene<br />
CSD IN BAYERN<br />
REGENBOGEN WEISS-BLAU<br />
Auch wenn der Münchner CSD der größte im Freistaat ist,<br />
der einzige ist er beileibe nicht. In zwölf bayerischen Städten<br />
wird heuer unterm Regenbogen gefeiert. Wir möchten euch<br />
Appetit machen auf weitere queere Feier-Tage und präsentieren<br />
eine Auswahl bayerischer CSDs.<br />
CSD WÜRZBURG<br />
Unter dem Motto „Vielfalt vereint“<br />
feiert Würzburg seinen CSD vom<br />
8. bis 10. <strong>Juli</strong>. „Der Slogan soll an<br />
das Miteinander der vielfältigen<br />
Lebensweisen und sexuellen Orientierungen<br />
erinnern, das besonders<br />
in schwierigen Zeiten von Pandemie<br />
und Ukraine-Krieg wichtiger<br />
denn je ist“, so die Veranstalter. Der<br />
politische Auftakt findet mit OB<br />
Christian Schuchardt im Rathaus<br />
statt. Der Demozug startet am<br />
Samstag am Hauptbahnhof und<br />
endet am Hublandplatz, wo auch<br />
das Straßenfest mit Bühnenprogramm<br />
steigt. Die Nacht gehört<br />
DJane Nicination und DJ Chris<br />
Rodriguez, die im „Labyrinth“ auflegen,<br />
bevor der CSD am Sonntag<br />
mit dem QueerGottesdienst auf<br />
der Wiese nahe dem Zeller Tor zu<br />
Ende geht. *bm<br />
8. – 10.7., www.queerpridewue.de<br />
FOTO: QUEERPRIDEWUE.DE<br />
FOTOS: GAYCON.DE<br />
CSD BAMBERG<br />
In der fränkischen Weltkulturerbestadt werden gleich<br />
mehrere CSD-Wochen angeboten. Bereits Ende Juni<br />
kann man einen queeren Tanzkurs, einen Poetry<br />
Slam oder Filmabende besuchen. Höhepunkt des<br />
vielfältigen Programms ist die Pride-Parade, die am<br />
9. <strong>Juli</strong> vom Bahnhof zum Maxplatz zieht und dort<br />
mit einer Abschlusskundgebung endet. Doch die<br />
CSD-Feierlichkeiten sind damit noch nicht vorbei, denn<br />
das Programm setzt sich bis 20. <strong>Juli</strong> mit Gottesdienst,<br />
Konzerten und Talkrunden fort. *bm<br />
25.6. – 20.7., www.uferlos-bamberg.de/csd-<strong>2022</strong><br />
CSD NÜRNBERG<br />
Die Pride-Veranstaltungen in der Frankenmetropole<br />
stehen <strong>2022</strong> unter dem Motto „Sichtbarkeit<br />
schafft Sicherheit“ und war das Credo des<br />
verstorbenen Stadtrats Uwe Scherzer alias<br />
Polit-Dragqueen Uschi Unsinn. Die CSDs zehn<br />
bayerischer Städte setzen in ihrem Gedenken mit<br />
dem Motto ein Zeichen gegen Gewalt, Diskriminierung<br />
und für den Zusammenhalt der Community.<br />
Höhepunkt ist das Wochenende 6./7. <strong>August</strong> mit<br />
Parade und Straßenfest, in den zwei Wochen<br />
zuvor gibt es PrideWeeks mit einem kunterbunten<br />
Mitmach-Rahmenprogramm. *bm<br />
FOTO: UFERLOS-BAMBERG.DE<br />
21.7. – 7.8., www.csd-nuernberg.de
12 Szene<br />
TIFFY TÖLLE IST MAIKÖNIGIN <strong>2022</strong><br />
Ein Hoch auf die<br />
Hoheiten!<br />
Nach zweijähriger Corona-Zwangspause konnte die<br />
„Wahl zur Seligen Maikönigin“ am Abend des 30. April<br />
auf der Hans-Sachs-Straße wieder stattfinden.<br />
Zum ersten Straßenfest der queeren Community kamen<br />
mehrere Hundert gut gelaunter Gäste, die bis Mitternacht im<br />
Herzen der queeren Community feierten. Im Mittelpunkt des<br />
Geschehens: die sechs Kandidatinnen, die sich um den Titel der<br />
Maikönigin <strong>2022</strong> bewarben. Mit bunten Kostümen und spektakulären<br />
Auftritten buhlten sie um die Stimmen der Anwesenden.<br />
Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Maikönigin <strong>2022</strong> ist Tiffy Tölle, die mit<br />
dem Titel „Rise Like a Phoenix" und einer opulenten Show punktete. Ihr<br />
folgte Daphny Ryan mit einer Whitney-Parodie, den dritten Platz belegte<br />
die stimmgewaltige Betty Pearl aus dem österreichischen Kufstein. Eine<br />
gelungene Veranstaltung, ein schwungvoller Abend und ein rundum geglückter<br />
Start in eine (hoffentlich) rauschende Straßenfest-Saison <strong>2022</strong>. Wir gratulieren Tiffy<br />
Tölle und wünschen eine großartige Regentschaft voller royaler Momente! *bm<br />
FOTO: BERND MÜLLER<br />
ALLES GUTE FÜR DAS KARMA!<br />
Fünf Fragen an Tiffy Tölle,<br />
Selige Münchner Maikönigin <strong>2022</strong><br />
Tiffy, wie fühlt es sich an,<br />
Maikönigin <strong>2022</strong> zu sein?<br />
Ich bin selbst überrascht, dass<br />
ich in erster Linie ein Gefühl von<br />
Verantwortung verspüre. Verantwortung<br />
in erster Linie dafür, dass<br />
dieses Amt wieder das wird, was es<br />
vor Corona war, nämlich spannend<br />
und präsent.<br />
Als Kandidatin warst du hartnäckig<br />
und seit vielen Jahren<br />
dabei. Jetzt hat es endlich<br />
geklappt.<br />
Das stimmt, sechs Jahre lang habe<br />
ich um die Krone gekämpft und<br />
mich wahnsinnig gefreut, als dieser<br />
Traum endlich wahr wurde. Aber<br />
ich muss auch sagen: Ich hatte<br />
schon eine ziemlich gute Show<br />
auf die Beine gestellt, in die ich viel<br />
Zeit und Geld investiert habe. Aber<br />
es hat sich gelohnt!<br />
Du bist Teil der Münchner<br />
Drag-Community. Wie wichtig<br />
ist dir dieses Miteinander?<br />
Unglaublich wichtig, weil man sich<br />
immer gegenseitig unterstützt.<br />
Ob Schminktipps, Kniffe bei<br />
Näharbeiten oder einfach nur<br />
Freundschaft und Rückhalt, wenn<br />
es mal wieder stressig wird: Ich<br />
habe viel von diesen Verbindungen<br />
profitiert und bin daher auch gern<br />
Schatzmeisterin bei den „United<br />
Queens of Munich“.<br />
Was sind die Pläne für deine<br />
Regentschaft?<br />
Ich versuche natürlich, bei so<br />
vielen Events wie möglich dabei zu<br />
sein. Da ich im wahren Leben als<br />
Krankenpfleger im Schichtdienst<br />
arbeite, kann ich nicht alles<br />
einplanen. Ich war zuletzt beim<br />
Regenbogenempfang der Grünen<br />
im Bayerischen Landtag und habe<br />
als Nächstes die CSDs in München,<br />
Innsbruck und Erlangen fest<br />
eingeplant.<br />
Welche Botschaft hast du für<br />
dein Volk?<br />
Man sieht zurzeit so viel Hass und<br />
Terror auf der Welt, da mache ich<br />
mir um die Zukunft sorgen. Daher<br />
müssen wir zusammenhalten. Man<br />
muss ja nicht jeden verstehen –<br />
aber jeden tolerieren, respektieren<br />
und immer freundlich bleiben.<br />
Wenn man Liebe gibt, bekommt<br />
man Liebe zurück – alles für das<br />
gute Karma! So lebe ich mein<br />
Leben und so werde ich versuchen,<br />
mein Amt auszufüllen.<br />
*Interview: Bernd Müller<br />
BILD: PRIVAT
FOTO: OLIVER HAAKER<br />
TANZCAFÉ IM ZUNFTHAUS<br />
Alles Walzer!<br />
Szene 13<br />
Endlich darf wieder mal so richtig geschwoft werden! Als<br />
Kontaktsport hat das Tanzen ja lange unter den strengen<br />
Corona-Vorschriften gelitten. Doch beim TanzTeam München<br />
laufen mittlerweile nicht nur die Kurse wieder regulär,<br />
auch das beliebte Tanzcafé ist zurück. Am Sonntag, 3.<br />
<strong>Juli</strong> heißt es für Freundinnen und Freunde des gepflegten<br />
Paartanzens endlich: „Alles Walzer!“ Ob Discofox, Cha-Cha-<br />
Cha, Foxtrott oder Tango, hier ist für alle was dabei und<br />
allein das Zuschauen macht schon Spaß! Dazu serviert das<br />
Küchenteam des Zunfthauses leckere und preisgünstige<br />
Gerichte und erfrischende Drinks. Ein schwungvoller<br />
Abend bei freiem Eintritt erwartet euch! *bm<br />
3.7., Zunfthaus (Saal), Thalkirchnerstr. 76, 18 – 22 Uhr,<br />
www.teammuenchen.de/tanzen<br />
KIEHL’S unterstützt<br />
die Aids-Hilfe München<br />
Kiehl’s Since 1851, der altehrwürdige<br />
Lieferant hochwertiger<br />
Haut- und Haarpflegeprodukte<br />
wurde nach dem Vorbild einer<br />
klassischen europäischen<br />
Apotheke gegründet. Knapp<br />
160 Jahre später wirkt der<br />
besondere Zauber von<br />
Kiehl’s weltweit, denn das<br />
Unternehmen erfreut auch<br />
heute noch seine Kunden<br />
mit hochwertigen Produkten,<br />
die für die Gesundheit von<br />
Haut und Haar sorgen. Und<br />
somit gilt die Botschaft der<br />
Familie - „Es ist uns eine Ehre,<br />
jedem von Ihnen dienen zu<br />
dürfen“ - auch heute noch.<br />
Anlässlich des diesjährigen<br />
Pride Months unterstützt<br />
Kiehl’s als lokale Initiative die<br />
Aidshilfe München. Von 9.-17.<br />
<strong>Juli</strong> lädt Kiehl’s in den Store in<br />
der Sendlinger Straße 22 in<br />
München ein, wo die Besucher<br />
neben einem Informationsstand<br />
und Strandstühlen der<br />
Aidshilfe München, Welcome<br />
Drinks, Strandtaschen als Goodie<br />
Bags, kostenlose Proben<br />
und Gutscheine erwarten.<br />
Besuchen Sie den Kiehl’s<br />
Store und feiern zusammen<br />
mit Kiehl’s und der Aidshilfe<br />
München Pride wunderbare<br />
Vielfalt!<br />
Kiehl`s since 1851, Sendlinger<br />
Strasse 22, 089 23000042,<br />
www.kiehls.de<br />
Shopping im<br />
Glockenbachviertel<br />
Es gibt eine neue feine Anlaufstelle für all diejenigen,<br />
welche auf der Suche nach etwas Einzigartigem und<br />
Speziellen sind. Inhaberin Karin von Heinemann hat sich einen<br />
Traum erfüllt und im bunten Quartier des Glockenbachs einen<br />
neuen Laden eröffnet.<br />
Das EdelSchön in der Baderstraße 35 ist eine Erlebniswelt rund<br />
ums Shoppen. Karin von Heinemann wollte damit einen Raum<br />
schaffen, an dem man sich stilvoll und heimelig fühlt und<br />
außergewöhnliche Dinge, die das Leben verschönern, findet.<br />
Du suchst den besonderen<br />
Wein, Duftkerzen oder<br />
hausgemachte Delikatessen<br />
für sich selbst oder<br />
liebe Menschen, denen du<br />
eine unvergessliche Freude<br />
machen willst? Dann bist<br />
du bei Karin völlig richtig.<br />
Immer mit einem Auge am<br />
Kunden und einer schönen<br />
Geschichte über die<br />
Herkunft und Herstellung<br />
der Produkte schafft sie<br />
ein tolles Erlebnis für alle<br />
Kunden mit individuellem<br />
Gespür für das Besondere.<br />
Das EdelSchön, Baderstraße<br />
35, 80469 München,<br />
www.dasedelschoen.de
14 Szene<br />
25 JAHRE QUEERERSCHWIMMVEREIN<br />
HAPPY BIRTHDAY,<br />
ISARHECHTE!<br />
FOTO: CORNELIA KÜHNEL<br />
Freitagabend 20 Uhr im Westend:<br />
Vor dem Schwimmtraining heißt es<br />
zunächst: Aufwärmen und Dehnen. Noch<br />
stehen dreißig Isarhechte in Badeanzug<br />
oder Badehose am Beckenrand und folgen<br />
den Anweisungen der Trainerin in Shorts<br />
und T-Shirt. Doch gleich geht es ab ins<br />
Wasser – und das seit 25 Jahren.<br />
So lange ist es her, dass dieser Verein von<br />
schwimmbegeisterten Schwulen und Lesben<br />
gegründet wurde. Mittlerweile machen<br />
sich hier über 170 Mitglieder regelmäßig<br />
nass, und noch immer sind einige der<br />
Gründungsmitglieder dabei, was für die gute<br />
Atmosphäre im Verein spricht. So sind bei<br />
den Isarhechten die alten Hasen genauso<br />
zu finden wie die jungen Hüpfer. Die einen<br />
sind durchtrainiert und drahtig, die anderen<br />
haben ein Bäuchlein und wollen sich einfach<br />
nur regelmäßig bewegen. Und dann gibt<br />
es auch die, die an Technik und Geschwindigkeit<br />
feilen mit dem Ziel, den nächsten<br />
Wettkampf erfolgreich abzuschließen. Der<br />
Verein bietet vier Mal in der Woche Training<br />
nach jedem Geschmack, allerdings keinen<br />
Schwimmkurs: Schwimmen zu können<br />
ist also Voraussetzung für die Teilnahme<br />
am Training. Das Angebot wird übrigens<br />
seit Kurzem durch das monatliche Trans*-<br />
Schwimmen abgerundet, das die Isarhechte<br />
in Kooperation mit TINQnet, einem<br />
Zusammenschluss Münchner trans*/inter/<br />
non-binärer Vereine, organisieren.<br />
AUCH FREIWASSERSCHWIMMEN STEHT<br />
AUF DEM PROGRAMM<br />
Seit der Corona-Pandemie und<br />
mangels Trainingsmöglichkeiten<br />
sind die Isarhechte zu begeisterten<br />
Freiwasserschwimmer*innen geworden<br />
– und das sogar im Winter in der eiskalten<br />
Isar. Neben mehrtägigen Trainingslagern<br />
im Frühjahr in Innsbruck und im Herbst in<br />
Brixen ist seit dem letzten Jahr ein Sommer-<br />
Trainingslager dazu gekommen, das am<br />
(und im) Starnberger See stattfindet. Bei<br />
diesen Anlässen wird auch die gemeinsame<br />
Zeit außerhalb des Beckens besonders<br />
geschätzt, sei es für Wanderungen und Ausflüge<br />
oder einfach für eine entspannte Zeit<br />
im Café oder in einer Vinothek. Es gibt viele<br />
gute Freundschaften innerhalb des Vereins.<br />
Ganz grundsätzlich ist dieses Miteinander<br />
ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens,<br />
auch freitags nach dem Training gehen fast<br />
alle noch in die Stammwirtschaft und läuten<br />
zusammen das Wochenende ein.<br />
Das Silberjubiläum werden die Isarhechte<br />
in diesem Jahr ausgiebig bei ihrem<br />
Sommerfest feiern, und auch für die CSD-<br />
Parade ist (übrigens nicht zum ersten Mal!)<br />
etwas Besonderes geplant: Von einem als<br />
Schwimmbecken dekorierten Wagen soll<br />
mit Seifenblasen eine Menge Spaß unter<br />
den Zuschauer*innen verbreitet werden.<br />
*bm<br />
Wir sagen Happy Birthday, wünschen den<br />
Isarhechten „Gut Nass!“ (so heißt das<br />
wirklich) sowie viele weitere erfolgreiche<br />
und spaßige Jahre!<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
BENEFIZLAUF AM 11.9.<br />
Run for Life<br />
Nach der coronabedingten<br />
Light-Version 2021 soll es heuer<br />
wieder einen Run for Life ohne<br />
Einschränkungen geben. Der Benefizlauf<br />
zugunsten der Münchner<br />
Aids-Hilfe e.V. ist für Sonntag, 11.<br />
September geplant. „Noch immer<br />
erleben HIV-positive Menschen<br />
Ausgrenzung und Stigmatisierung“,<br />
so Schirmherr Oberbürgermeister<br />
Dieter Reiter. „Und genau deshalb<br />
bleiben auch die Aufklärungsarbeit,<br />
die Beratungs- und die Hilfsangebote<br />
der Münchner Aids-Hilfe<br />
weiterhin unverzichtbar.“ Also: Mehr<br />
euch den Termin schonmal vor,<br />
Details zur Anmeldung, zur Strecke<br />
und dem Programm erfahrt ihr in<br />
unserer nächsten Ausgabe und auf<br />
der Webseite des Benefizlaufs. *bm<br />
www.runforlife.de
Love<br />
connects.<br />
Time for New Horizons.
16 Szene<br />
BAVARIAN MISTER LEATHER <strong>2022</strong><br />
Félicitations,<br />
Eddy!<br />
Beim Summer Fetish Festival des<br />
Münchner Löwen Clubs (MLC) wurde<br />
Eddy (Bild) am 18. Juni zum Bavarian<br />
Mister Leather gewählt.<br />
15 JAHRE CHECKPOINT<br />
Eine Münchner<br />
ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Ende Juni feierte die<br />
Münchner Aids-Hilfe e. V.<br />
das Jubiläum eines ihrer<br />
Leuchtturmprojekte: Ihr<br />
„Checkpoint“ wurde 15 Jahre alt.<br />
Und zu feiern gab es viel, denn die<br />
Test- und Beratungsstelle zeichnete<br />
sich von Beginn an durch Innovationen<br />
aus – und tut dies bis heute.<br />
„2007 beschritten wir mit dem<br />
Checkpoint als bundesweit erste<br />
Einrichtung einen neuen Weg,<br />
um Tests auf HIV und andere<br />
sexuell übertragbare Krankheiten mit<br />
sexpositiver Beratung zu verbinden“,<br />
so Checkpoint-Gründer Christopher<br />
Knoll, der die Idee aus der Schweiz<br />
mitgebracht hatte. In Deutschland<br />
wurden HIV-Tests lange Zeit kritisch<br />
gesehen: Bis 1996 gab es keine<br />
wirksamen Medikamente, so war<br />
die Belastung durch einen positiven<br />
HIV-Test für viele zu groß. „Zum<br />
Schutz vor HIV gab es einen Konsens<br />
in großen Teilen der Community, sich<br />
so zu verhalten, als wäre man positiv“,<br />
so Knoll. Doch getestet wurde wenig,<br />
zumal man Testung als staatliche<br />
Aufgabe der Gesundheitsämter,<br />
nicht als Job der Aidshilfen verstand.<br />
Das änderte sich vor allem mit der<br />
Einführung der Schnelltests im<br />
Jahr 2007, die von der Münchner<br />
Aids-Hilfe (lange vor den staatlichen<br />
Gesundheitsämtern) auf eigene<br />
Kosten angeschafft wurden, um<br />
den Klient*innen ein rasches, niedrigschwelliges<br />
und kostengünstiges<br />
Angebot machen zu können.<br />
INNOVATIVES VORBILD FÜR GANZ<br />
DEUTSCHLAND<br />
Der Checkpoint wurde so zum<br />
Erfolgsmodell, das sich schnell<br />
etablierte und nicht nur für Bayern,<br />
sondern für ganz Deutschland zum<br />
Vorbild wurde. Die positive Resonanz<br />
spornt das Team bis heute an, sich<br />
weiterzuentwickeln: Ob in Form eines<br />
MSM-Gesundheitspaketes, des PrEP-<br />
Checks, szenenaher Testangebote in<br />
Saunen oder mit der Entwicklung vom<br />
„s.a.m health“, einem Abonnement<br />
für Selbsttests, die regelmäßig von<br />
zu Hause aus durchgeführt werden<br />
können. „Je weniger dramatisch HIV<br />
wurde, desto mutiger wurden wir“,<br />
fasst Gert Hartmann, Checkpoint-<br />
Mitarbeiter der ersten Stunde, die<br />
immer neuen Wege zusammen, die<br />
das Team im Lauf der vergangenen 15<br />
Jahre beschritt.<br />
Neuste Projekte: Checkpoint*I*N<br />
– das Beratungs- und Testangebot<br />
speziell für trans*, inter und nichtbinäre<br />
Menschen, sowie das Pilotprojekt<br />
einer medizinischen Beratung<br />
via Internet, das in Zusammenarbeit<br />
mit dem MVZ am Goetheplatz<br />
mit bislang sehr guter Resonanz<br />
getestet wird. Und auch in Zukunft<br />
werden dank der (durch Corona<br />
bekannt gewordenen, aber auch für<br />
HIV/Hepatitis C bereits möglichen)<br />
PCR-Testungen oder einem stärkeren<br />
Fokus auf Sexualberatung neue<br />
Kapitel der Checkpoint-Geschichte<br />
geschrieben. Übrigens ein Erfolg, der<br />
auch bei den Kund*innen messbar<br />
ist: Die letzte Zufriedenheitserhebung<br />
ergab eine Zustimmungsquote<br />
von 98 %. Wir gratulieren! *bm<br />
www.checkpoint-muenchen.de<br />
Die aufgrund der Coronabestimmungen<br />
von März auf Juni verlegte Wahl<br />
fand im Rahmen eines Galaabends<br />
im Oberangertheater statt. Der<br />
46-Jährige setzte sich im Finale gegen<br />
Hendrik Terwort durch und wird die<br />
bayerische Leder- und Fetischszene<br />
nun ein Jahr repräsentieren. Der<br />
Deutsch-Franzose fühlt sich als Europäer<br />
und schätzt es, internationale<br />
Beziehungen auf den gemeinsamen<br />
Werten der Community aufzubauen<br />
und zu pflegen. Als Bavarian<br />
Mister Leather möchte er diese Werte<br />
bayernweit, bundesweit und international<br />
vertreten, um Netzwerke über<br />
Grenzen hinweg zu stärken. Seine<br />
Erfahrung teilt er gerne besonders<br />
gern mit Leuten, die beim Thema<br />
Fetisch noch unsicher sind. Eines<br />
ist jetzt schon sicher: mit seinem<br />
charmanten französischen Akzent hat<br />
Eddy beste Chancen, die Sympathien<br />
der Community für sich zu gewinnen!<br />
*bm<br />
FOTO: MLC
Sexuell übertragbare<br />
Infektion?<br />
Lass dich testen.<br />
neueshandeln.de<br />
Eine Aktion der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche Aufklärung<br />
( BZgA ), gefördert durch die<br />
Bundesrepublik Deutschland.
18 Szene<br />
WEGEN<br />
SCHANIGÄRTEN<br />
Hans-Sachs-Straßenfest abgesagt<br />
Freude und Enttäuschung am selben<br />
Tag, am selben Ort: Noch als die<br />
Maiköniginnen auf der Hans-Sachs-Straße<br />
feierten, kam die Nachricht, dass das große<br />
queere Straßenfest im <strong>August</strong> dort nicht<br />
würde stattfinden können. Das gaben die<br />
Veranstalter vom Sub-Zentrum bekannt.<br />
Nach einer Begehung mit dem KVR sei<br />
klar gewesen, dass die Fläche für eine<br />
Veranstaltung dieser Größenordnung<br />
heuer nicht mehr ausreichen würde. Grund<br />
seien die Schanigärten, die mittlerweile<br />
vor jedem Lokal stünden. Daher könnten<br />
externe Gastronomen keine Stände<br />
aufbauen, das Sub keine Standgebühren<br />
erheben. Die lokalen Wirte wollten sich<br />
auch nicht finanziell am Fest beteiligen.<br />
Hinzu kommt: Im letzten Jahr wurden<br />
zahlreiche Fahrradständer in der Straße<br />
montiert, die zusätzlich Platz in Anspruch<br />
nehmen. In der Summe biete die Hans-<br />
Sachs-Straße keinen Rahmen mehr für<br />
ein Fest, das über 25 Jahre lang bis zu<br />
10.000 Gäste begrüßt hatte. „Wir bedauern<br />
es sehr, dass unser traditionelles Fest<br />
wieder ausfallen muss“, ist aus dem Sub<br />
zu hören, „aber unter diesen Umständen<br />
können wir es nicht kostendeckend<br />
organisieren.“ Doch für 2023 ist das<br />
Straßenfest, das auch die Geburtstagsfeier<br />
des Sub-Zentrums ist, wieder in Planung.<br />
Gefeiert wird dann im vorderen Teil der<br />
Hans-Sachs-Straße (von der Müllerstraße<br />
bis zum Arena-Kino) und vor allem auf der<br />
gesamten Länge der Ickstattstraße. *bm<br />
FOTO: MARK KAMIN<br />
LETZTE MELDUNG<br />
… und doch ein<br />
Straßenfest!<br />
Zwar wurde das traditionelle<br />
Hans-Sachs-Straßenfest des Sub-<br />
Zentrums für dieses Jahr abgesagt,<br />
doch zumindest ein kleiner Ersatz<br />
ist in Sicht: Am Samstag, den 13.<br />
<strong>August</strong> wird es auf Initiative von<br />
„Nil“-Betreiber Sebastian Roos<br />
ein Hans-Sachs-Straßenfest<br />
vor dessen Lokal, also auf dem<br />
Abschnitt zwischen Müller- und<br />
Ickstattstraße stattfinden. Was zum<br />
Maiköniginnenfest am 30. April<br />
bekanntlich bestens funktioniert,<br />
soll heuer Mitte <strong>August</strong> wiederholt<br />
werden. Auch das Setting ist ganz<br />
ähnlich: Neben einem DJ wird es eine<br />
Bühne geben, auf dem ein Open-<br />
Air-Talentwettbewerb stattfindet.<br />
Ob Gesang, Tanz, Musik, Comedy<br />
oder Drag: Wer sich dafür bewerben<br />
möchte, meldet sich unter kontakt@<br />
cafenil.com. Achtung: Zum Redaktionsschluss<br />
lag die Genehmigung<br />
des KVR für das Straßenfest noch<br />
nicht vor – bitte checkt in den<br />
Tagen zuvor, ob es auch wirklich<br />
stattfindet, zum Beispiel auf www.<br />
leo-magazin.de *bm<br />
13.8., vorauss. 14 bis 23 Uhr, Hans-<br />
Sachs-Straße, www.cafenil.com<br />
IDAHOBIT <strong>2022</strong><br />
Rekordteilnahme<br />
am 17.5.<br />
Starke Ansprachen, bestes Wetter und<br />
eine Rekordzahl an Teilnehmer*innen:<br />
Das war der IDAHOBIT in München. Rund<br />
400 Personen hatten sich am 17.5. in der<br />
Müllerstraße zusammengefunden, um am<br />
„International Day Against Homo-, Bi-,<br />
Trans* And Interphobia“ ein Zeichen für<br />
Akzeptanz, Vielfalt und gegen die zunehmende<br />
Gewalt zu setzen.<br />
FOTO: BERND MÜLLER<br />
Die Appelle der Redner*innen richteten sich<br />
dabei nicht nur an Politik und Gesellschaft,<br />
sondern auch an die Community, wo viele<br />
LGBTIQ* noch immer Diskriminierung und<br />
Mobbing erfahren müssen. Im politischen<br />
Mittelpunkt stand die Forderung des<br />
schwulen Zentrums SUB nach einem<br />
bayerischen Aktionsplan für LGBTIQ*.<br />
„Jedes Bundesland hat einen solchen Plan,<br />
nur Bayern nicht“, so Dr. Michael Plass vom<br />
SUB. Das müsse sich zum Schutz und zur<br />
Anerkennung der queeren Community<br />
rasch ändern. Eine Petition soll Druck auf<br />
den Landtag ausüben. Neben diesem<br />
Thema trat ein Querschnitt der Community<br />
ans Redner*innen-Pult: People of Colour,<br />
Trans*, inter und non-binäre Menschen,<br />
queere Senior*innen und Jugendliche. Sie<br />
alle einte der Wunsch nach Sichtbarkeit<br />
und mehr Engagement gegen Gewalt, Diskriminierung<br />
und Mobbing. Eine Forderung,<br />
die sich ebenfalls an die Community selbst<br />
richtete, denn auch innerhalb dieser Szene<br />
sei Geringschätzung an der Tagesordnung.<br />
Nach zwei Jahren Zwangspause ein<br />
schönes, sichtbares Zeichen einer<br />
lebendigen Community, das wie immer von<br />
der Safety-Aktionsgruppe (S'AG) von SUB<br />
und Münchner Aids-Hilfe organisiert wurde,<br />
und ein rundum gelungener Auftakt in die<br />
Pride-Saison <strong>2022</strong>!
