smartLiving Magazin Stuttgart | Ausgabe 05/2022
IMMOBILIEN Wie leben wir im Jahr 2040? Der Blick in die Zukunft PLANEN & BAUEN Glas - ein Bauelement moderner Architektur FINANZIERUNG Gestiegene Darlehenszinsen - lohnt sich ein Bausparvertrag? WOHNEN & LEBEN Die schönsten Pools für den eigenen Garten
IMMOBILIEN Wie leben wir im Jahr 2040? Der Blick in die Zukunft
PLANEN & BAUEN Glas - ein Bauelement moderner Architektur
FINANZIERUNG Gestiegene Darlehenszinsen - lohnt sich ein Bausparvertrag?
WOHNEN & LEBEN Die schönsten Pools für den eigenen Garten
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Planen & Bauen<br />
<strong>smartLiving</strong>.<br />
ARCHITEKTUR. IMMOBILIEN. WOHNEN. LIFESTYLE.<br />
versuche automatisch gemeldet und man kann den Alarm bei<br />
Gefahr auch selbst auslösen.<br />
Täuschen Sie Anwesenheit vor: Bewegungsmelder enttarnen mit<br />
Licht am Hauseingang, Kellerabgang und Gartenweg Einbrecher<br />
und ihren Versuch, ins Haus zu gelangen. Dabei sollten die Lichtquellen<br />
so angeordnet sein, dass sie auch die Hausfront ausleuchten.<br />
Natürlich vertreibt eine laute Alarmanlage den Einbrecher<br />
vom Haus. Aber fast noch besser zur Prävention eines Einbruchs<br />
sind Geräusche und Hinweise auf anwesende Bewohner. Daher<br />
empfiehlt es sich, bei Abwesenheit mit Zeitschaltuhren immer<br />
wieder Räume zu beleuchten und das Radio anmachen zu lassen.<br />
Türen absichern: Empfohlen sind sog. Zylinder- oder Einsteckschlösser<br />
mit Mehrpunktverriegelung, deren Riegel mindestens<br />
20 Millimeter tief in das Schließblech greifen. Denn ein Schloss<br />
sollte sich weder durch Gewalt noch durch falsche Schlüssel<br />
öffnen lassen. Schutz vor nachgemachten Schlüsseln bietet ein<br />
Schließzylinder mit Sicherungskarte. Experten raten auch zu<br />
einer Systemeinheit aus Schloss, Schließzylinder, einbruchhemmendem<br />
Schutzbeschlag und Schließblech.<br />
Schlupflöcher verriegeln: Kellerfenster müssen wie die anderen<br />
Fenster im Gebäude auch abgesichert sein, selbst wenn diese von<br />
außen nicht zu öffnen sind. Zusatzschutz bieten hier mindestens<br />
drei Millimeter starke Stahllochblenden, also ein Gitter vor dem<br />
Fenster. Verschraubte Bolzen oder Vorhängeschlösser sichern<br />
zusätzlich ab. Engmaschige Gitterroste mit verschweißten oder<br />
verdübelten Flacheisen verriegeln Lüftungsschächte.<br />
Warnanlege installieren: Hier gibt es zwei Varianten: die Einbruchmeldeanlage<br />
und die Gefahrenwarnanlage. Erstere soll den<br />
Einbrecher mit einem lauten Alarm abschrecken und einen Notruf<br />
absetzen. Möglich ist auch das Auslösen eines stillen Notrufs,<br />
was der Polizei die Möglichkeit gibt, den nichtsahnenden Täter<br />
noch vor Ort zu überführen. Die Gefahrwarnanlage hingegen<br />
schützt zusätzlich vor Bränden oder Wasserschäden.<br />
Die Polizei empfiehlt außerdem, eine Wertgegenstandsliste zu<br />
führen. Sie kann Ihnen dabei helfen, Ihre gesamten Wertgegenstände<br />
vollständig zu katalogisieren. Auf der Liste sollten alle<br />
Wertgegenstände notiert werden – so haben Sie alles im Blick<br />
und kommen nach einem Diebstahl schneller an Ihr Hab und<br />
