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KÜCHENPLANER Ausgabe 9/2022

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Unternehmen<br />

Auch im zweiten Pandemie-Jahr hielt der<br />

Cocooning-Effekt an: Starke Konsum investitionen<br />

in das eigene Zuhause führten<br />

wiederum zu einer hohen Nachfrage.<br />

Fotos: Egger<br />

Hohe<br />

Umsätze,<br />

konkrete<br />

Sorgen<br />

Für Holzwerkstoffhersteller<br />

Egger war das Geschäfts jahr<br />

2021/<strong>2022</strong> von hohen Umsatzzuwächsen<br />

geprägt. Gleichzeitig<br />

dämpfen komplizierte Rahmenbedingungen<br />

die Erwartungen.<br />

Der Blick auf die wichtigsten Kennzahlen beeindruckt.<br />

Die Egger Gruppe schloss das Geschäftsjahr mit einem<br />

Umsatz von 4,23 Mrd. Euro. Das sind 37,4 % mehr als<br />

im vorhergehenden Berichtszeitraum. Von allen Produktbereichen<br />

erzielte der Bereich „Decorative Products“<br />

(Produkte für den Möbel- und Innenausbau) mit<br />

76,9 % den größten Umsatzanteil und liegt mit gerundet<br />

3,47 Mrd. Euro um 36,6 % über dem Vorjahr. Die Division<br />

„Flooring Products“ erwirtschaftete 506,9 Mio. Euro<br />

(+ 13,4 %) und die Division „Building Products“ 534,7<br />

Mio. Euro (+ 62,7 %). Weitere Kennzahlen im Überblick:<br />

EBITDA 877,5 Mio. EUR (+ 41,0 %), EBITDA-Marge 20,7 %<br />

(Vorjahr: 20,2 %); Eigenkapitalquote 50,9 % (42,0 %).<br />

„Diese Ergebnissteigerung zeigt, dass wir einerseits die<br />

Herausforderungen der nach wie vor anhaltenden Pandemie<br />

gut bewältigt und zugleich die sich in unserer<br />

Branche ergebenden Chancen sehr gut genützt haben“,<br />

sagte Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung<br />

und Sprecher der Gruppenleitung, im Rahmen<br />

der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens.<br />

Ausnehmend herausfordernd“<br />

Grundsätzlich bezeichnete das Unternehmen das abgelaufene<br />

Geschäftsjahr als „ausnehmend herausfordernd“.<br />

Die Gründe dafür sind wohlbekannt: Die andauernde<br />

Corona-Pandemie sowie die dramatischen Entwicklungen<br />

in der Ukraine, die sich massiv auf die globalen<br />

Energie- und Rohstoffmärkte auswirken. Zur Situation<br />

auf den Rohstoffmärkten sagt das Unternehmen: „Die<br />

Geschehnisse in der Ukraine und deren Auswirkungen<br />

auf die globalen Handelsströme führen aktuell zu einer<br />

weiteren massiven Verschärfung der Verfügbarkeiten<br />

sowie der Preisdynamik am Rohstoffmarkt. Egger verzeichnet<br />

zudem einen enormen Energie- und Transportkostenanstieg.<br />

Die zunehmende Nachfrage nach Holz,<br />

dem wichtigsten Rohstoff für den Holzwerkstoffproduzenten,<br />

führt zu zusätzlichem Kostendruck.“<br />

Nie mehr produziert<br />

Dennoch war die Produktnachfrage 21/22 hoch wie<br />

nie. Das Unternehmen produzierte in den vergangenen<br />

Monaten angesichts der starken Nachfrage Rekordmengen.<br />

Mit 10,5 Mio. m³ Holzwerkstoffen und<br />

Schnittholz verzeichnet die Unternehmensgruppe einen<br />

Produktionshöchststand. Für die damit verbundenen<br />

Umsatzzuwächse in allen Produktbereichen<br />

macht die Gruppenleitung drei Hauptfaktoren aus:<br />

das positive Marktumfeld für Säge- und Bauprodukte,<br />

vor allem am nordamerikanischen Markt, Mengensteigerungen,<br />

vor allem durch die neuesten Werke in<br />

Biskupiec (PL) und Lexington, NC (US) und die durch<br />

Kostendruck notwendigen Preissteigerungen. „Die positive<br />

Entwicklung in diesem herausfordernden Umfeld<br />

verdanken wir vor allem unseren rund 10 800<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die Gruppenleitung<br />

unisono.<br />

Fast 300 Mio. Euro investiert<br />

Insgesamt investierte die Unternehmensgruppe im<br />

letzten Geschäftsjahr 293,6 Mio. Euro in ihre Produktionsstandorte.<br />

Mit 194,5 Mio. Euro entfiel ein großer Anteil<br />

auf den Ausbau des Stammsitzes in St. Johann in<br />

Tirol (AT). Der Großteil der Summe sei mit dem Ziel verbunden,<br />

„mit Recycling, Prozessoptimierung und Innovationen<br />

die CO 2<br />

-Emissionen zu reduzieren“.<br />

Zwei Werke in Russland<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres zeichnete sich die dramatische<br />

Entwicklung in der Ukraine ab. Egger ist mit<br />

zwei Werken in Russland vertreten. Beide Fabriken<br />

produzieren laut Unternehmen „unter Einhaltung aller<br />

EU-Sanktionen für wirtschaftliche Beziehungen<br />

zwischen den für Egger relevanten EU-Ländern und<br />

Russland weiter“. Dafür seien eine strikte Compliance-<br />

Struktur und ein Programm zur Einhaltung der EU-<br />

126 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2022</strong>

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