Der Puls unserer Stadt<br />
Bunt, vernetzt,<br />
für alle da
20 Szene<br />
„AM ANDEREN UFER“<br />
- im Münchner Tierpark Hellabrunn<br />
Während sich die LQBTIQ-<br />
Community und viele<br />
Unterstützer*innen beim<br />
Christopher Street Day und<br />
den Pride Weeks in München und aller<br />
Welt für die Rechte von und den Respekt<br />
gegenüber unterschiedlichen zwischenmenschlichen<br />
Lebens- und Verhaltensformen<br />
stark machen, geraten weitere<br />
Artgenossen dieser Welt ein<br />
bisschen aus dem Blickfeld:<br />
Unsere tierischen<br />
Mitbewohner*innen<br />
auf diesem Planeten!<br />
Dem Münchner<br />
Tierpark Hellabrunn<br />
ist immer wieder ein<br />
ernsthaftes Anliegen,<br />
die Thematik „Homosexualität<br />
im Tierreich“<br />
erneut zur Sprache zu<br />
bringen. Gerade die Tierwelt<br />
in ihren unzähligen Facetten hinsichtlich<br />
Ernährung, Jagd- und Revier- aber<br />
eben auch Paarungs- und Sozialverhalten<br />
macht es uns Menschen einfach vor,<br />
wie natürlich und selbstverständlich<br />
gleichgeschlechtliche Lebensformen bei<br />
zahlreichen Arten vorkommen. In Ermangelung<br />
moralischer, religiöser, kultureller<br />
oder politischer Wertvorstellungen und<br />
Regeln, geht die Tierwelt aus eigenem<br />
(An)Trieb und ohne emotional belastende<br />
„Coming-Out“-Thematik ihren Weg.<br />
Bei einigen Arten wird regelmäßig gleichgeschlechtliches<br />
Paarungs- und Sozialverhalten<br />
beobachtet, wobei man diesbezüglich<br />
nicht die menschlichen Identitätsbegriffe<br />
wie „lesbisch“ oder „schwul“ verwendet. So<br />
brüten sowohl männliche Flamingopaare<br />
als auch Pinguinpaare verwaiste Eier aus<br />
und kümmern sich dann auch nach dem<br />
Schlüpfen gemeinsam um den Nachwuchs.<br />
Die amerikanischen Bisons frönen<br />
in der Natur durchaus mal in gegenseitigen<br />
gleichgeschlechtlichen „Aufsprüngen“<br />
innerhalb der Herde der tierischen Lust,<br />
was zumeist dem Gruppenzusammenhalt<br />
und der Sicherung<br />
der Rangordnung dient.<br />
Und unsere beiden<br />
Löwenmänner Max<br />
und Benny scheuen<br />
es nicht, sich - gerne<br />
auch vor versammelter<br />
Besuchermannschaft<br />
in Hellabrunn - miteinander<br />
kopulierend<br />
zu vergnügen, was<br />
durchaus auch dem Abbau<br />
von Spannungen untereinander<br />
dient. Wichtig zu verstehen ist, dass<br />
homosexuelles Verhalten nicht ausschließlich<br />
bei Tieren in menschlicher Obhut,<br />
sondern eben auch im natürlichen Habitat<br />
dieser und vieler anderer Arten regelmäßig<br />
vorkommt.<br />
Nach zwei Jahren pandemiebedingter<br />
Pause wird der Tierpark Hellabrunn die<br />
Sonderführungen zu diesem Themenkomplex<br />
während des Münchner CSD wieder<br />
anbieten, die sich bereits 2019 Jahren<br />
größter Beliebtheit erfreut haben. Dazu<br />
bitte noch schnell www.hellabrunn.de/<br />
fuehrungen checken, um die begehrten<br />
Plätze zu buchen.<br />
*Text: Dennis Späth & Dr. Ilse Tutter<br />
In der Zwischenzeit<br />
könnt Ihr Euch gerne<br />
unsere „Mia San Tier“-<br />
Podcast-Spezialfolge<br />
zum Thema „Homosexualität<br />
im Tierreich“<br />
mit Zooguide Dr. Ilse<br />
Tutter auf Spotify anhören:<br />
Zudem verlosen der Tierpark Hellabrunn und<br />
das <strong>Leo</strong>-Magazin drei Jahreskarten-Gutscheine<br />
(kleine Familien) für den Münchner<br />
Tierpark Hellabrunn i.W.v. je 59,00 €.<br />
Verlosung: Folgt uns auf<br />
@blu_germany und kommentiert<br />
das „Hellabrunn“ -Posting.<br />
www.hellabrunn.de<br />
GEWINNE<br />
FOTO: MARIA FENICK FOTO: MARC MUELLER
Alles für deine CSD Party –<br />
findest du im größten Supermarkt<br />
in der Innenstadt!<br />
HOFSTATT<br />
Sendlinger Str. 10, München<br />
(zwischen Marienplatz und Sendlinger Tor)<br />
Montag - Samstag 8.00 - 20.00 Uhr<br />
GRATIS *<br />
Vescovino Prosecco 0,2 l<br />
am Fr 15. & Sa. 16. <strong>Juli</strong><br />
9 823256 020018<br />
* Pro Kunde und Tag nur ein Coupon einlösbar, solange der Vorrat reicht
22 Szene<br />
LEZ –<br />
LESBISCH-<br />
QUEERES<br />
ZENTRUM<br />
„Da ist so viel Positives“<br />
Seit einiger Zeit hat die Münchner<br />
Community ein neues<br />
Highlight: LeZ – lesbisch-queres<br />
Zentrum“ in der Müllerstraße und<br />
ergänzt das Sub nur wenige Meter weiter.<br />
Über Möglichkeiten, Ziele und Wünsche dieses<br />
Zentrums sprachen wir mit <strong>Juli</strong>a Bomsdorf,<br />
Mitarbeiter*in für Öffentlichkeitsarbeit<br />
(im Bild links mit LeZ-Mitarbeiterin Katja<br />
Förderer) beim hinter dem Zentrum stehenden<br />
Verein LesCommunity e.V. .<br />
<strong>Juli</strong>a, vorab: Aus Lesbentelefon e.V.<br />
ist vor kurzem LesCommunity e.V.<br />
geworden – ist das mehr als nur ein<br />
Namenswechsel?<br />
Definitiv. Mit der Namensänderung<br />
haben wir uns der eigenen Entwicklung<br />
der letzten Jahre angepasst. Spätestens<br />
seitdem wir 2016 das Regenbogenfamilienzentrum<br />
aus der Taufe gehoben haben,<br />
waren lesbische Frauen nicht mehr die<br />
einzige Zielgruppe des Vereins. Jetzt wo<br />
wir <strong>2022</strong> drei Projekte und Einrichtungen<br />
in unserem Verein haben, möchten wir<br />
gemeinsam unter einem Namen auftreten,<br />
der uns auch passend darstellt. Ein Thema,<br />
das leider immer wieder relevant ist, ist<br />
zB. Trans*Feindlichkeit innerhalb queerer<br />
und lesbischer Communities. So war es<br />
uns wichtig, mit unserem Namen und<br />
unserem neuen Logo, das die trans* Farben<br />
beinhaltet, das Zeichen dafür zu setzen,<br />
dass Münchens am längsten agierender<br />
TEAM MÜNCHEN<br />
10. LGBTQ+<br />
SPORT FESTIVAL<br />
FEIER MIT UNS!<br />
SPORTLER*INNEN-PARTY<br />
2. JULI <strong>2022</strong><br />
IM FEIERWERK MÜNCHEN<br />
DJ EDYTA • DANCEFLOOR<br />
LOUNGE AREA • OUTSIDE AREA<br />
Feierwerk, Hansastr. 39 – 41<br />
Beginn 22.00 Uhr, Tickets 8 €<br />
Auch im VVK erhältlich
Szene 23<br />
lesbischer Verein trans*offen und in jeder<br />
Hinsicht versucht, inklusiv zu sein.<br />
Sichtbarstes Zeichen dieser Veränderungen<br />
ist das neue Zentrum in<br />
der Müllerstraße. Warum wurde es<br />
Zeit dafür?<br />
Die Rufe nach lesbisch-queeren Orten<br />
würden immer lauter, gerade nachdem<br />
die letzten Frauenkneipen geschlossen<br />
hatten. Unsere Beratungsstelle LeTRa<br />
hat lange auch zweimal im Monat einen<br />
“Barabend” angeboten, aber ist halt doch<br />
eine Beratungsstelle und keine Bar oder<br />
Café. Das LeZ soll diesen Bereich größer,<br />
offener und noch niedrigschwelliger<br />
zugänglich machen. Im LeZ kann man<br />
maximal unkompliziert und frei Leute<br />
kennenlernen.<br />
Nach welchen Prinzipien wird das<br />
LeZ geführt?<br />
Unser Motto lautet: „LeZ ist, was du<br />
draus machst“, das heißt: Nicht wir<br />
als Hauptamtliche bestimmen das<br />
Programm, sondern unsere Gäste. Wir<br />
Mitarbeiter*innen unterstützen, greifen<br />
aber so wenig wie möglich ein. Man kann<br />
sich hier also entfalten, muss jedoch nicht<br />
alle Verantwortungen auf sich nehmen.<br />
Menschen treffen, günstige Getränke,<br />
gute Gespräche, sich selber einbringen<br />
und auch gern etwas aufbauen – das<br />
ist unser Grundgedanke. Gemäß den<br />
Nutzungsbedingungen ist also (fast) alles<br />
möglich für alle Mitglieder der Community.<br />
Wie gut hat das nach den Erfahrungen<br />
der ersten Monate geklappt?<br />
Bisher sehr gut. Zu uns kommen Menschen<br />
jeder Couleur und jeden Alters,Aber:<br />
Es kann immer noch mehr werden,<br />
denn es gibt viele Ideen, die noch nicht<br />
umgesetzt und Menschen, die noch nicht<br />
angekommen sind. Wir möchten hier mehr<br />
Vielfalt, mehr Input und mehr Angebote<br />
mit möglichst unterschiedlichen Leuten.<br />
Und ich bin optimistisch, dass die dann<br />
auch zusammenfinden.<br />
Ein solches Projekt klingt nach viel<br />
Arbeit …<br />
… das ist es auch, aber es lohnt sich, weil<br />
da so viel Positives ist und weil sich vieles<br />
bildet, das offenbar bisher gefehlt hat.<br />
Habt ihr einen ganz aktuellen<br />
Wunsch?<br />
Außer, dass unser Konzept immer mehr<br />
angenommen wird, würden wir uns<br />
natürlich sehr freuen, dem Wunsch vieler<br />
unserer Gäste nachzukommen und die<br />
Öffnungszeiten ausweiten zu können, Das<br />
ist gerade abends vom KVR abhängig, aber<br />
auch von den Möglichkeiten und Kapazitäten<br />
unseres Teams, ehrenamtlich wie<br />
hauptamtlich. Zum Münchner CSD haben<br />
wir jetzt auch samstags auf und freuen<br />
uns sehr, das zu der schönen Gelegenheit<br />
ausprobieren und dann hoffentlich auch<br />
fortführen zu können.<br />
Was ist für dich persönlich das Beste<br />
am LeZ?<br />
Ich habe mitbekommen, wie sich durch<br />
die Kommunikation Einstellungen<br />
ändern können, wie man Ängste oder<br />
Unsicherheiten überwinden und Neues<br />
kennenlernen kann. Das Beste am LeZ ist<br />
für mich, dass es ermöglicht, Dialoge zu<br />
führen und die Menschen einander näher<br />
zu bringen.<br />
*Interview: Bernd Müller<br />
LeZ – lesbisch-queres Zentrum, Müllerstr.<br />
26, Donnerstag/Freitag 17:00 bis<br />
22:00 Uhr, www.lez-muenchen.de<br />
FOTOS: LEZ<br />
Uuuuuund…<br />
* Bayern ist nach wie vor das<br />
einzige Bundesland, das keinen<br />
Aktionsplan für Vielfalt und<br />
gegen Diskriminierung hat.<br />
Dabei ist politisches Handeln<br />
ACTION!*<br />
in vielen Bereichen notwendig<br />
und überfällig: Asyl, Sicherheit,<br />
Gesundheit, Beratungsinfrastruktur,<br />
Sport, Öffentlicher Dienst – um<br />
einige zu nennen. Wir fordern<br />
einen Aktionsplan seit vielen Jahren<br />
und unterstützen die Petition des<br />
sub e.V. – für ein buntes Bayern ohne<br />
Diskriminierung und Vorbehalte!<br />
gruene-muenchen.de
24 Szene<br />
INTERVIEW<br />
HOLGA: „Ich möchte<br />
alle Dämme einreißen!“<br />
Holga (ca. 50) ist Aktivistin,<br />
arbeitet bei den Stadtwerken<br />
München und hat sich dort am<br />
„Transgender Day of Visibility“ 2021<br />
mit Pomp geoutet. Holga bezeichnet<br />
sich als nicht-binär, als trans*<br />
und „von der Haltung her“ queer.<br />
Über eine solch spannende Persönlichkeit<br />
wollten wir mehr erfahren!<br />
Nicht-Konformität der Gesellschaft<br />
gegenüber zu verteidigen. Heute bin ich<br />
total glücklich damit.<br />
Wie erlebst du die Reaktionen auf<br />
dich in deinem Umfeld?<br />
Ich glaube, die wenigsten verstehen, was<br />
ich bin. Im Arbeits- und Alltagsumfeld<br />
sprechen mich quasi alle männlich an, das<br />
macht mich fertig.<br />
Hast du dafür Verständnis?<br />
Nein. Ich verstehe, dass es schwierig<br />
ist, aber besonders von privilegierten<br />
Menschen aus meinem Umfeld erwarte<br />
ich, aus ihrer bequemen Situation auch<br />
einmal etwas Unbequemes auf sich zu<br />
nehmen. Es gibt viele Wege, wie man<br />
mich ansprechen kann, aber die Ansprache<br />
als „Herr“ tut weh.<br />
Holga, was bedeutet nicht-binär<br />
für dich?<br />
Für mich bedeutet es, mich mehr weiblich<br />
als männlich zu fühlen, etwa im Verhältnis<br />
80 zu 40 – in der Summe lebe ich also zu<br />
weit über 100 % Geschlechtlichkeit. Diese<br />
Geschlechtlichkeit prägt mein Leben<br />
sehr. Ich habe einen sehr offenen Bezug<br />
zur Sexualität abseits vom Geschlecht,<br />
obwohl oder weil ich seit über 22 Jahren<br />
mit einer Person in einer monogamen<br />
Beziehung lebe.<br />
Wie empfindest du deine Identität,<br />
was macht dich aus?<br />
Ich fühle mich besonders. Nicht im Sinne<br />
von abgehoben, aber im Sinne einer<br />
einzigartigen Kombination.<br />
Magst du deinen Körper?<br />
Ja, denn er ist gesund. Ich fände es toll,<br />
wenn er beide Geschlechter abbilden<br />
würde, aber ich möchte meinen Körper<br />
nicht durch Operationen beeinflussen. Ein<br />
Kind zu gebären und zu stillen wäre ein<br />
Traum – und vielleicht der einzige Grund<br />
für eine OP gewesen.<br />
Vom Style her bist du eine ziemlich<br />
auffällige Erscheinung …<br />
Anfangs war mein auffälliger Stil ein<br />
Schutzpanzer. Ich wollte beeindrucken<br />
und quasi beweisen, dass ich eine Frau<br />
bin. Doch hängt meine Weiblichkeit nicht<br />
vom Outfit ab, sondern es ist mein Leben.<br />
Ich habe lange gebraucht, auch mal Jeans<br />
und Pulli zu tragen oder wie eine gesetzte<br />
Familienfrau auszusehen. Das kann ich<br />
heute schon auch.<br />
Hattest du dir jemals gewünscht,<br />
nicht so „besonders“ zu sein?<br />
Es hat eine Weile gedauert, mir diese<br />
Besonderheit einzugestehen, und ich<br />
hatte auch nicht immer die Kraft, meine<br />
FOTO: BERND MÜLLER
Was würdest du dir im Umgang mit<br />
deiner Person wünschen?<br />
Die Menschen sollten achtsam sein,<br />
fragen, nichts voraussetzen und<br />
möglichst neutral sein. Generell sollte<br />
man die Bedeutung von Geschlecht<br />
reduzieren, denn das ist nur eine von<br />
vielen Eigenschaften einer Person. Ich<br />
möchte jedenfalls nicht eingeordnet<br />
werden in eine geschlechtliche Kategorie,<br />
auch wenn ich nicht non-binär beziehungsweise<br />
trans* wäre.<br />
Wie werden nicht-binäre Menschen<br />
von der Gesellschaft angenommen?<br />
Die wenigsten Leute kennen den Begriff,<br />
sie denken primär, ich sei ein „Mann in<br />
Frauenkleidern“ oder schwul. Dabei wäre<br />
ich, wenn schon binär, lesbisch. Nicht-<br />
Binärität wird selten mitgedacht.<br />
Wie steht’s in der<br />
LGBTIQ*-Community?<br />
Selbst dort erfahre ich oft wenig<br />
Interesse, dabei kämpfen wir doch alle für<br />
das Gleiche: Wir wollen ernst genommen<br />
werden, so wie wir sind. Immerhin:<br />
Immer mehr nicht-binäre Menschen<br />
werden sichtbar. Das motiviert wiederum<br />
rauszugehen und sich in Netzwerken zu<br />
organisieren.<br />
Bist du eine politische Person?<br />
Ich kann gar nicht unpolitisch sein. Das<br />
bin ich schon, wenn ich im Kleid in die<br />
Oper gehe. Ich habe über den feministischen<br />
Aktivismus zum Engagement<br />
gefunden – und übrigens auch zu mir.<br />
Vom Typ her bin ich Straßenaktivistin,<br />
will Sichtbarkeit erhöhen, Diskussion<br />
auslösen und hoffe, alle Dämme zu<br />
brechen. Ich möchte sie einreißen!<br />
„Wir wollen<br />
ernst genommen<br />
werden, so wie<br />
wir sind.“<br />
Welche politischen Forderungen<br />
verbindest du mit deinem<br />
Engagement?<br />
Das sogenannte Transsexuellengesetz<br />
muss endlich reformiert werden, besser:<br />
ersetzt. Es muss möglich sein, selbst<br />
sein Geschlecht zu bestimmen und<br />
trotzdem eine Therapie und medizinische<br />
Maßnahmen zu erhalten, wenn<br />
Szene 25<br />
eins das Gefühl hat, sie zu benötigen.<br />
Selbstbestimmung ist das Wichtigste!<br />
Und wir brauchen ein Zentrum für trans*,<br />
inter und nicht-binäre Personen – Orte,<br />
an denen eins sich für dich und deine<br />
Identität interessiert. Mir haben die<br />
QTies, eine Gruppe des Selbsthilfevereins<br />
VIVA TS, vermutlich das Leben gerettet,<br />
als ich meine größte seelische Krise<br />
hatte. Ein TINQ-Zentrum kann auch<br />
Leben retten!<br />
Du bist eine selbstbewusste Frau<br />
– kommt es dennoch vor, dass du<br />
aus deiner Identität aussteigst?<br />
Tatsächlich bei Verwandtschaftsbesuchen.<br />
Eltern und Geschwister müssen<br />
ja aushalten, was über mich geredet<br />
wird, wenn ich wieder weg bin. Wenn<br />
ich selber nicht Stellung beziehen kann,<br />
könnten falsche Klischees über mich<br />
die Runde machen. Das will ich mir und<br />
ihnen nicht zumuten. Der Preis ist allerdings<br />
hoch: Mich zu verstecken, strengt<br />
an. Es ist eine Art Selbstverletzung.<br />
Doch manchmal ist es passender, eine<br />
konforme Person zu sein, auch wenn es<br />
wehtut.<br />
*Interview: Bernd Müller<br />
Stadtsparkasse München –<br />
die Bank unserer Stadt<br />
und die Bank für alle.<br />
Offen, individuell und modern.<br />
sskm.de<br />
Weil’s um mehr als Geld geht.<br />
Wir lieben<br />
bunte Vielfalt.
26 Szene<br />
FOTOS: TOM ON TOUR<br />
OKTOBERFEST<br />
PROUD WIESN<br />
Endlich ist es soweit. Nach 2 Jahren<br />
ohne Oktoberfest geht es endlich<br />
wieder zünftig zur Sache und es kann nach<br />
Herzenslust in Dirndl und Leserhose getrunken<br />
und geschunkelt werden. Wir sprachen<br />
mit dem Veranstalter der Proud Wiesn.<br />
Wie kam es zu der Kooperation mit<br />
dem Armbrustschützenzelt?<br />
Die Kooperation geht auf eine Initiative<br />
der BMW Group DIVERSE im Jahre 2016<br />
zurück. Damals haben sich bereits verschiedene<br />
LGBTQ+ Business Netzwerke<br />
aus München an einer gemeinsamen<br />
Wiesnreseriverung beteiligt. Das Konzept<br />
kam gut an und wurde von der Wirtefamilie<br />
Inselkammer, die das Armbrustschützenzelt<br />
betreibt, von Anfang an unterstützt.<br />
Es war aber schnell klar, das aufgrund des<br />
regen Zulaufs und des starken Interesses,<br />
die Organisation auf größerer Beine<br />
gestellt werden musste. Die verschiedenen<br />
Business Netzwerke auch von Siemens,<br />
IBM, Audi oder jetzt auch PropSiebenSat1<br />
haben zahlreiche Mitglieder, so dass die<br />
Reservierung mittlerweile auf 500 Plätze<br />
angestiegen ist und es vorab eine exklusive<br />
Brunch-Einladung für die Netzwerke im<br />
Aloft Hotel gibt.<br />
Was erwartet den Besucher*in?<br />
Die eigentliche Veranstaltung ist natürlich<br />
der gemeinsame Besuch des Münchner<br />
Oktoberfests am Abend. Unser eigenes<br />
Boxenkontingent am zweiten Wiesnsonntag<br />
ab 17 im Armbrustschützenzelt<br />
mit 500 Plätzen<br />
garantiert ein Mega<br />
Wiesenerlebnis für die<br />
gesamte LGBTQ+<br />
Community. Mit<br />
traditionellen<br />
Wiesnschmankerln und einer frischen<br />
Paulaner-Wiesnmaß können sich die<br />
Teilnehmer dann auf einen zünftigen<br />
Wiesenabend einstimmen.<br />
Neben den Mitgliedern der LGBTQ+<br />
Netzwerkgruppen sind hier natürlich auch<br />
Business Professionals aus anderen Unternehmen,<br />
selbstständige Unternehmer<br />
oder auch Freiberufler herzlich eingeladen,<br />
sich der Reservierung anzuschließen. Die<br />
Festwirtsfamilie Inselkammer freut sich<br />
darauf, zahlreiche Teilnehmer an diesem<br />
Wiesn Abend im Armbrustschützenzelt<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Wie komme ich an die Tickets<br />
und was ist inkludiert,<br />
ausser gute Laune?<br />
Die Tickets inkl. Verzehrgutscheine<br />
für die Proud<br />
Wiesn im Armbrustschützenzelt<br />
können online<br />
auf www.proudwiesn.de<br />
online gekauft werden.<br />
Neben einen Wiesnbrettl-<br />
Vorspeise sind ebenfalls<br />
Verzehrgutscheine für<br />
Speisen und Getränke inkludiert.<br />
Die Boxen-Plätze sind fest reserviert,<br />
so das niemand Sorgen haben muss,<br />
keinen Platz zu bekommen. Rechtzeitiges<br />
erscheinen natürlich vorausgesetzt. Der<br />
Vorverkauf ist ab sofort freigeschaltet und<br />
offen solange der Vorrat reicht.<br />
GEWINNE<br />
Verlosung: 2 x 2 Karten.<br />
Folgt uns auf @blu_germany und<br />
kommentiert das „Proud Wiesn“<br />
-Posting.
NY.CLUB<br />
PRIDE MONTH<br />
Freitag // 01.07 // 23 Uhr<br />
LUXUSPOP CELEBRATE COLORS<br />
feat. Deejay Marrquez (Pop, Charts, Disco)<br />
Samstag // 02.07 // 23 Uhr<br />
PRIDE WEEK‘22 OPENING<br />
DJ Isak Salazar (Mexiko)<br />
Uplifting Progressive, Tribal & Vocal House<br />
SAMSTAG<br />
16.07.<strong>2022</strong> 23 UHR<br />
2 LOCATIONS 1 PARTY<br />
Freitag // 08.07 // 23 Uhr<br />
LUXUSPOP PRIDE WEEK<br />
feat. Denny Deluxe (Pop, Charts, Disco)<br />
Samstag // 09.07 // 23 Uhr<br />
Love is in the Air<br />
feat. Sharon O Love (London)<br />
Freitag // 15.07 // 23 Uhr<br />
LUXUSPOP CSD WARMUP<br />
feat. Pop‘o‘Lectric (Pop, Charts, Disco)<br />
DIE<br />
CSD PARTY<br />
XXL<br />
Samstag // 16.07 // 12 Uhr<br />
CSD-XXL-Mega-Party-Truck<br />
AleXio (Berlin) & Matt Bogard (London).<br />
Samstag // 16.07 // 23 Uhr<br />
DIE CSD PARTY XXL<br />
2 LOCATIONS 1 PARTY<br />
NY.CLUB<br />
HOUSE FLOOR<br />
DJ ALEXIO<br />
FEAT. MATT BOGARD & HPM<br />
LONDON<br />
BERLIN<br />
MÜNCHEN<br />
ISARPOST<br />
LUXUSPOP FLOOR<br />
CHRIS RODRIGUES<br />
NÜRNBERG<br />
FEAT. DJ NOBODY<br />
MÜNCHEN<br />
Sonntag// 17.07 // 22Uhr<br />
Pride Week Closing<br />
Closing Party (freier Eintritt bis 23 Uhr)<br />
MUTTIS<br />
TERRASSENBAR<br />
&<br />
WINNIES<br />
PRIDE GARDEN<br />
WWW.DIECSDPARTY.DE
28 PARTY<br />
ALEXIO<br />
GUY SCHEIMANN<br />
FOTOS: PROMO NY.CLUB<br />
NY.CLUB<br />
FEIERN<br />
FREI!<br />
ISAK SALAZAR<br />
SHARON O LOVE<br />
Für Ken und sein kreatives Team vom<br />
NY.Club war Corona eigentlich auch nur<br />
ein weiterer dieser Schicksalsschläge, die<br />
wie der Rohrbruch in der Müllerstraße<br />
vor ein paar Jahren sprichwörtlich mit<br />
voller Wucht auf Münchens bekannteste<br />
Klubadresse für LGBTIQ* hereinbrachen.<br />
Andere hätten wohl schon mehrfach<br />
hingeschmissen, das NY.Club-Team<br />
reagiert dagegen mit Umwandlung<br />
der negativen Energien in kreative<br />
Schaffensausbrüche. Und so geben sich<br />
in den nächsten Wochen endlich wieder<br />
die besten der besten queeren DJs aus<br />
aller Welt die NY-Club-Klinke in die Hand:<br />
Unter anderem sind Isak Salazar (Mexiko)<br />
und Guy Scheimann (USA) angekündigt<br />
und natürlich fehlen auch eure Lieblinge<br />
ALEXIO und Sharon O Love nicht im<br />
vollgestopften Terminkalender der besten<br />
queeren Klubnächte der Stadt. Watch out<br />
for CSD-Specials! *ck<br />
Immer aktuell informiert: instagram.<br />
com/nyclub.de | nyclub.de<br />
NEU<br />
1A-Schlagerparty im Aloft<br />
DJ Olli & DJ Piero Cantore schicken sich an, München eine queere<br />
Mottopartyreihe zu schenken. Monatlich kannst du ab <strong>Juli</strong> im Aloft<br />
in der Bayerstraße 37 mit gleichgesinnten Fans des gesungenen<br />
Heimatfilmes die Kotletten wackeln lassen. Los geht es am 16. <strong>Juli</strong><br />
mit einem „Schlager & 90er – CSD-Special“, im <strong>August</strong> folgt dann<br />
die „Schlager & ESC“-Ausgabe. „Hossa“ heißt es immer schon ab 20<br />
Uhr, was sieben Fässer Wein bis zum Morgen gleich viel realistischer<br />
klingen lässt! *ck<br />
www.party2gether.de
CHRISTOPHER .<br />
STREET DAY<br />
NURNBERG PRIDE <strong>2022</strong><br />
SICHTBARKEIT<br />
SICHERHEIT<br />
SCHAFFT<br />
ÜBER 50 EVENTS<br />
PRIDE<br />
WEEKS<br />
21.7.-7.8.<br />
21. JULI -7. AUGUST<br />
INNENSTADT<br />
DEMO<br />
& PARTY<br />
6.8.<br />
HIRSCH & RAKETE<br />
KORNMARKT<br />
CSD<br />
FINALE<br />
6. / 7.8. 2 TAGE<br />
PROGRAMM-INFOS:<br />
CSD-NUERNBERG.DE<br />
LSBTIQ*=MENSCH.<br />
WIR SIND LESBISCH, SCHWUL, BI, TRANS,<br />
.<br />
INTER, QUEER, NICHT-BINÄR<br />
ODER EINFACH ANDERS – WIR SIND NURNBERGS LSBTIQ*-COMMUNITY<br />
UND VOR ALLEM SIND WIR MENSCH!
30 PARTY<br />
DAS WIRD NE GAUDI<br />
Rosa Montag in Augsburg<br />
Es wird wieder rosa! Willkommen zum rosa-<br />
Montag im Schallerzelt auf dem Augsburger<br />
Herbstplärrer <strong>2022</strong>!<br />
Einen freien Tisch an einem Montagabend im Bierzelt<br />
zu bekommen ist normalerweise kein Problem, es sei<br />
denn: Es ist rosaMontag! Was vor 10 Jahren begann,<br />
entwickelte sich zum absoluten Partyhighlight<br />
im Plärrerkalender. Die perfekte Mischung aus<br />
queerer Community, leckerem Essen und tanzbarem<br />
Partysound, macht diese Veranstaltung so einzigartig<br />
und beliebt. Und das schöne daran ist: Es ist völlig<br />
egal, wer oder was Du bist. Nur eines ist wichtig:<br />
Ausgelassen feiern musst Du wollen! Also brezelt<br />
Euch auf, rein ins Dirndl oder in die Lederhosen und<br />
am Montag, 29.08.<strong>2022</strong> ab ins Schallerzelt zum<br />
rosaMontag! Ab 18:30 Uhr feiert dort die LGBTQ +<br />
Friends Community mit der neuen, hochkarätigen<br />
Band „Partyhexen“ und bringt das Zelt zum Beben!<br />
Der Eintritt zum rosaMontag ist wie immer frei, eine<br />
Tischreservierung wird dringend empfohlen! Gefeiert<br />
wird im Zelt bis 23 Uhr und danach geht’s weiter zur<br />
rosaMontag-Aftershow-Party ins FILION, Kesterstr.<br />
28 / Ecke Langenmantelstraße, gleich gegenüber<br />
dem Plärrergelände.<br />
Für alle Münchener Gäste, die bequem mit dem Zug<br />
zum rosaMontag nach Augsburg anreisen möchten,<br />
ist der Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise am<br />
Montag, 29.08.<strong>2022</strong>, um 17:15 Uhr, am InfoPoint im<br />
Münchener Hauptbahnhof. Wenn das nicht ein schöner<br />
Grund ist letztmalig das 9-Euro-Ticket sinnvoll<br />
einzusetzen – inklusive Spaßgarantie am Zielort.<br />
FOTO: INGO HINRICHS<br />
rosaMontag 29. <strong>August</strong> <strong>2022</strong> - 18.30 bis 23.00 Uhr<br />
Schallerzelt auf dem Augsburger Herbstplärrer<br />
Tischreservierung online unter www.schallerzelt.<br />
de/reservierung
PINK PARADISE<br />
Der Mittwoch<br />
ROCKT!<br />
PARTY 31<br />
Pink Paradise, das ist die Partyreihe, die schon seit<br />
über 13 Jahren die Community am Mittwoch rockt.<br />
Immer dabei und mittlerweile auch ihr Veranstalter ist DJ<br />
James Munich (Foto), eines der bekanntesten Gesichter<br />
der Münchner Plattenteller-Prominenz.<br />
Ein Blick zurück: Pink Paradise startete 2009 in der kleinen<br />
Eden Bar in der Sonnenstraße. Nachdem das Gebäude, in<br />
dem sich übrigens auch der NY.Club befand, 2018 abgerissen<br />
wurde, fand die Party ein neues Zuhause im „Ksar“ in<br />
der Müllerstraße, das die Corona-Zeit aber nicht überlebte.<br />
Im Oktober 2021, als die Klubs wieder für wenige Wochen<br />
offen hatten, zog die Party in die Räume der ehemaligen<br />
Pizza- und Klub-Location „Senatore“ am Sendlinger-Tor-<br />
Platz, wo sie seit März <strong>2022</strong> wieder regelmäßig stattfindet.<br />
Der Pink-Paradise-Abend startet ab 18 Uhr mit einer Bierund-Cocktail-Happy-Hour,<br />
die Party beginnt ab 21:00 Uhr,<br />
natürlich mit DJ James Munich und dem Ex-Hamburger<br />
DJ JayRo (Werkroom). Vor Mitternacht gibt’s Dragshows,<br />
die von Miss Pinay Colada gehostet werden. Der Mittwoch<br />
ist also wieder ein fixer Termin im Partykalender der<br />
Community! *bm<br />
Pink Paradise, jeden Mittwoch, Senatore, Sendlinger-<br />
Tor-Platz 5, 21 Uhr, Facebook: pinkparadisemuc<br />
FOTO: DJ JAMES MUNICH<br />
Weil Vielfalt<br />
Schutz braucht.<br />
Das Leben ist bunt. Wir sorgen<br />
dafür, dass es sicher ist.
