04.08.2022 Aufrufe

Eine Koalition der Arbeitsverweigerer

Trotz steigender Rekordinflation verweigert Schwarz-Grün echte Entlastungsschritte

Trotz steigender Rekordinflation verweigert Schwarz-Grün echte Entlastungsschritte

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Energiepolitik <strong>der</strong> EU<br />

scheitert kapital<br />

Orbàn: Der Westen hat<br />

seine Werte aufgegeben<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die EU hat jetzt also einen<br />

„Gas-Notfallplan“, weil damit<br />

gerechnet wird, dass im kommenden<br />

Winter frieren angesagt<br />

ist. Dass sie einen solchen Plan<br />

braucht, ist selbst verschuldet.<br />

Die Embargo-Politik gegen<br />

Russland, die die Sanktionierer<br />

mehr trifft als den Sanktionierten,<br />

die moralgetriebene Klima-Politik<br />

und die Son<strong>der</strong>rolle<br />

Deutschlands haben dazu beigetragen,<br />

dass die Bürger jetzt über<br />

massiv gestiegene Energiepreise<br />

und Versorgungsprobleme die<br />

Zeche zahlen dürfen.<br />

Foto: EU<br />

Jetzt sollen EU-weit 15 Prozent<br />

Gas eingespart werden.<br />

Freiwillig zunächst. Dann folgt<br />

<strong>der</strong> „Unions-Alarm“, wenn die<br />

freiwilligen Maßnahmen nicht<br />

ausreichen. Dabei hätte es noch<br />

viel schlimmer kommen können.<br />

Einmal mehr hat die EU-Kommission<br />

in ihrem ersten Entwurf<br />

versucht, sich als eine Art Zentralregierung<br />

selbst zu ermächtigen.<br />

Denn <strong>der</strong> „Unions-Alarm“<br />

hätte im Alleingang durch die<br />

Brüsseler Behörde ausgerufen<br />

werden sollen – und so die Mitgliedsstaaten<br />

einer Gas-Zwangsbewirtschaftung<br />

unterworfen.<br />

Deutschland bleibt indessen<br />

weiter auf Energiewende-Kurs.<br />

Man hofft offensichtlich darauf,<br />

im Notfall auf das Gas an<strong>der</strong>er<br />

EU-Län<strong>der</strong> zuzugreifen. Dafür<br />

freuen sich die Energiekonzerne<br />

über massive Gewinnsteigerungen.<br />

Und Europas Konkurrenten<br />

am Weltmarkt wie etwa China<br />

kommen billig an russisches Öl<br />

und Gas. Brüssels Energiepolitik<br />

scheitert gerade kapital.<br />

Nach seiner umstrittenen Äußerung<br />

zu den Folgen <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ung<br />

aus islamischen Län<strong>der</strong>n, die<br />

er ablehne, hat Ungarns Premierminister<br />

Viktor Orbàn in einem Interview<br />

mit dem Blog „Tichys Einblick“<br />

nachgelegt: „Der Westen hat<br />

sich aufgegeben. Infolge <strong>der</strong> massenhaften<br />

Einwan<strong>der</strong>ung wird <strong>der</strong><br />

Anteil von Menschen mit nichteuropäischer<br />

Herkunft auf mehr als<br />

50 Prozent ansteigen. Man kann<br />

das auch Bevölkerungsaustausch<br />

o<strong>der</strong> Überflutung nennen.“<br />

Zuvor stellte er den umstrittenen<br />

Ausspruch bei seiner Rede vor Vertretern<br />

<strong>der</strong> ungarischen Min<strong>der</strong>heit<br />

im rumänischen Balvanyos klar.<br />

Er habe eigentlich vor einer „Vermischung<br />

unterschiedlicher Kulturen“<br />

warnen wollen und nicht <strong>der</strong><br />

Rassen. Orbán spricht von Europa<br />

als „Post-Westen“, <strong>der</strong> unter dem<br />

Einfluss <strong>der</strong> einwan<strong>der</strong>nden Kulturen<br />

