30.06.2022 Aufrufe

Leo Juli | August 2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MÜNCHEN<br />

JULI / AUGUST <strong>2022</strong> І HEFT 180<br />

MÜNCHEN<br />

KUNST und<br />

KULTUR<br />

im Sommer<br />

REISE<br />

Lust auf<br />

URLAUB<br />

MÜNCHEN<br />

PrideWeek<br />

und<br />

CSD<br />

INTERVIEWS: HOLGA, LIZZO, LAUV, EMMA THOMPSON


Ihre Wohlfühl-Apotheke in München<br />

Schwerpunkt HIV<br />

• Seit über 10 Jahren geben wir unser Bestes für die Beratung und<br />

pharmazeutische Versorgung von HIV-Patienten. Wir haben Ihre<br />

HIV-Medikamente auf Lager!<br />

• Wir haben den „1. Preis für Gesundheitsvorsorge in der Apotheke<br />

bei Beratung von HIV-Patienten“ vom WIPIG (Wissenschaftliches Institut für<br />

Prävention im Gesundheitswesen der Bayerischen Landesapothekerkammer, www.wipig.de)<br />

im November 2011 verliehen bekommen.<br />

• Wir sind Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft HIV- und<br />

Hepatitis-kompetenter Apotheken e.V. (DAHKA)<br />

Wittelsbacher Apotheke<br />

Lindwurmstr. 97, 80337 München, Tel. 089-53 78 44<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8.00 bis 20.00 Uhr<br />

www.wittelsbacher-apotheke.de


Intro 3<br />

Inhalt<br />

CSD<br />

SZENE<br />

REGIONAL<br />

4 Szene<br />

28 Party<br />

32 Stadtplan<br />

34 Eyecandy<br />

36 Gesellschaft<br />

44 Politik<br />

46 Kultur<br />

LEBEN<br />

Musik<br />

Buch<br />

Film<br />

Diversity<br />

Reise<br />

Gesundheit<br />

epaper.männer.media<br />

Alle Magazine kostenlos<br />

und digital!<br />

Servus,<br />

einen schönen CSD wünschen wir euch! Zeigt euch bunt, sorgt<br />

für notwendige Sichtbarkeit der verschiedenen LGBTIQ*-<br />

Communitys, besucht uns und andere Community-Institutionen<br />

auf der Demonstration und auf den Partys nach der Parade und<br />

während des PrideWeek! Wir freuen uns mit euch auf alles, was<br />

wir gemeinsam feiern, erreichen und schaffen können.<br />

Viel Spaß mit der <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong>-Ausgabe des LEO Magazins!<br />

Deine LEO und Männer*Redaktion<br />

www.männer.media, www.leo-magazin.de,<br />

www.facebook.com/magazin.leo<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

Content Management München:<br />

Christian Fischer:<br />

redaktion@leo-magazin.de<br />

ADRESSE:<br />

Berlin: Degnerstr. 9b, 13053 Berlin,<br />

T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />

redaktion.berlin@blu.fm<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />

F: 040 28008178, redaktion@hinnerk.de<br />

Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069<br />

83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />

Köln: T: 0221 29497538,<br />

termine@rik-magazin.de,<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: T: 089 5529716-10,<br />

redaktion@leo-magazin.de<br />

MITARBEITER:<br />

Chefredaktion München:<br />

Bernd Müller (bm), T: 0173 744 58 38,<br />

bernd.mueller@leo-magazin.de<br />

Mitarbeiter:<br />

Felix Müller (fm), Steffen Rüth,<br />

Michael Rädel (rä), Christian Knuth (ck),<br />

Jonathan Fink, Dirk Baumgartl (dax),<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />

Grafik: Janis Cimbulis, Susan Kühner<br />

Cover: iStock<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />

Martin Naujoks:<br />

martin.naujoks@blumediengruppe.de<br />

Köln: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Hamburg: Jimmy Blum (jb):<br />

jimmy.blum@hinnerk.de<br />

Bremen, Hannover, Oldenburg:<br />

Mathias Rätz (mr): mathias.raetz@<br />

hinnerk.de<br />

Frankfurt: Sabine Lux:<br />

sabine.lux@gab-magazin.de<br />

DIGITAL MARKETING:<br />

Dirk Baumgartl (dax):<br />

dirk.baumgartl@blu.fm<br />

VERLAG:<br />

blu media network GmbH,<br />

Degnerstr. 9b, 13053 Berlin,<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

Geschäftsführer:<br />

Hendrik Techel, Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: blanda promotions, Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom, Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1, 24784 Westerrönfeld<br />

Abonnentenservice:<br />

Möller Medien Versand GmbH,<br />

Tel. 030-4 190 93 31<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde,<br />

Gläubiger-ID DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />

Unsere Anzeigenpartner haben es<br />

ermöglicht, dass du zweimonatlich<br />

dein <strong>Leo</strong> Magazin bekommst. Bitte<br />

unterstütze beim Ausgehen oder<br />

Einkaufen unsere Werbepartner.<br />

Es gilt die <strong>Leo</strong> Anzeigenpreisliste<br />

(gültig seit 1. Januar 2020). Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis auf deren<br />

sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />

eingesandte Beiträge, behalten uns aber<br />

eine Veröffentlichung oder Kürzung vor.<br />

Für eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

wird nicht gehaftet. Der Nachdruck<br />

von Text, Fotos, Grafik oder Anzeigen<br />

ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags möglich. Für den Inhalt<br />

der Anzeigen sind die Inserenten<br />

verantwortlich. Bei Gewinnspielen ist<br />

der Rechtsweg ausgeschlossen. Der<br />

Gerichtsstand ist Berlin. Abonnement:<br />

Inlandspreis 30 Euro pro Jahr,<br />

Auslandspreis 50 Euro pro Jahr. Bei<br />

Lastschriften wird die Abogebühr am 3.<br />

Bankarbeitstag des laufenden Monats<br />

abgebucht.<br />

Die Anzeigenbelegunsgeinheit<br />

blu media network GmbH<br />

blu/gab/leo unterliegt der<br />

IVW-Auflagenkontrolle<br />

MVZ AM ISARTOR<br />

Innere Medizin · Allgemeinmedizin · Infektiologie · Männermedizin<br />

Dr. Werner Becker · Dr. Ramona Pauli · Dr. Marcel Lee · Dr. Irmela Dialer<br />

Wir testen alles. Wir behandeln alles.<br />

Anonymer HIV-Test. STI-Screening. PrEP.<br />

Tel. 0 89 - 22 92 16<br />

Labortermine zu allen unseren Zeiten möglich<br />

Telefonsprechstunde täglich von 12-13 Uhr<br />

Isartorplatz 6 · 80331 München · www.isarpraxis.de


4 Szene<br />

CSD MÜNCHEN 2. – 17. JULI<br />

LESS ME, MORE WE<br />

Wenn schon lange vor Geschäftsöffnung eine<br />

Menschenschlange vor dem Erotik-Store Spexter<br />

steht, muss es nicht um Schnäppchen für Fetischoder<br />

Erotik-Artikel gehen. Es könnte auch der erste<br />

Vorverkaufstag für das CSD-Rathausclubbing sein, denn<br />

Spexter ist eine der Ticketstellen. So gesehen am 11. Juni um<br />

9:30 Uhr morgens. Und da wir so etwas in den letzten beiden<br />

Jahren nicht beobachtet haben, kann das nur bedeuten:<br />

Der CSD ist wieder da – und zwar mit allem Drum und Dran!<br />

Dreh- und Angelpunkt für alle Informationen ist die Website,<br />

die wir euch hiermit ans Herz legen möchten:<br />

www.csdmuenchen.de<br />

Nach den coronabedingten Ausflügen 2020 und<br />

2021 mit aufwendigen Livestreams im Internet<br />

oder vorsichtigen Versuchen, sich mit temporären<br />

Demospots wieder in die Öffentlichkeit zu wagen,<br />

wird der CSD in diesem Jahr die Innenstadt<br />

zurückerobern. Und ja, es soll wieder so werden<br />

wie vor Corona: große Parade, Rathausclubbing,<br />

Showbühne am Marienplatz, Talkbühne in der<br />

Fußgängerzone, Partyzone am Rindermarkt und<br />

Regenbogenfamilien-Area vor der Frauenkirche.<br />

Doch die zwei Jahre Zwangspause haben dem Veranstalterteam<br />

um Orga-Chef Alexander Kluge auch<br />

Gelegenheit gegeben, ein paar Dinge zu überdenken<br />

und vorsichtige Neuerungen anzugehen.<br />

FOTO: ERWIN HARBECK/KORNELIJA RADE<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

DAS IST NEU BEIM<br />

CSD <strong>2022</strong><br />

DAS MOTTO<br />

Das ist bekanntlich jedes Jahr neu, sorgt aber auch<br />

jedes Jahr für Diskussionen – gut so! <strong>2022</strong> hat sich<br />

unter 37 Einsendungen das Motto „LESS ME, MORE<br />

WE“ durchgesetzt, ein Vorschlag der Münchner<br />

Drags Robin Ring und Sabine Maultäschle. Sie wollen<br />

damit für weniger Egoismus, mehr Miteinander und<br />

stärkere Solidarität gegenüber allen Mitgliedern der<br />

Community aufrufen. Ein Wunsch, der sich übrigens in<br />

zahlreichen Einreichungen widerspiegelte und offenbar<br />

die aktuelle Gefühlslage vieler Menschen trifft.<br />

PARADESTRECKE<br />

In diesem Jahr startet der bunte Zug nicht am Marienplatz,<br />

sondern am Mariahilfplatz in der Au. So will man<br />

den CSD in andere Stadtviertel tragen und neue Strecken<br />

etablieren. Optisch schöner Effekt: Die Parade<br />

wird über die Reichenbachbrücke laufen. Von der<br />

Fraunhoferstraße geht’s über den Gärtnerplatz und<br />

die Müllerstraße Richtung Oberanger zum Endpunkt<br />

Marienplatz/Tal. Auch die Spitze der Parade ist anders<br />

formiert: Zwar werden die Dykes on Bikes wie immer<br />

vorausfahren, danach aber übernimmt eine Gruppe<br />

diverser Repräsentant*innen der Community die Führung,<br />

natürlich mit Oberbürgermeister Dieter Reiter.<br />

Diese werden allerdings nicht von „D’Schwuhplattler“<br />

begleitet, der schwule Trachtenverein hat seine<br />

Poleposition abgegeben und reiht sich in den Zug.


Szene 5<br />

ZWEI PRIDEWEEKS<br />

Offiziell beginnen die CSD-Feierlichkeiten<br />

mit dem DykeMarch, der<br />

am Samstag, 2. <strong>Juli</strong> als Radldemo<br />

ab 15:30 Uhr von der Theresienwiese<br />

Richtung queeres Viertel<br />

startet. Bis zum CSD-Höhepunkt<br />

am 16./17. <strong>Juli</strong> gibt es jeden Tag<br />

mehrere Veranstaltungen von<br />

und für die LGBTIQ*-Community:<br />

Lesungen, Kinoabende, Führungen,<br />

Diskussionsrunden oder Partys –<br />

hier ist für alle etwas dabei!<br />

TINQMARCH<br />

Erstmals gibt es eine eigene<br />

Demo, um die Sichtbarkeit für<br />

trans*, inter*, nicht-binäre und<br />

genderqueere Menschen und<br />

ihre Allies zu erhöhen. Organisiert<br />

vom TINQnet, dem Netzwerk<br />

Münchner trans*, inter, nonbinärer<br />

und queerer Gruppen,<br />

soll die Premiere dieses Events<br />

am Freitag 15.7. ab 18 Uhr vom<br />

Stachus Richtung Marienplatz<br />

führen, wo es gegen 19 Uhr<br />

eine Abschlusskundgebung mit<br />

Kulturbeiträgen geben wird.<br />

MEHR VIELFALT, MEHR<br />

DEMOKRATIE<br />

Der CSD <strong>2022</strong> war im Vorfeld so<br />

offen wie noch nie. Zur Mottosuche<br />

wurde auf allen Kanälen aufgefordert,<br />

die Gewinner nicht im Zirkel<br />

der Veranstalter*innen, sondern<br />

in einer öffentlichen Abstimmung<br />

ermittelt. Auch der PrideGuide, das<br />

Magazin des CSD, lud zu öffentlichen<br />

Redaktionssitzungen ein, um<br />

eine möglichst vielfältige Teilnahme<br />

und Themensetzung zu garantieren.<br />

ZUSAMMENSETZUNG<br />

DER CSD GMBH<br />

Der CSD wird wirtschaftlich und<br />

politisch geleitet von der CSD<br />

GmbH, die sich aus den sozialpolitischen<br />

Vereinen Münchner<br />

Aids-Hilfe, Sub, LesCommunity und<br />

Rosa Liste zusammensetzt. Neu<br />

hinzugestoßen in diesen illustren<br />

Kreis ist die queere Jugendorganisation<br />

„diversity“, die für frischen<br />

Wind sorgen und vor allem die<br />

Themen der jüngeren Generation in<br />

den CSD einbringen soll.<br />

PRIDEGUIDE<br />

Bereits seit einigen Wochen erhältlich: das Magazin<br />

zum CSD München. Hier gibt es Infos zu allen<br />

Aspekten des großen Events, Kalender, Pläne<br />

und Infos zu Künstler*innen und den Inhalten der<br />

PrideWeeks. Außerdem Interviews, Reportagen<br />

und Themen aus der Community. Der PrideGuide<br />

liegt an vielen Dutzend Stellen in der Stadt, in Bars,<br />

Restaurants oder Zentren aus. Auf der Webseite des<br />

CSD München findet ihr ihn auch zum Download.<br />

www.csdmuenchen.de/de/prideguide-22.html<br />

Für Updates empfiehlt sich die zentrale Webseite<br />

des CSD München.<br />

Less me,<br />

more we<br />

und das seit 1862.<br />

#herzensbank


6 Szene<br />

HIGHLIGHTS<br />

DER PRIDEWEEKS<br />

QUEERES KINO: „HOLY TRINITY“<br />

FOTO: FULL SPECTRUM FEATURES<br />

Erstmals erstreckt sich das Warmup<br />

zum CSD-Wochenende über<br />

zwei Wochen. Erste Befürchtungen, dieser<br />

lange Zeitraum könne nicht mit guten<br />

Veranstaltungen gefüllt werden, haben<br />

sich schnell in Luft aufgelöst. Die Pride-<br />

Weeks sind voller spannender Events. Wir<br />

können hier nur eine Auswahl präsentieren,<br />

quasi als subjektive Appetizer der<br />

Redaktion. Alle Veranstaltungen gibt’s<br />

im PrideGuide und immer topaktuell auf<br />

www.csdmuenchen.de.<br />

DYKEMARCH<br />

Den Auftakt zu den PrideWeeks machen<br />

die Frauen mit einer Radldemo von der<br />

Theresienwiese in die Innenstadt. Dort<br />

erwartet sie ein lesbisches Straßenfest<br />

auf dem idyllischen Stephansplatz, das<br />

von den DJanes Doro und Eleni beschallt<br />

wird.<br />

2. <strong>Juli</strong>, 15:30 Uhr, Theresienwiese/<br />

Stephansplatz<br />

QUEER:RAUM<br />

Der queer:raum bietet zwanzig queeren<br />

Kunst- und Kreativschaffenden eine<br />

Plattform, die zu mehr Sichtbarkeit<br />

beitragen, Identitäten öffentlich und so<br />

unsere Gesellschaft toleranter machen<br />

wollen. Den Rahmen bilden zwanzig<br />

Künstler*innen-Porträts von Francesco<br />

Giordano. Viele dieser Fotografierten<br />

sind anwesend und stellen sich mit ihren<br />

Projekten vor.<br />

2./3.7. 10 – 22 Uhr, Münchner Aids-<br />

Hilfe, Lindwurmstr. 71<br />

LESBISCHES FILMEVENT<br />

Der LesCommunity e. V. zeigt in diesem<br />

Jahr den Streifen „Nico“ um eine deutschpersische<br />

Frau, die nach einem gewalttätigen<br />

Überfall ihr Leben umkrempelt, in<br />

das auch noch die Mazedonierin Ronnie<br />

eintritt. Nach dem Film gibt es eine Party<br />

in der 35mm 2 -Lounge.<br />

8.7., Mathäser-Filmpalast, Bayerstr. 3 –<br />

5, 20 Uhr<br />

VERNISSAGE<br />

„WEIBLICH*. WAS SONST.“<br />

Die Ulmer Künstlerin Martina Dach<br />

fotografiert weiblich gelesene Menschen<br />

unterschiedlichen Alters, aus unterschiedlichen<br />

sozialen Konstrukten und mit den<br />

unterschiedlichsten Vorstellungen von<br />

Weiblichkeit – frei gewählt, gewachsen oder<br />

aufgezwungen.<br />

9.7. LeZ – lesbisch-queres Zentrum,<br />

Müllerstr. 26, 18 Uhr<br />

QUEERES KINO: „HOLY TRINITY“<br />

Ein schräges Feelgood-Movie um eine<br />

Domina, die zu Toten spricht. In ihrem sex-,<br />

kink- und misfits-positiven Kosmos der<br />

Heiligen Dreifaltigkeit wird alternative Kultur<br />

und Sexualität zur Norm! Eine Veranstaltung<br />

des Queeren FilmFest München und<br />

der Münchner Aids-Hilfe. Frei ab 18 Jahren.<br />

11.7., Studio, Lindwurmstr. 71, 19:30 Uhr,<br />

Eintritt frei<br />

FETISCH ALS KUNST<br />

Taco D. Smit ist eine der international<br />

bekannten Größen der Fetischfotografie.<br />

Der von ihm begründete und kuratierte<br />

„MorepiXX Award“ fördert Fotografen, die<br />

den Mut finden, Fetisch zum künstlerischen<br />

Projekt zu machen. Heute: Vernissage mit<br />

Diskussion. Die Ausstellung ist bis 23.7. zu<br />

sehen.<br />

11. – 23.7., Sub-Zentrum, Müllerstr. 14,<br />

19 – 23 Uhr<br />

TUNTITUNT – DIE SHOW<br />

Das queere Jugendzentrum diversity<br />

lädt heute zur „Tuntgebung“. Endlich<br />

wieder Tunten auf der Bühne und ein<br />

Mix politischer Beiträge, übergalaktischer<br />

Performances aus Gesang, Lipsync, Theater<br />

und Show. Offen für alle, auch über 27.<br />

12.7., diversity Café, Blumenstr. 29,<br />

18:30 Uhr, Eintritt frei<br />

AN IMPERFECT UTOPIA<br />

„Eine Show über die Lügen, auf denen<br />

das Leben basiert“, so kündigen die<br />

Kammerspiele diesen Abend an, der sich<br />

in der Regie von Noémi Olaf Berkowitz mit<br />

konstruierten Geschlechter-, Verhaltensund<br />

Sexualitätsnormen auseinandersetzt.<br />

14.7., Kammerspiele, Maximilianstr. 26,<br />

20 Uhr<br />

QUEER_THINGS<br />

Ob Kinderbücher, Romane oder Fachliteratur:<br />

Zwei Wochen lang liegt der Fokus auf<br />

Queer-Sein aus literarischer Perspektive<br />

– und das in entspannter Atmosphäre. Hier<br />

gibt es Bücher für alle sowie zahlreiche<br />

Mitmachaktionen.<br />

Täglich 11 – 16 Uhr, Pixel2, Rosental 16


Szene 7<br />

EXTRA PRIDE <strong>2022</strong><br />

„NOTHING ABOUT US WITHOUT US“<br />

Man könnte diesen Tag als Alternativveranstaltung zum CSD<br />

betrachten – und auch als Ausdruck der Unzufriedenheit darüber,<br />

dass sich die Community nicht ausreichend mit den Belangen<br />

von Menschen, die auch innerhalb der Community oft unter Marginalisierung<br />

und Diskriminierung leiden, auseinandersetzt. Nicht umsonst<br />

lautet das Motto dieses Tages: „Nothing about us without us“.<br />

Daher veranstaltet Beyond<br />

Color – eine Münchner Gruppe<br />

von Schwarzen und People of<br />

Colour (POC) sowie sich mit<br />

LGBTQIA+ identifizierenden Personen,<br />

die zudem Erfahrungen<br />

von Rassismus, Diskriminierung<br />

und einen Migrationshintergrund<br />

haben – erstmals den<br />

„Extra Pride“. Dabei nehmen<br />

Beyond Color und der Verein<br />

AfroDiaspora 2.0. nicht nur<br />

ihre Kernzielgruppe, sondern<br />

alle in den Blick, die von der<br />

Gesellschaft behindert werden:<br />

mehr- und schwergewichtige,<br />

ältere oder andere an den<br />

Rand gedrängte Menschen.<br />

Nach einem Frühstück starten<br />

Workshops zu Themen wie<br />

Empowerment für BIPoCs, HIV,<br />

Aktivismus, queer femme space,<br />

LGBTIQIA+ Human Rights,<br />

queeres Leben mit Behinderung<br />

und Sexwork. Am Nachmittag<br />

folgt ein Bühnenprogramm mit<br />

„Spoken Word Performances“<br />

und Livemusik. Den Abschluss<br />

des „Extra Pride“ bildet eine<br />

After-Party ab 22 Uhr. *bm<br />

2.7., Import Export, Schwere-<br />

Reiter-Str. 2 h, ab 10 Uhr,<br />

Eintritt: Spende 5 – 25 Euro,<br />

www.import-export.cc


8 Szene<br />

TALK- UND KULTURBÜHNE<br />

RATHAUSCLUBBING<br />

FOTOS: ERWIN HARBECK/KORNELIJA RADE<br />

HIGHLIGHTS<br />

AM WOCHENENDE 16./17. JULI<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

SHOWBÜHNE MARIENPLATZ<br />

PARADE<br />

Bei Redaktionsschluss waren bereits<br />

rund neunzig Gruppen angemeldet,<br />

um die vier Kilometer lange Strecke zu<br />

bestreiten – Rekord! Man spürt auch hier,<br />

dass die Coronapause lange gedauert<br />

hat und die Lust auf CSD wieder da ist.<br />

Die Parade, übrigens die größte ihrer Art<br />

in Süddeutschland, startet am 16.7. um<br />

12 Uhr erstmals am Mariahilfplatz in der<br />

Au und hat eine neue Streckenführung<br />

über die Reichenbachbrücke durchs<br />

Glockenbachviertel zum Marienplatz.<br />

Achtung: Stachus oder Sonnenstraße<br />

werden heuer nicht befahren – wer hier<br />

den Zug aus Gewohnheit beobachten will,<br />

wartet vergebens. Gegen 13:15 Uhr gibt es<br />

erst mal eine Zwischenkundgebung, zu der<br />

sich alle Wagen zusammenschalten. Ende<br />

ist gegen 15:30 Uhr am Marienplatz.<br />

SHOWBÜHNE MARIENPLATZ /<br />

STRASSENFEST<br />

Am Marienplatz erwarten nicht nur zahlreiche<br />

Gastronomen, sondern auch die große<br />

Showbühne alle Parade-Teilnehmer*innen.<br />

Rund 25 Musik-Acts mit queeren Wurzeln<br />

oder einer großen Portion Sympathie für<br />

die LGBTIQ*-Szene werden dort auftreten.<br />

Bekanntester Name und Abschluss-<br />

Gig am Sonntagabend ist die Band<br />

„Glasperlenspiel“. Zwischen Auftritten<br />

der Künstlerinnen und Künstler gibt es<br />

kurze Redebeiträge, Dragshows, aber auch<br />

Gedenkminuten an die Opfer von Gewalt,<br />

Aids oder des Ukraine-Krieges. Rund um<br />

den Marienplatz und in der gesamten<br />

Innenstadt befinden sich Dutzende<br />

Infostände von LGBTIQ*-Organisationen.<br />

16.7. 15:30 – 24 Uhr, 17.7. 14 – 22 Uhr<br />

(Gastro-Opening jeweils zwei Stunden<br />

zuvor)<br />

PARTYAREA RINDERMARKT<br />

Viele Jahre hat es gedauert, mehrfach<br />

musste das beliebte Partyareal umziehen<br />

– doch <strong>2022</strong> wird wieder dort gefeiert, wo<br />

alles begann: am Rindermarkt, gleich hinter<br />

dem Marienplatz. Zwei Tage lang wird ein<br />

beeindruckendes, zehn Mann und Frau<br />

starkes DJ-Set für tollen Sound und somit<br />

beste Stimmung sorgen. Umrahmt wird<br />

das Ganze von zahlreichen Gastroständen.<br />

Mehr braucht’s nicht!<br />

16.7. 12 – 24 Uhr, 17.7. 11 – 22 Uhr<br />

TALK- UND KULTURBÜHNE<br />

Erst 2019 feierte die kleine (aber feine!)<br />

Schwester der Marienplatz-Showbühne in<br />

der Kaufingerstraße Premiere. Sie bietet<br />

mitten in der Fußgängerzone ausführliche<br />

Gesprächsrunden, Diskussionen und<br />

Plaudereien zu vielfältigen Themen des<br />

queeren Lebens. So bunt wie die Themen<br />

ist auch die Besetzung: ob Ex-Fußball-<br />

Nationalspieler Thomas Hitzlsperger oder<br />

Politiker*innen aus Stadtrat und Landtag,<br />

ob Drags, Regenbogenfamilien, trans* und<br />

inter Menschen, katholische Queers und<br />

viele mehr. Sie alle talken mit Moderator<br />

und LEO-Chefredakteur Bernd Müller.<br />

Dazu gibt es Auftritte von Bands und<br />

Künstler*innen, Chören oder Dragshows.<br />

Vor der Bühne steht ein Biergarten, sodass<br />

man das Geschehen in Ruhe verfolgen und<br />

sich Zeit für die Inhalte nehmen kann.<br />

16.7. 15:30 – 24 Uhr, 17.7. 14 – 22 Uhr<br />

(DJ-Sets jeweils zwei Stunden zuvor)<br />

RATHAUSCLUBBING<br />

Bayerns größte queere Party steigt in<br />

den altehrwürdigen Gemäuern des<br />

Neuen Rathauses am Marienplatz. Sechs<br />

Dancefloors, unter anderem eine Outdoor-<br />

Area im Prunkhof, der Women’s Floor und<br />

der Big Ballroom für Paartänzer*innen,<br />

erwarten die Gäste. Dazu Bars und<br />

Lounges, die zu Zwischenstopps beim<br />

sportlichen Dancefloor-Hopping durch die<br />

verschiedenen Stockwerke einladen. Der<br />

Kampf um die Tickets dürfte bei Erscheinen<br />

dieser Ausgabe bereits beendet sein,<br />

doch keine Sorge: Ein großes Kontingent<br />

an Restkarten wird am CSD-Samstag am<br />

Infopoint/Marienplatz verkauft.<br />

16.7. 22 – 5 Uhr, Marienplatz<br />

REGENBOGENFAMILIEN-AREA<br />

Vor der Frauenkirche machen es sich<br />

diesmal die Regenbogenfamilien und<br />

ihre Freund*innen gemütlich: Die Kids<br />

können sich an Spielgeräten austoben,<br />

die Erwachsenen verschnaufen derweil.<br />

Mit dabei: eine LEGO-Bau-Stelle, der<br />

Mobilspiel e. V., das Regenbogenfamilienzentrum,<br />

die Gruppe LesMamas sowie das<br />

Stadtjugendamt.<br />

16.7. 12 – 19 Uhr, Frauenplatz


DIVERSITY GROUPS<br />

zeigen Flagge zum<br />

Christopher Street Day <strong>2022</strong><br />

powered by<br />

HOGAN LOVELLS<br />

Ein respektvolles Arbeitsumfeld steht für Hogan Lovells an oberster Stelle. Gemeinsam<br />

mit unserem Netzwerk Pride+ gehen wir mit unseren Mitarbeitenden in den Dialog, z. B. in<br />

Workshops zu wertschätzender Sprache und Live-Diskussionen mit Role Models aus der<br />

LGBT*IQ-Community. Unser Engagement wurde von Stonewall.org anerkannt: Als eines von<br />

nur 17 Unternehmen weltweit sind wir Top Global Employer 2020 für LGBT*IQ-Menschen!<br />

Und darauf sind wir stolz! www.hoganlovells.com<br />

DEUTSCHE BANK<br />

Das Netzwerk dbPride, ursprünglich als Rainbow Group Germany im Jahr 2000 gegründet, hat das Ziel,<br />

eine offene und respektvolle Haltung gegenüber allen Mitarbeiter*innen zu unterstützen – unabhängig von<br />

ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität. Deswegen gehört zu unseren Kerninitiativen<br />

das Botschafter*innenprogramm – wir laden alle unsere Mitarbeiter*innen ein, dem Netzwerk beizutreten,<br />

um gemeinsam innerhalb der Deutschen Bank und in der Öffentlichkeit Flagge für Vielfalt und die LSBTQI-<br />

Community zu zeigen. www.db.com/vielfalt<br />

DEUTSCHE POST DHL GROUP<br />

RainbowNet ist das LGBTIQ+ Netzwerk im Konzern Deutsche Post DHL Group. Es setzt<br />

sich für Vielfalt & Inklusion sowie einen offenen Umgang in der Arbeitswelt ein, sensibilisiert<br />

und informiert. Zusätzlich bietet das Netzwerk Hilfestellung für Beschäftigte und<br />

Führungskräfte bei Fragen zum Thema LGBTIQ+ an. RainbowNet engagiert sich intern<br />

ebenso wie extern und ist weltweit offen für alle Konzernangehörigen.<br />

Kontakt: rainbownet@dpdhl.com www.dpdhl.com<br />

INFINEON TECHNOLOGIES AG<br />

Engagierte Mitarbeiter*innen gründeten das LGBTandFriends-Netzwerk zum Diversity<br />

Tag 2017. Infineon setzt sich für eine gleichberechtigte Arbeitsatmosphäre ein, mit<br />

dem Ziel dass sich alle Mitarbeiter*innen ihre persönliche und professionelle Potenziale<br />

voll entfalten können. Das Netzwerk gibt LGBTIQ+ Personen bei Infineon eine Plattform<br />

zum Austausch und für Sichtbarkeit. Kontakt: LGBTandFriends@infineon.com<br />

www.infineon.com/diversity<br />

PROCTER & GAMBLE<br />

Mehr als 5000 P&G-Mitarbeiter:innen engagieren sich in unseren GABLE-Teams (Gay, Ally,<br />

Bisexual, Lesbian, Transgender), die es in 49 Ländern gibt. Das macht uns stolz. Ziel des<br />

Netzwerks ist es, eine Atmosphäre am Arbeitsplatz zu schaffen, in der alle Mitarbeiter:innen<br />

ihr ganzes Potenzial einbringen können. Wir feiern Vielfalt auch außerhalb von P&G, 2017<br />

z.B. als Sponsor der World Pride-Parade in Madrid und alljählich als Teilnehmer an einer<br />

Vielzahl von Pride Parades weltweit. www.de.pg.com/gleichstellung-und-inklusion<br />

ARCO@COMMERZBANK<br />

ARCO ist spanisch und bedeutet (Regen-)Bogen. Seit genau 20 Jahren setzt sich das Beschäftigten-<br />

Netzwerk für einen gerechteren und offeneren Umgang mit dem Thema sexuelle Orientierung und geschlechtliche<br />

Identität ein. Mit ihren Initiativen baut das Netzwerk Vorurteile ab und trägt zu einem<br />

Arbeitsumfeld bei, in dem alle willkommen sind. ARCO ist Ansprechpartner für LGBT*IQ-Themen in der Bank<br />

und fördert die Vernetzung untereinander. Mit anderen LGBT*IQ-Netzwerken ist ARCO eng verbunden.<br />

Kontakt: arco@commerzbank.com Willkommen - so wie Du bist! (commerzbank.de)


10 Szene<br />

CSD IN BAYERN<br />

REGENBOGEN WEISS-BLAU<br />

Auch wenn der Münchner CSD der größte im Freistaat ist,<br />

der einzige ist er beileibe nicht. In zwölf bayerischen Städten<br />

wird heuer unterm Regenbogen gefeiert. Wir möchten euch<br />

Appetit machen auf weitere queere Feier-Tage und präsentieren<br />

eine Auswahl bayerischer CSDs.<br />

CSD WÜRZBURG<br />

Unter dem Motto „Vielfalt vereint“<br />

feiert Würzburg seinen CSD vom<br />

8. bis 10. <strong>Juli</strong>. „Der Slogan soll an<br />

das Miteinander der vielfältigen<br />

Lebensweisen und sexuellen Orientierungen<br />

erinnern, das besonders<br />

in schwierigen Zeiten von Pandemie<br />

und Ukraine-Krieg wichtiger<br />

denn je ist“, so die Veranstalter. Der<br />

politische Auftakt findet mit OB<br />

Christian Schuchardt im Rathaus<br />

statt. Der Demozug startet am<br />

Samstag am Hauptbahnhof und<br />

endet am Hublandplatz, wo auch<br />

das Straßenfest mit Bühnenprogramm<br />

steigt. Die Nacht gehört<br />

DJane Nicination und DJ Chris<br />

Rodriguez, die im „Labyrinth“ auflegen,<br />

bevor der CSD am Sonntag<br />

mit dem QueerGottesdienst auf<br />

der Wiese nahe dem Zeller Tor zu<br />

Ende geht. *bm<br />

8. – 10.7., www.queerpridewue.de<br />

FOTO: QUEERPRIDEWUE.DE<br />

FOTOS: GAYCON.DE<br />

CSD BAMBERG<br />

In der fränkischen Weltkulturerbestadt werden gleich<br />

mehrere CSD-Wochen angeboten. Bereits Ende Juni<br />

kann man einen queeren Tanzkurs, einen Poetry<br />

Slam oder Filmabende besuchen. Höhepunkt des<br />

vielfältigen Programms ist die Pride-Parade, die am<br />

9. <strong>Juli</strong> vom Bahnhof zum Maxplatz zieht und dort<br />

mit einer Abschlusskundgebung endet. Doch die<br />

CSD-Feierlichkeiten sind damit noch nicht vorbei, denn<br />

das Programm setzt sich bis 20. <strong>Juli</strong> mit Gottesdienst,<br />

Konzerten und Talkrunden fort. *bm<br />

25.6. – 20.7., www.uferlos-bamberg.de/csd-<strong>2022</strong><br />

CSD NÜRNBERG<br />

Die Pride-Veranstaltungen in der Frankenmetropole<br />

stehen <strong>2022</strong> unter dem Motto „Sichtbarkeit<br />

schafft Sicherheit“ und war das Credo des<br />

verstorbenen Stadtrats Uwe Scherzer alias<br />

Polit-Dragqueen Uschi Unsinn. Die CSDs zehn<br />

bayerischer Städte setzen in ihrem Gedenken mit<br />

dem Motto ein Zeichen gegen Gewalt, Diskriminierung<br />

und für den Zusammenhalt der Community.<br />

Höhepunkt ist das Wochenende 6./7. <strong>August</strong> mit<br />

Parade und Straßenfest, in den zwei Wochen<br />

zuvor gibt es PrideWeeks mit einem kunterbunten<br />

Mitmach-Rahmenprogramm. *bm<br />

FOTO: UFERLOS-BAMBERG.DE<br />

21.7. – 7.8., www.csd-nuernberg.de


12 Szene<br />

TIFFY TÖLLE IST MAIKÖNIGIN <strong>2022</strong><br />

Ein Hoch auf die<br />

Hoheiten!<br />

Nach zweijähriger Corona-Zwangspause konnte die<br />

„Wahl zur Seligen Maikönigin“ am Abend des 30. April<br />

auf der Hans-Sachs-Straße wieder stattfinden.<br />

Zum ersten Straßenfest der queeren Community kamen<br />

mehrere Hundert gut gelaunter Gäste, die bis Mitternacht im<br />

Herzen der queeren Community feierten. Im Mittelpunkt des<br />

Geschehens: die sechs Kandidatinnen, die sich um den Titel der<br />

Maikönigin <strong>2022</strong> bewarben. Mit bunten Kostümen und spektakulären<br />