Goethestr.<br />
ODEONSPLATZ<br />
U<br />
32 STADTPLAN<br />
CityGuide<br />
10<br />
Elisenstr.<br />
Ottostr.<br />
Maximilianspl.<br />
36<br />
APOTHEKEN<br />
1. Isartor Apotheke,<br />
Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />
www.isartor-apotheke.de<br />
2. Regenbogen Apotheke,<br />
Sonnenstr. 33, (089) 593659,<br />
www.hieristsgesund.de<br />
3. Wittelsbacher Apotheke,<br />
Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />
www.wittelsbacher-apotheke.de<br />
ÄRZTE<br />
4. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />
(Allgemein-, Männer- und<br />
Innere Medizin, Infektiologie),<br />
Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />
Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />
Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />
www.isarpraxis.de<br />
5. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />
Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />
www.timobachmann.de<br />
• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />
Infektiologie),<br />
Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />
www.infektiologie-schwabing.de<br />
• Wolf Schuck (Facharzt für<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />
Nymphenburger<br />
Str. 154, (089) 595131,<br />
www.hno-wolf-schuck.de<br />
PARTY<br />
8. Garry Klein,<br />
Sonnenstr. 8<br />
• Klosterklub,<br />
Lindwurmstr. 122<br />
10. NY.C,<br />
Elisenstr. 3<br />
SHOPPING<br />
11. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />
Thalkirchner Str. 4<br />
• Beschattungen München,<br />
Waldeckstr. 24<br />
12. Optik Vogel e.K., Optik,<br />
Sonnenstr. 32<br />
13. Reithofer Fachmarkt,<br />
Elektrofachmarkt,<br />
Reichenbachstr. 31<br />
Mo.-Fr. 9-18 Uhr,<br />
Sa. 10-14 Uhr<br />
www.reithofer.de<br />
14. Rosa-Reisen,<br />
Hans-Sachs-Str. 22<br />
15. Team7,<br />
Herzogspitalstr. 3<br />
MÜNCHEN HBF S<br />
Häberlstr.<br />
Bayerstr.<br />
BEAUTY<br />
16. Massage Munich<br />
Steffen Robak,<br />
Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />
www.massage-munich.com<br />
SZENE<br />
18. CAMP, Bar, Reisingerstr.15<br />
O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />
www.galileo-sauna.de<br />
3<br />
Schwanthalerstr.<br />
45<br />
21<br />
Schillerstr.<br />
U GOETHEPLATZ<br />
Landwehrstr.<br />
Pettenkofferstr.<br />
Nußbaumstr.<br />
Waltherstr.<br />
Lindwurmst.<br />
23<br />
19. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
35<br />
34<br />
8<br />
Resingerstr.<br />
Karlspl.<br />
U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />
18<br />
Sonnenstr.<br />
12<br />
Thalkirchner Str.<br />
• Duplexx, Theresienstr. 130<br />
• Diburnium,<br />
Thalkirchner Str. 5<br />
• Erotixx, Poccistr. 2 und<br />
Rosenheimer Str. 81<br />
• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />
Dachauerstraße 9a<br />
• Schwabinger Mensauna,<br />
GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />
20. Spexter Erotic-Store,<br />
Müllerstr. 54<br />
• UnderGround des MLC,<br />
Machtlfingerstr. 28<br />
UNTERKUNFT<br />
19. Deutsche Eiche, Hotel,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
21. Hotel Brunnenhof,<br />
Schillerstr. 36,<br />
www.brunnenhof.de<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
22. Bar zur Feuerwache,<br />
Blumenstrasse 21a<br />
23. Café Regenbogen,<br />
Lindwurmstr. 71<br />
24. Café im Sub,<br />
Müllerstr. 14<br />
Herzog-Wilhelm-Str.<br />
19. Deutsche Eiche,<br />
Reichenbachstr. 13<br />
25. Edelheiss Bar,<br />
Pestalozzistr. 6<br />
Pestalozzistr.<br />
26. Eiscafé Eismeer,<br />
Pestalozzistr. 21<br />
27. Jenny was a friend of mine,<br />
Holzstr. 14<br />
28. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />
Fraunhoferstr. 46<br />
2<br />
29. Kraftwerk,<br />
Thalkirchnerstr. 4<br />
30. Moro Restaurant,<br />
Müllerstr. 30<br />
31. NiL,<br />
Hans-Sachs-Str. 2<br />
Neuhauser Str.<br />
Damenstiftstr.<br />
U SENDLINGER TOR<br />
11 29 20<br />
25<br />
89<br />
26<br />
27<br />
15<br />
47<br />
Blumenstr.<br />
Müllerstr.<br />
• Prosecco, Theklastr. 4,<br />
www.prosecco-munich.de<br />
Maxburgstr.<br />
Hans-Sachs-Str.<br />
Oberanger<br />
Unter Anger<br />
43<br />
30<br />
4246<br />
9<br />
31<br />
39<br />
14<br />
Färbergraben<br />
Blumenstr.<br />
MARIENPLATZ U S<br />
Rindermarkt<br />
40<br />
24<br />
41<br />
3948<br />
22<br />
Müllerstr.<br />
Fraunhoferstr.<br />
Corneliusstr.<br />
Klenzestr.<br />
FRAUENHOFERST. U<br />
• Self Bar/Restaurant,<br />
Schäftlarnstr. 62,<br />
www.self-bar.de<br />
Erhardtstr.<br />
KULTUR<br />
32. Bayerische Staatsoper,<br />
Max-Joseph-Platz 2,<br />
www.bayerische-staatsoper.de<br />
33. City Filmtheater, Kino,<br />
Sonnenstr. 12,<br />
www.city-kinos.de<br />
34. Deutsches Theater,<br />
Schwanthalerstr. 13,<br />
www.deutsches-theater.de<br />
• Gasteig (Philharmonie),<br />
Rosenheimer Str. 5,<br />
www.gasteig.de<br />
• GOP Varieté-Theater,<br />
Maximilianstr. 47,<br />
www.variete.de<br />
• Kultur im Schlachthof,<br />
Zenettistr. 9,<br />
www.im-schlachthof.de<br />
35. Kunsthalle München,<br />
heatinerstr. 8<br />
• Lenbachhaus -<br />
Städtische Galerie,<br />
Luisenstr. 33,<br />
www.lenbachhaus.de<br />
• Museum Brandhorst,<br />
Theresienstr. 35a<br />
36. Münchner Kammerspiele,<br />
Maximilianstr. 26-28,<br />
www.muenchnerkammerspiele.de<br />
• Münchner<br />
Philharmoniker,<br />
Rosenheimer Str. 5<br />
• Münchner Volkstheater,<br />
Brienner Str. 50,<br />
www.muenchnervolkstheater.de<br />
37. Staatstheater am<br />
Gärtnerplatz,<br />
Gärtnerplatz 3, (089) 202411,<br />
www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />
• Tierpark Hellabrun,<br />
Tierparkstr. 20<br />
Gärtnerplatz<br />
38<br />
Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />
28<br />
13<br />
19<br />
RAT & TAT<br />
• Caritas Ambulanter Hospiz<br />
Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />
jeden 1. Montag im Monat,<br />
ASZ Isarvorstadt,<br />
Hans-Sachs-Str. 14,<br />
caritas-hospizdienst@<br />
barmherzige-muenchen.de<br />
Frauenstr.<br />
Rumfordstr.<br />
Buttermelcherstr.<br />
17<br />
Baaderstr.<br />
Reichenbachbrücke<br />
ISAR<br />
33<br />
Maximilianstr.<br />
16<br />
Tal<br />
Steindorfstr.<br />
Corneliusbrücke<br />
5<br />
38. Diversity Jugendzentrum,<br />
Blumenstr. 11,<br />
www.diversity-muenchen.de<br />
39. Gay Outdoor Club<br />
München e.V.,<br />
Sportverein,<br />
Müllerstr. 14,<br />
www.gocmuenchen.de<br />
• Isarhechte e.V.,<br />
Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />
www.isarhechte.de<br />
40. Koordinierungsstelle zur<br />
Gleichstellung von LGBTI*,<br />
Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstraße)<br />
41. LeTRa,<br />
Blumenstr. 29,<br />
www.letra.de<br />
42. Marikas Beratungsstelle für<br />
anschaffende junge Männer,<br />
Dreimühlenstr. 1,<br />
www.marikas.de<br />
43. Münchner Aids-Hilfe,<br />
Lindwurmstr. 71,<br />
www.aidshilfe-muenchen.de<br />
44. Münchner Regenbogen-<br />
Stiftung, Angertorstr. 7<br />
(Eingang Müllerstr.)<br />
45. Rechtsanwälte Schuster<br />
& Riedl, Eisenmannstr. 4<br />
(Fußgängerzone),<br />
(089) 23888930,<br />
www.ra-srk.de<br />
• Regenbogenfamilien,<br />
Fach- und Beratungsstelle,<br />
Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />
www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />
46. Sub e.V.,<br />
Müllerstr. 14,<br />
info@subonline.org<br />
47. Team München, Sportverein,<br />
Rumfordstr. 39<br />
www.teammuenchen.de<br />
• TransMann e.V.,<br />
Parzivalstr. 41,<br />
www.transmann.de<br />
37<br />
Isartorpl.<br />
ISARTOR S<br />
49<br />
1<br />
4
33<br />
Gute<br />
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Wir erreichten das nicht nur auf unseren Social-Media-Kanälen erfolgreiche<br />
Model aus Bayern am Telefon für ein kurzes Interview.<br />
Mit wie viel Sport und vor<br />
allem mit welchen Sportarten<br />
hältst du dich fit?<br />
Ich halte mich abwechslungsreich<br />
mit Laufen, Fitnessstudio und<br />
Work-outs zu Hause fit. Ein Tag<br />
geh ich ins Fitnessstudio, den<br />
zweiten Tag gehe ich laufen. Am<br />
dritten Tag wieder ins Gym. Im<br />
Gym trainiere ich grundsätzlich nur<br />
meinen kompletten Oberkörper mit<br />
Gewichtstemmen, Bankdrücken<br />
und einigen intensiven Übungen für<br />
den Bauch wie Sit-ups mit 10-kg-<br />
Gewichten. Am vierten Tag gehe ich<br />
laufen und mache zu Hause Workout,<br />
im Detail Handstandübungen,<br />
Seilspringen sowie Sit-ups und<br />
Liegestütze.<br />
Achtest du auch auf deine<br />
Ernährung?<br />
Ich achte sehr auf meine Ernährung.<br />
Auf dem Speiseplan stehen<br />
Hähnchenfleisch, Reis und sehr viel<br />
Gemüse sowie Nüsse ohne Salz.<br />
Wegen meiner Laktoseintoleranz<br />
bin ich schon gezwungen, auf<br />
meine Ernährung zu achten.<br />
Daher ist es bei mir schon im<br />
Alltag eingebaut, auf bestimmte<br />
Lebensmittel zu verzichten. Ich<br />
persönlich habe damit auch kein<br />
Problem. Letztlich hat es auch<br />
einen positiven Effekt auf meinen<br />
Körper, der sich sehen lassen kann.<br />
Wie kamst du zum Modeln?<br />
Ein Kumpel fragte mich, ob ich<br />
mal bei einem Shooting dabei sein<br />
wollte, er hatte mit einer Fotografin<br />
ein Shooting. Ich fand es spannend<br />
und hab da mitgemacht. Mir hat<br />
es sehr viel Freude bereitet und<br />
die Resonanz auf die ersten Bilder<br />
war enorm. Daher motiviert, hatte<br />
ich mich mit den Bildern aus<br />
diesem Shooting auf Model-Kartei<br />
angemeldet. So kam dann alles ins<br />
Rollen.<br />
Was für Hobbys hast du?<br />
Ich reise sehr gerne, lerne gerne<br />
neue Menschen kennen und treffe<br />
mich mit Freunden. Zur Entspannung<br />
gehe ich gerne in die Sauna.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Instagram: @_freshdax_
35<br />
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36 gesellschaft<br />
GESELLSCHAFT<br />
Wie die Jungfrau zum Kind:<br />
FAMILIENRECHT<br />
in Deutschland<br />
FAMILIE<br />
Das Familien- und Abstammungsrecht<br />
der Bundesrepublik<br />
hinkt der gesellschaftlichen<br />
Realität um Jahrzehnte<br />
hinterher und gleicht einer langen<br />
Liste von aufgeschobenen Fragen.<br />
Was von den Que(e)rdenker*innen<br />
der 1968er noch als völlig revolutionär<br />
ausprobiert wurde, ist heute<br />
vielfach Lebensrealität: Mehrere<br />
Eltern eines Kindes, die Austragung<br />
eines Kindes durch die lesbische<br />
Freundin als Leihmutter, die<br />
Samenspende des besten schwulen<br />
Freundes an das lesbische<br />
Ehepaar. Das waren nur einige der<br />
gelebten Möglichkeiten.<br />
FOTO: KAROLINA GABROWSKA / PEXELS
Wie sieht der rechtliche Rahmen aktuell<br />
aus, was geht, was nicht. Und was – denn<br />
das vergessen die, denen es sonst<br />
vorgeblich um das Kindeswohl geht,<br />
offenbar immer am schnellsten – ist das<br />
Beste für den Nachwuchs. Welche rechtliche<br />
Lösung kann maximale Sicherheit<br />
und Absicherung für Kinder bieten?<br />
BESTANDSAUFNAHME:<br />
MARIA HATTE ES GUT<br />
Seit Jahren stellt die Politik die Reproduktionsmedizin<br />
und ihre Patient*innen<br />
ins Abseits. Gesetzliche Änderungen<br />
folgen meist nur dem Zwang höchstrichterlicher<br />
Entscheidungen, Eigeninitiative<br />
ist kaum ersichtlich. Noch immer<br />
muss zum Beispiel bei verheirateten<br />
lesbischen Eltern ein Elternteil das Kind<br />
adoptieren. Wunschelternschaften sind<br />
nicht anerkannt und die gewerbliche<br />
Leihmutterschaft ist verboten. Medizinische<br />
Hilfestellung steht für behandelnde<br />
Ärzt*innen unter Strafe. Selbst die Leihmutterschaftsvermittlung<br />
ist nach dem<br />
Adoptionsvermittlungsgesetz strafbar.<br />
Kreative queere Paare mit Kinderwunsch<br />
haben aber einige Tipps und Tricks<br />
gefunden, um dennoch zum Wunschkind<br />
zu kommen. Ein Paar, das sich seinen<br />
Kinderwunsch erfüllen konnte, erzählt<br />
im Anschluss an diesen Artikel seine<br />
Geschichte. Gesetzlich liegen gravierende<br />
Steine im Weg, unter anderem<br />
gefährlich rechtsfreie Zeiträume für ein<br />
neugeborenes, von allen Beteiligten<br />
absolut gewolltes Leben. Das Auswärtige<br />
Amt schreibt dazu:<br />
Nicht strafbar machen sich hingegen<br />
die „Wunscheltern“. Im Ausland ist<br />
die Rechtslage zur Leihmutterschaft<br />
unterschiedlich, in einigen Ländern<br />
ist die Leihmutterschaft erlaubt oder<br />
mit bestimmten Einschränkungen<br />
erlaubt, in anderen Staaten verboten.<br />
Die genetische Abstammung eines<br />
Kindes aus einer Leihmutterschaft<br />
begründet nach deutschem Recht<br />
grundsätzlich kein rechtliches<br />
Abstammungsverhältnis zu den sog.<br />
„Wunscheltern“. Mutter eines Kindes<br />
ist nach deutschem Recht die Frau,<br />
die es geboren hat, also die Leihmutter<br />
und nicht die „Wunschmutter“.<br />
Damit ist eine deutsche Wunschmutter<br />
nach deutschem Recht nicht mit<br />
dem Kind verwandt und vermittelt<br />
dem Kind folglich nicht die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit. Ein deutscher<br />
„Wunschvater“ kann aus einem<br />
Vertrag über Leihmutterschaft nach<br />
gesellschaft GESELLSCHAFT 37<br />
deutschem Recht nicht wirksam<br />
seine Vaterschaft begründen; auch<br />
im Fall einer Leihmutterschaft<br />
kann aber der „Wunschvater“ aber<br />
nach deutschem Recht unter<br />
bestimmten Voraussetzungen durch<br />
eine Vaterschaftsanerkennung<br />
oder durch eine gerichtliche<br />
Feststellung seiner Vaterschaft seine<br />
rechtliche Vaterschaft begründen.<br />
Der Bundesgerichtshof hat am<br />
10.12.2014 zu einem ausländischen<br />
Leihmutterschaftsfall entschieden,<br />
dass ausländische Gerichtsentscheidungen,<br />
die den Wunscheltern die<br />
rechtliche Elternschaft zuweisen,<br />
in Deutschland anerkannt werden<br />
können – jedenfalls dann, wenn<br />
ein Wunschelternteil mit dem<br />
Kind genetisch verwandt ist, die<br />
Leihmutter aber nicht. Nur wenn<br />
eine rechtswirksame Abstammung<br />
von einem deutschen Elternteil<br />
vorliegt, hat das Kind die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit zweifelsfrei<br />
vermittelt bekommen und folglich<br />
einen Anspruch auf einen deutschen<br />
Reisepass. Ohne entsprechende<br />
Ausweispapiere ist eine Ausreise<br />
des Kindes nach Deutschland nicht<br />
möglich.<br />
DER LGBTQ+ PARTYABEND IM SCHALLERZELT AUF DEM AUGSBURGER PLÄRRER<br />
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38 gesellschaft<br />
Bundeskanzler Olaf Scholz stellte bei der Klausur auf Schloss Meseberg klar, dass trotz Ukraine-Krise auch die Reformvorhaben des Koalitionsvertrages<br />
umgesetzt werden sollen, das Treffen solle „gerade auch in diesen schwierigen Zeiten“ dazu beitragen, „dass die Regierung ihren Kurs zur Modernisierung<br />
Deutschlands weiter fortsetzen kann“. Ergebnisse waren im Bezug auf das Familienrecht aber nicht zu finden.<br />
DIE WISSENSCHAFT HAT<br />
FESTGESTELLT …<br />
Wissenschaftlich fundierte Einschätzungen<br />
und Forderungen stellte die<br />
forschende Elite unseres Landes 2019<br />
dezidiert zusammen. Eine interdisziplinäre<br />
Arbeitsgruppe von Nationaler Akademie<br />
der Wissenschaften <strong>Leo</strong>poldina und Union<br />
der deutschen Akademien der Wissenschaften<br />
hat sich mit den medizinischen,<br />
rechtlichen und ethischen Fragen der Fortpflanzungsmedizin<br />
beschäftigt und die<br />
Ergebnisse veröffentlicht. Ein ganzes Buch<br />
ist es geworden. Zum Beispiel wird konstatiert,<br />
dass Männer nach deutschem Recht<br />
Sperma spenden dürfen, Frauen jedoch<br />
keine Eizellen. Eine Ungleichbehandlung.<br />
Auch sei das von 1990 stammende<br />
Embryonenschutzgesetz veraltet, weshalb<br />
ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz<br />
gefordert wird. Weiteren Regelungsbedarf<br />
sehen sie für Kinder, die im Ausland von<br />
einer Leihmutter geboren wurden und in<br />
Deutschland aufwachsen, und insistieren<br />
auf mehr Rechtsklarheit.<br />
Das Embryonenschutzgesetz von 1990<br />
regelt bis heute weitgehend unverändert<br />
den Umgang mit der Fortpflanzungsmedizin.<br />
Diese Rechtslage zwingt die Behandelnden<br />
nicht selten zu einer dem heutigen<br />
internationalen medizinischen Stand nicht<br />
mehr angemessenen Behandlung und führt<br />
zu unnötigen Risiken für Mutter und Kind.<br />
Darüber hinaus wird das Embryonenschutzgesetz<br />
dem gesellschaftlichen Wandel und<br />
der Vielfalt heutiger Familienformen nicht<br />
mehr gerecht. Besonderes Augenmerk<br />
widmen die Autor*innen der Aufklärung und<br />
Beratung einschließlich der psychosozialen<br />
Beratung der betroffenen Paare sowie<br />
der Organisation und Finanzierung der<br />
Fortpflanzungsmedizin.<br />
… UND EINEN KATALOG ERSTELLT<br />
Folgende Punkte werden in der resultierenden<br />
Stellungnahme als besonders<br />
regelungsbedürftig benannt:<br />
Elective Single-Embryo-Transfer: Hierbei<br />
wird aus einer größeren Zahl von Embryonen<br />
geplantermaßen nur derjenige mit der<br />
größten Entwicklungsfähigkeit ausgewählt<br />
und nur dieser der Frau übertragen.<br />
Dieses in vielen Ländern angewendete<br />
Verfahren vermeidet risikobehaftete und<br />
gesundheitsgefährdende Mehrlingsschwangerschaften,<br />
ohne die individuelle Chance<br />
auf eine Schwangerschaft nennenswert zu<br />
verringern. Die Koalition plant diesbezüglich<br />
allerdings Anpassungen, so soll der „elektive<br />
Single Embryo Transfer“ zugelassen werden.<br />
Eizellspende: Die Samenspende ist in<br />
Deutschland erlaubt, die Eizellspende<br />
verboten. Während also infertile Männer<br />
mithilfe einer Keimzellspende eine Familie<br />
gründen können, ist dies Frauen, die etwa<br />
infolge einer Krebserkrankung keine<br />
eigenen Eizellen mehr bilden können,<br />
verwehrt. Diese Ungleichbehandlung lässt<br />
sich schwerlich rechtfertigen. Aufgrund<br />
der Gesetzeslage sehen sich viele Paare<br />
veranlasst, eine Eizellspende im Ausland<br />
in Anspruch zu nehmen. Dort wird oft die<br />
anonyme Spende praktiziert, wodurch dem<br />
Kind das verfassungsrechtlich verbriefte<br />
Recht auf Kenntnis seiner Abstammung<br />
versagt bleibt. Insofern beeinträchtigt das<br />
Verbot der Eizellspende in Deutschland<br />
indirekt das Kindeswohl.<br />
Embryospende: Das geltende Recht<br />
erlaubt in Ausnahmefällen die Embryospende.<br />
Eine klare gesetzliche Regelung für<br />
die Spende und den Empfang gespendeter<br />
Embryonen fehlt allerdings. Insbesondere<br />
die familienrechtlichen Implikationen<br />
bedürfen einer klaren Regelung.<br />
Leihmutterschaft: Besonders schwierige<br />
ethische und rechtliche Fragen wirft die in<br />
Deutschland verbotene Leihmutterschaft<br />
auf. Hier besteht in jedem Fall Regelungsbedarf<br />
für die im Ausland von einer Leihmutter<br />
geborenen, jedoch in Deutschland<br />
aufwachsenden Kinder.<br />
Kryokonservierung von Eizellen: An vielen<br />
fortpflanzungsmedizinischen Zentren<br />
werden Eizellen kryokonserviert. Dies<br />
geschieht zum Beispiel aus medizinischen<br />
Gründen, etwa vor einer Chemotherapie.<br />
Im Interesse der Frau, des Paares und<br />
des zukünftigen Kindes sollten die Rahmenbedingungen<br />
für die Aufbewahrung,<br />
Befruchtung und Übertragung geregelt<br />
werden.<br />
Erstattung von Kosten für fortpflanzungsmedizinische<br />
Maßnahmen: Eine<br />
Beschränkung der Finanzierung bei
gesetzlich versicherten Paaren auf<br />
Ehepaare sowie auf enge Altersgrenzen ist<br />
medizinisch und gesellschaftlich kaum zu<br />
rechtfertigen. Die nur teilweise Erstattung<br />
der erheblichen Kosten der Behandlungen<br />
schafft zudem soziale Ungerechtigkeiten.<br />
WAS SETZT DIE AMPEL DAVON UM?<br />
Der Koalitionsvertrag gibt mit einigen<br />
wesentlichen Veränderungen zum Thema<br />
künstliche Befruchtung leichten Anlass zur<br />
Hoffnung. Auf der Seite 116 des Vertrags<br />
findet sich unter der Überschrift „Reproduktive<br />
Selbstbestimmung“ folgender Text:<br />
FOTO: KAY NIETFELD / AFP<br />
„Wir wollen ungewollt Kinderlose besser<br />
unterstützen. Künstliche Befruchtung<br />
wird diskriminierungsfrei auch bei<br />
heterologer Insemination, unabhängig<br />
von medizinischer Indikation,<br />
Familienstand und sexueller Identität<br />
förderfähig sein. Die Beschränkungen<br />
für Alter und Behandlungszyklen werden<br />
wir überprüfen. Der Bund übernimmt<br />
25 Prozent der Kosten unabhängig von<br />
einer Landesbeteiligung. Sodann planen<br />
wir, zu einer vollständigen Übernahme<br />
der Kosten zurückzukehren. Die Kosten<br />
der Präimplantationsdiagnostik werden<br />
übernommen. Wir stellen klar, dass Embryonenspenden<br />
im Vorkernstadium legal<br />
sind [gemeint sind befruchtete Eizellen,<br />
Anm. d. Red.] und lassen den ‚elektiven<br />
Single Embryo Transfer‘ zu.“<br />
Aufmerksamen Leser*innen wird aufgefallen<br />
sein dass das zwar einiges ist, bei weitem<br />
aber nicht alles. Im Interview verriet uns<br />
einer der Verhandler des Koalitionsvertrags,<br />
Michael Kauch (FDP):<br />
„Im Bereich des Familienrechts war es<br />
mit SPD und Grünen nicht möglich, das<br />
Thema rechtliche Mehrelternschaft im<br />
Koalitionsvertrag zu verankern. Und es<br />
war nicht möglich, eine endgültige Position<br />
zum Thema Leihmutterschaft und<br />
Eizellenspende zu finden. Zu letzterem<br />
wird es aber eine Regierungskommission<br />
geben. Hier wird es also auf jeden Fall<br />
länger dauern bis zu einer gesetzgeberischen<br />
Antwort.“<br />
Was Leihmutterschaft und Eizellenspende<br />
betrifft, soll also eine Kommission<br />
eingesetzt werden, die Regulierungen für<br />
den Schwangerschaftsabbruch außerhalb<br />
des Strafgesetzbuchs sowie Möglichkeiten<br />
gesellschaft 39<br />
zur Legalisierung der Eizellspende und der<br />
altruistischen Leihmutterschaft prüfen will.<br />
Heißt im Klartext: Wenngleich ein Gestaltungswille<br />
erkennbar ist, wird das wohl noch<br />
dauern. Wer helfen will, das zu beschleunigen,<br />
erinnert sich an die Tipps im Kampf um die<br />
Ehe für alle: protestieren, nerven, schreiben,<br />
anrufen. Organisiert euch und macht Druck<br />
auf die Regierung, ihren wohlfeilen Worten<br />
auch Taten folgen zu lassen. *ck / sah<br />
TIPPS UND QUELLEN<br />
Information und Beratung für Eltern in spe:<br />
https://www.lsvd.de/de/ct/1442-Leihmutterschaft-Rechtslage-in-Deutschland<br />
„Fortpflanzungsmedizin in Deutschland –<br />
für eine zeitgemäße Gesetzgebung“.<br />
Stellungnahme der Nationalen Akademie<br />
der Wissenschaften <strong>Leo</strong>poldina und Union<br />
der deutschen Akademien der Wissenschaften.<br />
2019, ISBN: 978-3-8047-3423-<br />
4. Online unter https://www.leopoldina.org/<br />
uploads/tx_leopublication/2019_Stellungnahme_Fortpflanzungsmedizin_web_01.pdf<br />
Koalitionsvertrag:<br />
https://www.spd.de/fileadmin/<br />
Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf<br />
Leihmutterschaft im europäischen und<br />
internationalen Vergleich (Deutscher<br />
Bundestag):<br />
https://www.bundestag.de/resource/<br />
blob/592446/b04363cfd1cf5f-<br />
6fa65c94b8c48495d9/WD-9-039-18-<br />
pdf-data.pdf<br />
Leihmutterschaftshinweise des Auswärtigen<br />
Amtes: https://www.auswaertiges-amt.<br />
de/de/service/fragenkatalog-node/<br />
06-leihmutterschaft/606160<br />
LGBT FRIENDLY<br />
LAWS<br />
CALIFORNIA FERTILITY CLINIC<br />
USA<br />
Bakersfield<br />
Santa Barbara<br />
Los Angeles<br />
San Bernardino<br />
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Palm Springs<br />
kontakt@tlcfertility.com<br />
San Diego<br />
Der Standort unserer Praxis in Los Angeles wurde nicht zufällig<br />
gewählt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Kalifornien<br />
ermöglichen uns alle modernen reproduktionsmedizinischen<br />
Maßnahmen optimal für unsere Patienten zu nutzen.<br />
In Sachen Kinderwunschbehandlung ist Kalifornien einer der<br />
weltweit liberalsten Staaten. Somit ist die Erfüllung eines<br />
Kindeswunsches für alle Familienmodelle, unabhängig vom<br />
Familienstand, sexueller Orientierung oder Herkunft, möglich.
