KURT 07/2022
KURT - Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Juli/August 2022 100. Ausgabe
KURT - Dein Magazin für Gifhorn
Ausgabe Juli/August 2022
100. Ausgabe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der 100. <strong>KURT</strong><br />
Der 100. <strong>KURT</strong><br />
» Es ging mir immer darum,<br />
den Entdeckergeist in der eigenen<br />
Heimat oder Wahlheimat<br />
zu fördern. Denn eine Stadt<br />
bleibt ja nie stehen. Die Menschen<br />
zusammenzuführen und<br />
damit auch die Zivilgesellschaft<br />
zu stärken. Und gute Nachrichten,<br />
im Sinne von: Good News.<br />
Man hört immer wieder: „Alles<br />
wird schlechter.“ Das ist aber<br />
Quatsch. Alles wird immer anders.<br />
Und es kommt darauf an,<br />
was man selbst daraus macht.<br />
Anfangs war das Team sehr<br />
viel kleiner. In den ersten Ausgaben<br />
habe ich fast jeden Artikel<br />
selbst schreiben müssen<br />
– ich bin sehr froh, dass das<br />
heute anders ist. Weil natürlich<br />
auch die Aufgaben drumherum<br />
immer mehr werden. Wir<br />
hatten keine PR-Artikel und<br />
weniger Anzeigen. Es ging darum,<br />
ein tragfähiges Konzept<br />
zu entwickeln, das die Arbeit,<br />
die darinsteckt, angemessen<br />
finanzieren kann. Die ersten<br />
zwei, drei Jahre habe ich mit<br />
diesem Magazin allerdings erst<br />
mal nur Schulden angehäuft.<br />
Mittlerweile haben wir feste<br />
Kolumnen, die unser Magazin<br />
auszeichnen und ihm noch<br />
mehr Gesicht verleihen, eine<br />
breite Autorenschaft, immer<br />
wieder Gastbeiträge, sogar aus<br />
unserer ukrainischen Partnerstadt,<br />
von Historikerinnen und<br />
Historikern, den Gastro-Test,<br />
Büroservice Heyer<br />
Mobiler Büroservice<br />
Katharina Heyer<br />
den etablierten Sportteil. Das<br />
bietet den Leserinnen und Lesern<br />
Verlässlichkeit. Nicht jeder<br />
liest alles, aber alles richtet<br />
sich an die Menschen in und<br />
um Gifhorn – und damit an die<br />
gesamte Stadt und den gesamten<br />
Landkreis.<br />
Sortierung und Strukturierung von<br />
Unterlagen sowie Buchführungsunterlagen<br />
für Unternehmen und<br />
Privatpersonen<br />
vorbereitende Buchführung<br />
für den Steuerberater<br />
Bei <strong>KURT</strong> sind dieselben Menschen<br />
für PR verantwortlich,<br />
die hier auch journalistisch<br />
arbeiten. Sind wir käuflich?<br />
„Käuflich“ wäre der vollkommen<br />
falsche Begriff. Unsere Arbeit<br />
ist bezahlbar. Wir können<br />
gute Artikel machen für Unternehmen<br />
und Verbände in unserer<br />
Stadt, die sich präsentieren<br />
möchten. Dafür ist <strong>KURT</strong><br />
genau das richtige Medium!<br />
Das ist eine Arbeit, die bezahlt<br />
werden muss und mit der wir<br />
all das, was wir obendrein noch<br />
machen, finanzieren können.<br />
Trotzdem sind wir nicht käuflich,<br />
weil wir manche Anfragen<br />
auch ablehnen würden.<br />
Für alle PR-Beiträge, die wir<br />
veröffentlichen und entsprechend<br />
kennzeichnen, stehen<br />
wir ja trotzdem gerade. Auch<br />
die PR-Beiträge haben einen<br />
hohen Lesewert, weil wir uns<br />
dabei genauso an journalistische<br />
Leitsätze halten. Es gibt<br />
keine unlautere Darstellung,<br />
keine Heilsversprechen.<br />
Wir verfolgen nicht dasselbe<br />
Konzept wie eine regionale Tageszeitung.<br />
Die hat einen anderen<br />
Auftrag als wir. Klar: Beide<br />
schreiben, was ist. Der Unterschied<br />
ist aber, dass wir uns<br />
unsere Themen aussuchen, die<br />
Tageszeitung hingegen oft von<br />
den Themen ereilt wird. Unser<br />
Magazin ist da, um unentdeckte<br />
coole Sachen zu bringen oder<br />
auch Dinge aus einem anderen<br />
Blickwinkel darzustellen.<br />
Es sieht ein wenig nach Redaktionskuscheln aus, doch <strong>KURT</strong>-Volontärin Marieke Eichner und Volontär Malte<br />
Schönfeld (rechts) haben ihren Chefredakteur Bastian Till Nowak im Interview nicht geschont.<br />
Dann spielen wir doch mit<br />