Auftritten buhlten sie um die Stimmen der Anwesenden.<br />

Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Maikönigin <strong>2022</strong> ist Tiffy Tölle, die mit<br />

dem Titel „Rise Like a Phoenix" und einer opulenten Show punktete. Ihr<br />

folgte Daphny Ryan mit einer Whitney-Parodie, den dritten Platz belegte<br />

die stimmgewaltige Betty Pearl aus dem österreichischen Kufstein. Eine<br />

gelungene Veranstaltung, ein schwungvoller Abend und ein rundum geglückter<br />

Start in eine (hoffentlich) rauschende Straßenfest-Saison <strong>2022</strong>. Wir gratulieren Tiffy<br />

Tölle und wünschen eine großartige Regentschaft voller royaler Momente! *bm<br />

FOTO: BERND MÜLLER<br />

ALLES GUTE FÜR DAS KARMA!<br />

Fünf Fragen an Tiffy Tölle,<br />

Selige Münchner Maikönigin <strong>2022</strong><br />

Tiffy, wie fühlt es sich an,<br />

Maikönigin <strong>2022</strong> zu sein?<br />

Ich bin selbst überrascht, dass<br />

ich in erster Linie ein Gefühl von<br />

Verantwortung verspüre. Verantwortung<br />

in erster Linie dafür, dass<br />

dieses Amt wieder das wird, was es<br />

vor Corona war, nämlich spannend<br />

und präsent.<br />

Als Kandidatin warst du hartnäckig<br />

und seit vielen Jahren<br />

dabei. Jetzt hat es endlich<br />

geklappt.<br />

Das stimmt, sechs Jahre lang habe<br />

ich um die Krone gekämpft und<br />

mich wahnsinnig gefreut, als dieser<br />

Traum endlich wahr wurde. Aber<br />

ich muss auch sagen: Ich hatte<br />

schon eine ziemlich gute Show<br />

auf die Beine gestellt, in die ich viel<br />

Zeit und Geld investiert habe. Aber<br />

es hat sich gelohnt!<br />

Du bist Teil der Münchner<br />

Drag-Community. Wie wichtig<br />

ist dir dieses Miteinander?<br />

Unglaublich wichtig, weil man sich<br />

immer gegenseitig unterstützt.<br />

Ob Schminktipps, Kniffe bei<br />

Näharbeiten oder einfach nur<br />

Freundschaft und Rückhalt, wenn<br />

es mal wieder stressig wird: Ich<br />

habe viel von diesen Verbindungen<br />

profitiert und bin daher auch gern<br />

Schatzmeisterin bei den „United<br />

Queens of Munich“.<br />

Was sind die Pläne für deine<br />

Regentschaft?<br />

Ich versuche natürlich, bei so<br />

vielen Events wie möglich dabei zu<br />

sein. Da ich im wahren Leben als<br />

Krankenpfleger im Schichtdienst<br />

arbeite, kann ich nicht alles<br />

einplanen. Ich war zuletzt beim<br />

Regenbogenempfang der Grünen<br />

im Bayerischen Landtag und habe<br />

als Nächstes die CSDs in München,<br />

Innsbruck und Erlangen fest<br />

eingeplant.<br />

Welche Botschaft hast du für<br />

dein Volk?<br />

Man sieht zurzeit so viel Hass und<br />

Terror auf der Welt, da mache ich<br />

mir um die Zukunft sorgen. Daher<br />

müssen wir zusammenhalten. Man<br />

muss ja nicht jeden verstehen –<br />

aber jeden tolerieren, respektieren<br />

und immer freundlich bleiben.<br />

Wenn man Liebe gibt, bekommt<br />

man Liebe zurück – alles für das<br />

gute Karma! So lebe ich mein<br />

Leben und so werde ich versuchen,<br />

mein Amt auszufüllen.<br />

*Interview: Bernd Müller<br />

BILD: PRIVAT


FOTO: OLIVER HAAKER<br />

TANZCAFÉ IM ZUNFTHAUS<br />

Alles Walzer!<br />

Szene 13<br />

Endlich darf wieder mal so richtig geschwoft werden! Als<br />

Kontaktsport hat das Tanzen ja lange unter den strengen<br />

Corona-Vorschriften gelitten. Doch beim TanzTeam München<br />

laufen mittlerweile nicht nur die Kurse wieder regulär,<br />

auch das beliebte Tanzcafé ist zurück. Am Sonntag, 3.<br />

<strong>Juli</strong> heißt es für Freundinnen und Freunde des gepflegten<br />

Paartanzens endlich: „Alles Walzer!“ Ob Discofox, Cha-Cha-<br />

Cha, Foxtrott oder Tango, hier ist für alle was dabei und<br />

allein das Zuschauen macht schon Spaß! Dazu serviert das<br />

Küchenteam des Zunfthauses leckere und preisgünstige<br />

Gerichte und erfrischende Drinks. Ein schwungvoller<br />

Abend bei freiem Eintritt erwartet euch! *bm<br />

3.7., Zunfthaus (Saal), Thalkirchnerstr. 76, 18 – 22 Uhr,<br />

www.teammuenchen.de/tanzen<br />

KIEHL’S unterstützt<br />

die Aids-Hilfe München<br />

Kiehl’s Since 1851, der altehrwürdige<br />

Lieferant hochwertiger<br />

Haut- und Haarpflegeprodukte<br />

wurde nach dem Vorbild einer<br />

klassischen europäischen<br />

Apotheke gegründet. Knapp<br />

160 Jahre später wirkt der<br />

besondere Zauber von<br />

Kiehl’s weltweit, denn das<br />

Unternehmen erfreut auch<br />

heute noch seine Kunden<br />

mit hochwertigen Produkten,<br />

die für die Gesundheit von<br />

Haut und Haar sorgen. Und<br />

somit gilt die Botschaft der<br />

Familie - „Es ist uns eine Ehre,<br />

jedem von Ihnen dienen zu<br />

dürfen“ - auch heute noch.<br />

Anlässlich des diesjährigen<br />

Pride Months unterstützt<br />

Kiehl’s als lokale Initiative die<br />

Aidshilfe München. Von 9.-17.<br />

<strong>Juli</strong> lädt Kiehl’s in den Store in<br />

der Sendlinger Straße 22 in<br />

München ein, wo die Besucher<br />

neben einem Informationsstand<br />

und Strandstühlen der<br />

Aidshilfe München, Welcome<br />

Drinks, Strandtaschen als Goodie<br />

Bags, kostenlose Proben<br />

und Gutscheine erwarten.<br />

Besuchen Sie den Kiehl’s<br />

Store und feiern zusammen<br />

mit Kiehl’s und der Aidshilfe<br />

München Pride wunderbare<br />

Vielfalt!<br />

Kiehl`s since 1851, Sendlinger<br />

Strasse 22, 089 23000042,<br />

www.kiehls.de<br />

Shopping im<br />

Glockenbachviertel<br />

Es gibt eine neue feine Anlaufstelle für all diejenigen,<br />

welche auf der Suche nach etwas Einzigartigem und<br />

Speziellen sind. Inhaberin Karin von Heinemann hat sich einen<br />

Traum erfüllt und im bunten Quartier des Glockenbachs einen<br />

neuen Laden eröffnet.<br />

Das EdelSchön in der Baderstraße 35 ist eine Erlebniswelt rund<br />

ums Shoppen. Karin von Heinemann wollte damit einen Raum<br />

schaffen, an dem man sich stilvoll und heimelig fühlt und<br />

außergewöhnliche Dinge, die das Leben verschönern, findet.<br />

Du suchst den besonderen<br />

Wein, Duftkerzen oder<br />

hausgemachte Delikatessen<br />

für sich selbst oder<br />

liebe Menschen, denen du<br />

eine unvergessliche Freude<br />

machen willst? Dann bist<br />

du bei Karin völlig richtig.<br />

Immer mit einem Auge am<br />

Kunden und einer schönen<br />

Geschichte über die<br />

Herkunft und Herstellung<br />

der Produkte schafft sie<br />

ein tolles Erlebnis für alle<br />

Kunden mit individuellem<br />

Gespür für das Besondere.<br />

Das EdelSchön, Baderstraße<br />

35, 80469 München,<br />

www.dasedelschoen.de


14 Szene<br />

25 JAHRE QUEERERSCHWIMMVEREIN<br />

HAPPY BIRTHDAY,<br />

ISARHECHTE!<br />

FOTO: CORNELIA KÜHNEL<br />

Freitagabend 20 Uhr im Westend:<br />

Vor dem Schwimmtraining heißt es<br />

zunächst: Aufwärmen und Dehnen. Noch<br />

stehen dreißig Isarhechte in Badeanzug<br />

oder Badehose am Beckenrand und folgen<br />

den Anweisungen der Trainerin in Shorts<br />

und T-Shirt. Doch gleich geht es ab ins<br />

Wasser – und das seit 25 Jahren.<br />

So lange ist es her, dass dieser Verein von<br />

schwimmbegeisterten Schwulen und Lesben<br />

gegründet wurde. Mittlerweile machen<br />

sich hier über 170 Mitglieder regelmäßig<br />

nass, und noch immer sind einige der<br />

Gründungsmitglieder dabei, was für die gute<br />

Atmosphäre im Verein spricht. So sind bei<br />

den Isarhechten die alten Hasen genauso<br />

zu finden wie die jungen Hüpfer. Die einen<br />

sind durchtrainiert und drahtig, die anderen<br />

haben ein Bäuchlein und wollen sich einfach<br />

nur regelmäßig bewegen. Und dann gibt<br />

es auch die, die an Technik und Geschwindigkeit<br />

feilen mit dem Ziel, den nächsten<br />

Wettkampf erfolgreich abzuschließen. Der<br />

Verein bietet vier Mal in der Woche Training<br />

nach jedem Geschmack, allerdings keinen<br />

Schwimmkurs: Schwimmen zu können<br />

ist also Voraussetzung für die Teilnahme<br />

am Training. Das Angebot wird übrigens<br />

seit Kurzem durch das monatliche Trans*-<br />

Schwimmen abgerundet, das die Isarhechte<br />

in Kooperation mit TINQnet, einem<br />

Zusammenschluss Münchner trans*/inter/<br />

non-binärer Vereine, organisieren.<br />

AUCH FREIWASSERSCHWIMMEN STEHT<br />

AUF DEM PROGRAMM<br />

Seit der Corona-Pandemie und<br />

mangels Trainingsmöglichkeiten<br />

sind die Isarhechte zu begeisterten<br />

Freiwasserschwimmer*innen geworden<br />

– und das sogar im Winter in der eiskalten<br />

Isar. Neben mehrtägigen Trainingslagern<br />

im Frühjahr in Innsbruck und im Herbst in<br />

Brixen ist seit dem letzten Jahr ein Sommer-<br />

Trainingslager dazu gekommen, das am<br />

(und im) Starnberger See stattfindet. Bei<br />

diesen Anlässen wird auch die gemeinsame<br />

Zeit außerhalb des Beckens besonders<br />

geschätzt, sei es für Wanderungen und Ausflüge<br />

oder einfach für eine entspannte Zeit<br />

im Café oder in einer Vinothek. Es gibt viele<br />

gute Freundschaften innerhalb des Vereins.<br />

Ganz grundsätzlich ist dieses Miteinander<br />

ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens,<br />

auch freitags nach dem Training gehen fast<br />

alle noch in die Stammwirtschaft und läuten<br />

zusammen das Wochenende ein.<br />

Das Silberjubiläum werden die Isarhechte<br />

in diesem Jahr ausgiebig bei ihrem<br />

Sommerfest feiern, und auch für die CSD-<br />

Parade ist (übrigens nicht zum ersten Mal!)<br />

etwas Besonderes geplant: Von einem als<br />

Schwimmbecken dekorierten Wagen soll<br />

mit Seifenblasen eine Menge Spaß unter<br />

den Zuschauer*innen verbreitet werden.<br />

*bm<br />

Wir sagen Happy Birthday, wünschen den<br />

Isarhechten „Gut Nass!“ (so heißt das<br />

wirklich) sowie viele weitere erfolgreiche<br />

und spaßige Jahre!<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

BENEFIZLAUF AM 11.9.<br />

Run for Life<br />

Nach der coronabedingten<br />

Light-Version 2021 soll es heuer<br />

wieder einen Run for Life ohne<br />

Einschränkungen geben. Der Benefizlauf<br />

zugunsten der Münchner<br />

Aids-Hilfe e.V. ist für Sonntag, 11.<br />

September geplant. „Noch immer<br />

erleben HIV-positive Menschen<br />

Ausgrenzung und Stigmatisierung“,<br />

so Schirmherr Oberbürgermeister<br />

Dieter Reiter. „Und genau deshalb<br />

bleiben auch die Aufklärungsarbeit,<br />

die Beratungs- und die Hilfsangebote<br />

der Münchner Aids-Hilfe<br />

weiterhin unverzichtbar.“ Also: Mehr<br />

euch den Termin schonmal vor,<br />

Details zur Anmeldung, zur Strecke<br />

und dem Programm erfahrt ihr in<br />

unserer nächsten Ausgabe und auf<br />

der Webseite des Benefizlaufs. *bm<br />

www.runforlife.de


Love<br />

connects.<br />

Time for New Horizons.


16 Szene<br />

BAVARIAN MISTER LEATHER <strong>2022</strong><br />

Félicitations,<br />

Eddy!<br />

Beim Summer Fetish Festival des<br />

Münchner Löwen Clubs (MLC) wurde<br />

Eddy (Bild) am 18. Juni zum Bavarian<br />

Mister Leather gewählt.<br />

15 JAHRE CHECKPOINT<br />

Eine Münchner<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Ende Juni feierte die<br />

Münchner Aids-Hilfe e. V.<br />

das Jubiläum eines ihrer<br />

Leuchtturmprojekte: Ihr<br />

„Checkpoint“ wurde 15 Jahre alt.<br />

Und zu feiern gab es viel, denn die<br />

Test- und Beratungsstelle zeichnete<br />

sich von Beginn an durch Innovationen<br />

aus – und tut dies bis heute.<br />

„2007 beschritten wir mit dem<br />

Checkpoint als bundesweit erste<br />

Einrichtung einen neuen Weg,<br />

um Tests auf HIV und andere<br />

sexuell übertragbare Krankheiten mit<br />

sexpositiver Beratung zu verbinden“,<br />

so Checkpoint-Gründer Christopher<br />

Knoll, der die Idee aus der Schweiz<br />

mitgebracht hatte. In Deutschland<br />

wurden HIV-Tests lange Zeit kritisch<br />

gesehen: Bis 1996 gab es keine<br />

wirksamen Medikamente, so war<br />

die Belastung durch einen positiven<br />

HIV-Test für viele zu groß. „Zum<br />

Schutz vor HIV gab es einen Konsens<br />

in großen Teilen der Community, sich<br />

so zu verhalten, als wäre man positiv“,<br />

so Knoll. Doch getestet wurde wenig,<br />

zumal man Testung als staatliche<br />

Aufgabe der Gesundheitsämter,<br />

nicht als Job der Aidshilfen verstand.<br />

Das änderte sich vor allem mit der<br />

Einführung der Schnelltests im<br />

Jahr 2007, die von der Münchner<br />

Aids-Hilfe (lange vor den staatlichen<br />

Gesundheitsämtern) auf eigene<br />

Kosten angeschafft wurden, um<br />

den Klient*innen ein rasches, niedrigschwelliges<br />

und kostengünstiges<br />

Angebot machen zu können.<br />

INNOVATIVES VORBILD FÜR GANZ<br />

DEUTSCHLAND<br />

Der Checkpoint wurde so zum<br />

Erfolgsmodell, das sich schnell<br />

etablierte und nicht nur für Bayern,<br />

sondern für ganz Deutschland zum<br />

Vorbild wurde. Die positive Resonanz<br />

spornt das Team bis heute an, sich<br />

weiterzuentwickeln: Ob in Form eines<br />

MSM-Gesundheitspaketes, des PrEP-<br />

Checks, szenenaher Testangebote in<br />

Saunen oder mit der Entwicklung vom<br />

„s.a.m health“, einem Abonnement<br />

für Selbsttests, die regelmäßig von<br />

zu Hause aus durchgeführt werden<br />

können. „Je weniger dramatisch HIV<br />

wurde, desto mutiger wurden wir“,<br />

fasst Gert Hartmann, Checkpoint-<br />

Mitarbeiter der ersten Stunde, die<br />

immer neuen Wege zusammen, die<br />

das Team im Lauf der vergangenen 15<br />

Jahre beschritt.<br />

Neuste Projekte: Checkpoint*I*N<br />

– das Beratungs- und Testangebot<br />

speziell für trans*, inter und nichtbinäre<br />

Menschen, sowie das Pilotprojekt<br />

einer medizinischen Beratung<br />

via Internet, das in Zusammenarbeit<br />

mit dem MVZ am Goetheplatz<br />

mit bislang sehr guter Resonanz<br />

getestet wird. Und auch in Zukunft<br />

werden dank der (durch Corona<br />

bekannt gewordenen, aber auch für<br />

HIV/Hepatitis C bereits möglichen)<br />

PCR-Testungen oder einem stärkeren<br />

Fokus auf Sexualberatung neue<br />

Kapitel der Checkpoint-Geschichte<br />

geschrieben. Übrigens ein Erfolg, der<br />

auch bei den Kund*innen messbar<br />

ist: Die letzte Zufriedenheitserhebung<br />

ergab eine Zustimmungsquote<br />

von 98 %. Wir gratulieren! *bm<br />

www.checkpoint-muenchen.de<br />

Die aufgrund der Coronabestimmungen<br />

von März auf Juni verlegte Wahl<br />

fand im Rahmen eines Galaabends<br />

im Oberangertheater statt. Der<br />

46-Jährige setzte sich im Finale gegen<br />

Hendrik Terwort durch und wird die<br />

bayerische Leder- und Fetischszene<br />

nun ein Jahr repräsentieren. Der<br />

Deutsch-Franzose fühlt sich als Europäer<br />

und schätzt es, internationale<br />

Beziehungen auf den gemeinsamen<br />

Werten der Community aufzubauen<br />

und zu pflegen. Als Bavarian<br />

Mister Leather möchte er diese Werte<br />

bayernweit, bundesweit und international<br />

vertreten, um Netzwerke über<br />

Grenzen hinweg zu stärken. Seine<br />

Erfahrung teilt er gerne besonders<br />

gern mit Leuten, die beim Thema<br />

Fetisch noch unsicher sind. Eines<br />

ist jetzt schon sicher: mit seinem<br />

charmanten französischen Akzent hat<br />

Eddy beste Chancen, die Sympathien<br />

der Community für sich zu gewinnen!<br />

*bm<br />

FOTO: MLC


Sexuell übertragbare<br />

Infektion?<br />

Lass dich testen.<br />

neueshandeln.de<br />

Eine Aktion der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung<br />

( BZgA ), gefördert durch die<br />

Bundesrepublik Deutschland.


18 Szene<br />

WEGEN<br />

SCHANIGÄRTEN<br />

Hans-Sachs-Straßenfest abgesagt<br />

Freude und Enttäuschung am selben<br />

Tag, am selben Ort: Noch als die<br />

Maiköniginnen auf der Hans-Sachs-Straße<br />

feierten, kam die Nachricht, dass das große<br />

queere Straßenfest im <strong>August</strong> dort nicht<br />

würde stattfinden können. Das gaben die<br />

Veranstalter vom Sub-Zentrum bekannt.<br />

Nach einer Begehung mit dem KVR sei<br />

klar gewesen, dass die Fläche für eine<br />

Veranstaltung dieser Größenordnung<br />

heuer nicht mehr ausreichen würde. Grund<br />

seien die Schanigärten, die mittlerweile<br />

vor jedem Lokal stünden. Daher könnten<br />

externe Gastronomen keine Stände<br />

aufbauen, das Sub keine Standgebühren<br />

erheben. Die lokalen Wirte wollten sich<br />

auch nicht finanziell am Fest beteiligen.<br />

Hinzu kommt: Im letzten Jahr wurden<br />

zahlreiche Fahrradständer in der Straße<br />

montiert, die zusätzlich Platz in Anspruch<br />

nehmen. In der Summe biete die Hans-<br />

Sachs-Straße keinen Rahmen mehr für<br />

ein Fest, das über 25 Jahre lang bis zu<br />

10.000 Gäste begrüßt hatte. „Wir bedauern<br />

es sehr, dass unser traditionelles Fest<br />

wieder ausfallen muss“, ist aus dem Sub<br />

zu hören, „aber unter diesen Umständen<br />

können wir es nicht kostendeckend<br />

organisieren.“ Doch für 2023 ist das<br />

Straßenfest, das auch die Geburtstagsfeier<br />

des Sub-Zentrums ist, wieder in Planung.<br />

Gefeiert wird dann im vorderen Teil der<br />

Hans-Sachs-Straße (von der Müllerstraße<br />

bis zum Arena-Kino) und vor allem auf der<br />

gesamten Länge der Ickstattstraße. *bm<br />

FOTO: MARK KAMIN<br />

LETZTE MELDUNG<br />

… und doch ein<br />

Straßenfest!<br />

Zwar wurde das traditionelle<br />

Hans-Sachs-Straßenfest des Sub-<br />

Zentrums für dieses Jahr abgesagt,<br />

doch zumindest ein kleiner Ersatz<br />

ist in Sicht: Am Samstag, den 13.<br />

<strong>August</strong> wird es auf Initiative von<br />

„Nil“-Betreiber Sebastian Roos<br />

ein Hans-Sachs-Straßenfest<br />

vor dessen Lokal, also auf dem<br />

Abschnitt zwischen Müller- und<br />

Ickstattstraße stattfinden. Was zum<br />

Maiköniginnenfest am 30. April<br />

bekanntlich bestens funktioniert,<br />

soll heuer Mitte <strong>August</strong> wiederholt<br />

werden. Auch das Setting ist ganz<br />

ähnlich: Neben einem DJ wird es eine<br />

Bühne geben, auf dem ein Open-<br />

Air-Talentwettbewerb stattfindet.<br />

Ob Gesang, Tanz, Musik, Comedy<br />

oder Drag: Wer sich dafür bewerben<br />

möchte, meldet sich unter kontakt@<br />

cafenil.com. Achtung: Zum Redaktionsschluss<br />

lag die Genehmigung<br />

des KVR für das Straßenfest noch<br />

nicht vor – bitte checkt in den<br />

Tagen zuvor, ob es auch wirklich<br />

stattfindet, zum Beispiel auf www.<br />

leo-magazin.de *bm<br />

13.8., vorauss. 14 bis 23 Uhr, Hans-<br />

Sachs-Straße, www.cafenil.com<br />

IDAHOBIT <strong>2022</strong><br />

Rekordteilnahme<br />

am 17.5.<br />

Starke Ansprachen, bestes Wetter und<br />

eine Rekordzahl an Teilnehmer*innen:<br />

Das war der IDAHOBIT in München. Rund<br />

400 Personen hatten sich am 17.5. in der<br />

Müllerstraße zusammengefunden, um am<br />

„International Day Against Homo-, Bi-,<br />

Trans* And Interphobia“ ein Zeichen für<br />

Akzeptanz, Vielfalt und gegen die zunehmende<br />

Gewalt zu setzen.<br />

FOTO: BERND MÜLLER<br />

Die Appelle der Redner*innen richteten sich<br />

dabei nicht nur an Politik und Gesellschaft,<br />

sondern auch an die Community, wo viele<br />

LGBTIQ* noch immer Diskriminierung und<br />

Mobbing erfahren müssen. Im politischen<br />

Mittelpunkt stand die Forderung des<br />

schwulen Zentrums SUB nach einem<br />

bayerischen Aktionsplan für LGBTIQ*.<br />

„Jedes Bundesland hat einen solchen Plan,<br />

nur Bayern nicht“, so Dr. Michael Plass vom<br />

SUB. Das müsse sich zum Schutz und zur<br />

Anerkennung der queeren Community<br />

rasch ändern. Eine Petition soll Druck auf<br />

den Landtag ausüben. Neben diesem<br />

Thema trat ein Querschnitt der Community<br />

ans Redner*innen-Pult: People of Colour,<br />

Trans*, inter und non-binäre Menschen,<br />

queere Senior*innen und Jugendliche. Sie<br />

alle einte der Wunsch nach Sichtbarkeit<br />

und mehr Engagement gegen Gewalt, Diskriminierung<br />

und Mobbing. Eine Forderung,<br />

die sich ebenfalls an die Community selbst<br />

richtete, denn auch innerhalb dieser Szene<br />

sei Geringschätzung an der Tagesordnung.<br />

Nach zwei Jahren Zwangspause ein<br />

schönes, sichtbares Zeichen einer<br />

lebendigen Community, das wie immer von<br />

der Safety-Aktionsgruppe (S'AG) von SUB<br />

und Münchner Aids-Hilfe organisiert wurde,<br />

und ein rundum gelungener Auftakt in die<br />

Pride-Saison <strong>2022</strong>!


