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Hinz&Kunzt_354_August

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<strong>Kunzt</strong>&Kult<br />

Kinofilm des Monats<br />

Musik<br />

schwarz-weiß<br />

FOTOS: OLIVER FANTITSCH/WWW.FANTITSCH.DE (S. 54), KLAPPE AUF! KURZFILMFESTIVAL (S. 55 OBEN), PRIVAT (S. 55 UNTEN)<br />

Festival<br />

Filme ohne Limit<br />

Infoabend<br />

Erbschaften für alle<br />

Wer hat, der gibt – das klingt erst mal<br />

fair. Solange es nicht um Erbschaften<br />

geht. Denn da läuft es meistens so:<br />

Wenige Erben, die oft schon in Wohlstand<br />

aufgewachsen sind, profitieren<br />

von üppigen Nachlässen. Die Mehrheit<br />

geht leer aus. Ginge das nicht<br />

auch anders? Doch, sagen die<br />

Gründer:innen von „Ein Erbe für<br />

Jeden – Stiftung für Chancengleichheit“.<br />

Sie haben sich ein Modell überlegt,<br />

bei dem alle zum 30. Geburtstag<br />

ein Startkapital von 20.000 Euro bekommen<br />

könnten – finanziert durch<br />

eine Abgabe auf hohe Erbschaften.<br />

Bis die Idee umgesetzt wird, verlost die<br />

Stiftung jährlich drei Grunderbschaften.<br />

2022 können sich Menschen aus<br />

Hamburg-Nord bewerben. Wie das<br />

geht, wird beim Infoabend erläutert. •<br />

ella Kulturhaus Langenhorn, Käkenflur 30,<br />

Do, 25.8., 20 Uhr, Eintritt frei,<br />

www.mookwat.de/ella-kulturhaus<br />

Im Kinosaal ist jede:r anders –<br />

dem trägt das Filmfestival<br />

„Klappe auf“ Rechnung.<br />

Das gibt es nur in Hamburg: Beim „Klappe auf!“-Festival werden alle Filme mit<br />

Untertiteln und Audiodeskription gezeigt, sodass auch gehörlose oder blinde<br />

Menschen das Programm genießen können. Mithilfe des „Klappomats“ können<br />

Festivalgäste eigene Audiodeskriptionen erstellen. Das Motto des Festivals ist<br />

„Achterbahn“. Aus 2500 Kurzfilmen wurden die besten 34 ausgewählt. •<br />

Metropolis Kino, Dammtorstraße 10, Fr–So, 26.–28.8., Festivalpass 20/15 Euro,<br />

www.klappe-auf.com<br />

Konzert<br />

Himmel voller Geigen<br />

Das Ensemble Resonanz und die<br />

Hanseatische Materialverwaltung laden<br />

wieder ein zu „Hans Resonanz“.<br />

In der funkelnden Kulisse des<br />

Sonnendecks am Oberhafen spielt<br />

das Kammerorchester die 100. Folge<br />

seiner Reihe „urban string“. Jazzgeiger<br />

Friedmar Hitzer und<br />

Schlagzeuger Dirk Rothbrust spielen<br />

Bartók, Country und finnische Fiedelmusik,<br />

dazu ein kosmopolitisches<br />

DJ-Set von Aldi und Kalle. •<br />

Hanseatische Materialverwaltung,<br />

Stockmeyerstraße 41–43, Sa, 20.8.,<br />

19 Uhr, Eintritt 16,75/11,50 Euro (VVK),<br />

www.ensembleresonanz.com<br />

Über Tipps für September freut sich<br />

Annabel Trautwein.<br />

Bitte bis zum 10.8. schicken an:<br />

kult@hinzundkunzt.de<br />

Im Sommer 1993 durfte ich<br />

für Hinz&<strong>Kunzt</strong> eine Reportage<br />

schreiben über Willy<br />

Sommerfeld, den Stummfilm-­Pianisten.<br />

Ein Erlebnis,<br />

das mich nachhaltig geprägt<br />

hat. Sommerfeld, damals so<br />

um die 90 Jahre alt, begleitete<br />

in deutschen Programmkinos<br />

Stummfilme am Piano.<br />

Auch in Hamburg. Spontan<br />

und intuitiv aus dem Handgelenk.<br />

Keine Noten. Keine<br />

Vorbereitung. Mit viel Witz<br />

und Selbstironie erzählte<br />

Sommerfeld mir damals seine<br />

Lebensgeschichte,<br />

schwärmte vom Privileg, sein<br />

Geld mit dem verdienen zu<br />

dürfen, das er am meisten<br />

liebt, und von der großen<br />

Kraft der Improvisation.<br />

Kurz: Er schaffte es, dass ich<br />

stundenlang die Klappe hielt.<br />

Im Dezember 2007 starb<br />

Willy Sommerfeld mit 103<br />

Jahren nach einem turbulenten<br />

und ziemlich glücklichen<br />

Leben. Am 12. <strong>August</strong> kann<br />

man sich in der Elbphilharmonie<br />

nun einen anderen<br />

Eindruck von der Magie musikbegleiteter<br />

Stummfilme<br />

machen. Und das gleich mit<br />

einem ganzen Ensemble-<br />

Orchester um Wolfgang Mitterer<br />

– einem der wichtigsten<br />

zeitgenössischen Komponisten<br />

Österreichs. Mitterer hat<br />

das Psychodrama „Phantom“<br />

neu vertont und verspricht<br />

ein rauschhaftes Erlebnis.<br />

Ob dieses sorgsam<br />

durchgetaktete Konzert mit<br />

Willy Sommerfeld mithalten<br />

kann? Ich werde da sein und<br />

es herausfinden. •<br />

André Schmidt<br />

geht seit<br />

Jahren für uns<br />

ins Kino.<br />

Er arbeitet in der<br />

PR-Branche.<br />

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