Gut. Gerade im Ernstfall erweist sich eine gute Kennzeichnung<br />
von Wertgegenständen als besonders wichtig – für die Polizei<br />
und insbesondere die Schadensregulierung mit Ihrer Hausratversicherung.<br />
Ergänzend empfiehlt es sich, die Wertgegenstände<br />
zu fotografieren.<br />
EINBRUCHSSCHUTZ: PROBLEMATIK FENSTERTÜREN<br />
Wie oft ist die Terrassentür einfach auf, ohne dass Sie im Raum<br />
sind? Bleibt die Balkontür in schwülen Nächten geöffnet?<br />
Und wie sieht es mit den Fenstern mit direktem Zugang zum<br />
Balkon aus? Denn das sind drei Möglichkeiten für Einbrecher,<br />
in Ihr Haus zu gelangen. Zumal es die Täter an dieser Stelle auch<br />
gerne versuchen, wenn die Fenster und Türen verschlossen sind.<br />
Während Haustüren meist gut gesichert sind, bilden Fenster<br />
und Fenstertüren, also Balkontüren, oftmals Schwachstellen am<br />
Terrassen- und Balkontüren sind die Schwachstellen<br />
Haus. Das wissen Einbrecher und nutzen diese Situation aus. Die<br />
Schwäche vieler, vor allem älterer Fenster und Fenstertüren sind<br />
die Rollenzapfen, über die sie verriegelt werden. Sie lassen sich<br />
mit einem Schraubenzieher leicht aufhebeln. Das macht es einfach,<br />
unbemerkt einzudringen – denn Einbrecher vermeiden den<br />
Lärm durch das Einschlagen einer Scheibe.<br />
Aufrüsten lassen sich Zusatzschlösser, denn es bringt schon viel,<br />
die alten Rollenzapfen gegen Pilzkopfzapfen auszutauschen, die<br />
rundum angeordnet sind und beim Verschließen in stabile, mit<br />
dem Rahmen verschraubte Stahlschließbleche greifen. Wer also<br />
neue Balkon- oder Terrassentüren einbaut, sollte gleichzeitig den<br />
Einbruchsschutz erhöhen. Für den Privatgebrauch bieten sich<br />
Fenster und Fenstertüren mindestens der Widerstandsklasse<br />
2, kurz RC 2 an. Denn Fenster und Fenstertüren können Einbruchsversuche<br />
nur überstehen, wenn sie auch sicher und fachgerecht<br />
im Mauerwerk montiert sind.<br />
Fenster mit Sicherheitsbeschlägen und mit einer möglichst großen<br />
Zahl an Pilzkopfverriegelungen, die besonders stabil im<br />
Fensterrahmen befestigt werden, sowie Sicherheitsverglasungen<br />
und einen drehgehemmten Griff mit Aufbohrschutz besitzen,<br />
gelten dabei als besonders sicher. Dennoch muss bei allen Sicherheitsvorkehrungen<br />
auch eines deutlich gesagt werden: Letztendlich<br />
hängt die Sicherheit immer auch von der Zugriffszeit und<br />
dem verwendeten Werkzeug der Einbrecher ab. Ab RC2 leisten<br />
die Fenster wirksamen Widerstand gegen Schraubendreher, Zange<br />
und Keile. Da Kriminelle in den meisten Fällen aber aufgeben,<br />
wenn jemand zu Hause ist, kann man versuchen, sie abzuhalten,<br />
indem man die eigene Anwesenheit vortäuscht.<br />
Doch dazu ist die Unterstützung der Nachbarn notwendig. Sie<br />
sollten daher Bescheid wissen, wenn die Familie eine längere Urlaubsreise<br />
antritt. Dann können sie den Briefkasten leeren, dafür<br />
sorgen, dass die Rollläden immer mal hoch- und heruntergefahren<br />
und das Licht an- und ausgeschaltet wird. Denn alles sollte<br />
realistisch wirken. Der Grund: Einbrecher beobachten die Häuser<br />
oftmals über längere Zeit und finden so heraus, ob lediglich<br />
