Hinz&Kunzt_354_August

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Kunzt&Kult
Die Ausstellung
„Be With the Revolution. Streetart
und Grafikdesign in den arabischen
Protesten seit 2011“ ist noch bis
zum 2.4.2023 im Museum für Kunst
und Gewerbe zu sehen.
dortbleiben, obwohl sie wusste, dass sie
nicht zurückkehren wollte: in ein Land,
in dem sie keine Zukunft für sich sah.
Sie wollte ein Leben führen, das sie
selbst für sich wählte.
In den USA ließ sie sich ihr erstes
Tattoo stechen, eine Fledermaus,
die sie an die Nächte in Damaskus
erinnert. Weil
man ihr dort immer
gesagt hatte, sie käme
in die Hölle,
wenn sie sich tätowieren
ließe,
schrieb sie darunter
noch die Worte:
„straight to hell“.
Vor allem aber
arbeitete Chawaf in den USA
an ihrem Traum,
Künstlerin zu
werden. Sie
bewarb sich
am Maryland
Institute College
of Art, dreimal.
Nicht weil sie nicht genommen worden
wäre, einen Platz bot man ihr
schon nach der ersten Bewerbung an.
„Kostete nur leider 30.000 Dollar – pro
Semester“, sagt Chawaf. Sie arbeitete
in dieser Zeit als Kindermädchen, die
Gebühr konnte sie sich nicht leisten.
Ein Semester später bewarb sie sich
noch mal, da bot das College ihr an,
nur die Hälfte des Beitrags zu zahlen.
Das war immer noch zu viel. Sie wartete
noch ein Semester und bewarb sich
Leichte Sprache:
Es gibt den Text
auch in Leichter
Sprache. Scannen
Sie den QR-Code
mit dem Handy.
Dann klicken Sie auf
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öffnet sich. Oder Sie gehen auf unsere
Webseite www.hinzundkunzt.de und
suchen dort nach „Leichte Sprache“.
www.huklink.de/354-leichte-sprache
erneut. „Da bin ich richtig ausgerastet,
habe riesige Bilder gemalt – und dann
ein Stipendium bekommen“, erzählt
sie. Ab 2002 lebte sie in Los Angeles,
beklebte Wände mit ihren Postern und
begann, ihren eigenen Stil zu finden.
Nur eine der vielen Figuren, die
Chawaf immer wieder zeichnet,
klebt und tätowiert, hat übrigens
einen Namen. Nuri
heißt sie, eine weibliche Figur,
die ein Kopftuch trägt,
unter dem ein paar Haare
hervorschauen. Im Museum
findet man sie nun
als Meerjungfrau. So
klebte Chawaf sie
2016 auf Hamburger
Fassaden. Nuri, die
mit ihrem
Fischkörper
schwimmen
kann und so
der Gewalt
entkommt. Und
die gleichzeitig an all die
Menschen erinnern soll, die es
nicht konnten, die seither auf ihrer
Flucht vor Krieg und Gewalt im Mittelmeer
ertrunken sind. •
Anna-Elisa Jakob bekam von
Hanadi Chawaf einen Sticker
der wütenden Nuri mit ausgestreckten
Mittelfingern
geschenkt. Ideen für einen
passenden Ort zum Aufkleben gerne an:
annaelisa.jakob@hinzundkunzt.de
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49
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