Der Puls unserer Stadt<br />

Bunt, vernetzt,<br />

für alle da


20 Szene<br />

„AM ANDEREN UFER“<br />

- im Münchner Tierpark Hellabrunn<br />

Während sich die LQBTIQ-<br />

Community und viele<br />

Unterstützer*innen beim<br />

Christopher Street Day und<br />

den Pride Weeks in München und aller<br />

Welt für die Rechte von und den Respekt<br />

gegenüber unterschiedlichen zwischenmenschlichen<br />

Lebens- und Verhaltensformen<br />

stark machen, geraten weitere<br />

Artgenossen dieser Welt ein<br />

bisschen aus dem Blickfeld:<br />

Unsere tierischen<br />

Mitbewohner*innen<br />

auf diesem Planeten!<br />

Dem Münchner<br />

Tierpark Hellabrunn<br />

ist immer wieder ein<br />

ernsthaftes Anliegen,<br />

die Thematik „Homosexualität<br />

im Tierreich“<br />

erneut zur Sprache zu<br />

bringen. Gerade die Tierwelt<br />

in ihren unzähligen Facetten hinsichtlich<br />

Ernährung, Jagd- und Revier- aber<br />

eben auch Paarungs- und Sozialverhalten<br />

macht es uns Menschen einfach vor,<br />

wie natürlich und selbstverständlich<br />

gleichgeschlechtliche Lebensformen bei<br />

zahlreichen Arten vorkommen. In Ermangelung<br />

moralischer, religiöser, kultureller<br />

oder politischer Wertvorstellungen und<br />

Regeln, geht die Tierwelt aus eigenem<br />

(An)Trieb und ohne emotional belastende<br />

„Coming-Out“-Thematik ihren Weg.<br />

Bei einigen Arten wird regelmäßig gleichgeschlechtliches<br />

Paarungs- und Sozialverhalten<br />

beobachtet, wobei man diesbezüglich<br />

nicht die menschlichen Identitätsbegriffe<br />

wie „lesbisch“ oder „schwul“ verwendet. So<br />

brüten sowohl männliche Flamingopaare<br />

als auch Pinguinpaare verwaiste Eier aus<br />

und kümmern sich dann auch nach dem<br />

Schlüpfen gemeinsam um den Nachwuchs.<br />

Die amerikanischen Bisons frönen<br />

in der Natur durchaus mal in gegenseitigen<br />

gleichgeschlechtlichen „Aufsprüngen“<br />

innerhalb der Herde der tierischen Lust,<br />

was zumeist dem Gruppenzusammenhalt<br />

und der Sicherung<br />

der Rangordnung dient.<br />

Und unsere beiden<br />

Löwenmänner Max<br />

und Benny scheuen<br />

es nicht, sich - gerne<br />

auch vor versammelter<br />

Besuchermannschaft<br />

in Hellabrunn - miteinander<br />

kopulierend<br />

zu vergnügen, was<br />

durchaus auch dem Abbau<br />

von Spannungen untereinander<br />

dient. Wichtig zu verstehen ist, dass<br />

homosexuelles Verhalten nicht ausschließlich<br />

bei Tieren in menschlicher Obhut,<br />

sondern eben auch im natürlichen Habitat<br />

dieser und vieler anderer Arten regelmäßig<br />

vorkommt.<br />

Nach zwei Jahren pandemiebedingter<br />

Pause wird der Tierpark Hellabrunn die<br />

Sonderführungen zu diesem Themenkomplex<br />

während des Münchner CSD wieder<br />

anbieten, die sich bereits 2019 Jahren<br />

größter Beliebtheit erfreut haben. Dazu<br />

bitte noch schnell www.hellabrunn.de/<br />

fuehrungen checken, um die begehrten<br />

Plätze zu buchen.<br />

*Text: Dennis Späth & Dr. Ilse Tutter<br />

In der Zwischenzeit<br />

könnt Ihr Euch gerne<br />

unsere „Mia San Tier“-<br />

Podcast-Spezialfolge<br />

zum Thema „Homosexualität<br />

im Tierreich“<br />

mit Zooguide Dr. Ilse<br />

Tutter auf Spotify anhören:<br />

Zudem verlosen der Tierpark Hellabrunn und<br />

das <strong>Leo</strong>-Magazin drei Jahreskarten-Gutscheine<br />

(kleine Familien) für den Münchner<br />

Tierpark Hellabrunn i.W.v. je 59,00 €.<br />

Verlosung: Folgt uns auf<br />

@blu_germany und kommentiert<br />

das „Hellabrunn“ -Posting.<br />

www.hellabrunn.de<br />

GEWINNE<br />

FOTO: MARIA FENICK FOTO: MARC MUELLER


Alles für deine CSD Party –<br />

findest du im größten Supermarkt<br />

in der Innenstadt!<br />

HOFSTATT<br />

Sendlinger Str. 10, München<br />

(zwischen Marienplatz und Sendlinger Tor)<br />

Montag - Samstag 8.00 - 20.00 Uhr<br />

GRATIS *<br />

Vescovino Prosecco 0,2 l<br />

am Fr 15. & Sa. 16. <strong>Juli</strong><br />

9 823256 020018<br />

* Pro Kunde und Tag nur ein Coupon einlösbar, solange der Vorrat reicht


22 Szene<br />

LEZ –<br />

LESBISCH-<br />

QUEERES<br />

ZENTRUM<br />

„Da ist so viel Positives“<br />

Seit einiger Zeit hat die Münchner<br />

Community ein neues<br />

Highlight: LeZ – lesbisch-queres<br />

Zentrum“ in der Müllerstraße und<br />

ergänzt das Sub nur wenige Meter weiter.<br />

Über Möglichkeiten, Ziele und Wünsche dieses<br />

Zentrums sprachen wir mit <strong>Juli</strong>a Bomsdorf,<br />

Mitarbeiter*in für Öffentlichkeitsarbeit<br />

(im Bild links mit LeZ-Mitarbeiterin Katja<br />

Förderer) beim hinter dem Zentrum stehenden<br />

Verein LesCommunity e.V. .<br />

<strong>Juli</strong>a, vorab: Aus Lesbentelefon e.V.<br />

ist vor kurzem LesCommunity e.V.<br />

geworden – ist das mehr als nur ein<br />

Namenswechsel?<br />

Definitiv. Mit der Namensänderung<br />

haben wir uns der eigenen Entwicklung<br />

der letzten Jahre angepasst. Spätestens<br />

seitdem wir 2016 das Regenbogenfamilienzentrum<br />

aus der Taufe gehoben haben,<br />

waren lesbische Frauen nicht mehr die<br />

einzige Zielgruppe des Vereins. Jetzt wo<br />

wir <strong>2022</strong> drei Projekte und Einrichtungen<br />

in unserem Verein haben, möchten wir<br />

gemeinsam unter einem Namen auftreten,<br />

der uns auch passend darstellt. Ein Thema,<br />

das leider immer wieder relevant ist, ist<br />

zB. Trans*Feindlichkeit innerhalb queerer<br />

und lesbischer Communities. So war es<br />

uns wichtig, mit unserem Namen und<br />

unserem neuen Logo, das die trans* Farben<br />

beinhaltet, das Zeichen dafür zu setzen,<br />

dass Münchens am längsten agierender<br />

TEAM MÜNCHEN<br />

10. LGBTQ+<br />

SPORT FESTIVAL<br />

FEIER MIT UNS!<br />

SPORTLER*INNEN-PARTY<br />

2. JULI <strong>2022</strong><br />

IM FEIERWERK MÜNCHEN<br />

DJ EDYTA • DANCEFLOOR<br />

LOUNGE AREA • OUTSIDE AREA<br />

Feierwerk, Hansastr. 39 – 41<br />

Beginn 22.00 Uhr, Tickets 8 €<br />

Auch im VVK erhältlich


Szene 23<br />

lesbischer Verein trans*offen und in jeder<br />

Hinsicht versucht, inklusiv zu sein.<br />

Sichtbarstes Zeichen dieser Veränderungen<br />

ist das neue Zentrum in<br />

der Müllerstraße. Warum wurde es<br />

Zeit dafür?<br />

Die Rufe nach lesbisch-queeren Orten<br />

würden immer lauter, gerade nachdem<br />

die letzten Frauenkneipen geschlossen<br />

hatten. Unsere Beratungsstelle LeTRa<br />

hat lange auch zweimal im Monat einen<br />

“Barabend” angeboten, aber ist halt doch<br />

eine Beratungsstelle und keine Bar oder<br />

Café. Das LeZ soll diesen Bereich größer,<br />

offener und noch niedrigschwelliger<br />

zugänglich machen. Im LeZ kann man<br />

maximal unkompliziert und frei Leute<br />

kennenlernen.<br />

Nach welchen Prinzipien wird das<br />

LeZ geführt?<br />

Unser Motto lautet: „LeZ ist, was du<br />

draus machst“, das heißt: Nicht wir<br />

als Hauptamtliche bestimmen das<br />

Programm, sondern unsere Gäste. Wir<br />

Mitarbeiter*innen unterstützen, greifen<br />

aber so wenig wie möglich ein. Man kann<br />

sich hier also entfalten, muss jedoch nicht<br />

alle Verantwortungen auf sich nehmen.<br />

Menschen treffen, günstige Getränke,<br />

gute Gespräche, sich selber einbringen<br />

und auch gern etwas aufbauen – das<br />

ist unser Grundgedanke. Gemäß den<br />

Nutzungsbedingungen ist also (fast) alles<br />

möglich für alle Mitglieder der Community.<br />

Wie gut hat das nach den Erfahrungen<br />

der ersten Monate geklappt?<br />

Bisher sehr gut. Zu uns kommen Menschen<br />

jeder Couleur und jeden Alters,Aber:<br />

Es kann immer noch mehr werden,<br />

denn es gibt viele Ideen, die noch nicht<br />

umgesetzt und Menschen, die noch nicht<br />

angekommen sind. Wir möchten hier mehr<br />

Vielfalt, mehr Input und mehr Angebote<br />

mit möglichst unterschiedlichen Leuten.<br />

Und ich bin optimistisch, dass die dann<br />

auch zusammenfinden.<br />

Ein solches Projekt klingt nach viel<br />

Arbeit …<br />

… das ist es auch, aber es lohnt sich, weil<br />

da so viel Positives ist und weil sich vieles<br />

bildet, das offenbar bisher gefehlt hat.<br />

Habt ihr einen ganz aktuellen<br />

Wunsch?<br />

Außer, dass unser Konzept immer mehr<br />

angenommen wird, würden wir uns<br />

natürlich sehr freuen, dem Wunsch vieler<br />

unserer Gäste nachzukommen und die<br />

Öffnungszeiten ausweiten zu können, Das<br />

ist gerade abends vom KVR abhängig, aber<br />

auch von den Möglichkeiten und Kapazitäten<br />

unseres Teams, ehrenamtlich wie<br />

hauptamtlich. Zum Münchner CSD haben<br />

wir jetzt auch samstags auf und freuen<br />

uns sehr, das zu der schönen Gelegenheit<br />

ausprobieren und dann hoffentlich auch<br />

fortführen zu können.<br />

Was ist für dich persönlich das Beste<br />

am LeZ?<br />

Ich habe mitbekommen, wie sich durch<br />

die Kommunikation Einstellungen<br />

ändern können, wie man Ängste oder<br />

Unsicherheiten überwinden und Neues<br />

kennenlernen kann. Das Beste am LeZ ist<br />

für mich, dass es ermöglicht, Dialoge zu<br />

führen und die Menschen einander näher<br />

zu bringen.<br />

*Interview: Bernd Müller<br />

LeZ – lesbisch-queres Zentrum, Müllerstr.<br />

26, Donnerstag/Freitag 17:00 bis<br />

22:00 Uhr, www.lez-muenchen.de<br />

FOTOS: LEZ<br />

Uuuuuund…<br />

* Bayern ist nach wie vor das<br />

einzige Bundesland, das keinen<br />

Aktionsplan für Vielfalt und<br />

gegen Diskriminierung hat.<br />

Dabei ist politisches Handeln<br />

ACTION!*<br />

in vielen Bereichen notwendig<br />

und überfällig: Asyl, Sicherheit,<br />

Gesundheit, Beratungsinfrastruktur,<br />

Sport, Öffentlicher Dienst – um<br />

einige zu nennen. Wir fordern<br />

einen Aktionsplan seit vielen Jahren<br />

und unterstützen die Petition des<br />

sub e.V. – für ein buntes Bayern ohne<br />

Diskriminierung und Vorbehalte!<br />

gruene-muenchen.de


24 Szene<br />

INTERVIEW<br />

HOLGA: „Ich möchte<br />

alle Dämme einreißen!“<br />

Holga (ca. 50) ist Aktivistin,<br />

arbeitet bei den Stadtwerken<br />

München und hat sich dort am<br />

„Transgender Day of Visibility“ 2021<br />

mit Pomp geoutet. Holga bezeichnet<br />

sich als nicht-binär, als trans*<br />

und „von der Haltung her“ queer.<br />

Über eine solch spannende Persönlichkeit<br />

wollten wir mehr erfahren!<br />

Nicht-Konformität der Gesellschaft<br />

gegenüber zu verteidigen. Heute bin ich<br />

total glücklich damit.<br />

Wie erlebst du die Reaktionen auf<br />

dich in deinem Umfeld?<br />

Ich glaube, die wenigsten verstehen, was<br />

ich bin. Im Arbeits- und Alltagsumfeld<br />

sprechen mich quasi alle männlich an, das<br />

macht mich fertig.<br />

Hast du dafür Verständnis?<br />

Nein. Ich verstehe, dass es schwierig<br />

ist, aber besonders von privilegierten<br />

Menschen aus meinem Umfeld erwarte<br />

ich, aus ihrer bequemen Situation auch<br />

einmal etwas Unbequemes auf sich zu<br />

nehmen. Es gibt viele Wege, wie man<br />

mich ansprechen kann, aber die Ansprache<br />

als „Herr“ tut weh.<br />

Holga, was bedeutet nicht-binär<br />

für dich?<br />

Für mich bedeutet es, mich mehr weiblich<br />

als männlich zu fühlen, etwa im Verhältnis<br />

80 zu 40 – in der Summe lebe ich also zu<br />

weit über 100 % Geschlechtlichkeit. Diese<br />

Geschlechtlichkeit prägt mein Leben<br />

sehr. Ich habe einen sehr offenen Bezug<br />

zur Sexualität abseits vom Geschlecht,<br />

obwohl oder weil ich seit über 22 Jahren<br />

mit einer Person in einer monogamen<br />

Beziehung lebe.<br />

Wie empfindest du deine Identität,<br />

was macht dich aus?<br />

Ich fühle mich besonders. Nicht im Sinne<br />

von abgehoben, aber im Sinne einer<br />

einzigartigen Kombination.<br />

Magst du deinen Körper?<br />

Ja, denn er ist gesund. Ich fände es toll,<br />

wenn er beide Geschlechter abbilden<br />

würde, aber ich möchte meinen Körper<br />

nicht durch Operationen beeinflussen. Ein<br />

Kind zu gebären und zu stillen wäre ein<br />

Traum – und vielleicht der einzige Grund<br />

für eine OP gewesen.<br />

Vom Style her bist du eine ziemlich<br />

auffällige Erscheinung …<br />

Anfangs war mein auffälliger Stil ein<br />

Schutzpanzer. Ich wollte beeindrucken<br />

und quasi beweisen, dass ich eine Frau<br />

bin. Doch hängt meine Weiblichkeit nicht<br />

vom Outfit ab, sondern es ist mein Leben.<br />

Ich habe lange gebraucht, auch mal Jeans<br />

und Pulli zu tragen oder wie eine gesetzte<br />

Familienfrau auszusehen. Das kann ich<br />

heute schon auch.<br />

Hattest du dir jemals gewünscht,<br />

nicht so „besonders“ zu sein?<br />

Es hat eine Weile gedauert, mir diese<br />

Besonderheit einzugestehen, und ich<br />

hatte auch nicht immer die Kraft, meine<br />

FOTO: BERND MÜLLER


Was würdest du dir im Umgang mit<br />

deiner Person wünschen?<br />

Die Menschen sollten achtsam sein,<br />

fragen, nichts voraussetzen und<br />

möglichst neutral sein. Generell sollte<br />

man die Bedeutung von Geschlecht<br />

reduzieren, denn das ist nur eine von<br />

vielen Eigenschaften einer Person. Ich<br />

möchte jedenfalls nicht eingeordnet<br />

werden in eine geschlechtliche Kategorie,<br />

auch wenn ich nicht non-binär beziehungsweise<br />

trans* wäre.<br />

Wie werden nicht-binäre Menschen<br />

von der Gesellschaft angenommen?<br />

Die wenigsten Leute kennen den Begriff,<br />

sie denken primär, ich sei ein „Mann in<br />

Frauenkleidern“ oder schwul. Dabei wäre<br />

ich, wenn schon binär, lesbisch. Nicht-<br />

Binärität wird selten mitgedacht.<br />

Wie steht’s in der<br />

LGBTIQ*-Community?<br />

Selbst dort erfahre ich oft wenig<br />

Interesse, dabei kämpfen wir doch alle für<br />

das Gleiche: Wir wollen ernst genommen<br />

werden, so wie wir sind. Immerhin:<br />

Immer mehr nicht-binäre Menschen<br />

werden sichtbar. Das motiviert wiederum<br />

rauszugehen und sich in Netzwerken zu<br />

organisieren.<br />

Bist du eine politische Person?<br />

Ich kann gar nicht unpolitisch sein. Das<br />

bin ich schon, wenn ich im Kleid in die<br />

Oper gehe. Ich habe über den feministischen<br />

Aktivismus zum Engagement<br />

gefunden – und übrigens auch zu mir.<br />

Vom Typ her bin ich Straßenaktivistin,<br />

will Sichtbarkeit erhöhen, Diskussion<br />

auslösen und hoffe, alle Dämme zu<br />

brechen. Ich möchte sie einreißen!<br />

„Wir wollen<br />

ernst genommen<br />

werden, so wie<br />

wir sind.“<br />

Welche politischen Forderungen<br />

verbindest du mit deinem<br />

Engagement?<br />

Das sogenannte Transsexuellengesetz<br />

muss endlich reformiert werden, besser:<br />

ersetzt. Es muss möglich sein, selbst<br />

sein Geschlecht zu bestimmen und<br />

trotzdem eine Therapie und medizinische<br />

Maßnahmen zu erhalten, wenn<br />

Szene 25<br />

eins das Gefühl hat, sie zu benötigen.<br />

Selbstbestimmung ist das Wichtigste!<br />

Und wir brauchen ein Zentrum für trans*,<br />

inter und nicht-binäre Personen – Orte,<br />

an denen eins sich für dich und deine<br />

Identität interessiert. Mir haben die<br />

QTies, eine Gruppe des Selbsthilfevereins<br />

VIVA TS, vermutlich das Leben gerettet,<br />

als ich meine größte seelische Krise<br />

hatte. Ein TINQ-Zentrum kann auch<br />

Leben retten!<br />

Du bist eine selbstbewusste Frau<br />

– kommt es dennoch vor, dass du<br />

aus deiner Identität aussteigst?<br />

Tatsächlich bei Verwandtschaftsbesuchen.<br />

Eltern und Geschwister müssen<br />

ja aushalten, was über mich geredet<br />

wird, wenn ich wieder weg bin. Wenn<br />

ich selber nicht Stellung beziehen kann,<br />

könnten falsche Klischees über mich<br />

die Runde machen. Das will ich mir und<br />

ihnen nicht zumuten. Der Preis ist allerdings<br />

hoch: Mich zu verstecken, strengt<br />

an. Es ist eine Art Selbstverletzung.<br />

Doch manchmal ist es passender, eine<br />

konforme Person zu sein, auch wenn es<br />

wehtut.<br />

*Interview: Bernd Müller<br />

Stadtsparkasse München –<br />

die Bank unserer Stadt<br />

und die Bank für alle.<br />

Offen, individuell und modern.<br />

sskm.de<br />

Weil’s um mehr als Geld geht.<br />

Wir lieben<br />

bunte Vielfalt.


26 Szene<br />

FOTOS: TOM ON TOUR<br />

OKTOBERFEST<br />

PROUD WIESN<br />

Endlich ist es soweit. Nach 2 Jahren<br />

ohne Oktoberfest geht es endlich<br />

wieder zünftig zur Sache und es kann nach<br />

Herzenslust in Dirndl und Leserhose getrunken<br />

und geschunkelt werden. Wir sprachen<br />

mit dem Veranstalter der Proud Wiesn.<br />

Wie kam es zu der Kooperation mit<br />

dem Armbrustschützenzelt?<br />

Die Kooperation geht auf eine Initiative<br />

der BMW Group DIVERSE im Jahre 2016<br />

zurück. Damals haben sich bereits verschiedene<br />

LGBTQ+ Business Netzwerke<br />

aus München an einer gemeinsamen<br />

Wiesnreseriverung beteiligt. Das Konzept<br />

kam gut an und wurde von der Wirtefamilie<br />

Inselkammer, die das Armbrustschützenzelt<br />

betreibt, von Anfang an unterstützt.<br />

Es war aber schnell klar, das aufgrund des<br />

regen Zulaufs und des starken Interesses,<br />

die Organisation auf größerer Beine<br />

gestellt werden musste. Die verschiedenen<br />

Business Netzwerke auch von Siemens,<br />

IBM, Audi oder jetzt auch PropSiebenSat1<br />

haben zahlreiche Mitglieder, so dass die<br />

Reservierung mittlerweile auf 500 Plätze<br />

angestiegen ist und es vorab eine exklusive<br />

Brunch-Einladung für die Netzwerke im<br />

Aloft Hotel gibt.<br />

Was erwartet den Besucher*in?<br />

Die eigentliche Veranstaltung ist natürlich<br />

der gemeinsame Besuch des Münchner<br />

Oktoberfests am Abend. Unser eigenes<br />

Boxenkontingent am zweiten Wiesnsonntag<br />

ab 17 im Armbrustschützenzelt<br />

mit 500 Plätzen<br />

garantiert ein Mega<br />

Wiesenerlebnis für die<br />

gesamte LGBTQ+<br />

Community. Mit<br />

traditionellen<br />

Wiesnschmankerln und einer frischen<br />

Paulaner-Wiesnmaß können sich die<br />

Teilnehmer dann auf einen zünftigen<br />

Wiesenabend einstimmen.<br />

Neben den Mitgliedern der LGBTQ+<br />

Netzwerkgruppen sind hier natürlich auch<br />

Business Professionals aus anderen Unternehmen,<br />

selbstständige Unternehmer<br />

oder auch Freiberufler herzlich eingeladen,<br />

sich der Reservierung anzuschließen. Die<br />

Festwirtsfamilie Inselkammer freut sich<br />

darauf, zahlreiche Teilnehmer an diesem<br />

Wiesn Abend im Armbrustschützenzelt<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Wie komme ich an die Tickets<br />

und was ist inkludiert,<br />

ausser gute Laune?<br />

Die Tickets inkl. Verzehrgutscheine<br />

für die Proud<br />

Wiesn im Armbrustschützenzelt<br />

können online<br />

auf www.proudwiesn.de<br />

online gekauft werden.<br />

Neben einen Wiesnbrettl-<br />

Vorspeise sind ebenfalls<br />

Verzehrgutscheine für<br />

Speisen und Getränke inkludiert.<br />

Die Boxen-Plätze sind fest reserviert,<br />

so das niemand Sorgen haben muss,<br />

keinen Platz zu bekommen. Rechtzeitiges<br />

erscheinen natürlich vorausgesetzt. Der<br />

Vorverkauf ist ab sofort freigeschaltet und<br />

offen solange der Vorrat reicht.<br />

GEWINNE<br />

Verlosung: 2 x 2 Karten.<br />

Folgt uns auf @blu_germany und<br />

kommentiert das „Proud Wiesn“<br />

-Posting.


NY.CLUB<br />

PRIDE MONTH<br />

Freitag // 01.07 // 23 Uhr<br />

LUXUSPOP CELEBRATE COLORS<br />

feat. Deejay Marrquez (Pop, Charts, Disco)<br />

Samstag // 02.07 // 23 Uhr<br />

PRIDE WEEK‘22 OPENING<br />

DJ Isak Salazar (Mexiko)<br />

Uplifting Progressive, Tribal & Vocal House<br />

SAMSTAG<br />

16.07.<strong>2022</strong> 23 UHR<br />

2 LOCATIONS 1 PARTY<br />

Freitag // 08.07 // 23 Uhr<br />

LUXUSPOP PRIDE WEEK<br />

feat. Denny Deluxe (Pop, Charts, Disco)<br />

Samstag // 09.07 // 23 Uhr<br />

Love is in the Air<br />

feat. Sharon O Love (London)<br />

Freitag // 15.07 // 23 Uhr<br />

LUXUSPOP CSD WARMUP<br />

feat. Pop‘o‘Lectric (Pop, Charts, Disco)<br />

DIE<br />

CSD PARTY<br />

XXL<br />

Samstag // 16.07 // 12 Uhr<br />

CSD-XXL-Mega-Party-Truck<br />

AleXio (Berlin) & Matt Bogard (London).<br />

Samstag // 16.07 // 23 Uhr<br />

DIE CSD PARTY XXL<br />

2 LOCATIONS 1 PARTY<br />

NY.CLUB<br />

HOUSE FLOOR<br />

DJ ALEXIO<br />

FEAT. MATT BOGARD & HPM<br />

LONDON<br />

BERLIN<br />

MÜNCHEN<br />

ISARPOST<br />

LUXUSPOP FLOOR<br />

CHRIS RODRIGUES<br />

NÜRNBERG<br />

FEAT. DJ NOBODY<br />

MÜNCHEN<br />

Sonntag// 17.07 // 22Uhr<br />

Pride Week Closing<br />

Closing Party (freier Eintritt bis 23 Uhr)<br />

MUTTIS<br />

TERRASSENBAR<br />

&<br />

WINNIES<br />

PRIDE GARDEN<br />

WWW.DIECSDPARTY.DE


28 PARTY<br />

ALEXIO<br />

GUY SCHEIMANN<br />

FOTOS: PROMO NY.CLUB<br />

NY.CLUB<br />

FEIERN<br />

FREI!<br />

ISAK SALAZAR<br />

SHARON O LOVE<br />

Für Ken und sein kreatives Team vom<br />

NY.Club war Corona eigentlich auch nur<br />

ein weiterer dieser Schicksalsschläge, die<br />

wie der Rohrbruch in der Müllerstraße<br />

vor ein paar Jahren sprichwörtlich mit<br />

voller Wucht auf Münchens bekannteste<br />

Klubadresse für LGBTIQ* hereinbrachen.<br />

Andere hätten wohl schon mehrfach<br />

hingeschmissen, das NY.Club-Team<br />

reagiert dagegen mit Umwandlung<br />

der negativen Energien in kreative<br />

Schaffensausbrüche. Und so geben sich<br />

in den nächsten Wochen endlich wieder<br />

die besten der besten queeren DJs aus<br />

aller Welt die NY-Club-Klinke in die Hand:<br />

Unter anderem sind Isak Salazar (Mexiko)<br />

und Guy Scheimann (USA) angekündigt<br />

und natürlich fehlen auch eure Lieblinge<br />

ALEXIO und Sharon O Love nicht im<br />

vollgestopften Terminkalender der besten<br />

queeren Klubnächte der Stadt. Watch out<br />

for CSD-Specials! *ck<br />

Immer aktuell informiert: instagram.<br />

com/nyclub.de | nyclub.de<br />

NEU<br />

1A-Schlagerparty im Aloft<br />

DJ Olli & DJ Piero Cantore schicken sich an, München eine queere<br />

Mottopartyreihe zu schenken. Monatlich kannst du ab <strong>Juli</strong> im Aloft<br />

in der Bayerstraße 37 mit gleichgesinnten Fans des gesungenen<br />

Heimatfilmes die Kotletten wackeln lassen. Los geht es am 16. <strong>Juli</strong><br />

mit einem „Schlager & 90er – CSD-Special“, im <strong>August</strong> folgt dann<br />

die „Schlager & ESC“-Ausgabe. „Hossa“ heißt es immer schon ab 20<br />

Uhr, was sieben Fässer Wein bis zum Morgen gleich viel realistischer<br />

klingen lässt! *ck<br />

www.party2gether.de


CHRISTOPHER .<br />

STREET DAY<br />

NURNBERG PRIDE <strong>2022</strong><br />

SICHTBARKEIT<br />

SICHERHEIT<br />

SCHAFFT<br />

ÜBER 50 EVENTS<br />

PRIDE<br />

WEEKS<br />

21.7.-7.8.<br />

21. JULI -7. AUGUST<br />

INNENSTADT<br />

DEMO<br />

& PARTY<br />

6.8.<br />

HIRSCH & RAKETE<br />

KORNMARKT<br />

CSD<br />

FINALE<br />

6. / 7.8. 2 TAGE<br />

PROGRAMM-INFOS:<br />

CSD-NUERNBERG.DE<br />

LSBTIQ*=MENSCH.<br />

WIR SIND LESBISCH, SCHWUL, BI, TRANS,<br />

.<br />

INTER, QUEER, NICHT-BINÄR<br />

ODER EINFACH ANDERS – WIR SIND NURNBERGS LSBTIQ*-COMMUNITY<br />

UND VOR ALLEM SIND WIR MENSCH!


30 PARTY<br />

DAS WIRD NE GAUDI<br />

Rosa Montag in Augsburg<br />

Es wird wieder rosa! Willkommen zum rosa-<br />

Montag im Schallerzelt auf dem Augsburger<br />

Herbstplärrer <strong>2022</strong>!<br />

Einen freien Tisch an einem Montagabend im Bierzelt<br />

zu bekommen ist normalerweise kein Problem, es sei<br />

denn: Es ist rosaMontag! Was vor 10 Jahren begann,<br />

entwickelte sich zum absoluten Partyhighlight<br />

im Plärrerkalender. Die perfekte Mischung aus<br />

queerer Community, leckerem Essen und tanzbarem<br />

Partysound, macht diese Veranstaltung so einzigartig<br />

und beliebt. Und das schöne daran ist: Es ist völlig<br />

egal, wer oder was Du bist. Nur eines ist wichtig:<br />

Ausgelassen feiern musst Du wollen! Also brezelt<br />

Euch auf, rein ins Dirndl oder in die Lederhosen und<br />

am Montag, 29.08.<strong>2022</strong> ab ins Schallerzelt zum<br />

rosaMontag! Ab 18:30 Uhr feiert dort die LGBTQ +<br />

Friends Community mit der neuen, hochkarätigen<br />

Band „Partyhexen“ und bringt das Zelt zum Beben!<br />

Der Eintritt zum rosaMontag ist wie immer frei, eine<br />

Tischreservierung wird dringend empfohlen! Gefeiert<br />

wird im Zelt bis 23 Uhr und danach geht’s weiter zur<br />

rosaMontag-Aftershow-Party ins FILION, Kesterstr.<br />

28 / Ecke Langenmantelstraße, gleich gegenüber<br />

dem Plärrergelände.<br />

Für alle Münchener Gäste, die bequem mit dem Zug<br />

zum rosaMontag nach Augsburg anreisen möchten,<br />

ist der Treffpunkt zur gemeinsamen Anreise am<br />

Montag, 29.08.<strong>2022</strong>, um 17:15 Uhr, am InfoPoint im<br />

Münchener Hauptbahnhof. Wenn das nicht ein schöner<br />

Grund ist letztmalig das 9-Euro-Ticket sinnvoll<br />

einzusetzen – inklusive Spaßgarantie am Zielort.<br />

FOTO: INGO HINRICHS<br />

rosaMontag 29. <strong>August</strong> <strong>2022</strong> - 18.30 bis 23.00 Uhr<br />

Schallerzelt auf dem Augsburger Herbstplärrer<br />

Tischreservierung online unter www.schallerzelt.<br />

de/reservierung


PINK PARADISE<br />

Der Mittwoch<br />

ROCKT!<br />

PARTY 31<br />

Pink Paradise, das ist die Partyreihe, die schon seit<br />

über 13 Jahren die Community am Mittwoch rockt.<br />

Immer dabei und mittlerweile auch ihr Veranstalter ist DJ<br />

James Munich (Foto), eines der bekanntesten Gesichter<br />

der Münchner Plattenteller-Prominenz.<br />

Ein Blick zurück: Pink Paradise startete 2009 in der kleinen<br />

Eden Bar in der Sonnenstraße. Nachdem das Gebäude, in<br />

dem sich übrigens auch der NY.Club befand, 2018 abgerissen<br />

wurde, fand die Party ein neues Zuhause im „Ksar“ in<br />

der Müllerstraße, das die Corona-Zeit aber nicht überlebte.<br />

Im Oktober 2021, als die Klubs wieder für wenige Wochen<br />

offen hatten, zog die Party in die Räume der ehemaligen<br />

Pizza- und Klub-Location „Senatore“ am Sendlinger-Tor-<br />

Platz, wo sie seit März <strong>2022</strong> wieder regelmäßig stattfindet.<br />

Der Pink-Paradise-Abend startet ab 18 Uhr mit einer Bierund-Cocktail-Happy-Hour,<br />

die Party beginnt ab 21:00 Uhr,<br />

natürlich mit DJ James Munich und dem Ex-Hamburger<br />

DJ JayRo (Werkroom). Vor Mitternacht gibt’s Dragshows,<br />

die von Miss Pinay Colada gehostet werden. Der Mittwoch<br />

ist also wieder ein fixer Termin im Partykalender der<br />

Community! *bm<br />

Pink Paradise, jeden Mittwoch, Senatore, Sendlinger-<br />

Tor-Platz 5, 21 Uhr, Facebook: pinkparadisemuc<br />

FOTO: DJ JAMES MUNICH<br />

Weil Vielfalt<br />

Schutz braucht.<br />

Das Leben ist bunt. Wir sorgen<br />

dafür, dass es sicher ist.


Goethestr.<br />

ODEONSPLATZ<br />

U<br />

32 STADTPLAN<br />

CityGuide<br />

10<br />

Elisenstr.<br />

Ottostr.<br />

Maximilianspl.<br />

36<br />

APOTHEKEN<br />

1. Isartor Apotheke,<br />

Isartorplatz 6, (089) 2199290,<br />

www.isartor-apotheke.de<br />

2. Regenbogen Apotheke,<br />

Sonnenstr. 33, (089) 593659,<br />

www.hieristsgesund.de<br />

3. Wittelsbacher Apotheke,<br />

Lindwurmstr. 97, (089) 537844,<br />

www.wittelsbacher-apotheke.de<br />

ÄRZTE<br />

4. Gemeinschaftspraxis am Isartor<br />

(Allgemein-, Männer- und<br />

Innere Medizin, Infektiologie),<br />

Dr. Werner Becker, Dr. Ramona<br />

Pauli, Dr. Marcel Lee,<br />

Isartorplatz 6, (089) 229216,<br />

www.isarpraxis.de<br />

5. Dr. Timo Bachmann (Zahnarzt)<br />

Schweigerstr. 4, (089) 663242,<br />

www.timobachmann.de<br />

• Dr. Ulrich Kastenbauer (Allgemeinmedizin,<br />

Infektiologie),<br />

Ainmillerstr. 26, (089) 333863,<br />

www.infektiologie-schwabing.de<br />

• Wolf Schuck (Facharzt für<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde),<br />

Nymphenburger<br />

Str. 154, (089) 595131,<br />

www.hno-wolf-schuck.de<br />

PARTY<br />

8. Garry Klein,<br />

Sonnenstr. 8<br />

• Klosterklub,<br />

Lindwurmstr. 122<br />

10. NY.C,<br />

Elisenstr. 3<br />

SHOPPING<br />

11. Bruno‘s, GayLifeStyle,<br />

Thalkirchner Str. 4<br />

• Beschattungen München,<br />

Waldeckstr. 24<br />

12. Optik Vogel e.K., Optik,<br />

Sonnenstr. 32<br />

13. Reithofer Fachmarkt,<br />

Elektrofachmarkt,<br />

Reichenbachstr. 31<br />

Mo.-Fr. 9-18 Uhr,<br />

Sa. 10-14 Uhr<br />

www.reithofer.de<br />

14. Rosa-Reisen,<br />

Hans-Sachs-Str. 22<br />

15. Team7,<br />

Herzogspitalstr. 3<br />

MÜNCHEN HBF S<br />

Häberlstr.<br />

Bayerstr.<br />

BEAUTY<br />

16. Massage Munich<br />

Steffen Robak,<br />

Studio Tal 30, 0175 6175255,<br />

www.massage-munich.com<br />

SZENE<br />

18. CAMP, Bar, Reisingerstr.15<br />

O7, 20 (Quadrate), Mannheim<br />

www.galileo-sauna.de<br />

3<br />

Schwanthalerstr.<br />

45<br />

21<br />

Schillerstr.<br />

U GOETHEPLATZ<br />

Landwehrstr.<br />

Pettenkofferstr.<br />

Nußbaumstr.<br />

Waltherstr.<br />

Lindwurmst.<br />

23<br />

19. Deutsche Eiche, GaySauna,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

35<br />

34<br />

8<br />

Resingerstr.<br />

Karlspl.<br />

U S KARLSPLATZ (STACHUS)<br />

18<br />

Sonnenstr.<br />

12<br />

Thalkirchner Str.<br />

• Duplexx, Theresienstr. 130<br />

• Diburnium,<br />

Thalkirchner Str. 5<br />

• Erotixx, Poccistr. 2 und<br />

Rosenheimer Str. 81<br />

• Herrensauna am Hauptbahnhof,<br />

Dachauerstraße 9a<br />

• Schwabinger Mensauna,<br />

GaySauna, Düsseldorfer Str. 7<br />

20. Spexter Erotic-Store,<br />

Müllerstr. 54<br />

• UnderGround des MLC,<br />

Machtlfingerstr. 28<br />

UNTERKUNFT<br />

19. Deutsche Eiche, Hotel,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

21. Hotel Brunnenhof,<br />

Schillerstr. 36,<br />

www.brunnenhof.de<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

22. Bar zur Feuerwache,<br />

Blumenstrasse 21a<br />

23. Café Regenbogen,<br />

Lindwurmstr. 71<br />

24. Café im Sub,<br />

Müllerstr. 14<br />

Herzog-Wilhelm-Str.<br />

19. Deutsche Eiche,<br />

Reichenbachstr. 13<br />

25. Edelheiss Bar,<br />

Pestalozzistr. 6<br />

Pestalozzistr.<br />

26. Eiscafé Eismeer,<br />

Pestalozzistr. 21<br />

27. Jenny was a friend of mine,<br />

Holzstr. 14<br />

28. Kiosk an der Reichenbachbrücke,<br />

Fraunhoferstr. 46<br />

2<br />

29. Kraftwerk,<br />

Thalkirchnerstr. 4<br />

30. Moro Restaurant,<br />

Müllerstr. 30<br />

31. NiL,<br />

Hans-Sachs-Str. 2<br />

Neuhauser Str.<br />

Damenstiftstr.<br />

U SENDLINGER TOR<br />

11 29 20<br />

25<br />

89<br />

26<br />

27<br />

15<br />

47<br />

Blumenstr.<br />

Müllerstr.<br />

• Prosecco, Theklastr. 4,<br />

www.prosecco-munich.de<br />

Maxburgstr.<br />

Hans-Sachs-Str.<br />

Oberanger<br />

Unter Anger<br />

43<br />

30<br />

4246<br />

9<br />

31<br />

39<br />

14<br />

Färbergraben<br />

Blumenstr.<br />

MARIENPLATZ U S<br />

Rindermarkt<br />

40<br />

24<br />

41<br />

3948<br />

22<br />

Müllerstr.<br />

Fraunhoferstr.<br />

Corneliusstr.<br />

Klenzestr.<br />

FRAUENHOFERST. U<br />

• Self Bar/Restaurant,<br />

Schäftlarnstr. 62,<br />

www.self-bar.de<br />

Erhardtstr.<br />

KULTUR<br />

32. Bayerische Staatsoper,<br />

Max-Joseph-Platz 2,<br />

www.bayerische-staatsoper.de<br />

33. City Filmtheater, Kino,<br />

Sonnenstr. 12,<br />

www.city-kinos.de<br />

34. Deutsches Theater,<br />

Schwanthalerstr. 13,<br />

www.deutsches-theater.de<br />

• Gasteig (Philharmonie),<br />

Rosenheimer Str. 5,<br />

www.gasteig.de<br />

• GOP Varieté-Theater,<br />

Maximilianstr. 47,<br />

www.variete.de<br />

• Kultur im Schlachthof,<br />

Zenettistr. 9,<br />

www.im-schlachthof.de<br />

35. Kunsthalle München,<br />

heatinerstr. 8<br />

• Lenbachhaus -<br />

Städtische Galerie,<br />

Luisenstr. 33,<br />

www.lenbachhaus.de<br />

• Museum Brandhorst,<br />

Theresienstr. 35a<br />

36. Münchner Kammerspiele,<br />

Maximilianstr. 26-28,<br />

www.muenchnerkammerspiele.de<br />

• Münchner<br />

Philharmoniker,<br />

Rosenheimer Str. 5<br />

• Münchner Volkstheater,<br />

Brienner Str. 50,<br />

www.muenchnervolkstheater.de<br />

37. Staatstheater am<br />

Gärtnerplatz,<br />

Gärtnerplatz 3, (089) 202411,<br />

www.staatstheater-amgaertnerplatz.de<br />

• Tierpark Hellabrun,<br />

Tierparkstr. 20<br />

Gärtnerplatz<br />

38<br />

Reichenbachstr. Reichenbachstr.<br />

28<br />

13<br />

19<br />

RAT & TAT<br />

• Caritas Ambulanter Hospiz<br />

Dienst, Queer-Sprechstunde,<br />

jeden 1. Montag im Monat,<br />

ASZ Isarvorstadt,<br />

Hans-Sachs-Str. 14,<br />

caritas-hospizdienst@<br />

barmherzige-muenchen.de<br />

Frauenstr.<br />

Rumfordstr.<br />

Buttermelcherstr.<br />

17<br />

Baaderstr.<br />

Reichenbachbrücke<br />

ISAR<br />

33<br />

Maximilianstr.<br />

16<br />

Tal<br />

Steindorfstr.<br />

Corneliusbrücke<br />

5<br />

38. Diversity Jugendzentrum,<br />

Blumenstr. 11,<br />

www.diversity-muenchen.de<br />

39. Gay Outdoor Club<br />

München e.V.,<br />

Sportverein,<br />

Müllerstr. 14,<br />

www.gocmuenchen.de<br />

• Isarhechte e.V.,<br />

Sportverein, Meindlstr. 11a,<br />

www.isarhechte.de<br />

40. Koordinierungsstelle zur<br />

Gleichstellung von LGBTI*,<br />

Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstraße)<br />

41. LeTRa,<br />

Blumenstr. 29,<br />

www.letra.de<br />

42. Marikas Beratungsstelle für<br />

anschaffende junge Männer,<br />

Dreimühlenstr. 1,<br />

www.marikas.de<br />

43. Münchner Aids-Hilfe,<br />

Lindwurmstr. 71,<br />

www.aidshilfe-muenchen.de<br />

44. Münchner Regenbogen-<br />

Stiftung, Angertorstr. 7<br />

(Eingang Müllerstr.)<br />

45. Rechtsanwälte Schuster<br />

& Riedl, Eisenmannstr. 4<br />

(Fußgängerzone),<br />

(089) 23888930,<br />

www.ra-srk.de<br />

• Regenbogenfamilien,<br />

Fach- und Beratungsstelle,<br />

Saarstr. 5/II, (089) 46224606<br />

www.regenbogenfamilienmuenchen.de<br />

46. Sub e.V.,<br />

Müllerstr. 14,<br />

info@subonline.org<br />

47. Team München, Sportverein,<br />

Rumfordstr. 39<br />

www.teammuenchen.de<br />

• TransMann e.V.,<br />

Parzivalstr. 41,<br />

www.transmann.de<br />

37<br />

Isartorpl.<br />

ISARTOR S<br />

49<br />

1<br />

4


33<br />

Gute<br />

Zahnmedizin.<br />

Zahnarztpraxis<br />

Dr. Timo Bachmann<br />

Schweigerstr. 4<br />

81541 München<br />

Tel. +49 89 663242<br />

praxis@timobachmann.de<br />

www.timobachmann.de<br />

Wolf Schuck<br />

Facharzt für<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde<br />

Nymphenburger Str. 154<br />

80634 München<br />

Tel: 089 - 595131<br />

www.hno-wolf-schuck.de<br />

bachmann_anzeige.indd 1 27.01.<strong>2022</strong> 09:24:58<br />

Dominik<br />

Stengel<br />

Dein Physiotherapeut<br />

in Haidhausen<br />

+ 49 (0) 179 45568298<br />

WIR SIND UMGEZOGEN<br />

Physiotherapie Stengel<br />

Balanstraße 63<br />

81541 München<br />

www.physio-stengel.de<br />

SCHUSTER & RIEDL<br />

Rechtsanwälte München<br />

Tätigkeitsschwerpunkte (Auswahl):<br />

• Familienrecht / Lebenspartnerschaftsrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Gesellschaftsrecht<br />

• Vertragsrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Immobilienrecht<br />

• Verkehrsrecht<br />

• Miet- und Pachtrecht • Strafrecht<br />

RA Peter Schuster & RA Michael Riedl<br />

Eisenmannstraße 4 (An der Fußgängerzone), 80331 München<br />

Tel. (089) 23 888 930, Fax (089) 23 888 944<br />

www.rae-sr.de<br />

Ihr Zentrum für sexuelle Gesundheit<br />

STI, Hepatitis, HIV, PrEP und PEP – wir sind gerne für Sie da!<br />

Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR<br />

Klinikum rechts der Isar der<br />

Technischen Universität München<br />

Mail: IZAR@mri.tum.de, Telefon: 089 / 4140 - 2451<br />

www.mri.tum.de/hiv-zentrum-izar


34 EYECANDY<br />

NACHGEFRAGT<br />

Modeltalk: Alexander aka<br />

_FRESHDAX_<br />

Wir erreichten das nicht nur auf unseren Social-Media-Kanälen erfolgreiche<br />

Model aus Bayern am Telefon für ein kurzes Interview.<br />

Mit wie viel Sport und vor<br />

allem mit welchen Sportarten<br />

hältst du dich fit?<br />

Ich halte mich abwechslungsreich<br />

mit Laufen, Fitnessstudio und<br />

Work-outs zu Hause fit. Ein Tag<br />

geh ich ins Fitnessstudio, den<br />

zweiten Tag gehe ich laufen. Am<br />

dritten Tag wieder ins Gym. Im<br />

Gym trainiere ich grundsätzlich nur<br />

meinen kompletten Oberkörper mit<br />

Gewichtstemmen, Bankdrücken<br />

und einigen intensiven Übungen für<br />

den Bauch wie Sit-ups mit 10-kg-<br />

Gewichten. Am vierten Tag gehe ich<br />

laufen und mache zu Hause Workout,<br />

im Detail Handstandübungen,<br />

Seilspringen sowie Sit-ups und<br />

Liegestütze.<br />

Achtest du auch auf deine<br />

Ernährung?<br />

Ich achte sehr auf meine Ernährung.<br />

Auf dem Speiseplan stehen<br />

Hähnchenfleisch, Reis und sehr viel<br />

Gemüse sowie Nüsse ohne Salz.<br />

Wegen meiner Laktoseintoleranz<br />

bin ich schon gezwungen, auf<br />

meine Ernährung zu achten.<br />

Daher ist es bei mir schon im<br />

Alltag eingebaut, auf bestimmte<br />

Lebensmittel zu verzichten. Ich<br />

persönlich habe damit auch kein<br />

Problem. Letztlich hat es auch<br />

einen positiven Effekt auf meinen<br />

Körper, der sich sehen lassen kann.<br />

Wie kamst du zum Modeln?<br />

Ein Kumpel fragte mich, ob ich<br />

mal bei einem Shooting dabei sein<br />

wollte, er hatte mit einer Fotografin<br />

ein Shooting. Ich fand es spannend<br />

und hab da mitgemacht. Mir hat<br />

es sehr viel Freude bereitet und<br />

die Resonanz auf die ersten Bilder<br />

war enorm. Daher motiviert, hatte<br />

ich mich mit den Bildern aus<br />

diesem Shooting auf Model-Kartei<br />

angemeldet. So kam dann alles ins<br />

Rollen.<br />

Was für Hobbys hast du?<br />

Ich reise sehr gerne, lerne gerne<br />

neue Menschen kennen und treffe<br />

mich mit Freunden. Zur Entspannung<br />

gehe ich gerne in die Sauna.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

Instagram: @_freshdax_


35<br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

TELEFON<br />

RUF AN!<br />

Aktuelle Club- & Dance-Hits aus den Charts.<br />

www.GAYFM.de<br />

NUR<br />

14<br />

AUCH MOBIL<br />

Cent/ Min.<br />

Jetzt kostenlos<br />

downloaden<br />

LERNE HEISSE<br />

MÄNNER KENNEN<br />

0180 5 00 43 35*<br />

SD - 14 Cent/Min. aus allen deutschen Netzen<br />

Neu !!! - Jetzt auch mobil nur 14 Cent/Minute<br />

Hor<br />

GAYFM<br />

immer &<br />

uberall.


