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Spökenkieker Nr. 445 - 07/2002

Schützenfeste in Sassenberg, Beelen, Freckenhorst und Hinter den Drei Brücken // Mittelalterfest in Warendorf // Triathlon in Sassenberg // Sommer Gewinn Spiel: Eintrittskarten fürs Fußballmuseum in Dortmund // 75 Jahre Gärtnerei Murrenhoff // Tag der Bundeswehr in Warendorf // Stellenmarkt Seiten // u.v.m.

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Liebe Spökenkieker Leserinnen und Leser,<br />

wahrscheinlich kennen auch Sie<br />

eine oder sogar mehrere Personen,<br />

die mit den ersten Sonnenstrahlen<br />

nach Rezepten, Sportarten oder sogar<br />

nach Nahrungsergänzungsmitteln<br />

gesucht haben, um mit möglichst<br />

wenig Aufwand binnen weniger<br />

Wochen die so genannte Bikinifigur<br />

zu bekommen. Ob es nun erstrebenswert<br />

ist oder nicht, sei jedem<br />

selbst überlassen. Wohl aber ist<br />

bald Schluss mit Versprechungen<br />

wie: „Zehn Kilogramm in vierzehn Tagen<br />

abnehmen!” oder gar: „Drei Kilo<br />

über Nacht abnehmen!”, wie man<br />

es nach wie vor in so mancher Werbung<br />

lesen kann. Hier hat die EU bereits<br />

2017 beschlossen, dass solche<br />

überzogenen Erwartungen nicht geweckt<br />

werden dürfen. Es folgte eine<br />

Verordnung für die Kennzeichnung,<br />

die laut EU bis Ende Oktober dieses<br />

Jahres umgesetzt sein muss. So dürfen<br />

auf den Pulvern, Drinks oder<br />

Shakes dieser Art keine Hinweise<br />

mehr auf das Abnehmtempo und<br />

den möglichen Abnehmerfolg stehen.<br />

Stattdessen muss angegeben<br />

werden, wie viele Ballaststoffe enthalten<br />

sind und was sonst noch drin<br />

ist. Durchaus sinnvoll und vor allem<br />

ehrlicher. Tatsächlich treten ständig<br />

neue Verordnungen und/oder Gesetze<br />

in Kraft. So schnell kann man<br />

gar nicht lesen, was neu und was anders<br />

sein muss. Da trifft es sich doch<br />

gut, dass nicht alles schnell geändert<br />

oder gar neu erfunden werden<br />

muss. Denn ganz und gar nicht<br />

schnell ist zum Beispiel für die zurzeit<br />

noch amtierenden Schützenkönige<br />

die Amtszeit vergangen. In Beelen<br />

und in Sassenberg regieren die<br />

Begegnung am Mariengymnasium mit<br />

einem Zeitzeugen der DDR-Geschichte<br />

Es gibt Menschen, die mehr Unglück<br />

betrifft als andere. Ein solcher<br />

Mensch ist Alexander Richter-Kariger.<br />

Ein Opfer ist er dennoch nicht.<br />

Zu oft hat sich der in Saerbeck bei<br />

Münster lebende Schriftsteller in die<br />

Büsche geschlagen. Auf diese Weise<br />

hat sich der heute Zweiundsiebzigjährige<br />

seine Freiheit erhalten können.<br />

Alexander Richter-Kariger hat<br />

bis 1985 in der DDR gelebt. Geboren<br />

1949 in Coswig, im Land Sachsen-Anhalt,<br />

wuchs er in Potsdam<br />

auf, wurde als Maurer ausgebildet,<br />

machte Abitur und studierte in Berlin<br />

an der Humboldt-Universität Finanzwirtschaft.<br />

Er arbeitete in Baubetrieben,<br />

in der Landwirtschaft, in<br />

der Metallbranche, im Einzelhandel<br />

und zuletzt im Ministerium der Finanzen<br />

der DDR. Die neuralgischen<br />

Fragen, die Alexander Richter-Kariger<br />

in diesen Jahren beschäftigten,<br />

hinsichtlich der Mängelwirtschaft,<br />

der Verstöße gegen das Disziplinarund<br />

Verwaltungsrecht der DDR,<br />

machten ihn zu dem kritischen Zeitzeugen,<br />

der er heute noch ist. Er begann<br />

Gedichte, Kurzgeschichten,<br />

schließlich Romane zu schreiben,<br />

Könige inzwischen seit jeweils mehr<br />

als 1000 Tagen. Wahrscheinlich einmalig<br />

in der Geschichte der Bürgerschützenvereine<br />

in der Region. Natürlich<br />

ist dies nicht etwa mangelndem<br />

Nachwuchs oder Interesse an<br />

den Königswürden geschuldet, viel<br />

mehr hatte hier Corona einfach jedes<br />

Schützenfest verhindert. Heuer<br />

allerdings wird endlich wieder gefeiert.<br />

