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LA KW 31

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Aussicht mit Arbeit<br />

Informativer Besuch am Wiesenhof in Kaunerberg<br />

(chh) „Ökologisierung“ ist der diesjährige Schwerpunkt der<br />

Landwirtschaftskammer Tirol, da auf diesen Wert in der gemeinsamen<br />

Agrarpolitik der EU ganz besonderes Augenmerk gelegt<br />

wird. Im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde lud die Kammerspitze<br />

nun zu einem Pressegespräch auf den Wiesenhof in<br />

Kaunerberg.<br />

„Eine wunderbare Aussicht ist oft<br />

mit viel Arbeit verbunden“, erklärte<br />

Landwirtschaftskammerpräsident<br />

Josef Hechenberger vor dem Rundgang<br />

über den Wiesenhof. „In den<br />

schweren Verhandlungen haben wir<br />

jedoch gut für diese Region verhandelt.<br />

Wir stehen unseren Mitgliedern<br />

in vielen Belangen zur Seite.<br />

Ziel unserer Beratung ist es auch<br />

immer, die Betriebe auf neue Herausforderungen,<br />

wie etwa die Auswirkung<br />

des Klimawandels, vorzubereiten.“<br />

Es gelte in den nächsten<br />

fünf Jahren die richtige Form der<br />

Landwirtschaft zu finden. Auf dem<br />

Wiesenhof funktioniert das schon<br />

recht gut.<br />

KINDER- UND ENKELTAUG-<br />

LICHE <strong>LA</strong>NDWIRTSCHAFT.<br />

1966 hatte der Vater von Ulrich<br />

Klotz den Hof in Kaunerberg übernommen,<br />

da sein Haus im Ötztal<br />

von einer Lawine zerstört wurde. Arbeiten<br />

war seine Devise, aber nicht<br />

nur: „Man kann es sich auch schön<br />

machen. Nicht nur Gummistiefel<br />

und Stallgewand“, findet auch sein<br />

Sohn. Die Selbstversorgung biete<br />

viele Vorteile, das sähen auch seine<br />

Töchter, die den Vater unterstützen,<br />

so. Neben der Mutterkuhhaltung<br />

wird Urlaub am Bauernhof angeboten.<br />

Gertraud Klotz kümmert<br />

sich um die Tiere, wenn ihr Mann<br />

im Winter als Pistenmaschinenfahrer<br />

arbeitet. Zwei Mutterkühe sind<br />

auf der Alm, der Rest auf der heimischen<br />

Weide. Seit drei bis vier<br />

Jahren ist die Familie Klotz auf<br />

Milchkälber umgestiegen. 20 Hennen<br />

sind gewöhnlich auch auf dem<br />

Hof. Die hochwertigen Produkte<br />

aus Tierhaltung und Gemüse- und<br />

Kräutergarten konnten die Besucher<br />

auf dem Hof kosten. Granten,<br />

Moosbeeren, Himbeeren, Schwammerln<br />

und Erdäpfel finden sich<br />

am Hof und in der unmittelbaren<br />

Umgebung. Nachhaltigkeit wird in<br />

allen Bereichen großgeschrieben.<br />

„Wir wollen mit und für die Natur<br />

arbeiten und setzen daher auf standortgebundene<br />

Landwirtschaft. Über<br />

unsere Photovoltaikanlage können<br />

wir 40 Prozent des gesamten Strombedarfs<br />

decken“, betonen beide.<br />

HERAUSFORDERUNGEN.<br />

„Du bist, was Du isst“, findet Landesbäuerin<br />

Helga Brunschmid und<br />

lobt den Wiesenhof: „An solchen<br />

Betrieben hat man eine Freud’.“<br />

Aber: „Ich bin darüber enttäuscht,<br />

dass die Verbraucher sofort wieder<br />

auf billig und anonym umsteigen,<br />

sobald es eine Krise gibt“, bedauerte<br />

Brunschmid. Qualitätslebensmittel<br />

haben einfach ihren Preis.<br />

Die Frauen in der Landwirtschaft<br />

hätten viel zur positiven Entwicklung<br />

beigetragen, lobte sie. Über<br />

viele Landwirtschafts-Neueinsteiger<br />

auch im Berggebiet freute sich<br />

Bezirksbauernchef Elmar Monz.<br />

„Unser Bezirk ist von einer sehr<br />

kleinstrukturierten Landwirtschaft<br />

geprägt, wobei die Bewirtschaftung<br />

von Grünland eine große Rolle<br />

spielt. Der Klimawandel macht also<br />

Bewässerungssysteme notwendig,<br />

erklärte Monz. Und Großraubtiere<br />

werden ebenfalls zur Herausforderung.<br />

60 JAHRE TIROLER BÄUE-<br />

RINNEN. Für ein gutes Klima<br />

arbeitet Bezirksbäuerin Gertrud<br />

Denoth gemeinsam mit den Bäuerinnen<br />

im Jubiläumsjahr. Dazu<br />

gibt es zahlreiche Aktivitäten, wie<br />

Fühlten sich wohl im Heu: Elmar Monz, Gertraud und Ulrich Klotz, Peter Frank, Helga<br />

Brunschmid, Gertrud Denoth und Josef Hechenberger<br />

Hühnerauslauf und Stall<br />

etwa Baumpflanzaktionen, in allen<br />

Bezirken. Die ökologische Bedeutung<br />

der Mahd der Almwiesen wird<br />

beispielsweise im Paznaun gezeigt.<br />

Für die ökologische Zukunft sahen<br />

sich alle Beteiligten der „Wiesenhofrunde“<br />

gut gerüstet. Optimale<br />

Beratung dazu möchte die Landwirtschaftskammer<br />

sicherstellen.<br />

Optionen für Unterstützung aus<br />

den Förderprogrammen sollen aufgezeigt<br />

werden.<br />

RS-Fotos: Hötzel<br />

Praktikumsplätze für<br />

angehende Tierärzte<br />

(dgh) Das Land Tirol bietet Studierenden<br />

der Veterinärmedizin pro<br />

Jahr sechs Plätze für das zehnwöchige<br />

Pflichtpraktikum im Bereich Lebensmittelwissenschaften<br />

und öffentliches<br />

Veterinärwesen. Interessierte Studenten<br />

senden ihre Bewerbung an<br />

die Landesveterinärdirektion unter<br />

veterinaerdirektion@tirol.gv.at<br />

BETRIEBSUR<strong>LA</strong>UB<br />

von Dienstag, 9. bis Montag, 15. August 2022!<br />

In diesem Zeitraum sind unsere Büros<br />

in Landeck, Telfs und Reutte geschlossen.<br />

In der Zentrale Imst steht Ihnen unser Journaldienst<br />

in der Zeit von 8 - 12 Uhr gerne zur Verfügung.<br />

In der <strong>KW</strong> 33 (17./18. August) erscheint keine Rundschau.<br />

6460 Imst · Postgasse 9 · Tel. 05412/6911<br />

anzeigen@rundschau.at · rundschau.at<br />

RUNDSCHAU Seite 6 3./4. August 2022

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