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KÜCHENPLANER Ausgabe 9/2022

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Badplanung<br />

Mit dem Waschtisch fängt alles an<br />

Vom Kölner Trendforscher Frank A. Reinhardt wollten wir wissen, was im Bad gerade angesagt ist.<br />

Küchenplaner: Herr Reinhardt, was hat das Bad<br />

heute für einen Stellenwert im Haus?<br />

Frank Reinhardt: Das Bad wird immer wichtiger, denn<br />

in diesem Raum geht es schon lange nicht mehr nur<br />

um die reine Hygiene. Dank eines besseren Körperbewusstseins<br />

steigt auch die Aufenthaltsdauer, in der wir<br />

das Bad nutzen. Das ist übrigens ganz unabhängig von<br />

Geschlecht und Alter. Jugendliche verbringen hier viel<br />

Zeit, und nicht nur Frauen, sondern auch Männer investieren<br />

immer mehr Zeit in Körperpflege und Regeneration.<br />

Dementsprechend wollen wir hier eine ebenso<br />

gute Aufenthaltsqualität wie in Wohnzimmer oder<br />

Küche. Das Bad darf anderen Räumen gegenüber kein<br />

Qualitätsgefälle haben.<br />

Der Anspruch an das Bad ist also gewachsen?<br />

Auf jeden Fall. Dieser Trend war schon vor der Pandemie<br />

zu beobachten. Eindrücke, die wir von Reisen im Ausland<br />

oder Übernachtungen in Designhotels mitgebracht<br />

haben, tragen dazu bei, dass unsere Ansprüche auch im<br />

Privatbereich steigen. Das Thema Individualisierung ist<br />

ein weiterer wichtiger Faktor. Das Bad soll genau auf<br />

die Bedürfnisse von Nutzerin und Nutzer zugeschnitten<br />

sein. Zudem wollen wir nicht nur unserem Körper<br />

etwas Gutes tun, sondern uns mit einem Lifestyle-Bad<br />

auch selbst darstellen. Das Bad ist ein Raum, in dem wir<br />

uns erholen und unsere Batterien aufladen können. Wir<br />

zeigen ihn aber auch stolz unseren Gästen.<br />

Das sind wirklich ziemlich viele Ansprüche<br />

an ein einzelnes Bad.<br />

Deshalb ist es auch so schwierig, ein Bad gut zu planen.<br />

Es gibt so viele unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.<br />

Morgens muss es schnell gehen, abends wollen<br />

wir relaxen. Das funktioniert im Bad einfach ungestörter<br />

als z. B. im Wohnzimmer.<br />

Und je mehr Zeit im Bad verbracht wird, desto mehr<br />

muss der Badplaner darauf eingehen. Es geht nicht<br />

mehr nur um Waschtisch, WC und Dusche. Jetzt stehen<br />

im Bad vielleicht auch eine Ruhebank, ein Sessel oder<br />

ein Fitnessgerät.<br />

Was ist die Basis eines gut geplanten Bades?<br />

Der Waschplatz ist der zentrale Punkt und damit die<br />

Ausgangsbasis für die Gestaltung. Bei der Platzierung<br />

spielt der Verlauf der Leitungen eine Rolle, aber zum<br />

Beispiel auch der Lichteinfall. Licht ist unterschätztes<br />

Thema in der Badplanung. Auf diesem Feld tut sich einiges,<br />

denn mit dem richtigen Licht lässt sich ein Bad<br />

sehr gut inszenieren.<br />

Zum Waschplatz gehören Armaturen, aber auch<br />

Badmöbel. Diese gibt es mittlerweile in einer großen<br />

Vielfalt an unterschiedlichen Materialqualitäten, Designs<br />

und Dekoren bis hin zu Echtholz- und Massivholzmöbeln,<br />

dazu kommen einige innovative Oberflächen.<br />

Dem Gestaltungsspielraum sind hier kaum<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Foto: Karsten Jipp<br />

Der Kölner<br />

Frank A. Reinhardt<br />

ist Trendexperte<br />

im Bereich<br />

Wohnen<br />

und Einrichten.<br />

Als Jury-<br />

Mitglied von<br />

Design preisen<br />

und als Referent<br />

diverser<br />

Branchenforen<br />

gibt er sein<br />

Wissen seit Jahren<br />

an Professionals<br />

der<br />

Einrichtungsbranche<br />

weiter.<br />

124 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>

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