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Spökenkieker Nr. 445 - 07/2002

Schützenfeste in Sassenberg, Beelen, Freckenhorst und Hinter den Drei Brücken // Mittelalterfest in Warendorf // Triathlon in Sassenberg // Sommer Gewinn Spiel: Eintrittskarten fürs Fußballmuseum in Dortmund // 75 Jahre Gärtnerei Murrenhoff // Tag der Bundeswehr in Warendorf // Stellenmarkt Seiten // u.v.m.

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16<br />

Ich ziehe<br />

mit meiner<br />

Praxis zum<br />

1.7. auf den<br />

Klingenhagen<br />

27 um!<br />

“O’zapft is” auf’m Schützenfest<br />

Franz Wesselmann und Erwin Witulski verhinderten jahrzehntelang trockene Kehlen<br />

<strong>445</strong><br />

Praxis für Podologie<br />

Elizabet Kretschmann – staatl. gepr. Podologin<br />

Klingenhagen 27 · 48336 Sassenberg · Tel. 02583 / 304 61 82<br />

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Viel Vergnügen beim Schützenfest wünscht Ihnen<br />

Greifen auch gerne mal zum Weinchen – Franz Wesselmann (links) und Erwin Witulski haben jahrzehntelang auf<br />

den Sassenberger und anderen Schützenfesten Bier gezapft. (Foto: Rieder)<br />

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Poggenbrook 32<br />

48336 Sassenberg<br />

3<strong>07</strong><br />

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Im Hauptberuf war Franz Wesselmann<br />

Tischler, Erwin Witulski erst<br />

Weber danach Schlosser. „Alles immer<br />

im Akkord“, erinnert er sich.<br />

Eine gute Übung für das, was die<br />

Beiden jahrelang, sogar jahrzehntelang,<br />

auf den Sassenberger und anderen<br />

Schützenfesten geleistet haben.<br />

„Von morgens um 9 bis zum<br />

nächsten Tag“, schätzen sie ihre damaligen<br />

Arbeitszeiten für 8 bis 10 D-<br />

Mark Stundenlohn rückblickend ein.<br />

Wesselmann und Witulski haben<br />

Bier gezapft. Ein ums andere Glas,<br />

damit die Kehlen nicht trocken wurden.<br />

Was nach einem nicht versiegenden<br />

Brunnen steter flüssiger<br />

Freude klingt, war in Wirklichkeit ein<br />

Knochenjob, den sie mitunter mit<br />

Tricks etwas unterbrechen mussten.<br />

Dafür hatten sie in einem Fass immer<br />

einen „Degen“ stecken, der zum<br />

Anstich benötigt wird. Wird der gezogen,<br />

gibt es ein lautes, zischendes<br />

Geräusch, das den Umstehenden<br />

signalisiert, dass hier gerade Pause<br />

ist, weil das Fass gewechselt wird. In<br />

Wirklichkeit haben sie sich einfach<br />

nur mal kurz den Schweiß von der<br />

Stirn gewischt oder selbst am Bier<br />

genippt.<br />

Denn Pausen waren knapp auf den<br />

Festen. Witulski nutzte sie 1971 um<br />

dem Vogel die Krone wegzuschießen.<br />

„Aus dem Bierstand raus, ran<br />

an den Schießstand und wieder zurück“,<br />

lacht er. Wesselmann ist sicher:<br />

„Wenn Sie Sassenberg regelrecht<br />

bestücken wollten, brauchten<br />

Sie 28 Personen“. „Die hatten damals<br />

auch noch eine ganz andere<br />

Kondition, ist sich Erwin Witulski sicher.<br />

Die musste man auch haben. Nicht<br />

nur um über die Theke jenen Vögeln<br />

hinterher zu springen, die 15 Bier<br />

bestellten, aber stickum nur 10 bezahlten.<br />

Sondern allein schon wegen<br />

der anstrengenden Arbeit, in die<br />

oft auch die Ehefrauen des männlichen<br />

Servicepersonals eingebunden<br />

waren. Denn gegessen wurde<br />

auf den Schützenfest natürlich<br />

auch. Drinnen wurde aufwendig gekocht.<br />

In manchen Nächten war<br />

nach der Arbeit vor Erschöpfung erst<br />

mal eine Runde Heulen angesagt.<br />

Witulski hatte seine Tätigkeit weiland<br />

nur begonnen, weil seine Frau<br />

bei Börding war und Kräfte fehlten.<br />

Je länger das Gespräch dauert, desto<br />

mehr Erinnerungen kommen<br />

hoch. An die Lederschürzen, die<br />

man damals trug. An jene Kunden,<br />

die nicht nur ungeduldig quengelten,<br />

sondern es durchaus auch<br />

übertrieben. „Das Glas ist gar nicht<br />

voll“, habe ihm einer vorgeworfen<br />

sagt Witulski. „Bei Freibier“, schüttelt<br />

er den Kopf. Seine Reaktion war<br />

für einen genervten Bierzapfer noch<br />

sehr serviceorientiert. „Gib her dein<br />

Glas“, hat er ihm gesagt und als er<br />

es hatte, angefügt „Kriegst gar nix!“<br />

Das Bier stand so wie heute immer<br />

im Mittelpunkt der Schützenfeste.<br />

Longdrinks, heute ebenso total „in“<br />

wie die „Shots“ gab es früher nicht.<br />

Das begann erst in den 1990ern.<br />

Den roten Aufgesetzten, der bis<br />

heute überlebt hat, gab es allerdings<br />

schon lange. Wein gab es früher<br />

auch und gibt es auch heute noch.<br />

Besonders zur Krönung wird seit langem<br />

Wein gereicht. „Früher gab’s zur<br />

Krönung Steinhäger“, weiß Wesselmann.<br />

Bis 1981, danach ein Jahr<br />

lang Sekt, jetzt eben Wein. Der Weinbrunnen<br />

ist allerdings nur noch ein<br />

Stück Erinnerung.<br />

Franz Wesselmann ist 76, Erwin Witulski<br />

86. Im Schützenverein sind sie<br />

gefühlt schon ewig, sicher beide<br />

mehr als 60 Jahre. „Seit 1965“, fällt<br />

Franz Wesselmann ein, der bereits<br />

zuvor, im Jahr 1961, sogar Kinderkönig<br />

gewesen war. „Mit Bärbel Maas“,<br />

sagt er schon bevor der Griff zum<br />

Handy geht, um dies vielleicht auf<br />

der Webseite zu recherchieren. Ernst<br />

Witulski war auf gar keinem Thron,<br />

sein Sohn war Kinderkönig. Heute<br />

genießen beide einfach nur dabei zu<br />

sein und mitzufeiern. Und wenn sie<br />

das Bier mal nicht schnell genug bekommen,<br />

haben sie sicher besser<br />

als viele andere Verständnis für die<br />

jetzigen Kolleginnen und Kollegen.<br />

Foto: pixabay.de

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