40 gesellschaft<br />
FAMILIE<br />
Deutsch-französische<br />
Achse<br />
Ein Kind, zwei Mütter: Lesbische Paare können<br />
in Deutschland auf eine gemeinsame<br />
Anerkennung als Eltern hoffen. Bundesjustizminister<br />
Marco Buschmann (FDP) kündigte<br />
an, die sogenannte Ko-Mutterschaft<br />
rechtlich verankern zu wollen. Auch auf europäischer<br />
Ebene sollen Regenbogenfamilien<br />
Erleichterungen erhalten – so sich Länder<br />
wie Polen und Ungarn nicht querstellen.<br />
LESBISCHE UND BISEXUELLE FRAUEN-<br />
EHEN SIND NUR EHE LIGHT<br />
Justizminister Buschmann sagte am<br />
Rande von Beratungen mit seinen EU-<br />
Kollegen im nordfranzösischen Lille:<br />
„Wenn ein Mann und eine Frau miteinander<br />
verheiratet sind, ist der Mann immer<br />
automatisch der rechtliche Vater, auch<br />
wenn er nicht der biologische ist.“<br />
FOTO: LAURET VERDIER / CO0<br />
Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg<br />
Das müsse künftig auch für verheiratete<br />
Frauen gelten, die gemeinsam ein<br />
Kind eines der beiden Partnerinnen<br />
großzögen. Entscheidend sei für ihn,<br />
„dass sich zwei Menschen um das Kind<br />
kümmern, Liebe und Geborgenheit<br />
spenden, und auch rechtlich als Gemeinschaft<br />
für das Kind einstehen“, sagte<br />
Buschmann dazu der „Rheinischen Post“<br />
und dem „General-Anzeiger“ vom Freitag.<br />
Sonnenstraße 16<br />
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gesellschaft 41<br />
In Lille ergänzte er, verschiedene Untersuchungen<br />
hätten gezeigt, dass dies<br />
„sehr liebevolle Beziehungen seien“, die<br />
Kindern zugute kämen. Schon länger<br />
wird in Deutschland an einer Reform des<br />
Abstammungsrechts gearbeitet. Derzeit<br />
gibt es zur Elternschaft keine gesetzliche<br />
Regelung für ein verheiratetes Frauen-<br />
Paar, weshalb ein adoptionsähnliches<br />
Verfahren für die nicht-leibliche Mutter<br />
erforderlich ist, bevor das Neugeborene<br />
zwei Elternteile hat. Mit dieser Ungleichbehandlung<br />
beschäftigt sich derzeit auch<br />
das Verfassungsgericht in Karlsruhe.<br />
DRUCK AUF POLEN UND UNGARN<br />
NACH EUGH-URTEIL<br />
Deutschland unterstützt nach den Worten<br />
Buschmanns zudem eine EU-Initiative,<br />
die Elternschaft in Regenbogenfamilien<br />
europaweit anzuerkennen. „Das ist eine<br />
Frage der Menschlichkeit und auch<br />
eine Frage der Akzeptanz“, betonte<br />
der FDP-Politiker. Frankreich will das<br />
Thema in diesem Halbjahr unter seinem<br />
EU-Ratsvorsitz vorantreiben. Der französische<br />
Justizminister Eric Dupond-<br />
Moretti sagte am Rande der Beratungen<br />
in Lille, dies sei vor allem zum Wohl der<br />
betroffenen Kinder:<br />
„Wenn eine Familie mit<br />
gleichgeschlechtlichen Eltern<br />
in ein anderes europäisches<br />
Land umzieht, muss die<br />
Elternschaft auch dort<br />
anerkannt werden.“<br />
Das erleichtere es dem Paar<br />
etwa, ihr Kind in einer Schule<br />
in dem jeweiligen Land<br />
anzumelden oder im Notfall<br />
eine Krankenhaus-Behandlung<br />
zu veranlassen. Widerstand<br />
bei dem Vorhaben droht aus<br />
Ungarn und Polen. Beide<br />
Länder hatten in der Vergangenheit<br />
Gesetze gegen Regenbogenfamilien<br />
und Homosexuelle erlassen.<br />
Auch auf EU-Ebene blockierten die<br />
beiden Länder wiederholt entsprechende<br />
Initiativen.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH)<br />
in Luxemburg hatte erst vor Weihnachten<br />
die Rechte gleichgeschlechtlicher Ehepaare<br />
und von deren Kindern gestärkt. In<br />
dem Fall ging es beispielhaft um ein<br />
bulgarisch-britisches lesbisches Ehepaar.<br />
Die Frauen lebten zusammen in Spanien,<br />
eine von ihnen bekam dort 2019 ein Kind.<br />
Der EuGH wies Bulgarien an, ebenfalls<br />
die rechtliche Elternschaft beider Mütter<br />
anzuerkennen. Das südosteuropäische<br />
Land hatte argumentiert, es widerspreche<br />
den Regeln des Landes, eine Geburtsurkunde<br />
mit zwei Müttern auszustellen.<br />
FOTO: DURSUN AYDEMIR / ANADOLU<br />
AGENCY / ANADOLU AGENCY VIA AFP<br />
Marco Buschmann, Justizminister von Deutschland (r) und sein französischer<br />
Amtskollege Eric Dupond-Moretti (l) beim Treffen der EU-Justizminister in Brüssel<br />
KINDESWOHL STEHT AN ERSTER<br />
STELLE<br />
Justizminister Buschmann rief alle Gegner<br />
des Vorhabens auf, die europäische Rechtsprechung<br />
zu achten, denn: Der EuGH<br />
wird letztlich auch Ungarn und Polen<br />
zwangsweise davon überzeugen, dass<br />
mehr Familie immer besser ist als weniger<br />
Familie. Jedenfalls aus der Perspektive<br />
ihrer Schutzbefohlenen, also derjenigen,<br />
für deren Wohl sich doch besonders Konservative<br />
immer mit Verve in die Bresche<br />
schmeißen: die Kinder. *AFP/ck<br />
Wir helfen und<br />
informieren gerne.<br />
OFFEN - FREUNDLICH - SYMPATHISCH<br />
ÖFFNUNGSZEITEN<br />
Montag - Freitag: 08:00 - 18:30<br />
Samstag: 9:00 - 13:00<br />
Isartorplatz 6 | 80331 München<br />
Telefon: (089) 21 99 29 - 0<br />
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42 gesellschaft<br />
FOTOS: B. GONZALES<br />
Zusammen mit seinem<br />
Partner hat Christian sich<br />
entschieden, Vater zu werden. Wir<br />
chatteten und telefonierten mit dem<br />
glücklichen Elternteil.<br />
Wann kam der Kinderwunsch auf?<br />
Nach einigen Jahren unserer Beziehung<br />
kam unser Kinderwunsch immer mehr ins<br />
Gespräch und war immer mehr thematisiert<br />
worden. Wir sind zusammen seit 12 Jahren<br />
und seit dem Oktober 2011 verheiratet.<br />
Wie reagiert euer Umfeld auf das<br />
Glück?<br />
In unserem Umfeld sind wir voll integriert<br />
und leben als Regenbogenfamilie komplett<br />
offen. Wir leben in einer Stadt im Allgäu mit<br />
50.000 Einwohner in einem Rand-Stadtteil<br />
mit dörflichem Charakter. Wir gehen zusammen<br />
zum Einkaufen und leben voll integriert<br />
als Regenbogenfamilie. Mein Mann Stefan<br />
ist überwiegend zu Hause, er arbeitet, seit<br />
unsere Tochter ein Jahr ist, wieder Teilzeit<br />
9 Std/Woche. Ich bin Vollzeit angestellt bei<br />
einer Lebensmittelfirma im Außendienst.<br />
Sehr früh, als es die Corona-Bestimmungen<br />
wieder zuließen, waren wir mit unserer<br />
Tochter in einer Kindergruppe, dass sie mit<br />
gleichaltrigen Kindern zusammenkommt,<br />
auch hier waren wir bei den anderen<br />
Familien mit offenen Armen empfangen<br />
worden und schnell integriert. Seitdem<br />
hatte es im Umfeld viele gemeinsame<br />
Kinder-Unternehmungen gegeben, bei<br />
denen wir immer dabei sind. Andere Eltern<br />
erklären ihren Kinder unsrige Regenbogen-<br />
Konstellation bei aufkommenden Fragen,<br />
was dann schnell vom kindlichem Verständnis<br />
zufrieden hingenommen wird. Unser<br />
Umfeld hat uns von Beginn zu unserem<br />
Glück gratuliert und uns in allem bestärkt,<br />
was wir bisher zusammen getan haben. Mit<br />
dem ersten Tag, als wir aus den USA zurück<br />
sind, Maja war 10 Tage alt, hatten wir großartige<br />
Unterstützung von einer sehr netten<br />
Hebamme, die uns hin und wieder besucht<br />
hat und nur staunen konnte, wie prächtig<br />
und rasant sich unsere Maja entwickelt.<br />
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit<br />
der Klinik?<br />
Wir hatten uns aktiv im Herbst/Winter 2018<br />
damit befasst, mithilfe des Jugendamtes<br />
ein Kind über die Pflege zu bekommen mit<br />
der Aussicht, dass wir ein Kind auch adoptieren<br />
können. Aber hier sind die Hürden<br />
sehr schwer und leider die Diskriminierung<br />
von Amtsseiten immer noch immens. So<br />
entschieden wir uns zuerst, den Weg zu<br />
gehen über Osteuropa, was aber auch<br />
schnell wegen der Homophobie in den<br />
Ländern abschreckte, und so fanden wir<br />
den Weg in die USA, nach Kalifornien.<br />
Hier wurden wir schnell fündig, hatten<br />
einen ersten einstündigen Video-Call<br />
mit einem deutschen Arzt, der uns<br />
alles näherbrachte und uns sehr<br />
gerne helfen wollte, unseren<br />
gemeinsamen Kinderwunsch<br />
zu erfüllen. Durch eine<br />
NACHGEFRAGT<br />
Zwei Papas, eine Familie und<br />
eine wunderbare Reise<br />
Samenspende mit Kryokonservierung<br />
hier in Deutschland und anschließendem<br />
Versand in die USA, Kalifornien, ging die<br />
Kinderwunschreise los. Anfang 2020 kam<br />
die Coronapandemie, die Geburt unserer<br />
Tochter war erwartet Anfang Mai. Trump<br />
machte am 13.3.2020 um null Uhr die<br />
USA auf unbestimmte Zeit für alle Nicht-<br />
USA-Bürger dicht. Am 13.3.2020 um 21:30<br />
Ortszeit JFK New York haben wir es noch<br />
geschafft, in die USA reinzukommen, und<br />
machten uns auf einen abenteuerlichen<br />
Weg nach Kalifornien, was wir auch<br />
schafften, um pünktlich dabei zu sein bei<br />
der Geburt unserer Tochter.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.instagram.com/picturechrisy,<br />
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Let’s date<br />
happy.
44 POLITIK<br />
KOLUMNE VON<br />
FELIX MÜLLER<br />
FRÜHER<br />
HERBST FÜR<br />
ROT-GRÜN?<br />
In seiner kommunalpolitischen Kolumne<br />
schreibt AZ-Lokalchef Felix<br />
Müller diesen Monat über Risse im grünroten<br />
Bündnis – und neue Mehrheiten für<br />
einen neuen BMW-Tunnel.<br />
Grün-Rot im Rathaus ist keine Liebesbeziehung.<br />
Kein Generationenprojekt wie<br />
es einst die Münchner Alt-68er unter<br />
Christian Ude waren – im Kampf gegen die<br />
schwarze Staatskanzlei und für eine liberale<br />
Stadt. Die meisten jungen Grünen sind<br />
arg pragmatisch, die vordere SPD-Riege<br />
eher konservativ – und aus dem Rathaus<br />
klingen viele Akteure oft genervt von ihrem<br />
Koalitionspartner.<br />
Vorläufig scheitern dürfte das Bündnis<br />
nicht, man hat sich mit den Posten<br />
geeinigt, auf die groben Linien auch und<br />
wird es schon durchstehen bis 2026<br />
ohne offenen Bruch. Und doch sind viele<br />
kleine Zeichen spannend. Da ist hier von<br />
Gesprächen zwischen SPD und CSU zu<br />
diesem Thema zu hören und da schnüren<br />
die Grünen wieder eine Paket mit der CSU<br />
am Partner vorbei. Da betonen führende<br />
SPDler sehr oft und laut, wie wichtig ein<br />
neuer Tunnel im Norden für den Industriestandort<br />
sei, man dürfe doch BMW nicht<br />
verprellen!, während es aus der Grünen-<br />
Partei hörbar grummelt, dass man sich mit<br />
der SPD doch eigentlich geeinigt habe,<br />
gar keine Autotunnel mehr zu planen. Da<br />
verabschiedet sich SPD-Fraktionschefin<br />
Anne Hübner dermaßen euphorisch von<br />
der scheidenden Grünen-Chefin Anna<br />
Hanusch, dass sich ihre Zeilen nur so<br />
lesen lassen, dass man mit Nachfolgerin<br />
Mona Fuchs nun eben gar keine sachliche,<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit erwartet.<br />
Der wiederum sagt man im Rathaus<br />
tatsächlich nach, mit der SPD eher nicht<br />
so gut zu können.<br />
Uneins ist man etwa bei den Hochhäusern.<br />
Die Grünen sind klar für einen neuen<br />
Bürgerentscheid (und scheinen eher für<br />
Hochhäuser zu sein). Die SPD-Position<br />
bleibt vager, einen Entscheid lehnt man<br />
bisher offiziell ab. Immerhin hat sich mit<br />
Alt-OB Christian Ude in der AZ inzwischen<br />
ein prominenter SPD-Mann klar für<br />
Entscheid positioniert. Aber: Ein Bürgerentscheid<br />
droht ohnehin. Denn<br />
Grüne und CSU liebäugeln<br />
damit, mit ihrer Mehrheit im<br />
Stadtrat ein Ratsbegehren<br />
zu ermöglichen. Dann<br />
könnten die Münchner,<br />
möglicherweise schon<br />
im Herbst, über eine<br />
Hochhaus-Grenze<br />
abstimmen.<br />
Beim BMW-Tunnel hingegen<br />
dürfte die SPD mit<br />
anderen Partnern ihre Mehrheit<br />
finden. Auch die CSU, die Freien Wähler<br />
und die FDP sind dafür. Gemeinsam<br />
können sie Grüne, ÖDP und Linke überstimmen.<br />
Eine ungewöhnliche Konstellation<br />
– die es in Zukunft aber noch häufiger<br />
geben könnte. Je näher die nächste<br />
Wahl rückt, desto weniger Rücksicht<br />
wird schließlich auf Partner genommen.<br />
Jeder muss sein Profil schärfen, bekannt<br />
werden – und das auch bei der SPD, da OB<br />
Dieter Reiter alterbsbedingt auf keinen Fall<br />
nochmal antreten wird.<br />
Ein bisschen Rathaus-Alltag aber bleibt<br />
den aktuellen Stadträten aber ja noch.<br />
Skurillerweise hat ihr Alltag eigentlich<br />
gerade erst begonnen, mehr als zwei Jahre<br />
nach der Wahl. Mehr als die Hälfte der<br />
Stadträtinnen und Stadträte hatten bis<br />
vor Kurzem noch keine einzige normale<br />
Sitzung im Rathaus erlebt. Von den 81<br />
Gewählten waren 45 erst im Frühling<br />
2020 neu gewählt worden. Doch wegen<br />
Corona hatte sich der Stadtrat gleich<br />
größere Säle als den im Rathaus suchen<br />
müssen. Alle paar Wochen mussten<br />
die Stadträtinnen und Stadträte<br />
zum Beispiel raus nach Fröttmaning<br />
zum Showpalast<br />
pendeln. Dort saß jeder an<br />
seinem eigenen Tisch mit<br />
großem Abstand zum<br />
nächsten. Darauf war viel<br />
Platz für die Sitzungsunterlagen,<br />
aber auch für den<br />
Teller Kartoffelsuppe, den<br />
mancher alleine an seinem<br />
Tisch auslöffelte. Und nun also<br />
Politik auf Tuchfühlung, Getuschel in den<br />
hinteren Bänken – und manches politische<br />
Geschäft, das im Nebenraum bei einer<br />
Breze eingetütet wird. Gut möglich, dass<br />
da nun auch viele schwarz-grüne und<br />
rot-schwarze Flirts zu beobachten sind.<br />
Der Koalitionspartner wird es genervt zur<br />
Kenntnis nehmen. So viel zumindest ist<br />
sicher.<br />
FOTO: PRIVAT
LENBACHHAUS<br />
IHR<br />
KUNSTMUSEUM<br />
IN MÜNCHEN<br />
LENBACHHAUS.DE<br />
11<br />
JUNI<br />
BIS<br />
18<br />
SEPT<br />
<strong>2022</strong><br />
ROSEMARY<br />
MAYER<br />
WAYS OF<br />
ATTACHING<br />
Rosemary Mayer, Spell, April 1977<br />
Farmer’s Market, Jamaica, New York, ©The Estate of Rosemary Mayer.<br />
Foto: Eeva Inkeri<br />
KOOPERATIONSPARTNER
46 Kultur<br />
FOTOS: SANDRA THEN<br />
„DAS VERMÄCHTNIS“ IM RESIDENZTHEATER<br />
SCHWULE WAHLFAMILIEN<br />
Nach dem großen Erfolg am Broadway<br />
und am Londoner West End ist im <strong>Juli</strong><br />
noch einmal „Das Vermächtnis“ (The<br />
Inheritance) als deutschsprachige Erstaufführung<br />
im Münchner Residenztheater<br />
zu sehen. Das zweiteilige Theaterstück<br />
des offen schwulen US-amerikanischen<br />
Dramatikers Matthew Lopez stammt aus<br />
dem Jahr 2018 und erzählt die Geschichte<br />
dreier Generationen schwuler Männer<br />
in New York vom Sommer 2015 bis zum<br />
Frühjahr 2018. Der zeitliche Referenzrahmen<br />
allerdings reicht zurück bis in die<br />
Zeit der Aids-Epidemie der 1980er- und<br />
1990er-Jahre.<br />
Zum Inhalt: New York City in den letzten<br />
Monaten der Präsidentschaft Barack<br />
Obamas. Während der Autor Toby<br />
Darling der Premiere seines Theaterstücks<br />
entgegenfiebert, verbringt sein Partner Eric<br />
Glass Zeit mit seinem Bekannten Walter.<br />
Die Gespräche mit dem 55-Jährigen<br />
führen Eric in eine Vergangenheit, die er<br />
als schwuler Mann Anfang dreißig nur<br />
vom Hörensagen kennt: die verheerende<br />
Aids-Epidemie, welche die LGBTIQ*-<br />
Community von Beginn der 1980er-Jahre<br />
an erschütterte. Dabei ist in Walters<br />
Erzählungen immer wieder von einem<br />
alten malerischen Landhaus die Rede. Welche<br />
Rolle dieser Ort für Walter und seinen<br />
Partner Henry Wilcox gespielt hat, kann<br />
Eric nicht ahnen und muss angesichts<br />
ihrer Geschichte fragen, wer er ist und sein<br />
will und wie eine jüngere Generation das<br />
Erbe der älteren antreten kann: materiell,<br />
politisch und spirituell.<br />
Die Kritik bezeichnete „Das Vermächtnis“<br />
als das „vielleicht bedeutendste amerikanische<br />
Theaterstück des Jahrhunderts“,<br />
das den Vergleich zu Tony Kushners „Engel<br />
in Amerika“ von 1993 (das übrigens ab<br />
September ebenfalls im Residenztheater<br />
zu sehen sein wird) nicht scheuen muss.<br />
Für das „Resi“ inszeniert der in München<br />
geborene Opern- und Filmregisseur Philipp<br />
Stölzl das mehrfach ausgezeichnete<br />
Theaterstück in zwei Teilen, die als Doppelvorstellung<br />
oder auch einzeln an aufeinanderfolgenden<br />
Tagen gezeigt werden.<br />
Karten können entweder für Teil 1 und 2<br />
getrennt oder im vergünstigten Paketpreis<br />
für beide Teile erworben werden. *bm<br />
9.&10.7., Residenztheater, Max-Joseph-<br />
Platz 1, www.residenztheater.de<br />
¡CUBA VIBRA! IM DEUTSCHEN THEATER<br />
Klangvolle Karibik<br />
FOTO: EDUARDO PATINO<br />
Wenn mal wieder der Flug in die Karibik gestrichen wurde<br />
oder die Vorfreude auf den Sommerurlaub kaum mehr zu<br />
ertragen ist, empfehlen wir diese Tanzshow: ¡Cuba Vibra!<br />
ist eine Reise durch die Kultur Kubas. Die vier Solisten<br />
und 13 Ensemblemitglieder erzählen Geschichten im<br />
Rhythmus von Cha-Cha-Cha, Mambo, Conga und Bolero.<br />
Für den authentischen und vollen Sound sorgt dabei<br />
eine achtköpfige Liveband. Konzipiert, inszeniert und<br />
choreografiert wurde die Show von Lizt Alfonso, die mit<br />
ihrer Dance Company sowohl in Kuba als auch in den USA<br />
zu den Megastars der Szene zählt und für ihre Arbeit mit<br />
zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. *bm<br />
6. – 10.7., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 13, 20 Uhr,<br />
www.deutsches-theater.de
QUEER:RAUM BEI DER MÜNCHNER AIDS-HILFE<br />
Kreativer queerer Kosmos<br />
Die Corona-Krise hat auch das Leben von LGBTIQ*<br />
verändert: Safe Spaces wie Klubs und Bars wurden<br />
geschlossen, Veranstaltungen wie Pride Walks abgesagt.<br />
Die in den letzten Jahren gewonnene Sichtbarkeit leidet,<br />
während Trans*- oder Homophobie wieder zugenommen<br />
haben. „Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, den Puls der<br />
queeren Communitys am Leben zu erhalten“, sagt Fotograf<br />
Francesco Giordano, der am 2. und 3. <strong>Juli</strong> mit seinem<br />
Projekt „queer:raum“ im Studio der Münchner Aids-Hilfe zu<br />
Gast ist.<br />
Für seine Fotoarbeiten<br />
hat sich Giordano einen<br />
Überblick über die<br />
queere Künstlerszene<br />
der Landeshauptstadt<br />
verschafft und mit<br />
verschiedenen Menschen<br />
über ihr Verhältnis zur<br />
Stadt und zur Community<br />
oder ihre Definition von<br />
Queersein gesprochen.<br />
Entstanden sind Porträts<br />
von Künstler*innen in<br />
ihren Werkräumen, ihren<br />
Ateliers oder ihrem<br />
Zuhause. Doch die<br />
Ausstellung ist mehr als<br />
„nur“ eine Porträtgalerie:<br />
Alle Künstlerinnen und<br />
Künstler, ob im Design, der Malerei, der Fotografie, im Tanz<br />
oder der Musik tätig, haben an diesen zwei Tagen die Möglichkeit,<br />
sich selbst mit ihren Werken und ihrem Wirken zu<br />
präsentieren. Ein wahrhaft kreativer queerer Kosmos! *bm<br />
OPER<br />
MUSICAL<br />
OPERETTE<br />
BALLETT<br />
2. + 3.7., Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71/Mittelbau,<br />
10 – 22 Uhr, www.queer-raum.de<br />
FOTOS: FRANCESCO GIORDANO<br />
Münchens<br />
schönstes<br />
musikalisches<br />
Unterhaltungstheater<br />
im Herzen<br />
der Community<br />
Tickets I Tel +49 (0)89 2185 1960<br />
www.gaertnerplatztheater.de
48 Kultur<br />
FOTO: KRISTINA LINDERMANN<br />
Für 32 Tage im Sommer lädt das Tollwood<br />
Festival Musik-Fans, Kulturinteressierte<br />
und Flaneure unter dem Motto<br />
„Klar zur Wende“ in den Olympiapark.<br />
Vor der Kulisse des bunten „Marktes der<br />
Ideen“ treffen sich auf dem Festivalgelände<br />
faszinierende Theater- und Performances-<br />
Gruppen, in den Zelten gibt´s Live-Musik<br />
aus der ganzen Welt. So treten in der<br />
TOLLWOOD-SOMMERFESTIVAL<br />
KLAR ZUR WENDE<br />
größten Location, der Musik-Arena, Stars<br />
der deutschen Szene wie Cro, Revolverheld,<br />
Johannes Oerding oder Vincent Weiss auf,<br />
aber auch internationale Stars wie Rockerin<br />
Melissa Etheridge oder die Simple Minds<br />
sind mit von der Partei. Wer Tollwood kennt,<br />
weiß, dass man niemals alle Angebote<br />
in einen Artikel packen könnte. Daher<br />
versuchen wir es hier erst gar nicht. Nur<br />
der Tipp: Vorbeischauen hat sich noch<br />
immer gelohnt: knallbunt, künstlerisch und<br />
kulinarisch. Und nicht zuletzt immer mit<br />
dem Anspruch, Impulsgeber für ökologische<br />
Projekte zu sein. Übrigens: Für rund 90<br />
Prozent der Veranstaltungen gilt: Eintritt<br />
frei, um Kultur jedermann zugänglich zu<br />
machen! *bm<br />
Bis 27.7., Tollwood-Gelände im<br />
Olympiapark, www.tollwood.de<br />
Hofspielhaus<br />
Die Lustige<br />
Witwe<br />
OPERETTE VON FRANZ LEHÁR<br />
Kleines<br />
THEATER<br />
HAAR<br />
MIT CHRIS KOLONKO<br />
16./18./25./28./29.06., 20 UHR<br />
19.06.,15 UHR & 26.06., 18 UHR<br />
JULI & AUGUST OPEN AIR<br />
Falkenturmstr. 8, 80331 München 089/24 20 93 33 info@hofspielhaus.de<br />
www.hofspielhaus.de<br />
Chris<br />
Kolonko<br />
in:<br />
Die lustige Witwe….<br />
…oder:<br />
Wie es weiter geht!<br />
Freitag 8.7.<strong>2022</strong><br />
19 Uhr im Saal<br />
Kartenvorverkauf unter:<br />
www.kleinestheaterhaar.reservix.de<br />
Casinostraße 6 | 85540 Haar<br />
Tel. 089. 890 56 98 11
AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />
JR:CHRONICLES<br />
Die Kunsthalle München zeigt ab 27.<br />
<strong>August</strong> die bisher größte Retrospektive<br />
des französischen Künstlers JR in<br />
Deutschland.<br />
Seine Ausstellungsorte sind eigentlich<br />
die Straßen dieser Welt. Dort erregt er<br />
auch Aufmerksamkeit bei jenen, die<br />
sonst keine Museen besuchen, denn<br />
berühmt wurde der 39-Jährige durch<br />
Fotografien unbekannter Personen, die er<br />
in riesigen Formaten auf Häuserfronten,<br />
Eisenbahnzüge, Containerschiffe oder gar<br />
Grenzmauern plakatiert. Im Fokus stehen<br />
Menschen, deren Würde und Rechte<br />
im politischen Diskurs oft übergangen<br />
werden. Ihnen verleiht JR mit seiner Kunst<br />
auf ebenso scharfsinnige wie einfühlsame<br />
Weise Sichtbarkeit. Indem er selbst<br />
anonym bleibt und keine Erklärung zu<br />
seinen Werken abgibt, überlässt JR die<br />
Interpretation den Porträtierten und den<br />
Vorbeigehenden: Mit seiner Arbeit möchte<br />
er Fragen aufwerfen und die Menschen<br />
zum Dialog anregen. Anhand ausgewählter<br />
Fotografien, Videos, Modelle und wandfüllender<br />
Pastings lässt die multimediale<br />
Ausstellung JRs ursprünglich nur auf<br />
begrenzte Dauer angelegte Projekte<br />
wiederaufleben. Übrigens: Im September<br />
macht im Rahmen der Ausstellung einer<br />
von JRs zum mobilen Fotostudio umgebauten<br />
Trucks an verschiedenen Orten in<br />
München Halt. Alle Münchner:innen sind<br />
Kultur 49<br />
dazu eingeladen, für das Projekt Kunst &<br />
Kultur für alle Gesicht zu bekennen. Ihre<br />
Porträts werden im Truck aufgenommen,<br />
gedruckt und vor Ort direkt plakatiert. *bm<br />
Ab 27.8., Kunsthalle München, Theatinerstr.<br />
8, www.kunsthalle-muc.de<br />
Gefördert<br />
von:<br />
FOTO: GIANTS, KIKITO AND THE BORDER PATROL, TECATE, MEXICO–U.S.A., 2017 © JR-ART.NET<br />
Zauber der Begegnung<br />
8. <strong>Juli</strong> bis<br />
6. November <strong>2022</strong>
50 Kultur<br />
GALA<br />
„HELP FOR KIDS“<br />
„Sie wird immer jünger!“<br />
FOTO: MP ENTERTAINMENT<br />
MELODIVA CHORKONZERT<br />
Unterwegs im Web 7.0<br />
Der Lesbenchor Melodiva ist ja bekannt für<br />
seine originellen Storys, in die er die Songs<br />
seiner Auftritte hüllt. Im aktuellen Programm<br />
„W.i.R. – Melodiva 7.0“ begeben sich die rund<br />
20 Sängerinnen auf eine Reise ins World Wide<br />
Web. Google, Facebook & Co. haben längst<br />
aufgegeben – W.i.R. heißt der Weltkonzern, der<br />
Frieden für alle herbeiführen möchte. Auf einer<br />
Pressekonferenz im bayerischen Traditionshotel<br />
Belladonna präsentiert er seine Pläne. Doch<br />
auch drei Agentinnen mit Geheimauftrag sind<br />
unter den Gästen und schon überschlagen sich<br />
die Ereignisse ... Eine musikalische Datenverarbeitung<br />
aus Musical, Revue und Show, eine<br />
spannende Geschichte aus der digitalen Zukunft<br />
oder einfach: ein unterhaltsamer Spaß! *bm<br />
Seit vielen Jahren stellt Travestiekünstlerin<br />
Miss Piggy ihre<br />
Geburtstagsfeier in den Dienst<br />
der guten Sache. Und auch heuer<br />
wird Mitte <strong>August</strong> eine große<br />
Gala zugunsten ihrer Stiftung<br />
„Help for Kids“ stattfinden.<br />
Dass sie den Event unter das<br />
selbstgewählte Motto „Sie wird<br />
immer jünger!“ stellt, zeugt von<br />
typischem Piggy-Humor, der<br />
meist mit einer guten Portion<br />
Selbstironie einhergeht. Zahlreiche<br />
ihrer Bühnenkolleg*innen,<br />
wie die bezaubernde Megy B.,<br />
hat sie ins Oberangertheater<br />
eingeladen, die zu Piggys Ehren<br />
allerhand zum Besten geben.<br />
Das Publikum erwartet eine<br />
feucht-fröhliche Geburtstagsfeier<br />
und ein Abend, der erfahrungsgemäß<br />
nicht so schnell zu<br />
Ende geht. Der Erlös der Feier<br />
geht an ihre Stiftung „Help for<br />
Kids“, die Kinder unterstützt, die<br />
an HIV leiden. Karten gibt’s unter<br />
089-28856988 oder per Mail:<br />
m-piggy@t-online.de. Happy<br />
Birthday! *bm<br />
15.8., Oberangertheater,<br />
Oberanger 38, 18:30 Uhr,<br />
www.miss-piggy.online<br />
23.7., Wirtshaus im Schachthof, Zenettistr.9, 20<br />
