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Der Handel mit Frauen und jungen Menschen ... - PILGRIM-Schule

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KAPITEL 4 - MENSCHENHANDEL INMITTEN VON<br />

AUSBEUTUNG UND DISKRIMINIERUNG<br />

4.1 DIE VERSCHIEDENEN METHODEN DER AUSBEUTUNG<br />

DER BETROFFENEN DES MENSCHENHANDELS<br />

Zweifelsfrei ist die Sexindustrie in Europa der Markt, der die größte Anzahl der<br />

Betroffenen des <strong>Menschen</strong>handels beansprucht. Die in der Sexindustrie ausgebeuteten<br />

Mädchen werden entweder im Bereich der „outdoor“ Prostitution entlang<br />

innerstädtischer <strong>und</strong> von Fernverkehrsstraßen oder im Bereich der „indoor“<br />

Prostitution in Bordellen, Wohnungen, Hotels, Motels, Nachtklubs bzw. Schönheits-<br />

<strong>und</strong> Massagesalons eingesetzt.<br />

Weitere ausbeuterische Aktivitäten, denen <strong>Frauen</strong> ausgesetzt sind, umfassen Arbeit<br />

bzw. Haushaltshilfe <strong>mit</strong>tels Nötigung 51 (54) <strong>und</strong> Zwangsheirat. Im ersteren<br />

Fall entsprechen die Bedingungen denen von Unterwerfung <strong>und</strong> Zwangsarbeit.<br />

Das Element der Nötigung ist im Rahmen der Definition von Zwangsarbeit sicherlich<br />

ein wichtiger Hinweis. Die Konvention über Zwangs- oder Pflichtarbeit (Nr.<br />

29) der Internationalen Arbeitsorganisation der UN (ILO) 52 definiert in Artikel 2.1<br />

den Begriff Zwangsarbeit als:<br />

jede Art von Arbeit oder Dienstleistung, die von einer Person unter Androhung<br />

irgendeiner Strafe verlangt wird <strong>und</strong> für die sie sich nicht freiwillig zur Verfügung<br />

gestellt hat.(54)<br />

Dieses Phänomen konnte in mehreren Ländern <strong>und</strong> insbesondere unlängst in<br />

Großbritannien 53 festgestellt werden. Hierbei wurde die enge Verbindung zwischen<br />

Zwangsarbeit <strong>und</strong> dem legalen Arbeitssektor offensichtlich. <strong>Der</strong>artige Zusammenhänge<br />

in der Arbeitswelt konstituieren ernsthafte Verletzungen der <strong>Menschen</strong>rechte.<br />

Als Resultat sind folgende Szenarien möglich:<br />

51 - Arbeitspapier Anti-Slavery International 2006, Trafficking in women forced labour and domestic work, im<br />

Kontext des Mittleren Ostens <strong>und</strong> der Golfregion, Online verfügbar unter: http://www.antislavery.org/<br />

52 - ILO-Übereinkommen über Zwangs- oder Pflichtarbeit, Nr. 29, Genf, 28. Juni 1930. Referenzen: International<br />

Lagal Pocket Compilation.<br />

53 - K. Skrivsankoka, Trafficking for forced labour in UK countries, Internationaler Anti-Sklaverei-Report, 2005,<br />

Online verfügbar unter: www:antislavery.org<br />

HANDBUCH FÜR LEHRKRÄFTE<br />

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