36 gesellschaft<br />

GESELLSCHAFT<br />

Wie die Jungfrau zum Kind:<br />

FAMILIENRECHT<br />

in Deutschland<br />

FAMILIE<br />

Das Familien- und Abstammungsrecht<br />

der Bundesrepublik<br />

hinkt der gesellschaftlichen<br />

Realität um Jahrzehnte<br />

hinterher und gleicht einer langen<br />

Liste von aufgeschobenen Fragen.<br />

Was von den Que(e)rdenker*innen<br />

der 1968er noch als völlig revolutionär<br />

ausprobiert wurde, ist heute<br />

vielfach Lebensrealität: Mehrere<br />

Eltern eines Kindes, die Austragung<br />

eines Kindes durch die lesbische<br />

Freundin als Leihmutter, die<br />

Samenspende des besten schwulen<br />

Freundes an das lesbische<br />

Ehepaar. Das waren nur einige der<br />

gelebten Möglichkeiten.<br />

FOTO: KAROLINA GABROWSKA / PEXELS


Wie sieht der rechtliche Rahmen aktuell<br />

aus, was geht, was nicht. Und was – denn<br />

das vergessen die, denen es sonst<br />

vorgeblich um das Kindeswohl geht,<br />

offenbar immer am schnellsten – ist das<br />

Beste für den Nachwuchs. Welche rechtliche<br />

Lösung kann maximale Sicherheit<br />

und Absicherung für Kinder bieten?<br />

BESTANDSAUFNAHME:<br />

MARIA HATTE ES GUT<br />

Seit Jahren stellt die Politik die Reproduktionsmedizin<br />

und ihre Patient*innen<br />

ins Abseits. Gesetzliche Änderungen<br />

folgen meist nur dem Zwang höchstrichterlicher<br />

Entscheidungen, Eigeninitiative<br />

ist kaum ersichtlich. Noch immer<br />

muss zum Beispiel bei verheirateten<br />

lesbischen Eltern ein Elternteil das Kind<br />

adoptieren. Wunschelternschaften sind<br />

nicht anerkannt und die gewerbliche<br />

Leihmutterschaft ist verboten. Medizinische<br />

Hilfestellung steht für behandelnde<br />

Ärzt*innen unter Strafe. Selbst die Leihmutterschaftsvermittlung<br />

ist nach dem<br />

Adoptionsvermittlungsgesetz strafbar.<br />

Kreative queere Paare mit Kinderwunsch<br />

haben aber einige Tipps und Tricks<br />

gefunden, um dennoch zum Wunschkind<br />

zu kommen. Ein Paar, das sich seinen<br />

Kinderwunsch erfüllen konnte, erzählt<br />

im Anschluss an diesen Artikel seine<br />

Geschichte. Gesetzlich liegen gravierende<br />

Steine im Weg, unter anderem<br />

gefährlich rechtsfreie Zeiträume für ein<br />

neugeborenes, von allen Beteiligten<br />

absolut gewolltes Leben. Das Auswärtige<br />

Amt schreibt dazu:<br />

Nicht strafbar machen sich hingegen<br />

die „Wunscheltern“. Im Ausland ist<br />

die Rechtslage zur Leihmutterschaft<br />

unterschiedlich, in einigen Ländern<br />

ist die Leihmutterschaft erlaubt oder<br />

mit bestimmten Einschränkungen<br />

erlaubt, in anderen Staaten verboten.<br />

Die genetische Abstammung eines<br />

Kindes aus einer Leihmutterschaft<br />

begründet nach deutschem Recht<br />

grundsätzlich kein rechtliches<br />

Abstammungsverhältnis zu den sog.<br />

„Wunscheltern“. Mutter eines Kindes<br />

ist nach deutschem Recht die Frau,<br />

die es geboren hat, also die Leihmutter<br />

und nicht die „Wunschmutter“.<br />

Damit ist eine deutsche Wunschmutter<br />

nach deutschem Recht nicht mit<br />

dem Kind verwandt und vermittelt<br />

dem Kind folglich nicht die deutsche<br />

Staatsangehörigkeit. Ein deutscher<br />

„Wunschvater“ kann aus einem<br />

Vertrag über Leihmutterschaft nach<br />

gesellschaft GESELLSCHAFT 37<br />

deutschem Recht nicht wirksam<br />

seine Vaterschaft begründen; auch<br />

im Fall einer Leihmutterschaft<br />

kann aber der „Wunschvater“ aber<br />

nach deutschem Recht unter<br />

bestimmten Voraussetzungen durch<br />

eine Vaterschaftsanerkennung<br />

oder durch eine gerichtliche<br />

Feststellung seiner Vaterschaft seine<br />

rechtliche Vaterschaft begründen.<br />

Der Bundesgerichtshof hat am<br />

10.12.2014 zu einem ausländischen<br />

Leihmutterschaftsfall entschieden,<br />

dass ausländische Gerichtsentscheidungen,<br />

die den Wunscheltern die<br />

rechtliche Elternschaft zuweisen,<br />

in Deutschland anerkannt werden<br />

können – jedenfalls dann, wenn<br />

ein Wunschelternteil mit dem<br />

Kind genetisch verwandt ist, die<br />

Leihmutter aber nicht. Nur wenn<br />

eine rechtswirksame Abstammung<br />

von einem deutschen Elternteil<br />

vorliegt, hat das Kind die deutsche<br />

Staatsangehörigkeit zweifelsfrei<br />

vermittelt bekommen und folglich<br />

einen Anspruch auf einen deutschen<br />

Reisepass. Ohne entsprechende<br />

Ausweispapiere ist eine Ausreise<br />

des Kindes nach Deutschland nicht<br />

möglich.<br />

DER LGBTQ+ PARTYABEND IM SCHALLERZELT AUF DEM AUGSBURGER PLÄRRER<br />

CAFE & BISTRO<br />

Komm mit der Bahn:<br />

mit den<br />

Treffpunkt Info-Point<br />

München Hbf 17.15 Uhr<br />

29.8.<br />

Eintritt<br />

frei<br />

@schallerzelt<br />

schallerzelt.de/reservierung


38 gesellschaft<br />

Bundeskanzler Olaf Scholz stellte bei der Klausur auf Schloss Meseberg klar, dass trotz Ukraine-Krise auch die Reformvorhaben des Koalitionsvertrages<br />

umgesetzt werden sollen, das Treffen solle „gerade auch in diesen schwierigen Zeiten“ dazu beitragen, „dass die Regierung ihren Kurs zur Modernisierung<br />

Deutschlands weiter fortsetzen kann“. Ergebnisse waren im Bezug auf das Familienrecht aber nicht zu finden.<br />

DIE WISSENSCHAFT HAT<br />

FESTGESTELLT …<br />

Wissenschaftlich fundierte Einschätzungen<br />

und Forderungen stellte die<br />

forschende Elite unseres Landes 2019<br />

dezidiert zusammen. Eine interdisziplinäre<br />

Arbeitsgruppe von Nationaler Akademie<br />

der Wissenschaften <strong>Leo</strong>poldina und Union<br />

der deutschen Akademien der Wissenschaften<br />

hat sich mit den medizinischen,<br />

rechtlichen und ethischen Fragen der Fortpflanzungsmedizin<br />

beschäftigt und die<br />

Ergebnisse veröffentlicht. Ein ganzes Buch<br />

ist es geworden. Zum Beispiel wird konstatiert,<br />

dass Männer nach deutschem Recht<br />

Sperma spenden dürfen, Frauen jedoch<br />

keine Eizellen. Eine Ungleichbehandlung.<br />

Auch sei das von 1990 stammende<br />

Embryonenschutzgesetz veraltet, weshalb<br />

ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz<br />

gefordert wird. Weiteren Regelungsbedarf<br />

sehen sie für Kinder, die im Ausland von<br />

einer Leihmutter geboren wurden und in<br />

Deutschland aufwachsen, und insistieren<br />

auf mehr Rechtsklarheit.<br />

Das Embryonenschutzgesetz von 1990<br />

regelt bis heute weitgehend unverändert<br />

den Umgang mit der Fortpflanzungsmedizin.<br />

Diese Rechtslage zwingt die Behandelnden<br />

nicht selten zu einer dem heutigen<br />

internationalen medizinischen Stand nicht<br />

mehr angemessenen Behandlung und führt<br />

zu unnötigen Risiken für Mutter und Kind.<br />

Darüber hinaus wird das Embryonenschutzgesetz<br />

dem gesellschaftlichen Wandel und<br />

der Vielfalt heutiger Familienformen nicht<br />

mehr gerecht. Besonderes Augenmerk<br />

widmen die Autor*innen der Aufklärung und<br />

Beratung einschließlich der psychosozialen<br />

Beratung der betroffenen Paare sowie<br />

der Organisation und Finanzierung der<br />

Fortpflanzungsmedizin.<br />

… UND EINEN KATALOG ERSTELLT<br />

Folgende Punkte werden in der resultierenden<br />

Stellungnahme als besonders<br />

regelungsbedürftig benannt:<br />

Elective Single-Embryo-Transfer: Hierbei<br />

wird aus einer größeren Zahl von Embryonen<br />

geplantermaßen nur derjenige mit der<br />

größten Entwicklungsfähigkeit ausgewählt<br />

und nur dieser der Frau übertragen.<br />

Dieses in vielen Ländern angewendete<br />

Verfahren vermeidet risikobehaftete und<br />

gesundheitsgefährdende Mehrlingsschwangerschaften,<br />

ohne die individuelle Chance<br />

auf eine Schwangerschaft nennenswert zu<br />

verringern. Die Koalition plant diesbezüglich<br />

allerdings Anpassungen, so soll der „elektive<br />

Single Embryo Transfer“ zugelassen werden.<br />

Eizellspende: Die Samenspende ist in<br />

Deutschland erlaubt, die Eizellspende<br />

verboten. Während also infertile Männer<br />

mithilfe einer Keimzellspende eine Familie<br />

gründen können, ist dies Frauen, die etwa<br />

infolge einer Krebserkrankung keine<br />

eigenen Eizellen mehr bilden können,<br />

verwehrt. Diese Ungleichbehandlung lässt<br />

sich schwerlich rechtfertigen. Aufgrund<br />

der Gesetzeslage sehen sich viele Paare<br />

veranlasst, eine Eizellspende im Ausland<br />

in Anspruch zu nehmen. Dort wird oft die<br />

anonyme Spende praktiziert, wodurch dem<br />

Kind das verfassungsrechtlich verbriefte<br />

Recht auf Kenntnis seiner Abstammung<br />

versagt bleibt. Insofern beeinträchtigt das<br />

Verbot der Eizellspende in Deutschland<br />

indirekt das Kindeswohl.<br />

Embryospende: Das geltende Recht<br />

erlaubt in Ausnahmefällen die Embryospende.<br />

Eine klare gesetzliche Regelung für<br />

die Spende und den Empfang gespendeter<br />

Embryonen fehlt allerdings. Insbesondere<br />

die familienrechtlichen Implikationen<br />

bedürfen einer klaren Regelung.<br />

Leihmutterschaft: Besonders schwierige<br />

ethische und rechtliche Fragen wirft die in<br />

Deutschland verbotene Leihmutterschaft<br />

auf. Hier besteht in jedem Fall Regelungsbedarf<br />

für die im Ausland von einer Leihmutter<br />

geborenen, jedoch in Deutschland<br />

aufwachsenden Kinder.<br />

Kryokonservierung von Eizellen: An vielen<br />

fortpflanzungsmedizinischen Zentren<br />

werden Eizellen kryokonserviert. Dies<br />

geschieht zum Beispiel aus medizinischen<br />

Gründen, etwa vor einer Chemotherapie.<br />

Im Interesse der Frau, des Paares und<br />

des zukünftigen Kindes sollten die Rahmenbedingungen<br />

für die Aufbewahrung,<br />

Befruchtung und Übertragung geregelt<br />

werden.<br />

Erstattung von Kosten für fortpflanzungsmedizinische<br />

Maßnahmen: Eine<br />

Beschränkung der Finanzierung bei


gesetzlich versicherten Paaren auf<br />

Ehepaare sowie auf enge Altersgrenzen ist<br />

medizinisch und gesellschaftlich kaum zu<br />

rechtfertigen. Die nur teilweise Erstattung<br />

der erheblichen Kosten der Behandlungen<br />

schafft zudem soziale Ungerechtigkeiten.<br />

WAS SETZT DIE AMPEL DAVON UM?<br />

Der Koalitionsvertrag gibt mit einigen<br />

wesentlichen Veränderungen zum Thema<br />

künstliche Befruchtung leichten Anlass zur<br />

Hoffnung. Auf der Seite 116 des Vertrags<br />

findet sich unter der Überschrift „Reproduktive<br />

Selbstbestimmung“ folgender Text:<br />

FOTO: KAY NIETFELD / AFP<br />

„Wir wollen ungewollt Kinderlose besser<br />

unterstützen. Künstliche Befruchtung<br />

wird diskriminierungsfrei auch bei<br />

heterologer Insemination, unabhängig<br />

von medizinischer Indikation,<br />

Familienstand und sexueller Identität<br />

förderfähig sein. Die Beschränkungen<br />

für Alter und Behandlungszyklen werden<br />

wir überprüfen. Der Bund übernimmt<br />

25 Prozent der Kosten unabhängig von<br />

einer Landesbeteiligung. Sodann planen<br />

wir, zu einer vollständigen Übernahme<br />

der Kosten zurückzukehren. Die Kosten<br />

der Präimplantationsdiagnostik werden<br />

übernommen. Wir stellen klar, dass Embryonenspenden<br />

im Vorkernstadium legal<br />

sind [gemeint sind befruchtete Eizellen,<br />

Anm. d. Red.] und lassen den ‚elektiven<br />

Single Embryo Transfer‘ zu.“<br />

Aufmerksamen Leser*innen wird aufgefallen<br />

sein dass das zwar einiges ist, bei weitem<br />

aber nicht alles. Im Interview verriet uns<br />

einer der Verhandler des Koalitionsvertrags,<br />

Michael Kauch (FDP):<br />

„Im Bereich des Familienrechts war es<br />

mit SPD und Grünen nicht möglich, das<br />

Thema rechtliche Mehrelternschaft im<br />

Koalitionsvertrag zu verankern. Und es<br />

war nicht möglich, eine endgültige Position<br />

zum Thema Leihmutterschaft und<br />

Eizellenspende zu finden. Zu letzterem<br />

wird es aber eine Regierungskommission<br />

geben. Hier wird es also auf jeden Fall<br />

länger dauern bis zu einer gesetzgeberischen<br />

Antwort.“<br />

Was Leihmutterschaft und Eizellenspende<br />

betrifft, soll also eine Kommission<br />

eingesetzt werden, die Regulierungen für<br />

den Schwangerschaftsabbruch außerhalb<br />

des Strafgesetzbuchs sowie Möglichkeiten<br />

gesellschaft 39<br />

zur Legalisierung der Eizellspende und der<br />

altruistischen Leihmutterschaft prüfen will.<br />

Heißt im Klartext: Wenngleich ein Gestaltungswille<br />

erkennbar ist, wird das wohl noch<br />

dauern. Wer helfen will, das zu beschleunigen,<br />

erinnert sich an die Tipps im Kampf um die<br />

Ehe für alle: protestieren, nerven, schreiben,<br />

anrufen. Organisiert euch und macht Druck<br />

auf die Regierung, ihren wohlfeilen Worten<br />

auch Taten folgen zu lassen. *ck / sah<br />

TIPPS UND QUELLEN<br />

Information und Beratung für Eltern in spe:<br />

https://www.lsvd.de/de/ct/1442-Leihmutterschaft-Rechtslage-in-Deutschland<br />

„Fortpflanzungsmedizin in Deutschland –<br />

für eine zeitgemäße Gesetzgebung“.<br />

Stellungnahme der Nationalen Akademie<br />

der Wissenschaften <strong>Leo</strong>poldina und Union<br />

der deutschen Akademien der Wissenschaften.<br />

2019, ISBN: 978-3-8047-3423-<br />

4. Online unter https://www.leopoldina.org/<br />

uploads/tx_leopublication/2019_Stellungnahme_Fortpflanzungsmedizin_web_01.pdf<br />

Koalitionsvertrag:<br />

https://www.spd.de/fileadmin/<br />

Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf<br />

Leihmutterschaft im europäischen und<br />

internationalen Vergleich (Deutscher<br />

Bundestag):<br />

https://www.bundestag.de/resource/<br />

blob/592446/b04363cfd1cf5f-<br />

6fa65c94b8c48495d9/WD-9-039-18-<br />

pdf-data.pdf<br />

Leihmutterschaftshinweise des Auswärtigen<br />

Amtes: https://www.auswaertiges-amt.<br />

de/de/service/fragenkatalog-node/<br />

06-leihmutterschaft/606160<br />

LGBT FRIENDLY<br />

LAWS<br />

CALIFORNIA FERTILITY CLINIC<br />

USA<br />

Bakersfield<br />

Santa Barbara<br />

Los Angeles<br />

San Bernardino<br />

www.tlcfertility.com<br />

Palm Springs<br />

kontakt@tlcfertility.com<br />

San Diego<br />

Der Standort unserer Praxis in Los Angeles wurde nicht zufällig<br />

gewählt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Kalifornien<br />

ermöglichen uns alle modernen reproduktionsmedizinischen<br />

Maßnahmen optimal für unsere Patienten zu nutzen.<br />

In Sachen Kinderwunschbehandlung ist Kalifornien einer der<br />

weltweit liberalsten Staaten. Somit ist die Erfüllung eines<br />

Kindeswunsches für alle Familienmodelle, unabhängig vom<br />

Familienstand, sexueller Orientierung oder Herkunft, möglich.


40 gesellschaft<br />

FAMILIE<br />

Deutsch-französische<br />

Achse<br />

Ein Kind, zwei Mütter: Lesbische Paare können<br />

in Deutschland auf eine gemeinsame<br />

Anerkennung als Eltern hoffen. Bundesjustizminister<br />

Marco Buschmann (FDP) kündigte<br />

an, die sogenannte Ko-Mutterschaft<br />

rechtlich verankern zu wollen. Auch auf europäischer<br />

Ebene sollen Regenbogenfamilien<br />

Erleichterungen erhalten – so sich Länder<br />

wie Polen und Ungarn nicht querstellen.<br />

LESBISCHE UND BISEXUELLE FRAUEN-<br />

EHEN SIND NUR EHE LIGHT<br />

Justizminister Buschmann sagte am<br />

Rande von Beratungen mit seinen EU-<br />

Kollegen im nordfranzösischen Lille:<br />

„Wenn ein Mann und eine Frau miteinander<br />

verheiratet sind, ist der Mann immer<br />

automatisch der rechtliche Vater, auch<br />

wenn er nicht der biologische ist.“<br />

FOTO: LAURET VERDIER / CO0<br />

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg<br />

Das müsse künftig auch für verheiratete<br />

Frauen gelten, die gemeinsam ein<br />

Kind eines der beiden Partnerinnen<br />

großzögen. Entscheidend sei für ihn,<br />

„dass sich zwei Menschen um das Kind<br />

kümmern, Liebe und Geborgenheit<br />

spenden, und auch rechtlich als Gemeinschaft<br />

für das Kind einstehen“, sagte<br />

Buschmann dazu der „Rheinischen Post“<br />

und dem „General-Anzeiger“ vom Freitag.<br />

Sonnenstraße 16<br />

80331 München<br />

Tel: +49 (0) 89-592127<br />

Fax: +49 (0) 89-5501944<br />

info@orthopaede-muc.de<br />

www.orthopaede-muc.de


gesellschaft 41<br />

In Lille ergänzte er, verschiedene Untersuchungen<br />

hätten gezeigt, dass dies<br />

„sehr liebevolle Beziehungen seien“, die<br />

Kindern zugute kämen. Schon länger<br />

wird in Deutschland an einer Reform des<br />

Abstammungsrechts gearbeitet. Derzeit<br />

gibt es zur Elternschaft keine gesetzliche<br />

Regelung für ein verheiratetes Frauen-<br />

Paar, weshalb ein adoptionsähnliches<br />

Verfahren für die nicht-leibliche Mutter<br />

erforderlich ist, bevor das Neugeborene<br />

zwei Elternteile hat. Mit dieser Ungleichbehandlung<br />

beschäftigt sich derzeit auch<br />

das Verfassungsgericht in Karlsruhe.<br />

DRUCK AUF POLEN UND UNGARN<br />

NACH EUGH-URTEIL<br />

Deutschland unterstützt nach den Worten<br />

Buschmanns zudem eine EU-Initiative,<br />

die Elternschaft in Regenbogenfamilien<br />

europaweit anzuerkennen. „Das ist eine<br />

Frage der Menschlichkeit und auch<br />

eine Frage der Akzeptanz“, betonte<br />

der FDP-Politiker. Frankreich will das<br />

Thema in diesem Halbjahr unter seinem<br />

EU-Ratsvorsitz vorantreiben. Der französische<br />

Justizminister Eric Dupond-<br />

Moretti sagte am Rande der Beratungen<br />

in Lille, dies sei vor allem zum Wohl der<br />

betroffenen Kinder:<br />

„Wenn eine Familie mit<br />

gleichgeschlechtlichen Eltern<br />

in ein anderes europäisches<br />

Land umzieht, muss die<br />

Elternschaft auch dort<br />

anerkannt werden.“<br />

Das erleichtere es dem Paar<br />

etwa, ihr Kind in einer Schule<br />

in dem jeweiligen Land<br />

anzumelden oder im Notfall<br />

eine Krankenhaus-Behandlung<br />

zu veranlassen. Widerstand<br />

bei dem Vorhaben droht aus<br />

Ungarn und Polen. Beide<br />

Länder hatten in der Vergangenheit<br />

Gesetze gegen Regenbogenfamilien<br />

und Homosexuelle erlassen.<br />

Auch auf EU-Ebene blockierten die<br />

beiden Länder wiederholt entsprechende<br />

Initiativen.<br />

Der Europäische Gerichtshof (EuGH)<br />

in Luxemburg hatte erst vor Weihnachten<br />

die Rechte gleichgeschlechtlicher Ehepaare<br />

und von deren Kindern gestärkt. In<br />

dem Fall ging es beispielhaft um ein<br />

bulgarisch-britisches lesbisches Ehepaar.<br />

Die Frauen lebten zusammen in Spanien,<br />

eine von ihnen bekam dort 2019 ein Kind.<br />

Der EuGH wies Bulgarien an, ebenfalls<br />

die rechtliche Elternschaft beider Mütter<br />

anzuerkennen. Das südosteuropäische<br />

Land hatte argumentiert, es widerspreche<br />

den Regeln des Landes, eine Geburtsurkunde<br />

mit zwei Müttern auszustellen.<br />

FOTO: DURSUN AYDEMIR / ANADOLU<br />

AGENCY / ANADOLU AGENCY VIA AFP<br />

Marco Buschmann, Justizminister von Deutschland (r) und sein französischer<br />

Amtskollege Eric Dupond-Moretti (l) beim Treffen der EU-Justizminister in Brüssel<br />

KINDESWOHL STEHT AN ERSTER<br />

STELLE<br />

Justizminister Buschmann rief alle Gegner<br />

des Vorhabens auf, die europäische Rechtsprechung<br />

zu achten, denn: Der EuGH<br />

wird letztlich auch Ungarn und Polen<br />

zwangsweise davon überzeugen, dass<br />

mehr Familie immer besser ist als weniger<br />

Familie. Jedenfalls aus der Perspektive<br />

ihrer Schutzbefohlenen, also derjenigen,<br />

für deren Wohl sich doch besonders Konservative<br />

immer mit Verve in die Bresche<br />

schmeißen: die Kinder. *AFP/ck<br />

Wir helfen und<br />

informieren gerne.<br />

OFFEN - FREUNDLICH - SYMPATHISCH<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Montag - Freitag: 08:00 - 18:30<br />

Samstag: 9:00 - 13:00<br />

Isartorplatz 6 | 80331 München<br />

Telefon: (089) 21 99 29 - 0<br />

Telefax: (089) 21 99 29 - 19<br />

E-mail: isator.apo@t-online.de<br />

www.isartor-apotheke.de


42 gesellschaft<br />

FOTOS: B. GONZALES<br />

Zusammen mit seinem<br />

Partner hat Christian sich<br />

entschieden, Vater zu werden. Wir<br />

chatteten und telefonierten mit dem<br />

glücklichen Elternteil.<br />

Wann kam der Kinderwunsch auf?<br />

Nach einigen Jahren unserer Beziehung<br />

kam unser Kinderwunsch immer mehr ins<br />

Gespräch und war immer mehr thematisiert<br />

worden. Wir sind zusammen seit 12 Jahren<br />

und seit dem Oktober 2011 verheiratet.<br />

Wie reagiert euer Umfeld auf das<br />

Glück?<br />

In unserem Umfeld sind wir voll integriert<br />

und leben als Regenbogenfamilie komplett<br />

offen. Wir leben in einer Stadt im Allgäu mit<br />

50.000 Einwohner in einem Rand-Stadtteil<br />

mit dörflichem Charakter. Wir gehen zusammen<br />

zum Einkaufen und leben voll integriert<br />

als Regenbogenfamilie. Mein Mann Stefan<br />

ist überwiegend zu Hause, er arbeitet, seit<br />

unsere Tochter ein Jahr ist, wieder Teilzeit<br />

9 Std/Woche. Ich bin Vollzeit angestellt bei<br />

einer Lebensmittelfirma im Außendienst.<br />

Sehr früh, als es die Corona-Bestimmungen<br />

wieder zuließen, waren wir mit unserer<br />

Tochter in einer Kindergruppe, dass sie mit<br />

gleichaltrigen Kindern zusammenkommt,<br />

auch hier waren wir bei den anderen<br />

Familien mit offenen Armen empfangen<br />

worden und schnell integriert. Seitdem<br />

hatte es im Umfeld viele gemeinsame<br />

Kinder-Unternehmungen gegeben, bei<br />

denen wir immer dabei sind. Andere Eltern<br />

erklären ihren Kinder unsrige Regenbogen-<br />

Konstellation bei aufkommenden Fragen,<br />

was dann schnell vom kindlichem Verständnis<br />

zufrieden hingenommen wird. Unser<br />

Umfeld hat uns von Beginn zu unserem<br />

Glück gratuliert und uns in allem bestärkt,<br />

was wir bisher zusammen getan haben. Mit<br />

dem ersten Tag, als wir aus den USA zurück<br />

sind, Maja war 10 Tage alt, hatten wir großartige<br />

Unterstützung von einer sehr netten<br />

Hebamme, die uns hin und wieder besucht<br />

hat und nur staunen konnte, wie prächtig<br />

und rasant sich unsere Maja entwickelt.<br />

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit<br />

der Klinik?<br />

Wir hatten uns aktiv im Herbst/Winter 2018<br />

damit befasst, mithilfe des Jugendamtes<br />

ein Kind über die Pflege zu bekommen mit<br />

der Aussicht, dass wir ein Kind auch adoptieren<br />

können. Aber hier sind die Hürden<br />

sehr schwer und leider die Diskriminierung<br />

von Amtsseiten immer noch immens. So<br />

entschieden wir uns zuerst, den Weg zu<br />

gehen über Osteuropa, was aber auch<br />

schnell wegen der Homophobie in den<br />

Ländern abschreckte, und so fanden wir<br />

den Weg in die USA, nach Kalifornien.<br />

Hier wurden wir schnell fündig, hatten<br />

einen ersten einstündigen Video-Call<br />

mit einem deutschen Arzt, der uns<br />

alles näherbrachte und uns sehr<br />

gerne helfen wollte, unseren<br />

gemeinsamen Kinderwunsch<br />

zu erfüllen. Durch eine<br />

NACHGEFRAGT<br />

Zwei Papas, eine Familie und<br />

eine wunderbare Reise<br />

Samenspende mit Kryokonservierung<br />

hier in Deutschland und anschließendem<br />

Versand in die USA, Kalifornien, ging die<br />

Kinderwunschreise los. Anfang 2020 kam<br />

die Coronapandemie, die Geburt unserer<br />

Tochter war erwartet Anfang Mai. Trump<br />

machte am 13.3.2020 um null Uhr die<br />

USA auf unbestimmte Zeit für alle Nicht-<br />

USA-Bürger dicht. Am 13.3.2020 um 21:30<br />

Ortszeit JFK New York haben wir es noch<br />

geschafft, in die USA reinzukommen, und<br />

machten uns auf einen abenteuerlichen<br />

Weg nach Kalifornien, was wir auch<br />

schafften, um pünktlich dabei zu sein bei<br />

der Geburt unserer Tochter.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.instagram.com/picturechrisy,<br />

www.tlcfertility.com


Let’s date<br />

happy.


