HIM MAGAZINE No.9
Das HIM MAGAZINE feiert im September die Lust am Fetisch! Meisterfotograf Arjan Spannenburg zeigt uns seine erotischsten Fotografien und verrät uns im Exklusiv-Interview, was absolute Hingabe wirklich ist. Zudem tauchen wir tief ein in die Lust der Boys auf einen richtigen Daddy – begleitet von den heißen Zeichnungen des Berliner Künstlers Asmodis. Dazu gibt´s alles Wissenswerte über Europas größtes Fetischfest Folsom und wir verraten euch die besten Fetisch-Bücher und Filme der letzten Jahre. Zwischendurch schaut noch Tom Daley um die Ecke und für Freunde des Puppy Play gibt´s einen extra saftigen Knochen!
Das HIM MAGAZINE feiert im September die Lust am Fetisch! Meisterfotograf Arjan Spannenburg zeigt uns seine erotischsten Fotografien und verrät uns im Exklusiv-Interview, was absolute Hingabe wirklich ist. Zudem tauchen wir tief ein in die Lust der Boys auf einen richtigen Daddy – begleitet von den heißen Zeichnungen des Berliner Künstlers Asmodis. Dazu gibt´s alles Wissenswerte über Europas größtes Fetischfest Folsom und wir verraten euch die besten Fetisch-Bücher und Filme der letzten Jahre. Zwischendurch schaut noch Tom Daley um die Ecke und für Freunde des Puppy Play gibt´s einen extra saftigen Knochen!
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Kunst | Kultur 26<br />
„Ich denke, jeder Künstler muss eine gewisse<br />
Leidenschaft, Liebe oder vielleicht<br />
sogar Besessenheit für das Thema haben,<br />
von dem seine Arbeit handelt.“<br />
Ich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen und auch das<br />
Leben außerhalb davon war meist von der Religion geprägt. Bis<br />
zum Einsetzen der Pubertät habe ich mich diesen Denkmustern<br />
im Allgemeinen angeschlossen. In dieser Zeit erlebte ich<br />
jedoch auch bereits viele Widersprüche zwischen dem, was die<br />
Leute behaupteten, und dem, was tatsächlich passierte. Als ich<br />
aufs Gymnasium ging, kam ich mit Menschen in Kontakt, die<br />
wirklich ganz anders über die Welt dachten. Langsam änderte<br />
sich dadurch auch mein Weltbild und ich konnte die Religion<br />
hinter mir lassen. Als ich 19 Jahre alt war, begann ich als Soldat<br />
für das Verteidigungsministerium zu arbeiten, nicht gerade eine<br />
sehr integrative Organisation. Infolgedessen blieb ich lange Zeit<br />
im Verborgenen. In der Highschool dann hatte ich bereits eine<br />
analoge Kamera und dokumentierte alle möglichen Aktivitäten<br />
– rückblickend denke ich, dass ich mich vor allem hinter der<br />
Kamera versteckt habe und sie dazu benutzte, die Welt zu beobachten.<br />
2013 beschloss ich, mein Wissen zu vertiefen und an der<br />
Fotografie-Akademie in Amsterdam zu studieren. An der Akademie<br />
hatte ich anfangs noch die Idee, Kriegs- oder Modefotograf<br />
zu werden, bis ich im zweiten Schuljahr einen schwulen Jungen<br />
fotografierte. Da kam der Ball für mich ins Rollen. Seine Freiheit,<br />
so zu sein, wie er war, hat mich inspiriert, und bald nutzte ich<br />
meine Kamera, um diese Welt weiter zu erforschen. Zwei Jahre<br />
später habe ich mich schließlich selbst geoutet. Ich denke, jeder<br />
Künstler muss eine gewisse Leidenschaft, Liebe oder vielleicht<br />
sogar Besessenheit für das Thema haben, von dem seine Arbeit<br />
handelt. Viele Leute erkennen das auch in meiner Arbeit.<br />
Manchmal geht es um Dinge, die ich als Kind verpasst habe, ein<br />
anderes Mal geht es um Ängste und Enttäuschungen. Insgeheim<br />
sind das alles Formen von Selbstporträts, nur dass ich Models<br />
verwende, die übrigens oft die gleichen Emotionen teilen.