Rationalität, seine christlichen<br />

Wurzeln und die Aufklärung verloren<br />

habe: „Der Westen im geistigen<br />

Sinn ist nach Mitteleuropa umgezogen.<br />

Der Westen ist hier und dort ist<br />

nur noch <strong>der</strong> ,Post-Westen‘ geblieben,<br />

und es tobt eine Schlacht zwischen<br />

den beiden Hälften Europas.“<br />

Zum Ukraine-Krieg warnt er vor<br />

den Risken einer weiteren Einmischung<br />

<strong>der</strong> EU und <strong>der</strong> NATO: Der<br />

Westen könne diesen militärisch<br />

nicht gewinnen, die Sanktionen hätten<br />

nicht Russland destabilisiert,<br />

son<strong>der</strong>n vielmehr Europa. Zudem<br />

stünden China, Indien, Brasilien,<br />

die arabische Welt und Afrika dabei<br />

nicht hinter <strong>der</strong> EU und <strong>der</strong> Ukraine.<br />

Orbàn: Europa gibt sich auf.<br />

Foto: EU<br />

Hoffen und Bangen<br />

o<strong>der</strong> auf die Nachs<br />

EU-Kommission scheiterte bei <strong>der</strong> Durchsetzung e<br />

Trotz hektischer Telefonate konnte Kommissionsvize Frans Timmermans da<br />

Brüssel organisierte „gemeinsame Gaseinkauf“ nicht funktioniert, sollen Eu<br />

Moralisch hochtrabend, aber völlig undurchdacht: Als das erweisen<br />

sich die Sanktionen <strong>der</strong> EU gegen Russland. Nachdem Moskau<br />

den Gashahn gedrosselt hat, wollte die EU einen „Notfallplan“<br />

präsentieren, falls überhaupt kein Gas mehr fließt. Heraus kam ein<br />

Spardiktat, das von den Mitgliedsstaaten völlig zerpflückt wurde.<br />

Um aus <strong>der</strong> Grube, die man sich<br />

mit den Sanktionen gegen Russland<br />

gegraben hat, wie<strong>der</strong> herauszukommen,<br />

wollte die EU-Kommission<br />

den Mitgliedsstaaten einen<br />

Spar- und Beistandspakt aufzwingen.<br />

Diese „Lex Deutschland“ war<br />

für den Fall vorgesehen, dass Russland<br />

die Gaslieferungen völlig<br />

stoppt und die an<strong>der</strong>en Sanktionsbefürworter<br />

deshalb ihre Gasspeicher<br />

für die beson<strong>der</strong>s betroffenen<br />

Län<strong>der</strong>, also Deutschland und Österreich,<br />

öffnen.<br />

Frieren für Deutschland?<br />

Doch es kam an<strong>der</strong>s, weil sich<br />

die Südeuropäer querlegten. Also<br />

blieb es bei <strong>der</strong> Empfehlung ohne<br />

Durchsetzungsgewalt für die blamierte<br />

Kommissionspräsidentin<br />

Ursula von <strong>der</strong> Leyen, die Berlin<br />

die weitere Umsetzung <strong>der</strong> „Energiewende“<br />

– auf Kosten <strong>der</strong> Nachbarlän<strong>der</strong><br />

– ermöglichen wollte.<br />

Die spanische Energieministerin<br />

Teresa Ribera-Rodríguez bezeichnete<br />

den abgespeckten Vorschlag<br />

als ausgewogen, da die Solidarität<br />

je nach Mitgliedsland unterschiedlich<br />

ausfallen könne: „Die an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong> wollen nicht für politische<br />

Fehler Deutschlands bezahlen, das<br />

sich in eine fatale Abhängigkeit<br />

von russischem Gas begeben hat.“<br />

„Man erwartet von 450 Millionen<br />

Europäern nun, auf die kaum<br />

noch leistbare Energie gänzlich<br />

zu verzichten, obwohl man mitt-<br />

Spaniens Energieministerin Ribera-Rod<br />

Kollegen Habeck klar, dass Spanien ni

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!