eine Zeitschaltuhr Leben im Haus suggeriert. Und sie erkennen<br />
schon an Details, dass niemand zu Hause ist. Solch ein Indiz kann<br />
zum Beispiel ein über längere Zeit nicht gemähter Rasen sein.<br />
Und das gilt im Übrigen auch für Abwesenheitsmitteilungen auf<br />
dem Anrufbeantworter oder Urlaubs-Postings in den sozialen<br />
Netzwerken.<br />
Der Flug ist gebucht, die Koffer gepackt – aber Vorsicht: Vergessen<br />
Sie nicht, Ihre Wohnung vor dem Urlaub einbruchsicher zu<br />
machen. Auch Einbrecher freuen sich auf die schönste Zeit des<br />
Jahres. Wie können Sie sich gegen Einbrüche in der Urlaubszeit<br />
schützen? Wir haben zehn Tipps der Polizei zusammengestellt,<br />
mit denen Sie Ihr Zuhause sicherer machen können, damit Sie<br />
Ihren Urlaub entspannt genießen können.<br />
Tipp 1: Lassen Sie Ihre Rollläden oben. Geschlossene Rollläden<br />
am Tag signalisieren Abwesenheit. Bitten Sie Ihre Nachbarn, öfter<br />
mal bei Ihnen zu lüften – denn auch tagelang verschlossene<br />
Fenster und Türen können für Einbrecher ein erster Hinweis auf<br />
leere Wohnungen sein.<br />
Tipp 2: Der Klassiker: Durch überquellende Briefkästen und<br />
längere Zeit leere Mülltonnen werden Einbrecher auf Ihre Wohnung<br />
aufmerksam. Lassen Sie Ihren Nachbarn deswegen die Post<br />
reinholen oder erlauben Sie ihm, Ihre Mülltonne für einige Zeit<br />
mitzubenutzen.<br />
Tipp 3: Zeitschaltuhren können – angeschlossen an die Beleuchtung<br />
– Ihre Anwesenheit vortäuschen und wirken dadurch abschreckend.<br />
Tipp 4: Informieren Sie unbedingt die Nachbarn über Ihren<br />
Urlaub und darüber, wie lange Sie weg sind. Fällt denen etwas<br />
Verdächtiges auf, können sie schnell die Polizei informieren.<br />
Tipp 5: Die Polizei rät bei Postings und Selfies aus dem Urlaub<br />
zu äußerster Vorsicht. Bedenken Sie: Auch Diebe könnten unter<br />
Umständen durch die sozialen Netzwerke herausfinden, dass Sie<br />
sich gerade nicht an ihrem Heimatort befinden.<br />
Tipp 6: Legen Sie Termine wie Lieferaufträge oder Handwerkerbesuche<br />
nicht in die Urlaubszeit. Oft geben sich Kriminelle als<br />
Handwerker aus, um Zutritt zu Wohnungen zu bekommen. Informieren<br />
Sie auch die Nachbarn darüber, dass Sie keine Termine<br />
ausgemacht haben.<br />
Tipp 7: Der Anrufbeantworter kann ebenfalls verräterisch sein:<br />
nämlich dann, wenn Sie Ihren Urlaub freudig darauf verkünden,<br />
um damit ihre Abwesenheit zu begründen. Am besten noch mit<br />
dem genauen Datum, an dem Sie zurückkehren. Leichtes Spiel<br />
für Einbrecher.<br />
Tipp 8: Nutzen Sie Bankschließfächer, um wertvolle Gegenstände<br />
wie Schmuck oder Bargeld sicher zu verwahren, anstatt sie offen<br />
in Schränken liegen zu lassen. Machen Sie außerdem ein Foto<br />
von den Gegenständen im Schließfach. Falls doch etwas passiert,<br />
haben Sie direkt einen Nachweis für die Versicherung.<br />
Tipp 9: Räumen Sie mögliche Kletterhilfen wie Leitern oder<br />
Gartenmöbel weg oder hängen Sie ein Schloss daran.<br />
Tipp 10: Achten Sie auf kleine, transparente Kunststoffstreifen<br />
in U-Form, die zwischen Haustür und Rahmen klemmen. Oft<br />
fallen die Plastikstücke niemandem auf. Klemmen sie aber noch<br />