Uhr, Karten 24,50 / 29 €, www.im-schlachthof.<br />
de, www.melodiva.com<br />
FOTO: MELODIVA<br />
AUSSTELLUNG „TRANSVISION“<br />
Endspurt im Amerikahaus<br />
FOTO: KYLE/@UNSPLASH.COM<br />
Seit April ist im Amerikahaus<br />
die bemerkenswerte Ausstellung<br />
„TransVision“ zu sehen.<br />
Sie besteht aus zwei Teilen, in<br />
denen aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
Aspekte der Entwicklung<br />
einer trans*Kultur beleuchtet<br />
werden: „TransMünchen“ wirft<br />
einen Blick auf die Geschichte<br />
und Gegenwart Münchner<br />
trans*Menschen und ihrer Community,<br />
„TransTrans – Transatlantic<br />
Transgender Histories“ erkundet<br />
das Netzwerk von Menschen, die<br />
diesseits und jenseits des Atlantiks<br />
trans*Geschichte geschrieben,<br />
erzählt und geprägt haben. Begleitend<br />
dazu gibt es ein vielfältiges<br />
Angebot an Veranstaltungen.<br />
Auch im <strong>Juli</strong> lohnt ein Besuch,<br />
denn drei spannende Events gilt<br />
es noch zu entdecken: Am 5.<br />
<strong>Juli</strong> wird um 19 Uhr die ebenso<br />
beeindruckende wie berührende<br />
Doku „Trans – I Got Life“ gezeigt,<br />
die beim Münchner Filmfestival<br />
2021 den Publikumspreis gewann.<br />
Am 14. <strong>Juli</strong> werden die Gäste von<br />
Kunsthistoriker Viktor Neumann<br />
in das Leben und Wirken der<br />
trans* Künstlerin Lorenza Böttner<br />
eingeführt, die unter anderem<br />
bei der Documenta 14 ausstellte.<br />
Als letzte Veranstaltung des<br />
Begleitprogramms steht am 15. <strong>Juli</strong><br />
der Film „I Am A Woman Now“ auf<br />
dem Programm, in dem Regisseur<br />
Michiel van Erp fünf trans* Frauen<br />
der ersten Stunde porträtiert. Die<br />
gesamte Ausstellung ist noch bis<br />
31.7. zu sehen. *bm<br />
Bis 31.7., TransVision,<br />
Amerikahaus, Karolinenplatz 3,<br />
www.amerikahaus.de
OPER FÜR ALLE <strong>2022</strong><br />
Die Bayerische Staatsoper und BMW laden ein<br />
Sa 16.7.22 20 Uhr DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN Elena Tsallagova, Angela Brower,<br />
Audiovisuelle Live-Übertragung Wolfgang Koch u. a.<br />
aus dem Nationaltheater<br />
Robert Jindra, Musikalische Leitung<br />
Max-Joseph-Platz, München<br />
Eintritt frei<br />
Fr 16.9.22 19 Uhr Open Air Konzert Daniele Rustioni, Musikalische Leitung<br />
Mangfallpark, Rosenheim<br />
Sonya Yoncheva, Sopran<br />
Eintritt frei<br />
Bayerisches Staatsorchester<br />
Bayerische Staatsoper<br />
Co-Partner
52 Kultur<br />
Ende Mai feierte das Ballett „Der Sturm“<br />
der norwegischen Choreografin Ina<br />
Christel Johannessen im Gärtnerplatztheater<br />
Premiere.<br />
BALLETT<br />
„DER STURM“<br />
Getanzte KONSUMKRITIK<br />
Inhaltlich orientiert sich das Stück<br />
am berühmten Vorbild von William<br />
Shakespeare: Der Magier Prospero<br />
lebt mit seiner Tochter Miranda seit<br />
FOTO: MARIE-LAURE BRIANE<br />
zwölf Jahren auf einer Insel im Exil.<br />
Plötzlich nähert sich das Schiff von<br />
Prosperos Bruder, der einst schuld an<br />
dessen Vertreibung gewesen ist. Auf<br />
Prosperos Befehl hin entfacht der<br />
Luftgeist Ariel einen Sturm, infolge<br />
dessen die feindliche Besatzung auf<br />
der verzauberten Insel landet …<br />
So bekannt der Inhalt, so neu die<br />
Umsetzung, denn Johannessen zählt<br />
derzeit zu den innovativsten Tanzschaffenden<br />
Skandinaviens. Für ihr<br />
Ballett setzt sie Shakespeares letztes<br />
Meisterwerk in Kontrast zu unserer<br />
heutigen Konsumgesellschaft. In<br />
ihrer ersten Münchner Arbeit will<br />
sie mit „Der Sturm“ der Selbstzerstörung<br />
unserer abendländischen<br />
Gesellschaft entgegentreten: „Wenn<br />
wir die Natur töten, fällt alles auf uns<br />
selbst zurück“, so die Choreografin.<br />
„Ich möchte mit den Mitteln der<br />
Kunst einen Weg finden, die Natur<br />
zu retten.“ Die Musik zum Ballett<br />
stammt unter anderem von Georg<br />
Friedrich Händel, Frédéric Chopin<br />
und Luc Ferrari. *bm<br />
12./15.7., Gärtnerplatztheater,<br />
19:30 Uhr,<br />
www.gaertnerplatztheater.de
MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE<br />
Hochkultur im Hochsommer<br />
Die Münchner Opernfestspiele sind eine der bekanntesten<br />
und größten Events ihrer Art weltweit. Umso gespannter darf<br />
man sein, wenn jetzt die erste Ausgabe in der Intendanz von Serge<br />
Dorny ansteht.<br />
Kultur 53<br />
FOTO: WILFRIED HÖSL<br />
Der Belgier stellt bis 31. <strong>Juli</strong><br />
drei große Werke von Richard<br />
Strauss ins Zentrum: Seine<br />
letzte Oper "Capriccio",<br />
1942 übrigens im hiesigen<br />
Nationaltheater uraufgeführt,<br />
steht als Festspielpremiere<br />
mit Diana Damrau als Gräfin auf<br />
dem Programm. Inszenierungen<br />
von „Der Rosenkavalier"und "Die<br />
schweigsame Frau"<br />
komplettieren den Strauss-<br />
Schwerpunkt. Ein bestürzend<br />
aktuelles Werk ist als<br />
Eröffnungspremiere zu sehen:<br />
Um religiösen Fanatismus, Ausschweifungen<br />
eines Priesters<br />
und eine Teufelsaustreibung<br />
im frühen 17. Jahrhundert geht<br />
es in Krzysztof Pendereckis<br />
Oper "Die Teufel von Loudun".<br />
Generalmusikdirektor Vladimir<br />
Jurowski dirigiert, Simon<br />
Stone führt Regie. In den acht<br />
weiteren Opernproduktionen<br />
des Festspielprogramms<br />
werden Sängerinnen und<br />
Sänger wie Aida Garifullina, Anja<br />
Harteros, Placid Domingo oder<br />
auftreten. Hochkarätig besetzt<br />
sind auch die Liederabende.<br />
Festspiel- und Kammerkonzerte<br />
runden das Programm ab. Das<br />
Bayerische Staatsballett<br />
zeigt in der Reihe "Heute ist<br />
morgen" neue Kreationen, das<br />
Opernstudio präsentiert sich<br />
in einem Festspielkonzert und<br />
auch die Tradition des Festspiel-<br />
Gottesdienstes wird fortgeführt.<br />
Fünf musikalisch überreiche<br />
Wochen erwarten das Publikum!<br />
*bm<br />
Bis 31.7., Nationaltheater, Max-<br />
Joseph-Platz, www.staatsoper.de<br />
Besonderes, Kleinserien und Einzelstücke,<br />
vorwiegend aus Deutschland und Europa.<br />
Schönes für dich, dein Zuhause und zum<br />
Verschenken.<br />
Interieur, Delikatessen, Geschirr, Gläser,<br />
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54 Kultur<br />
„TOOTSIE“ IM<br />
GÄRTNERPLATZ-<br />
THEATER<br />
Lady mit<br />
Lümmel<br />
FOTO: GÄRTNERPLATZTHEATER<br />
Unglaubliche vierzig Jahre ist es<br />
schon her, dass Dustin Hoffman<br />
für Sydney Pollacks Komödie „Tootsie“ in<br />
Frauenklamotten schlüpfte. Der Film über<br />
die Absurditäten des Showgeschäfts, den<br />
Umgang mit Geschlechterrollen und einen<br />
Mann, der erst als Frau zum besseren Kerl<br />
wird, war ein Kassenschlager der 1980er-<br />
Jahre.<br />
Zum Inhalt: Michael Dorsey ist ein<br />
arbeitsloser Schauspieler und verzweifelt<br />
auf der Suche nach dem nächsten<br />
Engagement. Um die Rolle der Dorothy<br />
Michaels in einer Arztserie zu ergattern,<br />
entschließt er sich, mit Make-up, Perücke<br />
und in Frauenklamotten zum Casting zu<br />
erscheinen – und erhält prompt den Job.<br />
Mehr noch: Die resolute Dorothy avanciert<br />
als selbstbewusste und emanzipierte<br />
Frau rasch zum Medienstar. Doch nicht<br />
nur Michaels Privatleben leidet darunter,<br />
auch das Versteckspiel und die tägliche<br />
Verwandlung vom Mann zur Frau halten<br />
große Herausforderungen bereit …<br />
„Tootsie“ feierte 2019 am Broadway als<br />
Musical Premiere. Das Münchner Gärtnerplatztheater<br />
zeigt zum 40. Jubiläum<br />
des Kinoklassikers ab 7. <strong>Juli</strong> exklusiv die<br />
europäische Erstaufführung unter der<br />
Regie von Gil Mehmert (Choreografie<br />
Adam Cooper). Die Hauptrolle der Dorothy<br />
spielt Armin Kahl. Der gebürtige Bamberger<br />
wurde 2019 mit dem „Deutschen<br />
Musical Theater Preis“ ausgezeichnet<br />
und war im Gärtnerplatztheater bereits in<br />
der Hauptrolle des Musicals „Jesus Christ<br />
Superstar“ zu sehen.<br />
Schräg, menschlich, politisch, komisch,<br />
stark: Dorothy hat das Zeug, zum Darling<br />
des Münchner Sommers zu werden! *bm<br />
7., 9., 10., 13., 21. + 24.7.,<br />
Gärtnerplatztheater, 19:30 Uhr,<br />
www.gaertnerplatzheater.de<br />
„WUNDERBAR“ IM GOP<br />
Wunder gescheh’n<br />
FOTO: GOP<br />
Ab dem 8. <strong>Juli</strong> verwandelt<br />
sich die Bühne des<br />
GOP-Varietés in eine Bar –<br />
allerdings eine, die kurz vor der<br />
Schließung steht.<br />
Was auch ein sentimentaler<br />
Abschied hätte werden<br />
können, verwandelt sich zu<br />
einem rauschenden Fest. Ein<br />
letztes Mal treffen Gastgeber<br />
und Stammgäste aufeinander<br />
und lassen mit ihren Talenten<br />
schlicht Wundervolles<br />
entstehen. Barinhaberin<br />
Ruth von Chelius führt mit<br />
Anekdoten und Gesang durch<br />
den Abend und bildet trotz<br />
der exzentrischen Ava einen<br />
ausgleichenden Ruhepol zu<br />
den dynamischen und atemberaubenden<br />
Darbietungen<br />
ihrer artistischen Kolleg*innen.<br />
Ob Magie, Rollschuhakrobatik,<br />
Äquilibristik, Gesang oder<br />
Comedy: Diese Mischung<br />
macht aus dem vermeintlichen<br />
Abschiedsabend eine<br />
funkelnde Gala internationaler<br />
Artist*innen. *bm<br />
Ab 8.7., GOP, Maximilianstr. 47,<br />
Karten ab 49 Euro,<br />
www.variete.de
HAUS<br />
DER<br />
Dumb Type<br />
6.5 — 11.9.22<br />
KUNST<br />
Photo: Emmanuel Valette
56 Kultur<br />
KOMMUNALE VERDIENSTMEDAILLE<br />
Thomas Niederbühl geehrt<br />
Im April erhielt Stadtrat Thomas Niederbühl (Rosa<br />
Liste), zusammen mit 24 weiteren verdienten<br />
Kommunalpolitiker*innen, die Kommunale Verdienstmedaille<br />
in Silber aus den Händen des bayerischen Innenministers<br />
Joachim Herrmann. „Als Stadtrat hat sich Thomas Niederbühl<br />
stets für eine solidarische Stadtgesellschaft engagiert,<br />
in der Menschen mit vielfältiger Herkunft, verschiedenen<br />
Lebensperspektiven und bunten, kulturellen und sozialen<br />
Hintergründen gut zusammenleben können“, so Herrmann.<br />
„Sein besonderes Augenmerk gilt einer aktiven Gleichstellungspolitik<br />
für ein selbstbestimmtes und diskriminierungsfreies<br />
Leben.“ In der Summe habe Niederbühl<br />
erfolgreich zum queeren Aufschwung<br />
der letzten Jahre beigetragen und<br />
München als tolerante, weltoffene<br />
und liebenswerte Großstadt<br />
mitgestaltet.<br />
Thomas Niederbühl zeigte sich<br />
bei der Verleihung in Rosenheim<br />
erfreut. Für ihn bedeute die<br />
Auszeichnung Anerkennung und<br />
Ansporn zugleich. Anekdote am<br />
Rande: In der Begründung des Ministers<br />
kamen die Worte schwul, lesbisch,<br />
trans* oder LGBTIQ* nicht vor. Immerhin<br />
hat er gegen Ende zweimal das Wort „queer" (das er „quer"<br />
aussprach) in den Mund genommen. „Da gibt’s noch was zu<br />
tun!“, kommentierte Thomas Niederbühl schmunzelnd. *bm<br />
FOTO: BAYERISCHES INNENMINISTERIUM<br />
ALEXANDER-MIKLOSY-WEG<br />
Auf queeren Pfaden durchs<br />
Viertel<br />
Ein weiterer öffentlicher Ort in<br />
München ist nach einer Person<br />
der queeren Zeitgeschichte<br />
benannt: Seit kurzem gibt es<br />
den „Alexander-Miklosy-Weg“,<br />
ein Fuß- und Radweg entlang<br />
der Westermühlstraße im<br />
Glockenbachviertel. Benannt<br />
ist er nach Alexander Miklosy,<br />
der als Mitglied der Rosa Liste<br />
16 Jahre lang Vorsitzender<br />
des Bezirksausschusses<br />
2 und somit Bezirksbürgermeister<br />
des queeren<br />
Glockenbachviertels war. Bis<br />
zu seinem Tod 2018 war er<br />
FOTO: MICHAEL LUCAN<br />
sympathischer Politiker und<br />
humorvoller Vorkämpfer der<br />
LGBTIQ*-Community. Der<br />
Vorschlag, den Träger der<br />
Medaille „München leuchtet"<br />
auch diese Ehrung zuteil<br />
werden zu lassen, stammt von<br />
seinen Parteifreunden – und<br />
wurde vom Bezirksausschuss<br />
durchweg begrüßt. In der<br />
Stadtratsvorlage hieß es: „Er<br />
war ein Sympathieträger, der<br />
gut mit Menschen umgehen<br />
konnte und viele miteinander<br />
verbunden hat." Dem ist nichts<br />
hinzuzufügen. *bm<br />
Oberbürgermeister<br />
Wir machen uns stark!<br />
Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,<br />
inter* und queere Menschen<br />
Ist die Welle noch so steil,<br />
a bisserl was geht allerweil.<br />
www.az-muenchen.de/abo<br />
Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*<br />
ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München<br />
zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.<br />
Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.<br />
Mehr Informationen unter:<br />
muenchen.de/lgbti
NIL-WIRT AUSGEZEICHNET<br />
München leuchtet für Manfred<br />
Kultur 57<br />
Es ist eine großartige Ehrung für<br />
ein bemerkenswertes Lebenswerk:<br />
Am 30. April wurde Szene-Gastronom<br />
Manfred Krischer (82) mit der Medaille<br />
„München leuchtet – Den Freundinnen<br />
und Freunden Münchens“ in Bronze<br />
ausgezeichnet.<br />
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden<br />
überreichte die Auszeichnung im<br />
Rathaus. „Manfred Krischer hatte immer<br />
ein offenes Ohr für die Sorgen und<br />
Nöte seiner Gäste. Dies ging immer<br />
weit über seine Rolle als Wirt hinaus“,<br />
so Habenschaden. „Mit seinem ganzen<br />
vielseitigen, lebenslangen Engagement<br />
hat er sich nicht nur hohes Ansehen<br />
und Wertschätzung in der schwulen<br />
Community Münchens erworben,<br />
sondern auch unschätzbare Verdienste<br />
für eine vielfältige und tolerante<br />
Stadtgesellschaft und ein für alle<br />
Bevölkerungsgruppen lebenswertes<br />
München.“<br />
Und in der Tat: Das Café Nil im Herzen<br />
des Glockenbachviertels ist als Szene-<br />
Treff weit über die Grenzen Bayerns hinaus<br />
bekannt – genauso wie sein Gründer<br />
FOTO: STEFAN RUMPF<br />
und langjähriger Wirt Manfred Krischer,<br />
der seit den 1970er-Jahren mehrere<br />
schwule Lokale sowie die bekannte<br />
„Türkensauna“ in der Maxvorstadt<br />
betrieb. Als Institution der Münchner<br />
LGBTIQ*-Community unterstützt er<br />
bis heute die Szene und ist noch oft im<br />
Café Nil zu sehen, das er vor 33 Jahren<br />
gründete. Wir gratulieren herzlich! *bm
58 Kultur<br />
FOTO: MÜNCHEN TICKET GMBH<br />
DRAGS IN DER DREHLEIER<br />
Willkommen in unserem Reich<br />
Das Zeitalter queerer Hoheiten ist<br />
angebrochen: Die Münchner Majestäten<br />
Ruben Tuesday und Vicky Voyage<br />
laden zu einer Drag-Revue der Extraklasse<br />
ins geschichtsträchtige Theater Drehleier<br />
in Haidhausen.<br />
Hier zelebrieren sie Drag als vielfältige<br />
Kunstform, die für jeden Geschmack<br />
etwas bereithält: Die Wienerin Pandora<br />
Nox kombiniert tänzerische Fähigkeiten<br />
mit kunstvollen Looks, Drag Quing Ryan<br />
Stecken aus Berlin verführt das Publikum<br />
mit Gesang, Lokalmatadorin Janisha Jones<br />
ist berühmt für ihre übermenschlichen<br />
Kniescheiben, die Tirolerin Betty Pearl<br />
sorgt für österreichischen Flair mit<br />
Lachfaktor, Senkrechtstarterin Barbie Q<br />
ist immer für eine Überraschung gut, Kid<br />
Kockett ist ein Bär, wie er im Buche steht<br />
und Newcomer Perry Stroika hat sogar<br />
magische Fähigkeiten. Eine fabulöse Show<br />
mit üppiger, royaler Besetzung! *bm<br />
9.7., Theater Drehleier,<br />
Rosenheimer Str. 123, 20 Uhr, 33 €,<br />
www.theater-drehleier.de<br />
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www.muenchenstift.de<br />
Info-Telefon: 089 62020-340
Coca-Cola und die Konturflasche sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.
Musik<br />
INTERVIEW<br />
LIZZO:<br />
LOUD and<br />
PROUD<br />
Die Rapperin, Sängerin und Aktivistin<br />
ist zum Weltstar und einer<br />
der wichtigen Stimmen ihrer Generation<br />
gereift. Mit ihrem neuen Album „Special“<br />
sorgt Lizzo jetzt aber erst einmal für den<br />
Soundtrack zu einem hoffentlich herrlichen<br />
Sommer.<br />
Man kann nun wirklich nicht behaupten,<br />
dass Lizzo die äußeren Insignien ihres<br />
monumentalen Erfolgs der vergangenen<br />
drei Jahre unter den Teppich kehren würde.<br />
Als wir zum Video-Interview verabredet<br />
sind, sitzt die – natürlich fabulös gelaunte<br />
– Künstlerin vor einer Schrankwand, aus<br />
der links des Kopfes drei Grammy-Awards<br />
hervorlugen. „Ich bin gerade im Haus von<br />
Quincy Jones“, scherzt Lizzo zwar in Anspielung<br />
auf den legendären Superproduzenten<br />
von Michael Jackson und vielen anderen, der<br />
es in seiner Karriere auf bislang 28 Grammys<br />
brachte. Aber das stimmt natürlich nicht.<br />
Lizzo hockt in ihrem Eigenheim in den<br />
Hollywood Hills, und die Auszeichnungen, es<br />
sind ihre eigenen – und die soll ruhig jeder<br />
sehen. „Ich hatte es zu Anfang meiner Laufbahn<br />
nicht darauf angelegt, auch nur einen<br />
einzigen Grammy zu gewinnen“, sagt sie. „In<br />
mir loderte der Ehrgeiz, Musik zu machen,<br />
hinter der ich selbst absolut stehe und mit<br />
der ich anderen Menschen ein Supergefühl<br />
geben kann. Die Auszeichnungen sind<br />
eher das Symptom meiner Hartnäckigkeit,<br />
Zielstrebigkeit und Entschlossenheit.“<br />
Lizzo, geboren vor 34 Jahren als Melissa<br />
Viviane Jefferson in Detroit, als Kind klassisch<br />
ausgebildete Flötistin, später Mitglied<br />
in R&B- und Rap-Gruppen und nach<br />
Umzügen nach Houston und Minneapolis<br />
nun also in L.A. residierend, hat seit 2019<br />
eine der atemberaubendsten Pop-Karrieren<br />
der letzten Jahrzehnte hingelegt. Jahrelang<br />
rannte sie – ambitioniert, talentiert aber oft<br />
glücklos – gegen geschlossene Türen im<br />
Showgeschäft. Um dann, 2019 mit ihrem<br />
Album „Cuz I Love You“ sowie den Singles<br />
„Juice“ und insbesondere „Truth Hurts“<br />
zu realisieren, dass die Türen plötzlich<br />
alle offenstehen. Also rannte sie durch.<br />
„Unsere Gesellschaft“, so Lizzo, „hat lange<br />
nicht dazu tendiert, dicken, schwarzen<br />
Mädchen besonders viel zuzutrauen. Ja, es<br />
hat Kraft erfordert, mich durchzusetzen.<br />
Die Wahrscheinlichkeiten standen nicht auf<br />
meiner Seite. Ich denke, ich konnte einige<br />
Stereotypen beseitigen. Aber am Ziel einer<br />
gleichberechtigten Gesellschaft sind wir<br />
noch lange nicht angekommen.“<br />
Lizzo ist längst nicht nur eine verdammt<br />
begabte Sängerin, Songschreiberin und<br />
Rapperin, sie ist auch eine der wichtigsten<br />
Aktivistinnen weltweit für Vielfalt, Gleichberechtigung,<br />
Body Positivity, Mental Health<br />
und – sich selbst keiner festen sexuellen<br />
Identität zuschreibend – die Interessen der<br />
LGBTQ-Gemeinde. - Das „Time“-Magazin<br />
hat Lizzo sogar auf der Titelseite seiner<br />
„Frauen, die die Welt verändern“-Ausgabe<br />
gedruckt. Wie, aus deiner Sicht, hat du<br />
denn die Welt verändert, liebe Lizzo?<br />
„Indem ich mich nicht habe aufhalten<br />
lassen, meine Bedürfnisse zu befriedigen.<br />
Und du darfst dich nicht abspeisen und<br />
dir deine Visionen nicht von sogenannten<br />
Entscheidungsträgern kaputtreden lassen.<br />
Ich brauche kräftige Mädchen für meine<br />
TV-Casting-Show „Lizzo’s Watch Out<br />
for the Big Grrrls“? Also überzeugte ich<br />
Amazon Prime, meine Vision umsetzen<br />
zu können. Ich bin überzeugt, dass jede<br />
Körperform sexy ist? Ich ließ nicht locker, bis<br />
ich eine Bekleidungsfirma fand, die meine<br />
Shapewear-Philosophie teilt. Ja, ich bin laut,<br />
ich bin stolz, ich habe eine Stimme, und<br />
diese Stimme will ich nutzen, um Menschen<br />
zu inspirieren und zu ermutigen, ihr Leben<br />
zum Positiven zu verändern.“<br />
Auch auf dem neuen Album „Special“<br />
klingt LIzzo ungemein inspirierend und<br />
motivierend. Die erste Single „About Damn<br />
Time“ holt die Menschen mit frischem<br />
Discosound auf die endlich wieder<br />
geöffneten Tanzflächen. Und der neueste<br />
Hit „Grrrls“ (Lizzo ist offenbar vernarrt in<br />
diese Schreibweise, ihr zweites Album<br />
hieß 2015 „Big Grrrl Small World“) bietet<br />
kross gebrutzelte Frauenpower auf exakt<br />
zwei Minuten Länge. „Die Songs auf der<br />
Platte sind sehr unterschiedlich, aber eines<br />
haben sie gemeinsam“, sagt Lizzo. „Ich will<br />
unbedingt, dass sie den Menschen Freude<br />
bringen.“<br />
*Interview: Steffen Rüth
Gleiche Würde<br />
Gleiche Rechte<br />
Du bist queer und erlebst Diskriminierung – etwa im Job,<br />
bei der Wohnungssuche oder bei einer Hotelbuchung?<br />
Lass Dir Diskriminierung nicht gefallen!<br />
Wir setzen uns für Deine Rechte ein und beraten Dich.<br />
www.antidiskriminierungsstelle.de<br />
Servicebüro: 0800 546 546 5
Musik<br />
SOUL<br />
Stark wie immer: Heather Small<br />
Mit „Colour My Life“ präsentiert die (ehemalige) M-People-Sängerin<br />
Heather Small in ein paar Wochen ein neues Album mit neuer<br />
Musik und einigen ausgewählten Top-10-Hits der Band, die bis<br />
zur Auflösung 1999 die europäischen Charts beherrschte. Einen<br />
ersten Vorgeschmack gibt es schon jetzt mit „Love Me or Not“.<br />
Benannt ist das Album nach der ersten Single, die es zusammen<br />
mit M People in die Hitlisten schaffte: „Colour My Life“. Es folgten<br />
damals ab 1991 bis zur Trennung weltweit populäre Stücke wie<br />
„Moving on Up“, „Search for the Hero“, „Excited“ oder auch „Angel<br />
St“ und „Open Your Heart“.<br />
Heather Smalls Stimme gehört dank M People fest zum Soundtrack<br />
der 1990er, Hit auf Hit sorgte für volle Tanzflächen und (bei<br />
den meisten) für gute Laune. Zur Jahrtausendwende trennte sich<br />
die Band, ist seitdem aber immer wieder mit „Best of“-Alben in den<br />
Charts und aus den Radios und Klubs ohnehin nie verschwunden.<br />
Heather Small, die vor M People auch kurze Zeit bei Black Box<br />
sang, startete eine in UK erfolgreiche Solokarriere und arbeitete<br />
unter anderem mit Tom Jones zusammen.<br />
Unsere Anspieltipps auf diesem ganz wunderbaren Werk sind<br />
„Proud“, „You Do Something to Me“ sowie „Love Me or Not“. Das<br />
Album erscheint im <strong>Juli</strong>, es kann schon jetzt vorbestellt werden. *rä<br />
www.heathersmall-mpeople.com<br />
POP<br />
Madonna: „Finally Enough<br />
Love: 50 Number Ones“<br />
Fünfzigmal die Charts anzuführen, ist eine stolze Leistung.<br />
Das gelang Madonna zwischen 1983 und 2019 in<br />
den US-Dancecharts – für eine Sängerin, die aus der Klubwelt<br />
kommt, eine wichtige Sache, für die Fans ohnehin ein Freudenfest.<br />
Und das wird im Hochsommer gefeiert, denn dann<br />
erscheint das Album „Finally Enough Love: 50 Number Ones“ in<br />
zwei Versionen: einmal nur 16 Lieder, einmal wirklich alle 50.<br />
Unsere Anspieltipps sind<br />
„Holiday“ von 1983, „Justify<br />
My Love (Orbit Edit)“ von<br />
1990, „Ray of Light (Sasha<br />
Ultra Violet Mix Edit)“ aus<br />
dem Jahr 1998, „Sorry (PSB<br />
Maxi Mix Edit)“ von 2006<br />
zusammen mit den Pet Shop<br />
Boys, „American Pie (Richard<br />
„Humpty“ Vission Radio Mix)“<br />
von 2000, „Living for Love<br />
(Offer Nissim Promo Mix)“<br />
aus dem Jahr 2015 und „I<br />
Don’t Search I Find (Honey<br />
Dijon Radio Mix)“ von 2019<br />
mit, genau, Trans*-Aktivistin<br />
Honey Dijon.<br />
Musikalisch geht die Reise<br />
von Disco-Pop – etwa bei<br />
„Like a Virgin“, das zusammen<br />
mit Nile Rodgers von Chic<br />
entstanden ist – über Dance<br />
bis hin zu Techno-Pop, Trance<br />
und House. Abwechslungsreiche<br />
Musik durch Madonnas<br />
ehrliches Interesse an den<br />
mitwirkenden Künstler*innen<br />
und aktiver Teilnahme des<br />
„Rebel Heart“ am Geschehen<br />
in der Klubwelt. Das voraussichtliche<br />
Erscheinungsdatum<br />
der 3CD-Box ist der 19.<br />
<strong>August</strong> <strong>2022</strong>. *rä<br />
www.madonna.com<br />
TIPP<br />
HAYLEY KIYOKO<br />
„Panorama“<br />
Unlängst stellte die Sängerin ihre neue Single<br />
„For the Girls“ aus ihrem bald erscheinenden<br />
zweiten Album „Panorama“ vor. Auch beim<br />
Musikvideo führte die Pop-Vorreiterin Regie und<br />
legt eine romantisch-queere Parodie von Amerikas<br />
beliebtester Dating-Show vor …<br />
FOTO: TREVOR FLORES<br />
„Wie auch immer du dich identifizierst<br />
oder wen auch immer du<br />
liebst, ich hoffe, dieser Sommer-Bop<br />
gibt dir das Gefühl, sexy und stark<br />
zu sein“, so die Künstlerin darüber.<br />
Seit sie 2018 ihr Debütalbum<br />
„EXPECTATIONS“ veröffentlichte,<br />
hat sich Kiyoko zu einer der<br />
weltweit meistverehrten<br />
Pop-Künstlerinnen entwickelt<br />
und sich laut Rolling Stone „an<br />
die Spitze einer selbstbewusst<br />
queeren Pop-Bewegung“ gesetzt“.<br />
#20GAYTEEN wurde Kiyoko für zwei<br />
VMAs nominiert und gewann als „Push<br />
Artist of the Year“, außerdem performte<br />
sie ihren Song „Curious“ im Rahmen<br />
der Veranstaltung. Seit ihrem Debüt als<br />
Musikerin im Jahr 2015 hat Hayley Kiyoko<br />
weltweit über 1 Milliarde Streams, 2,2<br />
Millionen YouTube-Abonnenten und über<br />
817 Millionen YouTube-Views angehäuft,<br />
außerdem hat sie ausverkaufte Konzerte<br />
rund um die Welt gespielt, darunter<br />
in Deutschland. Von NPR als „eine der<br />
einflussreichsten Musikerinnen des<br />
21. Jahrhunderts” gepriesen, inspiriert<br />
Hayley ihre Community mit nuanciertem<br />
Storytelling und ermutigenden Lyrics.<br />
Letztes Jahr brachte Hayley ihr erstes<br />
Gender-inklusives Parfüm Hue, heraus,<br />
erhältlich unter huebyhayley.com.