44 POLITIK<br />

KOLUMNE VON<br />

FELIX MÜLLER<br />

FRÜHER<br />

HERBST FÜR<br />

ROT-GRÜN?<br />

In seiner kommunalpolitischen Kolumne<br />

schreibt AZ-Lokalchef Felix<br />

Müller diesen Monat über Risse im grünroten<br />

Bündnis – und neue Mehrheiten für<br />

einen neuen BMW-Tunnel.<br />

Grün-Rot im Rathaus ist keine Liebesbeziehung.<br />

Kein Generationenprojekt wie<br />

es einst die Münchner Alt-68er unter<br />

Christian Ude waren – im Kampf gegen die<br />

schwarze Staatskanzlei und für eine liberale<br />

Stadt. Die meisten jungen Grünen sind<br />

arg pragmatisch, die vordere SPD-Riege<br />

eher konservativ – und aus dem Rathaus<br />

klingen viele Akteure oft genervt von ihrem<br />

Koalitionspartner.<br />

Vorläufig scheitern dürfte das Bündnis<br />

nicht, man hat sich mit den Posten<br />

geeinigt, auf die groben Linien auch und<br />

wird es schon durchstehen bis 2026<br />

ohne offenen Bruch. Und doch sind viele<br />

kleine Zeichen spannend. Da ist hier von<br />

Gesprächen zwischen SPD und CSU zu<br />

diesem Thema zu hören und da schnüren<br />

die Grünen wieder eine Paket mit der CSU<br />

am Partner vorbei. Da betonen führende<br />

SPDler sehr oft und laut, wie wichtig ein<br />

neuer Tunnel im Norden für den Industriestandort<br />

sei, man dürfe doch BMW nicht<br />

verprellen!, während es aus der Grünen-<br />

Partei hörbar grummelt, dass man sich mit<br />

der SPD doch eigentlich geeinigt habe,<br />

gar keine Autotunnel mehr zu planen. Da<br />

verabschiedet sich SPD-Fraktionschefin<br />

Anne Hübner dermaßen euphorisch von<br />

der scheidenden Grünen-Chefin Anna<br />

Hanusch, dass sich ihre Zeilen nur so<br />

lesen lassen, dass man mit Nachfolgerin<br />

Mona Fuchs nun eben gar keine sachliche,<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit erwartet.<br />

Der wiederum sagt man im Rathaus<br />

tatsächlich nach, mit der SPD eher nicht<br />

so gut zu können.<br />

Uneins ist man etwa bei den Hochhäusern.<br />

Die Grünen sind klar für einen neuen<br />

Bürgerentscheid (und scheinen eher für<br />

Hochhäuser zu sein). Die SPD-Position<br />

bleibt vager, einen Entscheid lehnt man<br />

bisher offiziell ab. Immerhin hat sich mit<br />

Alt-OB Christian Ude in der AZ inzwischen<br />

ein prominenter SPD-Mann klar für<br />

Entscheid positioniert. Aber: Ein Bürgerentscheid<br />

droht ohnehin. Denn<br />

Grüne und CSU liebäugeln<br />

damit, mit ihrer Mehrheit im<br />

Stadtrat ein Ratsbegehren<br />

zu ermöglichen. Dann<br />

könnten die Münchner,<br />

möglicherweise schon<br />

im Herbst, über eine<br />

Hochhaus-Grenze<br />

abstimmen.<br />

Beim BMW-Tunnel hingegen<br />

dürfte die SPD mit<br />

anderen Partnern ihre Mehrheit<br />

finden. Auch die CSU, die Freien Wähler<br />

und die FDP sind dafür. Gemeinsam<br />

können sie Grüne, ÖDP und Linke überstimmen.<br />

Eine ungewöhnliche Konstellation<br />

– die es in Zukunft aber noch häufiger<br />

geben könnte. Je näher die nächste<br />

Wahl rückt, desto weniger Rücksicht<br />

wird schließlich auf Partner genommen.<br />

Jeder muss sein Profil schärfen, bekannt<br />

werden – und das auch bei der SPD, da OB<br />

Dieter Reiter alterbsbedingt auf keinen Fall<br />

nochmal antreten wird.<br />

Ein bisschen Rathaus-Alltag aber bleibt<br />

den aktuellen Stadträten aber ja noch.<br />

Skurillerweise hat ihr Alltag eigentlich<br />

gerade erst begonnen, mehr als zwei Jahre<br />

nach der Wahl. Mehr als die Hälfte der<br />

Stadträtinnen und Stadträte hatten bis<br />

vor Kurzem noch keine einzige normale<br />

Sitzung im Rathaus erlebt. Von den 81<br />

Gewählten waren 45 erst im Frühling<br />

2020 neu gewählt worden. Doch wegen<br />

Corona hatte sich der Stadtrat gleich<br />

größere Säle als den im Rathaus suchen<br />

müssen. Alle paar Wochen mussten<br />

die Stadträtinnen und Stadträte<br />

zum Beispiel raus nach Fröttmaning<br />

zum Showpalast<br />

pendeln. Dort saß jeder an<br />

seinem eigenen Tisch mit<br />

großem Abstand zum<br />

nächsten. Darauf war viel<br />

Platz für die Sitzungsunterlagen,<br />

aber auch für den<br />

Teller Kartoffelsuppe, den<br />

mancher alleine an seinem<br />

Tisch auslöffelte. Und nun also<br />

Politik auf Tuchfühlung, Getuschel in den<br />

hinteren Bänken – und manches politische<br />

Geschäft, das im Nebenraum bei einer<br />

Breze eingetütet wird. Gut möglich, dass<br />

da nun auch viele schwarz-grüne und<br />

rot-schwarze Flirts zu beobachten sind.<br />

Der Koalitionspartner wird es genervt zur<br />

Kenntnis nehmen. So viel zumindest ist<br />

sicher.<br />

FOTO: PRIVAT


LENBACHHAUS<br />

IHR<br />

KUNSTMUSEUM<br />

IN MÜNCHEN<br />

LENBACHHAUS.DE<br />

11<br />

JUNI<br />

BIS<br />

18<br />

SEPT<br />

<strong>2022</strong><br />

ROSEMARY<br />

MAYER<br />

WAYS OF<br />

ATTACHING<br />

Rosemary Mayer, Spell, April 1977<br />

Farmer’s Market, Jamaica, New York, ©The Estate of Rosemary Mayer.<br />

Foto: Eeva Inkeri<br />

KOOPERATIONSPARTNER


46 Kultur<br />

FOTOS: SANDRA THEN<br />

„DAS VERMÄCHTNIS“ IM RESIDENZTHEATER<br />

SCHWULE WAHLFAMILIEN<br />

Nach dem großen Erfolg am Broadway<br />

und am Londoner West End ist im <strong>Juli</strong><br />

noch einmal „Das Vermächtnis“ (The<br />

Inheritance) als deutschsprachige Erstaufführung<br />

im Münchner Residenztheater<br />

zu sehen. Das zweiteilige Theaterstück<br />

des offen schwulen US-amerikanischen<br />

Dramatikers Matthew Lopez stammt aus<br />

dem Jahr 2018 und erzählt die Geschichte<br />

dreier Generationen schwuler Männer<br />

in New York vom Sommer 2015 bis zum<br />

Frühjahr 2018. Der zeitliche Referenzrahmen<br />

allerdings reicht zurück bis in die<br />

Zeit der Aids-Epidemie der 1980er- und<br />

1990er-Jahre.<br />

Zum Inhalt: New York City in den letzten<br />

Monaten der Präsidentschaft Barack<br />

Obamas. Während der Autor Toby<br />

Darling der Premiere seines Theaterstücks<br />

entgegenfiebert, verbringt sein Partner Eric<br />

Glass Zeit mit seinem Bekannten Walter.<br />

Die Gespräche mit dem 55-Jährigen<br />

führen Eric in eine Vergangenheit, die er<br />

als schwuler Mann Anfang dreißig nur<br />

vom Hörensagen kennt: die verheerende<br />

Aids-Epidemie, welche die LGBTIQ*-<br />

Community von Beginn der 1980er-Jahre<br />

an erschütterte. Dabei ist in Walters<br />

Erzählungen immer wieder von einem<br />

alten malerischen Landhaus die Rede. Welche<br />

Rolle dieser Ort für Walter und seinen<br />

Partner Henry Wilcox gespielt hat, kann<br />

Eric nicht ahnen und muss angesichts<br />

ihrer Geschichte fragen, wer er ist und sein<br />

will und wie eine jüngere Generation das<br />

Erbe der älteren antreten kann: materiell,<br />

politisch und spirituell.<br />

Die Kritik bezeichnete „Das Vermächtnis“<br />

als das „vielleicht bedeutendste amerikanische<br />

Theaterstück des Jahrhunderts“,<br />

das den Vergleich zu Tony Kushners „Engel<br />

in Amerika“ von 1993 (das übrigens ab<br />

September ebenfalls im Residenztheater<br />

zu sehen sein wird) nicht scheuen muss.<br />

Für das „Resi“ inszeniert der in München<br />

geborene Opern- und Filmregisseur Philipp<br />

Stölzl das mehrfach ausgezeichnete<br />

Theaterstück in zwei Teilen, die als Doppelvorstellung<br />

oder auch einzeln an aufeinanderfolgenden<br />

Tagen gezeigt werden.<br />

Karten können entweder für Teil 1 und 2<br />

getrennt oder im vergünstigten Paketpreis<br />

für beide Teile erworben werden. *bm<br />

9.&10.7., Residenztheater, Max-Joseph-<br />

Platz 1, www.residenztheater.de<br />

¡CUBA VIBRA! IM DEUTSCHEN THEATER<br />

Klangvolle Karibik<br />

FOTO: EDUARDO PATINO<br />

Wenn mal wieder der Flug in die Karibik gestrichen wurde<br />

oder die Vorfreude auf den Sommerurlaub kaum mehr zu<br />

ertragen ist, empfehlen wir diese Tanzshow: ¡Cuba Vibra!<br />

ist eine Reise durch die Kultur Kubas. Die vier Solisten<br />

und 13 Ensemblemitglieder erzählen Geschichten im<br />

Rhythmus von Cha-Cha-Cha, Mambo, Conga und Bolero.<br />

Für den authentischen und vollen Sound sorgt dabei<br />

eine achtköpfige Liveband. Konzipiert, inszeniert und<br />

choreografiert wurde die Show von Lizt Alfonso, die mit<br />

ihrer Dance Company sowohl in Kuba als auch in den USA<br />

zu den Megastars der Szene zählt und für ihre Arbeit mit<br />

zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. *bm<br />

6. – 10.7., Deutsches Theater, Schwanthalerstr. 13, 20 Uhr,<br />

www.deutsches-theater.de


QUEER:RAUM BEI DER MÜNCHNER AIDS-HILFE<br />

Kreativer queerer Kosmos<br />

Die Corona-Krise hat auch das Leben von LGBTIQ*<br />

verändert: Safe Spaces wie Klubs und Bars wurden<br />

geschlossen, Veranstaltungen wie Pride Walks abgesagt.<br />

Die in den letzten Jahren gewonnene Sichtbarkeit leidet,<br />

während Trans*- oder Homophobie wieder zugenommen<br />

haben. „Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, den Puls der<br />

queeren Communitys am Leben zu erhalten“, sagt Fotograf<br />

Francesco Giordano, der am 2. und 3. <strong>Juli</strong> mit seinem<br />

Projekt „queer:raum“ im Studio der Münchner Aids-Hilfe zu<br />

Gast ist.<br />

Für seine Fotoarbeiten<br />

hat sich Giordano einen<br />

Überblick über die<br />

queere Künstlerszene<br />

der Landeshauptstadt<br />

verschafft und mit<br />

verschiedenen Menschen<br />

über ihr Verhältnis zur<br />

Stadt und zur Community<br />

oder ihre Definition von<br />

Queersein gesprochen.<br />

Entstanden sind Porträts<br />

von Künstler*innen in<br />

ihren Werkräumen, ihren<br />

Ateliers oder ihrem<br />

Zuhause. Doch die<br />

Ausstellung ist mehr als<br />

„nur“ eine Porträtgalerie:<br />

Alle Künstlerinnen und<br />

Künstler, ob im Design, der Malerei, der Fotografie, im Tanz<br />

oder der Musik tätig, haben an diesen zwei Tagen die Möglichkeit,<br />

sich selbst mit ihren Werken und ihrem Wirken zu<br />

präsentieren. Ein wahrhaft kreativer queerer Kosmos! *bm<br />

OPER<br />

MUSICAL<br />

OPERETTE<br />

BALLETT<br />

2. + 3.7., Münchner Aids-Hilfe, Lindwurmstr. 71/Mittelbau,<br />

10 – 22 Uhr, www.queer-raum.de<br />

FOTOS: FRANCESCO GIORDANO<br />

Münchens<br />

schönstes<br />

musikalisches<br />

Unterhaltungstheater<br />

im Herzen<br />

der Community<br />

Tickets I Tel +49 (0)89 2185 1960<br />

www.gaertnerplatztheater.de


48 Kultur<br />

FOTO: KRISTINA LINDERMANN<br />

Für 32 Tage im Sommer lädt das Tollwood<br />

Festival Musik-Fans, Kulturinteressierte<br />

und Flaneure unter dem Motto<br />

„Klar zur Wende“ in den Olympiapark.<br />

Vor der Kulisse des bunten „Marktes der<br />

Ideen“ treffen sich auf dem Festivalgelände<br />

faszinierende Theater- und Performances-<br />

Gruppen, in den Zelten gibt´s Live-Musik<br />

aus der ganzen Welt. So treten in der<br />

TOLLWOOD-SOMMERFESTIVAL<br />

KLAR ZUR WENDE<br />

größten Location, der Musik-Arena, Stars<br />

der deutschen Szene wie Cro, Revolverheld,<br />

Johannes Oerding oder Vincent Weiss auf,<br />

aber auch internationale Stars wie Rockerin<br />

Melissa Etheridge oder die Simple Minds<br />

sind mit von der Partei. Wer Tollwood kennt,<br />

weiß, dass man niemals alle Angebote<br />

in einen Artikel packen könnte. Daher<br />

versuchen wir es hier erst gar nicht. Nur<br />

der Tipp: Vorbeischauen hat sich noch<br />

immer gelohnt: knallbunt, künstlerisch und<br />

kulinarisch. Und nicht zuletzt immer mit<br />

dem Anspruch, Impulsgeber für ökologische<br />

Projekte zu sein. Übrigens: Für rund 90<br />

Prozent der Veranstaltungen gilt: Eintritt<br />

frei, um Kultur jedermann zugänglich zu<br />

machen! *bm<br />

Bis 27.7., Tollwood-Gelände im<br />

Olympiapark, www.tollwood.de<br />

Hofspielhaus<br />

Die Lustige<br />

Witwe<br />

OPERETTE VON FRANZ LEHÁR<br />

Kleines<br />

THEATER<br />

HAAR<br />

MIT CHRIS KOLONKO<br />

16./18./25./28./29.06., 20 UHR<br />

19.06.,15 UHR & 26.06., 18 UHR<br />

JULI & AUGUST OPEN AIR<br />

Falkenturmstr. 8, 80331 München 089/24 20 93 33 info@hofspielhaus.de<br />

www.hofspielhaus.de<br />

Chris<br />

Kolonko<br />

in:<br />

Die lustige Witwe….<br />

…oder:<br />

Wie es weiter geht!<br />

Freitag 8.7.<strong>2022</strong><br />

19 Uhr im Saal<br />

Kartenvorverkauf unter:<br />

www.kleinestheaterhaar.reservix.de<br />

Casinostraße 6 | 85540 Haar<br />

Tel. 089. 890 56 98 11


AUSSTELLUNG IN DER KUNSTHALLE MÜNCHEN<br />

JR:CHRONICLES<br />

Die Kunsthalle München zeigt ab 27.<br />

<strong>August</strong> die bisher größte Retrospektive<br />

des französischen Künstlers JR in<br />

Deutschland.<br />

Seine Ausstellungsorte sind eigentlich<br />

die Straßen dieser Welt. Dort erregt er<br />

auch Aufmerksamkeit bei jenen, die<br />

sonst keine Museen besuchen, denn<br />

berühmt wurde der 39-Jährige durch<br />

Fotografien unbekannter Personen, die er<br />

in riesigen Formaten auf Häuserfronten,<br />

Eisenbahnzüge, Containerschiffe oder gar<br />

Grenzmauern plakatiert. Im Fokus stehen<br />

Menschen, deren Würde und Rechte<br />

im politischen Diskurs oft übergangen<br />

werden. Ihnen verleiht JR mit seiner Kunst<br />

auf ebenso scharfsinnige wie einfühlsame<br />

Weise Sichtbarkeit. Indem er selbst<br />

anonym bleibt und keine Erklärung zu<br />

seinen Werken abgibt, überlässt JR die<br />

Interpretation den Porträtierten und den<br />

Vorbeigehenden: Mit seiner Arbeit möchte<br />

er Fragen aufwerfen und die Menschen<br />

zum Dialog anregen. Anhand ausgewählter<br />

Fotografien, Videos, Modelle und wandfüllender<br />

Pastings lässt die multimediale<br />

Ausstellung JRs ursprünglich nur auf<br />

begrenzte Dauer angelegte Projekte<br />

wiederaufleben. Übrigens: Im September<br />

macht im Rahmen der Ausstellung einer<br />

von JRs zum mobilen Fotostudio umgebauten<br />

Trucks an verschiedenen Orten in<br />

München Halt. Alle Münchner:innen sind<br />

Kultur 49<br />

dazu eingeladen, für das Projekt Kunst &<br />

Kultur für alle Gesicht zu bekennen. Ihre<br />

Porträts werden im Truck aufgenommen,<br />

gedruckt und vor Ort direkt plakatiert. *bm<br />

Ab 27.8., Kunsthalle München, Theatinerstr.<br />

8, www.kunsthalle-muc.de<br />

Gefördert<br />

von:<br />

FOTO: GIANTS, KIKITO AND THE BORDER PATROL, TECATE, MEXICO–U.S.A., 2017 © JR-ART.NET<br />

Zauber der Begegnung<br />

8. <strong>Juli</strong> bis<br />

6. November <strong>2022</strong>


50 Kultur<br />

GALA<br />

„HELP FOR KIDS“<br />

„Sie wird immer jünger!“<br />

FOTO: MP ENTERTAINMENT<br />

MELODIVA CHORKONZERT<br />

Unterwegs im Web 7.0<br />

Der Lesbenchor Melodiva ist ja bekannt für<br />

seine originellen Storys, in die er die Songs<br />

seiner Auftritte hüllt. Im aktuellen Programm<br />

„W.i.R. – Melodiva 7.0“ begeben sich die rund<br />

20 Sängerinnen auf eine Reise ins World Wide<br />

Web. Google, Facebook & Co. haben längst<br />

aufgegeben – W.i.R. heißt der Weltkonzern, der<br />

Frieden für alle herbeiführen möchte. Auf einer<br />

Pressekonferenz im bayerischen Traditionshotel<br />

Belladonna präsentiert er seine Pläne. Doch<br />

auch drei Agentinnen mit Geheimauftrag sind<br />

unter den Gästen und schon überschlagen sich<br />

die Ereignisse ... Eine musikalische Datenverarbeitung<br />

aus Musical, Revue und Show, eine<br />

spannende Geschichte aus der digitalen Zukunft<br />

oder einfach: ein unterhaltsamer Spaß! *bm<br />

Seit vielen Jahren stellt Travestiekünstlerin<br />

Miss Piggy ihre<br />

Geburtstagsfeier in den Dienst<br />

der guten Sache. Und auch heuer<br />

wird Mitte <strong>August</strong> eine große<br />

Gala zugunsten ihrer Stiftung<br />

„Help for Kids“ stattfinden.<br />

Dass sie den Event unter das<br />

selbstgewählte Motto „Sie wird<br />

immer jünger!“ stellt, zeugt von<br />

typischem Piggy-Humor, der<br />

meist mit einer guten Portion<br />

Selbstironie einhergeht. Zahlreiche<br />

ihrer Bühnenkolleg*innen,<br />

wie die bezaubernde Megy B.,<br />

hat sie ins Oberangertheater<br />

eingeladen, die zu Piggys Ehren<br />

allerhand zum Besten geben.<br />

Das Publikum erwartet eine<br />

feucht-fröhliche Geburtstagsfeier<br />

und ein Abend, der erfahrungsgemäß<br />

nicht so schnell zu<br />

Ende geht. Der Erlös der Feier<br />

geht an ihre Stiftung „Help for<br />

Kids“, die Kinder unterstützt, die<br />

an HIV leiden. Karten gibt’s unter<br />

089-28856988 oder per Mail:<br />

m-piggy@t-online.de. Happy<br />

Birthday! *bm<br />

15.8., Oberangertheater,<br />

Oberanger 38, 18:30 Uhr,<br />

www.miss-piggy.online<br />

23.7., Wirtshaus im Schachthof, Zenettistr.9, 20<br />

Uhr, Karten 24,50 / 29 €, www.im-schlachthof.<br />

de, www.melodiva.com<br />

FOTO: MELODIVA<br />

AUSSTELLUNG „TRANSVISION“<br />

Endspurt im Amerikahaus<br />

FOTO: KYLE/@UNSPLASH.COM<br />

Seit April ist im Amerikahaus<br />

die bemerkenswerte Ausstellung<br />

„TransVision“ zu sehen.<br />

Sie besteht aus zwei Teilen, in<br />

denen aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />

Aspekte der Entwicklung<br />

einer trans*Kultur beleuchtet<br />

werden: „TransMünchen“ wirft<br />

einen Blick auf die Geschichte<br />

und Gegenwart Münchner<br />

trans*Menschen und ihrer Community,<br />

„TransTrans – Transatlantic<br />

Transgender Histories“ erkundet<br />

das Netzwerk von Menschen, die<br />

diesseits und jenseits des Atlantiks<br />

trans*Geschichte geschrieben,<br />

erzählt und geprägt haben. Begleitend<br />

dazu gibt es ein vielfältiges<br />

Angebot an Veranstaltungen.<br />

Auch im <strong>Juli</strong> lohnt ein Besuch,<br />

denn drei spannende Events gilt<br />

es noch zu entdecken: Am 5.<br />

<strong>Juli</strong> wird um 19 Uhr die ebenso<br />

beeindruckende wie berührende<br />

Doku „Trans – I Got Life“ gezeigt,<br />

die beim Münchner Filmfestival<br />

2021 den Publikumspreis gewann.<br />

Am 14. <strong>Juli</strong> werden die Gäste von<br />

Kunsthistoriker Viktor Neumann<br />

in das Leben und Wirken der<br />

trans* Künstlerin Lorenza Böttner<br />

eingeführt, die unter anderem<br />

bei der Documenta 14 ausstellte.<br />

Als letzte Veranstaltung des<br />

Begleitprogramms steht am 15. <strong>Juli</strong><br />

der Film „I Am A Woman Now“ auf<br />

dem Programm, in dem Regisseur<br />

Michiel van Erp fünf trans* Frauen<br />

der ersten Stunde porträtiert. Die<br />

gesamte Ausstellung ist noch bis<br />

31.7. zu sehen. *bm<br />

Bis 31.7., TransVision,<br />

Amerikahaus, Karolinenplatz 3,<br />

www.amerikahaus.de


OPER FÜR ALLE <strong>2022</strong><br />

Die Bayerische Staatsoper und BMW laden ein<br />

Sa 16.7.22 20 Uhr DAS SCHLAUE FÜCHSLEIN Elena Tsallagova, Angela Brower,<br />

Audiovisuelle Live-Übertragung Wolfgang Koch u. a.<br />

aus dem Nationaltheater<br />

Robert Jindra, Musikalische Leitung<br />

Max-Joseph-Platz, München<br />

Eintritt frei<br />

Fr 16.9.22 19 Uhr Open Air Konzert Daniele Rustioni, Musikalische Leitung<br />

Mangfallpark, Rosenheim<br />

Sonya Yoncheva, Sopran<br />

Eintritt frei<br />

Bayerisches Staatsorchester<br />

Bayerische Staatsoper<br />

Co-Partner


52 Kultur<br />

Ende Mai feierte das Ballett „Der Sturm“<br />

der norwegischen Choreografin Ina<br />

Christel Johannessen im Gärtnerplatztheater<br />

Premiere.<br />

BALLETT<br />

„DER STURM“<br />

Getanzte KONSUMKRITIK<br />

Inhaltlich orientiert sich das Stück<br />

am berühmten Vorbild von William<br />

Shakespeare: Der Magier Prospero<br />

lebt mit seiner Tochter Miranda seit<br />

FOTO: MARIE-LAURE BRIANE<br />

zwölf Jahren auf einer Insel im Exil.<br />

Plötzlich nähert sich das Schiff von<br />

Prosperos Bruder, der einst schuld an<br />

dessen Vertreibung gewesen ist. Auf<br />

Prosperos Befehl hin entfacht der<br />

Luftgeist Ariel einen Sturm, infolge<br />

dessen die feindliche Besatzung auf<br />

der verzauberten Insel landet …<br />

So bekannt der Inhalt, so neu die<br />

Umsetzung, denn Johannessen zählt<br />

derzeit zu den innovativsten Tanzschaffenden<br />

Skandinaviens. Für ihr<br />

Ballett setzt sie Shakespeares letztes<br />

Meisterwerk in Kontrast zu unserer<br />

heutigen Konsumgesellschaft. In<br />

ihrer ersten Münchner Arbeit will<br />

sie mit „Der Sturm“ der Selbstzerstörung<br />

unserer abendländischen<br />

Gesellschaft entgegentreten: „Wenn<br />

wir die Natur töten, fällt alles auf uns<br />

selbst zurück“, so die Choreografin.<br />

„Ich möchte mit den Mitteln der<br />

Kunst einen Weg finden, die Natur<br />

zu retten.“ Die Musik zum Ballett<br />

stammt unter anderem von Georg<br />

Friedrich Händel, Frédéric Chopin<br />

und Luc Ferrari. *bm<br />

12./15.7., Gärtnerplatztheater,<br />

19:30 Uhr,<br />

www.gaertnerplatztheater.de


MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE<br />

Hochkultur im Hochsommer<br />

Die Münchner Opernfestspiele sind eine der bekanntesten<br />

und größten Events ihrer Art weltweit. Umso gespannter darf<br />

man sein, wenn jetzt die erste Ausgabe in der Intendanz von Serge<br />

Dorny ansteht.<br />

Kultur 53<br />

FOTO: WILFRIED HÖSL<br />

Der Belgier stellt bis 31. <strong>Juli</strong><br />

drei große Werke von Richard<br />

Strauss ins Zentrum: Seine<br />

letzte Oper "Capriccio",<br />

1942 übrigens im hiesigen<br />

Nationaltheater uraufgeführt,<br />

steht als Festspielpremiere<br />

mit Diana Damrau als Gräfin auf<br />

dem Programm. Inszenierungen<br />

von „Der Rosenkavalier"und "Die<br />

schweigsame Frau"<br />

komplettieren den Strauss-<br />

Schwerpunkt. Ein bestürzend<br />

aktuelles Werk ist als<br />

Eröffnungspremiere zu sehen:<br />

Um religiösen Fanatismus, Ausschweifungen<br />

eines Priesters<br />

und eine Teufelsaustreibung<br />

im frühen 17. Jahrhundert geht<br />

es in Krzysztof Pendereckis<br />

Oper "Die Teufel von Loudun".<br />

Generalmusikdirektor Vladimir<br />

Jurowski dirigiert, Simon<br />

Stone führt Regie. In den acht<br />

weiteren Opernproduktionen<br />

des Festspielprogramms<br />

werden Sängerinnen und<br />

Sänger wie Aida Garifullina, Anja<br />

Harteros, Placid Domingo oder<br />

auftreten. Hochkarätig besetzt<br />

sind auch die Liederabende.<br />

Festspiel- und Kammerkonzerte<br />

runden das Programm ab. Das<br />

Bayerische Staatsballett<br />

zeigt in der Reihe "Heute ist<br />

morgen" neue Kreationen, das<br />

Opernstudio präsentiert sich<br />

in einem Festspielkonzert und<br />

auch die Tradition des Festspiel-<br />

Gottesdienstes wird fortgeführt.<br />

Fünf musikalisch überreiche<br />

Wochen erwarten das Publikum!<br />

*bm<br />

Bis 31.7., Nationaltheater, Max-<br />

Joseph-Platz, www.staatsoper.de<br />

Besonderes, Kleinserien und Einzelstücke,<br />

vorwiegend aus Deutschland und Europa.<br />

Schönes für dich, dein Zuhause und zum<br />

Verschenken.<br />

Interieur, Delikatessen, Geschirr, Gläser,<br />

Fashion, Schuhe, Accessoires, Weine – auch<br />

gekühlt, Einrichtungsberatung und vieles mehr.<br />

Das EdelSchön • Baaderstraße 35 • 80469 München<br />

info@dasedelschoen.de • www.dasedelschoen.de<br />

+49 89 37 41 66 45 + @dasedelschoen


54 Kultur<br />

„TOOTSIE“ IM<br />

GÄRTNERPLATZ-<br />

THEATER<br />

Lady mit<br />

Lümmel<br />

FOTO: GÄRTNERPLATZTHEATER<br />

Unglaubliche vierzig Jahre ist es<br />

schon her, dass Dustin Hoffman<br />

für Sydney Pollacks Komödie „Tootsie“ in<br />

Frauenklamotten schlüpfte. Der Film über<br />

die Absurditäten des Showgeschäfts, den<br />

Umgang mit Geschlechterrollen und einen<br />

Mann, der erst als Frau zum besseren Kerl<br />

wird, war ein Kassenschlager der 1980er-<br />

Jahre.<br />

Zum Inhalt: Michael Dorsey ist ein<br />

arbeitsloser Schauspieler und verzweifelt<br />

auf der Suche nach dem nächsten<br />

Engagement. Um die Rolle der Dorothy<br />

Michaels in einer Arztserie zu ergattern,<br />

entschließt er sich, mit Make-up, Perücke<br />

und in Frauenklamotten zum Casting zu<br />

erscheinen – und erhält prompt den Job.<br />

Mehr noch: Die resolute Dorothy avanciert<br />

als selbstbewusste und emanzipierte<br />

Frau rasch zum Medienstar. Doch nicht<br />

nur Michaels Privatleben leidet darunter,<br />

auch das Versteckspiel und die tägliche<br />

Verwandlung vom Mann zur Frau halten<br />

große Herausforderungen bereit …<br />

„Tootsie“ feierte 2019 am Broadway als<br />

Musical Premiere. Das Münchner Gärtnerplatztheater<br />

zeigt zum 40. Jubiläum<br />

des Kinoklassikers ab 7. <strong>Juli</strong> exklusiv die<br />

europäische Erstaufführung unter der<br />

Regie von Gil Mehmert (Choreografie<br />

Adam Cooper). Die Hauptrolle der Dorothy<br />

spielt Armin Kahl. Der gebürtige Bamberger<br />

wurde 2019 mit dem „Deutschen<br />

Musical Theater Preis“ ausgezeichnet<br />

und war im Gärtnerplatztheater bereits in<br />

der Hauptrolle des Musicals „Jesus Christ<br />

Superstar“ zu sehen.<br />

Schräg, menschlich, politisch, komisch,<br />

stark: Dorothy hat das Zeug, zum Darling<br />

des Münchner Sommers zu werden! *bm<br />

7., 9., 10., 13., 21. + 24.7.,<br />

Gärtnerplatztheater, 19:30 Uhr,<br />

www.gaertnerplatzheater.de<br />

„WUNDERBAR“ IM GOP<br />

Wunder gescheh’n<br />

FOTO: GOP<br />

Ab dem 8. <strong>Juli</strong> verwandelt<br />

sich die Bühne des<br />

GOP-Varietés in eine Bar –<br />

allerdings eine, die kurz vor der<br />

Schließung steht.<br />

Was auch ein sentimentaler<br />

Abschied hätte werden<br />

können, verwandelt sich zu<br />

einem rauschenden Fest. Ein<br />

letztes Mal treffen Gastgeber<br />

und Stammgäste aufeinander<br />

und lassen mit ihren Talenten<br />

schlicht Wundervolles<br />

entstehen. Barinhaberin<br />

Ruth von Chelius führt mit<br />

Anekdoten und Gesang durch<br />

den Abend und bildet trotz<br />

der exzentrischen Ava einen<br />

ausgleichenden Ruhepol zu<br />

den dynamischen und atemberaubenden<br />

Darbietungen<br />

ihrer artistischen Kolleg*innen.<br />

Ob Magie, Rollschuhakrobatik,<br />

Äquilibristik, Gesang oder<br />

Comedy: Diese Mischung<br />

macht aus dem vermeintlichen<br />

Abschiedsabend eine<br />

funkelnde Gala internationaler<br />

Artist*innen. *bm<br />

Ab 8.7., GOP, Maximilianstr. 47,<br />

Karten ab 49 Euro,<br />

www.variete.de


HAUS<br />

DER<br />

Dumb Type<br />

6.5 — 11.9.22<br />

KUNST<br />

Photo: Emmanuel Valette


56 Kultur<br />

KOMMUNALE VERDIENSTMEDAILLE<br />

Thomas Niederbühl geehrt<br />

Im April erhielt Stadtrat Thomas Niederbühl (Rosa<br />

Liste), zusammen mit 24 weiteren verdienten<br />

Kommunalpolitiker*innen, die Kommunale Verdienstmedaille<br />

in Silber aus den Händen des bayerischen Innenministers<br />

Joachim Herrmann. „Als Stadtrat hat sich Thomas Niederbühl<br />

stets für eine solidarische Stadtgesellschaft engagiert,<br />

in der Menschen mit vielfältiger Herkunft, verschiedenen<br />

Lebensperspektiven und bunten, kulturellen und sozialen<br />

Hintergründen gut zusammenleben können“, so Herrmann.<br />

„Sein besonderes Augenmerk gilt einer aktiven Gleichstellungspolitik<br />

für ein selbstbestimmtes und diskriminierungsfreies<br />

Leben.“ In der Summe habe Niederbühl<br />

erfolgreich zum queeren Aufschwung<br />

der letzten Jahre beigetragen und<br />

München als tolerante, weltoffene<br />

und liebenswerte Großstadt<br />

mitgestaltet.<br />

Thomas Niederbühl zeigte sich<br />

bei der Verleihung in Rosenheim<br />

erfreut. Für ihn bedeute die<br />

Auszeichnung Anerkennung und<br />

Ansporn zugleich. Anekdote am<br />

Rande: In der Begründung des Ministers<br />

kamen die Worte schwul, lesbisch,<br />

trans* oder LGBTIQ* nicht vor. Immerhin<br />

hat er gegen Ende zweimal das Wort „queer" (das er „quer"<br />

aussprach) in den Mund genommen. „Da gibt’s noch was zu<br />

tun!“, kommentierte Thomas Niederbühl schmunzelnd. *bm<br />

FOTO: BAYERISCHES INNENMINISTERIUM<br />

ALEXANDER-MIKLOSY-WEG<br />

Auf queeren Pfaden durchs<br />

Viertel<br />

Ein weiterer öffentlicher Ort in<br />

München ist nach einer Person<br />

der queeren Zeitgeschichte<br />

benannt: Seit kurzem gibt es<br />

den „Alexander-Miklosy-Weg“,<br />

ein Fuß- und Radweg entlang<br />

der Westermühlstraße im<br />

Glockenbachviertel. Benannt<br />

ist er nach Alexander Miklosy,<br />

der als Mitglied der Rosa Liste<br />

16 Jahre lang Vorsitzender<br />

des Bezirksausschusses<br />

2 und somit Bezirksbürgermeister<br />

des queeren<br />

Glockenbachviertels war. Bis<br />

zu seinem Tod 2018 war er<br />

FOTO: MICHAEL LUCAN<br />

sympathischer Politiker und<br />

humorvoller Vorkämpfer der<br />

LGBTIQ*-Community. Der<br />

Vorschlag, den Träger der<br />

Medaille „München leuchtet"<br />

auch diese Ehrung zuteil<br />

werden zu lassen, stammt von<br />

seinen Parteifreunden – und<br />

wurde vom Bezirksausschuss<br />

durchweg begrüßt. In der<br />

Stadtratsvorlage hieß es: „Er<br />

war ein Sympathieträger, der<br />

gut mit Menschen umgehen<br />

konnte und viele miteinander<br />

verbunden hat." Dem ist nichts<br />

hinzuzufügen. *bm<br />

Oberbürgermeister<br />

Wir machen uns stark!<br />

Für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*,<br />

inter* und queere Menschen<br />

Ist die Welle noch so steil,<br />

a bisserl was geht allerweil.<br />

www.az-muenchen.de/abo<br />

Als Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*<br />

ist es unser Ziel, die LGBTIQ*-Community in München<br />

zu stärken und Benachteiligungen abzubauen.<br />

Wir machen uns stark. Für LGBTIQ*.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

muenchen.de/lgbti


NIL-WIRT AUSGEZEICHNET<br />

München leuchtet für Manfred<br />

Kultur 57<br />

Es ist eine großartige Ehrung für<br />

ein bemerkenswertes Lebenswerk:<br />

Am 30. April wurde Szene-Gastronom<br />

Manfred Krischer (82) mit der Medaille<br />

„München leuchtet – Den Freundinnen<br />

und Freunden Münchens“ in Bronze<br />

ausgezeichnet.<br />

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden<br />

überreichte die Auszeichnung im<br />

Rathaus. „Manfred Krischer hatte immer<br />

ein offenes Ohr für die Sorgen und<br />

Nöte seiner Gäste. Dies ging immer<br />

weit über seine Rolle als Wirt hinaus“,<br />

so Habenschaden. „Mit seinem ganzen<br />

vielseitigen, lebenslangen Engagement<br />

hat er sich nicht nur hohes Ansehen<br />

und Wertschätzung in der schwulen<br />

Community Münchens erworben,<br />

sondern auch unschätzbare Verdienste<br />

für eine vielfältige und tolerante<br />

Stadtgesellschaft und ein für alle<br />

Bevölkerungsgruppen lebenswertes<br />

München.“<br />

Und in der Tat: Das Café Nil im Herzen<br />

des Glockenbachviertels ist als Szene-<br />

Treff weit über die Grenzen Bayerns hinaus<br />

bekannt – genauso wie sein Gründer<br />

FOTO: STEFAN RUMPF<br />

und langjähriger Wirt Manfred Krischer,<br />

der seit den 1970er-Jahren mehrere<br />

schwule Lokale sowie die bekannte<br />

„Türkensauna“ in der Maxvorstadt<br />

betrieb. Als Institution der Münchner<br />

LGBTIQ*-Community unterstützt er<br />

bis heute die Szene und ist noch oft im<br />

Café Nil zu sehen, das er vor 33 Jahren<br />

gründete. Wir gratulieren herzlich! *bm


58 Kultur<br />

FOTO: MÜNCHEN TICKET GMBH<br />

DRAGS IN DER DREHLEIER<br />

Willkommen in unserem Reich<br />

Das Zeitalter queerer Hoheiten ist<br />

angebrochen: Die Münchner Majestäten<br />

Ruben Tuesday und Vicky Voyage<br />

laden zu einer Drag-Revue der Extraklasse<br />

ins geschichtsträchtige Theater Drehleier<br />

in Haidhausen.<br />

Hier zelebrieren sie Drag als vielfältige<br />

Kunstform, die für jeden Geschmack<br />

etwas bereithält: Die Wienerin Pandora<br />

Nox kombiniert tänzerische Fähigkeiten<br />

mit kunstvollen Looks, Drag Quing Ryan<br />

Stecken aus Berlin verführt das Publikum<br />

mit Gesang, Lokalmatadorin Janisha Jones<br />

ist berühmt für ihre übermenschlichen<br />

Kniescheiben, die Tirolerin Betty Pearl<br />

sorgt für österreichischen Flair mit<br />

Lachfaktor, Senkrechtstarterin Barbie Q<br />

ist immer für eine Überraschung gut, Kid<br />

Kockett ist ein Bär, wie er im Buche steht<br />

und Newcomer Perry Stroika hat sogar<br />

magische Fähigkeiten. Eine fabulöse Show<br />

mit üppiger, royaler Besetzung! *bm<br />

9.7., Theater Drehleier,<br />

Rosenheimer Str. 123, 20 Uhr, 33 €,<br />

www.theater-drehleier.de<br />

Dein Partner für Wohnen<br />

und Pflege im Alter<br />

www.muenchenstift.de<br />

Info-Telefon: 089 62020-340


Coca-Cola und die Konturflasche sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.


