Der Handel mit Frauen und jungen Menschen ... - PILGRIM-Schule
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da sie als ein unentbehrliches Element für die Entstehung neuer Märkte gilt.<br />
In den Zielländern steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften sowie nach preiswerten<br />
sexuellen Dienstleistungen ungebremst, während in den Herkunftsländern unter<br />
den <strong>Menschen</strong> das Bedürfnis <strong>und</strong> der Wunsch nach einem besseren Leben, nicht<br />
nur als materielles sondern auch als psychologisches Bedürfnis, weit verbreitet<br />
sind. Heutzutage vermischen sich daher illegale Aktivitäten <strong>mit</strong> diesen Faktoren.<br />
Sie verlaufen häufig parallel <strong>und</strong> entwickeln sich auf zunehmend strukturierte<br />
Art <strong>und</strong> Weise weiter, selbst wenn bestimmte organisatorische Aspekte, die<br />
altbekannt sind <strong>und</strong> welche in der jeweiligen territorialen Umgebung verankert<br />
sind, beibehalten werden.<br />
Organisierte Kriminalität spielt beim <strong>Handel</strong> <strong>mit</strong> Personen <strong>und</strong> Migrantlnnen in Europa<br />
eine wesentliche Rolle. Dennoch scheinen im Bereich der sexuellen Ausbeutung<br />
<strong>und</strong> insbesondere in bestimmten Nationen Zustände fortzubestehen, welche<br />
losgelöst von der hochgradig strukturierten Art der organisierten Kriminalität eine<br />
geläufige oder gewerbliche Basis reproduzieren.<br />
Wenn auch die Methoden der illegalen Grenzüberschreitungen der neunziger Jahre<br />
heutzutage als Instrument für die Schleusung der von <strong>Menschen</strong>handel betroffenen<br />
Personen dienen, so haben sich doch die Praktiken derjenigen, welche Aktivitäten<br />
sexueller Ausbeutung betreiben, zumindest in Teilbereichen verändert.<br />
Die Einreise in die Zielländer erfolgt häufig auf legalem Wege. Grenzen werden in<br />
Bussen <strong>und</strong> in Privat-PKWs unter Verwendung regulärer Dokumente überquert,<br />
wie beispielsweise Kurzzeit- oder Touristenvisa. Nach Ablauf des Visums sind die<br />
Betroffene meist noch ungeschützter, da sie sich illegal im Hoheitsgebiet eines<br />
fremden Staates aufhalten.<br />
Zeitweise überqueren die Betroffenen internationale Grenzen zu Fuß <strong>und</strong> werden<br />
von den <strong>Menschen</strong>schmugglern empfangen, welche wiederum die <strong>jungen</strong> Betroffenen<br />
einer Kontaktperson übergeben, die in der Nähe der Grenze wartet. Bei<br />
längeren Transporten, wie beispielsweise bei der Einreise von Prostituierten aus<br />
Lateinamerika oder Nigeria, erfolgt der Grenzübertritt <strong>mit</strong> dem Flugzeug. Nur in<br />
wenigen Fällen vermischen sich die für die Prostitution bestimmten <strong>Frauen</strong> <strong>mit</strong><br />
illegalen Migrantlnnen aus dem Mittelmeerraum, um gemeinsam über Libyen,<br />
Italien oder Marokko <strong>und</strong> Spanien in die Zielländer einzureisen.<br />
Ausländische transnationale Organisationen erledigen die Anwerbung in den Herkunftsländern.<br />
Als nächstes erfolgt die Verbringung der Betroffenen von einem<br />
Land in ein anderes, <strong>und</strong> auf der lokalen Ebene der Zielländer gibt es Personen,<br />
40 - IOM, Journeys of Jeopardy: A Review of Research on Trafficking in Women and Children in Europe,<br />
Online verfügbar auf: http://www.belgium.iom.int/StopConference/Conference%20Papers/<br />
10.%20Liz%20Kelly%20IOM%20STOP%20Conference.pdf, vgl. Transcrime-Bericht.<br />
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HANDBUCH FÜR LEHRKRÄFTE