In Thailand glauben wir daran,<br />
dass Vielfalt wunderbar ist.<br />
www.gothaibefree.com<br />
HIER DEN AKTUELLEN<br />
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Musik<br />
NACHGEFRAGT<br />
FOTO: VINCE AUNG<br />
LAUV: Ari sucht das Glück<br />
Lauv ist längst ein weltweit<br />
erfolgreicher und angesehener<br />
Popstar. Glücklich ist der US-<br />
Amerikaner jedoch nicht. Mit<br />
seinem neuen Album versucht er sich nun<br />
selbst ein Stück weit näherzukommen.<br />
In „Hey Ari“, dem neunten der 13 Stücke<br />
seines zweiten Albums „All 4 Nothing“<br />
stellt sich Lauv die Frage aller Fragen<br />
schließlich selbst. „Hey Ari, are you happy?“,<br />
will der 27-jährige Popmusiker, der mit<br />
bürgerlichem Namen Ari Leff heißt, gern<br />
wissen, und erfreulicherweise gibt er sich in<br />
der sehr zurückhaltend instrumentierten,<br />
beinahe nackten Akustikfolk-Nummer<br />
auch die Antwort: „Yeah, for sure“. So richtig<br />
hundertprozentig überzeugend klingt<br />
das allerdings nicht, lieber Ari. „Es ist auch<br />
immer noch alles ein wenig wacklig, was<br />
mein Befinden betrifft“, erzählt dieser nun<br />
im Videointerview, morgens um sage und<br />
schreibe 7:30 Uhr auf dem heimischen<br />
Sofa in Los Angeles hockend, die beiden<br />
bellenden Hunde im Hintergrund freundlich<br />
ignorierend. „Was ich sagen kann, ist, dass<br />
es mir besser geht. An manchen Tagen geht<br />
es mir auch richtig gut. An anderen bin ich<br />
nicht so sicher.“<br />
Lauv, der sich im Gespräch schnell als<br />
liebenswürdig und offen erweist, hat das<br />
Thema „mental health“ gewissermaßen zum<br />
Dreh- und Angelpunkt seiner popmusikalischen<br />
Arbeit gemacht. Man weiß, weil er<br />
darüber redet, dass er an Zwangsstörungen<br />
leidet und Medikamente nimmt, wer Näheres<br />
über sein nicht immer konstruktives<br />
Verhältnis zu Drogen, Alkohol oder Internet<br />
erfahren will, der muss nur Nummern wie<br />
„Molly in Mexico“ hören, und dass es mit<br />
der Liebe zu den, in Lauvs Fall, Frauen<br />
vergleichsweise diffizil ist, dafür steht er<br />
gewissermaßen mit seinem Gesamtwerk.<br />
Wenn er dann doch mal ein glückliches<br />
Liebeslied schreibt, so wie das immens<br />
eingängige Titelstück „All 4 Nothing (I’m<br />
So In Love)“, „dann kann man schon quasi<br />
davon ausgehen, dass kurze Zeit später alles<br />
in Flammen aufgeht“, so Ari selbstironisch.<br />
„Trotzdem ist es schön,<br />
einen echten Love<br />
Song über meine<br />
damalige Freundin<br />
und mich zu haben,<br />
allein schon, um das<br />
Gefühl immer wieder<br />
wachrufen zu können,<br />
dass ich zu der Zeit<br />
hatte.“ So lange sei<br />
das noch gar nicht her,<br />
und, so Ari nun ungewohnt<br />
zurückhaltend,<br />
das allerletzte Wort<br />
in dieser Verbindung sei wohl auch noch<br />
nicht gesprochen, „aber, so viel kann ich<br />
sagen, die Liebe ist eine hochkomplizierte<br />
Angelegenheit.“<br />
Wobei Lauv freilich auch – im Leben wie in<br />
den Liedern – mit der Liebe zu sich selbst<br />
hadert. Seinen großen globalen Durchbruch<br />
feierte der Mann, der Studiotechnologie<br />
studierte, ursprünglich hinter den Kulissen<br />
wirken wollte, aber dann durch Songs<br />
auf MySpace von sich reden machte,<br />
bekanntlich vor fünf Jahren mit dem über<br />
zwei Milliarden Mal gestreamten Song „I Like<br />
Me Better“. Und auch auf seinem Debütalbum<br />
„How I’m Feeling“ setzte er sich<br />
drei Jahre später ausgiebig mit sich selbst<br />
auseinander – Songs wie „Fuck, I’m Lonely“<br />
(mit Anne-Marie) oder „I’m So Tired“ (mit<br />
Troye Sivan) dürften vielen noch im Ohr sein.<br />
Und auch auf „All 4 Nothing“ übt sich Lauv<br />
in gründlicher Selbstbespiegelung. „Ich hatte<br />
mich nach dem Erfolg wirklich gewundert,<br />
warum ich nicht besser drauf war“, sagt er.<br />
„Es war eigenartig: Alle beglückwünschten<br />
mich, aber mein persönliches<br />
Glücksempfinden<br />
war gleich Null.“ Direkt im<br />
ersten Song, „26“ heißt<br />
der, fragt sich Lauv, nun<br />
„26 and rich“, „warum auch<br />
ein nettes Haus und Geld<br />
auf dem Konto nichts an<br />
meiner inneren Unruhe<br />
und an meinen Ängsten<br />
geändert haben.“<br />
Die Antwort kennt er<br />
noch immer nicht, aber<br />
durch die Arbeit an „All<br />
4 Nothing“ sei er sich selbst merklich<br />
nähergekommen, sagt Lauv. Komplett<br />
verzichtet der Mann, der schon mit Ed<br />
Sheeran auf Stadiontour war und neben<br />
den schon Genannten auch mit BTS<br />
oder Ellie Goulding sang, dieses Mal auf<br />
Kollaborationen. Und statt sich sechs<br />
Kunstfiguren auszudenken wie noch auf<br />
„How I‘m Feeling“, spricht er auf dem neuen<br />
Album aus nur einer einzigen Perspektive:<br />
der eigenen.<br />
*Interview: Steffen Rüth
BUCH<br />
UNTERHALTUNG<br />
Lesen macht GLÜCKLICH<br />
Es ist gerade nicht die Zeit, jeden Tag auf die Piste zu gehen, geimpft oder schon<br />
geboostert, man igelt sich doch eher zu Hause ein und genießt das hyggelige<br />
Heim. Entspannung geht dann mit Podcasts, YouTube, TikTok sowie mit TV und Streamingformaten<br />
– oder ganz oldschool mit einem Buch. Wir haben zwei Tipps für dich.<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/DEANDROBOT<br />
DRAG<br />
COP<br />
CANDAS JANE<br />
DORSEY<br />
SIMON JAMES GREEN: „HEARTBREAK<br />
BOYS“.<br />
Was tun, wenn der Freund einen betrügt?<br />
Wenn er eine Affäre mit dem Freund eines<br />
guten Kumpels hat? Wenn sie das auch<br />
noch ganz öffentlich zelebrieren und sich<br />
von den alten Beziehungen lösen? Entweder<br />
trauern oder sich rächen. Jack und Nate ist<br />
so etwas passiert, sie sinnen auf Rache auf<br />
Social Media. Zusammen starten sie eine<br />
Seite auf Instagram (TheHeartBreakBoys),<br />
um ihr Leben möglichst interessant als<br />
Roadtrip zu inszenieren. Was natürlich erst<br />
mal gehörig schiefgeht … „Beim Schreiben<br />
dieses Buchs hatte ich so viel Spaß. Es ist<br />
eine LGBTIQ* Romance und beinhaltet<br />
einige meiner liebsten Tropes: Griesgram<br />
trifft auf Sonnenschein, Enemies to Lovers<br />
und – natürlich – gibt es nur ein Bett für<br />
zwei. Es passieren lauter kuriose Dinge auf<br />
diesem Roadtrip, die euch hoffentlich zum<br />
Lachen bringen werden. Aber die Geschichte<br />
beinhaltet auch eine wichtige Botschaft,<br />
denn es geht darum, ganz man selbst zu<br />
sein – stolz und authentisch – und sich nicht<br />
darum zu sorgen, was andere Menschen von<br />
einem halten könnten“, so der Autor über<br />
sein wirklich drolliges Buch. *rä<br />
www.luebbe.de<br />
CANDAS JANE DORSEY: „DRAG COP“.<br />
Queere Lebenswelten sind auch im Genre-<br />
Thriller angekommen, es war nur eine<br />
Frage der Zeit, wann endlich eine bisexuelle<br />
Sozialarbeiterin und ihre Katze Bunnywit<br />
als Ermittlerin in Buchform kriminalistische<br />
Erfolge feiern. Es geht (natürlich) um Mord,<br />
aber um den Mord an der geliebten Enkelin<br />
einer guten Freundin, um Menschen, die<br />
Böses im Schilde führen, um Sex und<br />
Sexarbeit und um Verrat. Das alles wurde<br />
von der 1952 geborenen Kanadierin Candas<br />
Jane Dorsey so erfrischend ironisch<br />
und witzig zu eianem Netz aus Spannung<br />
und Witz verwoben, dass es eine Freude<br />
ist. Lieblingsüberschrift: „Cherchez la<br />
Schwindlerin“. *rä<br />
www.suhrkamp.de<br />
TIPP<br />
„Der Mönch in High Heels –<br />
Du darfst sein, wer du bist“<br />
„Du trägst eine besondere Schönheit in dir, die nur du in die Welt bringen kannst“:<br />
Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten Make-up-Artists und LGBTIQ*-<br />
Mönchs Kodo Nishimura. Geboren wurde er 1989, er wuchs also in einer Zeit auf, als<br />
mehr und mehr möglich war, als Queerness scheinbar möglich war.<br />
Kodos Vater war ebenfalls Mönch und Nishimura wuchs dadurch im Tempel auf.<br />
Nach der High School ging er in die USA und studierte dort am College. Während<br />
dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft zu Mode und Make-up und bildete sich<br />
darin weiter fort. Er schminkt internationale Models für Fashion-Shows und gibt<br />
Make-up-Kurse für Transgender-Frauen. 2015 erhielt er die Mönchsweihe und teilt<br />
seine Zeit seitdem gleichmäßig auf das Leben im Tempel und auf seine Karriere in<br />
der Fashionwelt auf.<br />
www.droemer-knaur.de
VERLOSUNG<br />
Ein Band, der sie<br />
alle versammelt<br />
„Queer Cinema Now“ versammelt über 200<br />
Liebeserklärungen an die zentralen Filme des<br />
nicht-heteronormativen Kinos aus zwölf Jahren. Der<br />
reich bebilderte Band bietet so einen repräsentativen<br />
Überblick über die wichtigsten Werke der jüngeren<br />
queeren Filmgeschichte.<br />
Ein Buch, das dafür sorgt,<br />
dass man merkt, dass es<br />
noch gar nicht SO weit<br />
her ist mit der Toleranz<br />
in der Medienlandschaft.<br />
Gerne zitieren wir daher<br />
großzügig: „Dass gefeierte<br />
Filme und Bücher,<br />
die von nicht-heterosexuellen<br />
Leidenschaften<br />
erzählen, zu ‚universellen<br />
Liebesgeschichten‘<br />
erklärt worden sind,<br />
und Filme wie ,Carol‘,<br />
,Blau ist eine warme<br />
Farbe‘ (2013) oder<br />
auch ,Call Me by<br />
Your Name‘ (2017) nicht als Filme über lesbische<br />
oder schwule Beziehungen beworben und besprochen<br />
wurden, gehört zu den Standard-Stilblüten deutscher<br />
Feuilletons. Queere Filmemacher*innen wie Ulrike Ottinger,<br />
François Ozon, Pedro Almodóvar, Gus Van Sant oder<br />
Apichatpong Weerasethakul sind zum Teil seit Jahrzehnten<br />
im Arthouse-Kino etabliert, ihre Filme werden<br />
dagegen nur selten als dezidiert nicht-heteronormativ<br />
kontextualisiert. Man wusste zwar von der Diversität der<br />
Filmszene, begriff das aber nicht als Reichtum und Reiz,<br />
sondern kam sich quasi tolerant vor, wenn man nicht<br />
explizit darüber schrieb.“ Danke für dieses Buch!<br />
www.maenner.media/gewinne
FILM<br />
INTERVIEW<br />
Nachgefragt bei<br />
EMMA THOMPSON<br />
Man kennt Emma Thompson als<br />
Expertin für anspruchsvolle dramatische<br />
Rollen wie in „Wiedersehen in<br />
Howards End“ (wofür sie 1993 ihren ersten<br />
Oscar gewann), Shakespeare-Adaptionen<br />
wie „King Lear“ und „Henry V.“ oder zuletzt<br />
die Ian McEwan-Verfilmung „Kindeswohl“.<br />
Doch die Britin, die im vergangenen Jahr<br />
von der Queen zur Dame ernannt wurde<br />
und inzwischen 63 Jahre alt ist, ist auch<br />
eine begnadete Komödiantin. In den<br />
1980er-Jahren trat sie gemeinsam mit<br />
ihren Kommilitonen Stephen Fry und Hugh<br />
Laurie in zahllosen Sketchen auf, später<br />
folgten Rollen in Filmen wie „Junior“,<br />
„Tatsächlich... Liebe“, „Eine zauberhafte<br />
Nanny“ und zuletzt „Cruella“ sowie ein<br />
Drehbuch-Oscar für „Sinn und Sinnlichkeit“.<br />
Besonders gerne spielt die Cambridge-Absolventin<br />
deswegen Rollen, in<br />
denen Komik und Tragik nahe beieinander<br />
liegen, sei es in der Serie „Years & Years“<br />
oder nun dem wundervollen neuen Kinofilm<br />
„Meine Stunden mit <strong>Leo</strong>“ (ab 14.7.),<br />
in als pensionierte Lehrerin Nancy darauf<br />
hofft, mit einem jungen Callboy zum ersten<br />
Mal einen Orgasmus zu erleben.<br />
Miss Thompson, Ihr neuer Film<br />
„Meine Stunden mit <strong>Leo</strong>“ besteht<br />
eigentlich bloß aus zwei Menschen,<br />
die sich in einem Hotelzimmer<br />
treffen, um Sex zu haben oder<br />
zumindest darüber zu sprechen. Was<br />
reizte Sie an diesem Projekt?<br />
Die Story und diese beiden Figuren fesselten<br />
mich auf Anhieb. Die Drehbuchautorin<br />
Katy Brand schickte es mir sofort, als sie<br />
es geschrieben hatte, und war sich selbst<br />
nicht ganz sicher, ob es das Zeug zu einem<br />
Film hat. Doch ich hatte daran nicht die<br />
geringsten Zweifel. Eine solche Frau, die<br />
zum ersten Mal in ihrem Leben die Dinge<br />
selbst in die Hand nimmt und dabei jede<br />
Menge Angst vor der eigenen Courage hat,<br />
„DIE ULTIMATIVE DIANA<br />
DOKUMENTATION“<br />
ROLLING STONE<br />
JETZT IM KINO
habe ich eigentlich noch nie gespielt.<br />
Dass sie wirklich voller Scham ist<br />
und so gar keinen Bezug zu ihrem<br />
eigenen Körper hat, war für mich eine<br />
hochinteressante Herausforderung.<br />
Sie selbst haben mit dieser Frau<br />
ziemlich wenig gemein, oder?<br />
Das kann man wohl so sagen (lacht).<br />
Aber kennen Sie solche Frauen?<br />
Natürlich, denn sie ist eine ganz<br />
normale Britin, wie unzählige andere<br />
auch. Wobei das Wort normal<br />
eigentlich fürchterlich ist, denn was<br />
bitte ist nicht normal? Jedenfalls<br />
kenne ich viele Lehrerinnen, Krankenschwestern<br />
oder Bauersfrauen<br />
im besten Alter, persönlich oder<br />
vom Hören. Ich bin selbst eine Frau<br />
und alt, und natürlich habe ich eine<br />
Ahnung davon, welche Erfahrungen<br />
Frauen über die Jahrzehnte gemacht<br />
haben, selbst wenn es nicht meine<br />
eigenen sind. Diese Nancy in „Meine<br />
Stunden mit <strong>Leo</strong>“ ist definitiv nicht<br />
allzu außergewöhnlich. Gerade in ihrer<br />
Generation war und ist es nicht ungewöhnlich,<br />
dass Frauen ihre Sexualität<br />
unterdrücken und verdrängen und<br />
mit Lust und Körperlichkeit praktisch<br />
keine Berührungspunkte haben. Zum<br />
Glück ist das heutzutage in jüngeren<br />
Generationen weit weniger üblich.<br />
Wenn man mal ehrlich ist, wird<br />
im Film mehr geredet als gevögelt.<br />
Trotzdem sind sowohl Sie<br />
als auch Ihren jungen Kollegen<br />
Daryl McCormack schließlich<br />
nackt zu sehen. Haben Sie sich<br />
dabei wohl gefühlt?<br />
Uns allen war die Nacktheit<br />
tatsächlich sehr wichtig, denn wir<br />
wollten auf keinen Fall diese Scham<br />
von Nancy fortsetzen. Wir haben<br />
die Nackt- und Sexszenen ganz am<br />
Schluss gedreht, und als es dann<br />
schließlich so weit war, war das für<br />
mich die reinste Freude. Wir hatten<br />
es uns wirklich verdient, endlich den<br />
Mund zu halten und unsere Körper<br />
sprechen zu lassen. Und wir freuten<br />
uns alle so für Nancy und <strong>Leo</strong>, dass<br />
sie auch endlich eine gute Zeit miteinander<br />
haben konnten. Warum<br />
hätte ich mich da unwohl fühlen<br />
sollen? Zumal wir an den Tagen<br />
natürlich mit besonders kleinem<br />
Team gedreht haben. Außer<br />
Daryl und mir waren nur die<br />
Regisseurin, der Kameramann,<br />
sein reizender Assistent und<br />
unser geliebter Tonmann dabei.<br />
Das war also in jeder Hinsicht<br />
eine intime Angelegenheit.<br />
Die meisten von uns sind<br />
nie wirklich zufrieden, wenn<br />
sie sich nackt im Spiegel<br />
betrachten …<br />
Oh, keine Sorge, das geht mir<br />
genauso. Ich habe noch nie<br />
unvoreingenommen oder vollkommen<br />
urteilsfrei in irgendeinen Spiegel<br />
geguckt. Leider. Nancy ist im Film<br />
tatsächlich weiter als ich es bin. Aber<br />
sie hatte auch einen sehr viel längeren<br />
Weg zurückzulegen – und in solchen<br />
Fällen überspringt man dann in der<br />
Weiterentwicklung ja gerne mal ein<br />
paar Stadien. Ich bin jedenfalls sehr<br />
stolz darauf, wie sie sich am Ende<br />
selbst betrachtet.<br />
*Interview: Jonathan Fink<br />
VERLOSUNG<br />
45 Jahre<br />
„Die Konsequenz“<br />
FILM<br />
Wolfgang Petersens preisgekrönter Film<br />
„Die Konsequenz“ nach dem autobiografischen<br />
Roman von Alexander Ziegler mit<br />
Jürgen Prochnow und Ernst Hannawald<br />
war damals, 1977, ein Skandal.<br />
Der Film erzählt<br />
von einer schwulen<br />
Liebe zwischen<br />
Schauspieler Martin<br />
(Jürgen Prochnow)<br />
und Thomas (Ernst<br />
Hannwald), die sich<br />
im Gefängnis lieben<br />
lernen, Thomas<br />
ist der Sohn des<br />
Aufsehers, Martin<br />
sitzt ein. Nach der<br />
Haft ziehen die<br />
beiden Männer<br />
zusammen, doch<br />
die Eltern zerstören<br />
die Beziehung.<br />
Am 9. Juni erscheint er neu auf DVD und<br />
Blu-Ray, packend wie damals, sinnlich und<br />
wichtig. <strong>2022</strong> erscheint der Film mit einem<br />
16-seitigen Booklet mit ausführlichen<br />
Informationen zur Entstehungsgeschichte<br />
und Hintergründen zum Skandal, digital ist<br />
„Die Konsequenz“ bereits seit dem 27. Mai<br />
verfügbar. Wir verlosen den Film! Schreibt<br />
uns einfach auf Instagram @blu_germany<br />
in die Kommentare, warum ihr den Film<br />
gewinnen wollt. *rä<br />
www.instagram.com/blu_germany<br />
Der weltbekannte LGBTQIA*- Mönch<br />
über die Kraft der Selbstliebe!<br />
Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten<br />
Make-up-Artists und Mönchs Kodo Nishimura.<br />
„Du trägst eine<br />
besondere<br />
Schönheit in dir,<br />
die nur du in die Welt<br />
bringen kannst.“<br />
Kodo Nishimura<br />
Ab sofort<br />
überall im Handel -<br />
das Must-have<br />
zur Pride-Saison!<br />
droemer-knaur.de/nishimura
FILM<br />
„QUEER AS FOLK“:<br />
Comeback im Hochsommer<br />
STREAMING<br />
FOTO: PEACOCK<br />
Der Streamingdienst Starzplay<br />
soll unseren Informationen<br />
zufolge das Rennen gewonnen<br />
haben und die queere Kultserie<br />
ab Ende <strong>Juli</strong> ausstrahlen – früher sind nur<br />
die Engländer dran, dort läuft die Serie<br />
schon ab dem 1. <strong>Juli</strong>.<br />
Einige Schauspieler*innen dürfen wir<br />
schon verraten, unter anderem Kim<br />
Cattrall („Sex and the City“) als Brenda,<br />
Devin Way als Brodie, Fin Argus als Mingus,<br />
Jesse James Keitel als Ruthie und Ryan<br />
O'Connell als <strong>Juli</strong>an sind mit am Start. Die<br />
queere Serie soll zuerst auf peacock.tv<br />
(dem Streaming-Dienst von NBCUniversal)<br />
zu genießen sein. Wir sind gespannt.<br />
Über das Original: „queer as folk“, die<br />
schwule Soap mit teilweise recht expliziten<br />
Sexszenen spaltete zwischen 2000<br />
und 2005 die Szene. Die einen bemängeln<br />
den „andauernden Drogenkonsum“ und<br />
„Männerverschleiß“ der Clique (Brian,<br />
Michael, Justin, Emmett, Ted, Melanie und<br />
Lindsay) und sehen in der Serie<br />
einen bunten Bilderreigen aller<br />
existenten Vorurteile über die Schwulenszene<br />
mit einem Schuss Soap-Dramatik,<br />
die anderen sehen in der Serie eine realistische<br />
Umsetzung des Lebens EINIGER<br />
Queers. Auf jeden Fall unterhielt die Serie.<br />
Und der Soundtrack von Künstlern wie<br />
Kristine W war auch sehr annehmbar. *rä<br />
www.peacocktv.com<br />
KINO<br />
The Princess<br />
Prinzessin Diana: In der ersten Kino-<br />
Dokumentation über das tragische<br />
Leben der Prinzessin von Wales nimmt<br />
uns der Oscar-nominierte Regisseur<br />
Ed Perkins mit auf eine Zeitreise und<br />
lässt uns an Lady Dianas Leben, Vermächtnis<br />
und ihrem tragischen Tod<br />
aus einer völlig neuartigen Perspektive<br />
teilhaben.<br />
Durch die ausschließliche Verwendung<br />
von zeitgenössischem Archivmaterial<br />
spricht die Geschichte für sich<br />
selbst und ermöglicht uns einen sehr<br />
direkten, unvoreingenommenen und<br />
persönlichen Zugang zu der wohl meist<br />
fotografierten Person aller Zeiten. Die<br />
kompromisslose Montage zeichnet ein<br />
überraschendes und überwältigendes<br />
Bild einer Frau, das heute aktueller und<br />
moderner denn je erscheint.<br />
Der Film startete in Deutschland und<br />
Österreich bundesweit am 30. Juni<br />
und damit einen Tag vor Lady Dianas<br />
Geburtstag und dem internationalen<br />
Kinostart. Geplant ist zudem eine<br />
Ausstrahlung im Ersten im Umfeld<br />
ihres 25. Todestages im Spätsommer.<br />
www.theprincessfilm.de
#positivarbeiten<br />
Jetzt gleich<br />
reinhören:<br />
Lust auf<br />
Stellungswechsel?<br />
Dein MSD Podcast zur Sexuellen Gesundheit<br />
#inventingforlife<br />
www.msd.de<br />
DE-NON-03509
FILM<br />
Ein Film, der das Zeug hat, DER neue<br />
queere Hit in den Kinos zu werden.<br />
Der offizielle Kinostart ist Ende <strong>Juli</strong>.<br />
Zur Geschichte des Films: Der attraktive<br />
30-jährige Antonio steht mitten im Leben,<br />
doch als seine langjährige Ehe zerbricht,<br />
ist es so, als würde ihm der Boden unter<br />
den Füßen weggezogen. Seine Beziehung<br />
KINO<br />
„MASCARPONE“<br />
zu Lorenzo war alles für ihn und auf einem<br />
Schlag steht der angehende Architekt vor<br />
dem Nichts. Er hat keine Bleibe, keinen Job<br />
und ohne Liebe keine Perspektive mehr.<br />
Doch als Antonio ein Zimmer bei dem<br />
unbedarften und egozentrischen Denis<br />
bekommt, ändert sich sein Leben Stück<br />
für Stück. Er findet dank der Hilfe seines<br />
Vermieters einen Job in der Bäckerei des<br />
gut aussehenden Luca und entscheidet<br />
sich bald, eine Ausbildung zum Konditor zu<br />
starten. Fortan will sich Antonio auf sich<br />
selbst fokussieren und sich nicht mehr von<br />
einer Beziehung abhängig machen. Selbstfindung<br />
als Single ist sein neues Credo.<br />
Bis Antonio den charmanten Mailänder<br />
Thomas kennen- und lieben lernt …<br />
FOTOS: CINEMEDIEN.DE<br />
KINO<br />
Liebesdings<br />
Marvin Bosch ist Deutschlands größter<br />
Kinostar; einer, hinter dem alle Klatschreporter<br />
her sind und der die Fans am<br />
roten Teppich verlässlich zum Kreischen<br />
bringt. Einer wie Matthias Schweighöfer<br />
also. Oder natürlich Elyas M’Barek, der<br />
diese Rolle nun passenderweise im Film<br />
„Liebesdings“ (ab 7.7. im Kino) auch gleich<br />
selbst verkörpert.<br />
So richtig happy ist dieser Marvin<br />
jedenfalls trotz allen Erfolges tief in<br />
seinem Herzen nicht, selbst wenn er seine<br />
älteste Freundin Sammy (Peri Baumeister)<br />
als Managerin stets an seiner Seite hat<br />
und auch der alte Kumpel Hakan (Denis<br />
Moschitto) nie weit weg ist. Aber als ein<br />
wichtiges Fernsehinterview mit der gnadenlosen<br />
Reporterin Bettina Bamberger<br />
(Alexandra Maria Lara) gehörig schiefläuft,<br />
nimmt er kurz vor einer großen Premiere<br />
am Abend Reißaus und landet – bald nicht<br />
mehr nüchtern – ausgerechnet im queerfeministischen<br />
Off-Theater, das akut von<br />
der Schließung bedroht ist. Eigentlich<br />
gibt es kaum einen Ort, an dem Marvin<br />
mehr fehl am Platz sein könnte. Doch<br />
die Begegnung mit der kämpferischen<br />
Theatermacherin Frieda (Lucie Heinze),<br />
aber auch ihren Mitstreiter*innen eröffnet<br />
ihm ganz neue Perspektiven.<br />
Dass es zwischen Marvin und Frieda aller<br />
Gegensätze zum Trotz gehörig knistert,<br />
versteht sich von selbst, schließlich ist<br />
„Liebesdings“ eine typisch deutsche<br />
romantische Komödie. Einerseits zumindest.<br />
Denn andererseits ist der neue Film<br />
von Anika Decker auch anders als alles,<br />
was das hiesige Kino sonst zu bieten<br />
hat. Sie wolle nicht nur Spaß machen,<br />
sondern auch wichtige gesellschaftliche<br />
Themen ansprechen, sagt die Regisseurin,<br />
von #MeToo und Feminismus bis hin zu<br />
Queerness oder Rassismus. Dass in diesem<br />
Aufeinanderprallen von Mainstream-<br />
Mechanismen und aktivistischem<br />
Anspruch nicht jeder Gag zündet, verzeiht<br />
man gerne. Denn den Versuch, mit<br />
Leinwand-Unterhaltung gegen misogyne<br />
und queerfeindliche Weltbilder anzugehen,<br />
darf man genauso feiern wie die Diversität<br />
des Ensembles, zu dem auch #ActOut-<br />
Unterzeichner*innen wie Maren Kroymann,<br />
Jochen Schropp oder Paul Zichner<br />
gehören. *Jonathan Fink
www.männer.media<br />
immer aktuell<br />
informiert
DIVERSITY<br />
INTERVIEW<br />
QUEERMENTOR und Somersby<br />
Für eine starke Community<br />
Pavlo Stroblja<br />
Vanessa Völker<br />
Wie gestaltet Mensch die perfekte<br />
Regenbogenkampagne?<br />
Wenn diese Fragestellungen am<br />
Beginn steht, kann das eine gute<br />
Ausgangsposition sein. Wenn dann noch<br />
die richtigen Player aus Unternehmen und<br />
Zielgruppe beteiligt sind, klappt es dann<br />
auch mit der Community? Wir fragten bei<br />
Vanessa Völker, Brand Managerin Somersby<br />
und Pavlo Stroblja, Gründer & CEO von<br />
QUEERMENTOR nach, wie ihre gemeinsame<br />
Kampagne #FürEineStarkeCommunity<br />
entstanden ist und welche Ziele sie verfolgt.<br />
Was ist QUEERMENTOR?<br />
Pavlo: QUEERMENTOR ist eine gemeinnützige<br />
Organisation. Aus der Motivation<br />
heraus entstanden, dass ich auf meinem<br />
persönlichen Weg als queerer Mensch<br />
keine Mentor*innen hatte. Zu allen<br />
Bereichen meines Lebens, die<br />