offenen Karten: Es kann dennoch<br />
passieren, dass uns – mündlich<br />
wie schriftlich – Beschwerden<br />
erreichen. Wie gehst Du als<br />
Chefredakteur damit um,<br />
wie als Herausgeber?<br />
Jede Beschwerde überrascht<br />
uns im ersten Moment, weil<br />
man einen solchen Artikel<br />
ja gar nicht so veröffentlicht<br />
hätte, wenn man es in dem<br />
Moment der Veröffentlichung<br />
schon bedacht hätte. Wenn wir<br />
etwas schreiben, das eine berechtigte<br />
Beschwerde auslöst,<br />
dann haben wir das ja nicht<br />
mit böser Absicht getan.<br />
Wir bedenken jeden Tag<br />
sehr viele Perspektiven und<br />
wägen sehr viel ab. Die meisten<br />
unserer Artikel sind ja auch<br />
nicht mit der heißen Nadel gestrickt,<br />
sondern werden drei,<br />
vier mal überarbeitet und gegengelesen,<br />
so dass uns solche<br />
Fehler eigentlich nicht passieren<br />
sollten – aber es ist natürlich<br />
nicht ausgeschlossen, dass<br />
sie uns passieren können.<br />
Wo Menschen arbeiten,<br />
passieren Fehler. Und wenn<br />
so etwas passiert ist, dann gehört<br />
es dazu, dass man sich<br />
das anhört, was das jeweilige<br />
Gegenüber zu sagen hat und<br />
versucht, sich in seine Position<br />
zu versetzen. So lernen wir alle<br />
immer etwas dazu. Außerdem<br />
ist es uns wichtig, die entstandenen<br />
Wogen zu glätten. Da<br />
sind dann persönliche Gespräche<br />
nötig oder Telefonate –<br />
oder auch mal eine Einladung<br />
zum Frühstück, um sich ausführlich<br />
zu unterhalten.<br />
Als Chefredakteur bin ich<br />
dafür verantwortlich, dass das,<br />
was wir schreiben, richtig ist.<br />
Sollten wir etwas Unwahres<br />
geschrieben haben, weil wir<br />
es nicht besser wussten, wird<br />
das korrigiert. Doch selbst<br />
wenn es richtig ist, kann sich<br />
jemand auf den Schlips getreten<br />
fühlen. Dann stellt sich der<br />
Chefredakteur vor seine redaktionellen<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Unser Anspruch<br />
bleibt aber, dass wir stets Qualitätstexte<br />
liefern wollen – und<br />
die entstehen am besten, wenn<br />
mehrere Personen ein Auge<br />
darauf haben.<br />
Als Herausgeber ist es etwas<br />
anderes. Ich bin einerseits dafür<br />
verantwortlich, die journalistischen<br />
Leitlinien dieses<br />
Mediums zu definieren. Also:<br />
Was ist das, wofür wir stehen<br />
wollen? Zum Beispiel für Freiheit,<br />
Demokratie, Selbstbestimmung<br />
und die europäische<br />
Integration. Und gleichzeitig<br />
muss ich mir als Herausgeber<br />
Gedanken um das wirtschaftliche<br />
Wohlergehen dieses Unternehmens<br />
und damit aller<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
machen. Wenn es also<br />
eine Beschwerde gibt, muss<br />
ich als Herausgeber versuchen,<br />
wirtschaftliche Nachteile zu<br />
verhindern.<br />
Was war der größte Rückschlag<br />
für <strong>KURT</strong> und wie bist Du damit<br />
umgegangen?<br />
Der Radiosender natürlich<br />
(lacht). Nahezu wöchentlich<br />
werde ich darauf angesprochen,<br />
dabei ist das jetzt fast<br />
vier Jahre her und <strong>KURT</strong>.fm<br />
war insgesamt gerade mal anderthalb<br />
Monate lang auf Sendung.<br />
Es war schon eine coole<br />
Idee, ein Stadtradio, das rein<br />
digital sendet, zu etablieren.<br />
Wir hatten einen sehr engagierten<br />
jungen Mitarbeiter,<br />
der das machen wollte, dessen<br />
Engagement allerdings binnen<br />
weniger Wochen sehr stark<br />
nachgelassen hat. Dann war<br />
das, was wir aufbauen wollten,<br />
nicht mehr zu verwirklichen.<br />
Andere Stadtmagazine liefen jahrzehntelang,<br />
mussten zuletzt allerdings<br />
die Redaktionen schließen.<br />
Was macht <strong>KURT</strong> bisher anders?<br />
Im Großen und Ganzen ist<br />
die Medienbranche in den »<br />
Kornblumenring 35<br />
1438524 <strong>KURT</strong> Sassenburg 0176 60 27 76 63 bueroserviceheyer@gmail.com<br />
<strong>KURT</strong> 15