Musik<br />

INTERVIEW<br />

LIZZO:<br />

LOUD and<br />

PROUD<br />

Die Rapperin, Sängerin und Aktivistin<br />

ist zum Weltstar und einer<br />

der wichtigen Stimmen ihrer Generation<br />

gereift. Mit ihrem neuen Album „Special“<br />

sorgt Lizzo jetzt aber erst einmal für den<br />

Soundtrack zu einem hoffentlich herrlichen<br />

Sommer.<br />

Man kann nun wirklich nicht behaupten,<br />

dass Lizzo die äußeren Insignien ihres<br />

monumentalen Erfolgs der vergangenen<br />

drei Jahre unter den Teppich kehren würde.<br />

Als wir zum Video-Interview verabredet<br />

sind, sitzt die – natürlich fabulös gelaunte<br />

– Künstlerin vor einer Schrankwand, aus<br />

der links des Kopfes drei Grammy-Awards<br />

hervorlugen. „Ich bin gerade im Haus von<br />

Quincy Jones“, scherzt Lizzo zwar in Anspielung<br />

auf den legendären Superproduzenten<br />

von Michael Jackson und vielen anderen, der<br />

es in seiner Karriere auf bislang 28 Grammys<br />

brachte. Aber das stimmt natürlich nicht.<br />

Lizzo hockt in ihrem Eigenheim in den<br />

Hollywood Hills, und die Auszeichnungen, es<br />

sind ihre eigenen – und die soll ruhig jeder<br />

sehen. „Ich hatte es zu Anfang meiner Laufbahn<br />

nicht darauf angelegt, auch nur einen<br />

einzigen Grammy zu gewinnen“, sagt sie. „In<br />

mir loderte der Ehrgeiz, Musik zu machen,<br />

hinter der ich selbst absolut stehe und mit<br />

der ich anderen Menschen ein Supergefühl<br />

geben kann. Die Auszeichnungen sind<br />

eher das Symptom meiner Hartnäckigkeit,<br />

Zielstrebigkeit und Entschlossenheit.“<br />

Lizzo, geboren vor 34 Jahren als Melissa<br />

Viviane Jefferson in Detroit, als Kind klassisch<br />

ausgebildete Flötistin, später Mitglied<br />

in R&B- und Rap-Gruppen und nach<br />

Umzügen nach Houston und Minneapolis<br />

nun also in L.A. residierend, hat seit 2019<br />

eine der atemberaubendsten Pop-Karrieren<br />

der letzten Jahrzehnte hingelegt. Jahrelang<br />

rannte sie – ambitioniert, talentiert aber oft<br />

glücklos – gegen geschlossene Türen im<br />

Showgeschäft. Um dann, 2019 mit ihrem<br />

Album „Cuz I Love You“ sowie den Singles<br />

„Juice“ und insbesondere „Truth Hurts“<br />

zu realisieren, dass die Türen plötzlich<br />

alle offenstehen. Also rannte sie durch.<br />

„Unsere Gesellschaft“, so Lizzo, „hat lange<br />

nicht dazu tendiert, dicken, schwarzen<br />

Mädchen besonders viel zuzutrauen. Ja, es<br />

hat Kraft erfordert, mich durchzusetzen.<br />

Die Wahrscheinlichkeiten standen nicht auf<br />

meiner Seite. Ich denke, ich konnte einige<br />

Stereotypen beseitigen. Aber am Ziel einer<br />

gleichberechtigten Gesellschaft sind wir<br />

noch lange nicht angekommen.“<br />

Lizzo ist längst nicht nur eine verdammt<br />

begabte Sängerin, Songschreiberin und<br />

Rapperin, sie ist auch eine der wichtigsten<br />

Aktivistinnen weltweit für Vielfalt, Gleichberechtigung,<br />

Body Positivity, Mental Health<br />

und – sich selbst keiner festen sexuellen<br />

Identität zuschreibend – die Interessen der<br />

LGBTQ-Gemeinde. - Das „Time“-Magazin<br />

hat Lizzo sogar auf der Titelseite seiner<br />

„Frauen, die die Welt verändern“-Ausgabe<br />

gedruckt. Wie, aus deiner Sicht, hat du<br />

denn die Welt verändert, liebe Lizzo?<br />

„Indem ich mich nicht habe aufhalten<br />

lassen, meine Bedürfnisse zu befriedigen.<br />

Und du darfst dich nicht abspeisen und<br />

dir deine Visionen nicht von sogenannten<br />

Entscheidungsträgern kaputtreden lassen.<br />

Ich brauche kräftige Mädchen für meine<br />

TV-Casting-Show „Lizzo’s Watch Out<br />

for the Big Grrrls“? Also überzeugte ich<br />

Amazon Prime, meine Vision umsetzen<br />

zu können. Ich bin überzeugt, dass jede<br />

Körperform sexy ist? Ich ließ nicht locker, bis<br />

ich eine Bekleidungsfirma fand, die meine<br />

Shapewear-Philosophie teilt. Ja, ich bin laut,<br />

ich bin stolz, ich habe eine Stimme, und<br />

diese Stimme will ich nutzen, um Menschen<br />

zu inspirieren und zu ermutigen, ihr Leben<br />

zum Positiven zu verändern.“<br />

Auch auf dem neuen Album „Special“<br />

klingt LIzzo ungemein inspirierend und<br />

motivierend. Die erste Single „About Damn<br />

Time“ holt die Menschen mit frischem<br />

Discosound auf die endlich wieder<br />

geöffneten Tanzflächen. Und der neueste<br />

Hit „Grrrls“ (Lizzo ist offenbar vernarrt in<br />

diese Schreibweise, ihr zweites Album<br />

hieß 2015 „Big Grrrl Small World“) bietet<br />

kross gebrutzelte Frauenpower auf exakt<br />

zwei Minuten Länge. „Die Songs auf der<br />

Platte sind sehr unterschiedlich, aber eines<br />

haben sie gemeinsam“, sagt Lizzo. „Ich will<br />

unbedingt, dass sie den Menschen Freude<br />

bringen.“<br />

*Interview: Steffen Rüth


Gleiche Würde<br />

Gleiche Rechte<br />

Du bist queer und erlebst Diskriminierung – etwa im Job,<br />

bei der Wohnungssuche oder bei einer Hotelbuchung?<br />

Lass Dir Diskriminierung nicht gefallen!<br />

Wir setzen uns für Deine Rechte ein und beraten Dich.<br />

www.antidiskriminierungsstelle.de<br />

Servicebüro: 0800 546 546 5


Musik<br />

SOUL<br />

Stark wie immer: Heather Small<br />

Mit „Colour My Life“ präsentiert die (ehemalige) M-People-Sängerin<br />

Heather Small in ein paar Wochen ein neues Album mit neuer<br />

Musik und einigen ausgewählten Top-10-Hits der Band, die bis<br />

zur Auflösung 1999 die europäischen Charts beherrschte. Einen<br />

ersten Vorgeschmack gibt es schon jetzt mit „Love Me or Not“.<br />

Benannt ist das Album nach der ersten Single, die es zusammen<br />

mit M People in die Hitlisten schaffte: „Colour My Life“. Es folgten<br />

damals ab 1991 bis zur Trennung weltweit populäre Stücke wie<br />

„Moving on Up“, „Search for the Hero“, „Excited“ oder auch „Angel<br />

St“ und „Open Your Heart“.<br />

Heather Smalls Stimme gehört dank M People fest zum Soundtrack<br />

der 1990er, Hit auf Hit sorgte für volle Tanzflächen und (bei<br />

den meisten) für gute Laune. Zur Jahrtausendwende trennte sich<br />

die Band, ist seitdem aber immer wieder mit „Best of“-Alben in den<br />

Charts und aus den Radios und Klubs ohnehin nie verschwunden.<br />

Heather Small, die vor M People auch kurze Zeit bei Black Box<br />

sang, startete eine in UK erfolgreiche Solokarriere und arbeitete<br />

unter anderem mit Tom Jones zusammen.<br />

Unsere Anspieltipps auf diesem ganz wunderbaren Werk sind<br />

„Proud“, „You Do Something to Me“ sowie „Love Me or Not“. Das<br />

Album erscheint im <strong>Juli</strong>, es kann schon jetzt vorbestellt werden. *rä<br />

www.heathersmall-mpeople.com<br />

POP<br />

Madonna: „Finally Enough<br />

Love: 50 Number Ones“<br />

Fünfzigmal die Charts anzuführen, ist eine stolze Leistung.<br />

Das gelang Madonna zwischen 1983 und 2019 in<br />

den US-Dancecharts – für eine Sängerin, die aus der Klubwelt<br />

kommt, eine wichtige Sache, für die Fans ohnehin ein Freudenfest.<br />

Und das wird im Hochsommer gefeiert, denn dann<br />

erscheint das Album „Finally Enough Love: 50 Number Ones“ in<br />

zwei Versionen: einmal nur 16 Lieder, einmal wirklich alle 50.<br />

Unsere Anspieltipps sind<br />

„Holiday“ von 1983, „Justify<br />

My Love (Orbit Edit)“ von<br />

1990, „Ray of Light (Sasha<br />

Ultra Violet Mix Edit)“ aus<br />

dem Jahr 1998, „Sorry (PSB<br />

Maxi Mix Edit)“ von 2006<br />

zusammen mit den Pet Shop<br />

Boys, „American Pie (Richard<br />

„Humpty“ Vission Radio Mix)“<br />

von 2000, „Living for Love<br />

(Offer Nissim Promo Mix)“<br />

aus dem Jahr 2015 und „I<br />

Don’t Search I Find (Honey<br />

Dijon Radio Mix)“ von 2019<br />

mit, genau, Trans*-Aktivistin<br />

Honey Dijon.<br />

Musikalisch geht die Reise<br />

von Disco-Pop – etwa bei<br />

„Like a Virgin“, das zusammen<br />

mit Nile Rodgers von Chic<br />

entstanden ist – über Dance<br />

bis hin zu Techno-Pop, Trance<br />

und House. Abwechslungsreiche<br />

Musik durch Madonnas<br />

ehrliches Interesse an den<br />

mitwirkenden Künstler*innen<br />

und aktiver Teilnahme des<br />

„Rebel Heart“ am Geschehen<br />

in der Klubwelt. Das voraussichtliche<br />

Erscheinungsdatum<br />

der 3CD-Box ist der 19.<br />

<strong>August</strong> <strong>2022</strong>. *rä<br />

www.madonna.com<br />

TIPP<br />

HAYLEY KIYOKO<br />

„Panorama“<br />

Unlängst stellte die Sängerin ihre neue Single<br />

„For the Girls“ aus ihrem bald erscheinenden<br />

zweiten Album „Panorama“ vor. Auch beim<br />

Musikvideo führte die Pop-Vorreiterin Regie und<br />

legt eine romantisch-queere Parodie von Amerikas<br />

beliebtester Dating-Show vor …<br />

FOTO: TREVOR FLORES<br />

„Wie auch immer du dich identifizierst<br />

oder wen auch immer du<br />

liebst, ich hoffe, dieser Sommer-Bop<br />

gibt dir das Gefühl, sexy und stark<br />

zu sein“, so die Künstlerin darüber.<br />

Seit sie 2018 ihr Debütalbum<br />

„EXPECTATIONS“ veröffentlichte,<br />

hat sich Kiyoko zu einer der<br />

weltweit meistverehrten<br />

Pop-Künstlerinnen entwickelt<br />

und sich laut Rolling Stone „an<br />

die Spitze einer selbstbewusst<br />

queeren Pop-Bewegung“ gesetzt“.<br />

#20GAYTEEN wurde Kiyoko für zwei<br />

VMAs nominiert und gewann als „Push<br />

Artist of the Year“, außerdem performte<br />

sie ihren Song „Curious“ im Rahmen<br />

der Veranstaltung. Seit ihrem Debüt als<br />

Musikerin im Jahr 2015 hat Hayley Kiyoko<br />

weltweit über 1 Milliarde Streams, 2,2<br />

Millionen YouTube-Abonnenten und über<br />

817 Millionen YouTube-Views angehäuft,<br />

außerdem hat sie ausverkaufte Konzerte<br />

rund um die Welt gespielt, darunter<br />

in Deutschland. Von NPR als „eine der<br />

einflussreichsten Musikerinnen des<br />

21. Jahrhunderts” gepriesen, inspiriert<br />

Hayley ihre Community mit nuanciertem<br />

Storytelling und ermutigenden Lyrics.<br />

Letztes Jahr brachte Hayley ihr erstes<br />

Gender-inklusives Parfüm Hue, heraus,<br />

erhältlich unter huebyhayley.com.


In Thailand glauben wir daran,<br />

dass Vielfalt wunderbar ist.<br />

www.gothaibefree.com<br />

HIER DEN AKTUELLEN<br />

LGBT-GUIDE<br />

HERUNTERLADEN!<br />

Jetzt Urlaub buchen bei ...<br />

www.kerle.reisen www.pinktours.de www.diversitytours.de


Musik<br />

NACHGEFRAGT<br />

FOTO: VINCE AUNG<br />

LAUV: Ari sucht das Glück<br />

Lauv ist längst ein weltweit<br />

erfolgreicher und angesehener<br />

Popstar. Glücklich ist der US-<br />

Amerikaner jedoch nicht. Mit<br />

seinem neuen Album versucht er sich nun<br />

selbst ein Stück weit näherzukommen.<br />

In „Hey Ari“, dem neunten der 13 Stücke<br />

seines zweiten Albums „All 4 Nothing“<br />

stellt sich Lauv die Frage aller Fragen<br />

schließlich selbst. „Hey Ari, are you happy?“,<br />

will der 27-jährige Popmusiker, der mit<br />

bürgerlichem Namen Ari Leff heißt, gern<br />

wissen, und erfreulicherweise gibt er sich in<br />

der sehr zurückhaltend instrumentierten,<br />

beinahe nackten Akustikfolk-Nummer<br />

auch die Antwort: „Yeah, for sure“. So richtig<br />

hundertprozentig überzeugend klingt<br />

das allerdings nicht, lieber Ari. „Es ist auch<br />

immer noch alles ein wenig wacklig, was<br />

mein Befinden betrifft“, erzählt dieser nun<br />

im Videointerview, morgens um sage und<br />

schreibe 7:30 Uhr auf dem heimischen<br />

Sofa in Los Angeles hockend, die beiden<br />

bellenden Hunde im Hintergrund freundlich<br />

ignorierend. „Was ich sagen kann, ist, dass<br />

es mir besser geht. An manchen Tagen geht<br />

es mir auch richtig gut. An anderen bin ich<br />

nicht so sicher.“<br />

Lauv, der sich im Gespräch schnell als<br />

liebenswürdig und offen erweist, hat das<br />

Thema „mental health“ gewissermaßen zum<br />

Dreh- und Angelpunkt seiner popmusikalischen<br />

Arbeit gemacht. Man weiß, weil er<br />

darüber redet, dass er an Zwangsstörungen<br />

leidet und Medikamente nimmt, wer Näheres<br />

über sein nicht immer konstruktives<br />

Verhältnis zu Drogen, Alkohol oder Internet<br />

erfahren will, der muss nur Nummern wie<br />

„Molly in Mexico“ hören, und dass es mit<br />

der Liebe zu den, in Lauvs Fall, Frauen<br />

vergleichsweise diffizil ist, dafür steht er<br />

gewissermaßen mit seinem Gesamtwerk.<br />

Wenn er dann doch mal ein glückliches<br />

Liebeslied schreibt, so wie das immens<br />

eingängige Titelstück „All 4 Nothing (I’m<br />

So In Love)“, „dann kann man schon quasi<br />

davon ausgehen, dass kurze Zeit später alles<br />

in Flammen aufgeht“, so Ari selbstironisch.<br />

„Trotzdem ist es schön,<br />

einen echten Love<br />

Song über meine<br />

damalige Freundin<br />

und mich zu haben,<br />

allein schon, um das<br />

Gefühl immer wieder<br />

wachrufen zu können,<br />

dass ich zu der Zeit<br />

hatte.“ So lange sei<br />

das noch gar nicht her,<br />

und, so Ari nun ungewohnt<br />

zurückhaltend,<br />

das allerletzte Wort<br />

in dieser Verbindung sei wohl auch noch<br />

nicht gesprochen, „aber, so viel kann ich<br />

sagen, die Liebe ist eine hochkomplizierte<br />

Angelegenheit.“<br />

Wobei Lauv freilich auch – im Leben wie in<br />

den Liedern – mit der Liebe zu sich selbst<br />

hadert. Seinen großen globalen Durchbruch<br />

feierte der Mann, der Studiotechnologie<br />

studierte, ursprünglich hinter den Kulissen<br />

wirken wollte, aber dann durch Songs<br />

auf MySpace von sich reden machte,<br />

bekanntlich vor fünf Jahren mit dem über<br />

zwei Milliarden Mal gestreamten Song „I Like<br />

Me Better“. Und auch auf seinem Debütalbum<br />

„How I’m Feeling“ setzte er sich<br />

drei Jahre später ausgiebig mit sich selbst<br />

auseinander – Songs wie „Fuck, I’m Lonely“<br />

(mit Anne-Marie) oder „I’m So Tired“ (mit<br />

Troye Sivan) dürften vielen noch im Ohr sein.<br />

Und auch auf „All 4 Nothing“ übt sich Lauv<br />

in gründlicher Selbstbespiegelung. „Ich hatte<br />

mich nach dem Erfolg wirklich gewundert,<br />

warum ich nicht besser drauf war“, sagt er.<br />

„Es war eigenartig: Alle beglückwünschten<br />

mich, aber mein persönliches<br />

Glücksempfinden<br />

war gleich Null.“ Direkt im<br />

ersten Song, „26“ heißt<br />

der, fragt sich Lauv, nun<br />

„26 and rich“, „warum auch<br />

ein nettes Haus und Geld<br />

auf dem Konto nichts an<br />

meiner inneren Unruhe<br />

und an meinen Ängsten<br />

geändert haben.“<br />

Die Antwort kennt er<br />

noch immer nicht, aber<br />

durch die Arbeit an „All<br />

4 Nothing“ sei er sich selbst merklich<br />

nähergekommen, sagt Lauv. Komplett<br />

verzichtet der Mann, der schon mit Ed<br />

Sheeran auf Stadiontour war und neben<br />

den schon Genannten auch mit BTS<br />

oder Ellie Goulding sang, dieses Mal auf<br />

Kollaborationen. Und statt sich sechs<br />

Kunstfiguren auszudenken wie noch auf<br />

„How I‘m Feeling“, spricht er auf dem neuen<br />

Album aus nur einer einzigen Perspektive:<br />

der eigenen.<br />

*Interview: Steffen Rüth


BUCH<br />

UNTERHALTUNG<br />

Lesen macht GLÜCKLICH<br />

Es ist gerade nicht die Zeit, jeden Tag auf die Piste zu gehen, geimpft oder schon<br />

geboostert, man igelt sich doch eher zu Hause ein und genießt das hyggelige<br />

Heim. Entspannung geht dann mit Podcasts, YouTube, TikTok sowie mit TV und Streamingformaten<br />

– oder ganz oldschool mit einem Buch. Wir haben zwei Tipps für dich.<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/DEANDROBOT<br />

DRAG<br />

COP<br />

CANDAS JANE<br />

DORSEY<br />

SIMON JAMES GREEN: „HEARTBREAK<br />

BOYS“.<br />

Was tun, wenn der Freund einen betrügt?<br />

Wenn er eine Affäre mit dem Freund eines<br />

guten Kumpels hat? Wenn sie das auch<br />

noch ganz öffentlich zelebrieren und sich<br />

von den alten Beziehungen lösen? Entweder<br />

trauern oder sich rächen. Jack und Nate ist<br />

so etwas passiert, sie sinnen auf Rache auf<br />

Social Media. Zusammen starten sie eine<br />

Seite auf Instagram (TheHeartBreakBoys),<br />

um ihr Leben möglichst interessant als<br />

Roadtrip zu inszenieren. Was natürlich erst<br />

mal gehörig schiefgeht … „Beim Schreiben<br />

dieses Buchs hatte ich so viel Spaß. Es ist<br />

eine LGBTIQ* Romance und beinhaltet<br />

einige meiner liebsten Tropes: Griesgram<br />

trifft auf Sonnenschein, Enemies to Lovers<br />

und – natürlich – gibt es nur ein Bett für<br />

zwei. Es passieren lauter kuriose Dinge auf<br />

diesem Roadtrip, die euch hoffentlich zum<br />

Lachen bringen werden. Aber die Geschichte<br />

beinhaltet auch eine wichtige Botschaft,<br />

denn es geht darum, ganz man selbst zu<br />

sein – stolz und authentisch – und sich nicht<br />

darum zu sorgen, was andere Menschen von<br />

einem halten könnten“, so der Autor über<br />

sein wirklich drolliges Buch. *rä<br />

www.luebbe.de<br />

CANDAS JANE DORSEY: „DRAG COP“.<br />

Queere Lebenswelten sind auch im Genre-<br />

Thriller angekommen, es war nur eine<br />

Frage der Zeit, wann endlich eine bisexuelle<br />

Sozialarbeiterin und ihre Katze Bunnywit<br />

als Ermittlerin in Buchform kriminalistische<br />

Erfolge feiern. Es geht (natürlich) um Mord,<br />

aber um den Mord an der geliebten Enkelin<br />

einer guten Freundin, um Menschen, die<br />

Böses im Schilde führen, um Sex und<br />

Sexarbeit und um Verrat. Das alles wurde<br />

von der 1952 geborenen Kanadierin Candas<br />

Jane Dorsey so erfrischend ironisch<br />

und witzig zu eianem Netz aus Spannung<br />

und Witz verwoben, dass es eine Freude<br />

ist. Lieblingsüberschrift: „Cherchez la<br />

Schwindlerin“. *rä<br />

www.suhrkamp.de<br />

TIPP<br />

„Der Mönch in High Heels –<br />

Du darfst sein, wer du bist“<br />

„Du trägst eine besondere Schönheit in dir, die nur du in die Welt bringen kannst“:<br />

Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten Make-up-Artists und LGBTIQ*-<br />

Mönchs Kodo Nishimura. Geboren wurde er 1989, er wuchs also in einer Zeit auf, als<br />

mehr und mehr möglich war, als Queerness scheinbar möglich war.<br />

Kodos Vater war ebenfalls Mönch und Nishimura wuchs dadurch im Tempel auf.<br />

Nach der High School ging er in die USA und studierte dort am College. Während<br />

dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft zu Mode und Make-up und bildete sich<br />

darin weiter fort. Er schminkt internationale Models für Fashion-Shows und gibt<br />

Make-up-Kurse für Transgender-Frauen. 2015 erhielt er die Mönchsweihe und teilt<br />

seine Zeit seitdem gleichmäßig auf das Leben im Tempel und auf seine Karriere in<br />

