smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 05/2022

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Immobilien
NEUES VOM MARKT
DIE ZEITEN FÜR EIGENTÜMER
WERDEN SCHWIERIGER
HAUS & GRUND MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2022
als Modellversuch für
als Modellversuch für
Ulrich Wecker und Joachim Rudolf
Mit rund 750 Gästen war der Hegelsaal bei der 116. Mitgliederversammlung
von Haus & Grund Stuttgart fast schon wieder
so voll wie sonst vor der Pandemie. Im Mittelpunkt der
Versammlung stand die Verabschiedung und Würdigung von
Dr. Klaus Lang, der den Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein
Stuttgart und Umgebung e. V. 14 Jahre lang erfolgreich
als Vorsitzender geführt hatte und nun zum ersten
Ehrenmitglied des Vereins gewählt wurde. Für seine Verdienste
wurde Dr. Lang zudem mit der Ehrenmedaille des europäischen
Verbandes der privaten Immobilieneigentümer ausgezeichnet.
In die Reihe der Laudatoren reihte sich auch die
Wohnungsbauministerin Nicole Razavi MdL ein. Angesichts
drohendem Wohlstandsverlust stellte sie fest: „Die Idylle ist
vorbei. Wir müssen heraus aus der Komfortzone.“
Oberbürgermeister Frank Nopper hatte wegen der Trauerfeier
für Carl Herzog von Württemberg kurzfristig absagen
müssen, weshalb er sein Grußwort verlesen ließ. Darin betonte
er, dass Dr. Klaus Lang „wie ein Löwe“ die Belange der
Haus- und Wohnungseigentümer verteidigt und dabei auch
„keine Auseinandersetzung mit der Stadt“ gescheut habe. Dies
allerdings stets mit dem Blick darauf, „die Interessen der Stadt
und des Vereins zusammenzubringen“. So habe er den Verein
„zu einer unüberhörbaren Stimme im wohnungs- und eigentumspolitischen
Diskurs“ gemacht.
Für Ministerin Razavi sind die privaten Eigentümer „Schlüsselakteure
der Wohnungsfrage“. Sie erinnerte daran, dass zwei Drittel
aller Mietwohnungen von Privatleuten angeboten werden. Sie
lehne „Zwangsmittel“ wie Mietendeckel, die CO 2
-Abgabe auf
Kosten der Vermieter oder das Verbot des Baus von neuen
Foto: Huas & Grund, Stuttgart
Einfamilienhäusern ab: „Wohnungspolitik geht nur mit den
Eigentümern und darf niemals gegen sie gehen“, alles andere
führe zum Scheitern. Die Schaffung von neuem Wohnraum
nannte sie „eine soziale Kernfrage unserer Gesellschaft“.
Angesichts der Schwierigkeiten, dafür nötige Flächen genehmigt
zu bekommen, prangerte sie „Besitzstands-, Abwehrund
Verhinderungsdenken an.“
Nötig sei eine „Bereitschaft zu Wandel und Aufbruch“. Nur so
ließen sich angesichts vielfältiger Krisen die Transformationen
etwa zu Energiesouveränität und Versorgungssicherheit erfolgreich
bewältigen. Beim Bauen gehe es dabei um „Vereinfachung,
um kürzere Genehmigungsverfahren und Innovation“.
In der ersten Mitgliederversammlung unter seiner Leitung konnte
der neue Vorsitzende Joachim Rudolf zahlreiche Ehrengäste
aus Stadt- und Landespolitik begrüßen. Aus Berlin zudem
Dr. Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund Deutschland,
und aus Wien Dr. Martin Prunbauer, den Präsidenten des österreichischen
Zentralverbandes.
Rudolf machte deutlich, dass die Vereinsführung „mit den bald
23.000 Mitgliedern weiterhin die starke Stimme des Immobilieneigentums
in unserer Stadt und Region sein wird. Wir werden
uns mit konstruktiven Vorschlägen zum Wohneigentum, zum
nachhaltigen Bauen und Renovieren, zur Ansiedlung, dem Nachverdichten
sowie zu den Themen Grundsteuer und Genehmigungsverfahren
zu Wort melden.“
Zudem stellte Rudolf fest: „Diese positive Entwicklung hält auch
2022 unter der neuen Vereinsführung an.“ Offensiv gab er sich
mit seinem Ausblick: „Inhaltlich wollen Geschäftsführer Ulrich
Wecker und ich die Verantwortung für nachhaltiges Wirtschaften
in den Fokus nehmen und aufzeigen, wie sich private Immobilieneigentümer
auch ganz praktisch ihrer Verantwortung stellen
und ihren gesellschaftlichen Beitrag leisten können, gerade
auch vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise.“
Auch Geschäftsführer Ulrich Wecker machte deutlich, „dass
der Wohlstand unserer Stadt nicht vom Himmel fällt“. Genauso
wenig wie die Immobilien der fast 23.000 Mitglieder vom Himmel
gefallen seien, die dem Mietwohnungsmarkt der Stadt mit
knapp 100.000 Wohnungen fast ein Drittel aller Wohnungen zur
Verfügung stellten. Wecker unterstrich: „Das könnten Staat und
Kommune niemals leisten, und das muss der Politik ins Stammbuch
geschrieben werden!“
Zudem wählte die Mitgliederversammlung den zwölfköpfigen
Vereinsvorstand, der von Joachim Rudolf und seinem Stellvertreter
Peter Aichinger geführt wird, einstimmig wieder.
Quelle: Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein
Stuttgart und Umgebung e. V.
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