Tage später an der gleichen Stelle, wissen die Täter, dass niemand<br />
zu Hause ist. Sollten Sie eine solche Konstruktion an Ihrer Tür<br />
oder der Tür Ihrer Nachbarn bemerken, sollten Sie die Polizei<br />
informieren.<br />
TIPPS DER POLIZEI LUDWIGSBURG<br />
ZUM EINBRUCHSSCHUTZ<br />
Ob Urlaub in Deutschland, eine weitere Reise oder nur der Wochenendausflug<br />
– damit die Rückkehr aus dem Urlaubsparadies<br />
keine böse Überraschung bringt, hat die Polizei einige Tipps für<br />
Sie, die Sie mit wenig Aufwand umsetzen können.<br />
Bevor Sie verreisen:<br />
Tipp 1: Informieren Sie Ihre Nachbarn darüber, dass Sie verreisen.<br />
Bitten Sie sie, auf Haus oder Wohnung zu achten und verdächtige<br />
Wahrnehmungen umgehend der Polizei zu melden.<br />
Tipp 2: Lassen Sie die Rollläden Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung<br />
regelmäßig von Nachbarn oder Freunden öffnen und<br />
schließen. Bei elektrischen Rollläden lässt sich dies meist über<br />
eine Zeitsteuerung programmieren. Wenn keine dieser Möglichkeiten<br />
besteht, sollten Sie die Rollläden geöffnet lassen.<br />
Tipp 3: Lassen Sie Ihren Briefkasten von Bekannten oder Nachbarn<br />
leeren. Nutzen Sie die Möglichkeit, Abonnements während<br />
einer längeren Abwesenheit ab- oder umzubestellen. Ein überquellender<br />
Briefkasten zeigt, dass die Bewohner im Urlaub sind.<br />
Tipp 4: Nutzen Sie Zeitschaltuhren, um Beleuchtung in den<br />
Wohnräumen regelmäßig ein- und auszuschalten.<br />
Tipp 5: Geben Sie auf dem Anrufbeantworter keine Hinweise auf<br />
Urlaubsabwesenheit. Damit laden Sie Einbrecher ein.<br />
Tipp 6: Verstecken Sie keinesfalls Ersatzschlüssel im Außenbereich.<br />
Einbrecher kennen jedes Versteck.<br />
Tipp 7: Bewahren Sie Wertsachen wie Schmuck, Wertpapiere<br />
oder Bargeld bei längerer Abwesenheit in einem Bankschließfach<br />
auf.<br />
Auf dem Weg in den Urlaub:<br />
Tipp 1: Verwenden Sie blicksichere Adress-Kofferanhänger, damit<br />
Ganoven Ihre Adresse nicht vom Flughafen, vom Bahnhof<br />
oder vom Urlaubsort an Komplizen weitergeben können.<br />
Tipp 2: Kopieren Sie wichtige Unterlagen wie Tickets, Voucher<br />
oder Reisepass und bewahren Sie die Kopien an separater Stelle<br />
im Gepäck auf.<br />
Während des Urlaubs:<br />
Tipp: Posten Sie Bilder und Informationen zu Ihrem Urlaub<br />
in sozialen Netzwerken nur an ausgewählte Personen. Auch<br />
Einbrecher lesen öffentliche Posts und können so leerstehende<br />
Wohnungen und Häuser ausfindig machen.<br />
<br />
Für weitere Informationen und auch für individuelle Beratungen<br />
steht Ihnen das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Ludwigsburg<br />
mit seinen Mitarbeitenden gerne zur Verfügung.<br />
Im Kreis Ludwigsburg: Tel. 07141 18-8001<br />
Im Kreis Böblingen: Tel. 07031 13-2618<br />
Informationen im Internet:<br />
www.k-einbruch.de www.polizei-beratung.de<br />
Polizeipräsidium Ludwigsburg, Telefon: 07141 18-9,<br />
E-Mail:ludwigsburg.pp@polizei.bwl.de; www.polizei-bw.de<br />
©Autor: Dietmar Kern<br />
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Foto: Daisy Daisy – stock.adobe.com<br />
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