mit der sexuellen<br />
Orientierung oder der<br />
Geschlechtsidentität<br />
zu tun haben, musste<br />
ich mir ein Stück weit<br />
Selbsthilfe erarbeiten.<br />
Und insbesondere, weil dass einen<br />
so individuellen und privaten Lebensbereich<br />
betrifft, glaube ich, das ein Bedarf<br />
besteht, diese Erfahrungen zu teilen.<br />
Wer sind die Mitwirkenden?<br />
Pavlo: Es haben sich im letzten Jahr<br />
170 Mentor*innen gemeldet – alle sehr<br />
divers und aus den verschiedensten Branchen,<br />
mit ganz unterschiedlichen kulturellen<br />
Backgrounds. Dieser Pool an ganz individuellen<br />
und gefestigten Persönlichkeiten<br />
ermöglicht es uns unter anderem, jungen<br />
Queers, die sich bei uns melden, passgenaue<br />
Unterstützung und Hilfe anzubieten.<br />
Warum sprecht ihr auch<br />
Unternehmen an?<br />
Pavlo: Weil queer sein nicht<br />
an der Bürotür aufhört. In<br />
manchen Branchen ist das<br />
Thema „ich selbst sein“ bereits<br />
nahezu selbstverständlich. In<br />
anderen Branchen dagegen<br />
nach wie vor tabu. Wir geben<br />
auch ganz konkrete Hilfe<br />
beim Bewerbungsprozess und<br />
beleuchten dabei beide Seiten:<br />
die des Arbeitgebers und die<br />
des Bewerbenden.<br />
Ihr finanziert euch durch Spenden?<br />
Pavlo: Ja, die Infrastruktur unserer Organisation<br />
und unser Büro sind spendenfinanziert.<br />
Wir brauchen sie, um nachhaltig arbeiten<br />
zu können und unser Wissen strukturiert<br />
weitergeben zu können.<br />
Wie kam es zur<br />
Zusammenarbeit?<br />
Vanessa: Somersby<br />
steht für Lebensfreude,<br />
Diversität, Aufgeschlossenheit<br />
und Gemeinschaft,<br />
Werte, die schon lange den Kern unserer<br />
Markenkommunikation ausmachen. Unser<br />
Ziel ist, es diese Werte weiter zu stärken und<br />
uns noch aktiver als bisher für Queerness<br />
stark zu machen. Da wir aber trotz erster<br />
Erfahrungen noch viel zu lernen haben und<br />
es uns sehr wichtig ist, dass queere Perspektiven<br />
und Lebensrealitäten im Zentrum<br />
unserer Kampagne stehen, war für uns klar,<br />
dass wir als Somersby diesen Schritt nur<br />
mit einer starken Partner*innenorganisation<br />
an unserer Seite gehen wollen. Also quasi<br />
jeden Schritt der Zusammenarbeit – von den<br />
ersten Ideen bis hin zur Kampagnenkreation<br />
und weiteren mittel- und langfristigen<br />
Ideen – Hand in Hand und<br />
auf Augenhöhe zu besprechen,<br />
zu gestalten und zu realisieren.<br />
Auf der Suche nach einer solchen<br />
Organisation haben wir uns mit<br />
verschiedenen queeren Initiativen<br />
und Menschen ausgetauscht und<br />
uns schließlich sehr gefreut, als<br />
wir auf Pavlo und QUEERMENTOR<br />
gestoßen sind.<br />
Pavlo: Es sind die gemeinsamen<br />
Gespräche und der Austausch<br />
miteinander, die Türen öffnen und<br />
Dinge anregen. Hinzukommt, dass<br />
die Spende von Somersby in Höhe von<br />
50.000 Euro uns als gemeinnützige und<br />
recht junge Organisation ermöglicht, die<br />
Professionalisierung voranzutreiben. Wenn<br />
jetzt, wie eben erwähnt, die Grundstrukturen<br />
gesichert sind, geht es erst richtig los.<br />
Was die Zusammenarbeit mit Somersby<br />
betrifft, kann ich aufrichtig sagen, dass das<br />
von Anfang an und bis jetzt eine unglaublich<br />
fruchtbare Kooperation auf Augenhöhe ist.<br />
Vanessa: Absolut! Wir lernen sehr viel<br />
voneinander und miteinander.<br />
Was ist der Kern der Kampagne?<br />
Vanessa: Eine groß angelegte Testimonialkampagne,<br />
in der es darum geht,<br />
queere Lebensrealitäten abzubilden. Es<br />
lag selbstverständlich nahe, dafür mit<br />
QUEERMENTOR*innen zusammenzuarbeiten.<br />
Los geht es am 26. Juni und wir sind<br />
auf die Reaktionen sehr gespannt. Parallel<br />
zur Kampagne erscheint unsere Hauptsorte<br />
Somersby Apple erstmals in einem limitierten<br />
Design und ist so seit Anfang Mai und<br />
noch bis <strong>August</strong> im Einzelhandel erhältlich.<br />
somersby.com / queermentor.org
ANZEIGE<br />
MALTA:<br />
Zum siebten Mal in Folge zum LGBTQI-freundlichsten<br />
Land in Europa gekürt<br />
Bunt, vielfältig und inklusiv – das<br />
ist Malta: Der sonnige Inselstaat<br />
im Mittelmeer führt <strong>2022</strong> erneut<br />
und zum siebten Mal in Folge<br />
das aktuelle Ranking der 49<br />
europäischen Länder im ILGA-<br />
Europe-Rainbow-Map-Index an.<br />
Seit 2009 erstellt die International<br />
Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and<br />
Intersex-Association (ILGA) diesen<br />
Wert, um auf europäischer Ebene<br />
die Situation der LGBTQI-Community<br />
abzubilden. 49 Länder werden dafür auf<br />
einer Skala von 0 bis 100 nach ihren<br />
jeweiligen gesellschaftlichen, rechtlichen<br />
und politischen Rahmenbedingungen für<br />
die Regenbogen-Community bewertet.<br />
0 steht dabei für grobe Menschenrechtsverletzungen<br />
und<br />
Diskriminierung, 100 für volle Achtung<br />
der Menschenrechte und vollständige<br />
Gleichberechtigung. Mit einem Wert von<br />
92 Prozent belegt Malta nun erneut den<br />
Spitzenplatz, mit weitem Abstand zum<br />
Zweitplatzierten mit 73,78 Prozent.<br />
Pride Week vom<br />
2. bis 11. September<br />
Im September feiert die Malta seine<br />
queere Vielfalt. Die Opening Night wird<br />
am 2. September in L-Iklin stattfinden,<br />
ein erster Pride March findet am Tag darauf<br />
auf der Insel Gozo statt. Höhepunkt<br />
ist die CSD-Parade am 10. September in<br />
der Hauptstadt Valletta. Das Motto dieses<br />
Jahres lautet #LiveYourTruth („Lebe<br />
Deine Wahrheit“). Während der Woche<br />
sind viele Veranstaltungen, darunter<br />
Konzerte, Partys sowie ein Queer Speed<br />
Dating geplant.<br />
www.maltapride.org<br />
EuroPride 2023<br />
So widersprüchlich es klingt: Malta ist<br />
aus Tradition modern. So blickt der<br />
Mittelmeerarchipel auf mehr als 7.000<br />
Jahre Geschichte zurück. Vielleicht hat<br />
das Land gerade aufgrund der exponierten<br />
Lage zwischen den Kontinenten und<br />
seiner wechselhaften Geschichte die<br />
Zukunft stets im Blick. In den vergangenen<br />
Jahren haben LGBTQI-Themen<br />
in allen gesellschaftlichen Bereichen an<br />
hoher kultureller Akzeptanz gewonnen.<br />
Malta ist das erste europäische Land,<br />
in dem das Verbot der Diskriminierung<br />
von Menschen aufgrund sexueller<br />
Orientierung und Geschlechtsidentität<br />
verfassungsrechtlich verankert ist. 2014<br />
wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft<br />
samt Adoptionsrecht eingeführt.<br />
Zudem lockt das Land mit rund 300<br />
Sonnentagen im Jahr – kein Wunder<br />
also, dass sich Malta mittlerweile als<br />
angesagtes queeres Urlaubsziel etabliert<br />
hat. Im kommenden Jahr findet die<br />
EuroPride 2023 auf Malta statt.<br />
www.europride2023.mt<br />
equality from the heart<br />
Weitere Informationen und Versand<br />
von kostenfreien Broschüren<br />
Tel. 069 24750310<br />
info@urlaubmalta.com<br />
www.malta.reise / www.visitmalta.com<br />
Direktflüge mit Air Malta ab Berlin,<br />
Düsseldorf, Frankfurt und München<br />
www.airmalta.com<br />
Lufthansa startet ab Frankfurt &<br />
München sowie Ryanair ab Köln.<br />
Informationen zu aktuellen<br />
Einreisebestimmungen<br />
www.malta.reise/staysafe<br />
VALLETTA<br />
2023
REISE<br />
Reiseführer<br />
QUEER DURCH<br />
DIE WELT<br />
Pilgern in Japan, Gay Ski Weeks<br />
in Kanada, Dschungel-Trekking in<br />
Kolumbien, Städtetrips zu Pride-<br />
Paraden, Disneyland in Florida: Karl<br />
und Daan, das niederländischdeutsche<br />
Reiseblogger-Paar, haben<br />
zusammen bereits mehr als fünfzig<br />
Länder auf fünf Kontinenten erkundet.<br />
In ihrem ersten Buch, das seit<br />
Anfang Mai im Handel ist, schreiben<br />
„Couple of Men“ über Sonnen- und<br />
Schattenseiten ihrer bisherigen<br />
Erlebnisse und Eindrücke auf Reisen,<br />
bei denen, neben Sightseeing, Kultur<br />
und Kulinarik das Thema LGBT-<br />
Aktivismus eine zunehmend größere<br />
Rolle spielt. Ein persönlicher und sehr<br />
berührender Bericht und Appell für<br />
ein offeneres und respektvolleres<br />
Miteinander – nicht nur im Urlaub.<br />
*dax<br />
Couple of Men. Ein Männerpaar<br />
reist um die Welt, Polyglott <strong>2022</strong><br />
www.polyglott.de<br />
FOTO: COUPLEOFMEN.COM<br />
KLM<br />
AKTION ZUM IDAHOBIT<br />
Um den Internationalen Tag gegen<br />
Homo-, Bi-, Transphobie und Intersexismus<br />
(IDAHOBIT) zu unterstützen, hatte<br />
sich die niederländische Fluggesellschaft<br />
KLM eine ganz besondere Aktion überlegt.<br />
Mit drei Flügen, die am 17. Mai vom<br />
Flughafen Schiphol starteten, feierte die<br />
Airline die Diversität ihrer Mitarbeiter.<br />
Auf den Flügen mit überwiegend<br />
Havanna<br />
NEUES AXEL HOTEL ERÖFFNET<br />
Mit einem neuen Hotel in Kubas Hauptstadt<br />
Havanna setzt die Axel-Gruppe ihre<br />
Expansion fort. Das Telégrafo Axel Hotel<br />
La Habana befindet sich im historischen<br />
und symbolträchtigen Hotel Telégrafo, das<br />
1860, wenige Jahre nach der Gründung<br />
der ersten Telegrafenstation des Landes,<br />
eingeweiht wurde und somit das älteste<br />
Hotel Kubas ist. Im Jahr 1911 wurde das<br />
Haus komplett umgebaut und galt bei<br />
seiner Wiedereröffnung als das modernste<br />
Hotel der Stadt. Jahre später, in den<br />
1960er-Jahren, wurde es genutzt, um<br />
Besucher aus anderen Provinzen des Landes<br />
zu empfangen. 2001 wurde es dann<br />
vom Denkmalamt der Stadt restauriert<br />
LGBTIQ*-Besatzung wollte KLM ein<br />
Zeichen setzen, um das Bewusstsein zu<br />
schärfen und Solidarität zeigen, „denn<br />
jeder sollte sich dabei sicher fühlen, sein<br />
authentisches Selbst zu zeigen“, so die<br />
Airline auf ihrem Instagram-Account.<br />
*dax<br />
www.klm.de<br />
und als Vier-Sterne-Unterkunft wiedereröffnet,<br />
bevor es in den letzten Jahren<br />
zum Axel Hotel umgebaut wurde. Mit<br />
seinen 63 Zimmern befindet es sich in<br />
privilegierter Lage innerhalb der Altstadt<br />
und in der Nähe des Nationalkapitols,<br />
des Nationalmuseums der Schönen<br />
Künste sowie des Revolutionsmuseums.<br />
Neben einem Restaurant und einer<br />
Lounge-Bar verfügt das Haus auch über<br />
eine Dachterrasse mit Swimmingpool<br />
und Sky Bar. Darüber hinaus gibt es einen<br />
Wellnessbereich mit verschiedenen<br />
Fitnessangeboten und Saunas. *dax<br />
www.axelhotels.com<br />
FOTO: KLM / MARK WAGTENDONK<br />
FOTO: AXELHOTELS.COM
DATES . FREUNDE . LIEBE<br />
Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk<br />
für Schwule, Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in<br />
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REISE<br />
local gay guide<br />
QUEER DURCH DIE STADT<br />
Er ist der weltweit größte Verband von<br />
LGBTIQ*-Stadtführern. Die Plattform local<br />
gay guide entstand, als der Gründer<br />
Georg Maier sich für seine nächste Reise<br />
online inspirieren lassen wollte.<br />
Er suchte nach einer Website, die sich auf<br />
schwule Stadtführungen spezialisiert, und<br />
musste feststellen, dass es so eine Site<br />
damals nicht gab. Er empfand es als notwendig,<br />
der LGBTIQ*-Community<br />
die Möglichkeit zu bieten,<br />
zielgruppengerechte Stadtführungen<br />
buchen zu können.<br />
local gay guide fokussiert sich<br />
auf queere Stadtführungen<br />
weltweit. Die Stadtführungen<br />
mit persönlicher Note finden<br />
zumeist privat oder in kleinen<br />
Gruppen in einer angenehmen,<br />
fast familiären Atmosphäre statt. Der<br />
Guide kann somit auf alle Fragen und<br />
Interessen der einzelnen Teilnehmenden<br />
eingehen und steht jedem Reisenden<br />
exklusiv zur Verfügung. Eine ebenso<br />
wichtige Charakteristik von local gay guide<br />
ist der lokale Bezug. Die Guides zeigen den<br />
Reisenden unter anderem<br />
die Restaurants und Bars,<br />
wo Einheimische ihre Abende<br />
verbringen. Wichtig ist, dass<br />
die Reisenden während der Zeit<br />
ihres Aufenthaltes ein authentisches<br />
Bild der Destination bekommen und<br />
sich – wenn auch nur für kurze Zeit - wie<br />
Einheimische fühlen. Neben Berlin, durch<br />
die Georg Maier auch selbst führt, gehören<br />
die Destinationen Barcelona sowie die<br />
Georg Maier<br />
spanische Hauptstadt Madrid mit Chueca,<br />
Europas größtem schwulen Kiez, ebenfalls<br />
zu den Top- Destinationen von local gay<br />
guide in Europa. Springt man über den<br />
Großen Teich, dürfen Städte wie Buenos<br />
Aires und Bogotá nicht fehlen. Aber auch<br />
weiter nördlich kann man viele spannende<br />
Destinationen mit Mexiko-Stadt, San<br />
Francisco und New York entdecken.<br />
www.localgayguide.com<br />
FOTOS: LOCALGAYGUIDE.COM
Lufthansa<br />
DIE LIEBE FLIEGT MIT<br />
Anlässlich des Pride-Monats fliegt Lufthansa mit einem<br />
ganz besonderen Flugzeug zu Zielen in Europa. Der<br />
Airbus A320neo mit der Kennung D-AINY wird in den<br />
kommenden sechs Monaten zur „Lovehansa“. Außen auf<br />
dem Flugzeug steht ausnahmsweise nicht Luft-, sondern<br />
„Lovehansa“ – geschrieben in den Farben des Regenbogens.<br />
Auch das Welcome-Panel am Eingang erhält eine spezielle<br />
Regenbogen-Beklebung. Zudem sieht man beim Blick aus<br />
dem Flugzeugfenster an den Flügelspitzen, den sogenannten<br />
Winglets, Herzen in Regenbogenfarben. Der Erstflug<br />
der „Lovehansa“ am 10. Juni hatte das Ziel Billund in<br />
Dänemark. „Lufthansa ist ein Unternehmen, das für Offenheit,<br />
Toleranz und Diversität steht“, so die Airline in einer<br />
Pressemitteilung. „Mit der „Lovehansa“ Sonderlackierung<br />
setzt das Unternehmen ein weiteres deutliches Zeichen<br />
und macht diesen wichtigen Teil der Unternehmenskultur<br />
auch prominent nach außen sichtbar.“ *dax<br />
www.lufthansa.com<br />
Pink Lake<br />
PARTY AM SEE<br />
Das Pink Lake Festival in Pörtschach am Wörthersee erwartet<br />
am letzten <strong>August</strong>wochenende wieder jede Menge<br />
queere Besucher. Dieses Jahr startet die berühmte Party-<br />
Trilogie des Festivals am 25. <strong>August</strong> im Schloss <strong>Leo</strong>nstain<br />
mit einer „Pinken Almrausch Wies´n“. Dirndl & Lederhosen<br />
sind hier gern gesehen, aber natürlich kein Muss. Um Leder<br />
der anderen Art geht es am nächsten Abend in der Discotheque<br />
„Fabrik“. Zum ersten Mal in der Pink Lake-Festival-<br />
Geschichte heißt es bei einer „Pink Lake Kinky Clubnight“<br />
live your kink! Das Highlight des Pink Lake LGBTQ*-Festivals<br />
ist die „Boat Cruise Party“ am Samstag, den 27. <strong>August</strong>. Drei<br />
Schiffe aus der Flotte der Wörthersee-Schifffahrt werden<br />
mitten auf dem See miteinander vertäut und verwandeln<br />
sich so in eine riesige Partyzone. *dax<br />
www.pinklake.at<br />
FOTO: WÖRTHERSEE TOURISMUS / PINK LAKE FOTO: LUFTHANSA.COM<br />
www.elite-contacts.com<br />
Berlin-Hamburg-Köln-Düsseldorf-<br />
Frankfurt-Stuttgart-München-Wien<br />
Klaus & Peter<br />
Traumhochzeit <strong>2022</strong><br />
Maximilian & David<br />
anderthalb Jahre verlobt<br />
Philipp Schwarzenberg<br />
Partnervermittler in 2.<br />
Generation<br />
Johannes & Maik<br />
glücklick verheiratet<br />
Markus & Dennis<br />
sind „endlich angekommen“<br />
Jonas & Kai<br />
2 Jahre zusammen<br />
Exklusive Persönliche Partnervermittlung<br />
für homosexuelle Männer<br />
Ihr Glück ist unser Ziel!<br />
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Inh. Philipp Schwarzenberg<br />
Email: mail@elite-contacts.com
REISE<br />
Frankreich & Italien<br />
GAY CRUISE<br />
DURCH DAS MITTELMEER<br />
Auch 2023 wird die Spartacus Cruise<br />
wieder in See stechen. Vom 13. bis 20.<br />
Mai wird eine Route mit spannenden<br />
kulturhistorischen Orten wie Florenz<br />
und Rom kombiniert mit den beiden<br />
Inseln Elba und Korsika sowie der Côte<br />
d’Azur. Als Schiff steht die Vasco da<br />
Gama mit ihrer deutschsprachigen<br />
Besatzung und überschaubaren 600<br />
Kabinen zur Verfügung.<br />
Korsika ist eine Mischung aus eleganten<br />
Küstenstädten, dichtem Wald und zerklüfteten<br />
Gipfeln. Fast die Hälfte der Insel<br />
gehört zu einem Park, was zu zahlreichen<br />
Wanderungen, z. B. im Fangotal mit seinen<br />
Badestellen, einlädt. Die Anlegestelle<br />
Calvi liegt im Nordwesten Korsikas und<br />
ist ein beschauliches Städtchen mit einer<br />
Zitadelle und wunderschöner Altstadt.<br />
Die Zitadelle erkundet man am besten<br />
bei einem Rundgang entlang der alten<br />
Befestigungsmauern. An der Hafenpromenade<br />
laden Cafés und Restaurants zum<br />
Beobachten, Flanieren und Entspannen<br />
ein, während in den verwinkelten kleinen<br />
Gassen der Unterstadt Souvenirläden und<br />
Boutiquen locken. Die Bucht von Calvi<br />
ist mit ihrem fünf Kilometer langen, flach<br />
abfallenden Sandstrand sehr beliebt.<br />
Eine der malerischsten Städte Korsikas,<br />
Bonifacio, hebt sich nicht nur durch ihr<br />
einzigartiges Naturerbe, sondern auch<br />
durch ihr religiöses Kulturgut hervor,<br />
darunter die einzige gotische Kirche<br />
Korsikas! Die Altstadt ist in eine Festung<br />
hineingebaut und wird von kleinen Gassen<br />
durchzogen. Gleichzeitig ist man von<br />
einer beeindruckenden Landschaft umgeben,<br />
die man bei Spaziergängen auf dem<br />
angrenzenden Hochplateau erkunden<br />
kann, von dem es einen wundervollen<br />
Blick auf die höchste Bastion Frankreichs<br />
gibt. Diese ist umgeben von Steilküsten,<br />
Meeresgrotten und der Inselgruppe<br />
Lavezzi. Zu den zahlreichen Stränden<br />
gehören unberührte Badebuchten wie<br />
auf der besagten Inselgruppe Lavezzi,<br />
die aus einem Archipel von acht kleinen<br />
Inseln besteht und gleichzeitig ein<br />
Naturschutzgebiet ist. Hier kann man im<br />
türkisblauen Wasser schnorcheln oder am<br />
feinen Sandstrand spazieren gehen.<br />
Durch eine Kooperation mit local gay<br />
guide werden den Kreuzfahrtgästen nicht<br />
nur touristische Höhepunkte wie der<br />
Schiefe Turm von Pisa gezeigt. Erfahrene<br />
Guides aus der Community erzählen<br />
daneben auch vom schwulen Leben der
Medienpartner:<br />
REISE 73<br />
MÄNNER.<br />
UND MEER.<br />
DEINE GAY CRUISE<br />
13. – 20. Mai 2023<br />
Marseille – Elba – Rom – Livorno –<br />
Nizza – Korsika – Marseille<br />
Gegenwart und Vergangenheit der traditionsreichen<br />
Stationen der Reise. Fabios Tour in Rom beginnt mit<br />
der Besichtigung der Vatikanischen Museen. Die Decke<br />
der Sixtinischen Kapelle wurde von Michelangelo<br />
zwischen 1508 und 1512 gefertigt. Er malte eine Serie<br />
von neun Bildern, die heute weltberühmt sind. Darunter<br />
befindet sich das Gemälde des Heiligen Sebastian,<br />
eines römischen Soldaten und christlichen Heiligen,<br />
der Schutzpatron der Homosexuellen ist. Eine der<br />
größten Liebesgeschichten in Rom war die zwischen<br />
dem römischen Kaiser Hadrian und Antinoos: Sie<br />
waren zusammen, bis Antinoos im Jahr 130 bei einer<br />
Nilfahrt ertrank. Im Museum kann man ihre Skulpturen<br />
sehen und die Geschichte hören. In den Vatikanischen<br />
Grotten befindet sich das Grab von Prinzessin Christine<br />
von Schweden, die zum<br />
Katholizismus konvertierte,<br />
aber bewusst<br />
lesbisch war.<br />
FRÜHBUCHER-<br />
RABATT<br />
bis 31. <strong>August</strong> <strong>2022</strong><br />
Am Abend kommt<br />
aber auch der Spaß<br />
nicht zu kurz. Am<br />
stufenförmigen<br />
Heck-Pool des<br />
Schiffes finden jeden<br />
Tag Mottopartys mit<br />
bekannten DJs statt,<br />
zu denen sich die Gäste<br />
kostümieren können, aber nicht<br />
müssen. Dazu zählen die White Party, Uniform inklusive<br />
Matrosen-Outfits, neonbunte Kleidung zur Disco-Night<br />
oder Sneakers, Muscleshirts und Turnhosen zur Sportsnacht.<br />
Kinky trägt man zum „Be My Slut Evening“ oder<br />
Rainbow Colours am Abschiedsabend.<br />
www.spartacus.cruises<br />
www.spartacus.cruises
REISE<br />
GROßSTADTDSCHUNGEL<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />
São Paulo<br />
Mit über elf Millionen Einwohnern zählt<br />
Brasiliens Wirtschaftsmetropole zu<br />
den größten Städten der Erde. Hier den<br />
Überblick zu behalten, fällt gar nicht<br />
so leicht. Zum Glück liegt der auch aus<br />
schwuler Perspektive spannendste<br />
Stadtteil genau im Zentrum dieser<br />
gigantischen Megacity.<br />
Dieses Haus ist eine Stadt für sich. Mit<br />
seiner Fassade aus Beton und Glas<br />
schlängelt sich das Edificio Copan durch<br />
das Stadtzentrum von São Paulo. Die<br />
Wohnfläche von über 116.000 Quadratmetern<br />
hält es einen Eintrag ins<br />
Guinness-Buch der Rekorde und ist aus<br />
der Skyline nicht wegzudenken. Heute<br />
in die Jahre gekommen, wurde das aus<br />
sechs einzelnen Wohnblocks bestehende<br />
Gebäude in den 1950er-Jahren von Brasiliens<br />
Architekturlegende Oscar Niemeyer<br />
entworfen und bis 1966 fertiggestellt. Das<br />
Haus ist die steingewordene Utopie, dass<br />
Menschen – egal ob arm oder reich – sich<br />
den gleichen Lebensraum teilen. An die<br />
5.000 Menschen leben im Edificio Copan,<br />
das in seinen unteren Etagen gut siebzig<br />
Geschäfte, eine Kirche und etliche Bars<br />
und Restaurants beherbergt. Eines davon,<br />
das Orfeu, gilt seit seiner Eröffnung<br />
2019 als einer der derzeit angesagtesten<br />
Treffpunkte der LGBTIQ*-Szene. Zwischen<br />
zwei Gebäuden gelegen, drängeln sich<br />
vor der Bar am Abend die Gäste auf der<br />
Straße, an den Wochenenden ist hier<br />
schon zur Mittagszeit kein Platz mehr<br />
André Fischer<br />
zu finden. „Während früher die queere<br />
Szene überall in der Stadt verteilt war, hat<br />
diese sich in den letzten Jahren immer<br />
mehr in Downtown konzentriert“, erzählt<br />
André Fischer. Der 56-jährige Journalist,<br />
Kulturmanager und LGBTIQ*-Aktivist lebt<br />
seit 35 Jahren in der Stadt und ist Direktor<br />
des wichtigsten queeren Kulturfestivals<br />
des Landes, Mix Brasil. 2019 beauftragte<br />
ihn das Kultursekretariat der Stadt zudem<br />
mit der Gründung und Leitung des ersten<br />
LGBTIQ*-Kulturzentrums Brasiliens.<br />
Das Zentrum im Stadtteil Itaim Bibi,<br />
das im Schatten der Bürohochhäuser<br />
von Google und Co. liegt, teilt sich das<br />
Gelände mit einer Schule und bietet<br />
dank seines kleinen Theaters so gut wie<br />
täglich queeren Künstlern eine Plattform.<br />
„Die Gegend rund um das Copan und<br />
den benachbarten Roosevelt-Platz zieht<br />
eine ganz neue Art von queeren und<br />
FOTO: DAX<br />
nicht-binären Menschen an“, so Fischer.<br />
„Gleich um die Ecke liegt das Copancinho,<br />
eine ebenfalls äußerst gut frequentierte<br />
Bar. Meine neueste Entdeckung ist PPD<br />
(„Por um Punhado de Dólares“), eine Bar<br />
mit Restaurant, das seine Lebensmittel<br />
von alternativen Landbesetzern kauft.“<br />
HORIZONT AUS BETON<br />
Wer sich nach seiner Ankunft in der<br />
Millionenmetropole so etwas wie einen<br />
Überblick verschaffen will, sollte den Farol<br />
Santander besuchen. Von der U-Bahn-<br />
Station Praça da Sé, an der sich auch die<br />
monumentale Kathedrale von São Paulo<br />
befindet, ist es nur ein kurzer Fußweg zu<br />
der in einem Bankgebäude gelegenen<br />
Aussichtsplattform. Von dort oben ergibt<br />
sich bei gutem Wetter ein fantastischer<br />
Blick über die Stadt, deren Straßen und<br />
Hochhäuser bis an den Horizont reichen.<br />
Das kann auf manche durchaus beängstigend<br />
wirken, auf der anderen Seite bietet<br />
dieser Großstadtdschungel eine Vielfalt<br />
an Kulturen und Subkulturen, wie man<br />
sie nirgends sonst in Brasilien finden wird.<br />
Vom Farol Santander ist es wiederum nicht<br />
weit zum Museum für sexuelle Diversität,<br />
das sich in der U-Bahn-Station República<br />
befindet. Als erstes Museum seiner Art in<br />
Lateinamerika widmet sich das Museu da<br />
Diversidade Sexual seit seiner Eröffnung<br />
2012 in Wechselausstellungen der sozialen,<br />
politischen und kulturellen Geschichte<br />
von Brasiliens LGBTIQ*-Community. Während<br />
homosexuelle Handlungen bereits
seit 1823 nicht mehr juristisch verfolgt<br />
wurden, verabschiedeten 2003 zahlreiche<br />
Kommunalregierungen, darunter São Paulo,<br />
ein Antidiskriminierungsgesetz, und bereits<br />
zwei Jahre vor der Legalisierung der Ehe für<br />
