Hinz&Kunzt_354_August
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Es ist aber nicht damit getan, einfach jemandem<br />
eine Wohnung zu geben und<br />
zu sagen: „Jetzt ist dein Problem gelöst!“<br />
Nach „first“ muss „second“ und<br />
„third“ kommen. Wir werden uns das<br />
ansehen, auch vor Ort in Finnland.<br />
Wieso nur ansehen und nicht umsetzen?<br />
Housing First wurde in vielen Ländern<br />
und Städten erfolgreich erprobt.<br />
Die Gespräche für Ihren Aktionsplan<br />
sollen erst kommendes Jahr beginnen.<br />
Müsste man nicht schneller und entschlossener<br />
handeln, um bis 2030 Wohnungslosigkeit<br />
zu überwinden?<br />
Ich bin persönlich auch eine sehr ungeduldige<br />
Person und kann Sie gut verstehen.<br />
Aber wir gründen dieses Ministerium<br />
neu, wir werden im Sommer ein<br />
Referat zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit<br />
schaffen. Die Stellen müssen ausgeschrieben<br />
und besetzt werden. Wichtig<br />
ist, dass man eine Struktur schafft, bei<br />
der der Aktionsplan nicht nur aufgeschrieben,<br />
sondern auch umgesetzt wird.<br />
Und Sie glauben wirklich, dass sieben<br />
Jahre für die Umsetzung ausreichen?<br />
Bundesweit lebten im Januar 178.000<br />
Menschen in Wohn- oder Notunterkünften,<br />
geschätzt 45.000 Obdachlose<br />
schlafen auf der Straße.<br />
Wenn wir es gut anstellen, wird 2030 jeder<br />
Mensch, der ein Obdach sucht, eines<br />
bekommen können. Mein Ziel ist,<br />
dass sich die Situation dann deutlich<br />
verbessert hat und es Qualitätsstandards<br />
gibt, die zum Beispiel gewährleisten,<br />
dass Familien nicht auf der Straße<br />
leben müssen.<br />
Wie wollen Sie den Menschen helfen,<br />
die hier auf der Straße leben, aber<br />
aufgrund ihrer Herkunft keinen Anspruch<br />
auf Sozialleistungen haben?<br />
Menschenrechte gelten ja für alle, unabhängig<br />
von der Staatsbürgerschaft.<br />
Es gibt ja nicht nur in Deutschland den<br />
Plan zur Überwindung der Wohnungslosigkeit,<br />
das ist ein großes gesamteuropäisches<br />
Ziel. Wir werden mit dem Sozialministerium<br />
besprechen, was man<br />
da machen kann.<br />
Große Aufgabe: Klara<br />
Geywitz will einen Plan<br />
zur Abschaffung<br />
der Obdachlosigkeit<br />
entwickeln.<br />
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