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Ami du Vin 2/22-D

Offizielles Organ der Schweizerischen Vereinigung der Weinfreunde ANAV

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ufnau

Geselligkeit und Klänge aus Musikautomaten

Chilbiorgeln und Generalversammlung

Eine Generalversammlung ist oftmals eine nüchterne

Angelegenheit. Dem Jahresbericht folgen Kassabericht,

Wahlen, Jahresprogramm und unter Verschiedenem

genehmigen sich die Mitglieder in der Regel noch ein

Glas Wein. Nicht so bei den Ufnauer Weinfreunden.

Nach der Pandemie ist der Jahresbericht in diesem Jahr etwas

kurz ausgefallen. Begreiflich. Den Mitgliedern nach langer Zeit

des Verschiebens und Änderns vieler Anlässe endlich wieder

einmal Gelegenheit zu geben zum gemeinsamen Justieren von

Gaumennerven und nasalen Benotungen. Das ist dem Vorstand

der Sektion Ufnau gelungen. Eine grosse Anzahl folgte

der Einladung ins Klangmuseum des Kulturzentrums Dürnten.

Klänge von Dreh- und Chilbiorgeln aus alten Zeiten entführt.

Mit kurzweiligen interessanten Hinweisen ist es den Museumsführern

gelungen, alte Zeiten wieder hochleben zu lassen.

Wir staunen über den Ideenreichtum, den Innovationsgeist

und die Tatsache, was Menschen vor mehr als 100 Jahren

bereits technisch zu Musikerzeugung umsetzen konnten.

Hören Geschichten von Menschen, die diese Instrumente

geprägt haben – vom einfachen Drehorgelspieler über den

Restaurantbesitzer bis hin zu denjenigen, die eine aufwändige

Spieldose oder einen selbstspielenden Flügel bei sich

zuhause präsentieren konnten.

Erinnerungen werden wach

Und viele Weinfreunde begannen sich zu erinnern an eigene

Chilbierlebnisse, wo diese skurrilen mechanischen Instrumente

Zuschauer warben für die beginnende Akrobatikvorführung

oder einladend Werbung machten für Karussellfahrten,

Mässmöcke oder Zuckerwatte.

Das Klangmaschinenmuseum zeigt die gesamte Bandbreite

der mechanischen Musikinstrumente. Die permanente Ausstellung

veranschaulicht auf heitere Art und Weise wie diese

Musikautomaten in das kulturelle und gesellschaftliche Leben

vergangener Epochen eingebunden waren und wie sie unser

Leben bis heute prägen und bereichern.

Von Zylindermusikdosen, Flötenschränken, Puppenautomaten

zu selbstspielenden Klavieren, Orchestrien und Phonographen

ist alles zu sehen. Äusserst imposant sind die Jahrmarkt- und

Konzertorgeln, die im grossen Orgelsaal bewundert werden

können. In Anlehnung an die entsprechenden Zeitepochen

sind die Räumlichkeiten im Stil der Gründerzeit, des Jugendstils

und des Art déco gestaltet.

Nach einer kleinen Benetzung der Zungen und einem allgemeinen

Hallosagen wurden die Teilnehmer in die Welt der

Beeindruckend waren nicht nur die zierlichen Musikdosen

und die musikalischen Standuhren. Auch und vor allem die

riesigen Musikautomaten aus Belgien, die Kirchen gleich,

die volle Pracht dem Besucher zeigen und ihn mit mächtiger

musikalischer Dynamik in den Bann ziehen.

Nun, die Traktanden der Generalversammlung wurden in ordentlichem

Ablauf durchgeführt. Der Vorstand ist wieder komplettiert

und von den Mitgliedern auch einstimmig entlastet worden.

Das Programm bis Ende 2022 findet Anklang. Der neue Auftritt

im Internet unter der Schirmherrschaft von www.anav.ch ist

aufgeschaltet worden. Eine Degustation mit Weinen aus der

Umgebung, aus dem Zürcher Oberland und ein feines Nachtessen

aus der Museumsküche rundete den gelungenen Nachmittag

und Abend ab. Immer wieder untermalt von Musik aus

dem Automaten.

Klaus Schilling

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