Motocross Enduro Ausgabe 08-2022
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EXTREME ENDURO<br />
MANUEL LETTENBICHLER GEWINNT RED BULL ERZBERGRODEO<br />
Mario Roman (Sherco) wurde Zweiter, gefolgt vom Kanadier Trystan Hart (KTM). Nur acht von<br />
insgesamt 500 Startern erreichten nach vier Stunden extremer Herausforderungen das Ziel.<br />
Es war das definitiv härteste Red Bull Erzbergrodeo<br />
aller Zeiten. Unter brütender<br />
Hitze und mit einer neuen, verschärften<br />
Rennstrecke stemmte sich der „Berg aus<br />
Eisen“ mit aller Gewalt gegen die 500<br />
Starter, die um Punkt 14:30 Uhr in den Infight<br />
mit dem Erzberg gingen.<br />
Unmittelbar nach dem Start übernahm<br />
der junge Bulgare Teodor Kabakchiev mit<br />
einem Holeshot aus der ersten Startreihe<br />
die Führung, aber schon kurz nach dem<br />
ersten Checkpoint, 24MX Wasserleitung,<br />
konnte er Manuel Lettenbichler nicht<br />
mehr hinter sich halten. Was darauf folgte,<br />
war ein buchstäblich ungefährdeter<br />
Siegeszug des 24-jährigen Red Bull KTM<br />
Factory Racing-Werksfahrers bis ins Ziel.<br />
Lettenbichler erreichte die Red Bull Erzbergrodeo-Zielarena<br />
als einziger Fahrer<br />
mit einer Laufzeit unter 3 Stunden und<br />
war überglücklich über seinen ersten<br />
Sieg am Erzberg – sieben Jahre nach seinem<br />
Vater Andreas Lettenbichler!<br />
Am vorletzten Checkpoint des Rennens<br />
realisierte Lettenbichler seinen Sieg. „Als<br />
ich durch „Lazy Noon“ durch war, hab’<br />
ich‘s gecheckt. Ein unglaubliches Gefühl,<br />
das Rennen endlich zu gewinnen. Es bedeutet<br />
mir sehr viel, dass mein Vater und<br />
ich das Red Bull Erzbergrodeo gewinnen<br />
konnten. In den kommenden Jahren wird<br />
uns das keiner so leicht nachmachen können<br />
und das ist eine echt coole Story“,<br />
freute sich Manuel im Ziel.<br />
Der Zweitplatzierte Mario Roman lieferte<br />
auf seiner Sherco eine ebenfalls unglaubliche<br />
Leistung ab. Roman lag bis zum legendären<br />
Streckenabschnitt „Carl’s Dinner“<br />
an 3. Stelle hinter dem jungen Österreicher<br />
Michael Walkner (GASGAS), den<br />
er aber genau in diesem härtesten aller<br />
Streckenteile überholen konnte und eine<br />
Aufholjagd auf den führenden Lettenbichler<br />
startete. Schließlich kam Mario Roman<br />
mit einer Laufzeit von 3 Stunden und<br />
2 Minuten nur knapp 4 Minuten nach dem<br />
Sieger ins Ziel.<br />
Dritter wurde der 25-jährige Kanadier<br />
Trystan Hart, der nach seiner Zielankunft<br />
im Vorjahr heuer eine sensationelle Leistung<br />
in den Berg legte. Hart überholte auf<br />
seinem Weg aufs Podium Superstars wie<br />
Billy Bolt, Wade Young und Alfredo Gomez<br />
und erreichte überglücklich mit einem<br />
Rückstand von nur 13 Minuten das<br />
Ziel in der Acerbis Action Arena.<br />
Österreichs Hard <strong>Enduro</strong>-Hoffnung Michael<br />
Walkner lag lange Zeit des Rennens<br />
auf Podiumkurs. Im berüchtigten „Carl’s<br />
Dinner“ verlor der Salzburger dann an<br />
Boden auf seine Konkurrenten, kämpfte<br />
sich aber eindrucksvoll zurück und beendete<br />
das Red Bull Erzbergrodeo auf dem<br />
hervorragenden 6. Platz. Eine weitere bemerkenswerte<br />
Leistung Walkners, der<br />
sich damit endgültig in der Weltspitze<br />
des Extrem-<strong>Enduro</strong>sports etabliert hat.<br />
Der Mitfavorit und fünffache Red Bull Erzbergrodeo-Gewinner<br />
Graham Jarvis hatte<br />
Pech. Bereits kurz nach dem Start musste<br />
der Brite mit einem technischen Defekt<br />
ausscheiden.<br />
Marcel Hirscher, der achtfache FIS Ski-Gesamtweltcupsieger,<br />
zeigte eine beeindruckende<br />
Leistung. Der Salzburger startete<br />
aus Reihe 3 in sein erstes Red Bull Erzbergrodeo<br />
und beendete das Rennen<br />
nach sensationellen 17 Checkpoints. „Die<br />
Schwierigkeit am Anfang war, ins Rennen<br />
hineinzufinden. Ich bin sehr zufrieden,<br />
sehr happy, dass ich meine Leistung bringen<br />
konnte und freue mich schon jetzt<br />
aufs nächste Jahr. Das Red Bull Erzbergrodeo<br />
ist echt verrückt, es ist sehr intensiv,<br />
aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Wenn<br />
ich mir jetzt den Berg anschaue und an die<br />
letzten Tage zurückdenke, kann ich nur<br />
sagen: DANKE, wir sehen uns nächstes<br />
Jahr wieder“, so Marcel Hirscher im Ziel.<br />
64 MOTOCROSS ENDURO 8/22