Leo September | Okotber 2022
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BUCH<br />
BILDBAND<br />
EINGEPIKSTER<br />
KÖRPERSCHMUCK<br />
Andrew Burford, Florian Rudolph,<br />
Benjamin Wolbergs und Brody<br />
Polinsky haben zusammen an einem<br />
ungewöhnlichen und sehr interessanten<br />
Buch zum Thema Tätowierungen gearbeitet.<br />
„Queer Tattoo“ ist beim Verlag Kettler<br />
erschienen, wir stellen es dir vor.<br />
Schon fast seit Anbeginn der Menschheit<br />
veränderten, schmückten sich Menschen,<br />
indem sie Farbe in die Haut einbrachten.<br />
Sei es, um Familien- oder Gruppenzugehörigkeiten<br />
zu unterstreichen, um Kraft zu<br />
erlangen, um schöner zu sein oder auch,<br />
um Erlebtes, Überstandenes zu verarbeiten.<br />
Denkt man an Tätowierungen, so denkt<br />
man unter Umständen an Tribals der letzten<br />
Jahrtausendwende, an Schriftzüge wie LOVE<br />
oder auch BROT an Hipstern und natürlich<br />
an Matrosen, die sich mit barbusigen Damen<br />
mit oder ohne Fischschwanz schmücken. Es<br />
geht aber auch anders.<br />
„Nicht zuletzt begünstigt durch die sozialen<br />
Medien, hat sich in den letzten Jahren eine<br />
junge und engagierte Szene etabliert, die<br />
sich dem sogenannten queeren Tattoo<br />
verschrieben hat. Diese spezielle, aber<br />
wachsende Community ist aus dem<br />
Wunsch heraus entstanden, mit den hierarchischen<br />
und patriarchalischen Strukturen<br />
des traditionellen Tätowierens zu brechen<br />
und sichere, tolerante und inklusive Räume<br />
zu schaffen, in denen queere, nicht binäre<br />
und Trans-Menschen mit individuellen Stilen<br />
und Techniken abseits des Mainstreams<br />
experimentieren können“, so Benjamin<br />
Wolbergs via E-Mail an uns.<br />
Tätowierungen als Ausdruck des unangepassten<br />
Geists des Tragenden. „Zahlreiche<br />
Tattoo-Künstler*innen befreien sich in<br />
FOTO: JULIM ROSA<br />
ihren Arbeiten von den destruktiven,<br />
heteronormativen und kapitalistischen<br />
Schönheitsnormen und lösen sich mit<br />
ihrer Bildsprache von der langen Tradition<br />
kultureller Aneignung in der traditionellen<br />
Tattoo-Szene. Ihre Entwürfe offenbaren<br />
einen einzigartigen und kreativen Sinn<br />
für queere Ikonografie.“ Das Buch „Queer<br />
Tattoo“ zeigt dir unterschiedlichste und<br />
vor allem auch mitunter sehr provokante<br />
Motive und nicht weniger ungewöhnliche<br />
Menschen. Mehr Features dieser Art<br />
findest du auf www.instagram.com/<br />
blu_germany. *rä<br />
www.benjaminwolbergs.de,<br />
www.verlag-kettler.de/de/buecher/<br />
queer-tattoo<br />
BILDBAND<br />
Blondinen bevorzugt?<br />
Im August jährte sich ihr Todestag zum 60.<br />
Mal. Der TASCHEN Verlag aus Köln ehrt die<br />
Schauspieler Marilyn Monroe mit einem<br />
Buch: „Norman Mailer. Bert Stern. Marilyn<br />
Monroe“.<br />
Bis heute inspiriert die so tragisch verstorbene<br />
(ermordete?) Schauspielerin und Sängerin<br />
Marilyn Monroe (1. Juni 1926 – 5. August<br />
1962) weltweit die Menschen und auch die<br />
Künstler der Community. Und das, obwohl sie<br />
als platinblondes Busenwunder für das steht,<br />
was Frau und Queer heute ablehnen: Frauen<br />
als aufgebrezelte „Puppen“, die eher hauchen,<br />
denn sprechen, die sich benutzen lassen.<br />
Ein Sinnbild gesellschaftlicher Sexismen.<br />
Das hochwertige Buch ist eine Biografie von<br />
Norman Mailer, die zusammen mit den legendären<br />
Bildern von Bert Stern sicherlich ein<br />
Sammlerstück werden wird. Und eine schöne<br />
Würdigung einer Unterschätzten. Zeitlebens<br />
haderte Marilyn Monroe mit ihrer Rolle als<br />
„Dummchen“ – spielte aber auch damit.<br />
Kennen könntest du Filme wie „Niagara“,<br />
„Das verflixte 7. Jahr“ und „Misfits – Nicht<br />
gesellschaftsfähig“ sowie Hits wie „Diamonds<br />
Are a Girl’s Best Friend“, „Teach Me Tiger“ und<br />
„I Wanna Be Loved by You“. *rä<br />
www.taschen.com