Einige Schützenfeste haben ja<br />

bereits stattgefunden. In Warendorf<br />

zum Beispiel hat die Eintracht ihr<br />

Schützenfest gefeiert und konnte<br />

sich über Zulauf aus nah und fern<br />

freuen. Und gerade jetzt laufen die<br />

Vorbereitungen für die zwei großen<br />

Schützenfeste in der Spökenkieker-<br />

Region auf Hochtouren. In Sassenberg<br />

wird, ebenso wie in Beelen, am<br />

zweiten Juliwochenende gefeiert.<br />

Seit dem 15.<strong>07</strong>.2019 ist Thomas<br />

Stratmann die Majestät des Sassenberger<br />

Schützenvereins, lässt<br />

sich auf der Website des 1839 gegründeten<br />

Bürgerschützenvereins<br />

Sassenberg nachlesen. Stratmann,<br />

Schriftsteller Alexander Richter-<br />

Kariger berichtet den neunten<br />

Klassen des Mariengymnasiums<br />

am eigenen Beispiel über politische<br />

Verfolgung in der DDR. (Foto:<br />

seine Frau Irmgard und mit ihnen<br />

der gesamte Thron und alle Aktiven<br />

freuen sich auf das Schützenfest im<br />

Sassenberger Brook, das vom 8. bis<br />

11. Juli gefeiert wird.<br />

Auch am zweiten Juli-Wochenende<br />

lädt der Beelener Schützenverein<br />

e.V. zum diesjährigen Schützenfest<br />

ein. Der 1898 gegründete Bürgerschützenverein<br />

hat mehr als 1100<br />

Mitglieder und mit ihnen freuen sich<br />

jede Menge Gäste aus der Umgebung<br />

auf Kinderschützenfest, den<br />

traditionellen Marsch zum Festplatz<br />

und vieles mehr. Wir haben alles zu<br />

den Programmpunkten sowohl zum<br />

Sassenberger Schützenfest wie<br />

auch zum Beelener auf unseren Seiten<br />

zu diesem Thema zusammengestellt.<br />

Dazu jede Menge Informationen<br />

und Geschichten rund um diese<br />

zwei der ganz großen Feste in unserer<br />

Region. Was sonst noch so los ist<br />

in der Nachbarschaft, auf dem Dorf<br />

und in den Städten erfahren Sie natürlich<br />

auch auf in dieser Ausgabe.<br />

Dazu die tollen Angebote des Einzelhandels<br />

und jede Menge mehr. Für<br />

Ihre Unternehmungen vor, während<br />

und natürlich auch wieder nach den<br />

Ferien. Mit dieser Ausgabe verabschieden<br />

wir uns in eine kurze Sommerpause.<br />

Pünktlich zum Warendorfer<br />

Bürgerschützenfest, dem Schulanfang<br />

und Mariä Himmelfahrt sind<br />

wir wieder für sie da.<br />

Wir wünschen Ihnen schöne Ferien<br />

und gute Unterhaltung<br />

Herzlichst, Ihre Spökenkieker<br />

Redaktion<br />

die im SED-Staat nicht veröffentlicht<br />

werden konnten: „Ich wusste vom<br />

ersten Tag an, zu welchen Folgen die<br />

Herausgabe meiner Manuskripte<br />

führen würde.” 1982 wurde er auf<br />

offener Straße verhaftet und elf Monate<br />

darauf wegen „Staatsfeindlicher<br />

Hetze” zu sechs Jahren Haft verurteilt,<br />

von denen er ungefähr die<br />

Hälfte verbüßte.<br />

Eindringlich schilderte der akribische<br />

Tagebuchschreiber den Neuntklässlern<br />

des Mariengymnasiums<br />

Warendorf seinen Aufenthalt in der<br />

Untersuchungshaft: „An Flucht habe<br />

ich damals nicht gedacht. Ein Ausbruch<br />

war unmöglich. Das Gelände<br />

war ringsum mit Wachttürmen umstellt.<br />

Sie hätten mich auf der Flucht<br />

erschossen.” Der Häftling wurde,<br />

wie viele andere politische Häftlinge<br />

auch, in langen Verhören psychischer<br />

Folter unterzogen. 1983<br />

wurde das Urteil der Staatsfeindlichen<br />

Hetze verkündet und Alexander<br />

Richter-Kariger in das Zuchthaus<br />

Brandenburg überstellt.<br />

Begleitet wurde der Schriftsteller<br />

von Dr. Frank Hoffmann. Dem Geschäftsführer<br />

des Instituts für<br />

Deutschlandforschung an der Ruhr-<br />

Universität Bochum engagiert sich<br />

seit 2008 dafür, unter anderem mithilfe<br />

des Schulprojektes, das Interesse<br />

für die Geschichte der DDR zu<br />

fördern.<br />

Von Gerold Paul<br />

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