alle erkannte der Bundesstaat São Paulo<br />
gleichgeschlechtliche Ehen an. Besonders<br />
bekannt ist São Paulo für die weltweit<br />
größte Pride-Parade, bei der im Juni an<br />
die drei Millionen Menschen entlang der<br />
Avenida Paulista zusammenkommen.<br />
SCHWULES ZENTRUM<br />
In den Nebenstraßen dieser Hauptschlagader<br />
finden sich etliche Hotels,<br />
von denen aus sich die Stadt besonders<br />
gut erkunden lässt. Und es ist nicht<br />
weit zur trendigen Rua <strong>August</strong>a. An<br />
dieser beliebten Ausgehmeile reihen sich<br />
etliche Bars und Restaurants, darunter<br />
die Leder- und Cruising-Bar São Paulo<br />
Eagle. Der benachbarte Parque <strong>August</strong>a ist<br />
seit 2021 vor allem am Wochenende die<br />
neuste Spielwiese der LGBTiQ*-Szene. Im<br />
Zentrum der Stadt gelegen, befand sich<br />
das Gelände in privater Hand und wurde<br />
dank einer Bürgerinitiative nun für die<br />
Öffentlichkeit geöffnet und neu gestaltet.<br />
Und so dient der Park jetzt wahlweise als<br />
Liegewiese, Sportplatz und Treffpunkt<br />
der in der Umgebung zahlreich lebenden<br />
Schwulen, Lesben und Transgender, die<br />
sich zum Picknick verabreden oder einfach<br />
ein paar Stunden Erholung suchen. Auf<br />
und um den um die Ecke liegenden Platz<br />
Praça Franklin Roosevelt trifft die sich<br />
Szene dagegen vor allem nachts. Neben<br />
gleich mehreren queeren Theatern locken<br />
zahlreiche Bars ein Publikum an, das am<br />
Wochenende für volle Straßen sorgt. Vom<br />
Roosevelt-Platz ist es dann auch nicht<br />
mehr weit zum Largo de Arouche. Dort<br />
findet man nicht nur São Paulos größte<br />
FOTO: DAX<br />
REISE<br />
und modernste Sauna Chilli Pepper, die<br />
ebenso Zimmer mit Bett und eigenem<br />
Bad bietet, sondern auch die Bars der<br />
Bärenszene.<br />
STRIPPER & DRAGQUEENS<br />
Dank Uber oder Taxi-Apps und<br />
erschwinglicher Kosten kommt man gut<br />
und sicher durch die Stadt, denn natürlich<br />
gibt es auch außerhalb des eigentlichen<br />
Stadtkerns Centro jede Menge Treffpunkte<br />
der Szene. So stößt man im Cabaret<br />
da Cecilia im gleichnamigen Viertel auf<br />
eine alternative Hipster-Bar mit kurioser<br />
Einrichtung und einem Kellertheater, in<br />
dem vom Jazzkonzert über Dragshows bis<br />
zur Stripper Night immer etwas geboten<br />
wird. Im Restaurant Frê Forneria dagegen,<br />
das ebenfalls in Santa Cecilia liegt, treffen<br />
sich trendbewusste schwule Männer bei<br />
den Sounds eines DJs zu Cocktails und<br />
Abendessen, um sich danach auf eine der<br />
großen Partys zu stürzen. Nachdem der<br />
größte und bekannteste Klub Brasiliens,<br />
The Week, schließen musste, trifft man<br />
sich nun zu riesigen Circuit-Partys an<br />
wechselnden Orten, die vom „The Week“-<br />
Macher André Almada unter der Marke The<br />
New World (TNW) organisiert werden. *dax<br />
www.cidadedesaopaulo.com<br />
Kann man Kondome<br />
besser machen ?<br />
Die neuen FAIR SQUARED-Kondome sind<br />
in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe<br />
entstanden. Ein Teil der Erlöse unterstützt<br />
die Arbeit der Deutschen Aidshilfe.<br />
FAIR SQUARED-Kondome sind aus fair<br />
produziertem Naturkautschuk hergestellt.<br />
Für jedes Kilogramm Naturlatex, das wir<br />
verarbeiten, zahlen wir eine Fair-Trade-<br />
Prämie. Die Gummiproduzent:innen,<br />
Kooperativen oder Arbeiter:innen auf den<br />
Plantagen entscheiden selbst, wie sie die<br />
Fair-Trade-Prämie zur Verbesserung ihrer<br />
Lebens- und Arbeitsbedingungen verwenden<br />
wollen.<br />
FAIR SQUARED-Kondome sind 100% vegan.<br />
Es werden keine tierischen Inhaltsstoffe,<br />
z. B. Casein bei der Herstellung der Kondome<br />
benutzt und keine Tiere bei der Ernte des<br />
Naturkautschuks eingesetzt.<br />
FAIR SQUARED-Kondome sind flexibel und<br />
passen sich dem Penis rundum sicher an.<br />
Sie sind nahezu geruchsneutral, lassen sich<br />
schnell aus der Papierfolie entnehmen und<br />
leicht abrollen.<br />
FAIR SQUARED Smooth<br />
extra feucht<br />
Wandstärke: ca. 0,075 mm<br />
nominale Weite: ca. 54 mm<br />
Eine Kooperation mit der<br />
Deutschen Aidshilfe
REISE<br />
USA<br />
HAUPTSTADT MIT HERZ<br />
Es ist das politische Zentrum der USA,<br />
historischer Hotspot und voller sehenswerter<br />
Museen: Wer an die Ostküste der<br />
Vereinigten Staaten reist, sollte unbedingt<br />
einen Stopp in Washington, D.C.<br />
einlegen, denn auch die dortige LGBTIQ*-<br />
Szene bietet allerlei Abwechslung.<br />
Michael Jordan, Oprah Winfrey, Chuck<br />
Berry, The Jackson Five – wer die oberen<br />
Stockwerke des National Museum of<br />
African American History & Culture<br />
(NMAAHC) durchstreift, findet sich in<br />
einer großen Hall of Fame der afroamerikanischen<br />
Kultur wieder. Ob bildende<br />
Kunst, Tanz, Theater, Musik oder Sport – in<br />
den Ausstellungshallen gibt es Zeugnisse,<br />
Kostüme und Trophäen aller bedeutenden<br />
Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts<br />
zu sehen, die jede für sich<br />
Geschichte geschrieben haben.<br />
Einzig die Drag-Ikone RuPaul<br />
scheint zu fehlen. Während<br />
das Museum hier oben mit<br />
dem Glanz und Glamour<br />
der Künstler und Sportler<br />
begeistert, beginnt die<br />
geschichtliche Aufarbeitung<br />
vom Sklaventum<br />
über Rassentrennung und<br />
Bürgerrechtsbewegung<br />
bis zur aktuellen Black-<br />
Lives-Matter-Bewegung<br />
unter der Erde. Die<br />
Ausstellung, die sich<br />
vom Keller langsam<br />
nach oben windet,<br />
erzählt von den dunkelsten Kapiteln der<br />
amerikanischen Geschichte, von Verschleppung,<br />
Folter und Tod, aber auch von<br />
afroamerikanischen Kriegshelden, Politikern<br />
und Idolen wie Frederick Douglass, Harriet-<br />
Tubman, Rosa Parks und Martin Luther<br />
King. Das 2016 eröffnete Museum in dem<br />
markanten Bau an der Mall, die das Kapitol<br />
mit dem Lincoln Memorial verbindet, ist nur<br />
eines von insgesamt 19 Museen, die von der<br />
Smithsonian Institution betrieben werden.<br />
ÜBERBLICK<br />
In den Sammlungen des größten Museumskomplexes<br />
der Welt – darunter das<br />
Museum of Natural History, das National<br />
Air and Space Museum, das National<br />
Museum of the American Indian sowie die<br />
National Portrait Gallery oder das Hirshorn<br />
Museum and Sculpture Garden – könnte<br />
man bei meist freiem Eintritt locker eine<br />
Woche oder länger verbringen. Für das<br />
NMAAHC sollte man sich allerdings<br />
rechtzeitig um ein Zeitticket<br />
kümmern. Gleiches gilt für<br />
Tickets in die Spitze des seit<br />
Kurzem wieder zugänglichen<br />
Washington Monuments, die<br />
man ab dreißig Tage vor dem<br />
Besuch für eine Reservierungsgebühr<br />
von nur einem<br />
Dollar bekommt. Von dem gut<br />
169 Meter hohen Bauwerk,<br />
das zentral auf der Mall gleich<br />
neben dem NMAAHC liegt,<br />
hat man den wohl besten<br />
Blick auf die Stadt. Ob<br />
Kapitol, Weißes Haus oder der Reflecting<br />
Pool vor dem Lincoln Memorial: Von dem in<br />
Form eines Obelisken 1885 eingeweihten<br />
Denkmals kann man sich einen guten<br />
Überblick über die Stadt verschaffen.<br />
NATURERLEBNIS<br />
Wer nach all den Besuchen von Museen<br />
und Denkmälern etwas Erholung sucht,<br />
findet diese direkt vor den Toren Washingtons.<br />
Entlang des von großen Bäumen<br />
gesäumten George Washington Memorial<br />
Parkway sind es bei günstiger Verkehrslage<br />
weniger als dreißig Minuten, bis man den<br />
vom National Park Service verwalteten<br />
Great Falls Park erreicht. Hier führen Wanderwege<br />
entlang des Potomac River, dessen<br />
Wassermassen sich zwischen Felsen<br />
hindurchzwängen und sehenswerte Fälle<br />
bilden. Zudem kann man Amerikas ältesten<br />
Kanal, den 1785 erbauten Patowmack Cana<br />
besuchen. Eine weitere Alternative ist der<br />
Besuch des gut siebzig Autominuten von<br />
D.C. entfernten Shenandoah-Nationalparks,<br />
dessen Skyline Drive durch die Bergwelt der<br />
Apalachen großartige Aussichten garantiert.<br />
BARBIE-PUPPEN &<br />
FREIGETRÄNKE<br />
Aber auch in der Stadt selbst finden sich<br />
Parks und schattige Plätze, an denen<br />
man sich vom Trubel der Großstadt<br />
erholen kann. Ein bekannter Treffpunkt der<br />
LGBTIQ*-Community ist die als „P Street<br />
Beach“ bekannte Liegewiese an der Kreuzung<br />
P Street & 23rd Street, die an heißen<br />
Sommertagen brechend voll ist. Gleich um
REISE<br />
FOTOS: DAX<br />
In jeder<br />
Stadt<br />
zu Hause<br />
Übernachten bei queeren<br />
Gastgebern in über 70 Ländern!<br />
die Ecke liegt die Fireplace<br />
Bar, eine der ältesten Gay-Bars<br />
der Stadt, deren Markenzeichen<br />
ein Kamin mit einer zur Straße<br />
gewandten Glasfront ist. Hier trifft<br />
sich vor allem die afroamerikanische<br />
Community. Das traditionelle Herz<br />
von Washingtons LGBTIQ*-Szene<br />
liegt nahe des Dupont Circle<br />
und vor allem rund um die von<br />
Zebrastreifen in Regenbogenfarben<br />
markierte 17th Street. Neben Bars wie JR’s, Number<br />
Nine oder Trades sowie den Traditionsrestaurants Annie’s<br />
Paramount Steakhouse und Hank’s Oyster Bar finden sich<br />
hier auch Kuriositäten wie der vor einem privaten Stadthaus<br />
angelegte „Barbie Pond“ – ein kleiner, mit Barbie- und Ken-<br />
Puppen je nach Jahreszeit dekorierter Garten an der Avenue<br />
Q. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Green Lantern<br />
südlich des Thomas Circle. Die Bar auf zwei Etagen ist seit<br />
über zehn Jahren ein beliebter Szenetreff. Besonders am<br />
Donnerstag zwischen 22 und 23 Uhr ist im ersten Stock der<br />
Bar jede Menge los, denn wer dort mit nacktem Oberkörper<br />
an die Bar geht, bekommt sein Bier umsonst. *dax<br />
AB 29 €<br />
PRO NACHT<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ SHAPECHARGE<br />
www.capitalregionusa.de<br />
www.washington.org<br />
Die seit zehn Jahren in Folge mit<br />
100 Prozent beim LGBTQ Workplace Equality Index der<br />
Human Rights Campaign Foundation ausgezeichnete<br />
Fluggesellschaft United Airlines fliegt zweimal täglich<br />
von Frankfurt und einmal täglich von München nonstop<br />
nach Washington-Dulles. Zur Auswahl stehen Plätze in<br />
der Economy, Premium Plus und dem Aushängeschild der<br />
Airline, der United Polaris Class.<br />
www.united.com
REISE<br />
OFFEN FÜR NEUES<br />
FOTOS: GOTHAIBEFREE.COM<br />
Thailand<br />
Kürzlich wurde Thailand laut der Studie<br />
„Visa Global Travel Intentions Study<br />
2021“ unter die Top 4 der attraktivsten<br />
Reiseziele der Welt gewählt. Die Umfrage,<br />
die Reisende aus 62 Ländern und ihr<br />
Feedback berücksichtigte, zeigte, dass<br />
sich vor allem Bangkok, Phuket, Chiang<br />
Mai und Hua Hin großer Beliebtheit<br />
erfreuen. Dabei spielen Aspekte wie<br />
Entspannung am Reiseort, die Vielfalt<br />
an Freizeitaktivitäten und unberührte<br />
Natur die größte Rolle für einen stressfreien<br />
Urlaub nach der Pandemie.<br />
Aber nicht nur die berühmte Thai-Massage,<br />
die zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
zählt, sondern auch der Besuch eines<br />
buddhistischen Tempels, eines der zahlreichen<br />
Nationalparks oder die thailändische,<br />
gesunde Kulinarik tragen zu einem<br />
erholsamen und vielseitigen Urlaub bei.<br />
MICHELIN-STERNE FÜR<br />
THAILAND<br />
Apropos Kulinarik: Bereits zum<br />
sechsten Mal erscheint Ende <strong>2022</strong> eine<br />
Thailand-Ausgabe des renommierten<br />
Michelin Restaurantführers. Zu den<br />
bisher vertretenen Regionen Bangkok,<br />
Phra Nakhon Si Ayutthaya, Chiang<br />
Mai, Phuket und Phang-Nga kommt in<br />
diesem Jahr der Nordosten Thailands,<br />
der sogenannte Isan, hinzu. Klassische<br />
Garmethoden und vielfältige kulinarische<br />
Einflüsse aus alten Epochen und aus den<br />
Nachbarländern machen die Isan-Küche<br />
zu einer bemerkenswerten Erweiterung<br />
für den Gourmet Guide. Im Vergleich zur<br />
ersten Thailand-Ausgabe des Michelin<br />
Guide im Jahr 2018 hat sich die Zahl der<br />
insgesamt ausgewählten Restaurants von<br />
126 auf 361 nahezu verdreifacht. Die Zahl<br />
der mit Michelin-Sternen ausgezeichneten<br />
Restaurants ist im gleichen Zeitraum von<br />
17 auf 32 gestiegen.<br />
AUSGEZEICHNETE<br />
HOTELS<br />
Mit ausgezeichneten<br />
Restaurants<br />
können auch<br />
zahlreiche Häuser<br />
im gesamten<br />
Königreich dienen,<br />
so unter anderen die<br />
zehn thailändischen<br />
Hotels, die im Travel +<br />
Leisure's Magazin unter<br />
die "Top 500 Hotels of the<br />
Year" ernannt wurden. Diese prestigeträchtige<br />
Liste der beliebtesten Hotels<br />
weltweit umfasst Häuser in Bangkok<br />
und Chiang Mai sowie auf Phuket, Samui<br />
und Ko Lanta. Folgende zehn Hotels in<br />
Thailand überzeugen nicht nur in Sachen<br />
Kulinarik und Service, sondern auch in<br />
puncto Design und wurden in der Kategorie<br />
“Asien” ausgewählt: Amanpuri (Phuket),<br />
Anantara Chiang Mai Resort, Cape Fahn<br />
Hotel (Ko Samui), Capella Bangkok, Four<br />
Seasons Hotel Bangkok at Chao Phraya<br />
River, Four Seasons Resort Chiang Mai,<br />
Mandarin Oriental Bangkok, The Peninsula<br />
Bangkok, Pimalai Resort & Spa (Ko Lanta)<br />
und The Sukhothai Bangkok.<br />
ERLEICHTERTE EINREISE<br />
Im November 2021 hatte Thailands<br />
Regierung zur Eindämmung der Pandemie<br />
für alle internationalen Einreisenden die<br />
Vorabregistrierung für den Thailand Pass<br />
eingeführt. Ab dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> wird<br />
diese Regelung nun aufgehoben.<br />
Internationale Touristen<br />
müssen bei Einreise dann<br />
nur noch einen Nachweis<br />
über eine vollständige<br />
Impfung vorlegen; nicht<br />
oder nicht vollständig<br />
Geimpfte sind verpflichtet,<br />
maximal 72 Stunden<br />
vor Antritt der Reise einen<br />
PCR- oder einen Antigen-<br />
Schnelltest (ATK) durchzuführen<br />
und das offizielle Ergebnis<br />
bei Einreise vorzulegen. Diese Nachweise<br />
können in gedruckter oder digitaler Form<br />
erfolgen, sie werden bei Einreise stichprobenartig<br />
kontrolliert. Auch die bisher<br />
bestehende Krankenversicherungspflicht<br />
wird vollständig aufgehoben. Wurden<br />
alle Voraussetzungen erfüllt, müssen vor<br />
Ort keine weiteren Tests durchgeführt<br />
werden und das gesamte Land kann<br />
uneingeschränkt bereist werden.<br />
www.thailandtourismus.de<br />
www.gothaibefree.com
„Ich bin<br />
Ehrenamtler,<br />
R adfahrer ,<br />
Taucher und<br />
Frohnatur . “<br />
Christoph<br />
# HIVersity<br />
Weil ich mehr bin als<br />
nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />
NP-DE-HVU-ADVT-210002; 07/2021
Gesundheit<br />
INFEKTIOLOGIE<br />
AFFENPOCKEN<br />
heißen jetzt MPX, sonst ändert sich nix?<br />
Jeder, der gerne Spaß mit wechselnden<br />
Penissen hat, sollte bis<br />
auf Weiteres im Groben beachten:<br />
Achtsamkeit, ein bisschen weniger Sex<br />
und bei Bedarf impfen lassen. Dann<br />
klappt das auch mit der Eindämmung<br />
der neuen alten Virusinfektion, die seit<br />
dem Frühjahr für Aufregung in (sozialen)<br />
Medien und der Szene sorgt. Ein<br />
Überblick.<br />
KONDOME SCHÜTZEN NICHT VOR<br />
„AFFENPOCKEN“ …<br />
Beim Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />
am 21. Juni war nicht sicher, ob das Kürzel<br />
MPX auch von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) als offizieller Virenname<br />
erwählt wird. Sicher ist, dass der alte Name<br />
wissenschaftlich irreführend, sprachlich<br />
problematisch und bald Geschichte ist.<br />
Der Checkpoint BLN nutzte Mitte Juni<br />
diese Abkürzung des englischen Begriffes<br />
in einem dringenden Aufruf an die Medien.<br />
Grund für die Stellungnahme: Eine ausgerechnet<br />
über den öffentlich-rechtlichen<br />
rbb verbreitete Falschinformation von<br />
Dr. Nicolai Savaskan, Leiter Gesundheitsamt<br />
Berlin-Neukölln:<br />
„Savaskans Vorschlag Impfungen nicht<br />
präventiv einzusetzen um zu verhindern,<br />
dass sich Geimpfte ‚in falscher Sicherheit<br />
wiegen und Safer-Sex-Regeln<br />
vernachlässigen würden‘ widerspricht<br />
eindeutig der STIKO-Empfehlung<br />
und finden wir fachlich falsch. Wir<br />
weisen darauf hin, dass ‚Safer Sex‘,<br />
u.a. die Nutzung von Kondomen,<br />
ausschließlich Methoden zum Schutz<br />
vor HIV umfasst. Der Begriff wird von<br />
Savaskan missverständlich verwendet<br />
und suggeriert Kondome würden vor<br />
MPX schützen. Das ist falsch. MPX wird<br />
u.a. über intensiven Körperkontakt, z.B.<br />
beim Sex, übertragen. Kondome sind<br />
deswegen weder ein effektiver noch ein<br />
ausreichender Schutz vor MPX.“<br />
(Checkpoint BLN)<br />
… IMPFUNGEN ABER!<br />
Entsprechend der Empfehlung<br />
der Ständigen<br />
Impfkommission (STIKO)<br />
bereitete sich der Checkpoint<br />
BLN Mitte Juni auf<br />
eine MPX-Impfkampagne<br />
für Schwule, Bisexuelle und<br />
andere Männer*, die Sex mit<br />
Männern* haben (MSM) vor. Gleiches<br />
gilt für entsprechende Einrichtungen<br />
und Praxen in ganz Deutschland.<br />
SEID WEITER ACHTSAM!<br />
Die Eingangs etwas salopp formulierten<br />
Empfehlungen für MSM hatte der<br />
Pandemiebeauftragte und Oberarzt<br />
der Infektiologie des Universitätsklinikums<br />
rechts der Isar in München, Privatdozent<br />
Dr. Christoph Spinner nach der<br />
Identifizierung der Infektions-Hot-Spots<br />
Maspalomas Gay Pride (Gran Canaria),<br />
Darklands (Antwerpern) und SNAX<br />
(Berlin) gegenüber männer* so formuliert:<br />
„Anders als Coronaviren übertragen<br />
sich Pockenviren nicht als Aerosol,<br />
also nicht über die Luft, sondern durch<br />
engen Hautkontakt, aber auch beim<br />
Küssen oder Streicheln. Daher müssen<br />
Besucher*innen dieser Festivals jetzt<br />
nicht pauschal die nächsten Wochen<br />
in ihren Wohnungen bleiben, denn die<br />
Ansteckungsgefahr ist tendenziell nicht<br />
so hoch.“<br />
Da die Inkubationszeit von MPX bis zu<br />
drei Wochen betragen kann, riet<br />
Spinner vorausschauend:<br />
„Wenn die Feiernden<br />
in den kommenden<br />
Wochen ein bisschen<br />
auf ihre Gewohnheiten<br />
schauen und intime Hautkontakte<br />
reduzieren, mit<br />
Augenmaß und Verstand, haben<br />
wir eine gute Chance, eine weitere<br />
unkontrollierte Ausbreitung des Virus<br />
zu minimieren. {…} Es ist jetzt wichtig,<br />
dass jede*r seinen Beitrag zur Kontrolle<br />
der Infektionsausbreitung auch durch<br />
freiwillige und bewusste Reduktion<br />
unbekannter Sexualkontakte leistet.“<br />
(25. Mai <strong>2022</strong>)<br />
Das gilt dank Sommer und dem nach<br />
Corona-Entbehrungen aufblühenden<br />
sozialen Leben auch bis auf Weiteres. *ck<br />
Aktuelle Informationen auf männer.<br />
media/topics/mpx und<br />
www.aidshilfe.de/affenpocken!
ADVERTORIAL<br />
Was bieten Innovationen in der HIV-Therapie?<br />
Erwartungen und Wünsche von HIV-positiven Menschen<br />
NP-DE-HVU-ADVR-220004<br />
Früher zielte die HIV-Therapie<br />
hauptsächlich darauf ab, das<br />
Virus zu unterdrücken. Mit den<br />
Fortschritten in der medizinischen<br />
Versorgung hat sich der Fokus aber<br />
längst vom reinen Überleben hin zum<br />
gesunden Leben und Älterwerden mit HIV<br />
verschoben.<br />
Eine besondere Bedeutung hat dabei<br />
inzwischen die Verbesserung der Lebensqualität<br />
jedes Einzelnen. Um ein langes,<br />
zufriedenes und gesundes Leben zu<br />
führen, ist für HIV-positive Menschen nicht<br />
nur das Wissen um die eigenen, ganz individuellen<br />
Bedürfnisse besonders wichtig.<br />
So empfiehlt es sich für sie auch einmal<br />
zu hinterfragen, ob bestimmte Aspekte<br />
im Leben mit HIV als Herausforderung<br />
empfunden werden oder wie zufrieden sie<br />
mit der aktuellen Therapie sind.<br />
WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />
KÖNNEN MIT DER HIV-THERAPIE<br />
VERBUNDEN SEIN?<br />
Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien,<br />
welche die Erfahrungen und Wünsche von<br />
HIV-positiven Menschen beleuchten. In der<br />
„Positive Perspektiven 2“ Studie wurden<br />
beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive<br />
Menschen befragt.<br />
Dabei wurde unter anderem auch gefragt,<br />
mit welchen Herausforderungen Menschen<br />
mit HIV sich in ihrem Alltag konfrontiert<br />
sehen. Unter den 120 Befragten in Deutschland<br />
fühlt sich die Mehrheit beispielsweise<br />
durch die Einnahme der Medikamente<br />
täglich an die eigene HIV-Infektion erinnert<br />
und knapp die Hälfte verstecken ihre<br />
Medikamente 1 sogar, auch weil sie Angst von<br />
einem ungewollten HIV-Outing haben.<br />
DIE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE<br />
KENNEN<br />
Neben der einzigartigen Persönlichkeit<br />
hat jeder Mensch auch ganz individuelle<br />
Bedürfnisse, was die Gestaltung des<br />
52% 47%<br />
(62/120) (56/120)<br />
fühlen sich durch ihre<br />
Tabletten täglich an die<br />
eigene HIV-Infektion<br />
erinnert.<br />
spüren Nebenwirkungen<br />
ihrer aktuellen Therapie.<br />
verstecken ihre<br />
HIV-Medikamente.<br />
35% 32%<br />
(42/120) (38/120)<br />
haben Angst davor, die<br />
Einnahme zu vergessen.<br />
Ein großer Teil der Befragten sieht sich mit besonderen<br />
Herausforderungen bei der HIV-Therapie konfrontiert 1<br />
eigenen Lebens betrifft. Für Menschen mit<br />
HIV ist es vor allem im Hinblick auf die HIV-<br />
Therapie wichtig, dass sie diese gut kennen:<br />
Denn je mehr man sich seiner eigenen<br />
Bedürfnisse bewusst ist, desto klarer wird<br />
man sich auch, ob die aktuelle HIV-Therapie<br />
diese überhaupt noch erfüllt.<br />
Ebenso wie viele andere Dinge im Leben<br />
können Bedürfnisse sich aber auch mit der<br />
Zeit verändern. Dies geschieht meist nicht<br />
über Nacht, sondern schrittweise und daher<br />
oft unbemerkt – das macht ein regelmäßiges<br />
Überprüfen so wichtig.<br />
WAS BIETEN INNOVATIONEN<br />
IN DER HIV-THERAPIE?<br />
Die Mehrheit der Menschen mit HIV ist der<br />
Überzeugung, dass sie von Innovationen in<br />
der Behandlung profitieren können. 2 Wenn<br />
beispielsweise die Einnahme der Tabletten<br />
täglich an die HIV-Infektion erinnert und man<br />
das als belastend empfindet, dann muss man<br />
das nicht einfach hinnehmen. Die Ergebnisse<br />
der „Positive Perspektiven 2“ Studie zeigen<br />
beispielsweise, dass fast die Hälfte der<br />
Befragten offen für eine HIV-Therapie ist, die<br />
nicht täglich eingenommen werden muss. 2<br />
Knapp zwei Drittel der befragten Menschen<br />
mit HIV gaben sogar an, dass sie bereit wären,<br />
76%<br />
(91/120)<br />
glauben, dass Fortschritte in der HIV-Therapie<br />
ihre Gesundheit verbessern werden.<br />
65%<br />
(78/120)<br />
46%<br />
(55/120)<br />
sind offen für eine ART mit weniger<br />
Wirkstoffen.<br />
sind offen für eine ART, die nicht täglich<br />
eingenommen werden muss.<br />
Die meisten Menschen sind der Überzeugung, dass sie<br />
von Innovationen in der HIV-Therapie profitieren können 2<br />
eine HIV-Therapie mit weniger Wirkstoffen<br />
bei gleicher Wirksamkeit einzunehmen. 2<br />
HIV zu einem kleineren Teil im Leben<br />
machen<br />
Um eine hohe Lebensqualität zu erhalten,<br />
ist es also wichtig, dass Menschen mit HIV<br />
ihre eigenen Bedürfnisse kennen und diese<br />
vor allem auch ihren Ärzt*innen gegenüber<br />
äußern. Wenn die aktuelle HIV-Therapie<br />
diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kann ein<br />
offenes Gespräch sehr weiterhelfen.<br />
Dank des medizinischen Fortschritts gibt es<br />
für die Vielfalt an persönlichen Wünschen<br />
und Erwartungen auch jeweils eine geeignete<br />
Therapie. Wenn man diese gemeinsam<br />
mit seinem/r Ärzt*in für sich findet, kann HIV<br />
dadurch zu einem kleineren Teil im eigenen<br />
Leben werden.<br />
Weitere Infos sowie persönliche Geschichten<br />
zum Leben mit HIV findest du unter<br />
www.livlife.de.<br />
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REFERENZEN<br />
1 Wigger A et al., Deutsch-Österreichischer Aids-Kongress<br />
2021. Poster 46763.<br />
2 Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten und<br />
Tropenmedizin 2021. Poster P-037.
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