der Fashionwelt auf.<br />

www.droemer-knaur.de


VERLOSUNG<br />

Ein Band, der sie<br />

alle versammelt<br />

„Queer Cinema Now“ versammelt über 200<br />

Liebeserklärungen an die zentralen Filme des<br />

nicht-heteronormativen Kinos aus zwölf Jahren. Der<br />

reich bebilderte Band bietet so einen repräsentativen<br />

Überblick über die wichtigsten Werke der jüngeren<br />

queeren Filmgeschichte.<br />

Ein Buch, das dafür sorgt,<br />

dass man merkt, dass es<br />

noch gar nicht SO weit<br />

her ist mit der Toleranz<br />

in der Medienlandschaft.<br />

Gerne zitieren wir daher<br />

großzügig: „Dass gefeierte<br />

Filme und Bücher,<br />

die von nicht-heterosexuellen<br />

Leidenschaften<br />

erzählen, zu ‚universellen<br />

Liebesgeschichten‘<br />

erklärt worden sind,<br />

und Filme wie ,Carol‘,<br />

,Blau ist eine warme<br />

Farbe‘ (2013) oder<br />

auch ,Call Me by<br />

Your Name‘ (2017) nicht als Filme über lesbische<br />

oder schwule Beziehungen beworben und besprochen<br />

wurden, gehört zu den Standard-Stilblüten deutscher<br />

Feuilletons. Queere Filmemacher*innen wie Ulrike Ottinger,<br />

François Ozon, Pedro Almodóvar, Gus Van Sant oder<br />

Apichatpong Weerasethakul sind zum Teil seit Jahrzehnten<br />

im Arthouse-Kino etabliert, ihre Filme werden<br />

dagegen nur selten als dezidiert nicht-heteronormativ<br />

kontextualisiert. Man wusste zwar von der Diversität der<br />

Filmszene, begriff das aber nicht als Reichtum und Reiz,<br />

sondern kam sich quasi tolerant vor, wenn man nicht<br />

explizit darüber schrieb.“ Danke für dieses Buch!<br />

www.maenner.media/gewinne


FILM<br />

INTERVIEW<br />

Nachgefragt bei<br />

EMMA THOMPSON<br />

Man kennt Emma Thompson als<br />

Expertin für anspruchsvolle dramatische<br />

Rollen wie in „Wiedersehen in<br />

Howards End“ (wofür sie 1993 ihren ersten<br />

Oscar gewann), Shakespeare-Adaptionen<br />

wie „King Lear“ und „Henry V.“ oder zuletzt<br />

die Ian McEwan-Verfilmung „Kindeswohl“.<br />

Doch die Britin, die im vergangenen Jahr<br />

von der Queen zur Dame ernannt wurde<br />

und inzwischen 63 Jahre alt ist, ist auch<br />

eine begnadete Komödiantin. In den<br />

1980er-Jahren trat sie gemeinsam mit<br />

ihren Kommilitonen Stephen Fry und Hugh<br />

Laurie in zahllosen Sketchen auf, später<br />

folgten Rollen in Filmen wie „Junior“,<br />

„Tatsächlich... Liebe“, „Eine zauberhafte<br />

Nanny“ und zuletzt „Cruella“ sowie ein<br />

Drehbuch-Oscar für „Sinn und Sinnlichkeit“.<br />

Besonders gerne spielt die Cambridge-Absolventin<br />

deswegen Rollen, in<br />

denen Komik und Tragik nahe beieinander<br />

liegen, sei es in der Serie „Years & Years“<br />

oder nun dem wundervollen neuen Kinofilm<br />

„Meine Stunden mit <strong>Leo</strong>“ (ab 14.7.),<br />

in als pensionierte Lehrerin Nancy darauf<br />

hofft, mit einem jungen Callboy zum ersten<br />

Mal einen Orgasmus zu erleben.<br />

Miss Thompson, Ihr neuer Film<br />

„Meine Stunden mit <strong>Leo</strong>“ besteht<br />

eigentlich bloß aus zwei Menschen,<br />

die sich in einem Hotelzimmer<br />

treffen, um Sex zu haben oder<br />

zumindest darüber zu sprechen. Was<br />

reizte Sie an diesem Projekt?<br />

Die Story und diese beiden Figuren fesselten<br />

mich auf Anhieb. Die Drehbuchautorin<br />

Katy Brand schickte es mir sofort, als sie<br />

es geschrieben hatte, und war sich selbst<br />

nicht ganz sicher, ob es das Zeug zu einem<br />

Film hat. Doch ich hatte daran nicht die<br />

geringsten Zweifel. Eine solche Frau, die<br />

zum ersten Mal in ihrem Leben die Dinge<br />

selbst in die Hand nimmt und dabei jede<br />

Menge Angst vor der eigenen Courage hat,<br />

„DIE ULTIMATIVE DIANA<br />

DOKUMENTATION“<br />

ROLLING STONE<br />

JETZT IM KINO


habe ich eigentlich noch nie gespielt.<br />

Dass sie wirklich voller Scham ist<br />

und so gar keinen Bezug zu ihrem<br />

eigenen Körper hat, war für mich eine<br />

hochinteressante Herausforderung.<br />

Sie selbst haben mit dieser Frau<br />

ziemlich wenig gemein, oder?<br />

Das kann man wohl so sagen (lacht).<br />

Aber kennen Sie solche Frauen?<br />

Natürlich, denn sie ist eine ganz<br />

normale Britin, wie unzählige andere<br />

auch. Wobei das Wort normal<br />

eigentlich fürchterlich ist, denn was<br />

bitte ist nicht normal? Jedenfalls<br />

kenne ich viele Lehrerinnen, Krankenschwestern<br />

oder Bauersfrauen<br />

im besten Alter, persönlich oder<br />

vom Hören. Ich bin selbst eine Frau<br />

und alt, und natürlich habe ich eine<br />

Ahnung davon, welche Erfahrungen<br />

Frauen über die Jahrzehnte gemacht<br />

haben, selbst wenn es nicht meine<br />

eigenen sind. Diese Nancy in „Meine<br />

Stunden mit <strong>Leo</strong>“ ist definitiv nicht<br />

allzu außergewöhnlich. Gerade in ihrer<br />

Generation war und ist es nicht ungewöhnlich,<br />

dass Frauen ihre Sexualität<br />

unterdrücken und verdrängen und<br />

mit Lust und Körperlichkeit praktisch<br />

keine Berührungspunkte haben. Zum<br />

Glück ist das heutzutage in jüngeren<br />

Generationen weit weniger üblich.<br />

Wenn man mal ehrlich ist, wird<br />

im Film mehr geredet als gevögelt.<br />

Trotzdem sind sowohl Sie<br />

als auch Ihren jungen Kollegen<br />

Daryl McCormack schließlich<br />

nackt zu sehen. Haben Sie sich<br />

dabei wohl gefühlt?<br />

Uns allen war die Nacktheit<br />

tatsächlich sehr wichtig, denn wir<br />

wollten auf keinen Fall diese Scham<br />

von Nancy fortsetzen. Wir haben<br />

die Nackt- und Sexszenen ganz am<br />

Schluss gedreht, und als es dann<br />

schließlich so weit war, war das für<br />

mich die reinste Freude. Wir hatten<br />

es uns wirklich verdient, endlich den<br />

Mund zu halten und unsere Körper<br />

sprechen zu lassen. Und wir freuten<br />

uns alle so für Nancy und <strong>Leo</strong>, dass<br />

sie auch endlich eine gute Zeit miteinander<br />

haben konnten. Warum<br />

hätte ich mich da unwohl fühlen<br />

sollen? Zumal wir an den Tagen<br />

natürlich mit besonders kleinem<br />

Team gedreht haben. Außer<br />

Daryl und mir waren nur die<br />

Regisseurin, der Kameramann,<br />

sein reizender Assistent und<br />

unser geliebter Tonmann dabei.<br />

Das war also in jeder Hinsicht<br />

eine intime Angelegenheit.<br />

Die meisten von uns sind<br />

nie wirklich zufrieden, wenn<br />

sie sich nackt im Spiegel<br />

betrachten …<br />

Oh, keine Sorge, das geht mir<br />

genauso. Ich habe noch nie<br />

unvoreingenommen oder vollkommen<br />

urteilsfrei in irgendeinen Spiegel<br />

geguckt. Leider. Nancy ist im Film<br />

tatsächlich weiter als ich es bin. Aber<br />

sie hatte auch einen sehr viel längeren<br />

Weg zurückzulegen – und in solchen<br />

Fällen überspringt man dann in der<br />

Weiterentwicklung ja gerne mal ein<br />

paar Stadien. Ich bin jedenfalls sehr<br />

stolz darauf, wie sie sich am Ende<br />

selbst betrachtet.<br />

*Interview: Jonathan Fink<br />

VERLOSUNG<br />

45 Jahre<br />

„Die Konsequenz“<br />

FILM<br />

Wolfgang Petersens preisgekrönter Film<br />

„Die Konsequenz“ nach dem autobiografischen<br />

Roman von Alexander Ziegler mit<br />

Jürgen Prochnow und Ernst Hannawald<br />

war damals, 1977, ein Skandal.<br />

Der Film erzählt<br />

von einer schwulen<br />

Liebe zwischen<br />

Schauspieler Martin<br />

(Jürgen Prochnow)<br />

und Thomas (Ernst<br />

Hannwald), die sich<br />

im Gefängnis lieben<br />

lernen, Thomas<br />

ist der Sohn des<br />

Aufsehers, Martin<br />

sitzt ein. Nach der<br />

Haft ziehen die<br />

beiden Männer<br />

zusammen, doch<br />

die Eltern zerstören<br />

die Beziehung.<br />

Am 9. Juni erscheint er neu auf DVD und<br />

Blu-Ray, packend wie damals, sinnlich und<br />

wichtig. <strong>2022</strong> erscheint der Film mit einem<br />

16-seitigen Booklet mit ausführlichen<br />

Informationen zur Entstehungsgeschichte<br />

und Hintergründen zum Skandal, digital ist<br />

„Die Konsequenz“ bereits seit dem 27. Mai<br />

verfügbar. Wir verlosen den Film! Schreibt<br />

uns einfach auf Instagram @blu_germany<br />

in die Kommentare, warum ihr den Film<br />

gewinnen wollt. *rä<br />

www.instagram.com/blu_germany<br />

Der weltbekannte LGBTQIA*- Mönch<br />

über die Kraft der Selbstliebe!<br />

Die inspirierende Lebensgeschichte des berühmten<br />

Make-up-Artists und Mönchs Kodo Nishimura.<br />

„Du trägst eine<br />

besondere<br />

Schönheit in dir,<br />

die nur du in die Welt<br />

bringen kannst.“<br />

Kodo Nishimura<br />

Ab sofort<br />

überall im Handel -<br />

das Must-have<br />

zur Pride-Saison!<br />

droemer-knaur.de/nishimura


FILM<br />

„QUEER AS FOLK“:<br />

Comeback im Hochsommer<br />

STREAMING<br />

FOTO: PEACOCK<br />

Der Streamingdienst Starzplay<br />

soll unseren Informationen<br />

zufolge das Rennen gewonnen<br />

haben und die queere Kultserie<br />

ab Ende <strong>Juli</strong> ausstrahlen – früher sind nur<br />

die Engländer dran, dort läuft die Serie<br />

schon ab dem 1. <strong>Juli</strong>.<br />

Einige Schauspieler*innen dürfen wir<br />

schon verraten, unter anderem Kim<br />

Cattrall („Sex and the City“) als Brenda,<br />

Devin Way als Brodie, Fin Argus als Mingus,<br />

Jesse James Keitel als Ruthie und Ryan<br />

O'Connell als <strong>Juli</strong>an sind mit am Start. Die<br />

queere Serie soll zuerst auf peacock.tv<br />

(dem Streaming-Dienst von NBCUniversal)<br />

zu genießen sein. Wir sind gespannt.<br />

Über das Original: „queer as folk“, die<br />

schwule Soap mit teilweise recht expliziten<br />

Sexszenen spaltete zwischen 2000<br />

und 2005 die Szene. Die einen bemängeln<br />

den „andauernden Drogenkonsum“ und<br />

„Männerverschleiß“ der Clique (Brian,<br />

Michael, Justin, Emmett, Ted, Melanie und<br />

Lindsay) und sehen in der Serie<br />

einen bunten Bilderreigen aller<br />

existenten Vorurteile über die Schwulenszene<br />

mit einem Schuss Soap-Dramatik,<br />

die anderen sehen in der Serie eine realistische<br />

Umsetzung des Lebens EINIGER<br />

Queers. Auf jeden Fall unterhielt die Serie.<br />

Und der Soundtrack von Künstlern wie<br />

Kristine W war auch sehr annehmbar. *rä<br />

www.peacocktv.com<br />

KINO<br />

The Princess<br />

Prinzessin Diana: In der ersten Kino-<br />

Dokumentation über das tragische<br />

Leben der Prinzessin von Wales nimmt<br />

uns der Oscar-nominierte Regisseur<br />

Ed Perkins mit auf eine Zeitreise und<br />

lässt uns an Lady Dianas Leben, Vermächtnis<br />

und ihrem tragischen Tod<br />

aus einer völlig neuartigen Perspektive<br />

teilhaben.<br />

Durch die ausschließliche Verwendung<br />

von zeitgenössischem Archivmaterial<br />

spricht die Geschichte für sich<br />

selbst und ermöglicht uns einen sehr<br />

direkten, unvoreingenommenen und<br />

persönlichen Zugang zu der wohl meist<br />

fotografierten Person aller Zeiten. Die<br />

kompromisslose Montage zeichnet ein<br />

überraschendes und überwältigendes<br />

Bild einer Frau, das heute aktueller und<br />

moderner denn je erscheint.<br />

Der Film startete in Deutschland und<br />

Österreich bundesweit am 30. Juni<br />

und damit einen Tag vor Lady Dianas<br />

Geburtstag und dem internationalen<br />

Kinostart. Geplant ist zudem eine<br />

Ausstrahlung im Ersten im Umfeld<br />

ihres 25. Todestages im Spätsommer.<br />

www.theprincessfilm.de


#positivarbeiten<br />

Jetzt gleich<br />

reinhören:<br />

Lust auf<br />

Stellungswechsel?<br />

Dein MSD Podcast zur Sexuellen Gesundheit<br />

#inventingforlife<br />

www.msd.de<br />

DE-NON-03509


FILM<br />

Ein Film, der das Zeug hat, DER neue<br />

queere Hit in den Kinos zu werden.<br />

Der offizielle Kinostart ist Ende <strong>Juli</strong>.<br />

Zur Geschichte des Films: Der attraktive<br />

30-jährige Antonio steht mitten im Leben,<br />

doch als seine langjährige Ehe zerbricht,<br />

ist es so, als würde ihm der Boden unter<br />

den Füßen weggezogen. Seine Beziehung<br />

KINO<br />

„MASCARPONE“<br />

zu Lorenzo war alles für ihn und auf einem<br />

Schlag steht der angehende Architekt vor<br />

dem Nichts. Er hat keine Bleibe, keinen Job<br />

und ohne Liebe keine Perspektive mehr.<br />

Doch als Antonio ein Zimmer bei dem<br />

unbedarften und egozentrischen Denis<br />

bekommt, ändert sich sein Leben Stück<br />

für Stück. Er findet dank der Hilfe seines<br />

Vermieters einen Job in der Bäckerei des<br />

gut aussehenden Luca und entscheidet<br />

sich bald, eine Ausbildung zum Konditor zu<br />

starten. Fortan will sich Antonio auf sich<br />

selbst fokussieren und sich nicht mehr von<br />

einer Beziehung abhängig machen. Selbstfindung<br />

als Single ist sein neues Credo.<br />

Bis Antonio den charmanten Mailänder<br />

Thomas kennen- und lieben lernt …<br />

FOTOS: CINEMEDIEN.DE<br />

KINO<br />

Liebesdings<br />

Marvin Bosch ist Deutschlands größter<br />

Kinostar; einer, hinter dem alle Klatschreporter<br />

her sind und der die Fans am<br />

roten Teppich verlässlich zum Kreischen<br />

bringt. Einer wie Matthias Schweighöfer<br />

also. Oder natürlich Elyas M’Barek, der<br />

diese Rolle nun passenderweise im Film<br />

„Liebesdings“ (ab 7.7. im Kino) auch gleich<br />

selbst verkörpert.<br />

So richtig happy ist dieser Marvin<br />

jedenfalls trotz allen Erfolges tief in<br />

seinem Herzen nicht, selbst wenn er seine<br />

älteste Freundin Sammy (Peri Baumeister)<br />

als Managerin stets an seiner Seite hat<br />

und auch der alte Kumpel Hakan (Denis<br />

Moschitto) nie weit weg ist. Aber als ein<br />

wichtiges Fernsehinterview mit der gnadenlosen<br />

Reporterin Bettina Bamberger<br />

(Alexandra Maria Lara) gehörig schiefläuft,<br />

nimmt er kurz vor einer großen Premiere<br />

am Abend Reißaus und landet – bald nicht<br />

mehr nüchtern – ausgerechnet im queerfeministischen<br />

Off-Theater, das akut von<br />

der Schließung bedroht ist. Eigentlich<br />

gibt es kaum einen Ort, an dem Marvin<br />

mehr fehl am Platz sein könnte. Doch<br />

die Begegnung mit der kämpferischen<br />

Theatermacherin Frieda (Lucie Heinze),<br />

aber auch ihren Mitstreiter*innen eröffnet<br />

ihm ganz neue Perspektiven.<br />

Dass es zwischen Marvin und Frieda aller<br />

Gegensätze zum Trotz gehörig knistert,<br />

versteht sich von selbst, schließlich ist<br />

„Liebesdings“ eine typisch deutsche<br />

romantische Komödie. Einerseits zumindest.<br />

Denn andererseits ist der neue Film<br />

von Anika Decker auch anders als alles,<br />

was das hiesige Kino sonst zu bieten<br />

hat. Sie wolle nicht nur Spaß machen,<br />

sondern auch wichtige gesellschaftliche<br />

Themen ansprechen, sagt die Regisseurin,<br />

von #MeToo und Feminismus bis hin zu<br />

Queerness oder Rassismus. Dass in diesem<br />

Aufeinanderprallen von Mainstream-<br />

Mechanismen und aktivistischem<br />

Anspruch nicht jeder Gag zündet, verzeiht<br />

man gerne. Denn den Versuch, mit<br />

Leinwand-Unterhaltung gegen misogyne<br />

und queerfeindliche Weltbilder anzugehen,<br />

darf man genauso feiern wie die Diversität<br />

des Ensembles, zu dem auch #ActOut-<br />

Unterzeichner*innen wie Maren Kroymann,<br />

Jochen Schropp oder Paul Zichner<br />

gehören. *Jonathan Fink


www.männer.media<br />

immer aktuell<br />

informiert


DIVERSITY<br />

INTERVIEW<br />

QUEERMENTOR und Somersby<br />

Für eine starke Community<br />

Pavlo Stroblja<br />

Vanessa Völker<br />

Wie gestaltet Mensch die perfekte<br />

Regenbogenkampagne?<br />

Wenn diese Fragestellungen am<br />

Beginn steht, kann das eine gute<br />

Ausgangsposition sein. Wenn dann noch<br />

die richtigen Player aus Unternehmen und<br />

Zielgruppe beteiligt sind, klappt es dann<br />

auch mit der Community? Wir fragten bei<br />

Vanessa Völker, Brand Managerin Somersby<br />

und Pavlo Stroblja, Gründer & CEO von<br />

QUEERMENTOR nach, wie ihre gemeinsame<br />

Kampagne #FürEineStarkeCommunity<br />

entstanden ist und welche Ziele sie verfolgt.<br />

Was ist QUEERMENTOR?<br />

Pavlo: QUEERMENTOR ist eine gemeinnützige<br />

Organisation. Aus der Motivation<br />

heraus entstanden, dass ich auf meinem<br />

persönlichen Weg als queerer Mensch<br />

keine Mentor*innen hatte. Zu allen<br />

Bereichen meines Lebens, die<br />

mit der sexuellen<br />

Orientierung oder der<br />

Geschlechtsidentität<br />

zu tun haben, musste<br />

ich mir ein Stück weit<br />

Selbsthilfe erarbeiten.<br />

Und insbesondere, weil dass einen<br />

so individuellen und privaten Lebensbereich<br />

betrifft, glaube ich, das ein Bedarf<br />

besteht, diese Erfahrungen zu teilen.<br />

Wer sind die Mitwirkenden?<br />

Pavlo: Es haben sich im letzten Jahr<br />

170 Mentor*innen gemeldet – alle sehr<br />

divers und aus den verschiedensten Branchen,<br />

mit ganz unterschiedlichen kulturellen<br />

Backgrounds. Dieser Pool an ganz individuellen<br />

und gefestigten Persönlichkeiten<br />

ermöglicht es uns unter anderem, jungen<br />

Queers, die sich bei uns melden, passgenaue<br />

Unterstützung und Hilfe anzubieten.<br />

Warum sprecht ihr auch<br />

Unternehmen an?<br />

Pavlo: Weil queer sein nicht<br />

an der Bürotür aufhört. In<br />

manchen Branchen ist das<br />

Thema „ich selbst sein“ bereits<br />

nahezu selbstverständlich. In<br />

anderen Branchen dagegen<br />

nach wie vor tabu. Wir geben<br />

auch ganz konkrete Hilfe<br />

beim Bewerbungsprozess und<br />

beleuchten dabei beide Seiten:<br />

die des Arbeitgebers und die<br />

des Bewerbenden.<br />

Ihr finanziert euch durch Spenden?<br />

Pavlo: Ja, die Infrastruktur unserer Organisation<br />

und unser Büro sind spendenfinanziert.<br />

Wir brauchen sie, um nachhaltig arbeiten<br />

zu können und unser Wissen strukturiert<br />

weitergeben zu können.<br />

Wie kam es zur<br />

Zusammenarbeit?<br />

Vanessa: Somersby<br />

steht für Lebensfreude,<br />

Diversität, Aufgeschlossenheit<br />

und Gemeinschaft,<br />

Werte, die schon lange den Kern unserer<br />

Markenkommunikation ausmachen. Unser<br />

Ziel ist, es diese Werte weiter zu stärken und<br />

uns noch aktiver als bisher für Queerness<br />

stark zu machen. Da wir aber trotz erster<br />

Erfahrungen noch viel zu lernen haben und<br />

es uns sehr wichtig ist, dass queere Perspektiven<br />

und Lebensrealitäten im Zentrum<br />

unserer Kampagne stehen, war für uns klar,<br />

dass wir als Somersby diesen Schritt nur<br />

mit einer starken Partner*innenorganisation<br />

an unserer Seite gehen wollen. Also quasi<br />

jeden Schritt der Zusammenarbeit – von den<br />

ersten Ideen bis hin zur Kampagnenkreation<br />

und weiteren mittel- und langfristigen<br />

Ideen – Hand in Hand und<br />

auf Augenhöhe zu besprechen,<br />

zu gestalten und zu realisieren.<br />

Auf der Suche nach einer solchen<br />

Organisation haben wir uns mit<br />

verschiedenen queeren Initiativen<br />

und Menschen ausgetauscht und<br />

uns schließlich sehr gefreut, als<br />

wir auf Pavlo und QUEERMENTOR<br />

gestoßen sind.<br />

Pavlo: Es sind die gemeinsamen<br />

Gespräche und der Austausch<br />

miteinander, die Türen öffnen und<br />

Dinge anregen. Hinzukommt, dass<br />

die Spende von Somersby in Höhe von<br />

50.000 Euro uns als gemeinnützige und<br />

recht junge Organisation ermöglicht, die<br />

Professionalisierung voranzutreiben. Wenn<br />

jetzt, wie eben erwähnt, die Grundstrukturen<br />

gesichert sind, geht es erst richtig los.<br />

Was die Zusammenarbeit mit Somersby<br />

betrifft, kann ich aufrichtig sagen, dass das<br />

von Anfang an und bis jetzt eine unglaublich<br />

fruchtbare Kooperation auf Augenhöhe ist.<br />

Vanessa: Absolut! Wir lernen sehr viel<br />

voneinander und miteinander.<br />

Was ist der Kern der Kampagne?<br />

Vanessa: Eine groß angelegte Testimonialkampagne,<br />

in der es darum geht,<br />

queere Lebensrealitäten abzubilden. Es<br />

lag selbstverständlich nahe, dafür mit<br />

QUEERMENTOR*innen zusammenzuarbeiten.<br />

Los geht es am 26. Juni und wir sind<br />

auf die Reaktionen sehr gespannt. Parallel<br />

zur Kampagne erscheint unsere Hauptsorte<br />

Somersby Apple erstmals in einem limitierten<br />

Design und ist so seit Anfang Mai und<br />

noch bis <strong>August</strong> im Einzelhandel erhältlich.<br />

somersby.com / queermentor.org


ANZEIGE<br />

MALTA:<br />

Zum siebten Mal in Folge zum LGBTQI-freundlichsten<br />

Land in Europa gekürt<br />

Bunt, vielfältig und inklusiv – das<br />

ist Malta: Der sonnige Inselstaat<br />

im Mittelmeer führt <strong>2022</strong> erneut<br />

und zum siebten Mal in Folge<br />

das aktuelle Ranking der 49<br />

europäischen Länder im ILGA-<br />

Europe-Rainbow-Map-Index an.<br />

Seit 2009 erstellt die International<br />

Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and<br />

Intersex-Association (ILGA) diesen<br />

Wert, um auf europäischer Ebene<br />

die Situation der LGBTQI-Community<br />

abzubilden. 49 Länder werden dafür auf<br />

einer Skala von 0 bis 100 nach ihren<br />

jeweiligen gesellschaftlichen, rechtlichen<br />

und politischen Rahmenbedingungen für<br />

die Regenbogen-Community bewertet.<br />

0 steht dabei für grobe Menschenrechtsverletzungen<br />

und<br />

Diskriminierung, 100 für volle Achtung<br />

der Menschenrechte und vollständige<br />

Gleichberechtigung. Mit einem Wert von<br />

92 Prozent belegt Malta nun erneut den<br />

Spitzenplatz, mit weitem Abstand zum<br />

Zweitplatzierten mit 73,78 Prozent.<br />

Pride Week vom<br />

2. bis 11. September<br />

Im September feiert die Malta seine<br />

queere Vielfalt. Die Opening Night wird<br />

am 2. September in L-Iklin stattfinden,<br />

ein erster Pride March findet am Tag darauf<br />

auf der Insel Gozo statt. Höhepunkt<br />

ist die CSD-Parade am 10. September in<br />

der Hauptstadt Valletta. Das Motto dieses<br />

Jahres lautet #LiveYourTruth („Lebe<br />

Deine Wahrheit“). Während der Woche<br />

sind viele Veranstaltungen, darunter<br />

Konzerte, Partys sowie ein Queer Speed<br />

Dating geplant.<br />

www.maltapride.org<br />

EuroPride 2023<br />

So widersprüchlich es klingt: Malta ist<br />

aus Tradition modern. So blickt der<br />

Mittelmeerarchipel auf mehr als 7.000<br />

Jahre Geschichte zurück. Vielleicht hat<br />

das Land gerade aufgrund der exponierten<br />

Lage zwischen den Kontinenten und<br />

seiner wechselhaften Geschichte die<br />

Zukunft stets im Blick. In den vergangenen<br />

Jahren haben LGBTQI-Themen<br />

in allen gesellschaftlichen Bereichen an<br />

hoher kultureller Akzeptanz gewonnen.<br />

Malta ist das erste europäische Land,<br />

in dem das Verbot der Diskriminierung<br />

von Menschen aufgrund sexueller<br />

Orientierung und Geschlechtsidentität<br />

verfassungsrechtlich verankert ist. 2014<br />

wurde die eingetragene Lebenspartnerschaft<br />

samt Adoptionsrecht eingeführt.<br />

Zudem lockt das Land mit rund 300<br />

Sonnentagen im Jahr – kein Wunder<br />

also, dass sich Malta mittlerweile als<br />

angesagtes queeres Urlaubsziel etabliert<br />

hat. Im kommenden Jahr findet die<br />

EuroPride 2023 auf Malta statt.<br />

www.europride2023.mt<br />

equality from the heart<br />

Weitere Informationen und Versand<br />

von kostenfreien Broschüren<br />

Tel. 069 24750310<br />

info@urlaubmalta.com<br />

www.malta.reise / www.visitmalta.com<br />

Direktflüge mit Air Malta ab Berlin,<br />

Düsseldorf, Frankfurt und München<br />

www.airmalta.com<br />

Lufthansa startet ab Frankfurt &<br />

München sowie Ryanair ab Köln.<br />

Informationen zu aktuellen<br />

Einreisebestimmungen<br />

www.malta.reise/staysafe<br />

VALLETTA<br />

2023


REISE<br />

Reiseführer<br />

QUEER DURCH<br />

DIE WELT<br />

Pilgern in Japan, Gay Ski Weeks<br />

in Kanada, Dschungel-Trekking in<br />

Kolumbien, Städtetrips zu Pride-<br />

Paraden, Disneyland in Florida: Karl<br />

und Daan, das niederländischdeutsche<br />

Reiseblogger-Paar, haben<br />

zusammen bereits mehr als fünfzig<br />

Länder auf fünf Kontinenten erkundet.<br />

In ihrem ersten Buch, das seit<br />

Anfang Mai im Handel ist, schreiben<br />

„Couple of Men“ über Sonnen- und<br />

Schattenseiten ihrer bisherigen<br />

Erlebnisse und Eindrücke auf Reisen,<br />

bei denen, neben Sightseeing, Kultur<br />

und Kulinarik das Thema LGBT-<br />

Aktivismus eine zunehmend größere<br />

Rolle spielt. Ein persönlicher und sehr<br />

berührender Bericht und Appell für<br />

ein offeneres und respektvolleres<br />

Miteinander – nicht nur im Urlaub.<br />

*dax<br />

Couple of Men. Ein Männerpaar<br />

reist um die Welt, Polyglott <strong>2022</strong><br />

www.polyglott.de<br />

FOTO: COUPLEOFMEN.COM<br />

KLM<br />

AKTION ZUM IDAHOBIT<br />

Um den Internationalen Tag gegen<br />

Homo-, Bi-, Transphobie und Intersexismus<br />

(IDAHOBIT) zu unterstützen, hatte<br />

sich die niederländische Fluggesellschaft<br />

KLM eine ganz besondere Aktion überlegt.<br />

Mit drei Flügen, die am 17. Mai vom<br />

Flughafen Schiphol starteten, feierte die<br />

Airline die Diversität ihrer Mitarbeiter.<br />

Auf den Flügen mit überwiegend<br />

Havanna<br />

NEUES AXEL HOTEL ERÖFFNET<br />

Mit einem neuen Hotel in Kubas Hauptstadt<br />

Havanna setzt die Axel-Gruppe ihre<br />

Expansion fort. Das Telégrafo Axel Hotel<br />

La Habana befindet sich im historischen<br />

und symbolträchtigen Hotel Telégrafo, das<br />

1860, wenige Jahre nach der Gründung<br />

der ersten Telegrafenstation des Landes,<br />

eingeweiht wurde und somit das älteste<br />

Hotel Kubas ist. Im Jahr 1911 wurde das<br />

Haus komplett umgebaut und galt bei<br />

seiner Wiedereröffnung als das modernste<br />

Hotel der Stadt. Jahre später, in den<br />

1960er-Jahren, wurde es genutzt, um<br />

Besucher aus anderen Provinzen des Landes<br />

zu empfangen. 2001 wurde es dann<br />

vom Denkmalamt der Stadt restauriert<br />

LGBTIQ*-Besatzung wollte KLM ein<br />

Zeichen setzen, um das Bewusstsein zu<br />

schärfen und Solidarität zeigen, „denn<br />

jeder sollte sich dabei sicher fühlen, sein<br />

authentisches Selbst zu zeigen“, so die<br />

Airline auf ihrem Instagram-Account.<br />

*dax<br />

www.klm.de<br />

und als Vier-Sterne-Unterkunft wiedereröffnet,<br />

bevor es in den letzten Jahren<br />

zum Axel Hotel umgebaut wurde. Mit<br />

seinen 63 Zimmern befindet es sich in<br />

privilegierter Lage innerhalb der Altstadt<br />

und in der Nähe des Nationalkapitols,<br />

des Nationalmuseums der Schönen<br />

Künste sowie des Revolutionsmuseums.<br />

Neben einem Restaurant und einer<br />

Lounge-Bar verfügt das Haus auch über<br />

eine Dachterrasse mit Swimmingpool<br />

und Sky Bar. Darüber hinaus gibt es einen<br />

Wellnessbereich mit verschiedenen<br />

Fitnessangeboten und Saunas. *dax<br />

www.axelhotels.com<br />

FOTO: KLM / MARK WAGTENDONK<br />

FOTO: AXELHOTELS.COM


DATES . FREUNDE . LIEBE<br />

Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk<br />

für Schwule, Bi-Männer und Transgender. Downloade die ROMEO-App in<br />

deinem App-Store, oder melde dich auf unserer Webseite an.<br />

app.romeo.com


REISE<br />

local gay guide<br />

QUEER DURCH DIE STADT<br />

Er ist der weltweit größte Verband von<br />

LGBTIQ*-Stadtführern. Die Plattform local<br />

gay guide entstand, als der Gründer<br />

Georg Maier sich für seine nächste Reise<br />

online inspirieren lassen wollte.<br />

Er suchte nach einer Website, die sich auf<br />

schwule Stadtführungen spezialisiert, und<br />

musste feststellen, dass es so eine Site<br />

damals nicht gab. Er empfand es als notwendig,<br />

der LGBTIQ*-Community<br />

die Möglichkeit zu bieten,<br />

zielgruppengerechte Stadtführungen<br />

buchen zu können.<br />

local gay guide fokussiert sich<br />

auf queere Stadtführungen<br />

weltweit. Die Stadtführungen<br />

mit persönlicher Note finden<br />

zumeist privat oder in kleinen<br />

Gruppen in einer angenehmen,<br />

fast familiären Atmosphäre statt. Der<br />

Guide kann somit auf alle Fragen und<br />

Interessen der einzelnen Teilnehmenden<br />

eingehen und steht jedem Reisenden<br />

exklusiv zur Verfügung. Eine ebenso<br />

wichtige Charakteristik von local gay guide<br />

ist der lokale Bezug. Die Guides zeigen den<br />

Reisenden unter anderem<br />

die Restaurants und Bars,<br />

wo Einheimische ihre Abende<br />

verbringen. Wichtig ist, dass<br />

die Reisenden während der Zeit<br />

ihres Aufenthaltes ein authentisches<br />

Bild der Destination bekommen und<br />

sich – wenn auch nur für kurze Zeit - wie<br />

Einheimische fühlen. Neben Berlin, durch<br />

die Georg Maier auch selbst führt, gehören<br />

die Destinationen Barcelona sowie die<br />

Georg Maier<br />

spanische Hauptstadt Madrid mit Chueca,<br />

Europas größtem schwulen Kiez, ebenfalls<br />

zu den Top- Destinationen von local gay<br />

guide in Europa. Springt man über den<br />

Großen Teich, dürfen Städte wie Buenos<br />

Aires und Bogotá nicht fehlen. Aber auch<br />

weiter nördlich kann man viele spannende<br />

Destinationen mit Mexiko-Stadt, San<br />

Francisco und New York entdecken.<br />

www.localgayguide.com<br />

FOTOS: LOCALGAYGUIDE.COM


Lufthansa<br />

DIE LIEBE FLIEGT MIT<br />

Anlässlich des Pride-Monats fliegt Lufthansa mit einem<br />

ganz besonderen Flugzeug zu Zielen in Europa. Der<br />

Airbus A320neo mit der Kennung D-AINY wird in den<br />

kommenden sechs Monaten zur „Lovehansa“. Außen auf<br />

dem Flugzeug steht ausnahmsweise nicht Luft-, sondern<br />

„Lovehansa“ – geschrieben in den Farben des Regenbogens.<br />

Auch das Welcome-Panel am Eingang erhält eine spezielle<br />

Regenbogen-Beklebung. Zudem sieht man beim Blick aus<br />

dem Flugzeugfenster an den Flügelspitzen, den sogenannten<br />

Winglets, Herzen in Regenbogenfarben. Der Erstflug<br />

der „Lovehansa“ am 10. Juni hatte das Ziel Billund in<br />

Dänemark. „Lufthansa ist ein Unternehmen, das für Offenheit,<br />

Toleranz und Diversität steht“, so die Airline in einer<br />

Pressemitteilung. „Mit der „Lovehansa“ Sonderlackierung<br />

setzt das Unternehmen ein weiteres deutliches Zeichen<br />

und macht diesen wichtigen Teil der Unternehmenskultur<br />

auch prominent nach außen sichtbar.“ *dax<br />

www.lufthansa.com<br />

Pink Lake<br />

PARTY AM SEE<br />

Das Pink Lake Festival in Pörtschach am Wörthersee erwartet<br />

am letzten <strong>August</strong>wochenende wieder jede Menge<br />

queere Besucher. Dieses Jahr startet die berühmte Party-<br />

Trilogie des Festivals am 25. <strong>August</strong> im Schloss <strong>Leo</strong>nstain<br />

mit einer „Pinken Almrausch Wies´n“. Dirndl & Lederhosen<br />

sind hier gern gesehen, aber natürlich kein Muss. Um Leder<br />

der anderen Art geht es am nächsten Abend in der Discotheque<br />

„Fabrik“. Zum ersten Mal in der Pink Lake-Festival-<br />

Geschichte heißt es bei einer „Pink Lake Kinky Clubnight“<br />

live your kink! Das Highlight des Pink Lake LGBTQ*-Festivals<br />

ist die „Boat Cruise Party“ am Samstag, den 27. <strong>August</strong>. Drei<br />

Schiffe aus der Flotte der Wörthersee-Schifffahrt werden<br />

mitten auf dem See miteinander vertäut und verwandeln<br />

sich so in eine riesige Partyzone. *dax<br />

www.pinklake.at<br />

FOTO: WÖRTHERSEE TOURISMUS / PINK LAKE FOTO: LUFTHANSA.COM<br />

www.elite-contacts.com<br />

Berlin-Hamburg-Köln-Düsseldorf-<br />

Frankfurt-Stuttgart-München-Wien<br />

Klaus & Peter<br />

Traumhochzeit <strong>2022</strong><br />

Maximilian & David<br />

anderthalb Jahre verlobt<br />

Philipp Schwarzenberg<br />

Partnervermittler in 2.<br />

Generation<br />

Johannes & Maik<br />

glücklick verheiratet<br />

Markus & Dennis<br />

sind „endlich angekommen“<br />

Jonas & Kai<br />

2 Jahre zusammen<br />

Exklusive Persönliche Partnervermittlung<br />

für homosexuelle Männer<br />

Ihr Glück ist unser Ziel!<br />

Jetzt kostenfrei informieren:<br />

069/5050604448 o. 040/8090319645<br />

Inh. Philipp Schwarzenberg<br />

Email: mail@elite-contacts.com


REISE<br />

Frankreich & Italien<br />

GAY CRUISE<br />

DURCH DAS MITTELMEER<br />

Auch 2023 wird die Spartacus Cruise<br />

wieder in See stechen. Vom 13. bis 20.<br />

Mai wird eine Route mit spannenden<br />

kulturhistorischen Orten wie Florenz<br />

und Rom kombiniert mit den beiden<br />

Inseln Elba und Korsika sowie der Côte<br />

d’Azur. Als Schiff steht die Vasco da<br />

Gama mit ihrer deutschsprachigen<br />

Besatzung und überschaubaren 600<br />

Kabinen zur Verfügung.<br />

Korsika ist eine Mischung aus eleganten<br />

Küstenstädten, dichtem Wald und zerklüfteten<br />

Gipfeln. Fast die Hälfte der Insel<br />

gehört zu einem Park, was zu zahlreichen<br />

Wanderungen, z. B. im Fangotal mit seinen<br />

Badestellen, einlädt. Die Anlegestelle<br />

Calvi liegt im Nordwesten Korsikas und<br />

ist ein beschauliches Städtchen mit einer<br />

Zitadelle und wunderschöner Altstadt.<br />

Die Zitadelle erkundet man am besten<br />

bei einem Rundgang entlang der alten<br />

Befestigungsmauern. An der Hafenpromenade<br />

laden Cafés und Restaurants zum<br />

Beobachten, Flanieren und Entspannen<br />

ein, während in den verwinkelten kleinen<br />

Gassen der Unterstadt Souvenirläden und<br />

Boutiquen locken. Die Bucht von Calvi<br />

ist mit ihrem fünf Kilometer langen, flach<br />

abfallenden Sandstrand sehr beliebt.<br />

Eine der malerischsten Städte Korsikas,<br />

Bonifacio, hebt sich nicht nur durch ihr<br />

einzigartiges Naturerbe, sondern auch<br />

durch ihr religiöses Kulturgut hervor,<br />

darunter die einzige gotische Kirche<br />

Korsikas! Die Altstadt ist in eine Festung<br />

hineingebaut und wird von kleinen Gassen<br />

durchzogen. Gleichzeitig ist man von<br />

einer beeindruckenden Landschaft umgeben,<br />

die man bei Spaziergängen auf dem<br />

angrenzenden Hochplateau erkunden<br />

kann, von dem es einen wundervollen<br />

Blick auf die höchste Bastion Frankreichs<br />

gibt. Diese ist umgeben von Steilküsten,<br />

Meeresgrotten und der Inselgruppe<br />

Lavezzi. Zu den zahlreichen Stränden<br />

gehören unberührte Badebuchten wie<br />

auf der besagten Inselgruppe Lavezzi,<br />

die aus einem Archipel von acht kleinen<br />

Inseln besteht und gleichzeitig ein<br />

Naturschutzgebiet ist. Hier kann man im<br />

türkisblauen Wasser schnorcheln oder am<br />

feinen Sandstrand spazieren gehen.<br />

Durch eine Kooperation mit local gay<br />

guide werden den Kreuzfahrtgästen nicht<br />

nur touristische Höhepunkte wie der<br />

Schiefe Turm von Pisa gezeigt. Erfahrene<br />

Guides aus der Community erzählen<br />

daneben auch vom schwulen Leben der


Medienpartner:<br />

REISE 73<br />

MÄNNER.<br />

UND MEER.<br />

DEINE GAY CRUISE<br />

13. – 20. Mai 2023<br />

Marseille – Elba – Rom – Livorno –<br />

Nizza – Korsika – Marseille<br />

Gegenwart und Vergangenheit der traditionsreichen<br />

Stationen der Reise. Fabios Tour in Rom beginnt mit<br />

der Besichtigung der Vatikanischen Museen. Die Decke<br />

der Sixtinischen Kapelle wurde von Michelangelo<br />

zwischen 1508 und 1512 gefertigt. Er malte eine Serie<br />

von neun Bildern, die heute weltberühmt sind. Darunter<br />

befindet sich das Gemälde des Heiligen Sebastian,<br />

eines römischen Soldaten und christlichen Heiligen,<br />

der Schutzpatron der Homosexuellen ist. Eine der<br />

größten Liebesgeschichten in Rom war die zwischen<br />

dem römischen Kaiser Hadrian und Antinoos: Sie<br />

waren zusammen, bis Antinoos im Jahr 130 bei einer<br />

Nilfahrt ertrank. Im Museum kann man ihre Skulpturen<br />

sehen und die Geschichte hören. In den Vatikanischen<br />

Grotten befindet sich das Grab von Prinzessin Christine<br />

von Schweden, die zum<br />

Katholizismus konvertierte,<br />

aber bewusst<br />

lesbisch war.<br />

FRÜHBUCHER-<br />

RABATT<br />

bis 31. <strong>August</strong> <strong>2022</strong><br />

Am Abend kommt<br />

aber auch der Spaß<br />

nicht zu kurz. Am<br />

stufenförmigen<br />

Heck-Pool des<br />

Schiffes finden jeden<br />

Tag Mottopartys mit<br />

bekannten DJs statt,<br />

zu denen sich die Gäste<br />

kostümieren können, aber nicht<br />

müssen. Dazu zählen die White Party, Uniform inklusive<br />

Matrosen-Outfits, neonbunte Kleidung zur Disco-Night<br />

oder Sneakers, Muscleshirts und Turnhosen zur Sportsnacht.<br />

Kinky trägt man zum „Be My Slut Evening“ oder<br />

Rainbow Colours am Abschiedsabend.<br />

www.spartacus.cruises<br />

www.spartacus.cruises


REISE<br />

GROßSTADTDSCHUNGEL<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM<br />

São Paulo<br />

Mit über elf Millionen Einwohnern zählt<br />

Brasiliens Wirtschaftsmetropole zu<br />

den größten Städten der Erde. Hier den<br />

Überblick zu behalten, fällt gar nicht<br />

so leicht. Zum Glück liegt der auch aus<br />

schwuler Perspektive spannendste<br />

Stadtteil genau im Zentrum dieser<br />

gigantischen Megacity.<br />

Dieses Haus ist eine Stadt für sich. Mit<br />

seiner Fassade aus Beton und Glas<br />

schlängelt sich das Edificio Copan durch<br />

das Stadtzentrum von São Paulo. Die<br />

Wohnfläche von über 116.000 Quadratmetern<br />

hält es einen Eintrag ins<br />

Guinness-Buch der Rekorde und ist aus<br />

der Skyline nicht wegzudenken. Heute<br />

in die Jahre gekommen, wurde das aus<br />

sechs einzelnen Wohnblocks bestehende<br />

Gebäude in den 1950er-Jahren von Brasiliens<br />

Architekturlegende Oscar Niemeyer<br />

entworfen und bis 1966 fertiggestellt. Das<br />

Haus ist die steingewordene Utopie, dass<br />

Menschen – egal ob arm oder reich – sich<br />

den gleichen Lebensraum teilen. An die<br />

5.000 Menschen leben im Edificio Copan,<br />

das in seinen unteren Etagen gut siebzig<br />

Geschäfte, eine Kirche und etliche Bars<br />

und Restaurants beherbergt. Eines davon,<br />

das Orfeu, gilt seit seiner Eröffnung<br />

2019 als einer der derzeit angesagtesten<br />

Treffpunkte der LGBTIQ*-Szene. Zwischen<br />

zwei Gebäuden gelegen, drängeln sich<br />

vor der Bar am Abend die Gäste auf der<br />

Straße, an den Wochenenden ist hier<br />

schon zur Mittagszeit kein Platz mehr<br />

André Fischer<br />

zu finden. „Während früher die queere<br />

Szene überall in der Stadt verteilt war, hat<br />

diese sich in den letzten Jahren immer<br />

mehr in Downtown konzentriert“, erzählt<br />

André Fischer. Der 56-jährige Journalist,<br />

Kulturmanager und LGBTIQ*-Aktivist lebt<br />

seit 35 Jahren in der Stadt und ist Direktor<br />

des wichtigsten queeren Kulturfestivals<br />

des Landes, Mix Brasil. 2019 beauftragte<br />

ihn das Kultursekretariat der Stadt zudem<br />

mit der Gründung und Leitung des ersten<br />

LGBTIQ*-Kulturzentrums Brasiliens.<br />

Das Zentrum im Stadtteil Itaim Bibi,<br />

das im Schatten der Bürohochhäuser<br />

von Google und Co. liegt, teilt sich das<br />

Gelände mit einer Schule und bietet<br />

dank seines kleinen Theaters so gut wie<br />

täglich queeren Künstlern eine Plattform.<br />

„Die Gegend rund um das Copan und<br />

den benachbarten Roosevelt-Platz zieht<br />

eine ganz neue Art von queeren und<br />

FOTO: DAX<br />

nicht-binären Menschen an“, so Fischer.<br />

„Gleich um die Ecke liegt das Copancinho,<br />

eine ebenfalls äußerst gut frequentierte<br />

Bar. Meine neueste Entdeckung ist PPD<br />

(„Por um Punhado de Dólares“), eine Bar<br />

mit Restaurant, das seine Lebensmittel<br />

von alternativen Landbesetzern kauft.“<br />

HORIZONT AUS BETON<br />

Wer sich nach seiner Ankunft in der<br />

Millionenmetropole so etwas wie einen<br />

Überblick verschaffen will, sollte den Farol<br />

Santander besuchen. Von der U-Bahn-<br />

Station Praça da Sé, an der sich auch die<br />

monumentale Kathedrale von São Paulo<br />

befindet, ist es nur ein kurzer Fußweg zu<br />

der in einem Bankgebäude gelegenen<br />

Aussichtsplattform. Von dort oben ergibt<br />

sich bei gutem Wetter ein fantastischer<br />

Blick über die Stadt, deren Straßen und<br />

Hochhäuser bis an den Horizont reichen.<br />

Das kann auf manche durchaus beängstigend<br />

wirken, auf der anderen Seite bietet<br />

dieser Großstadtdschungel eine Vielfalt<br />

an Kulturen und Subkulturen, wie man<br />

sie nirgends sonst in Brasilien finden wird.<br />

Vom Farol Santander ist es wiederum nicht<br />

weit zum Museum für sexuelle Diversität,<br />

das sich in der U-Bahn-Station República<br />

befindet. Als erstes Museum seiner Art in<br />

Lateinamerika widmet sich das Museu da<br />

Diversidade Sexual seit seiner Eröffnung<br />

2012 in Wechselausstellungen der sozialen,<br />

politischen und kulturellen Geschichte<br />

von Brasiliens LGBTIQ*-Community. Während<br />

homosexuelle Handlungen bereits


seit 1823 nicht mehr juristisch verfolgt<br />

wurden, verabschiedeten 2003 zahlreiche<br />

Kommunalregierungen, darunter São Paulo,<br />

ein Antidiskriminierungsgesetz, und bereits<br />

zwei Jahre vor der Legalisierung der Ehe für<br />

alle erkannte der Bundesstaat São Paulo<br />

gleichgeschlechtliche Ehen an. Besonders<br />

bekannt ist São Paulo für die weltweit<br />

größte Pride-Parade, bei der im Juni an<br />

die drei Millionen Menschen entlang der<br />

Avenida Paulista zusammenkommen.<br />

SCHWULES ZENTRUM<br />

In den Nebenstraßen dieser Hauptschlagader<br />

finden sich etliche Hotels,<br />

von denen aus sich die Stadt besonders<br />

gut erkunden lässt. Und es ist nicht<br />

weit zur trendigen Rua <strong>August</strong>a. An<br />

dieser beliebten Ausgehmeile reihen sich<br />

etliche Bars und Restaurants, darunter<br />

die Leder- und Cruising-Bar São Paulo<br />

Eagle. Der benachbarte Parque <strong>August</strong>a ist<br />

seit 2021 vor allem am Wochenende die<br />

neuste Spielwiese der LGBTiQ*-Szene. Im<br />

Zentrum der Stadt gelegen, befand sich<br />

das Gelände in privater Hand und wurde<br />

dank einer Bürgerinitiative nun für die<br />

Öffentlichkeit geöffnet und neu gestaltet.<br />

Und so dient der Park jetzt wahlweise als<br />

Liegewiese, Sportplatz und Treffpunkt<br />

der in der Umgebung zahlreich lebenden<br />

Schwulen, Lesben und Transgender, die<br />

sich zum Picknick verabreden oder einfach<br />

ein paar Stunden Erholung suchen. Auf<br />

und um den um die Ecke liegenden Platz<br />

Praça Franklin Roosevelt trifft die sich<br />

Szene dagegen vor allem nachts. Neben<br />

gleich mehreren queeren Theatern locken<br />

zahlreiche Bars ein Publikum an, das am<br />

Wochenende für volle Straßen sorgt. Vom<br />

Roosevelt-Platz ist es dann auch nicht<br />

mehr weit zum Largo de Arouche. Dort<br />

findet man nicht nur São Paulos größte<br />

FOTO: DAX<br />

REISE<br />

und modernste Sauna Chilli Pepper, die<br />

ebenso Zimmer mit Bett und eigenem<br />

Bad bietet, sondern auch die Bars der<br />

Bärenszene.<br />

STRIPPER & DRAGQUEENS<br />

Dank Uber oder Taxi-Apps und<br />

erschwinglicher Kosten kommt man gut<br />

und sicher durch die Stadt, denn natürlich<br />

gibt es auch außerhalb des eigentlichen<br />

Stadtkerns Centro jede Menge Treffpunkte<br />

der Szene. So stößt man im Cabaret<br />

da Cecilia im gleichnamigen Viertel auf<br />

eine alternative Hipster-Bar mit kurioser<br />

Einrichtung und einem Kellertheater, in<br />

dem vom Jazzkonzert über Dragshows bis<br />

zur Stripper Night immer etwas geboten<br />

wird. Im Restaurant Frê Forneria dagegen,<br />

das ebenfalls in Santa Cecilia liegt, treffen<br />

sich trendbewusste schwule Männer bei<br />

den Sounds eines DJs zu Cocktails und<br />

Abendessen, um sich danach auf eine der<br />

großen Partys zu stürzen. Nachdem der<br />

größte und bekannteste Klub Brasiliens,<br />

The Week, schließen musste, trifft man<br />

sich nun zu riesigen Circuit-Partys an<br />

wechselnden Orten, die vom „The Week“-<br />

Macher André Almada unter der Marke The<br />

New World (TNW) organisiert werden. *dax<br />

www.cidadedesaopaulo.com<br />

Kann man Kondome<br />

besser machen ?<br />

Die neuen FAIR SQUARED-Kondome sind<br />

in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe<br />

entstanden. Ein Teil der Erlöse unterstützt<br />

die Arbeit der Deutschen Aidshilfe.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind aus fair<br />

produziertem Naturkautschuk hergestellt.<br />

Für jedes Kilogramm Naturlatex, das wir<br />

verarbeiten, zahlen wir eine Fair-Trade-<br />

Prämie. Die Gummiproduzent:innen,<br />

Kooperativen oder Arbeiter:innen auf den<br />

Plantagen entscheiden selbst, wie sie die<br />

Fair-Trade-Prämie zur Verbesserung ihrer<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen verwenden<br />

wollen.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind 100% vegan.<br />

Es werden keine tierischen Inhaltsstoffe,<br />

z. B. Casein bei der Herstellung der Kondome<br />

benutzt und keine Tiere bei der Ernte des<br />

Naturkautschuks eingesetzt.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind flexibel und<br />

passen sich dem Penis rundum sicher an.<br />

Sie sind nahezu geruchsneutral, lassen sich<br />

schnell aus der Papierfolie entnehmen und<br />

leicht abrollen.<br />

FAIR SQUARED Smooth<br />

extra feucht<br />

Wandstärke: ca. 0,075 mm<br />

nominale Weite: ca. 54 mm<br />

Eine Kooperation mit der<br />

Deutschen Aidshilfe


REISE<br />

USA<br />

HAUPTSTADT MIT HERZ<br />

Es ist das politische Zentrum der USA,<br />

historischer Hotspot und voller sehenswerter<br />

Museen: Wer an die Ostküste der<br />

Vereinigten Staaten reist, sollte unbedingt<br />

einen Stopp in Washington, D.C.<br />

einlegen, denn auch die dortige LGBTIQ*-<br />

Szene bietet allerlei Abwechslung.<br />

Michael Jordan, Oprah Winfrey, Chuck<br />

Berry, The Jackson Five – wer die oberen<br />

Stockwerke des National Museum of<br />

African American History & Culture<br />

(NMAAHC) durchstreift, findet sich in<br />

einer großen Hall of Fame der afroamerikanischen<br />

Kultur wieder. Ob bildende<br />

Kunst, Tanz, Theater, Musik oder Sport – in<br />

den Ausstellungshallen gibt es Zeugnisse,<br />

Kostüme und Trophäen aller bedeutenden<br />

Persönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts<br />

zu sehen, die jede für sich<br />

Geschichte geschrieben haben.<br />

Einzig die Drag-Ikone RuPaul<br />

scheint zu fehlen. Während<br />

das Museum hier oben mit<br />

dem Glanz und Glamour<br />

der Künstler und Sportler<br />

begeistert, beginnt die<br />

geschichtliche Aufarbeitung<br />

vom Sklaventum<br />

über Rassentrennung und<br />

Bürgerrechtsbewegung<br />

bis zur aktuellen Black-<br />

Lives-Matter-Bewegung<br />

unter der Erde. Die<br />

Ausstellung, die sich<br />

vom Keller langsam<br />

nach oben windet,<br />

erzählt von den dunkelsten Kapiteln der<br />

amerikanischen Geschichte, von Verschleppung,<br />

Folter und Tod, aber auch von<br />

afroamerikanischen Kriegshelden, Politikern<br />

und Idolen wie Frederick Douglass, Harriet-<br />

Tubman, Rosa Parks und Martin Luther<br />

King. Das 2016 eröffnete Museum in dem<br />

markanten Bau an der Mall, die das Kapitol<br />

mit dem Lincoln Memorial verbindet, ist nur<br />

eines von insgesamt 19 Museen, die von der<br />

Smithsonian Institution betrieben werden.<br />

ÜBERBLICK<br />

In den Sammlungen des größten Museumskomplexes<br />

der Welt – darunter das<br />

Museum of Natural History, das National<br />

Air and Space Museum, das National<br />

Museum of the American Indian sowie die<br />

National Portrait Gallery oder das Hirshorn<br />

Museum and Sculpture Garden – könnte<br />

man bei meist freiem Eintritt locker eine<br />

Woche oder länger verbringen. Für das<br />

NMAAHC sollte man sich allerdings<br />

rechtzeitig um ein Zeitticket<br />

kümmern. Gleiches gilt für<br />

Tickets in die Spitze des seit<br />

Kurzem wieder zugänglichen<br />

Washington Monuments, die<br />

man ab dreißig Tage vor dem<br />

Besuch für eine Reservierungsgebühr<br />

von nur einem<br />

Dollar bekommt. Von dem gut<br />

169 Meter hohen Bauwerk,<br />

das zentral auf der Mall gleich<br />

neben dem NMAAHC liegt,<br />

hat man den wohl besten<br />

Blick auf die Stadt. Ob<br />

Kapitol, Weißes Haus oder der Reflecting<br />

Pool vor dem Lincoln Memorial: Von dem in<br />

Form eines Obelisken 1885 eingeweihten<br />

Denkmals kann man sich einen guten<br />

Überblick über die Stadt verschaffen.<br />

NATURERLEBNIS<br />

Wer nach all den Besuchen von Museen<br />

und Denkmälern etwas Erholung sucht,<br />

findet diese direkt vor den Toren Washingtons.<br />

Entlang des von großen Bäumen<br />

gesäumten George Washington Memorial<br />

Parkway sind es bei günstiger Verkehrslage<br />

weniger als dreißig Minuten, bis man den<br />

vom National Park Service verwalteten<br />

Great Falls Park erreicht. Hier führen Wanderwege<br />

entlang des Potomac River, dessen<br />

Wassermassen sich zwischen Felsen<br />

hindurchzwängen und sehenswerte Fälle<br />

bilden. Zudem kann man Amerikas ältesten<br />

Kanal, den 1785 erbauten Patowmack Cana<br />

besuchen. Eine weitere Alternative ist der<br />

Besuch des gut siebzig Autominuten von<br />

D.C. entfernten Shenandoah-Nationalparks,<br />

dessen Skyline Drive durch die Bergwelt der<br />

Apalachen großartige Aussichten garantiert.<br />

BARBIE-PUPPEN &<br />

FREIGETRÄNKE<br />

Aber auch in der Stadt selbst finden sich<br />

Parks und schattige Plätze, an denen<br />

man sich vom Trubel der Großstadt<br />

erholen kann. Ein bekannter Treffpunkt der<br />

LGBTIQ*-Community ist die als „P Street<br />

Beach“ bekannte Liegewiese an der Kreuzung<br />

P Street & 23rd Street, die an heißen<br />

Sommertagen brechend voll ist. Gleich um


REISE<br />

FOTOS: DAX<br />

In jeder<br />

Stadt<br />

zu Hause<br />

Übernachten bei queeren<br />

Gastgebern in über 70 Ländern!<br />

die Ecke liegt die Fireplace<br />

Bar, eine der ältesten Gay-Bars<br />

der Stadt, deren Markenzeichen<br />

ein Kamin mit einer zur Straße<br />

gewandten Glasfront ist. Hier trifft<br />

sich vor allem die afroamerikanische<br />

Community. Das traditionelle Herz<br />

von Washingtons LGBTIQ*-Szene<br />

liegt nahe des Dupont Circle<br />

und vor allem rund um die von<br />

Zebrastreifen in Regenbogenfarben<br />

markierte 17th Street. Neben Bars wie JR’s, Number<br />

Nine oder Trades sowie den Traditionsrestaurants Annie’s<br />

Paramount Steakhouse und Hank’s Oyster Bar finden sich<br />

hier auch Kuriositäten wie der vor einem privaten Stadthaus<br />

angelegte „Barbie Pond“ – ein kleiner, mit Barbie- und Ken-<br />

Puppen je nach Jahreszeit dekorierter Garten an der Avenue<br />

Q. Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Green Lantern<br />

südlich des Thomas Circle. Die Bar auf zwei Etagen ist seit<br />

über zehn Jahren ein beliebter Szenetreff. Besonders am<br />

Donnerstag zwischen 22 und 23 Uhr ist im ersten Stock der<br />

Bar jede Menge los, denn wer dort mit nacktem Oberkörper<br />

an die Bar geht, bekommt sein Bier umsonst. *dax<br />

AB 29 €<br />

PRO NACHT<br />

Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ SHAPECHARGE<br />

www.capitalregionusa.de<br />

www.washington.org<br />

Die seit zehn Jahren in Folge mit<br />

100 Prozent beim LGBTQ Workplace Equality Index der<br />

Human Rights Campaign Foundation ausgezeichnete<br />

Fluggesellschaft United Airlines fliegt zweimal täglich<br />

von Frankfurt und einmal täglich von München nonstop<br />

nach Washington-Dulles. Zur Auswahl stehen Plätze in<br />

der Economy, Premium Plus und dem Aushängeschild der<br />

Airline, der United Polaris Class.<br />

www.united.com


REISE<br />

OFFEN FÜR NEUES<br />

FOTOS: GOTHAIBEFREE.COM<br />

Thailand<br />

Kürzlich wurde Thailand laut der Studie<br />

„Visa Global Travel Intentions Study<br />

2021“ unter die Top 4 der attraktivsten<br />

Reiseziele der Welt gewählt. Die Umfrage,<br />

die Reisende aus 62 Ländern und ihr<br />

Feedback berücksichtigte, zeigte, dass<br />

sich vor allem Bangkok, Phuket, Chiang<br />

Mai und Hua Hin großer Beliebtheit<br />

erfreuen. Dabei spielen Aspekte wie<br />

Entspannung am Reiseort, die Vielfalt<br />

an Freizeitaktivitäten und unberührte<br />

Natur die größte Rolle für einen stressfreien<br />

Urlaub nach der Pandemie.<br />

Aber nicht nur die berühmte Thai-Massage,<br />

die zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zählt, sondern auch der Besuch eines<br />

buddhistischen Tempels, eines der zahlreichen<br />

Nationalparks oder die thailändische,<br />

gesunde Kulinarik tragen zu einem<br />

erholsamen und vielseitigen Urlaub bei.<br />

MICHELIN-STERNE FÜR<br />

THAILAND<br />

Apropos Kulinarik: Bereits zum<br />

sechsten Mal erscheint Ende <strong>2022</strong> eine<br />

Thailand-Ausgabe des renommierten<br />

Michelin Restaurantführers. Zu den<br />

bisher vertretenen Regionen Bangkok,<br />

Phra Nakhon Si Ayutthaya, Chiang<br />

Mai, Phuket und Phang-Nga kommt in<br />

diesem Jahr der Nordosten Thailands,<br />

der sogenannte Isan, hinzu. Klassische<br />

Garmethoden und vielfältige kulinarische<br />

Einflüsse aus alten Epochen und aus den<br />

Nachbarländern machen die Isan-Küche<br />

zu einer bemerkenswerten Erweiterung<br />

für den Gourmet Guide. Im Vergleich zur<br />

ersten Thailand-Ausgabe des Michelin<br />

Guide im Jahr 2018 hat sich die Zahl der<br />

insgesamt ausgewählten Restaurants von<br />

126 auf 361 nahezu verdreifacht. Die Zahl<br />

der mit Michelin-Sternen ausgezeichneten<br />

Restaurants ist im gleichen Zeitraum von<br />

17 auf 32 gestiegen.<br />

AUSGEZEICHNETE<br />

HOTELS<br />

Mit ausgezeichneten<br />

Restaurants<br />

können auch<br />

zahlreiche Häuser<br />

im gesamten<br />

Königreich dienen,<br />

so unter anderen die<br />

zehn thailändischen<br />

Hotels, die im Travel +<br />

Leisure's Magazin unter<br />

die "Top 500 Hotels of the<br />

Year" ernannt wurden. Diese prestigeträchtige<br />

Liste der beliebtesten Hotels<br />

weltweit umfasst Häuser in Bangkok<br />

und Chiang Mai sowie auf Phuket, Samui<br />

und Ko Lanta. Folgende zehn Hotels in<br />

Thailand überzeugen nicht nur in Sachen<br />

Kulinarik und Service, sondern auch in<br />

puncto Design und wurden in der Kategorie<br />

“Asien” ausgewählt: Amanpuri (Phuket),<br />

Anantara Chiang Mai Resort, Cape Fahn<br />

Hotel (Ko Samui), Capella Bangkok, Four<br />

Seasons Hotel Bangkok at Chao Phraya<br />

River, Four Seasons Resort Chiang Mai,<br />

Mandarin Oriental Bangkok, The Peninsula<br />

Bangkok, Pimalai Resort & Spa (Ko Lanta)<br />

und The Sukhothai Bangkok.<br />

ERLEICHTERTE EINREISE<br />

Im November 2021 hatte Thailands<br />

Regierung zur Eindämmung der Pandemie<br />

für alle internationalen Einreisenden die<br />

Vorabregistrierung für den Thailand Pass<br />

eingeführt. Ab dem 1. <strong>Juli</strong> <strong>2022</strong> wird<br />

diese Regelung nun aufgehoben.<br />

Internationale Touristen<br />

müssen bei Einreise dann<br />

nur noch einen Nachweis<br />

über eine vollständige<br />

Impfung vorlegen; nicht<br />

oder nicht vollständig<br />

Geimpfte sind verpflichtet,<br />

maximal 72 Stunden<br />

vor Antritt der Reise einen<br />

PCR- oder einen Antigen-<br />

Schnelltest (ATK) durchzuführen<br />

und das offizielle Ergebnis<br />

bei Einreise vorzulegen. Diese Nachweise<br />

können in gedruckter oder digitaler Form<br />

erfolgen, sie werden bei Einreise stichprobenartig<br />

kontrolliert. Auch die bisher<br />

bestehende Krankenversicherungspflicht<br />

wird vollständig aufgehoben. Wurden<br />

alle Voraussetzungen erfüllt, müssen vor<br />

Ort keine weiteren Tests durchgeführt<br />

werden und das gesamte Land kann<br />

uneingeschränkt bereist werden.<br />

www.thailandtourismus.de<br />

www.gothaibefree.com


„Ich bin<br />

Ehrenamtler,<br />

R adfahrer ,<br />

Taucher und<br />

Frohnatur . “<br />

Christoph<br />

# HIVersity<br />

Weil ich mehr bin als<br />

nur HIV-positiv: LiVLife.de<br />

NP-DE-HVU-ADVT-210002; 07/2021


Gesundheit<br />

INFEKTIOLOGIE<br />

AFFENPOCKEN<br />

heißen jetzt MPX, sonst ändert sich nix?<br />

Jeder, der gerne Spaß mit wechselnden<br />

Penissen hat, sollte bis<br />

auf Weiteres im Groben beachten:<br />

Achtsamkeit, ein bisschen weniger Sex<br />

und bei Bedarf impfen lassen. Dann<br />

klappt das auch mit der Eindämmung<br />

der neuen alten Virusinfektion, die seit<br />

dem Frühjahr für Aufregung in (sozialen)<br />

Medien und der Szene sorgt. Ein<br />

Überblick.<br />

KONDOME SCHÜTZEN NICHT VOR<br />

„AFFENPOCKEN“ …<br />

Beim Redaktionsschluss dieser Ausgabe<br />

am 21. Juni war nicht sicher, ob das Kürzel<br />

MPX auch von der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) als offizieller Virenname<br />

erwählt wird. Sicher ist, dass der alte Name<br />

wissenschaftlich irreführend, sprachlich<br />

problematisch und bald Geschichte ist.<br />

Der Checkpoint BLN nutzte Mitte Juni<br />

diese Abkürzung des englischen Begriffes<br />

in einem dringenden Aufruf an die Medien.<br />

Grund für die Stellungnahme: Eine ausgerechnet<br />

über den öffentlich-rechtlichen<br />

rbb verbreitete Falschinformation von<br />

Dr. Nicolai Savaskan, Leiter Gesundheitsamt<br />

Berlin-Neukölln:<br />

„Savaskans Vorschlag Impfungen nicht<br />

präventiv einzusetzen um zu verhindern,<br />

dass sich Geimpfte ‚in falscher Sicherheit<br />

wiegen und Safer-Sex-Regeln<br />

vernachlässigen würden‘ widerspricht<br />

eindeutig der STIKO-Empfehlung<br />

und finden wir fachlich falsch. Wir<br />

weisen darauf hin, dass ‚Safer Sex‘,<br />

u.a. die Nutzung von Kondomen,<br />

ausschließlich Methoden zum Schutz<br />

vor HIV umfasst. Der Begriff wird von<br />

Savaskan missverständlich verwendet<br />

und suggeriert Kondome würden vor<br />

MPX schützen. Das ist falsch. MPX wird<br />

u.a. über intensiven Körperkontakt, z.B.<br />

beim Sex, übertragen. Kondome sind<br />

deswegen weder ein effektiver noch ein<br />

ausreichender Schutz vor MPX.“<br />

(Checkpoint BLN)<br />

… IMPFUNGEN ABER!<br />

Entsprechend der Empfehlung<br />

der Ständigen<br />

Impfkommission (STIKO)<br />

bereitete sich der Checkpoint<br />

BLN Mitte Juni auf<br />

eine MPX-Impfkampagne<br />

für Schwule, Bisexuelle und<br />

andere Männer*, die Sex mit<br />

Männern* haben (MSM) vor. Gleiches<br />

gilt für entsprechende Einrichtungen<br />

und Praxen in ganz Deutschland.<br />

SEID WEITER ACHTSAM!<br />

Die Eingangs etwas salopp formulierten<br />

Empfehlungen für MSM hatte der<br />

Pandemiebeauftragte und Oberarzt<br />

der Infektiologie des Universitätsklinikums<br />

rechts der Isar in München, Privatdozent<br />

Dr. Christoph Spinner nach der<br />

Identifizierung der Infektions-Hot-Spots<br />

Maspalomas Gay Pride (Gran Canaria),<br />

Darklands (Antwerpern) und SNAX<br />

(Berlin) gegenüber männer* so formuliert:<br />

„Anders als Coronaviren übertragen<br />

sich Pockenviren nicht als Aerosol,<br />

also nicht über die Luft, sondern durch<br />

engen Hautkontakt, aber auch beim<br />

Küssen oder Streicheln. Daher müssen<br />

Besucher*innen dieser Festivals jetzt<br />

nicht pauschal die nächsten Wochen<br />

in ihren Wohnungen bleiben, denn die<br />

Ansteckungsgefahr ist tendenziell nicht<br />

so hoch.“<br />

Da die Inkubationszeit von MPX bis zu<br />

drei Wochen betragen kann, riet<br />

Spinner vorausschauend:<br />

„Wenn die Feiernden<br />

in den kommenden<br />

Wochen ein bisschen<br />

auf ihre Gewohnheiten<br />

schauen und intime Hautkontakte<br />

reduzieren, mit<br />

Augenmaß und Verstand, haben<br />

wir eine gute Chance, eine weitere<br />

unkontrollierte Ausbreitung des Virus<br />

zu minimieren. {…} Es ist jetzt wichtig,<br />

dass jede*r seinen Beitrag zur Kontrolle<br />

der Infektionsausbreitung auch durch<br />

freiwillige und bewusste Reduktion<br />

unbekannter Sexualkontakte leistet.“<br />

(25. Mai <strong>2022</strong>)<br />

Das gilt dank Sommer und dem nach<br />

Corona-Entbehrungen aufblühenden<br />

sozialen Leben auch bis auf Weiteres. *ck<br />

Aktuelle Informationen auf männer.<br />

media/topics/mpx und<br />

www.aidshilfe.de/affenpocken!


ADVERTORIAL<br />

Was bieten Innovationen in der HIV-Therapie?<br />

Erwartungen und Wünsche von HIV-positiven Menschen<br />

NP-DE-HVU-ADVR-220004<br />

Früher zielte die HIV-Therapie<br />

hauptsächlich darauf ab, das<br />

Virus zu unterdrücken. Mit den<br />

Fortschritten in der medizinischen<br />

Versorgung hat sich der Fokus aber<br />

längst vom reinen Überleben hin zum<br />

gesunden Leben und Älterwerden mit HIV<br />

verschoben.<br />

Eine besondere Bedeutung hat dabei<br />

inzwischen die Verbesserung der Lebensqualität<br />

jedes Einzelnen. Um ein langes,<br />

zufriedenes und gesundes Leben zu<br />

führen, ist für HIV-positive Menschen nicht<br />

nur das Wissen um die eigenen, ganz individuellen<br />

Bedürfnisse besonders wichtig.<br />

So empfiehlt es sich für sie auch einmal<br />

zu hinterfragen, ob bestimmte Aspekte<br />

im Leben mit HIV als Herausforderung<br />

empfunden werden oder wie zufrieden sie<br />

mit der aktuellen Therapie sind.<br />

WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />

KÖNNEN MIT DER HIV-THERAPIE<br />

VERBUNDEN SEIN?<br />

Mittlerweile gibt es groß angelegte Studien,<br />

welche die Erfahrungen und Wünsche von<br />

HIV-positiven Menschen beleuchten. In der<br />

„Positive Perspektiven 2“ Studie wurden<br />

beispielsweise weltweit 2.389 HIV-positive<br />

Menschen befragt.<br />

Dabei wurde unter anderem auch gefragt,<br />

mit welchen Herausforderungen Menschen<br />

mit HIV sich in ihrem Alltag konfrontiert<br />

sehen. Unter den 120 Befragten in Deutschland<br />

fühlt sich die Mehrheit beispielsweise<br />

durch die Einnahme der Medikamente<br />

täglich an die eigene HIV-Infektion erinnert<br />

und knapp die Hälfte verstecken ihre<br />

Medikamente 1 sogar, auch weil sie Angst von<br />

einem ungewollten HIV-Outing haben.<br />

DIE PERSÖNLICHEN BEDÜRFNISSE<br />

KENNEN<br />

Neben der einzigartigen Persönlichkeit<br />

hat jeder Mensch auch ganz individuelle<br />

Bedürfnisse, was die Gestaltung des<br />

52% 47%<br />

(62/120) (56/120)<br />

fühlen sich durch ihre<br />

Tabletten täglich an die<br />

eigene HIV-Infektion<br />

erinnert.<br />

spüren Nebenwirkungen<br />

ihrer aktuellen Therapie.<br />

verstecken ihre<br />

HIV-Medikamente.<br />

35% 32%<br />

(42/120) (38/120)<br />

haben Angst davor, die<br />

Einnahme zu vergessen.<br />

Ein großer Teil der Befragten sieht sich mit besonderen<br />

Herausforderungen bei der HIV-Therapie konfrontiert 1<br />

eigenen Lebens betrifft. Für Menschen mit<br />

HIV ist es vor allem im Hinblick auf die HIV-<br />

Therapie wichtig, dass sie diese gut kennen:<br />

Denn je mehr man sich seiner eigenen<br />

Bedürfnisse bewusst ist, desto klarer wird<br />

man sich auch, ob die aktuelle HIV-Therapie<br />

diese überhaupt noch erfüllt.<br />

Ebenso wie viele andere Dinge im Leben<br />

können Bedürfnisse sich aber auch mit der<br />

Zeit verändern. Dies geschieht meist nicht<br />

über Nacht, sondern schrittweise und daher<br />

oft unbemerkt – das macht ein regelmäßiges<br />

Überprüfen so wichtig.<br />

WAS BIETEN INNOVATIONEN<br />

IN DER HIV-THERAPIE?<br />

Die Mehrheit der Menschen mit HIV ist der<br />

Überzeugung, dass sie von Innovationen in<br />

der Behandlung profitieren können. 2 Wenn<br />

beispielsweise die Einnahme der Tabletten<br />

täglich an die HIV-Infektion erinnert und man<br />

das als belastend empfindet, dann muss man<br />

das nicht einfach hinnehmen. Die Ergebnisse<br />

der „Positive Perspektiven 2“ Studie zeigen<br />

beispielsweise, dass fast die Hälfte der<br />

Befragten offen für eine HIV-Therapie ist, die<br />

nicht täglich eingenommen werden muss. 2<br />

Knapp zwei Drittel der befragten Menschen<br />

mit HIV gaben sogar an, dass sie bereit wären,<br />

76%<br />

(91/120)<br />

glauben, dass Fortschritte in der HIV-Therapie<br />

ihre Gesundheit verbessern werden.<br />

65%<br />

(78/120)<br />

46%<br />

(55/120)<br />

sind offen für eine ART mit weniger<br />

Wirkstoffen.<br />

sind offen für eine ART, die nicht täglich<br />

eingenommen werden muss.<br />

Die meisten Menschen sind der Überzeugung, dass sie<br />

von Innovationen in der HIV-Therapie profitieren können 2<br />

eine HIV-Therapie mit weniger Wirkstoffen<br />

bei gleicher Wirksamkeit einzunehmen. 2<br />

HIV zu einem kleineren Teil im Leben<br />

machen<br />

Um eine hohe Lebensqualität zu erhalten,<br />

ist es also wichtig, dass Menschen mit HIV<br />

ihre eigenen Bedürfnisse kennen und diese<br />

vor allem auch ihren Ärzt*innen gegenüber<br />

äußern. Wenn die aktuelle HIV-Therapie<br />

diese Bedürfnisse nicht erfüllt, kann ein<br />

offenes Gespräch sehr weiterhelfen.<br />

Dank des medizinischen Fortschritts gibt es<br />

für die Vielfalt an persönlichen Wünschen<br />

und Erwartungen auch jeweils eine geeignete<br />

Therapie. Wenn man diese gemeinsam<br />

mit seinem/r Ärzt*in für sich findet, kann HIV<br />

dadurch zu einem kleineren Teil im eigenen<br />

Leben werden.<br />

Weitere Infos sowie persönliche Geschichten<br />

zum Leben mit HIV findest du unter<br />

www.livlife.de.<br />

Sponsored by ViiV Healthcare<br />

REFERENZEN<br />

1 Wigger A et al., Deutsch-Österreichischer Aids-Kongress<br />

2021. Poster 46763.<br />

2 Wigger A et al., 15. Kongress für Infektionskrankheiten und<br />

Tropenmedizin 2021. Poster P-037.


Rund um die Uhr offen!<br />

– das ganze Jahr –<br />

Wir haben ein riesiges Warensortiment<br />

Getränke, Spirituosen, Weine, Sekt, Champagner, Bierauswahl aus 300 versch. Sorten aus aller Welt,<br />

Eis (auch im Winter), täglich frische Backwaren, Eier, Kaffee, Milch, diverse Tiefkühl-Artikel, rund um<br />

die Uhr warme Snacks und Speisen, Zigaretten, Tabakwaren, Tabakzubehör, sämtliche Telefonkarten,<br />

internationale Tagespresse, Zeitschriften, Hygieneartikel ... alles was Du brauchst!<br />

Immer was los!<br />

Direkt an der Isar!<br />

Fraunhoferstr. 46 • 80469 München • Tel.: 089/201 52 97 • www.kiosk-muenchen.de


ENTDECKEN SIE<br />

JETZT DIE VIELFALT<br />

BEI KIEHL’S!<br />

KIEHL’S SINCE 1851<br />

SENDLINGER STR. 22<br />

80331 MÜNCHEN<br />

JETZT KOSTENLOSE HAUTANALYSE BUCHEN

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!